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Dresdner Nachrichten : 05.11.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189311055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18931105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18931105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1893
- Monat1893-11
- Tag1893-11-05
- Monat1893-11
- Jahr1893
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.11.1893
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Il^slivfsrLiit«», ^«aioaplrt 14. tz^ennnpneolintsll« lllv. Noedvlvxruile 81viilivite« m 8«U6va ckentsplie» u enfilisklieii ^iiriix»- u. Lebei'rieliei'-81«kkkll vmpüvtüt io xrosssrtixstsr ^usvskl 11. LI. Lsse»»«, 20 AarlSQ8trL88v Ä) („vroi Ksbolü'). N» Spielcv« und Wucherrrprozeß in Hannover. L-rndwaSwohlen. Eonservotiver Verein. .Turner"»Eoalsttt. Zoologischer Garten, I Mntill»" »I». SW. GerichiSverhandlungen Secttsionisten-Au«ftellung. I «vnnzug» -1. Alvvvr. P»Ut1sche«. Die Erörterung de» hannoverschen Epielewrozeffe» in der Presse hält »och immer au. Man gewinnt auö de« Lttommibild der Anslaffunge«. soweit sie aus dem Boden einer sachlichen Kritik stehe» und nicht der Leichtfertigkeit Vorschub leisten oder klaffen- Hot säe» »ollen, dm Eindruck, als ob die Streiflichter, welche durch dl« Enthüllungen de« Proirsseö aus gewisse fressende Krebs schäden »nserrr höheren Gesellschaft gefallen sind, die Wirkung einer Att von moralischer vetüubung gehabt Hütten. Die -ssent- liche Meinung ist sichtlich nicht daraus vorbereitet gewesen, plötz lich vor ihren Äugen einen gähnenden sittlichen Abgrund von solcher Tiefe sich öffnen zu sehen. Die allgemeine Bestürzung ist erklärlich, wenn man sich da» Verhältnis, vergegenwärtigt, in welchem die durch den Prozeß unmittelbar betroffenen kreise zu der Gesammtheit stehen. Auf der eine» Sette befindet sich die unermüdlich schaffend« Erwerbsthütigkeit. die jedem Einzelnen, seine» Platz an der großen ArbeitSmaschine deß Leben» anweist, aus der audereu Seite aber tummelt sich eine Gesellschaft von Lebemännern. dir den Genuß alt ihr ererbte» und unstreitige» Privileg betrachtet, und bei der Suche nach Mitteln zur Be friedigung ihre» Genußstreben» die wählerischen Gesichtspunkte wenig hochhült. Um so peinlicher gestalten sich die Empfin dungen aller Derer, welch« dem Leben seine Nothdurft Schritt u» Schritt durch unausgesetzte- mühevolle» Schaffe» ab- rlugen müssen, wenn sie sehe», wie die wesentllchsten ihrer ge heiligte« Grundsätze einer geordneten Lebensführung von gewissen durch Geburt. Bildung und Besitz gleichmäßig bevorzugten Ele menten in unbegreifliche« Leichtsinn mit Füßen getreten werden Gewiß ist der Unmuth, der sich über das Gebühren der Herren welche in dem hannoverschen Prozeß auf der Zeugenbank saßen allseitig kundgiebt. in seinen Ursachen gerechtfertigt. Aber e» dars auch nicht verkannt werde«, daß vielfach eine Neigung zu verall- aenreinem vorherrscht, die in den thatsüchlichen Verhältnissen nicht begründet erscheint. Man komme hier nicht mit dem faden scheinige» Etuwand. daß al-dann auch da» jüdische Wuchercrkon- sortium auf der Anklagebank nicht al» Argument für den verderb lichen Einfluß de» Judeiithunis in sozialer und sittlicher Beziehung vrrwerthet werden dürfe. Während der Jude immer und