Dresdner Nachrichten : 31.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189608318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960831
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-08
- Tag1896-08-31
- Monat1896-08
- Jahr1896
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- Dresdner Nachrichten : 31.08.1896
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«r O,»«tV»»,«t,N»U» Mr. 11. >»M^- llvkr. 8«rap,iL"i!LI..l. »;....!> 41 ^abraana S«d1,8« äTkm.^.^ «dm»^.°..Lvn. ^ ^ ^Ill^tgUNg. I! ,-;! ^m-nipnsov-t«»« No. 87», «Mt I op»i'»r>oasn »t« TlksOLll, IU» ^SI^SL* ^-rspiol-.rLdrtIl-Iu>8«r-»<- ?»^«>4ro»oluu»t1u8 ^ iVsS /6 1»M«r llllvr Sortoo L-»ps,<ii uock NoU»L u» »U«i> Urü»»«o , I-u» I-»t«Lrk- - — Vel»»« u»g !>»»»>»« N <i»i«»»»d»iiqx>,>,a. — I>UI>8»t« Nk»i»o, I-«»»t, un > tln» «<4>t — unL krowpts-t« 8»Na»»Lx. L»rv«ilvQ, 8vostr. 5, Sorlin, Vrvslso, llcilo, llnwdurg, l-viprle. Stuttgstt. plUiL, i»«U, «arLNtlti^, «ckov». Lolliuk -v» Lrüiuiuoi«». vr ^ LloLsnLL <7o. 7sfsl Vofs-Vssvl, kesekii'i's ''.V.Itijngnei' ^siseniigursl'i'. 3 ?o>'re!lsn.6>ss.' Lteingut. < ErNSr»ik»^Ä^r?r^»«KiÄ«L?r^ .- 44» «SI»n« ^ Iichnber c Ltsnl »^«uip« voi,t IueIüiLüä1un§. LeLsMLtrLLLö 6. K Lloti^sts», I^rso in sollt sa»rll>»oll«i» u «l«ot»>otlsil ' I'slsiut-, ^NLNlr- nnä »o'lSn-taNen. z- Lsdertkraa, dni» llsfls »o« ßsliir. llWr, lüieiitlseis. Von Vlnlioi'» »oro oinsononiniin. Istnsolro Hl» ?t., > Uurlc unü l U»i!c IH ?k. unü — ?wmj>ter Vor^rncit, ii-roli ausccmrt«. U«k»p«tllvlie, IVi v8Äv», E^vorpfviitUvr. «r. 241. zpieg-l: Femschreib- und Fernsprech-Bertchte. Hosiiachrichten, Amt!. Bekanntmachnngeii, L islimiien^der sächsischen Staatsbahne», Ntlitärvereine bei der Kaisecvarade, Gerichtsveryandlungen. Briefkasten. Montag, 31. August. Fernschreih- und Aervs-rech-Berichte vom 30. August. London. In Saloniki sind am Freitag drei Hotels, mehrere Häuser und Läden in Flammen ausgegannc». Der Verlust wird aus 35,000 Vid. Steel, geschätzt. — Die Pforte bciahl den Eisen- babnverwaltungen, für die fremden Angestellte» türkische Unier- thanen einzustellen. Tie Osteiienbahnen weigein sich, dies zu thun, und drohen, den Betrieb eiiiznstellen Konstantinopel. In einer Mädchenschule im Kumkapu wurden eine grobe Anzahl geladener Bomden gefunden. — Gestern Nacht um 1 Uhr euchren der Minister des Aenßern Tewfik Pascha bei dem österreichisch-ungarischen Botschafter Fuhr», v. Ealice mit der Antwort aus die letzte» Vorstellungen der Botschafter bei der Psortr. Heute Pvrmitiag findet eine Zusammenkunft der Bot schafter statt. — Die den Kretern gemachten Zugeständnisse solle» erst daun iu Kraft trete», wenn die Aufständischen die Feindselig keiten eingestellt haben. Athen. Nach sicheren Mittheilungen enthält der vom Sultan linterzeichnete Fcrman, welcher die Losung der lrctischen Frage bringt, folgende hauptsächlichsten Bedingungen: Einsetzung einer christlichen Negierung aus 5 Jahre unter der Garantie der Mächte mit einem Veto gegenüber den Beschlüssen derNationalversaminIung, ohne indeb die Suzeränetäisrechle des Sultans