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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.10.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187610148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18761014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18761014
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-10
- Tag1876-10-14
- Monat1876-10
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.10.1876
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Erscheint tLßlich früh 6»/. Uhr, «o««», ,»» z,b»»ni«g-fl«»». Va«tt»«rN. Haupt-Ne» «ctnn Pr. HOttner m Neudmy. AK, ». voltt. Lo«,l veramwvnlich vr. Arnold Bodel m Leipzig. Rnnadm: der für die nächst- »»1«radt Nummer besiimmlen L^rrttr «a Wochentagen bi« b Lin Nachmittag-, an Sonn- ^chtzestiage« frudbi- '/.st Uhr. K, »er /il'ale» sir Z»s. T»aad«e: Hll» «lrmm. UmversttätSstr. rr. »«tL Lösche. Katbarineofir. IS. p. nur dis '/,8 vchr. ' X« L88. UchyiM TaaMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgcschichtc, Handels- und EcschastSverkehr. «ttz-r,II^e 14.8»«. Zi»»»»r»r»i»r«i» viertelt.^/,>.r, incl. Brinqertohn S ML. durch die Post bezogen S Mi. Jetr einzelne Stummer »o Pi. Pelegtkeniplar 10 M Gebühren für Gxrrabeilagen ohne Postbesdrdcrung 3« ML mit Postbeförderung 4L Mi. Zoserale 4gesp vourgeoiSz. 20 Hs. Größer« Schriften laut unserem Preisverzrichaiß. — Labcllariiü e, Satz nach höherem Tarif. Rect-uu» ooter dem Aedac1to»»i>ruH dir Spaltzeile 40 Pf. Inserate find stets an d. <e»rdtl u zu senden. — Rabatt wird mwt gegeben. Zahlung pr»«llumerm-a« oder durch Postvorschuß. Sonnabend den 14. October *o- Im gefMgen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 15. October nur Vormittags bis ' -9 Uhr eöffnet LxpvMIIan -Le« I»vLpBL^er Vnßkvblntte«. Wiesen - Verpachtung. Die nachstehend- aufgeführten, der Stadtgemeinde Leipzig gehörigen Wiesen, nämlich in Gtadtflnr 1) 7 Acker -9 mR. ----- 4 Hect. 00,12 Ar der von der Stadt au- link- vom Johanna- Parkwege gelegene Theil der Seichtwiese mit den dazu geschlagenen 4 Acker 77 mR. ----- 2 Hect. 35,57 Ar vormalige Universität-Wiese, 2) 6 - 254 - --- 3 - 78,91 - Abthkilung 4 der Psingstwiefen an der Linde- nauer Chaussee beim Huhthurme, 3) 3 - 221 - --- 2 - 06,80 - Abtheilung 21 der Ranstädter Viehweide, zwi schen dem Leutzscher Wege, der rechtsseitigen BöschungSkante de, Hochfluthrinne und den Militairschießständen, in Connewitzer Flur 4) 3 Acker 75 mR — 1 Hect. 79,86 Ar Abtheilung 2 der Connewitzer Bauerwiesen, 5) 2 - 193 - — 1 - 46,29 - Abtheilung 4 der Connewitzer Bauerwiesen, 6) 3 - 189 « --- 2 - 00,89 - Abtbeilung 19 der Connewitzer Bauerwiesen, in Leutzscher Flur 7) 6 Acker SO mR. — 3 Hect. 46,81 Ar sogenannte Sech- Acker hinter dem Hasenholze, sollen Dienstag de« L7 dies. Mo«. Borwtttag» von 1L Uhr a« in» gro-e« Gaule der Alte« Waage, Katharinenstraße Nr. 29, 2. Stockwerk, zur GraS-, Heu- und Grummetnutzung, mit Ausschluß jeder anderen Benutzung-weise, auf die ueun Jahre 1877 bi- mit 1883 an die Meistbietenden anderweit verpachtet werden. Die Verpachtung-- und BersteigerungSbedingungen sowie die betreffenden Situation-pläne liegen in der Expedition unserer Oekonoime-Jnspection im alten JohanniShospitale zur Einsichtnahme auS. Leipzig, den 3. October 1876. Der Rath der Gtadt Leipzig. vr. Georgi. Cerutti. Israelitische