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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.12.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187612093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18761209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18761209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-12
- Tag1876-12-09
- Monat1876-12
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.12.1876
- Autor
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Erjchet»t tiglich hcüh ß t/r Uhr. Urbar«»» »ab -rprbttta» Johannisgaffe 33. verautwonl. Haupt-Rrdacteur Ar. Hüttner in Reudnitz. Aür d. polit. TheU verantwortlich vr Arnold Badet in Leipzig Amuldme der für die nächst« salaeudc Rümmer brfttmmtr, Inserate an Wochentagen bis 8 Uhr Nachmittags, au Sonn- «md Festtagen früh dis ',»d Uhr. L» br»/Male» fir Zas^vvahmc: Otto »lemm. UniversitälSstr. 22. Laut- Lötchr. «acharinenstr. 18,p. nur bis Uhr. Mmigtr TagMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgefchichte, Handeis- and GkjchasiMlktzc.. Auflage 14,800. Lbsoamuata-rrl» viertelt. 4V-Ml4 incl. vrinaerlohu 5 ML, durch die Post bezogen « Ml. Jede einzelne Rümmer 30 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefbrdcrung »e ML mit Postbefördrrung 4L ML Zasrratr taesp BourgeoiSz 20 Pf. Größere Schnften laut mrsree» Preisvcrzeichniß. — Tabellari-^, Satz nach höherem Tarii Nttlamea aoler Sem ttrbaetto»»: L dir Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stclS an d. Lrxrst»^'. zu senden. — Rabatt wird uiü- gegeben. Zahlung pe»«lluwer»o> oder durch Postvorschuß. >!« »44. Jur geUigen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 10. December nur Vormittags bis 'H9 Uhr e fs t kxpB-NII«» -L«8 IrvIpLlxer Bekannttnachung. Ans die für da- Jahr 1876 festzusetzende Dividende der Reichthankantheilscbeinc wird vom 14. d. MtS. ab eme zweite halbjährige Abschlagszahlung von zwei un> ein viertel Procent oder «7 Mark SO Pfennige für den Dividendenschein Nr. 2 bei der ReicbSbankhauptcasse zu BerltL, bei den ReicbSbankhaupt- stellen zu Breine«, Breslau, Cöln, Dortmund, Frankfurt a/"L, Hamburg, Hanno ver, Königsberg i/Pr , Leipzig, Magdeburg, Mannhei», München, Posen, Stettin, Strastburg i/E. und Stuttgart, bei den Reick-bankstellen zu Aachen, AugSburg, Dielefeld, Brau»schweig, Bromberg, CarlSruhe, Eaffel. bhemnttz, boblenz, Crefeld, Danzig, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Elbing, vmde«, Erfurt, Esse«, »a«se« , Munster, vtoroyanfen, ^curnverg, «»navrna «-legen, «'ralfuno, Thoru, Tilsit und bei den RnchSbank-Kommanditen zu Eöslin, Jnstertnrg und Stolp erfolgen. Berlin, den 4. December 1876. Der Reirbskanzler. von «i-marck. Bekanntmachung. In den nächsten Tagen wird nach Mittheilung de- Königlichen MijsteriumS de- Innern fetten- de- Kaiser!. GeneraltelegraphenaniteS eine Besichtigung der Streck« von Halle a/S. bi- Leipzig behufs der Herstellung einer unterirdischen Telegraphenleitung vorgenmmen werden. Die Besitzer der hiervon betroffenen Grundstücke innerhalb der hiesigen 'Itadtflur werden hier durch angewiesen, der Vornahme dieser Vorarbeiten kein Hinderniß entgegenzstellen. Leipzig, am 6. December 1876. Der Rath der Sta>t