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Dresdner Nachrichten : 10.02.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189002104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-02
- Tag1890-02-10
- Monat1890-02
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.02.1890
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U»trrb«lkma. ««schaktsverktbr, virt«id«riibt. Snmsniltli«. SttP««»»dijl,r vkrikliübrlich Mr.«. diM su? Poll M, 2,78 - «Uiilidme v «»tundmimac» Ptari«iilir.28v, «r. tzl'uniaao d>» l2 Ütir, Hu Nciiiiast: tz» nloM«. s. mir a» WoUklllooen dl» S Um Die vvaliiqe ÄzundM« ,u»«kiain üLiit'c,,' i-'Ma, tiirMpn« täa« odex »a» tzeiilzi«cii 20 Ps,. iliaerm «Inch >ItiiiMil»ch» c!,>Ie 40 Pn, A»tu»dmumien o»i derPlival st,I> tzcilc 20 Pm Ci»k Büraichalt tür die iii>Nii»i»»a« Auiiilllime der Anjciae» wild Nicht «ciixlie» Au«' , warnae Aiiku»digii>n>oa»i»noe >,<««» < LorlieidenilNin»» durch «rieiiiiark» i oder Pollcaizaliai»^, tzür Nzüioade «iu„k!ai,d>c> Schrii«- uucke leine BerviiidNchseil. klnliindiiiiiiioe» iieiiiiieii liiiiimtliche / „iiniiiiNie eicr»i>ileiiiiia»iie»e„ a», ^emit»echlielle Nr. 11. 35. Jahrgang. Aufl. 48,500 Stück. >Vttin- ÜVUNk». 8ar?nrtlnn«ln (1'ur«LtIv), ^ukrul? von ()i»r<vnr^ kkk?r»4k» (6a1iknru>»«.tism I^-uiNrchNw). nnUI«vkmevkOiiä»>, «»v«r» unck nkn«» -1.0fjj)irtnitt<4, 4«« 4i/r Vt-?ck/»unnL' njokt stkrt, vj» . iLwkrinä" n »». ckittdtisol'l'io 8t«»tk6, Ktm>inr»i r« freit, »nre-t umt lluxsr kedrTuvdß verckon >'). k 51. 1,50 unck 2.50 jn ckon ^pötüellvo. - > l'iilinlr: 3. I^aal K.I«I»«-vro«ckvo. Dresden, 1890. Lrsto twä xröost« Ulisjrcii-o.PZeliier-j HM'lotie AI tt X Olrlvrientr. 2, ixrrlvrrs mnl vi t» tXsjiii. in varrllk- lieker ^usiv.riil f. Uoiren i»»i vunn-n. cVuttrüxo INldl aumvürtn norövu xwmstt vtkoetuirt. Vvlvplion 38V. vr. Ls.Lnsr's 8s.üs,torirlw, Ait«aei IÄ8«i»ttr de» L>»os«Io«. I)iät6ti86li6 Xur-^n8ta1t M für Illadete«, Ltlod», I?e11«uel>t, IVorvvnIvtelva « (lllustlcrir), »tlutni iuut»«, L)nto^Io1I»«Ivt<>«n oto. j LSLIiu« rmä «edisse - kritr Saosvii « 8vI»te«iu«niAi4« 3. I., Loßa littnii< lloliirnnstrussa, I F — Lmpkalilon von vr. mocl. Troslinp;. z I)NIÄN«I«I «»«VN, kei»nratnv«u, I»l«ni!»en. I«i vr»ISsL«i»EHr»i»SL ^ ürtüävn, 8«v8ti»>>8v V, I. Levnlr'recIrlleUo 1117. s. 4r,nav«»'n-^»pi'«MÜ<»ll fOr »I!p ^oü'INxsn. N. ttMet-Vorkunf Nir <Uo Drü^cknor Itm^tor. IN. i tt'n-l.'vnti'nl«» tmtor Onruirtio. LV. t nUovll,»u üt-r 8ittN«. l^uäi'klotterli'. ^vliertlirrm stelle Uiirke) von 1 UM «-«««<«iMsr«Wrs«!«SÄ« Heinr. Neyer in ßDrillinnilk. von Nnäern Ltsts Zorn Zsnornmsn. AU. 1 Uittll nn- irilSM0iien. Krompler Dersinidt unch nilsivötts. iZi-^iie,.. Nr. 41. Neueste Fernschreib- und Femivrech - Berichte. Hnsnachrichtcn. SudicliptM»St>oll. Sociuldemokiatischcr ZukuiutSstaat. Beründcningen im öffentlichen Tieniie. Toacsneichichte. Brieiknsten. Montag, 10. FeörnlN'. Fernschreib- und Fernsprech-Bertchte. Paris. ES gilt als auSacuiacht. das; die Necherunrt den töcrjoa uoii OUeanS »ach eifolgter Beriirtl,ciln»g l>cn»adinen und iider die Greine spcdire» wird, vorauSaesebt, dal; die Wallung der Rovalislcn nicht