ReligionSschüie^ Der Uuterricht beginnt Sonntag den 15. October Morgen- 9 Uhr. Mit den Anmeldungen zur Theilnahme am Confirmanoen» Unterricht bittet man nicht zu zögern, damit derselbe noch iuuerhalb de- Monat- October beginnen könne. Dreitausend Mark sind unS heute zur Anerkennung der Leistungen der Beamten de- Polizciamt- von einem (hiesigen Bürger für den PensionSsondS der Wittwen und Waisen der Beamten de- Polizei-Amt- zugeftellt worden. Da wir nicht in der Lage sind, ihm persönlich eine Quittung zustellen zu können, so geben wir hiermit unsere Danksagung öffentlich. Leipzig, am 13. October 1876. Der BerwaltuugSrath de- VensionSsond». vr. Rüder. Behr, Rechnungsf. Bekanntmachung. Die diesjährige MichaeliSrnesse endigt mit dem L4. October. An diesem Tage sind die Buden und Stände aus den Plätzen der tunereu Gtadt bis 4 Uhr Nachmittag- vollständig zu räumen und bi- spätestens 8 Uhr Morgen- de- 15. October zu entfernen. Die auf dem NugustuS« platze und aus den öffentlichen Wegen und Plätzen der Vorstadt befindlichen Buden und Stände sind bi- Abend- 8 Uhr de- 14. October zu räumen und deren Abbruch «nd Wegschasfunq vom 16. bi- mit 19. October, jedoch lediglich während der Tage-stuude» vo» O Uhr Mor gen- bi- 7 Uhr Abend-, auch, soviel die Buden aus der Nordseite de- Augustu-platze- anlangt, nicht vor dem 16. October zu bewirken. ES bleibt auch diesmal nachgelassen, die Gchau- und Gchaulbnde» noch am 15. Oktober geöffnet zu halten. Dieselben, wofern sie auf Schwellen errichtet, ingleichen die CarrousselS und Zelte sind bis Abend- 10 Uhr de- 17. October, diejenigen Buden aber, rücksichtlich deren das Ein graben von Säulen und Streben gestattet und eine längere Frist zum Abbruch nicht besonder- ertheilt worden ist, bi- längstens den 21. October Abend- 8 Uhr abzubrechen und von den Plätzen zu entfernen. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften, für welche beziehentlich auch die betreffenden Bau' Handwerker oder Bauunternehmer verantwortlich sind, werden mit Geldstrafe bis zu 130 oder entsprechender Hast geahndet werden. Ueberdie- haben Säumige auch die ObrigkeitSwegcn zu verfügende Beseitigung der Buden :c. zu gewärtigen. Leipzig, am 8. October 1876. Der Rath der Gtadt Leipzig. vr. Georgi. vr. Reichel. Bekanntmachung. Heute sind von UN- bei der Gtadt-Gteuer-Gi«nah«e Herr Earl Gottlieb Bauer und Herr August Friedrich Leiftner als Gewerbe» und Personalsteuer-Ginnehiaer anaestellt und verpflichtet worden. Leipzig, den 10. October 1876. Der Rath der Gtadt Leipzig. vr. Georgi. Cerut.i. Neues Theater. Leipzig, 13. October. Da- Lustspiel: Der zerbrochene Krug von Heinrich von Kleist, welche- zur Nachfeier de- KleisttageS gestern in Scene ging, hat auf deutschen Bühnen mancherlei Schicksale erlebt, über welche die sehr fleißige Einleitung de-vr. Carl Siegen zu der so eben hier in Leipzig bei Thiele erschienenen neuen AuSgabe de- Stücke- genaue Au-kunft giebt. ES ist wohl da- einzige Stück, welcheS bei Lebzeiten de- Dichter- zur Aufführung kam und zwar 1808 unter Goethe'- Direktion in Weimar. Diese Ausführung hatte ein vollstän diges Fiasko zur Folge; eS wurde damals in drei Acten gegeben und der Hauptdarsteller war schlecht. Später wurde da- Stück von dem Hamburger Theaterdirector Schmidt bearbeitet und in Hamburg mit Erfolg aufgeführt; am Berliner Hostheater ist es seit