Leipzig. vr. Tröndln. Messerschmidt. Submisstonsausschreiben) Da- physiologische Laboratorium de- verstorbenen Herrn Profestr vr. Czermak im Grundstücke Salomonstraße Nr. 14 soll abgebrochen und aus den Bauplatz n'rn dem physikalischen Institute an der Lhalstraße versetzt werden. Die Herren Baugewerken, welche die im Wege der Submission zu verwenden Arbeiten de- Abbruch-, Tran-Port- und Wiederaufbaues de- gedachten Gebäudes im Ganze zu übernehmen ge sonnen sind, haben ihre Forderung bi- zum 1« December d. I. Abend- 8 Vhr versiegelt und mit der Aufschrift: „Czermat'S Laboratorium betr." versehen, beii Universität--Rent- amte einzureichen. Anschlagsformulare und Submission-bedingungen sind daselbst zu haben. Die Au-wahl unter den Submittenden und die Entschließung in der S«e überhaupt bleibt dem Nentamtc Vorbehalten. Leipzig, am 7. December 1876. Universität Rentamt. Las. Bekanntmachung, die städtische Anleihe vom Jahre 1878 betreffend Unter Zustimmung der Stadtverordneten und mit Genehmigung de- Königlichen Ministerium- de- Innern haben wir die Eröffnung einer städtischen Anleihe von 8,808,808 Mark beschlossen, deren Ertrag zur Herstellung von Schulgebäuden, zur Beschaffung der Mittel für au gekaufte Grundstücke, zur Verwerthung städtischen Areal- und zu neuen Strahenanlagen, zur Er Weiterung der Wasserkunst und Ga-ansialt, zur Errichtung einer zweiten Gasanstalt und zu anderen, die städtischen Interessen berührenden Verwendungen bestimmt ist. Zu diesem Behufe werden Stadtschuldscheine in Stücken zu 5000. 1000, 500 und 100 Mark verau-gabt. welche auf dm Inhaber lauten und von Seiten de- Gläubigers unkündbar sind. Die zu den Schuldscheinen gehörenden ZinSscheine werden ungültig, wenn der Betrag binnen drei Jahren vom Verfalltage an nicht erhobm worden ist Da- MortificationSverfahren wegen der Schuldscheine. Zin-leisten und ZinSscheine findet vor dem Königlichen Gericht-amt im Bezirksgericht Leipzig statt Die Zinsen zu 4>/i vom Hundert jährlich werden in zwei Terminen, den 30. Juni und den 3t. December bei der Stadtcasse au-gezahlt. AlS Sicherheit de- Hauptstamme- wie der Zinsen dient da- gesummte Vermögen der Stadt Leipzig, und die ganze Stadtgemeinde hastet für Erfüllung der gegen die Gläubiger übernommenen Verbindlichkeiten Die nach Höhe von ^o^ unter Hinzuschlagung der durch die allmäliae Tilgung ersparten Zinsen zu bewirkende Rückzahlung der Anleihe beginnt mit Ablauf des fünften Jahres nach Emission der Anleihe dergestalt, daß in der ersten Hälfte de- Jahre- t88l die erste AuSloosung, zu Ende desselben Jahre- die erste Zahlung erfolgt und in derselben Weise von Jahr zu Jahr fortgesahrm wird. Die jedesmalige AuSloosung und die damit zu verbindende Kündigung der au-geloosten Scheine wird in der Leipziger Zeitung und dem Leipziger Anzeiger wenigstens zwei Mal bekannt gemacht, hierbei auch da- Verzeichniß der früher auSgeloosten, jedoch nicht zur Zahlung präsentirtm Scheine wiederholt. Zwischen der ersten Bekanntmachung der AuSloosung und dem RückzahlungStermim muß ein Zeitraum von 6 Monatm liegen. Vom RUckzahlungStermine ab findet eine weitere Ver zinsung des betreffenden HauptftammeS nicht statt. Die Kündigung der Anleihe ist Vorbehalten, doch darf dieselbe nicht vor Ablauf von lO Jahren nach der