der Neaienma solches uiimörtllch macht. Bern. Die schlveizeriiche Presse aller Schaltirunuen. na nicntlich die „Basler Nachrichten", die „Berner Zeitung", der „Bund", das „Genler Journal", die „Nalionalzcitiitta" und die „Neue Züricher Zeitung", sowie die Wochenblätter beglichen und besprechen iämmklich die Erlasse deS deutschen Kaisers in s»m- prlinschcr Weise: einiae Blätter neben der Lwsrniiiig Ausdruck, das; rrokdcm die von der Eidaeiwssemchait angcreate Konkurrent unter Tbeilnabme Tcutschlnnds am 2. Mai in Bern zusummentreten werde. Sofia. Bei der Untersuchung der Papiere Panitza's wurden chifsrilte Briefe an Kalopkoss vorgciiinden. deren Schlüssel man entdeckt bat. Tie bisherige» Auss igen Paniha's vor dem Nnier- suchuliaSrichter enthielteii nichts Wichtiges, ebenso waren die Er- li.i'imgen des Advokaten Mareicfs ohne Belang. Sväteren Mit- theiiunakn zufolge, wurde die Beseitigung des Printen Zcrdinand und nicht dessen Ermordung beabsichligt. wie nriv'ünglich gemeldet wurde, dagegen sollten die Minister Stambulofs und Mntkurosf cr- luoidet ivcrden. N r a »k k i! r t. s. Jcbniar. rPrivalverka Credit r?«.s? Staaiöb. iss.sr. Lciiieaidc» liL.co. TlScviiio AS.so. Gklieiitiecsicii —. Liilt. !» r w - p-. rr, s gcMiiar. ikvaar'n^kruv!. >«a»ii>w»Ui i» St««-I»ork N /,. av. u, Nciv-Yrlkau« w>„. Nast. Detrolruin vv°i» Adcl Test in Si-w-rimk 7.LI) G . do in Puiilidelviil» 7.8V ü-> RvticS 'Uciwieiim in Nkw-dmr 7.1S. ds. v,„ Ua-aenNlo«»« ver Män Ivr'/». Rulna. ketig. SLmal» loc» s.«>. »o. t«l>i-, u. Brriikcrt) ö.Sv. stiickcr ik»u,„n» Mn>« «Ni>,> 37. Ratder ea,n,rr>vci.?ii loco e6". Ikaftce n»>r lin.-i Declil 2 D. LS C. Nc- i^ideiiocht b>». rkttvii-r per Mär, iiomincll. rgeucn vrr gcrruar sqa„ „cr Max» es'«, vrr Mai sa'«. Aaiice ». 7. io» or«ui»r, ver Mär, 15.S7. ver Moi tl.ss. ecrtlicheö und Sächsisches. Majestät derjkönig und Se. Kgl. Hoheit Prinz Prinzessin Tle Georg mit Prinzessin Mathilde wohnten gestern Vormittag dem Goiicsdiensie in der katholischen Hvftirchc bei. Nach diesem er- theilte der König in seinen Gemächern vier Audienzen an Eivil- vcrionen. 9,'acln»itiagS si Uhr fand in Villa Strehlen Familien- rafcl mrd Abends eine grössere Thccgcsellsehast statt. — Licht. Musik, Blumen und Frauen — sie sind doch das Schönste auf Eiden; das vdcr io etwas AehnlicheS laicn wir einmal in irgend einem Buche. Andere mögen die höchsten Erdcir- rcizc wo anders suchen: sicher isi. dak da, wo sich jene vier Elc> ni.iiie innig gcicllcn, sie eine Wirkung erzielen, >m die Weniges hinoiiragl. Und bau diese vier Eleincaic sich auch am dem dies jährigen S u b i kr i p t i 0 nS b a l l prächtig zniannnen gc'unden ballen, das war die Meinung aller lenier Besucher. Ei» ent zückendes Meer von Licht empfing den Eintrcicudeu; die Musik lies; ihre Zanbcrkiänge von HÄ Ubr ab llnuutcrbcochcii ertönen und eine Fülle schöner Frauen- und Mädchcngesialten, selbst die Blumen des Lebens, halten sich mit duftigen Kindern Flora'S oder den ihnen »nt täuschender Kunit iinchgeahmtcn Schwestern geschmückt. Schon oit ist der Schanpiak dcS SubskciptivnSbaUeS bcichricben worden: die Bühne und