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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.10.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187610304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18761030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18761030
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-10
- Tag1876-10-30
- Monat1876-10
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.10.1876
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Erscheint täglich früh 6>/2 Uhr. Rk»aclt«a und Erpc»tlt-u JohanniSgafle 33. verantwort!. Haupt-Redactcur Kr. Hüttner in Reudnitz. Kür d. polit. Tbeil verantivortlich l>r Arnold Bodkk m Leipzig. «nnudme der für dir uüchu- solacuvr Nummer beittmmtr» Mrralc an Wochentage» dto 8Udr Nachmittags, an Tonn- und Festtagen früh bis '/,S Uhr. Z, »ei/tliiiira für Zas -^anatzmc: ttto Klemm. NniversüStSstr. 22, LoutS Lüsche. Natharinenstr.! S, p. nur bis '/,3 Uhr. Mger Tageblatt Anzeiger. Orzaa für Politik, Localgeschichte, Handel?- wd EeschästSverkthr. «»sl»«e 14,«»0. .r. - iitineotopret»viertelt.«'/,Mp, incl. Brmaerlohn ü Ln., durch oi« Post bezogen 6 ML Jede einzelne Rümmer 30 Ps. Belegexemplar ll) Ps. Ledührcu sür «ixtrabeuagea ohne Postbefvrdcrung 3» ML. mit PostdefÜrdcruug 4» IL -nseratt «arsp BouraeoiSz. 2V ps Grbßere i^chritteu laut unsere» PreiSvrrzrichnch — Tabellanscher Satz nach höderem Tarn »klta«e, uaitl »na Nr»acN»»»'.rii) die Spaltzell« 40 Ps. Inserate stnd stet» an d. L«»r»it1», z» senden — Rabatt w»d mchl gegeben Zahlung pr»«num«r»u.^ oder durch Postvorschuß. M 3V4. Montag den '30. Oktober 187«. Zur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen X Dienstag den 31. Oktober nur Vormittags bis ' -9 Uhr Mnet LxpeiNtl«»!» «1«^ Bekanntmachung. Die 135 betragenden Jahreszinsen der zur Unterstützung für altere Jungfrauen tu Leipzig, welche ihren LebenS- uuterhalt durch Nahen, Sticken, Stricken und sonstige dergleichen weibliche Handarbeiten erwerbe« oder früher erworben haben, aber in Folge Krankheit, Alter- oder Augenschwache völlig arbeitsunfähig oder auch nur minder arbeitsfähig geworden sind, bestimmten Louifenstiftung sollen demnächst von uns vertheilt werden und fordern wir nach vorstehenden StistungSbestimmungen geeignete Bewerberinnen hierdurch aus. ihre bezüglichen Gesuche bi- zu« I. November d. I. bei ünS (RalhhauS 1 Treppe, im Eingang- Bureau, Zimmer Nr. 7) einzureichen. Leipzig, den 18. Oktober 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. Or. Georgi. Cerutti. .Auszug auS de« Protokoll über die Plenar sitzung deS RatheS vom 23. Aug. 187«.') In der heutigen Plenarsitzung brachte d;r Herr Vorsitzende die wegen des Ablebens deS Herrn Bürgermeister Or. Koch eingegangenen Beileids- schreiben zur Kenntniß deS Collegiums. Hierbei bewendet cs. Hieraus referirt der Herr Vorsitzende, daß Herr Geheime Natk Professor Wilhelm Weber am nächsten Sonnabend sein 50jährigcö Doctor- jubiläum feiere und regt die Frage an, ob dem» selben nicht em Glückwunschschreiben zu über senden sei. Daö Collegium spricht sich einstimmig hierfür aus. Die Neubautendeputation tragt hiernach das Gesuch des Herrn Hermann Fries vor, wonach derselbe in der O.uerstraße, wo dieselbe 14,07 bi- 12.45 Meter breit ist. ein Wohngebäude von 17,2 resp. 17,7 Meter Höhe erbauen wiu und um (soucession hierzu bittet, und giebt der Herr Referent sein Gutachten dahin ab, das; dieS Ge such, da die Querstraße eine alte sei, bis zur Höhe von 17 Meter zu genehmigen sei Mit Majorität gestattet man nach längerer