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Dresdner Nachrichten : 12.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188807120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880712
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-12
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.07.1888
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°Tß k> k: Carola dir -and. Die Tarnen umarmten und küßte» sich herzltchk. auch die Könige Ibate» dasselbe. Die Herrschasten dlirbrn eine Weile an Waaen, wonach allgemeine Vorslklliing aus dem Perron slcttt- iand. Bor dem Eeiitralbahnhof stand eine Schwadron der Garde ui Pielde und tiintcr ihr eine nnnberschalibare Menschenmenge. Vom Balmhrff nach drm Schloß waren alle Hauser mit Flagge», Dekorationen und Gliirlairdc» geschmückt. Häufig sah man auch gekrönte 21. und E In allen Straßen wogten ungeheure Menschen- „mssen. >; eiche ,adelnd die hoben Gäste giiißte». Im Schlvßwaren auch Tumor» auigestellt, dei der Anliiml wurden nochmals Schlisse abgrgeven. Die Musik slueltc abermals die sächsische.Hymne. Dre Königl. Sachs. Manualen wurden von der Königin Sophia ans das Herzlichste begrüßt. Mud einer Weile wurden die hohen Gäste »ach der n,r sie besiuiunte» Wohnung im königl. Schlosse begleitet. König Albert trug Genetalr-niiisorin, die Königin war schwarz ge kleidet. Es herrichte das nhönste Wetter. - Tein aritteu Votlsbad und gleichzeilm ersten Vvlks- B a ssi» S cd io i »i i» b a d sni Ncänner and Kranen, Ettieustraße 86, wurde gestern Nacbmiilag 1 llhr ein Besuch Sr. Kgl. Hoheit des P r inz e n 0> e a r g . Pioicliors des Bercins ,,'Aiul kür obdachlose Männer und inr Bolkst adeaiistnlteii", zu Theil. Empfangen durch die Brrtiete, der K KieiSbaublmannichaki, des Raths zu Dresden und der Mitglieder des Evmttee's, Herrn Kreishailptman» v. Koppeineis. Blligeinieisier Vönisch, Fabrikbesitzer Gmeiner- Benndor», Geiieialtonuil !>tose»rra»z, Bankier Palmiü rc., nahm Le. Kdnlg! Holieii ani s Eingcheiidslc ov» den gctrossenen Ein richtungen Kenntnis; und iprach vollste Befriedigung üder das Ge sehene ans. Ter Reuhau nehsl Badeeiliüchtnng, bestehend in einem «>:t O.iiadralineler Fläche >ind »0 bis 80 Kubikmeter Wasserraum enthaltenden Wusin und >8 Badezelle» >ur Wannenbäder kostete nebst Bauplatz -MMO Mk.» znianinlen 70.000 Mark. 60,(XX) Mk. hat hieizn die Siadi hypolhekarifch aus längere Zeit dargeliehcn, da es dem Verfolge eines gemeinnützigen Zweckes galt. Die technischen Gmuchlniiaeii bDampi-, Heiz-, Belcuchiungs-, Wasseranlaac») führte Surr Ingenieur Hartwig ans. den Bau leitete Herr Baumeister Adolf Schumann. Das Badewasscr liefert znm Theil ein Pump- Buliomeier )Brunncii. znm Theil die Wasserleitung. Die Er- 'mumg des Wassers enolgt z. Th. in einem 8 Kubikmeter-Kessel. Th. durch Dampf. Das Wasser wird zur Erzeugung stetiger Be- ! egniig >i»d Bewirkung des Abflusses des überschüssig znfließeirden Wassers durch kü»stttcben Wellenschlag anigeregt. Tie Tiefe des 2 .' ins beträgt 0.7k bis 2 Meier. Das gelammte Badehaus hat 0 i» Mir. Front und 17 Mtr. Tiefe. Es ist vom einstöckig, aien zweistöckig. Das Bassin hat Oberlicht: bei Abend tritt s und Den. leiiüideleitchlung ein. Tie AuisichtSiiibwng liegt einem mannt.,! en und weiblicken Sclnvimniaufsehn ob. Das LrLser wird gleichmäßig an' 18 Grad erhalten. — Te. Köingl. Hoheit Prinz Friedrich 'A n g u si beiucht i.nie 'Nachmittag '-5 Uhr das diesjährige Kvnigschießen der trw. Scheibcnschützengeiell'chatt. DaS Programm des heutigen flestiages ii'.ntei: Ro.chmillags von 2 bis 6 Uhr Schlußschicßen au' Standlcl.ei.e, vert iinscii inii Cilrapläniieiiichicßeii. Punkt 4 Uhr a ;,> bei gleicher Belechlignng zur Erlangung von Würden und Prämien gestochen. Bon 7 Uhr an Eomniers (Concert.) Der Direktor der Stadtkcankenanstalten in Hamburg Dr. ined. H. Cur ich mann wurde zum ordciitlichen Professor der weeiellen Pathologie und Therapie, wwie zum Direktor der me- bieininhe» Klinik der Unipersikät Leipzig ernannt. - Otes'ern Ri argen nm 8 Ubr begingen ui hiesiger Kreuz- k irchc das geiaminte LelirerkoUeginin nnv der Schnlercötris des a. mnisilüns zum heiligen Kreuz, soweit die Glieder des letzteren .auch Sw Koiisirmaiiou der iiiiiiivigcn Christenheit angehören, in niller Erhan'.mg die Feier des heiligen 'Abendmahles. Herr Dia- loaii Dr. phil. Neuheit hielt die Berchtrcde, woraus ihm während der Perlhnlnug der Gnadcngüler Herr Diakonus Beyer assistirre. Ter Kieuzliicheuchor lciicte den iäesang. Der Schulunterricht siel anlaßtich Ser Feier am g,urigen Tage gns. — Die vorgestern Adend hier angekomnienen. im Grand Union- Hotel adgrstiegenen und nur zwei Tage in Dresden bleibenden zwei e g yvii > ch c ii P i i n z e n sind die Söhne des jetzige» Khrdivc M'ehcmed Tcwnl. dei Erhpriii; Abdas Bn, und Prinz flNehemed Aii Br». Beid - Prinzen bcstiche» sei! einiger Zeit >n Wien die k. k. Theicsnuii'c! e Akademie. Gegenwärtig und ,ie auf einer Der- gnügungsreiw begnsscu, die sie durch Deut'chland :c. führe» soll. Es ist den iiingcii Prliiicn — der eine zähl! I!. der andere lfl Jahre — vom Khedivc ipeziell für die Reise ein stattliches Gefolge m>l- gegehcn worden. — Preßseufzer aus dem fchotkifchen Hochland. Tie socdcn helo.mit gewordene „anlhcntiiche Daistelliing" der Kraiikheil Kaffer Friedrichs legt in pcinichicuder lind wahrhaft er- ithülle'.iidc'r Wem klar, wie verhangiußvoll die Bernumg Mackenzies und leine intt der deubche» Wissemchait sicli in nnveranlivortlichen Wideripruch setzende Behandlung gewesen ist. Nichisbeswweniger fahren gelrusse puhlizistische Kreise in England und Schottland nnverfrvreil iort. den hglonisirlen Kehlkopisarzt. der als Krakehl- kopi-Doctor iiachlrägkich »och pronwviren zu wollen icheint, gegen „die gemeinen von purem Brodncid eingegebcnen Schmähungen deutscher Aerzte" in Schuh zu nehmen und sich gleichzeitig in gasseuhubach unfläkliiger. abüflut zuchihauswürdiger Weife an dein jungen Teuischeu Kaiser zu vergreifen Em hoher Siaaisbeamter von hier, welcher gegcnivärlig in Schcsttlaud zu seinein Vcrgiiüqeu reist, hat uns Ausschnitte ans dem „Scotch Hiqhlander" zur Äer- fügimg gestellt, deren schamlosen Wortlaut wir 'Anstand nehmen zu verössentlichcn. Das Verhalten der deutschen Professoren und der Presse gegen Morell Mackenzie wird ein beleidigender 'Angriff auf Mackenzies Landsleute genannt. Fenier wird den dcutichen Aerzien vorgewvnen, sie hätten aus chauvinistischen und fntterncidischen Beweggründen die Zuziehung des herühinieu Pariser Spezialisten Alfred Foiiniier hintertriebcii, der sich bereit erklärt habe, im strengsten Iiieoguito, wenn's 'ein müsse, dem hohen Patienten 'eine Kunst zur Berstigung zu stellen. Die guten Tenlichen hätten es gar nicht noilüg gehabt, sich gleich w zu ciboien, wenn einmal ein bischen eagli'chcr Einfluß oder wissenschaftliche Aulvrität bei ihnen zur Gelinng gekonnnen wäre, denn für hergelaufene teuto nische Hi»,gerb..der ü ln Battenberg, Meininsten und Leinmgen hatte Las b o ' h, Ii-el-eick, uvch iniiiikr vsfenc Z'lrmc und Tasch-i gehabt. Es folgen nun einige nicht w>cdcrznache»de Betrachtungen über die Nnie des Tcuticheii Kaisers nach Rußland und die ordi närsten 'Auslassungen über die wach'eubc» Mächte des Nihilismus und Sozialismus, welche die agreisive» Pläne zunichte machen würden. Tlewiii Gedankengaiige gickst eine schottische Zeitung vom Juli Woite. Und sie sicht nicht vereinzelt da und was nicht ge druckt wird, wird doch gesprochen. Was ist oliv des Pudels Kern dci dicien 'Angriffen auf die