überall al« der schleichende Verführer auslrttt, handelt e» sich aus Seiten der Opfer der homwverschea Angeklagten doch nur um vereinzelte Erscheinungen, bei denen allerdings die Leichtfertigkeit der Hin gabe a« die Verführung erschwerend für die Beurtheilung ins Gewicht fällt, aus Grund deren aber niemals der Schluß gezogen werden darf, daß etwa auch nur der größere 2heil unseres Lsfizier- korp» dem Hebel der Spielsncht verfallen iei. Daß mit dieser Feststellung nicht einer auch nur annähernd seichten Auffassung de« sittlichen Schwergewicht» de» hannoverschen Spiegelbildes da» Wort geriet werde« soll, versieht sich von selbst. Nichts kann frivoler sein, als wen« z. B. ein Bremer Blatt in dem Bemühen, die Bedeutung des Prozesses auf sein wahre» Maß zurückzusühren. sich zu folgenden Aeußerungeu versteigt : »Zu olle« Zeile» und in olle» Ländern sehe» wir. daß bet einer gewissen Entwickelung de» Wohlstände» und der gesellschaftliche« Verhältnisse sich inner halb bevorzugter Kreise Auswüchse de» Genußleben» bilden, die wes» nw» sie für sich allem betrachtet, ungeheuerliche Dimensionen annrhme», während sie doch i« Zusammenhang mit dem breiten Leven der Rotton betrachtet ein« untergeordnete Rolle spielen. Ja der äußeren Physiognomie zeigen sich zwar Berschirdenbettrn. Hier überwtegt der Wetberkultu». dort der Pferdesport, avderSwo di« Schlemmerei rach Prunksucht; alle» Länder» gemeinsam aber find da» Spiel und der Wucher." Wollten sich unser« maßgeben den kreise diele eigenartige historische Begründung de» Spiele» und Wucher» al» einer unvermeidlichen Zugabe der .höhere« Knl- tne" zu «t«e« mache», lo hieß« da» geradezu die Armee dem Ruin rntgrgcnfnhrrn. Glücklicherweise ober kann nicht» Strengere» ge dacht werden al» der prinzipielle Standpunkt, der an entscheidender Stelle in dieser Frag« eingenommen wird. Gerade in diesem llm- stand liegt di» Gewähr, datz all« zue Unterdrückung de» Uedel» nochwendtgr« kori'equenzru. aber auch nicht mehr, au» den un liebsame» Vorkommnissen, die der hannoversche Prozeß aufgrdrckt hat. tn der Gesetzgebung und, soweit möglich, a„ch auf anderen Gebieten gezogen werde». Der richtige Maßstab für dir wirkliche sittlich« Tragweite de» Prozesses liegt gerade in der regierungsseitig vertretenen Er- kenntniß. daß der vorhanden« krankhetisstoff nicht so unauSrotl- barer Natur ist. um einem energischen Zugriff von Setten der Gesetzgebung und der moralischen Stande»- und Selbstzucht un- überwtndlichrn Widerstand entgegen,usctzrn. Die Strafgrsrtznovelle. welch« de» nächsten Reichstag beschäsiigen soll, dürft« daher noch in letzter Stunde Strafvcrschriften ringcsügt erhalten, die da rauf berechnet siud. den jüdischen und sonstigrn SpieldSmcnen und Halsabschneidern ihr unsaubere» Handwrrk derartig zu erschweren- dntz der >»««i, pn Autüdung ihrer sträflichen Leidenschaft ein« noch wesentlichere Einschränkung al» bisher erleidet. Ans der an deren Seite kommt dann sittlich auch die Ausmerzung gewisser gesellschaftlicher Uedrlfländ« in Frag«, di« mittelbar dl« Verbreit ung de» Spittüdel» begünstigen. Der gesellschaftlich« Verkehr weist de« jnngen Olsizie, ein« Stellung on. die ihn in einem Lebendster, da» tm bürgerlichru Verhältnitz die höchsten Anior- dmWW« an di« Arbeitskraft de» Einzelnen zu stellen pfleg«, plötz