zu berühre»; wirthschaftlichc Unabhängigkeit der Insel mit einem jährlichen Tribut; Reorganisation der Gendarmerie: Maßregel», welche die Vertretung der Rechte der Minorität feslsetze». Ferner befin den sich unter den den Kretern gemachten Zugeständnissen Unab hängigkeit der Gerichte in Streitigkeiten unter eingebor>nen Kretern, ausgenommen die Erkenntnisse des Appellgerlchlshoses in Kanea, weiche nicht aushe bar sein sollen, sowie die Bereinig ung der Eivil- und Militärgcwalt in den Händen des Generat- GouvernenrS. Man isl der Ansicht, dag die Kreter die Beding ungen annrhmen werden. In amtlichen Kreisen zeigt inan sich besricdigt über diele Lösung. Athen. Außer den bereits gemeldeten Zugestäudnissenlwird die Verwaltung von Kreta durch das Jrad ermächtigt, von allen nach Kreta aus den anderen Tbeile» der Türkei eiiigefüurten Waa- rcn einen Zuschlagszoll von 3 Prozent zu erheben, dessen Ertrag ausichlieblich zur Schadloshaltung der durch die letzten Wirren Geschädigten dienen soll. Arhe n. Die Muhamedaner bedroh ten den Metropoliten von Herakleio», welcher die Regierung um Hilfe ersuchte. Ter Gouverneur Abdullah Pascha sandte ein starkes Detachement Gendarmerie nach dem bischöfliche» Palast, erklärte jedoch, er übernehme leine Verantwortung. A the ». I» dein Dorie Plntania. in der Nähe von Kanea. haben die Muhamedaner 8 Personen gctödiet. 5 verwundet, einige Gebäude iu Brand gesteckt und die Kirchen entweiht. New-?1ork. Nach einer Meldung ans Tokio leien in Echantung in Ehina Unruhen gegen die Ehrlsten ansgebrochen. Etwa 1000 Mitglieder eines Gcbctmbnndes hätten 30 katholische Missionen zerstört. Die chinesische Regierung habe Truppen zur Unterdrückung der Unruhe» entsandt. Rio de Janeiro. Die Ruhe iu San Paolo ist völlig wieder hergestcllt. OertlicheS und Sächsisches. -- Se. Königi. Hoheit Prinz Georg wird bei seiner Fahrt nach Breslau zur Thcilnahme an der Kaiserparade vom Oberst leutnant Frhrn. v Wagner vom Gencralstabe des 12. Armeekorps und vom persönlichen Adjutanten Rittmeister Krug v. Nidda be gleitet sein. Anwesend werden noch sein: Se. Exccllcnz der Kriegsministcr Gcneralicuinant Edier v. d. Planitz, der Abtheil ungschef im Köiiigl. sächsischen Kriegsmsnisteriuni Oberstleutnant d'Elsa, der Adjutant des Kricgsministers, Rittmeister Graf Vitz thum V. Eckslädt, ä la suits des 1. König!. HusarenregimentS Nr. 18. und der Oberstleutnant Gras Vitzthum v. Eckstädt, Flügel- adiillant und sächsischer Militärbevollmächtigter. — Ihre König!. Hoheit die Prinzessin Mathilde stattete am Freitag Ihrer Maiestät der Königin in Rebefeld einen Besuch ab. — Dem Obertelegraphensekretär Lischke in Dresden ist bei seinem Uebertritt in den Ruhestand der Rothe Adlerorden 4. Klasse verliehen worden. — Aus den amtlichen Bekannt mach ungen. Wegen Vornahme von Nohrlegungs- bezw. Gasleitungsarbeiteii werden die Kleine Plaucnschegasse zwischen der Ammon-und der Josephinen- strabe und die Paimltrabe zwischen der Uemminaslraße und der Fisclchosgasse am 3l. ds. Mts. für den Fahr- und Reitv-rkchc ge sperrt. — Ferner