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Dresdner Nachrichten : 28.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188807288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880728
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-28
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.07.1888
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Nacht-Telegramme. «Rur >» kinem Tdell« d«r >uN»«e.> Vrrli«. 37. Iutt. Der »in«, «o„ Schwedn, vkrUkd dnn »lstlrr Wildclm und drin Prinzen tzetnrtch da« nirMreuz de« Olaitordeni. ker «aller Wildelm verlled de« lqioedliche» Minlller Vlldl den Schwor,en Adlrrordni. Berlin, 27. Jul«. Der «ran- »rin, i»»i ItoNr» untenilmml an einem der »üchilen Tage unier dem. diamen eine« Grase» von Palermo! in Pealcilnna de» General« Morris .Arlano und des Lverite» Ltio einen «ns«»» nach der Schwel» und iod»»» nach Sachie». LI. Ir I ie»ne. 27. Iull. lsoa^ Gmvcnnrbeiier »aicn im «lallin der ilolrc dem a»«nel>'.oche»e» Lirelk bei. 33. Jahrgang. Ausl. 46.000 Exempl. vLtt kLSSLLV > LpscialitLt: 8oi°I»vt von IbrUnvoin uua 8ek ompüotilt »I» LpscialitLt: > - -- V»» »»«» »r«ÜUu«t. 8odmnr,It«rl. Dresden, 1888. Sto«holm, 27. Juli. Da« lalierllche Gelchivader ginn :i Uhr Moraen« ln Skr: die Pachi „voärn- zollen»" gedt ipilter ab »»d erreicht da« Geichwaber Iviller. - »aller Wlldelni eriuchlr de» nönia von Lchwebeii, la»,tzr»,k ti»-» ueuaebo- renei, Prtiizrn z„ lein. Bern. 27. Juli. TerBiinbesrali, wie» bei, Ingenieur v. variunn aus Berlin wegen Porbereiiun» »um i.'an- . desverralh gegen die Schwei, ans. «."«>a». 27. Juli, iitie,reibe- uiarli.» Spiiilu« br. ,m> vir. im,"/,, «lkl (>ll M. Perdrauchsadgnbe per Juli-Aua. W.2». Siugiisi.Lcni.an.gn, «epe.-Okidr. 5>l,in, do.7N M. Juli- An«. iil.em. iiioggen per Juli Aua. 1I9.UU, Sebibi.-oilbr. I2i..n>, LI,.- «lob. I2UU>i». üiiibai pcr Juli ld.an, Skpt.-Oll. «7. >»>. .-Zi„l: Nmsablo«, Weitrr: Schon. Uvzzrünitst 1845. Lun ° vLLar V Ml Nd« «Ie«»ntv 8 8oo9tr»88o. (lozcvnübsr Victoria-Uotol. L ruu L^linski, siulinkünstlviin, ^ 17 ilmlilMll'LM 17 ^ tnobi!» Ilotol Aiiiiilieiiliofi. ^ voorrr Hvk'« nmüNt'P >« j z voatsvilo raur«asr! A 17 n s n 1 d o!i rl iv li für LlUiUtr», ^or/1«. Jurist«», Kauflouw. li<)it;vn6v vktk. «j l)io k'üUvorrictiikMs,' »n I'oäor 86Ni8t »o ankobrrurkt, ärum tiioli 4io«o1ün ^ »uf <t»8 In Ovn moi^tnn k^tttutoii /.um latent § nmromvlilvt. Xu liitdon Imi VSeovti ilnsorrnri'rUov. Dnev^err-^l.» > ^ <Nrrrptl1v^Ire l^.sovin in .Ilion ^rii^nroit 8>l-tirni0iiuUorinIiontmiiijlim^« n. WI«I IlL »»rliiitzU, 13 null HZ.uvt2tr2.22s. Opit^vn, IIUl i »ll«8 II »IN«;»»«»«; Nr?210. Spiene! Kaiser Wilhelm und Fürst Bismarck. Streit der preußischen Parteien. Hoinachrichtc». SlcrichtSverhaiidiungcn. Parsiial. ^ 28» Nr öic Ail^ill im- Seplcmlier werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Ex pedition. Martenstrahe Nr. LS» »u I Mark 70 Pfa-, für aus wärts bei den Kaiserlichen Postanstalten im deutschen Rcichsuedie- zu l Mark 81 Pfg., in der Oesierreichiich - Ungarischen Monarchie zu I Gulden 51 Kreuzer (cxcl. Agiozuschlag) angenommen. VeranlwortUcher Redakteur kiir PvNNstHks vr. lkmil Biere» l» Dresden. Ten Pauilavisten war eS am Ende nicht sonderlich übelzunehmen, dak sie die kindische Geschichte ersanden: infolge der russischen Reise des Kaisers Wilhelm sei ein Zwiespalt zwischen ihm und seinem Reichskanzler, dem pursten