längerer Zeit Repertoire stück. Dem Stoffe nach ein Schwank im Styl der niederländischen Schule athmet da- Stück eine feine Ironie in der Bearbeitung, trotz ein zelner derber CyniSmen des AuSdruckS, die in den Bühnenbearbeitungen meist beseitigt sind, und da- Zusammenfälle« veS juristischen und drama tischen Protestes erhöht da- Intereste einer nach ihren Aeußerlichkeiten burle-ken Handlung. Die Schlußwirkung tritt nicht frappant genug hervor und wird durch einige vorauSgehende Langen ge lähmt: ein Eindruck, den man von jeder Auf führung de- Stücke- mit fortnimmt. Herr Eichenwald spielte den Dorfrichter Adam, ohne Döring zu copiren und ohne über flüssige Possenreißereien mit einer recht ergötzlichen Komik; besonder- brachte er die richterliche Würde, wie der Dorsrichter sie anzunehmen für gut fand, zu wirksamer Geltung. Auf- Beste unterstützt wurde Herr Eichenwald durch Frau Spitzedcr, welche die Marthe mit derbem bäurischen Ton und lustiger Geschwätzigkeit spielte, durch Herrn Johanne- (Ruprecht Tümpel), der die »pscies kueti recht lebendig vortrug, durch Herrn Hän- seler (Gericht-rath Walter), Herrn Schubert (Schreiber Licht), Frau Vethmann (Frau Bri gitte), die ihre Rollen mit entsprechender charak teristischer Färbung durchführten. Die Eve de- Frl. Tullinger war unS eine etwa- zu zierliche Dorfschönheit, so eine Art „Salontyrolerin"; die Rolle verlangt derberen Farbenaustrag. In Scribe'S beliebtem Lustspiel „Frauen krieg", einer dramatisirten Anekdote, bei der wir die nie verlegene Erfindung de- Autor- be wundern müssen, der wie ein Taschenspieler immer neue Fäden dort herau-zieht. wo dem Auge anderer Sterblichen keine Möglichkeit dafür gegeben scheint, spielte Frl. Geistiuger die Gräfin d'Autreva mit Eleganz und Grazie, vbschon wir hier und dort unter der Ma-ke der vornehmen Dame die schalkhafte Soubrette zu bemerken glaubten. Dal Spiel de- Frl. Geistinger war durchweg correct und wohleinstudirt, aber die feineren psychologischen Wendungen schienen unS nicht genug von Innen zerauS zu kommen, namentlich die Schlußwendung der Entsagung verlangt wohl mehr Au-druck inneren Kampfe-, mehr Tiefe der Empfindung. Auch gesellte Frl. Geistinger, namentlich am An fang, dem ConverfationSton einige zu schwere tragische Accente bei. Herr vr. Förster alS Baron Montrichard ab dem carriöresüchtigen Beamten, der unter drei Regierungen gedient hat und mit der vollen Würde öffentucher Autorität auftritt, die ange messene Portion Schlauheit und Haltung und hob besonder- durch fein chevalereSkeS Spiel auch jenen seinen Zug hervor, mit welchem der Dichter gegen den Schluß hin den Charakter zu adeln sucht. Herr Grube als Henri von Flavigneul spielte die Rolle mit gewohntem Eifer und Feuer, nur machen wir den Künstler auf eine etwa- steife Armhaltung aufmerksam, die in der Livrve be sonder- störend hervortrat. Der Grignon des Herrn Seng er verfehlte in der Schlußscene seine Wirkung nicht; Anfang- war er etwa- blaß. Der Darsteäer schien sich erst in die Rolle Hinein rufinden, die eigentlich in da- Fach der Natur burschen gehört. Frl. Krös sing alS Leonie spielte diese fran zösische ingsnue mit der pikanten Unschuld, mit der sie alle ihre Rollen auSstattet. Je größer in- deß die Familienähnlichkeit derselben ist, desto mehr sollte die Darstellerin darauf bedacht sein, sie nach Kräften von