werden vom 2. September ab die Walcherstraße zwischen der Flicdrich- und der Schäfcrstraße zwecks Beschotterung und vom 4. Sept. Mittags ab die östliche Fahrbahn der Haupk- 'trahe zwischen der Ritter- und der Magazinslrabe zwecks Vor nahme von Pflasterungsarbeiten gleichfalls für ben Fahr- und Reitverkehr gesperrt. — Mit 06.029 Achsen und 126,U8 beflügelten Rädern haben im Jahre 1892 die sächsischen Staatseisenbahnen ibie Riesenlcistnngen vollbracht. Sie liefen unter 1063 Lokomo tiven, 754 Tendern, 2802 Personenwagen und 25,621 Zugführer-. Gepäck- und Güterwagen. Mit diesen Betriebsmitteln sind 748,051 Züge aller Art gefahren worden, von denen im Durchschnitt jeder 33 Achse» zählte und eine Entfernung von 36 Kilomeler znrück- legte. Würde man diese Züge in gleichen Abständen Tag und Nacht hintereinander Massen, so würde aller 42 Sekunden ei» Zug in befördern sein. An der Spitze dieser -Züge oder als ^chiebemaschine haben die Lokomotiven 26.8 Millionen Kilometer zurückgelegt, und die jämmtlichen Perwiren- und Güterwagen haben davci rund 900 Millionen Achskilometer geleistet. Man kann sich unter einer solchen neunstelligen Ziffer viel und wenig denken, einen Mahstab für ihre Größe erhält man aber, wenn man erfährt, daß ein zweiachsiger Wagen, der >ene Leistung allein voll bringen sollte, dazu bet ununterbrochener Fahrt Tag und Nacht mit 60 Kilometer Geschwindigkeit in der Stunde 826 Jahre brauchen würde. — In den Personenwagen standen 109,730 Plätze zur Ver fügung und zwar 2638 in erster, 17,900 in zweiter, 69,219 in dritter um» 19,973 tn vierter Wagenklasse. Diese Personenwagenplätze f die große Ungleichmäßigkeit des Verkehrs und Ka der Reisen auf kürzere Entfernungen zurückznführen. Die Güterwagen boten Raum für rin Ladegewicht von über ö Millionen Eentncrn, das mit 43.2 Proz. im Durchschnitt auS- genützt wurde. Dafür sind ab« die Personenwagen S'/> mal so Uebecwiegen Dle Gütern»» erwägen. Denn während 12.541 Achskilometer leistete, legte ein Per durchichnittlich ein Per- beweglich als die Gülerwa jeder Güterwagen nur l2.54; . sonenwagei: deren 4I.I72 zurück. Tie durchichniltliche Leistung einer Lvkomoiive war 27,926 Kilometer, die höchste Leistung da gegen betrug 68,316 Kilometer und ist von der Lokomotive .Rotter dam" auf der Linie Leipzig-Hof erreicht worden. Den gewaltigen Leistungen der Transportmittel entsprechen ihre Bedürfnisse. Gegen 7 Millionen Eentner Brennmaterial mit einem Kvstenaus- wande von rund 6 Millionen Mark verbrauchten die Lokomotiven, und doch läßt diese Summe wieder auf die Größe der Leistung schließen, wenn man aus ihr berechnet, daß die Zugkraft für einen zweiachsigen Wagen auf ein Kilometer Entfernung nur für l Pfennig Brennmaterial beanspruchte. Die gewaltigen Anstreng ungen der Transportmittel im Betriebe kennzeichnet aber die Summe von 5.6 Millionen Mark, welche für Reparaturen aufzu- wenden waren und von der die größere Hälfie auf Lokomo tiven entfällt. Die letzteren haben zulammen 58,275 Tage zur Heilung aller möglichen Schäden in den Werkstätten zugeoracht. Im