ersten Amortisation erfolgen. Die Vollziehung der Schuldscheine, Zin-leisten und ZinSscheine ist von folgenden Rath-mitgliedern: Stadtrath Hechler, ebbtnghan-, oltzr und . . . .r««z Wngner bewirkt worden. Je zwei derselben, sowie der Stadlcassirer haben die Schnldscheine mittel- eigen händiger Unterschrift vollzogen; die Zin-leisten und ZinSscheine tragen die facsimilirten drei Namen- züge. Gleiche Vollziehung-weise erfolgt bei künftiger Au-fertigur.g neuer Zin-leisten und Zin-fcheine Von obiger Anleihe beabsichtigen wir im Laufe de- Jahre- 1877 drei Millionen Mark, zunächst aber nur I,S0«,«88 Mark zu begeben, und können die betreffenden Schuldscheine vnn» 18 d Mt-, an zur« Eonrse vv« Ivb Prneeat Set ««serer Stadtcaffe gegen Baarzahlung in Empfang genommen werden Leipzig, am 7. December 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Ceruttt Neues Theater. Leipzig, 8. December. Mos er'S schwankartiges Lustspiel: „Der Veilchenfresser", gegenwärtig wohl da- beliebteste Repertoirestück der deutschen Bühne, bei voller Anspruchslosigkeit durch allerlei ergötzliche Situationen wirkend, gab gestern einem Gast, Herrn Stöckel vom Tballatheater in Ham burg, Gelegenheit, sich unserem Publicum in der Rolle de- Referendar von Feldt vorzuführen. Dieser schüchterne Jünger der Justiz, der uns auch al- Emjährig-Freiwilliger in seinen ziemlich ' hickten Exercitien aus den, Festung-Hose al- nccht weniger ungeschickter Liebhaber UNi u niae vorgesührt wird, schwebt vorge Gestalt vor, welche Herr an- noch in der Link demselben ge geben hat Mit einer so drastischen Leistung, die sich der Phantasie scharf einprägt, fällt e- jedem Nachfolger schwer zu wetteifern. Gleichwohl machte auch der Referendar Feldt de- Herrn Stöckel einen ergötzlichen Eindruck: ja er erinnerte vielfach an seinen Vorgänger. Herr Stöckel hat Gewandtheit und Humor und stellt da- Linkische ohne Uebertreibung dar. Da übrigen- derartige schüchterne Rollen nicht gerade jeine Specialität sind, so werden wir über noch andere Leistungen »m Liebhabcrfach des Lustspiel- zu be richten haben, die erst ein zusammenfaffende- Nrtheil aestatten. AuchHerrSenger gab seinem Lieutenant Victor v. verndt einen muntern und jovialen Zug: nur verflüchtigte sich sein Humor zu sehr; die cavalier mäßige Aeußerlichkeit überwog; e- war nicht da- ganze Wesen mit behaglichem Humor gesättigt, desto lobenSwerther waren Haltung und Tou'nure. Herr Pettera al- Oberst von Rembach war ganz der galante Heirathscandidat, den un- der Dichter verführen wollte. Frl. Krössing (Bale-ka) ist nur ein wenig zu pikant für die deutschen ingenue». Frl. Stein al- Sophie v. Wildenheim war ungleich in der Durchführung der Rolle; sie gab oft ein ansprechende- Bild der Weltdame, b,-weilen, w»e in der Scene aus dem Festunq-Kos, war sie fast unverständlich. Krau Schubert ai- Frau von Berndt war eine etwa- zu bewegliche Mattone. Die detcrs uoire» des Stücke-, Herr von Golewsky und Frau von Bel ling, wurden von Lerrn Eonrad und Frl. Knauff angemessen dargeflellt Frl. Tullinger (Minna) befleißigt sich in ihren Soubrettenrollen eine- derbercn und resoluteren FarbiauftragS; dennoch fehlt ihr nocb etwas da- degcirte Wesen. Auch unser moderne- Lustspi. hat seine Clown-; der Bursche