einander zu unterscheiden. Die Kritik hat mit dem Toilettenspiegel und dem Garderobezimmer Nicht- zu,' thun. Doch Frl Krössing weiß mit dem HauSschatz der dort vorräthigen Mittel gewiß bester Bescheid, und wenn sie sich einmal eine andere MaSke machen und z. B. auS dem Semmelblonden in- Brünette übersetzen wollte, so würde diese Abwech-lung dem GesammtauSdruck ihrer Leistungen gewiß zu Gute kommen. Rudolf Äottscball. Musikalischer Lerichl. Zweite» Ahonnewents-Concert im Gewnndhnnfe. Während sich da« erste Gewandhaus - Coucert fast ausschließlich in der Vergangenheit bewegte (wie von verschiedenen Seiten mit Verdruß bemerkt worden ist), brachte unS da- zweite mehr mit der Gegenwart in Berührung. Da- Programm desselben enthielt Werke von den lebenden Com- ponisten Gade (Novelletten für Streichorchester), Saint-Säen- (Clavierconcert), Heinrich Hofmann (Lieder), TschaykowSki und Rubin stein (Clavierstücke), ferner won Schumann (Symphonie) und — Mozart (ArieauSIdomeneo) Wenn also Mozart die-mal nicht etwa der Spaß verderber gewesen ist. so steht zu erwarten, daß da- zweite Concert auch vor den Augen Derjenigen Gnade gesunden haben wird, denen das erste al- in zu antikem Geschmack gehalten, erschienen war Unter den zuerst genannten Werken befanden sich mehrere Novitäten. AlS solche sind zunächst die Novelletten von Gade zu bezeichnen. Da der Componist durch den Titel zu keinerlei hochfliegcn- den Erwartungen Veranlassung gegeben hat, wird Niemand enttäuscht gewesen sein, in den Novel letten vier, in Form und Inhalt anspruchslos auftretende, nichts desto weniger aber sehr anmut hige Tonstücke zu finden. Dieselben sind nicht planlös an einander gereiht, sondern ergänzen sich nach Stimmung und Tonarten, wie wir dies von den vier Sätzen einer Symphonie gewöhnt sind. Der erste Satz, ein Allegro mit kurzer Einleitung, ist im Style eine- ersten Sonaten- oder Symphonie- fatzeS geschrieben und der Form nach am au-ge« führtest«,, der zweite und dritte, Scherzo und Andantino betitelt, sind kürzer gehalten (lied förmig), während der letzte, Allegro vivace fuqen- artig anhebt und,sich in einem freien Schlüsse ergeht. Da- Ganze macht einen durchaus be friedigenden Eindruck. Herr Capellmeister Reinecke hatte auf die Einstudirung deS Werke- vielen Fleiß verwandt »nd sah sein Bemühen durch einen guten Erfolg belohnt. Neu dürste auch dem größeren Theile des Publikums da- die-mal zu Gehör gebrachte Cla- vierconcert gewesen sein. Sainl-Sai ns selbst ist un- kein Unbekannter mehr. Bereit- vor 8 Jahren hat sich derselbe dem GewandhauSpublicum als trefflicher Pianist, wie auch al- geistvoller Com ponist vorgestellt. Da- gegenwärtige Concert ist sein drittes. ES ist im düstern OmoII geschrieben. Der erste Satz, änckanto so8tcuuto tritt unS zunächst mit starre» Tonmassen entgegen, die sich sedoch allgemach lösen, um sich im breiten melo dischen Strome zu ergießen. Nach einer bedeuten den Steigerung kehrt der Satz wieder in seine anfängliche Stimmung zurück, und schließt wie er begonnen. Der zweite Satz (ks,lur) ein prächtige- Scherzo, i» seinen Themen sehr glücklich erfunden und auch formell aus- Beste zum AuStrage ge bracht, ist von au-qezeichneter Wirkung und dürfte von Vielen al- bleibende Erinnerung an da- ganze Werk au- dem Concert mit weggenommen worden sein. Der letzte Satz, krssto, vermag, obwohl