Durchschnitt entfallen aus eine Lokomotive 56 solcher Kcanken- tage, ihre Höchstzahl stieg aber bis zu 2l3 Tagen. Vom ganzen Lokomottvbestande waren im Durchschnitt 160 Stück oder 15 6 Proz. das ganze Jahr hindurch infolge dieses Heilungspcozesses dem Dienste entzogen. der aekroffe 7. Jnsanteriereatment Nr. 106, leitet bte AiMteUung vereine und führt das Kvmniando über dieselben. Die Ausstellung muß Vormittags 9 Uhr 3o Min. beendet und daher das Eintreffen der Vereine, sowie einzelner Kameraden aus dem Platze um 9 Uhr erfolgt sein. Die Vereine haben in sich geschlossen aus dem Parade- Platz zu erscheinen Einzelnen Kameraden ist der Zutritt zum Paradeplatze nicht gestattet, und es wird wichen deshalb empfohlen, spätestens vom Dorfe Zeilhain an irgend einem Verein sich anzu- schließen. Orden, Ehren- und Vereinszeichen sind anznlegen, da gegen ist das Führen von Stöcken oder Schirmen, sowie das Rauchen zu unterlassen. Bezug!- h.des Anzugs ist Folgende- be- stimmt worden: Vereinen mit einheitlichen Vereinsmützen oder Hüten ist das Tragen derselben an Stelle des hvhen Hutes ge stattet. König!, oder städtische Beamte rc. können in der ihnen vorgeschriebenen Dienstkleidung mit untreren. Das Tragen ein- heitlicher Vereinsunitorm. sowie die der Schießablheiiungen ist zulässig. Das Anlegen der Vorsteherschärpe, sowie bas Tragen der Schärpen der Fahnenabtheilungen ist ebenfalls statthaft. Das Milbringen der Vereinsfahnen bez. Standarten ist erwünscht. Das Tragen von Waffen aller Art ist unzutäisig — Tie Fcsträume der Albrechtsburg für das Militär- bnnkett am 3. September erglänzten am Freitag Abend zum ersten Male in vollen, Scheine der elektrischen Beleuchtung. Dieser Probebrlenchtung wohnten außer zahlreichen Vertretern der Meiß ner Geicllichail bei: Obcrvauralh Temper - Dresden. Königi. Gariendircklor Vouchö-Tresden, sowie mehrere der Künstler, die seiner Zeit an der Ausichmückung der Albrechtsburg mitgewirkt Häven Die Wirkung der Beieiichlung ist eine großartige und übertrisst die des Sonnenlichtes, da sic vollständig gleichmäßig ist. während bei der Sonnende 'irchtung einzelne Tbeile scharf be leuchtet, andere in Dunkel gebullt sind. Einzelne Bilder kommen erst bei der elektrischen Beleuchtung voll zur Geltung Glänzend wirkt das reiche Gold in den Bordüren der Pfeiler und Gewölbe rippen. Dieser Effekt ist auch erklärlich: hat doch jede der 16 Bogenlampe», mit denen Kirchsaal und großer Bankettsaal im 1. Stock beleuchtet sind, eine Leuchtkraft von 1000 Kerzen. Im 2. Stock haben die Räume je nach Größe 2 bis 4 Bogenlampen. Tie Treppenhäuser sind mit Glühlampen beleuchtet, in Bündeln je zu dreien angcordnet, jede Lampe zn 16 Kerzen. Den Nurghvs erhellen 8 Bogenlampen. Es wäre zu wünsche», daß die Bcleuch inngseinrichtung, die ausgezeichnet funktionirle, erhalten bliebe. — Am 20. August waren es 25 Jahre, daß der Chefredakteur der „Gazette de Lorraine" in Metz, Herr Theodor Gen sei. diese letztere unter eigener Verantworkttchkeil geleitet hat. Die „Gazette de Lorraine" wurde im Jahre 1871 neben der „Lothringer Zeitung" von dem kürzlich in Stuttgart verstorbenen Kommer- zienrath Carl Grüninger in Metz gegründet und ist, o „ tranzösrscher Sprache geschrieben, unentwegt für die Verbreitung des Deutschthums in den Retchslanden eurgetreten. Möge der Jubilar, ein geborener Sachse, der bei Ausbruch des deutsch-fran zösischen Krieges aus Paris ausgewiesen wurde, in dem Bewußt sein. seine beste Kraft während des verflossenen Vierteljahrhunderts in Inuhcvoller und rastloser patriotischer Thätigkeit aus vorgeschobe nem Posten in den Dienst des Vaterlandes geitclll zu haben, eine schöne Genugthuung und einen Sporn zu weiterem ersprießlichen Wirken finden. — Der Verein für Stenographie nach Stolze nimmt daran Anstoß, daß in unserem Bericht über den Bäckler'jchen Vortrag von einer prinzipiell beschloss»»«« Einführung^dec Gavelsberaer'- schen Stenographie an den höheren Lchulen Bavens und Würt tembergs die Rede ist. Nach eingeholten Informationen ist die Sach lage folgendetmaßen: In Baden wurde durch Erlaß vom 4. Februar 1tÄ5 die Wahl des Systems vorläufig, jedoch unter Beschränkung auf die vier Systeme Babelsberger, Ncu-Stolze. Roller und Schrcy, den einzelnen Anstalten sreigestellt und Bestimmungen eines einheitlichen Systems für alle Anstalten für spätere Zeiten Vorbehalten, indem gleichzeitig darauf hingewieielt wurde, daß das Gabclsbcrger'sche System daö verbreitetste sei. Ganz ähnlich in Württemberg, wo durch Erlaß vom 26. März 1896 die Ein führung der Stenographie als fakultativer Ultterricvtsgegciistand an den höheren Lehranstalten angeordnet und unter Beriickiichttg- ung der vorhandenen Lehrkräfte die Wahl unter den genannten vier Systemen freigegeben wurde. Wie nun Herr Bäckler selbst mit theilte, haben sich in Württemberg sämmtliche 22 Anstalten, die von der Wahl Gebrauch gemacht haben, für das Gabelsberger'jche System entschieden, und liegen auch ln Baden die Verhältnisse jür dieses System günstig. — Die Hauptmarkthalle an der Weißeritzsträke hatte am Freitag Mittag seltenen Betuch, und zwar den einer Zigeuner bande. Dieselbe hatte, von der Marienbrucke herkommend, mit ihren zwei mit je einem Pferde bespannten Wagen ans der Weißerttz- ' ' fte in der Halle Lebe sellschatt, die der beste lören schien, wurde hi r Polizerbeamten die L straße Halt gemacht und kaufte in der Halle Lebensmittel ein. besonders Südfrüchte. Die Gesellschaft, die der besseren Gattung dieses Nomadenvolkes anzugehören schien, wurde hierauf in Be gleitung mittlerweile erschienener Polizerbeamten die Löbtauerstraße hinaus über die Stadtgrenze gebracht. — Ein bedenkliches Zeichen sittlicher Verrohung legte jüngst rin im Rettung-Hause für verwahrloste Kind« st,' untergebraclster Knabe an den Tag. Um aus dem RettuiigSyame heraus zu kommen, hat der Junge Abends im Schlassaaie seine strohmatratze angezündet, als seine Kameraden alle »n Schlase lagen. Gegen tl Uhr Nachts erschollen Plötzlich Fenerruse, und als der Hausvater eindrang, fand er den Schtafsaal voll Qualm und mehrere Kinder bereits betäubt vor. Die Kinder sind olle ge rettet