lich fitz »Ad iertlg ol» Herr» drr Situation in den Salon führ«. Er lernt hier da» Lebe» nur von seiner glanzenden Anßenittt, lennrn. Leich eine Summe ausiribrnder Lbäitakrit ersorderlich ist, um die Mittel zur Führung eine» gesellschaftliche» Haushalte» zu erwerben, oder wie viel Noih und Sorge. Entbehrung und Einschränkung oft dazu gehört», um diesen äußeren Schein auf recht zu erholten, davon erfährt der junge Offizier gemeiniglich nicht». Er nimmt da» Leben daher hin, wie es sich ihm bietet, leicht und iorglo», und wenn dann schließlich eine per manente Ebbe tn seiner Kaffe eintritt, io geräth er in eine Ge- müthSverfaffiing. die ihn den Lockungen de» Spiele» besonders zugänglich macht, vom Noulettettsch aber führt der Weg direkt in da» tzangenetz de» Wucherer». In richtiger Würdigung der Mitschuld, die drr übertriebene gesellschaftliche Luxus an der Aut- breitung der Herrschaft de» Spielteufel» hat. ist tm Anschluß an den hannovrrichen Prozeß au» Offizier-kreise» selbst di« beochtenS- werlhr Forderung erhoben worden, daß die selbstständige» Kom mandeure der Truppentheile dazu angehaitrn würden, mit aller Energie auf thunlichsle Einfachheit in der Lebensführung ihrer Untergebenen hinzuwirken und zu dem Zweck ihnen ganz beson der» selbst mit leuchtendem Beispiel voranzugeheo. Dazu soll da» Hazardsple! mit dem Odium der Ehrenrührigkeit belegt weiden. Wenn diese Vorschläge ernstliche Beachtung finden — und daran dürste nicht zu zweifeln sein —. wird schwerlich eine zweite Auflage der in diesen Tagen verhandelten Prozrffc» tu absehbarer Zeit sich al» nothwendig erweisen. Die juristisch« Seit« de- Verfahren» bietet ebenfalls manche bemerkenSwertbe Momente dar. Mit Genugthuung wird allseitig die Erklärung de» Herrn Erstrn Staatsanwaltes Wilhelm begrüßt werden, daß die Verhandlungen die Nothwendigkett drr Bestraf ung de» Wucher» .aus du» Evidenteste erwiesen" hätten. ES ist seilen, daß gerade ein Staatsanwalt derartig sozialpolitisch exempli- sizitt. Noch überraschender, aber ebenfall» in erfreulichem Sinne, war die Bemerkung de» Staatsanwaltes, daß dir Shuwathie des Publikums in deni Prozeß aueichließltch auf Selten der Anklage, behörde stände. Man ist sonst tn juristischen Kreisen gern geneigt, da» ösfentiiche Nrchtsbewnßlsttn al» einen völlig unbeachtlichen Faktor auf dem Gebiet der Rechtsprechung hiiizustcllen. So un zweifelhaft auch an sich die Thatsach« sein mag. daß da» Gesetz als solche» unter allen Umsläudrn aufrecht erhalten sein will, ohne Rücksicht aus den Strom der TageSmctnungen. drr die eherne Unterlage de» Gc etzeS umspült, eben so gewiß ist es auch, daß in Fällen, wo die ösfentiiche Meinung aus Grund einer allgemeinen moralischen Anschauung unzweideutig Stellung genommen hat, eine beharrliche Nichtbeachtung des öffentlichen NechtsbcdürfnisseS von Seiten bei Gerichte zu schweren Konflikten führen muß. Daß andereiieiis eine innerhalb der Schranken des Gesetze» zulässige Anpassung der Urtheiltsprüchr an das öffentliche Nechtsbewußlsein keinerlei schädliche Folgen haben, sondern nur dazu dienen kann, die Achtung vor der Autorität der Gerichte auf daS Höchste zu steigern, beweist die tiefgehende Befriedigung, mir der das Unheil im hannoverschen Ipielcrvrozeb überall ausgenommen worden ist. Was die Haltung der