Bismarck. anSgcbrochcn. Der Kaiser, so erzählen die Panilavislen. habe seine Reise nach Russland gegen den Willen nnd Rath Bismarck s unternommen nnd daSErgelmih habe auch Bismarck's Besorgnisse gcrechlsertigt. denn die Tage des deutsch» österreichischen Bündnisses seien nunmehr gezählt. Das Ungereimte dieser Erfindung und Darstellung liegt für Jeden ans der Hand; die Pauiladisten bähen de» Fürsten Bismarck beharrlich als den einzigen Feind Riis'.lauds geschildert, sodasz sie seht, Angesichts der Bcgcisk'luiig des Russenvolkcs »ür den deutschen Kaiser, sich nicht besser als mit dem abgeschmackten Einfall zu Helten wissen, das; sie als Bürgschaft iür die nennkstärkte dcutsch- lilisischc Frcnndschalt Vtichts Geringeres als die Entlassung üiisniarrk's verlangen. Aber wie getilgt, es ist dcuichcrieits zu bc- grciicn. tvcnn der sich um seine Hoffnung betrogen sehende Pansla- viSmus die tollsten Purzelbäume schlägt. Reu ist hingegen, dos; der deutsche Freisinn mit dem PanslaviSmus darin wetteifert. Was dericlbe nicht in heimischen Zeitungen zu äuszcrn wagt, das bringt er in den groben Wiener Judenblättcrn aus den Markt. Tic „Nene Freie Presse," beiläufig eine der verlogensten Zeitungen des inter- natwuatcn JudenIhumS, erzählt ganz ernsthaft die Schnurre, Kaiser Wilhelm nabe die russische Reise eigens zu dem Zwecke unternom men. um seine Selbstständigkeit in auswärtigen Fragen gegenüber dem Fiirslci' Bismarck zu bethätige». So lächerlich dos Alles und sonstige damn gehängte Verdächtigungen auch sind, so fragt man sich doch: warum rückt man gerade seht damit heraus? Die Ant wort ist nich! allznichwcr. Der deutsche Freisinn, der seine Geschästs- incdcrtagcn in den Wiener und Pester Zeitungen hat. kann es nicht verwinden, das; seine an die Regierung Kaiser Fricdrich's geknüpften Hos,'innigen durch dessen Tod grauiam vernichtet worden sind; er kann und will es nicht glunben, er ipäht nach irgend Etwas, um sich ans dem liefen Sturze wieder cmpvrznarhcilen und er stellt die drolligsten Kombinationen aus. um sich daran wieder herauizu- krabbctn. Bereits stobt man aui Anzeichen, als si'lle zu dem Ende seitens des deutschen Freisinns icne Loyalilütskomvdie und Ergebcn- hcitshenchelei gegenüber Kaiser Wilhci» 11. wiederholt werden, die er mährend der 99tägigcn Regierungszeit Kaiser Friedrlch's aussührle. Ter deutsche Freisinn hat erkannt, daß die weitverzweigte und irechbetrichciie Prcbverschwürung, Person und Charakter des Kron prinzen Wilhelm zu verdächtigen, kläglich gescheitert ist. Die weni gen Wochen teurer Regentcnzcit haben ausgercicht, um dem deutschen Polke nnd dem AuSIande ganz andere Begriffe von dem ganzen Wcien des neuen Kaisers beizubrinqen. Ein fortgesetzter Verluch, das Poll über seinen Kaiser zu täuschen, ist schlechterdings aussichts los — warum eö also nicht mit dem Gcgentheil Prokuren und die kreislichen Eigenichaitcn des Kaisers in geheuchelter Bewunderung übertreiben? Wenn man den Kaiser als noch einsichtiger und thatkrästigcr als seinen Reichskanzler schildert — i! vielleicht zieht das: schaden kan» es ans teilten Fall. Diese Spekulation, sich die Gunst dcS Kaisers zu erschmeicheln, wird sich bald genug als verfehlt hciousstcllcii. Ter Versuch, den Kaiser seines treuen Berathcrs, Tcutschland seines ersten Staatsmannes zu berauben, ist von Haus aus todtgeboren. Kaiser Wilhelm hat das Treiben der verlogenen