und auch das Feuer ward bald gelöscht. Der Junge hat das strafmündige Alter 12 Jahre, noch nicht erreicht, weshalb ec ge richtlich noch nicht bestraft werden kann, aber icdensalls hat er eine gehörige Tracht Prügel für seinen Frevel verdient. — Der Nachmittags-L> chnellzug Dresden- Reichenbach wird vom l. Oktober ab wieder Anschluß an den Abendzug Chemnitz-A ue-Jägersgrün erha ltcn. — Zum dauernden Andenken an ihren kürzlich verstorbenen Gatten und Sohn haben sich edle Frauen bewogen gefunden, der König!. Werkmcistcrschule in Chemnitz eine Summe von 3>>00 Gulden zur Verfügung zu stellen, von deren Zinsen bedürf tige, wüidige und begabte Schüler dieser Schule unterstützt werde» sollen. Zugleich ist das Sttstungskapital einer für dieic Schule schon bestehenden Stiftung nicht unbeträchtlich vermehrt worden. — Unweit der Station Potschappel, in der Nähe der dasigen Aktienmühle, wurde vorgestern der bei dem Abends halb 7 Uhr von hier nach Tharandt abgehenden Personenzuge Dienst leistende Bremser Prüfer durch Anstoßen mit dem Kopf an einen Gegenstand verletzt. Der Verletzte wurde, nachdem er vom Ärzte verbunden, nach hier übersührt. Das Reichsgericht hob in dem Revisionsverfahren " "" LudwlgS- egen eine Anzahl von Schaffnern von der Hessischen Ludwt ahn das Urtheil des Landgerichts Frankfurt a. M. bezüglich der iälle, in denen auf Freisprechung von der Anklage der passiven Zeamtenbcstechung erkannt worden war. aus und verwarf die Antrag eingebracht werden, eine Haftpflichtversicherung im Ver bände einzurichlen. -r Anläßlich der am gestrigen Sonntage begonnenen Leip ziger Michaelismesse fand am Sonnabend Nachmittag in An- weienheit der Vertreter der Königi. und städtischen Behörden, sowie des Handelsstandes die Eröffnung des städtischen Kaufhauses statt. Dasselbe ist eigens für die Zwecke des Geschäftsverkehrs im Centrum der Stadt errichtet. Die Einrichtung wurde bei der Be sichtigung als äußerst zweckmäßig anerkannt. Es sind insgesammt 135 Meßlokale vorhanden, die in der Hauptiache bereits vergeben sind. Oberbürgermeister Dr. Georgi hielt die Eröffnungsrede. — Nach längerer Krankheit verstarb in Leipzig der als Lehrer der Machematik und durch seine schriftstellerischen Arbeiten bekannte Privatgelehrte Herr Richard Sch urig, langjähriger Mitarbeiter des „Leipziger Tageblattes". — Am Sonnabend Vouniltaa wurde auf dem Hauptpostamte in Leipzig das Falsifikat eines Zweimarkstücks angehalten. — In den letzten Tagen hat sich in verschiedenen Geschäften in Leipzig ein Unbekannter Ungesunden, welcher sich als Detektiv vorgestellt und durch sein Auftreten Beunruhigung erregte. Der Unbekannte. 22 bis 21 Jahre alt. ist anscheinend geistes gestört. — Der Bartholomäus-Jahrmarkt in Meißen ist wegen der Einquartierung vom 30.. 31. August und 1. September auf den 13-, 14. und 15. September verlegt. — Die Einweisung und Verpflichtung des neugewählten Ober bürgermeisters von Chemnitz. Herrn Dr. Beck, findet am 17. September Milags 12 Uhr statt. — M ügel n b. Pirna. 