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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.10.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187610193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18761019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18761019
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-10
- Tag1876-10-19
- Monat1876-10
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.10.1876
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Grscheiut ISgttch früh »'/, Uhr. «rtz-rl», i»t Ic-Hamnsgafl« 3S. Verantwortl. Haupt Redaktor Kr. Hüttner in Rcudmy. Filr d. pvlit. Tkni rerantwvrttich l>r Arnold Bodrk in Leipzig. «nuahmk der für dir nächst, »olarndr Nummer drstimmtrn Inserate an Wochentagen dt« 3lUu Nachmittags. an Sonn» und Festtagen früh dis '/,S Uhr. Z, «ki/lllale» str Zas.-Aiaahme: kn« Klemm, Universitätsstr. 22. Louis Löfchr, Aathannrnstr. l d. p. nur bis '/,3 Uhr. A»fl«Ge 14,-44. .X»»a«»e»t«Pt»f» viertelt-4V,>A^ mct. Bnnaerloha b Mt. durch dir Post bkjogeu 6 Mk. Jede riuzrlae Nummer »c» Pj. Brlrgexcmplar 10 Pf. Gebühren für »xrradctlatzcn »hvr Pvfibefbrdenn^ 3« ML mit Postbestrdcrung 4L Ml. Z,strele 4«sp vouraeoiSz. 20 Pf. Großer« «chnsten laut unfrrrm streiLverzrichuib —Tabellarischer Satz nach höherem Tarif lUrlamr, »»Irr »,« »etac«to»,>rtch dre Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets au d. <«P«»ttto zu sende». — Rabatt wird utcht gegebcu. Zahtunaprioamanmck oder durch Postvorschutz. X" LS3. Donnerstag den 19. October 187«. Bekanntmachung. Die von un- unterm 29. vor. Mon. zur Vergebung an den Mindeftsorderndcn ausgeschriebenen, zur Veränderung der Aschen- und Kehrichtgruben im Neuen IohanniShoSpitale erforderlichen Maurer« und Schlosserarherten sind vergeben und werden die unberücksichtigt gebliebenen Submittenten hiermit ihrer Angebote entlasten. Leipzig, den 18. October 1876. Der Math der Gludt Leipzig. Vr Tevrgi. Cerntti. Bekanntmachung. I« Luufe diese» Jahre» find der J««pf««s z» «nterziehe»: 1) die hier aufhältlichen Kinder, a welche im Jahre 1875 geboren worden, d. welche im Jahre 1874 geboren sind und im vorigen Jahre der Impspsticht nicht ge hörig genügt haben bez. deren Impfung erfolglos geblieben ist, 2) die Zöglinge öffentlicher Lehranstalten und Privatschulen, n. welche im Jahre 1864 geboren sind, d. welche im Jahre 1863 geboren sind und im vorigen Jahre der Impspflicht nicht ge hörig genügt haben bez. deren Impfung erfolglos geblieben ist. Befreit von der Impfung ist ein jedes der zu 1) gedachten Kinder, wenn eS nach ärzt lichem Zeugniste die natürlichen Blattern überstanden hat, sowie ein jeder der unter 2) bemerkten Zöglinge, wenn er nach ärztlichem Zeugniste in den letzten fünf Jahren die natürlichen Blattern überffanden hat oder mit Erfolg geimpft worden ist. ZmpfauSstand ist zu gewähren demjenigen Impfpflichtigen, welcher nach ärztlichem Zeug nisse ohne Gefahr für sein Leven oder für seine Gesundheit nicht geimpft werden kann. Nachdem nunmehr die ordentlichen öffentlichen Impfungen beendet sind, werden die Glter«, Pflegeelter» oder Bormü»der hierdurch aufgefordert, bei Vermeidung der in tz 14 de- FmpfgesetzeS vom 8. April 1874 festgesetzten Strafen nunmehr ungesäumt und längstens bis zum Schluffe dieses IahreS die ohne gesetzlicken Grund unterbliebene Impfung ihrer lmpspflichtlgen Kinder und Pflegebefohlenen nachzuhole« sowie jeden Falls mittelst der vorgeschriebenen Beschei nigung den Nachweis zu führen, daß die Impfung erfolgt oder auS einem gesetzlich«» Grunde unterblieben ist. Insoweit daher die Impfpflichtigen nicht in den öffentlichen Impfterminen geimpft und vor gestellt worden sind, haben