Vertheldigung betrifft, die vornehmlich in drr Perm» drS Tr. Friedmann-Berlin verkörpert war. so konnte dieselbe das Mißtrauen, das sich werter Kreise gegen eine gewisse Art de« Auftreten» vor Gericht zum angeblichen Schutze des Rechtes bemächtigt hat. nur noch verstärken. Peinlich berührte besonders da» unverkennbare Behagen de» Herrn Friedman«, mit dem er für die Anftiörung des Thatbestandes unerhebliche Fragen on die Zeugen richtete, durch welche den Opfern der Blutsauger da» Eingeständniß abgepreßt wurde, daß sie die selben in ihre intimen kreise gezogen batten. Die moralische Seite der Ausführungen de» Vertbetdiger» stand auf jener bedenk lich schiefen Ebene, die am Ende zu dem AuSiprnch de» .Berliner Tageblatt" hlnführt. daß die Maßnahmen gegen Wucher und ähnliche.Slamme»'-Bcrgehcn .schlechte Einfälle" de» Gesetzgebers letrn. Derartige .Einfälle" gehöre» tn Wirklichkeit mit zu den besten, die der moderne Gesetzgeber überhaupt gehabt hat. Sic allein werden freilich dem Hebet nicht steuern, wenn nicht die mo ralische Selbstzucht der Individuen zugleich da» ihrige thut. Liese aber liegt i» der Erkenntniß, daß Rttchthum und Sinnengrnnß nicht da» höchste Glück de» Leben» oder die Zierde eine» ehren haften Manne» bilden, sondern daß der sittliche Werth eine» Manne» sich aus jcnen eisernen Radikalismus des Psiichlbewußt- sein» gründet, welcher durch die letzten Worte unseres großen ersten Kaiser»: .Ich habe keine Zeit, müder» sein" geschichtlich verewigt worden ist. Fernschreibr «nd Ktrnsprech-Vtrichte vom 4. November. Berlin. Ter Kaiser wohnte heute mit den könittiche« Prinzen drr Vereidigung der neueingelretencn Rekruten der Pots damer Garnison bei. Auch die Koiierin war zugegen. — Tie -Norddeuiiche" schreibt: Wie wir erschien, sind von den RekchL- sieuervollaaen die beiden wichtigsten, betreffend den Tabak und die ReichSsrempelobgaben. so gut wie sertiggestellt. um an dm Bunde»rach gelangen zu können. Mit dem Gcietzenlwmf betreffend die Besteuerung de» Weine» wird ein Gleiche» binnen wenig Tagen drr Fall sein. Wenn e» gelinaen sollte, diese» gesetzgeberische Material in vcchdltnißmäßlg kurzer Zeit ans da» Gewissenhaffeste durchzuarbeitcn und angemessen auSzugrsialten. so ist da- eine Leistung de» Reichsschatzamtes, die nicht doch genug angeschlagen werden rann. Dieselbe konnte mir dadurch ermöglicht werden, daß alle Beamten, vom StaatSsrlrttLr bi» zun, letzten konzlttbeomten. nicht allein lest Wochen, sondern seit Monaten eine» Elser ent falteten. wie er ln der Geschichte unserer Reichkeiitwickelung nahezu ohne Beispiel dastehr» dürste — Der .RcichSanzriger" veröffent licht svtaenden Erlaß de» Kaiser»: .Nachdem Se. Hoheit der Her- rog Ernst Günther zu SckIeSwig^>oIf»rin sowie kr Hobelt der Herzog Ferdinand von SchieSrnig-Holstetn -lückSbur, den Wunsch zu erkennen gegeben haben, die Srandcsrechte dr» Herzoglichen Hauses Schleswig-Holstein festgesteltt zu sehen, so will Ich ans Grund der in iem Bericht de- Staatsmintsteriums vom 27. Mai d. I. dargelegten geschichtlichen und rechtlichen Verhältnisse hier durch anerkennen, daß daö Herzoglich Echleswla-Holstttnsche HauS AugnsluSburger und Glücksvnrnn Linie gegenwäiiig eine» selbst ständigen Zweig eines in Teuischland vornnlS sonvcräuen HanscS bildet." — Au» New-Nork ist der