30. August. Durch den Nachmittags 2 Uhr vom Böhmischen Bahnhose in Dresden abgehenden Zug wurde beute kurz vor dem Einiahren in Station Mügeln der den Zug begleitende Schaffner Honiickel aus Räcknitz b. Dresden über fahren und sofort getödtet. Der Bedanernswerthe htntcilüßt eine kränkliche Frau und eine zahlreiche Kinderschaar. — Roßwein. 30. August. Beim Turne» ist hier ein -Uhr macherlehrling schwer verunglückt. Der junge Mann wollte seine Aufgaben am Reck erfüllen, wobei er herabfiel und beide Arme brach. — In Plauen i. V- feierte am Freitag Herr Stadtcath LouiS Schiller sein Mjähttges Bürger- und Meislerinbilänui. — In A u e i. Eczgev soll eine Realschule errichtet werden. Zu diesem Zwecke wird von Michaelis ds. IS. ab in der höheren Bürgerschule nach dem Lehrpläne der Realschule »ntercichier wer den. Die Einweihung des neuen großen Schulgebäudes in A>:e wird in nächster Zeit erfolgen. — Am Sonnabend früh gegen 5 Uhr ist in SchirgiS- walde das Kretschmac'sche zweistöckige WoynhauS nebst an gebauter Scheune ein Raub dec Flammen gcwocdcn. Es konnte nur sehr wenig gerettet werde», da säinmttichc Bewohner im tiefsten Schlafe lagen. Tie Ursache des Brandes ist wahricheinlicy Brandstiftung; cs ist bereits eine Verballung vorgclionnnen wocd.'a. — Die von ihrem Manne getrennt lebende Klöpplerin Lipp- mann in Grünstädtel ermordete ihr neugeborenes Kind und beseitigte cs. J»r nahen PanlnSwaidc fanden die Gendarmen den kleinen Leichnam einzescharrt vor. Tic L. batte ihren lOlährigen Sohn beauftragt, das todte Kind im Korbe bis znr Ereile zu tragen, woraus dann das entmcnichtc Weib dasselbe vergrub. — Der bei einem Grimma er Fabrikanten aiigestellce Reisende Felix A. ist in Greiz entleibt ausgeiundc» worden. — Auf einem F-abriknciiban bei Zwickau stürzte der Ar beiter Gettncr vier Stock hoch herab und erlitt schwere innere und äußere Verletzungen. — Am Freitag Nachmittag nach 2 Uhr sind drei Schuppengeväude der Kavillcrei ebendort mit großen Voc- rüthen an Decken, Häuten. Knochen, getrocknetem Fleuch. Heu u. s. w. gänzlich niedergebrannt: das Wohn-, sowie das Schlacht haus sind vom Feuer sehr beschädigt worden. Der Brandplatz glich einem Flammenmeer. — Amtsgericht. Am 19. Juni machte sich der Ban- aibeiter Max Gustav Seiler aus dec Winenberäerstraße weiblichen Personen gegenüber unzüchtiger Redensarten schuldig. Die Ver handlung, welche unter Ausschluß der Oeffentlichkeit stattfaiid. endete für den Angeklagten mit 1 Mona! Gerängniß. — Von der Anklage der Körperverletzung wurde dec Möbcl'abrikant Robert Bernhard Gietzelt, 1851 zu Spechttitz geboren, kostenlos frei ge sprochen. — Der Goldschläger Zeiler trat in einer öffentlichen Ver sammlung für Metallschläger in Selk's Gasthof als Redner auf und bediente sich während seines Vortrages verschiedener AllSdrücke und Bemerkungen über StaatSanmalischast und Polizei, welche dem überwachenden Kriminalgendarm Veranlassung Voten, ihm das Wort zu entziehen und die Versammlung auszulösen Von der König!. Polizridtrettton ging dem Angeklagten eine 4tügige Haft-
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