FreismnSpresse genugsam durchschaut und er denkt darüber so wie jeder andere Ehrenmann auch. Zudem sorgt dieselbe durch ihre fort gesetzte Parteinahme iür Mackenzie dafür, datz über ihre wahren Gesinnungen kein Zweifel bleiben kan». Sie feiert den englischen Heil- künsiler, der allerdings in der Kunst, einen Sterbenskranken gesund zu lügen, unerreicht dasteht, nach wie vor. .Hat er doch das in ihren Augen unbezahlbare Verdienst gehabt, dab er ermöglichte, daß der Kronprinz Friedrich Wilhelm überhaupt zur Negierung kam. ES wäre von höchstem Interesse gewesen, schreibt ein hervorragender Abg., Dr. Barth, in der deutichfreisinnigen Wochenschrift „Die Nation", den Kronprinzen „sei es auch nur einen Tag lang" aus den Thron steige» zu lassen. Wem sollte denn, fragt ein nationallibcrales Blatt, diese eintägige Regierung zu Gute kommen, in wessen Inter esse konirle sie liegen? In dem des Volkes ? In wenigen Tagen, Wochen, ja Monaten konnte sich der Einflug des Regenten rmmäg- lich io wett fühlbar machen, dab der Staat bleibenden Ruhen daraus ziehen konnte. In dem dcS Kaisers? Wir würden uns nie cnt- schlicbcn, dem Verstorbenen kleinliche persönliche Motive unterzu- schicbcii, ans die allein eine solche Annahme gegründet sein könnte. Nach der eignen Beweisiiibrnng der „Nation" wirkte also der falsche Bruder Mackenzie weder im Interesse des Kranken, noch des Staates. In wessen Interesse dann aber sonst ? Mit der Antwort: im Inter esse des deutschen Freisinns! erschöpft man die Thatsachc nicht. Der politische Agent Lr. Mackenzie handelte autzerdem noch zum Vorlheile gewisser Personen. Wer diese sind, brauchen wir nicht erst noch zu sagen. Neben diesem immer aus'S Neue wieder auflebenden Mackenzie- strrit nehmen in den vreutzischen Zeitnnaen die Auseinandersetzungen der Politischen Parteien über die bevorstehenden Landlagswahlcii einen gewaltigen Raum ein. Es gellt datier kunterbunt zu Kon servative lieacn sich dabei mit de» Nakivnatliberalen in den Haaren, letztere katzbalgen sich mit den F>eisiii»igeii. diese verhetzen die Natioiiallibcraten und Kom'ervaliven nach Herzenslust uns das nltramonlane Ecntrum greift alle ziiiammen an. Taneven nicht es noch sehr iincranick>!che Fehde» zwischen den Llieiigkonservativcn in Allprenben nnd den orthodoxen Welle» in Hannover. Uni den Wirrwarr zu vervollständigen, hal sich die „Norddeutsche 'Allgemeine" in den Streit gemischt nnd schlägt sich zur 'Augenweide der tchhe- ralcn und Freisinnigen mit den Konservativen, namentlich ihren Hauvtzciiiinge», der „Krcnzztg". und dem „Rcichsboten" herum. Glimpstich getit's dabei nicht zu: cs regnet Worte, die an „Roh heit und Taktlosigkeit" Ivah bch nichts zu wünsche» übrig lassen: man kargt nicht mit gegenseitige» Beschimpfungen und die Schläge, die ans die verschiedenen Kopse niederiawen, entspreche» allem 'An deren, nur nicht den Regeln der Fechtknirst und mgiichc iallcu schon mehr in dos Gebiet der gemeinen Holzerei. Am be fremdlichsten erscheinen die Angriffe der ..Norddeulschei'." aus die Eonservativen, vbwolil daran gerade die H'ioeraleir ihre Helle Freude habe». Die „Norddeutsche" sprich! jenen Plättern und dem Führer der Konservativen im preuswchen Abgeordnetenhause. Herrn v. Rauchhaupt, bald die konservative Gesinnung, bald die Berech tigung gb, i.n 'Namen der Konservativen das Wort zu sichren. Näbme man diese Beschuldigungen wörtlich io