daS Pnrguet bilden einen ein zigen groben Danzplad, zu dem eine vom l. Nange erbaute Frci- trevpe binabführt. Zn ihren beiden Seiten waren gro>-e Gruppen von grünenden Topipslanzen aufgcbant. Eine elektrisch erleuchtete Königskrvne schaute auch diesmal vom 2. Nange hernieder. Neu war die Ausstattung des Bühnen,ciumcs. Das roch und weih ge streifte Zelt, das so viele Jahre sich über frohen tanzende» Paaren auigebant hatte, war beim Armccicst am Wettiner Jubiläum dmck Ncgengüsse so mitgenommen worden, d-ih es seht du ich ein »curö Zelt von gleichfarbigem, aber gemnsiecicm Stoisc und in anderer Faltcngcbung rrieht worden war. Amangs ichieucn die riesigen Felkräume kür die Besucher viel zu gros;, aber kurz nach ll llhr füllten sie sich rasch. Ls waren über WM Karten ausgcgcben worden, etwa 100 weniger als wnit. DaS war jedoch tiir die Theilnehmer um so angenehmer; die frühere oft uneriräglichc Fülle wurde vermieden. Die Aristokratie schien ein wenig zu streiken, obwohl sie m diesem Winter infolge der häufigen Hof trauer nicht io oit von Balliesten m Anspuich genommen w rd, wie sonst. Von bekannten Erscheinungen ans dicic» Kreisc» i»h man fast nur Frau 0. Watzdori und Frau v. Leipziger. Es sehllen satt gänzlich dw adeligen Fräuleins. Aber auch sonst lieg sich manche gewohnte Erscheinung aus dem Bereiche der Kunst und Wissen schaft. der Würdenträger im Staats- und Siadidicusie und aus dem Parlamente vermissen. Letztere sind duich die Wahien lehr in Anspruch gcnomiiicn. Im klebrige» war die Zmammensetning der Theilnehmer am diesjährigen SubskriplionSballe die frühere: die vornehmen Kreisc der Nehden;. Olsizicre, Bürgerschaft und Fremdenkoionie betrachten diesen beliebten Ball als einen will kommenen Anlass, gcmcimam m edler Geselligkeit die Sorgen und Lasten des Alltagslebens zu vergessen. Zwei Musikchore con- ccriirten abwechselnd und uniinkcrbrvchen: aus dem Orchester vvcrhald der Bühne die Kapelle der Kaisergrenadicre, im 2. Notig die Kapelle deS Schichcnregimcms unicr ihren Musikdirektoren Schröter und Keil. Schlag 0 Uhr gab der Leiter de» Festes, Geh. Nach Dr. Bär, dem Gcoien Wildma. Lent. im Gardereitcr- Nrgimcnt. das Zeichen, den Ball zu eröffnen. Derselbe führte als Bortänzer die Gattin des russischen PcivatnS Herrn Meier zum ersten lockenden Walzer. Bald folgte» andere Paare; es wurde, je nach Emgcbnng, bald auf mehreren, bald aus ri-icm einzigen Nuiidplahe geinnzr. Nach V«10 Uhr betrat Se. Königs. Lwbeit Prinz Georg mit Tochter die Hvsloge, kurz daraus Maj. König Albert. Tag die Fcligcnosten auf das Er scheinen Ihrer Majestät der Königin leider würden verzichten müssen, war schon vorher bekannt; ersteulichcr Weise konnte Se. Majestät nichrinch mittheilen, daß sich das Befinden seiner erlauchten Gemahlin sichtlich bessere. Die Mitglieder des Königs haiiie» schämen von der Hofloge über eine halbe Stunde in daS hochbcwcgte Treiben zu ihren Füße» hinab. D.,rauf betraten sie, geiuhrt von Geh. Nach Dr. Bär und den Beamteit des Albert- theaters, sowie gefolgt vom Kammerherrn v. Fink und der Adjulantur und dem Dienste den Ballsaal selbst, um daselbst