Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186107275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18610727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18610727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1861
- Monat1861-07
- Tag1861-07-27
- Monat1861-07
- Jahr1861
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1861
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 208. Sonnabend den 27. Juli. 1861. Bekanntmachung. Wegen der GaSröhrenlegung in der GerberstraHe kann daselbst vom Montage den SV d. M. an auf ungefähr L4 Tage der Fährverkehr nur solchem Fuhrwerke gestattet werden, welches an den Häusern der Gerberstraße nothwendig Vorfahren muß. Für alles andere Fuhrwerk bleibt dieselbe für die gedachte Zeit gefperrt. Letzteres hat seinen Weg durch die Rofenthalgafse 8" nehmen. Der Transport von Langholz kann während dieser Zeit dort gar nicht stattfinden. Die Benutzung deS von der Eutritzscher Chaussee nach Pfaffendorf führenden Feldweges als Fahrstraße ist mit alleiniger Ausnahme der Wirthschaftsfuhren bei Strafe verboten. — Vielmehr hat alles Fuhrwerk entlang der Parthe zwischen dem Grrberthore und der Pfaffendorfer Brücke von und nach der Rosenthalgaffe zu fahren. Leipzig am 22. Juli 1861. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Schleißner. Bekanntmachung. Wegen nothwendiger Wasserbauten und BehusS Räumung deS Mühlgrabens wird die Glster von Sonnabend den LS August d. I. bis längstens den V. September d. I. abgeschlagen werden. Den betheiligten Adjacenten wird hierdurch aufgegeben, das Flußbett im Elstermühlgraben hier bis zur Mitte desselben, so weit ihre Grundstücke reichen, während obiger Zeit gehörig räumen, auch gleichzeitig die etwa nöthigen Bauten am User, an Drücken u. dgl. vornehmen zu lassen, widrigenfalls dies ObrigkeitSwegen aus Kosten der Säumigen wird ausgeführt werden. Leipzig am 10. Juli 1861. Der Rath der Stadt Leipzig. ' Berger. G. Mechler. E" Bekanntmachung. ' Die bei dem Schleußenbau der hohen Straße vorkommenden Stetnmetzarbeiten sollen aus dem Wege der Submission vergeben werden. Die Herren Steinmetzmeister wollen die Zeichnungen und Anschläge auf dem RathS-Bauamte einsehen und ihre Forderungen bis zum SS. Juli v. daselbst versiegelt abgeben. Leipzig, den 23. Juli 1861. DeS RathS Baudeputation. Städtisches Museum. Unser Museum hat vor Kurzem aus dem Fond des Leipziger Kunstvereins eine werthvolle Bereicherung erhalten, indem ein schon vor längerer Zeit bestellter Abguß der berühmten Gruppe der „Pietk" von Michel Angelo Buonarroti aus Paris hier eingetroffen und im westlichen Sculpturensaal aufgestellt wor den ist. Die Gruppe, Maria sitzend mit dem Leichnam Christi auf ihrem Schooße, deren in Italien gebräuchliche Bezeichnung „Pieik" auch in Deutschland für ähnliche Darstellungen angewendet wird, findet sich schon unter christlichen Kunstwerken der ältesten Arie, u. A. als griechische Temperamalerei aus dem 12. oder 13. Jahr hundert, deren Abbildung in der ersten Gruppe der Lampe'schen Kupferstichsammlung (Nr. 118) aufgestellt ist. Michel Angelo unternahm das Werk im Jahre 1499 auf Be stellung de- Cardinal- von San Dionigi, eine- Franzosen. Bier und zwanzig Jahr alt, seit Kurzem erst in Rom lebend, und bi- dahin erst durch eine größere Arbeit, die Statue de- trunkenen Bacchus, bekannt, erreichte der junge Bildhauer durch diese Gruppe mit einem Male den höchsten Künstlerruhm in der ein stimmigen Meinung seiner Zeitgenosse«, und in der That, auch von dem GvpSabguß wird jedem Beschauer sich die Ueberzeugung aufdringen, oaß hier ein Meisterwerk ohne Gleichen geschaffen worden. Der neueste Biograph Michel Angelos, Hermann Grimm, sagt in seinem trefflichen Buche*): „Was sich bet näherer Be trachtung der Pietd zuerst zeigt, ist die ungemeine Vollendung deS Einzelnen, verbunden mit einer wunderbaren Harmonie des Ganzen. Von allen Seiten bietet die Gruppe edle Linien. Die Stelluüa der beiden Gestalten zu einander ist hie hergebrachte, viele Maler haben vor Michel Angelo Maria und Christus so *) Leben Michel Angelo'-. Erster Theil: Bi- zum Tode RufaeK. Hannover, Rümplrr, 1860. 8. dargeftellt. Aber wie sehr übertrifft Michel Angelo sie sämmtlich. Die Lage de- auf den Knieen der Frau ruhenden Körper-, die Falten ihres Gewandes, da- ein quer über die Brust laufendes Bavd andrückt, die Neigung de- Haupte-, da- sich so trostlo- und so arhahen zu dem Sohne herabneigt, oder da- seinige, da- tobt, erschöpft und mit milden Zügen in ihrem Arme ruht; man fühlt, jeder Zug ist zum ersten Male geschaffen von Michel Angelo, und da-, worin er Andere nachahmte, ist in dieser Gruppe nur allgemeine- Eigenthum, da- er benutzte, weil seine Anwendung hergebracht war ; je öfter man da- Werk betrachtet, um so rührender wird seine Schönheit; überall die reinste Natur, deren Innere- und Aeußeres in einander aufgehen. Wa- vor dieser Arbeit in Italien von Bildhauern geleistet wprhen ist, tritt in Schatten und nimmt da- Ansehen von Versuchen au, denen es irgendwo fehlt, sei es an Gedanken oder in der Ausführung; hier deckt sich Beides. Künstler, Werk und Aeitumstände greifen in einander ein, und e- entstand etwa-, da- vollkommen genannt zu werden verdient. — * Das Marmor-Original der Gruppe steht in einer Seiten- Capelle der Petersklrche, allein hoch «nd in ungünstigem Lichte; Abgüsse befanden sich bis vor Kurze« in Deutschland nur zu Dresden und uwvollstLndig — in Berlin; der «nsrige, au- einer neu zusammengesetzten merkwürdig leichten G-p-rn-ffe be stehend, läßt an Scharfe nicht- zu wünschen übrig. Unwillkürlich drängt sich eine Vergleichung auf mit Ernst Riet schels Darstellung desselben Gegenstandes. Dem religiösen Bewußtsein unserer Zelt entschieden Näher stehend in dem tiefen Schmerzen-au-druck der Maria wird Rietschels Werk auch neben Michel Angelo'- Gruppe in eigenchümltch« Weise fesseln; ein Zug der Linien aber und ein inneres verklärte- Leben aller Formm läßt in dieser da- Werk eines Genius «kenne», wie ihn die Kunst geschichte nur einmal anfzuweis« hat.
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