die Elter«, Pflegeelter» «ud Bormiluder »och im Luufe diese» Jahre» und längste«» am SV. Deeember 1878 die vorbemerkten Impf- ber. Be- freiungSnachweife und zwar bezüglich der oben unter 1) gedachten Kinder aus den, Rathbause (2. Etage, Zimmer Nr. 17) und bezüglich der oben unter 2) gedachten Zöglinge an den betreffenden Sckulvorfteher einzureichen, unterbleibenden Fall» aber oh«e iede »eitere Aufforderung Geldstrafe bis zu Fünfzig Mark oder Haft biS zu drei Lage» zu gewärtigen Leipzig, am 1V. October 1876. Der Nath der Stadt Leipzig. Vr. Georgs. vr. Reichel Bekanntmachung. Für die Gewerbeschule sind 24 neue dreisitzige Zetcheutische ü 2,50 M lang, 0,61 M breit und V,7S biS 0,84 M. hock, mit Schubkästen versehen, nach dem Muster der in der König!. Kunst akademie in der Pleißenb«rg vorhandenen, sowie 54 neue Sessel anzufertigen. Nähere Auskunft ertheilt Herr Professor SckefferS, Sophienstraße 0b. Die Lieferung soll an den Mindestfordernden mit Vorbehalt der Auswahl unter den Bietern vergeben werven und eS sind die Gebote versiegelt und mit der Aufschrift „Zeichentische" versehen bi- Montag den 23. October d. I. Abend« 5 Uhr aus der Sckulexpedition deS RatheS (RathhauS 2. Etage, Zimmer Nr. 8) einzureichen. Leipzig, den 17. October 1876. De» Rath» Baudeputation. Danksagung. Der am 25. Juli d. I. verstorbene hiesige Kaufmann, Herr Juli«» Georg TLappler, hat der PensionS-Anstalt deS hiesigen StadttheaterS ein Vermächtniß von vvv Mark letztwillig auS gesetzt, für welchen Beweis wohlwollender Fürsorge für unsere Anstalt wir hiermit auck öffentlich unseren Dank auSsprechen. Leipzig, den 14. October 1876. Der DerwaltungS'LuSschutz der Peuflous-Anstalt deSsStadttheater». Auszug au» dem Protokoll der Sitzung de» KircheuvorstaudeS zu St. Petri von, 22. September 187«. Dem wegen WegzugS auS der Parochie auS- geschiedenen stellvertretenden Vorsitzenden Herrn Adv Vr. Fiebiaer wird beschlossen, den Dayk deS KirchenvorstandS in einer besonder!, Zuschrift auszudrücken und an Stelle desselben Herr Ober staatsanwalt Hossmann alS stellvertretender Vor sitzender, Herr Seile alS Cassendeputirter gewählt. Die Cooptation eineS neuen Mitglied- wird ver schoben. Ohne Rücksicht aus die den Bau eineS AmtS- woknungShauseS für die Geistlichen am Schletter- platz ablehnende Entscheidung des RatheS soll die Genehmigung deS bezüglichen Beschlusses von der Oberbehörde erbeten und unter angemessener Be gründung deS Beschlüsse« den, Rath anheimgegeden werden, etwaige Einwendungen dagegen geltend zu machen. ES sollen Wocken-Eommuiuonen deS Freitag- im Sommer um 7, im Winter um 8 Uhr in der PeterSkirche gehalten werden. Die beiden HülfSpredigerstellen der Stadt Leipzig waren vom Eonsistorium alS nicht con- iirmirte angesehen worden. Man beschließt, auf deren Consirmation zu dringen. Bei gewissen Elasten von Begräbnissen wird von der Leicbenscbreiberei ein. Betrag erhoben, welcher an sänimtliche Geistliche der Stadt ver- theilt wird. Der aus die Geistlichen der PeterS kirche fallende Antheil wird, aus Anregung auS der Mitte der letzteren selbst, alS tarifirte Ein nahme und somit alS in der Fixation mit inbe griffen betrachtet, demnach für die Kirckencane in Anspruch genommen. Sänimtliche Beschlüsse wurden einstimmig Sesabt. Städtischer Verein. * Leipzig, 18. October. Die Spannung, mit der man nach den bekannten, in diesem Blatte bereit- hinlänglich gekennzeichneten Vorgängen der gestrigen Versammlung de- Städtischen Verein- entgegensehen durste, hatte Mitglieder und Gäste ,n großer Zahl nach dem Kaisersaale der Central- Halle geführt, wo schon kur; nach »FS Uhr gegen 200 Bürger der Dinge harrten, die da kommen sollten. Die Hoffnungen , die nian aus die Versammlung gesetzt hatte, wurden auch vollkommen erfüllt; nur sahen Diejenigen, die sich aus einen „frischen fröhlichen Krieg", auf ein tapfere- Eintreten der Herren von der Fortschrittspartei für ihre oppo sitionellen Bestrebungen gefaßt gemacht batten, sich gründlich in ihren Erwartungen getäuscht. Die.Herren, die eS zuerst nicht batten erwarten können, daß der Verein in ihre Bahnen einlenke, die dem Vorstand und der seitherigen Majorität deS Vereins so kriegslustig den Fehdehandschuh hingeworfen batten, ne waren nunmehr, da ihnen m loyalster Weise Gelegenheit geboten worden, ihre Sache zu verfechten, — zu Hause geblieben. Statt Dessen batten sie auS der Ferne eine An zahl von schriftlichen Anträgen abaeschossen, die der Vorsitzende. Herr Adv. Rudolf Schmidt, nach einander zum Bortrag brachte und die, einer nach dem andern, von ber Versammlung durch Uebergang zur Tagesordnung beseitigt wurden. Da war zuerst ein Antrag deS Advocaten Dr. Tannert. welcher rundweg eine Aufhebung der heutigen Tagesordnung verlangte. Auf dieser stand der Vorschlag deS Vorstandes, bei der be vorstehenden ReickStagSwah! mit der Gemein nützigen Gesellschaft Hand in Hand zu gehen, damit die Liberalen auch die-mal den Sociälisten geschlossen gegenüber treten können. Der sonder bare Antrag, sich mit dieser doch nicht ganz un wichtigen Angelegenheit gar nicht zu befassen, fand kein Verständniß bei der Versammlung. Von keiner Seite unterstützt, konnte er nickt zur DiS« cussion gelangen und wurde unter allseitiger Heiterkeit für erledigt erklärt. Derselbe Antrag hatte noch ein Anhängsel, welche- verlangte, daß auf die Tagesordnung der nächsten Versammlung ein Antrag aus Aus schließung aller und jeder politischen Fragen auS den Verhandlungen deS Vere >,S gesetzt merden solle. Die Versammlung er! ,.'1e sich jedoch fast einstimmig dagegen, daß dieser Antrag, der eine Statutenänderung bezweckt, schon in der nächsten Sitzung vorgenommen werden könne. Ein zweite- Schriftstück, unterzeichnet von den Herren Lehrer Beeger, Adv. Francke, Adv. Hesse, kaufmann Rosencräntz, vr. Tannert :c., verlangt die sofortige Einberufung einer VereinSversamm- luug behufs Neuwahl des Vorstandes, da die letzte Wahl im März 1876 nur eine ErgänrungS- wahl gewesen, der jetzige Vorstand also'nicht da- Reckt habe, ein volle- Jahr zu amtiren. Der Vorsitzende beruft sich dem gegenüber aus da- au-drückliche Zeugniß der Herren vr. Tannert und Rosencrantz,' der seiner Zeit selbst in den Protokollen deS Vereins constattrt habe, daß eS sich damals nicht um eine Ergänzung-Wahl, sondern um eine totale Neuwahl gehandelt habe. Der gesammte Vorstand habe sein Amt niederge legt und der jetzige, völlig neugewählte, habe da her ein volles Jahr (biß zum März 1877) zu wirken. Die Versammlung erklärt sich mit dieser Auffassung de- Vorstände- einverstanden; ein Herr Ulbricht protestirt Aller guten Dinge sind drei. So ließen denn auch die Herren Francke und Tannert eS sich nickt verdrießen und schleuderten noch ein drittes Schrift stück in die Versammlung, in welchem sie erklären: Mit Rücksicht auf obschwebend« für d,e Oeff«utlick>keit noch nicht reife Verhandlungen ('??) srben wir uns außer Stande, uns an einer Debatte über den auf der Tagesordnung der heutigen Versammlung siebenden Borstandsantrag zu detbe»ligrn, einen Antrag, der — »as wir längst wußten — zur Evidenz constättrt, wie fern von >egl>chem Einblick in den Stand der Partei» angelegenbeiten, wie fern noch viel mehr von einer Belbeiligung bei der Beschlußfassung über die ein» schlägigen Fragen der derzeitige Bereinsvorstand seitens der maßgebenden und leitenden Anise der national- liberalen