gäbe cs m Prenffen eigentlich Niemanden mehr, der eine kowettmtive Gefolgschaft hinter sich hätte. Aus dieser Uehcrircibuiig kann mau schlichen, woraus cs abge'eheu ist. Den beiden preiibi'chcn konservativen Parteien tehtle im letzten Abgeordnetenhause etwa em Dutzend Stimme» zur selbstständige» Mehrheit. Die Mehrheit wnrdc bisher bald durch den Znlritt der 'Nationallibcralcn, bald des Eentrnms gebildet. Tie Regierung hgtlc es begnem. sich tue Mehrheit ;n schaffen : sie spielte bald das Centn»», bald die illiberale» ans. Sie möchte mm dic>c günstige Lage in das knnitige Abgeordnetenhaus hinübcrretten. Dem Fürsten Bismarck liegt lehr wenig daran, das; die Konservativen etwa 2—3 Dutzend neue Sitze zu den alten erobern: er findet seine Rechnung eher dabei, wenn die Konservativen nick! allznmächlig werden, weil eine Mehrheit derselben unter Umstände» bestimmte Forderungen stellen könnte. Daher ermnthigt ec die Liberalen. Die Konservativen aber säble» sich nnd haben den Kamps gegen die „Norddeutsche" entschlossen ausgenommen. Darum dreht sich'Alles. Fürst Bismarck mns; eS am besten wissen, wie weit er darin geben kann. Uns Nicht-Preußen beschleicht die Besorgnis;, das; die hefti gen Kämp-c zwilchen den Koniervgsivcn stnd Liberale» bei den preu- hsschcn Landtagswahlen soviel Erbst wrang mir beiden Selten znrück- lassen. dab sich bei den künftigen ReichStagSwahlen die Folgen un liebsam bemerkllch machen. Ein Gebiet gieist es znm Glück, wo beide Parteien einig ffnd und llineil auch die Unterstützung der Freisinnigen nicht fehlt. DaS ist die Schule Tic Ultramovranen haben vor Kurzem durch ihren Wortführer. Abg. v. Hnene in Benthe» ^Schlesien), angekündigt, duff sie sofort den Windthorsl'schen 'Antrag ans Veilirchlichnng der vren- ffiichcn Volksschule embimaen wollen. Dem übel widerietzen sich auch die tonst allezeit getreuen Eideshelser der Uttramontimen, tue Tcntsch- ireisinnigen. Tie Uttramontanen verlangen imverlwtlt und deutlich die Herrschaft der Kirche übe, die Schule. Damit ist der Kamt» um die schule, der von Windthorst schon längst angekündigt worden, eröffnet. Mit diesem 'Anträge bezweckt Wmdthorst. das erlöschende Feuer des Kliltmknmp'es im Interesse der Unversöhnlichen deSCen trums wieder neu anzusachen. Ter 'Antrag bedroht die Hoheit des Staates und die Freiheit der Erziehung und Bildung. Zwar lic- bauvten die Ultiamviitaneii, das; auch sie die Freiheit der Schule wollten, aber Freiheit der Schule bedeutet in ultramont,mein Munde Freiheit von staatlicher Leitung und Aufsicht, als EUatz aber geist liche Beherrschung der Schule. Tie Erfahrungen jedoch, die man mit der Schule unter solchem Joche in Frankreich und Belgien ge macht hat, können uns nur obschrecken, in dieser Beziehung die kleinste Concessivn zu machen. Von unserer Schule bönat die Zu kunft des Staates ab. deshalb mus; der Staat das Volk durch gute Schulen erziehen, die Schule ist eine Einrichtung des Staates, sie steht und soll in Zilknint stehen bleiben unter der Aufsicht der Gemeinde» und des Staates, aber nicht unter der Bevor mundung der Kirche. Das führende Blatt der Koniervcstiveu erklärt den Antrag Wmdthorst ffir »nannehmbgr. Tenn „er macht das veriassnngsmäszige AnstcllimgSrecht des Staates für die Volksschnl- lchrcr illusorisch, er schasst em neues Einspruchsrecht iür die Kirche bezüglich der gnzustellenden Bolksschiillehrcr, er bring! die