hiesigen Kriminalpolizei gemeldet worden, daß dort ein Gemälde von Rcmbrandt, die Iran de» Maler» darstellend, gestohlen worden ist. Das Bild, das seit 7kl Jahren im Besitz derselben Familie sich befunden hat. wftd aus 20,MV M. geschätzt. Ter muthmaßliche Dieb ist ein Deutscher. — Im Easü Nnlional bat sich brüte früh gegen 4 Uhr ein lHdhrlger Mechaniker mittelst Revolvers erschossen. Berlin. Anläßlich de» Schlusses der Chicagoer WeltauS- siellona hat der Generaldirektor beneiden dem deutschen RcichS- kommftsar ein Telegramm gesandt, in welchem mit wannen Worten ausgesprochen wird, daß man. obwohl das Ende der Ausstellung unter dem Schatten einer großen Tragödie stehe, dock der Bethei- ligiinj, Deutschlands mit höchster Genugthuung gedenke und dem Deutschen Reiche und seinem Herrscher sür immrr dankbar bleiben werde. BreSlan. Geh. Rath Pros. Roepell ist gestorben. Schweidnitz Bei der Treibjagd ans dem benachbarten Rrvler Groß-Peterwitz wurde der Graf v. Pfeil von Hm» v.kub- rnitzangeschossen und schwer verwundet. Schönebeck a. d. Elbe. Ilm 6 M>r früh hat sich ans diesigem Bahnhof ein großes Eisenbahnunglück ereignet. Ein von >.'.nstu g kommender, mit Vieh brladener Eilgüterzug batte »wri Stunden Verspätung. Infolge eine» falschen EinfahrtSzeichen« fuhr er im schnellsten Tempo mit leinen 2 Maschinen aus einen Ranair - (Seiten-IZug. Drei Virhbegleiter sind tvdt, 3 schwer, 3 leichter verwundet. Vom Zugpersonal ist nur der Eilgnt-Zug« sührer sehr schwer veiwundet. Potsdam. Der gestern an der Cholera erkrankte Holzhändler ist in der Stacht gestorben. Schneidemüh!. An der AuSbrnchstelle fließt heute viel Wasser au», da» große Thonstücke mit sich führt: gietchztttta ent strömt auch dem Ausflußrohr viel Wasser. Brunucumetstee Baver nimmt on. daß mehrere Wassrrschlchten zwi'chen Thon lagernd vor handen siud: derftive beabsichtigt on der Au-brnchstellc ein ttzölligct Rohr in die Tiefe zu führen, nm alle Wäffeischichten obzufangen. Die Lage ist bedenklicher geworden. Stettin Am 2. d. M. ist eine Person on der Ehole« erkrankt. Seil dem 23. September sind im Ganzen 83 Personen erkrankt und 42 gestorben. Braunschweig. Heute fand hier die feierliche Eröffnung der aus allen Thcilen Teutschlandr beich'ckrrii Allgemeinen Deut schen Ausstellung von Nahrungo- und Gcnußmiliern sowie von HailShaltlingsgegensrände und Gegenständen des Eastwirths« geweebeS statt. München. Landtag. Bei der Berathurrg deS Etats sür da» Ministerium des Aeußern entspann sich eine lebhafte Erörterung. Ratztngrr. der Führer der Bauernbündler. bemerkte, er wie seine Freunde seien ebenso loyal und reicht!re» wie die Regierung, aber , heiite noch drr Ueberzeugurig. ohne den unseligen Bruderkrieg von ^ 1866 wäre die Blirwolitik 1670 zu vermeide» gewesen. Anstatt j des jetzigen kleinen Tentschlanv» wäre ein Reich sämmllicher dcut- ! scher Stämme erstanden nnd die Donau ein deutscher Strom gu ! bliebe». Der Ministerpräsident erklärte dagegen. Deutschland stehe ! bente bester im Bunde mit Oesterreich als zur Zeit des derrtscheu Bundes. Bei der Position »Gcsandtichäft" sprach Güllenbergcr gegen die Bewilligung. Die Gesandtschaft sei ein überflüssiger Zierrälh, die ISjO.OOO M. seien zn besseren, nützlicheren Dingen zu verwenden. Ratzinger stlmmle dem btt: die »nbrdnrtende Nolle der bayerischen Gerandlschast bringe das Ansehen Bayern» iw Auslande herab. Nachdem noch ein EentrunrSredner die Gesandl- schatten a!S der bayerischen Selbstständigkeit förderlich bezeichne! batte, beantragten die Freisinnigen dir Aushebung drr Gerandr- schasten in Petersburg und Paris. T r Hebel tlid.) tagte, dir Ge- randlschoslen in Pelrrsbnrg und Pari? 