Peter im „Veihenfreffer" ist ein Abkömmling der deutschen Kasiale und der Shake- speare'schen Narren Herr retz faßte die Rolle in derb-komischer Weise aus >d amvfirte durch sein gelegentliches Gesichters leiden und seine burlesken Pantomimen, wähich Herr Eichen wald als diensteifriger Untc»ssicier Nicht- zu wünschen übrig ließ und denlZelam de- unter seinen Händen zu poetischen Binen aufblühenden Exercirreglement- »och durch-inige zeitgemäße Witzblüthen eigener Fabrik beicherte. Rudo, Gottschall. Sril Musikalischer Bricht. 3. Büch«er'sches Snm^ouieco«cert. P«stti'Eo»cert. Re«« - Gewand- havS-Co«ce. Das Amt der musikalischen Berichterstattung ist mir in den letzten Tagen dch Familienver- hältniffe vielfach erschwert, th» neffe unmöglich gemacht worden. Da ich Vertrag nicht immer finden konnte, ein gänzliz- Uebergehen musikalischer Thatsachen vou edeutung aber nicht gern verantworten möchtc/so berichte ich, ans gütige Nachsicht rechnend, ix es unter den gegenwärtigen Umständen eben Hen will. Bezüglich de- Büchner'fchi Symphonie- concerteS freut e- mich, wemgsi- in der Lage zu sein, an Fräulein HenriettSeydel vom Stadttheater von Riga meine (Huld abttagen ru können Ick hatte der Dame.tteitS gelegent lich de- Madrigalenconcerte- Ervpnung gethan. Sie sang bei Büchner theilweise ßeselben Lieder al- dort, nämlich: Auf dem M»e. von Ro bert Franz. Wemuth. von l-kar Bolck und d,e Nachtigall, von R. Volßann, außer dem aber noch Recitativ und Ari»u« „Fidelio" vonBeeth oven: „Abscheulicher »ilst du hin?" Frl. Sende! macht im Ganzen keil ungünstigen Eindruck Sie verfügt Uber ansehrMe, besonder» in der Höhe sehr auSgiebige Stimmitel von nickt übler Bildung. Wie e» mit ihr! allgemeiueu musikalischen Begabung au-sieht, d.Iber läßt sich schwer urtheile». Die Arie wie-» dieser Be ziehung ein andere- Resultat auf » die Lieder. Ich will annchmen, daß sie dort u -r dem Ein flüsse großer Befangenheit gestanden hat und sagen, daß mir die Lieder, die Herr Bolck am Piauino begleitete, gefallen haben, von der Arie aber will ich schweigen. Volle Anerkennung muß ich Herrn O. Pfitzner (Mitglied der Capelle) zu Theil werden lassen, der sich mit dem Vortrag de- Adagio und l. Satz au- dem O-Concert von Spohr al- ein höchst solider Geiger bei unS eingeführt hat. Herr Pfitzner macht seiner Schule (David) alle Ehre. Wenn da- Orchester (Ouvertüre zur Oper: „Genoscva" von Schumann, Serenade Nr. 3 von Volkmann, X moll-Symplwnie von Mendels sohn) gleichfalls seine Schuldigkeit gethan hat, so hat die erste Hälfte der Büchner'schcn Symphonie- concerte einen sehr würdigen Abschluß gesunden. Am Mittwoch ist nun endlich auch da- wochen lang vorher angekündigte Patti-Concert in Scene gegangen. Ob der Au-sall desselben den Erwartungen der Unternehmer ganz entsprochen hat, da- wage ich nicht zu behaupten Die Galerien schienen zwar gefüllt zu sein, aber der Saal zeigte leere Stühle die Masse. Ob das Publicum von den gebotenen Leistungen befriedigt worden ist, diese Frage darf ich entschieden mit „Ja" beantworten. Wenigsten- wurde kolossal applaudirt. Daß Carlotta Palti dabei am Besten wegkam, ist selbstverständlich, sie war e- auch, die dem Publicum die meisten Concessionen machte. Den nächsten Treffer dürfte Herr