Kirche in die Lage, icderzeit einen ihr niitzliebige» Lester einer einklciffigen Volksschule von seinem Posten cntlcrnen zu können, er wirst die Staats-Oberaufsicht über die Schule durch einen andern, ihr cnl- gcaengeietztcn und für sie imantasthgren Mittelpunkt der Autorität vollständig über den Harne», nnd er weist endlich sogar den Weg, wie dir Nnterricht in den weltlichen Tiseiplinen m der Volksschule »ach Gefallen von den kirchlichen Organen eingeichränkr werden kann. Das sind sür den Staat einiach unannehmbare Dinge." > das französische Kapital massgebend geworden sei. Die Beamten, welche dein neuen Besitz-r nicht vasse». würden entlassen. Z ü r i cb. Tie Regierung beichlos;, ffir die in 'Norddeiiischland durch das Hochwasser Geschädigte» emcii Staatsbcitrag zu leisten, i Pari s. Gegenüber de» Zeitungsmeldungen. wonach sich der Thicralzt 'Aistame m Frankreich uaturalisireir lassen und zur Tepu- tirteulammer kandidiren wolle, wird aus die bestehende gesetzliche Bestimmung verwiesen, wonach ei» di eiiähriger Aufenthalt in Frank reich erforderlich ist, ehe die 'Ncstilrcllisirung eriolgen kan». — Prinz Victor 'Napoleon beauffraate seine Parteileitung, iür alle, am IN August stattlindenden Abgeordnetcnwahlen besondere bona- pariistiiche Kandidaten auiznslellen. — Ter Streik der Erdarbeiter greift mn sich. Gestern beschlossen 1000 Streikende unter Hochrufen ans die sociale Revolution de» Streik iortzuietzen. Da es indes; an 'Mitteln fehlt, werden cs die Ltreileudcn schwerlich lange aus halten. Stockhol in. Bei dem gestrigen Galadiuer brachte der König von Schweden folgenden Toast aus: „Tire! Zu den schönsten Erinnerungen meines Levens gehört die Freundschait, die mir Ew. Majestät Gwhvater und Vater erwiesen haben. Ich spreche Ew. Majestät meine Tankbarkeit ffir den liehen Besuch aus und wünsche von Herzen Ew. Majestät ein langes Lebe» »nd eine glücktichc, an Ehren reiche Regierung. Ich erhebe mein Glas ffir den Kauer von Dmlichlcmd und König vo» Preuffen. Kaiiec Wilhelm anlwvrkcte: Ew. Majestät! llange baben^dre Traditionen ocr germanischen Stämme und ihrer Geichlechtcr Schweden und Dcistichlcmd vereinigt. Ich freue mich üvcr den Besuch, den ich jetzt den schönen jkandina- viichen Länder» gbstalle, und hoffe. das; das Freundichaitsbanb zwilchen Schiveden und Deutschlands Völkern ferner bestehen werde. Ei» Hoch ffir Ew. Majestät den König von Schweden und Nor wegen ! — Heute Nachmittag rmtcrnghm der Kcnier eine Fahrt ans dem Mälarice nach Droltiiiiigholm. Kopenhagen. Kaiser Wilhelm wird erst Sonntag Stock holm verlassen und Montag Vormittag hier cintreffcn. Die Berliner Börse war vorwiegend fest, das Geschäft jedoch gering. In Bochumern fand em animirtcs Geschäft statt, infolge Festsetzung der Dividende ans 9 Prozent: Bochumcc wurden daraufhin um 2ff« höher. Auch andere spekulative Bergwerke waren günstig beeinflusst. Bon spekulativen Banken stiegen Tiskonto- Kommo.ndit-'Antheilc. Eisenbahnen waren still aber meist fest, fremde Renten wenig beachtet, Ungarn und Russen fest; russische Roten mussten ihren anfänglichen Gewinn später wieder avgebc». Im Kaffa- verkehr warm Banken theilweiseabgeschwächl.Bahnen ruhig und wenig verändert, auch deutsche Fonds und österreichische Prioritäten er fuhren keine bemerkrnSwertheil Veränderungen: von Bergwerken waren Kohlenwcrthe bevorzugt, sonstige Industrien meist fest. Piivatdiskont lM Pwzent. gj r II n k s n r > 0. ilil.. 27. Juli. Kredit 2Ü2>». StaaiSbnliN IA»,t>0. Vom- barde« 78,7t>. Goiizier 172.00. Evsdier 8t.7k. rvroc. u„a!