Debatte für das FrieS'sche HauS eine Höhe von 17 Metern Die Oekonomiedeputation trägt daS Gesuch Derjenigen vor, welche von dem Gärtner Dunkel Theile der an denselben verpachteten städtischen Parcelle alS Gärten in Unterpacht genommen haben, und bitten, ihnen die Gärten, die sie biS jetzt inne hätten, direct in Pacht zu geben, und niil ihnen selbst Pertrag abzuschließen. Da sich jedoch bereit? jetzt herausgestellt hat, daß mit den fraglichen Gartenanlagen Unzu- träglichkeiten verbunden sind, so wird daS Gesuch abgelehnt. Hiernach wird mitgetheilt, daß die Universität? Bibliothek dem Museum 2 PorträtS, gemalt von Grast, zum Geschenk angeboten hat, und beantragt Herr Referent, beive Gemälde anzunehmen, der Universitäts-Bibliothekzu danken, dem Direktorium des Kunstvereins, sowie den Stadtverordneten Mitlheilung zu machen DieS wird einstimmig angenommen. Mehrere Caronstelbesitzer suchen anderweit um Concession zur Ausstellung ihrer CaroustelS mäh. rend der Michaelismesse nach. Der Herr Referent beantragt, den Gesuchstellcrn für diese Messe Ge- nebmigüng zu ertheilen, ihnen aber hierbei zu er öffnen' daß sie künftighin nicht Rechnung aus Ge nehmigung sicd zu machen hätten. Mit Majorität tritt man diesem Anträge bei. Hiernach wird das Gesuch einer Anzahl Ge schäst-leute in der Nähe de? König-Platze- vorge tragen, welche bitten, die Schank- und Schau buden und CaroustelS am KönigS. und Roßplatze zu belasten ES wird beschlosten, den Petenten zu eröffnen, daß die Beseitigung der Schankbuden beschlossen sei, daß ihnen aber eine Zusicherung wegen der Be lassuna der Schaubuden und Carousiels. wie sie gewünscht werde, nicht gegeben werden könne, da fick der Rath die Entschließung in dieser An gelegenheit noch Vorbehalten müsse. Die Deputation zur Gasanstalt referirt, d.:ß sür die ausgeschriebenen Drucksachen für die Gas anstatt die Herren Hunderstund L Pries die zwkilniedrigste Forderung gethan haben, und be antragt die Deputation, dreier die Lieferung sür deren Forderung von 2 >56 Mark zu übertragen, da deren Pap:erproben bessere gewesen se>en, alS die des Mindestsorderntcn. Lmqeqangen bei der Rrracti-m des Tageblattes >» 14. Letober. Dem Anträge der Deputation tritt man ein stimmig bei. Hiernach wird das G'such des Vormundes der Kühner'schen Erben um Honorirung der von demselben wegen Ordnung der Arcbiokästen ge lieferten Extraarbeiten vorgetragen und wird be antragt, ein Honorar von 500 Mrk zu be willigen und Zustimmung der Stadtverordneten einzuholen. Man verwitligt einstimmig 50«> Mrk und ist Zustimmung ver Stadtverordneten cinzuholcn. Der Herr Borsitzende trägt hiernach die Ver ordnung des königl. Ministeriums des Cultus und öffentlichen Unterricht-, die Beihülsen zur Errichtung und Erhaltung von Volksbibliotheken betr., vor. Es ist der Verordnung nachzugehen. Ferner trägt man die von Frau Appellations- rath Baumgartcn gestellten Bedingungen, die Zahlung deS Kaufpreises sür die Wiese am ^cheibenbolze betr., vor, wonach 90,000 Mrk. bei der Uebergabe zu Michaelis d I., fernerhin je 45,000 Mrk. zum l. October 1877. 