bedeutender angelegt, den bi- dahin er zielten Eindruck nicht mehr zu überbieten. Saint- Saöns ist al- Componist kein Original. Seine Vorbilder, hier Bach und Mendelssohn, sind ihm leicht nachzuweisen. Wo aber die durch da- Studium unserer Meister gewonnenen Anregungen so selbstständig verwerlhet werden, wie hier, wird man immerhin von einer bedeutenden künstlerischen That sprechen dürfen und al- solche möchten wir da- Concert, trotz einzelner Schwächen, doch be zeichnen. Sollen wir nun auch da- Spiel de- Herrn Profenor Door au-Wien, der sich um die Ein führung de- Werkes verdient machte, mit einigen Worten würdigen, so möchten wir sagen, daß der selbe zu denjenigen Künstlern zählt, welche genial angelegt, bei Production oder Reproduction, weniger am Einzelnen haften, al- daß sie ihr Augenmerk stets auf da- Ganze gerichtet haben, wobei sie selten das Ziel verfehlen, wenn sie auch der Kritik gegenüber nicht unantastbar sind. Mit diesen hervorragenden Eigenschaften ausgerüstet, war Herr Door denn auch der schwierigen Aus gabe, welche ihm das Concert stellte, vollständig gewachsen und verhalf demselben, wesentlich unter stützt durch daS Orchester, zu einem schönen Er- olge Wie Herr Saint-Saön-, so sind dem ge- chätzten Gaste auch TschaykowSki und Rubinstein, der erstere in noch höherem Grade als der letztere, für die Vorführung ihrer Stücke zu Danke ver pflichtet. TschaykowSki, von dem ein „Lied ohne Worte" und eine „Humoreske", beide- recht an sprechende Stücke, zum Vortrage kamen, wurde damit aus- Beste beim hiesigen Publicum eingeführt. Rubinstein war durch,,Deutsche Tänze" vertreten. War Herr Door die-mal dazu au-ersehcn daS Starke zu vertreten, so brachte uns Frau Schi mon-Regan zum guten Klange noch da- Zarte. Sie sang die bereit- näher bezeichnete Arie von Mozart und drei Lieder: „Der Himmel hat eine Thräne geweint" von Schumann, „Nachklingen' und „Vergiß niein nicht" von H. Hofmann, in solcher Vollendung, daß wir ihr aufrichtige Be wunderung zollen müssen. Da- Publicum über schüttete die Sängerin mit Beifall und veranlaßt e sie dadurch noch zu einer Zugabe. (Schumann, „So sei gegrüßt" ) Wenn wir un« über die Gesang-vorträge kürzer als bi-her fassen, so dürfen wir wohl um so eher auf Nachsicht rech nen, al- wir e- die-mal mit so vielen. Neuen zu thun haben, was eine eingehende Berücksich tigung verlangen darf, Frau Schimon-Regan dagegen al- Sängerin allgemein anerkannt und auch von der Kritik schon de- Oestern gewürdigt worden ist. Den Schluß de- Concerte- bildete die vckur- Symphonie von Schumann. Bei der unerträg lichen Hitze, wie sie gestern Abend in allen Räumen de- Gewandhaufe- herrschte, hatte das Orchester einen schweren Stand und ist für einige kleine Versehen kaum verantwortlich zu machen DaS Publimm bewies den Orchesterwerke» die-mal wie eS schien ein» lebhaftere Theilnahme al- sonst, im Verhältnisse zur Bedeutung der gebotene» Leistungen freilich noch lange nicht genug. Schließlich sei noch bemerkt, daß der gestern benutzte Blüthner'sche Concertflügel nach dem Aliquotsystem, von dessen Vorhandensein unsere Leser bereit- unterrichtet sind, gebaut war. Da- Instrument erwie- sich al- von bedeutender Kraft und nahm besonder- auch durch seine ausgeglichene schöne Klangfarbe für sich ein. Moritz Vogel. *
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