'eien lediglich Luzusposten die bayerische Selbstständigkeit sei besser gewahrt, wenn dem iw Reiche immer fühlbarer werdenden CäsariSmuS und Absolutismus enigegenaetreten werde, und in dieser Beziehung habe die Berliner Geiandlschaft nicht» grlhan. Die wachsenden absolutistischen Ge- lüste tn Berlin hätten da» monarchische Gefühl bereits stark ge schädigt. Bi» letzt habe sich der Widerwille gegen den Eäsarismut nur passiv bethäligt; wenn dir brzerchnetrn Bestrebungen fortdau- , erten. werde das gesammle sriddrullche Volk dagegen prolestiren ! Mnisterpräsident Crailsheim betonte, daß die Beretzung der Ge sandtschaften ein Krcmrecht sei. woraus die Krone nicht verrichte t Tie Kesandt'chaflen seien schätzbare Faktoren für die Werrdickatz- ring Bayerns rr» Auslände. Tie Ausbeduna der Gesaudt'chasrrn , >et sonst nur irr Fällen diplomatischer Verwickrtungen üblich; wen» auch daS verhällniß mit Frankreich nicht ungetrübt sei. ro fti doch i eine Verschlimmerung tn absehbarer Zeit nicht denkbar. Nach leb- Iiäster Debatte wurde der Antrag der Freisinnigen obgelehnt; da für stimmten mir etwa 25 Abcreordncre Wien. Drr künftige Ministerpräsident Fürst Windilchgrätz ' wird mit den Parteiführern nochmals da.» Arbeit-Programm be- rathe»: in diese» soll außer der Annahme des Voranschlags, der AuSnahmr-vorlage und des Landwchrgesetzes noch die Forrretzung der Siegelung der Wäbnmasfraae ausgenommen werden A»s diesen Punkt legt die ungarische Regierung großen Wrrtb Fürst Windffchgrätz blieb gestern noch in Pest, nm mit Dr. Wekerle alle gemeinsamen Fragen zu besprechen Da nnnmrhr dir Uebernahmc des Flnanzpokttteuille» durch Plener sür sicher gilt, soll Dr. v. BllinSli das Handelsministerium übernehmen. Man glaubt, Fürst Kindrschgrötz wird am TienStag dem kaffer die Liste der Minister vorlegen. P e st. Am Schluß der heutigen Abgeorb uetenbaiiSützung wurde der persönliche Konflikt zwischen Wekerle und dem Grasen Apponvi durch loyale Erklärung von beiten Seiten beigelegt. Pari». Die Weinernte für 1893 ergab in Frankreich 49 Millionen Hektoliter. daS sind 20 Millionen mehr o!S im Vorfahre i und 20 Mtll. al» DurchlchnfttSernie der letzten zehn Jahre. R o m- Die römische Polizei kam großartigen Schwindeleien ! auf die Spur. Eine Garmrrgeiellschafl unter Führung der fran zösischen Gräfin Saint« Arnaud. einer Enkelin de» Marschalls, i eine» angeblichen Herzog» FoScolo di Buflello und de» Schrift steller» Martin»»! nützte in frivolster Wciie die fromme Thrit- nähme au», weiche die ausländischen Nittanrontanen sür da» Schick sal des Gelangen:« im Vatikan degr». Die Gaunerbande streute da» Geruch! aus. drr Papst lei nicht iowodl der Gefangene Italiens al» vielmehr drr unter dem Klerus verdrc.telen Freimaurerei und lieg« in den unterirdischen Veilirßeä de» Vatikans gcsanae.i. wäh rend ein falscher Papst in Grstalt Leo» aus de» Stuhle Petri sitze. Ls' 8 K'
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