Parte, hier gehalten wird / -ff. Obschon wir weiter einen dem Anträge entsprechenden Beschluß nur als einen uns unschätzbare taktische Bortbeile bietenden Fehler der Gegner begrüßen würden, sieben wir doch nickt an, auszüsprechen» daß wir uns prmcipirll ab> lehnend zu ,enem Anträge verhallen müssen. :c. . . Wir legen daber biermit Verwahrung gegen einen in dieser Richtung zu fassende« Beschluß und denen Eonsrguenzen ein. Die Versammlung nahm auch diese höchst myste riöse Verkündigung mit gutem Humor auf. und unter dem üblichen Protest veS Herrn Ulbricht wanberte da- Aktenstück zu den übrigen. Der Vorsitzende w,eS noch auf da- Widersinnige und Komische der Behauptung hin. daß der Vorstand, dessen Mitglieder zum Theil selbst zu den maß gebende« und leitenden Kreisen der hiesigen natio nalen Partei gehören, angeblich über die Vorgänge innerhalb dieser Partei im Dunkeln gelassen werde, also gewissermaßen vor sich selbst etwas ver heimliche. ES wurde nunmehr endlich zur Tagesordnung, zu dem erwähnten Antrag de« Vorstandes betreff- der ReichStagswahl übergegangen. Der Vor sitzende leitete die Besprechung mit einem kurzen Hinweis auf die Parteiverhältnisse im Reiche und in Leipzig insbesondere ein. Sowohl den Socia- listen, äl- der neugebildeten Fortschrittspartei gegenüber, die sich kein Gewissen daraus gemacht, zu Gunsten ihrer Sonderbestrebungen den Städti schem Verein zu schädigen, sei ein feste- Zusam menhalten der Liberalen, wie eS der Vorstand beantrage, dringend geboten. Herr Stadtrath (^avael giebt seine lebhafte Zustimmung zu diesem Anträge zu erkennen, der völlig auf dem Boden der bisherigen Verein-- bestrebungen stehe. Stets sei der Perein auf ein Zusammengehen aller Liberalen bedacht gewesen, sobald eS sich um Wahlen von Bedeutung und um die Bekämpfung gefährlicher Gegner, wie in diesem Falle, gehandelt habe. Der Riß, der im Verein zu entstehen drohte, konnte bedenklich werden für den Stand der liberalen Sache in Leipzig; freuen wir unS, daß dieser Gefahr vorgebeugt ist. (Bravo!) Herr Adv. Broda geißelt in scharfer und mehrfach von zustimmenden Rusen unterbrochener Rede daS Vorgehen der Herren von der Fort schrittspartei. Er erinnert daran, wie diese Herren, fünf an der Zahl, in dem famosen Flug, blatte, da- sie im vergangenen Sommer loS- brannten, alle diejenigen Mitbürger, die ihren Candidaten nicht ohne Weiteres annehmen würden, für politisch unreif erklärt hätten. Wer seien denn aber hier die Unreifen? die zwei großen Gesellschaften, die seit Jahren daS öffentliche Leben Leipzigs leiten, denen die angesehensten Männer, die gereistesten Politiker der Stadt anqehören und die nun beschließen: wir wollen diese wich tige Wahlanqelegenbeit ruhig erwägen und dann gemeinschaftlich Vorgehen? oder jeneS Häuslein neuer Leute, die vorzeitig, mitten im beißen Somnier — der ihre Heißblütigkeit entschuldigen mag — mit einer Candidatur berauSplatzen und, jede Verständigung im Voraus abschneidend, auS- rusen: Hier ist Leipzig- Abgeordneter; wählt es ihn nicht, so erklären wir eS für unreif?! — Durch solche Taktik der Gegner sei unS freilich jede Möglichkeit einer Vereinbarung, die durchaus nickt auSgescklpssen war, unter den Füßen weg- gezogen morden. Mit diesen Herren sei nicht zu pactiren; der Verein müsse über sie binweggehen und wie bei allen früheren Gelegenheiten, mit der aeffnnungSverwandten Gemeinnützigen Gesellschaft Hand in Hand in den Wahlkampf sieben /Leb Kaste- Bravo!) Der Antrag de- Vorstände- ivird hieraus ein stimmig angenommen. Herr Stadtrath Nagel ergreift da- Wort, um zunächst sein Bedauern darüber auszusvrecken, daß die Bürgermeisterwahl weder in der Presse, noch im Vereine besprochen