1878 und 1879 zu zablen und die Restsorderungen mit Iss v H. zu verzinsen sein sollen und der Quittungsstempel von ver Stadlgemeiudc allein zu tragen wäre und schlägt der Referent vor, diesen Zahlungsproposttionen bkizustimmen. Diesem Anträge tritt man einstimmig bei. Für die Einlegung der Wasterlcitungsröbren in die verlängerte Südstraße ist Herr Louis Mirlhe der Mindestsordernde. Die Deputation zur Stadtwasterkunst beantragt, die Arbeiten an Miethe sür dcsien Forderung von 2o58 Mrk. 40 Ps. zu übertragen und Vertrag mit ihm abzuschließen. Dies wird einstimmig angenommen. Der Herr Deputirte zu den Schulen trägt daS Gesuch mehrerer SchuthauSmänncr, daß ihnen sernerweit die Benutzung von Hobelspähnen beim Anzünden der Luftheizungen gestattet werde.sowie das Gutachten deS BauamteS hierüber vor und beantragt Herr Referent, cs bei dem früheren Beschlüsse deS RatheS bewendm zu lasten. Dies wird einstimmig angenommen. Hiernach kommt das Gutachten der Kinanz- depulation zum Vortrag, welche in Folge de- Ge suches deS Direktoriums des ConscrvatoriumS beantragt, für daS Conservatorium zwei städtische Freistellen m,t je 300M>k. jährlich zu begründen, dieselben eventuell auch als vier halbe Stellen zu vergeben unv sie nur für Solche, welche hier unter- ftützungSbercchtiat sind, zu begründen, die näheren Bedingungen über die Vergebung der Stellen sich noch vorzubehalten, und die Summe von 600 Mrk. zu diesem Zwecke in daS nächstjährige Budget einzustelten. Hiergegen wird von anderer Seite beantragt, für beule lediglich vie Errichtung der Stellen zu beschließen und die Finanzdepulation zu beauf tragen, die Bestimmungen über Vergebung der Freistellen aulzustcllen. Dieser Antrag wird einstimmig angenommen. Die Rechnungen der Morgenstern'schen Stiftung sür d«e Thomas-, Nicolai- und Realschule, der M-nde'scben Stiftung für arme Blinde, der Weidemann schen Stiftung und die Rechnung über die Hundesteuer auf daS Iabr 1875 sind von der Finanzdepulation geprüft worden und sie bean tragt. die Rechnungen zu gcnekmigcn. sic 8 Tage auSzulegen und sie sodann den Stadtverordneten vor^ulegen, bez. der Rechnung über die Hunde steuer aber die aus tue Jahre 1873 und 1871 noch rückständigen Iustlsicationsscheine auSzusutigen. Dies wird einstnn'n'g angenommen Vom 2«. August 187«. In der heutigen Sitzung werden die Vorschläge bezüglich der Vergebung der Plaul'schen Stiftung voraetragen. Danach sind zu vertheilen 1402 Mrk. 60 Ps. und wird vorgeschlagen: in Elaste I II Personen ü 15 Mrk. — Pf. » « II. 47 « - 11 « 50 » - » ltl. 60 - -8» 50 - - - IV. 40 - - 4 » 50 - zu geben und den Ucberschuß von 7 Mrk. 10 Pf. an die 3 älteste» Bewerberinnen zu vertheilen und zwar mit 3 Mrk 10 Ps. an die älteste und mit je 2 Mrk. an die beiden Nächsten im Alter. Die Verkeilung der Spenden wird einstimmig in der voraeschlageuen Weise genehmigt. Hieraus kommt daS Gutachten der Neubaulen- und Straßenbaudepulation Uber die Anträge der Besitzer deS ehemaligen Wagner'scheu Grundstücks zum Vortrag Die srüber gefaßten Beschlüsse deS RatheS wer den im Wesentlichen aufrecht erhalten und sind die Besitzer demgemäß zu bescheiden, daS Bauamt ist aber mit der Absteckung deS ArcalS zu beauftragen Die Deputation zum Meßstand und Buden wesen trägt das Gesuch des Bauunternehmers Georg um Eilaubmß zur Erbauung deS Carrö'- schen Circu« vor; Herr Referent betont, daß zum Aufbau best lben ein Zeitraum von 24 Tagen nölbiq sei, daß die Vorwoche, sür welche Concession an Carrc bereits ertheilt sei, am 18. September beginne, und daß der Ausbau der Bude daher nicht möglich sein werte, wenn mit demselben erst nach der Anwesend«! des Kaisers begonnen werden dürfe und enipsieblt daher Herr Referent, die Er- laubniß zum Beginn des Baues schon vor dem Eintresieu des Kaisers zu geben Die Ertbcilung der Concession wird beschlossen und der Herr Referent beauftragt, mit dem Bau unternehmer, sowie mit dem Festcomitv wegen Decorirung der Bude zu unterhandeln. Vom t« August 187«. In der heutigen Plenarsitzung trägt der Herr