>r. »iioidrcnt« 8!,2ä. Didconlo 2N!,üif. Drrodn. Bk. —Waklcid. —. Laura —. Fest. Wien, 27. Juli. Kredit M7.8Ü. SlaatSdadli —. Lamdardcu —.—> Nordwcstd. —. Marknatr» —. Ung. Gold Ilil.dv. gjcft. Pari«. 27. Juli. lLLIuho Rente 8Z.80. rinietde l07,yl>. Italiener»!!,7ä. Slaaisliaiüi U>ii,7». Lombarden I»8,7:>, do. Prioritäten —. Svanier 72,7ü. ikadvtcr <2L,i)ii.I> Vttomaaen i>22,ö». — Fest. London. 27. In». Bormitiaa« ll Ubr l» Min. Eonlol» »»-/„. >87iier »tuiiev 97'/». Italiener »',>,. Lomdarden 7--.«. »ono. Türkrn rproc. fundirle Amerikaner —. Ivroc. Unaar. Äoidrcnle 8l'/„. Ocfterr. Gold» reine »I. Breul/. Konsoi» Iliä. Kaddier 8»'/,. Nene Eaddter »»'/„. Garant, l KaUl-icr IN2'.. ONomandank l»».,«. Snei-Actirn 8ä'/,. svanier 72'/,«. ü °/ Mexikancr »l. »!cnc r-,"/» Kai»». Anlciiic —. — Stimmnna: Mttiiia. - . Weller: »tcankrisch. 21 UI n e r » »-» , 27. Juli. Produkte» iSchlntzj. Weizen der Novcmdcc 292. I Behauptet. Boalfe» per Ociodrr IW. Matt. Paris (Produkten», 27. Juli. (Schluß.! Weizen per Juli 2!,»a, per Novbr. 2t,8i», lest. Spiritus per Juli 7ä.i». per Januar-April 7I,2a, ruhia. »titböi per Juli ä8,2!>, per Ianuar-April .'>8,00, wcichrnd. London. 27. Juli. (Produkten» Schluß. Wcizrn keil, englischer höher oriialtcu, srcmdcr Bollprcisc, jedoch ruhig, Mehl ruhig. Mais, Gerste siciig. Haler träge,>. russichcr >/, Sch. billiger. - Weiter: Berändcrliq. -kesefte Trle«r«mmr der „Dresdner «acdr." vom 27. Juli. Berlin. Wie aus Stockholm gemeldet wird, wäre die Abreise des Kaisers auf 'Nachts 2 Uhr festgesetzt. Wahrscheinlich begiebt sich der Kaiser infolge des hohen Familiencreignisscs direkt nach Pots damzurück. — Der russische Minister v. Esters trifft mit Familie am 15. August in Franzensbad ein. — Die „Nat. Ztg." hebt anläß lich der Geburt des kaiserlichen Prinzen hervor, daß teil dem 4. Oktober 1809, an welchem Tage die Königin Luise dem nach maligen Vater des Prinzen Albrccht das Leben schenkte, die preu ßische Geschichte die Geburt eines Prinzen aus dem Königsthron nicht mehr zu verzeichnen gehabt. Berlin. 72 L-alntschüsse, welche beute Mittag im Lustgarten abgegeben wurden, verkündeten der Bevölkerung Berlins die glück liche Entbindung der Kaiserin von einem Prinzen. Die im Lause des Tages einye der Kaoenn wie Dem Kaiser Holm übermittelt v. Ltebcnau und bezeichnet die Geschichte von den angeblich verschwundenen Papic reu Kaiser Fncdrich's alS ein Märchen. München. Die Maschmenausslellung wurde heute durch den Prinz-Rezenten in Anwcsenlicit des acianimte» Hofes seierlich er öffnet. Der Prmz-Rcgcnt begrüßte in dem sich anschließenden Cercle sämmtliche Gesandte »nd Vertreter der deutschen Staaten. Wien. Der Tod des Geh. Rath Bonitz erweckt hier lebhafte Thcilnahine. In den deutsch-österreichischen Prvsessvrenkrcisen wird Bonitz als Vater der modernen österreichischen Gymnasien verehrt. — Eine Budavesicr Korrespondenz hebt hervor, daß sich im Besitz der serbischen Bahnen allmählich ein Wechsel vollzogen habe, wodurch ctngegcmgenen Nachrichten bestätigen, daß das Befinden n wie des neugeborenen Prinzen andauernd ein gutes ist. :r wurde die freudige Kunde bereits Nachts nach Stock- ittclt. Dem frohen Ercigniß wohnten Oberhoimnrschall und Stabsarzt Ebmcicr