Cercle zu halten- Tie königliche» Brüder trugen die ÄciicralS- uniwrm der Infanterie mit dem Abzeichen der deulkchen Feld, marichällc. Ihre königl. Hoheit Prinzeisiii Mathilde zeigte sich in einer prächtigen geltsiewenen Schlcpprobe und wundeivollem Brillantichinnck: ein Collier. Agrnssen und Zweige von Dia manten und Rubinen schmückte» Hals, Schulter und TaillcnanS- schnitt. Im Haar trug die Prinzessin anher Brillantsterncii einen Kranz von Hvazinthenblüthen. Se. Majestät der König zog zunächst die Gesandten NublandS und Bayern-, die Herren Baron v. Mengdcn und Niethammer, dann mchrcre Sinatsbenime ins Gcwrach und beehrte hierauf von Jndniirielten Herrn Geh. Kom- lnerzicnrath Jordan. Herrn Z'chille-Grokenh-nn und den Eczgtcßcr Bicrling inn. besondcrs aber die Mitglieder deS HoitbeaterS mit »niii Tbcil längeren Unterredungen. Es waren dies Frl. Ulrich, Frau Hofrnth Schuch, die Frls. Bastü und Tiacono, die Herren Hosichauivicler Schubert. Eonccrtmeisier Lauterbach und Kammer- iiiiisikns Bauer. Die gleiche AnSzeichnnng wn-de den meisten den'elben auch Seitens Ihrer königl. Hob. Prinzen Georg und Prinzessin Mathilde zu Thcil. Tcr Ecicle währte cnvo Siiinde; nachdem die Herrschaften sodann von der Köniasiogc ans aber mals den Tanzenden znaeschaut. rogen sie sich gegen 1 l Ubr zurück. Anher den bereits erwähnten Periönlichkcitcn wurden bemerkt: der österreichisch-ungarische Gcsniidie Ezc. Gras Ehotcck: van der Generalität die Excellcnzcn v. Schiveiiigcl und ö Byrn, der Gencraimajor v. d. Pianih, sowie Obeiit v. Dreicichke: von hoben Hofchargen: Wirkl. Geh. Nath Graf Vchihnm und Ober- Hofmeister vn» Wasidvri: von Staatsbeamten: Kreisbanvtmann von Kopvcnfels, Polizeipräsident Schwans;. Geh. Fina»z-N<>tb Tr. v. Körner. Pc'lrw'haiipkiii.mn v. Nchrhofs; ans den Kreisen der Bürgerschaft der Airikarcisende v. Weber, der russische StaakS- ralh Stange, der Schriftsteller Hanptmann a. D. Frieie, Frau Karchow-Liiidner. Herr Komnicriienrath 6)n»Iher, Vicekonini Knoov. Tr. Ktosi, Tr. Osicrioh und Eomgoniit (gramann. In gewohnter Stinte bethciligke sich das OsiizicrSkorps an dem Feile; alle Wissengattungcn. Chargen und G rnis»»en des Königreichs waren verirrten; besonders stark die Ncitcrregimcn- ter und die Feldartillcrie, verhältnissinäsgg ichwach das Schühcn- icgiinent und die Jäqerbataillvne. Ter fröhliche Tainrcige», niit seinem Wechsel von blitzenden Uniforme» und rcizcndc» Toiletten, bol bei dem Eifer, mit dem getanzt winde, einen höchst bewegten und fesselnde» Anblick. — Tie junge Madchenwett trug zumeist dünne Stoffe, leichte Seide (häufig eropv <lo Cbino) und Seidcn- gaze; die Nocke wurden nach wie vor glatt getragen; dis Hellen izarbcn, besonders gelb, waren bevorzugt. Eine vielfach beobach- Icte Neuerung waren die hochgevuffien Aermcl, oder auch Acrmcl als luciie Streifen von der Schulter brrabwallend und vieliacbe Ankläiige a» ait-gricchttchc Koiinme. Blumen waren iclir beliebt, besonders als volle üppige Kränze ans das Hanvt geletzt. Doch auch an Spitzen und Federn ichtte es nicht, letztere als Ansvutz der 9,'oben und im Haar getragen. Von hervorragenden