Vorsitzende die Verordnung der KreiSbauptmann- sckast, eine Verordnung deS Ministcrillms des Innern, die Amtsblätter betr, nebst dieser Ver ordnung des königl. Ministeriums deS Innern vor Der Verordnung ist allentbalde» nacbzugeben und ist nach den biSberigen Grundsätzen in der AmtöblaNsrage weiter zu verfahren. Der Cpbvruö zeigt an. daß der biSberige Katechet Herr Peschcck am l5 d M alS l Hülss geistlicher verpflichtet worden ist. ES ist Bocation auSzusertigen und dieselbe durch den Superintendenten auSzubändigen. Um die am 3. September zu verthcilcnde Stöckncr'sche Stiftung haben sich 165 Gesuch stellerinnen beworben und schlägt der Herr Bor sitzende vor, die alS nicht perceptionSberechtigt Bezeichnet«! auszuschließen, unter die übrigen Be werberinnen aber den Bestand der Stiftung zu gleichen Tbeilen zu vertheilen. Dies wird einstimmig angenommen. Gemäß einem Gesuche deS Tbeaterdirectors Herrn!>,- Förster beantragt die Theaterdeputation, die Theaterdirection zu ermächtigen, die in II des TheatervcrtrageS gedachten Vorstellungen an Sonntagen und Feiertagen aus die Nachmittags stunden von 3 Ubr ab zu verlegen, dergestalt, daß von derartigen Vorstellungen überhaupt im Lause eincS Iabres l2 im Neuen und 12 im Alten Tkeater zur Aufsübrung gelangen, auch in den Fällen, wenn im Neuen Theater aus die Nach miltagSvorstellu g eine Abendvorstellung folgt, den Beginn der letzteren aus Abends 7 Uhr scst- iusetzen, endlich den Begriff des Wortes „klassische Stücke" auch aus die Hauptwerke geeigneter zeit genössischer Dichter auSzudehnen. Auch giebt die Deputation anheim, bei halben Preisen die Preise abzurunden. Andererseits wird hervorgehoben, daß die b,S- berige Aufführung klassischer Stücke zu halben Preisen die gehofften günstigen Ergebnisse nicht gehabt hätte, Saß diese Einrichtung wohl in Ltädten angemessen sein möge, wo man sehr hohe Theatrrpreise babe. daß man aber bei den ohne- dirS niedrigen Preisen in Leipzig von einer Her absetzung derselben um die Hälfte bei classiscken Stücken eine Förderung der Künste und des SinneS für elastische Werke nicht hoffen dürfe. Man beschließ« demgemäß die Bedingungen des H II deS Conlractes ganz zu streichen und das Elnverständniß de- Herrn Direktor llr. Förster desbalb zu erfordern. Der Herr Deputirte trägt die SubmissionS ossert n bezüglich der Lieferung der Rouleaur sür die Parthenschulen vor, wonach der Tapezierer Paßler mit der Forderung won 5lO0 Mrk. 36 Ps. der Mindestsordernde ist; der Nächstsordcrnde ist Tapezierer Zimmermarin mit 5513 Mrk; wird jedoch der von den Sacbv. rständigen cmpsoblene Stoff angenommen, so würde sich die Forderung PaßlerS um 212 Mrk. 80 Ps., also aus 5313 M.k 16 Pf. erhöhen, und schlägt die Deputation vor, die Lieferung an Päßler sür 5313 Mrk. 16 Pf. »u übertragen, mit der Bedingung, daß er de« bessern Stoff nehme, ihm jedoch zunächst nur dre Ausführung sür die Bezirksschule zu übergeben, da die Realschule erst mit Ostern bezog«! werden soll, sür diese also die Zustimmung der Stadt verordneten vor der Ausführung eingeholt wer den kann. Diesen Anträgen tritt man einstimmig bei. Der Bauunternehmer Georg bittet bezüglich der Erbauung de- Carrö'schcn Circus, ihm schon jetzt die Erbauung de- PferdestalleS mit zu gestatten, da er denselben gleichzeitig zu einer den Bau maL- tirendcn Tribüne verwenden wolle und bittet er gleichzeitig um Genehmigung, die Plätze sür Geld zu verkaufen. Der Bau wird einstimmig genehmigt, desgleichen die Erhebung der Eintrittspreise. Vom Herrn Deputirte» wird biernach die Frage der