der. — Die „Nordd. Allaem." äe Gi-icbiclsti- um, tz>-n anoeblicli verschwundenen Puvie- LokaleS nttv sächsiicheS. — Der beabsichiigtc Ausflug Jbrer Majestäten nach der Insel Gotland und speziell znm Bcinche der .Hauptstadt dersrlbeii. Wislsti. erivlgte. tvie mg» dem „DreSd. Jpnr»." schreibt, am 20. ds. M. mit dem Köiiigt. Kriegsschiffe „Troll". Nach einer Fahrl von etwa 4 Stunden inncrbaib der sogenannten Scheeren der Ostsee wurde die Escadrc der ichivediicbeu Flotte - bcstebend ausPiinzerichisicii. I Panzerbatterie, eurer größeren Anzahl Torpedo- und Kanonen boote, ini Ganzen 23 Fahrzeuge — unter dem Kommando des Ad mirals Virgin am Ansgange der Scheeren in Paradestelluiig anac- trossen. 'Nach AkWhe von Salutschüssen seitens der gesamiiileii Escadrc nahmen Se. Majestät der König und Se. König!. Hoheit der Kronprinz von Schweden die Meldung des Admirals Virgin entgegen, bestiegen hierauf ein Tampsbool, besuchten eines der Panzerschiffe und unternahmen hieraus >» einem Torpedoboote eine Umiahrt innerhalb des Bereiches der Flottciinufstellimg. während gleichzeitig verschiedene Bewegungen seitens der Torvcdoslcstille ans- gcffihrt wurden, auch die 'Ahfe»erung eines TorpedogeichoffcS und verschiedener Minen eri'olgtc. Nachdem die kommandircndcu Ossiziere den Majestäten an Bord des Kriegsschiffes „Drrstt" vorgestcllt und daS Frühstück eingenommen worden war, fand die Reise unter Eskor- tiruiig eines Theilcs der Flotte ihre Fortsetzung. 'Abends 8 Uhr erfolgte die Emiahrt in den Hasen zu Wlsb» aus Gotland. Dort Halle» sich zur Begrüßung der Herr,chatten der Königl. Gouverneur der Juiel, der Bischof, das Offizierskorps re. einaeffmden. Mittelst bcrcitstehcuder Wagen begaven sich die Maicstäten und Könral. Hoheiten nach der Wohnung des Gouverneurs, woselbst sich die 'Notabililäten der Sladt vereinigt fanden und deren Vorstellung er- lolgte. Wahrend des im Hause des Gouvcrireurö eingenommciren Abendessens brachte derselbe das Hoch aus die König!. Hcmchaslen aus. Nach aufgehobener Tafel begaben sich die Majestäten nach den Ruinen der Laurenztuskilche, in welcher unter Beleuchtung der- tclbeu mit bunten Lichtern GcsgngSauffllhruilgcn itattianden. Hier aus wurde das Nachtquartier an Bord des Dampfers „Droit" ge nommen und am nächstfolgenden Vormittag rur Besichtigung der Stadt verschroten, die besonders reich ist an kirchlichen Ruinen — theils romanischen, theils aolhiichen Stils — airs dem 12. und 13. Jahrhundert. Nach Besichtigung einerAnzahl der Kircheiirnsiien und der noch sehr gut erhaltenen BeiestiaungSwcrke leisteten die Allerhöchsten Herrschaften einer Einladung Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Engcnic nach deren Villa „Fridhem" Folge. 'Nachmit tags erfolgte die Rückkehr nach WiSby, woraus noch die Vorführungen nationaler Volksipicle durch einzelne Klubs stattsanden. Um 5 Uhr begaben sich die Majestäten an Bord des „Drvtl." Die Absiibrt erfolgte unter stürmischen Zurufen der dicht versammelten Volks menge. Die Rückreise nach Tullgarn wurde bei vollkommen ruhiger See in 7stündigcr Fahrt bewirkt. Der Ausflug war von dem herr lichsten Wetter begünstigt. Mittwoch den 25. d. M. haben die Majestäten Tullgarn verlassen und unter Benutzung eines zur Vcr- 'uofp!7irxgn.sgllsZisff7.U8i'»vögxi!A u sssiuzi.g'STssiz-L'zgzIngs-ao-'sgilg pu r PL Ll '»^77», zzzx
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