Toiletten sei zunächst die von Fr. Meier gewühlte erwähnt: lichtblaue Seide mit reichen Goldspitzeii; die vicibewnnderie Frau trug ein inn- kcindeS Diadem unv eine Schnur von Perlen von lettener Glühe und Neinbett. Frau Haiiicn, eine Schwedin, trug weihe Seide mit wallenden Federn, iowie leuchtende Steine ans den Dia- manlengruben ihres Gatten im Kavlande; Frau Hofsiiwelier Jacot» zeigte sich in geib nnd lila Seide mit Stnarttragcn; Frl. Ulrich, mit znbsieichen P/edaillen für Kunst nnd Wisseiischatt decorirt in einer ä In crocguo mrangirtc» Nabe von erögo «io (Kuno; Fra» Hvirnlh Schuch bot in ihrem weihen AtluSkleide eine an- mnthige Erichciniing. Frl. Bastö hatte ein gclbicidenes Kleid mit Theerofen nvcrsät, sie trug emcn vollen iltviriikcan; auf dem Haupte; Frl. Diarono sah in ihiem hlahblancai «uc-pa äo (Nmo- Klcid und dem Siiberschmnck mii den Hals niigcmcin lieblich an-s; Frau Schildert trug fliederfarbene Seide mit spiinis Heu 'Spitzen und Veilchen; Frl. MarckS schnccweitze Seide mit einem gcotzen Kranz im Haar. Frl. Bvsscnberger wcisze Leide mit binnen Bän dern. Frau Baucr-Ziccb weihe Gaze Mit Apielbiüthen. Aussehen erregte die Toilette einer stattlichen Dame: Orange-Allas mit mächtigen Sonncnblilinen nnd dabei violetten Fransen. Mehreie Engländerinnen gingen im Gegensätze zu den lichten Farben der Deutschen in tief schwarzer Seide. Zn den obenerwähnten Kn»si!er» geiellte» sich noch im Lause des Abends die Herren Hofrnth Schuch Kaliimersänaer Erl. .Hospperiisänncr Tccarii. Eichberger und Knmmcrmusikns Böckmcinn mit ihren Familien, iowie vom Nesi> denzthcatcr Herr Karl Svning mit icinen Kollegen Liipschiitz und Kauer. Ter irohe Tanz wurde nach Belieben naterbcochen durch SonverS, die im l. Range und im Pnrtcire an pottt oomttö ein genommen wurden und z» denen reich ausgestattele Buffets und tresflichc Weine vorzügliche Stoffe lieferten. Niit dem Schlage 2 Uhr nahm die Feslttchkeit ihr Ende: die Musik erstarb, die Tänzer räumten das Feld und die Thcaierarbeiler crichiencn. um für den Sonntag Abend dem Theater icin gewohntes Aussehen wieder zu verschaffe». In den E'ffös Pollcndcr und Parsisai fand die übliche Nachsitzung bei Bier und dem langentbchrtcn Rauchen statt. — Tic vom vreus;. Ministerium des Innern den Behörden empfohlene Schritt des Pros. Dr. Schäscr-Hannover: „Die Unvereinbarkeit des sozialistischen ZukunstS- staatcs mit der m cnichli ch cn Natu r" hebt den Schleier, mit dem die Sozialdemokratie ihre Ziele zu umhüllen liebt. Tr. Schäler hält sich nicht »nt der >0 nahe liegenden Frage auf, ob sich die besitzenden Klassen die Entziehung ipreS EigentbumS ge fallen taffen wü>dcn, er giebt ans Grund der sozialdemokratischen Littcratur eine Schildc>uiig, wie sich der ZukuuitSstaat gestalten solle. Zwar verwirft die Sozialdemokratie die Behauptung Mcffl's, dah im iozialisliiche» Siamc jeder Bürger nur 10 Fahre laug, vom 18.