worden sei. Er ver traue zwar, daß die maßgebenden Körperschaften ihre Wahl nur nach reiflicher Neberlequng gefällt hätten und fällen würden; dock märe eine An sprache auS rer Mitte der Bürgerschaft gewiß nicht von Nebel-gewesen. Bedauerlich sei eS ferner, daß die Bewegung, die jetzt unser Land durchzieht, der Kamps gegen die aus der Lande« synode ihr Haupt erhebende kirchliche Reak tion in Leipzig noch nicht die genügende Unter stützung gesunden habe. Redner verliest die bc kannten Kirchenzucht-Aiiträge, die von ortho doxer Seite bei der LandeSsynode gestellt sind. (Aeußerungen des Staunen- und Heiterkeit.) Herr Director Pe ucker spricht sich für einen entschiedenen Protest gegen diese geisteS knechten de,, Bestimmungen auS, deren Einführung ein Unglück für daS Land wäre. ES handle sich hier um ein Stück Culturkamps. Der Vorsitzende faßt die Debatte, an der sich noch die Herren Schneider, Jansen, Hartwig u. A betheiligen, in folgender Resolution zusammen: Der Verein hält in religiöser Beziehung an dem Grundsätze unbeschränkter Gewissens sreiheit fest und erklärt jeden Versuch, in irgend einer kirchlichen Gemeinschaft Gewissens zucht cinzuführen, für verwerflich. Diese Resolution sowie der Antrag des Herrn Stadtrath Nagel, der Bürgerschaft Gelegenheit zu geben, sich dem Proteste durch NamenSunter- schrist anzuschließen, findet einstimmige Annahme. Nachdem noch eine größere Anzahl neuer Mit glieder in den Verein ausgenommen worden, schließt der Vorsitzende die Versammlung gegen 10'/r Uhr. (Eingesa ndt.) Bei der räumlichen Ausdehnung unserer Stadt ist für Viele, besonder« Gewerbetreibende, Aerzte :c. die Benutzung der Pferdebahn geradezu zum Bedürfniß geworden. Um so mehr ist zu be dauern, daß die früher bei diesem Institute voll anzuerkennende Pünktlichkeit in Einhaltung der Ankunft-- und Abfahrtszeiten in letzter Zeit, besonders aus der Eonnewitzer Strecke, vollständig abhanden gekommen ist. ES ist Einsender Diese- zu ven verschiedensten Malen begegnet, daß er auf den, Roßplatz IN Minuten, ja >/< Stunde auf die An kunft des von Connewitz koiilmenden Wagen- hat warten müssen, wodurch die nächste Pferdebahn, welche nun bereit- am Tivoli kreuzte, zur Rück fahrt nicht benutzt werden konnte. ES kann na türlich nickt verlangt werden, daß die Pferdebahn genau mit der Minute an der oder jener Halte stelle eintreffe, doch muß die schärfste Controle, welche jetzt zu fehlen scheint, daS Publicum vor derartigen Zeitverlusten, wie sie jetzt ihm auser legt werden, unbedingt schützen. Sehr geehrter Herr Redacteu,! sichrem in der MontagSnummer de- Leipziger Tageblattes veröffentlichten Bericht über den Ge- melndetag zu Plauen bitte ich Sie ergebenst fol gende Erklärung hinzufüaen zu wollen: In meiner Eigenschaft alS Vorsitzender des Verein- sächsischer Gemeindeunterbeamten zur Theilnahme an den Verhandlungen de- Gemeinde tag- durch dessen bisherigen Vorsitzenden. Herrn Bürgermeister Kuntze in Plauen, besonder- einge laden, war ick ohne allen Zweifel berechtigt, an den Debatten theilzunehmen. Wenn mir dem ohnerachtet daS Wort zur Be- rathung über Gründung eineS Pension-Verein« von demselben Vorsitzenden, der mich zur Bethei ligung an den Verhandlungen eingeladen hatte, nicht gegeben wurde, so war vaS Verfahren lheilS alS ein Eraebniß der Vorberathung de« Vor stände», theilS al« ein Vorspiel der nachfolgenden Verhandl«ngen anzusehen Wie einzelne Vorstandsmitglieder bei den Be- rachunaen am Sonnabend und Sonntag sich gegen seitig bekämpften, so war bei der Vorberathung de- Vorstände- am Freitag meine Bctheiligung an den Verhandlungen von den Herren Bürger-
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