Uebersiedelung der Gewerbeschule nach der 3. Bürgerschule angeregt und theilt derselbe mit, daß sich bauliche Herstellungen und Mobiliaran- schasiungen nölhig machen; die Kosten der bau lichen Herstellungen belaufen sich nach dem An schläge auf 5100 Mrk und empfiehlt die Depu tation die Verwilligung dieser Kosten zu Lasten deS Betriebes, Zustimmung der Stadtverordneten cnizuholen und nach deren Eingang die Aus führung an Herrn Professor SchcfferS zu über tragen. Diesen Anträgen stimmt man einstimmig bei. Hiernach wird beantragt, vorbchälUich der Zu stimmung deS SchulinspcclorS bezüglich der Volks schulen, am Nachmittage deS 5. September in den grsainmten Volks- und höheren Schulen den Un terricht in Wegsall zu bringen, in den Kötzern Schulen aber auch am 6. September Vormittags, um ben Schülern Gelegenheit zu geben, die große Parade bei Böhlen sich anzusehen. Diese Anträge werden arigenomii.en und ist mit dem Bez.-Schulinspector zu communiciren. Tie Deputation zum Leihhaus und zur Spar kasse trägt hiernach ihr Gutachten bez. der Wieder- besetzung der durch den Tod des Herrn Friedrich erledigten Stelle deS ersten Expedienten beim Leihhause vor, welche dem jetzigen Expedienten Mättig übertrag«, werden soll; für dessen Stelle empfiehlt die Deputation den 8. Expedienten Wolf, und sollen sovann die Expedienten in der 9.—15. Stelle je »m eine Stelle ausrücken ; für die 15. Expedienten-Stelle schlägt sie den bisherigen HülsScrpedienten, Bernhard Stolpe, vor Diese Avancements sollen vom 1. August d I. an gellen. Die Anträge der Deputation werden inSgesammt angenommen. Das UniversitätS Rentamt hat den Vertrag über den ArealauStausch an der WaisenhauS- straßc re. vollzogen und zurückgegebcn. Bei dieser Miltheilung bewendet eS zunächst, im Uebrigen ist die Sache zur JohanniShoSpital- Dcputatioi! zu verweisen. DaS deutsche Gerichtsverfalsungs-Gesetz. ii Es erübrigt noch, den Ausbau der zukünftigen deutschen Gerichte kurz darzustetlen. An Steile der bisherigen Mannichfaltigkcit soll jetzt ein gleich mäßiges System von Amtsgerichten, Lanv- genchten, Obcrlaiide-gerichten und ein Reichs gericht treten. Aus dieser Stufenleiter bilvcn sich heraus die beiden Reihen der bürgerlichen und der Strafgerichte. Die bürgerlichen Gerichte beginnen mit der untersten Stufe des Amtsgerichts, in welchem stets der Einzelrichter zu entscheiden hat. Ihm werden Streitobjekte bis zu 300 Mark, Arrest- fachen, Concurse u s. w. Überwiesen; daS Amts gericht wird sich über einen Bezirk von 20 bis 30,000 Einsasien zu erstrecken haben Es folgen die Landgerichte alS Colleaien« gerichte erster Instanz, bestehend auS Civil- kammern von 3 Richtern, sür Bezirke von 15» biS 250,000 Einsasien und für Civilprocesie über 300 Mark, soweit sie nicht den Amtsgerichten überwiesen sind; für letztere bilden sie zugleich die Berufung-- und Beschwerdcinstanz. Statt der hierher gehörigen Handelsgerichte hat die Com mission die Bildung von HanvclSkammern. be stehend aus einem Richter des LanvgcrichtS und zwei Kausleuten. vorgeschlagen Für Handels sachen bis 300 Mark bleibt der Amtsrichter zu ständig. lieber ben Landgerichten sieben die Oberlan- deSgerichte als Beruf-- und Beschwerdeinstanz sür ganze Provinzen oder bomogcne Lanke- Ge biete, so daß ca. 20 solcher Gerichte existirrn werben; sie entscheiden in ständigen Senaten von 5 Mitgliedern. Das Reichsgericht ist schließlich der höchste Regulator der gleichmLßiaen Anwendung der Reichs gesetze. Das Rnchsgcricht ist Revisionshof und
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