—28. Jahre, zu urbeilcn brunche, um dann anszuriiaen und sich von der Gcsaniiuthcit ernähre» zu lassen. Die Sozialdemokratie will die Lohnzahlung abschafscn, das Grundcigcittlnun und alles Privalclgcnthui». soweit cs zugleich ArbeitSniltcet ist. in Gemein gut der Gescllschaitinnwandcl». Produktivgcnoffenichaften gründen, kn welche eine Ccntralttelle die einzelnen Menschen cinftellt, die gekammic 2lrbcit von dieser Eentmtttcllc ans leiten und an Stelle dcS Arbeitslohnes einen „acrcchten" Arbeitsertrag vcrtheilcn. Neben der Gütercrzeuguug soll auch der Verbrauch der Güter von der Ccntralslclle aus geregelt und Jedem vorgcscbricbcn werden, wieviel er geniehcn soll. Laialle wollte »och eine» nach der Leistung des Arbeiters abgestustcn Arbeitsertrag verchcitt wissen, andere So>ialdemokratcn verlangen einen iür jeden Arbeiter gleichen Genutz. Dr. Schäfer meint: in keinem der oeidcn Fälle möchte er die Ceiitrallcituiig lein. Bei einer abgcstnften Verihciluug des Arbeitsertrags wiirden die schlechten Arbeiter ihm Unkenntnib und Parteilichkeit Vorwerke», bei gleichem Arbeitsertrag kämen ihm die guten Arbeiter aus den Hals, die nicht für die faulen und ungc- ichickten mita,beiten wollte». Keinesfalls ist. meint der Verkäster, der Zukiinstöstaat denkbar ohne Unterdrückung des Egoismus, der bisher als die stärkste Triebfeder alles menschlichen Handelns galt. Die künftigen Bürger müssen taulcr Engel von Genleinsinn icin. ES lei ein Widerspruch in sich selbst, daß dir sozialdemokratische Picssc leidenschaftliche Anklagen gegen die sittliche Verkommenheit der heutigen Geicllichast erhebt und doch behauptet, im Znknntts- stnate würde die höchste moralische Vollkommenheit vorhanden icin. Was wolle nun die Sozialdemokratie? Am den Trümmern des gegenwärtigen Geschlechts und über die Leichen der jetzigen Menschen hinweg ihren Znknnftsstaat aufbauen oder den lang samen Eiitwickclniig-gaiig der Menschheit zu höherer Gesittung abwarten? Ter Verfasser will nicht spotten über Etwas, wcw andere Memchcn für ein Ideal hatten, aber er müsse nach dem Dnrchschnttlscharnktcr der Mcn'chen den svziaidcmokiat.schcu Z»- knnftsstaat für unerreichbar erklären. Der Eigennutz, den a!s solchen der Veriasser keineswegs loben will, ist dein Mcinchcn angeboren, er beherrscht schon das Seelenleben dcS Kindes, das , Alles haben will, was es sieht, er wird bei edleren Naturen dmch I N'echlSiinn nnd Mitgefühl eingeschränkt, aber er begieitel dcn Menschen bis zum Grabe. Er »runzelt eben in der Unznlänglich- teu der menschlichen Naiur. Drei Grnndtricbe habe der Meuich: den Trieb nach Ehre und Auszeichnung, das Frcihettsgeiühi und eine gewisse Ar! von Abneigung gegen gcnosseni.hattiiche Arbeit. Diele drei Eigenschasten machten dcn erträumten Ziikunttsstacit unmöglich. Ter berühmte Sozialist Proi. Lange erklärt geradezu, daß die Menschheit erst durch Hervorbringnug höherer stände Muster und Vorbilder für das Vo«wäriskommcn in Jnleüizc»; nnd Gesittung gewonnen hat. Ter Trieb der Menschen, sich voc Denen hervorznchun. die sie körperlich oder sittlich oder geistig nmcr sich stehend glauben, wird immer dazu sühcen, daß der fleißige und geichickte Arbeiter vor dem faulen nnd ungeichickteir Etwas voraus haben wolle. Ettl die Ehre beiähigt den Menschen zu Anstrengungen und Aufopferungen aller Art, sie ersetzt