Sivori gezogen haben, und erst in dritter Linie fand Herr R Josef fy, der Pianist, Anerkennung. Hätte ich den Beifall zu dirigiren gehabt, so würde ich dafür gesorgt haben, daß die Reihen folge eine umgekehrte gewesen wäre. Mir war Herr Joseffy die bei Weitem interessanteste Er scheinung Seine Technik ist geradezu erstaunlich, dabei ist sein Spiel auch unter den schwierigsten Verhältnissen stet- von einer Sauberkeit und Klarheit, wie sie Bravourspielern nicht immer eigen ist. Außerdem hat Herr Joseffy auch ent schieden noch den relativ besten Geschmack offen bart. Den Vortrag de- Präludium- von Chopin (op 28 Nr. 15) und der Gavotte von Padre Martini rechnen wir ihm hoch an. Die Wahl der Kreutzer-Sonate von Beethoven mag viel leicht nicht sein alleinige- Verdienst sein, wohl aber hat er sich allein em Verdienst um die Aus führung derselben erworben. Manches. besonderS rn den Variationen, hat er wunderbar schön und sinnig auSgesührt. Seinem Partner gegenüb er griff er vielleicht hier und da etwa- zu voll in die Saiten, allein eS läßt sich ebenso gut de haupten, daß Jener in dieser Beziehung zu wenig gethan hat. Herr Sivori ist ein echter GeigenvirtuoS. in allen Künsten seine- Instrumentes wohlerfahren, ja befähigt, zu den bereits bekannten noch neue zu ersinnen, aber oberflächlich, und Ausgaben, wie sic die Kreutzersonate stellt, entschieden nicht ge wachsen. Dazu reicht weder sein Ton, noch sein Auffassungsvermögen aus. Seine eigenen Com Positionen, darunter eine neue große Phantasie über Gounod's Faust, hat er mit bestechender Eleganz zur Erscheinung gebracht, daS muß ihm der Neid lassen. Carlotta Patti ist immer noch (sie ist ge borcn im Jahre 1840 zu Florenz^ eine ganz de deutende Sängerin. Ihr Organ, durch seinen außerordentlichen Umfang berühmt (sie soll im Stande gewesen sein, die berühmte Rachearic auS der Zaubcrstöte noch um einen ganzen Ton höher zu singen : ob sie es heute noch kann, weiß ich nicht, ihr höchster Ton war die-mal da- drei gestrichene äe8 oder ä>. hat sich trefflich confer- virt. Ihre Kehlferligkeit ist ganz erstaunlich, und waS die Hauptsache ist, sie weiß von derselbe» den au-giebigsten Gebrauch zu machen. ES sieben ihr Effecte zu Gebote, die ihr vielleicht keine andere Sängerin nachmacht, weil sich keine darau» cinläßt, sich da« anzulernen, waS ihr angeboren ist, z. B. ihr stLenntc, Aber waS sie dem Pu blicum bietet, ist alle- lockere Waare. Freilict' weiß sie dasselbe in einer Weise zu präsentiren. daß selbst künstlerisch ernstere Naturen sich von ihren Zauberfäden einspinnen lassen. Es thut nicht Noth, daß ich anführe, wa- Carlotta Patt: gesungen hat. Wie sic aesungen hat, da- zu schildern, habe ich eben versucht. Carlotta Patt» gehört zu haben, verdient heute noch unter einen: besonderen Zeichen im Tagebuche vermerkt zu werden. Wer sich übrigen- von der Bedeutung de- Blüthn er'scheu Aliquotsystem- noch nicht über zeugt hat, der hätte im Patti-Concert Gelegen heit dazu gehabt Der Centralhallensaal ist in Bezug aus Akustik wahrlich nicht glücklich ange legt. Die vielen Thüren. Säulen. Nischen er schweren die Klangwirkung ungemein, davon habe ich mich in der PranS mehrfach überzeugen können.
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