bisweilen Essen und Trinken. Tie verwundbarste Seite des so;. Znkunstsstaaies sei es. daß er nur Raum hat für Essen und Trinle». aber keinen Raum für das Emvorstreben Derer, die um die Ehre und eines Gedankens willen aus materielle Genüsse ver zichten. Auch das Freiheitvgc'ühi oder der Drang nach persön licher Selbstständigkeit macht die Menschen unfähig für dcn Zn- kimstsslnat. Nirgends hat in der Welt gegenüber der steigenden Kultur die Gütergemeinschaft standhalten können. Die Freiheit ist die Grundlage allcr wahren Menschenwürde nnd die unerläßliche Vorbedingung für menschliches Wohlergehen. Zwei Freiheiten werden im ioz. Huku»stsstaate nicht bestehen bleiben können, aus weiche die Mcnichcn nicniais verzichten werden: erstens die Frei heit, sich zu beschäftigen und seinen Unterhalt zu verdienen, wie man will, also die Bern'sfreibett, nnd sodann die Bcdarissrciheit. also das Recht, seinen Haushalt eimnrichien, zu verzehren oder zu waren, wie man will. Im Zulunstsstaat weist eine als Vorsehung iuagirende Obrigkeit Jedem seine Arbeit zu. Sie spricht sich die Weisheit zu, Jeden nn die richtige Stelle zu setzen. Tie vorge schrittenen Sozialdemokraten verlangen, das; jeder gleichmäßig zur Handarbeit gezwungen werden toll. Dadurch würden die körperlich -schwachen, die beüniittlich nicht immer die geistig Schwachen sind, zur Verzweiflung gelricbcn werden. Da der Znkniiitöstaat ver langt, daß Jeder in einer bestimmten Zeit sein Arbeitspensum voll endet, !v könnte die wichiigstc Arbeit, die Gedankenarbeit, als staatlich geordneter Bcrni gar nicht eziitircn. weil sie nicht ein be stimmtes. iosort grcifpures und abziischätzeiideS Arbeitspensum zu liefern vermag. Würde aber wohl dcn Arbeiiern ihr Freihcits- gcfühl gestatten, in einer trostlos einförmigen Unterordnung unter den gebietenden Willen der Ccntrnlgcwalk. sich alle persönlichen Bcichiänlungcn gefallen lassen? Allerdings arbcilen auch heitte die meisten Arbeiter nicht freiwillig, sondern unter drin oit harten Truck einer Nolhwcndigkcit; aber wer vcrrichlcte nicht lieber ichwererc Arbeit in der Freiheit als leichtere Himer Kerkemianem? Die Faule» aber werden die Nothwendigkctt, ordentlich zu arbeiten, nicht cin'chcn: wozu sollen sie sich für Andere plagen? Was schadete cs auch, wenn die ganze Genossenschaft Bankcrot machte, da der Staat doch Helsen muß? Wie sollen es denn die weiten Männer in den Arbeitsämtern ansangen, ohne Zwang Arbeiter ftir unsauberen Be- . : von dcn angc- AiiSguchlossenen würde in Unzufriedenheit ausbrechen. Ein Berufswechsel ist ausgeschlossen oder doch äußerst schwierig, ebenso em Wechsel des Aufenthalts orts : dazu bcdart cS erst des Gesuchs an die Behörde. Wie gern wechselt nicht Heine, bios der Vcränderiliig halber. Jeder einmal seine Fabrik oder de» Aufenthaltsort! Er will andere Leute kennen lerne», andere Gegenden ichcn. Künftig hat tselbst nuge« iivmmcn, die westen Männer dcr Vorsehung Hütten Jeden ans den passendsten Ort gefleckt) Jeder in dieser Zmangsgenossenichaft aus- zubarren; selbst nicht glühender Wissensdurst oder Thaiendrang wird ihn, ohne Bittgesuch, daraus besicicn. Eine dnmp'e, trostlose GcsangcnhanSstinnnuiig müßte sich der Arbeiter hcmächngcn. Im 10z. Ziikunftsstaat, wo aller Segen von oben kommt, wird sich dann alle irrgeieitete Kcast nnd Enttäuschung nach oben richien. Jedermann bclvmmt (da das Geld abgeschasit wird) nur dcn LcbciiSbedarf angeiviesen; der Trieb zu spmeii kann sich nicht bc- thätigea. ES gnwt gemeinsame elnfölinige Mabizciten : aber lagen sie der nienschttchen Nainr zu ? Bekanntlich finaen Volksküche», die doch durchschnittlich Ichmackiiaftcres nnd billigeres Essen liefern, als oft in der kleinen Haushaltung hcrgesteltt werden kann, wenig Aiikicmg bei den Arbeiter!!, Ter glcichiam miiiläriichc Zwang, ohne Auswahl des Geschmacks und zu bestimmten Zeilen em zu- gcmesscneS Thcil Esten zu verzehren, widerstreitet der menschttchc!! Freiheit: dcr Eine spart heule» um sich morgen einen größeren Genuß zu versch ifsen. der Eine wendet mehr aus feine Kinder, als um sich — d imit ist'S ooibei; es giebt nur tägliche Aviüttcruug ln großen Evlonucu. Tic Mcnichcn wollen sich aber nicht nimmie- riren lassen, jeder will als Individuum eine gewisse Freiheit haben und sich Äcmüthlichkeit nach feiner Arl und seiner Familie ver schaffen. Wie slcht's aber mit dcr Ehe? „Tie Göttin der Liebe soll wieder ans den Thron gehoben werden und wenn die Liebe gewichen ist. 10 mag getrost auch daS äußere Band zerreißen," sagr die Sozialdemokratie. Das wurde, beabsichtigt oder nicht, zu einer Auflösung der Ehe nnd Famiiiend»nde, dem Anchörcn der süßesten allcr Freuden, dcr Fannliennende», fuhren! Ei» rasches Sich- treffen uns Wiedcraiiseiiiandcriaii'cn »ach kurzem Beisammensein würde in unzählige» Fallen cintteteii. Die so unendlich erleichterte Lösung dcr ehelichen Bande würde nur den Männer», niemals de» Fianen z» Gute kommen. Nach dem Verblühen ihrer Jugend wären sic kcnicm Maimc mein begehreiiswerlh, während sie doch jetzt in ihrer nicht so leicht zu lösende» Ehe. m ihrer Mutter- und Fraiicuwtirde und dem ganzen Famliieurechie ihren Rückhalt hat. ES widerstreitet aber dcr mcwchlichcn Natur, das; sich der Meuich leicht soll von Denen trennen können, mit denen die Bande des Biiitcs ihn vereinigen. Es widerstrebt ibm cmf'S Tieiste. künftig sein cmcncs Fleuch und Blut zu verleugne», keine Kinder in staat liche Erziehungsanstalten, seine Elter» in Achte ab;»liese»>. Tee wz. Zukunftsstaal. fährt Dr. Schäfer ans, widerstreitet den tiestlcn Trieben dcr menschlichen Natur, er setzt Engel voraus voller Ge- »icinsiini. hochherziger Uuicrwkrrung mrd ohne alle Le'denichaften; Verzicht icdcs Einzelnen am jede Art von Freiheit; einstweilen haben wir »bcr »nt Durchschnittsmenschen zu rechnen, i»tt ihren Trieben, die oft zu tndeln und eiiimschräiiken sind, mit Menschen aber auch, die ihre Freiheit und Würde nicht gegen die fragwür- Ü <"» S s 2S 2 vs s " kV 4» «r Z L. Z* Sn <sr nacanucr in oen vtrvclisamiern aniaugen, oinie ^>iv.n die lebeus- und gcn»idhcitsgeiührlichen und die u ichäftigllnaen zu stndcn? Tie große Mehrzahl der nchmsten Posten und Berniszweigen AnSgci>chlossci
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