dcnlsche Nation? fragt »Mer Gewährs mann. Ter Aeiger Englands, das; wir nnS nicht mit Rußland ubctwcrien, ivaS ihr stiller und heißester Herzenswunsch. Passen Me auf. Nächstens werde» wir wieder bei der englisch-iranzösischen 'Allianz aiigckomme» fein. Wenn auch die Gladstone feindliche Presse momentan aus einer anderen Tonart pseikt, in deutsche» Kreisen sei mm auf d:r Hut vor'Allen, die da cnglöch lispeln, den» sie lügen! Ins einer vo> lO Ialnen elwa veröfsc»IIickstcu „Eabinels Eorrespon- wnz". die Friedrich der Große mit seinen Eciaiidten in Paris, London und Petersburg stihrle, ie! zum Schluß nngeführt. was der Wie ,nitz" von Engl .uds sogenanntem guten Willen hielt: „Der Bn- 'uche Ho>7' ichrcibl er an Herrn v. Maltzahn, „beschäftigt sich nur n ! il'nen eigenen Interessen und denkt nie daran, dieselben mit eenen anderer Machte zu combinircn. Ich habe cS an mir er- ..o.cn und uh erkläre Ihncn, cs scheint nur eher möglich, daß ein g!t!oc Ehnu sich mit dem Teufel, als daß ich mich mit England verbünde." Das geistig!! — Das vom gemeinnützigen Ba uv crem Dresdens a der Miedst h'tt.iße stic minder bemittelte Fainilicn eingerichtete Wohnhaiis gclg 'eme> Ballendiing enlgcczen. Für nicht weniger als 0" Parteien bietet dieies Raum. Vom I Skiober an wird cs bezogen werden können. Im Westen von grünenden Feldern und inächkigcn Baiiinriewn umgeben, wird das Wohnen daieibst äußerst gesund 'cm. Ter MiesthzmS bclauil sich von 180-280 Mk. pro Jahr. Pom Parterre bis zur 4. Etage sind die Fenster gleich groß und in regelmäßiger Entscriiniig von einander. lO Blitzableiter ragen auf dem Dache empor, um vor Blitzichadcn das zukünftig mit Hunder ten von Menschen bewohnte HanS zu bewahren Even so hat man H große Eingänge zur Verhütung jeden Unglücks angebracht. — Wen es znm Beginn der großen Ferien an die Gewässer der Nordsee zieht, dem bietet ein nm Sonnabend den 21. Juli von Drcöden-Alisiadt nach Berlin und Hamburg, mit Anschluß nach Kiel und Helgoland abHchendec Extrazng eine ganz besonders 42 Minuten früh. Ankunft in Helgoland gegen 43 Ubr Mittags, sowie ab Hamburg niittelst Danipsers Freia 8 Ubr Vormittag. An- kunlt in Helgoland 3 Ubr Nachmittaas. Nach Ülel Abfahrt 6 Uhr lk» Minuten früh, Ankunft in Kiel S Udr 48 Minuten Vormittags. Von Berlin »ach Cuxhaven geben direkte Wagen. Dt« BilletS nach Berlin gelten 8 Tage und kosten S Mk. in 2. und 6 Mk in 3. Wugeuklnsse, diejenigen nach Hamburg 14 Tage giliig, 28 Mk. 90 Mg. in 3. und 20 Mk 40 Pia. in 3. Klasse, nach Helgoland. 14 Tage gtltia, 36Mk. SOPia. undWMk. lOPlg. nach Siel, edensalls 44 Tage gilttg. 85 Mk. 80 Psg. und 2b Mk. — Die Rückfahrt kann lwu von ... Hamburg bis Berlin beliebig über Wittenberac-Nauen oder Uelzen-Stendal und uiit allen Zügen erfolgen, zwischen Berlin und Drrsden ist Benutzung der Eourierzüge gegen Lösung von Zu- schlagsbrlletS gestattet. — 'Am 9. d. M- stattete daS Präsidium von Sachsens MilitärvercinSbund Meißen einen Besuch ab, wo eS von den Vorständen der dortigen Milittirvereine empsangen ward. Vor Besichliguna der Älbrechtsbura wurde teile»» der GesrUichast folgender Gliickwumsch telegraphisch an ese. Könial. Hoheit den Prinzen Georg abgesandt: „An Se. Könial. Hoheit rc.. den General-Feldmarschall Primen Georg. Die heute versammelten Vertreter von Sachsen» MilitärvrreinSbluid gestatten sich. Ew. Kömgl. Hoheit als ReichSseldmarschall unterthänigst zu beglück wünichkn mit der Versicherung unwandelbarer Treue. I. A. Tauner". Zur größten Freude aller Theilnebmer wurde dieser Glückwunsch schon Nachmittags 5> Uhr folgendermaßen beantwortet: .Ihnen und allen Mitgliedern des MilitärvercinSbundes aufrichtigen Dank für die so herzlichen Glückwünsche zu meiner Beförderung. Gevrg, Herzog zu Sachsen, Generalieldmarschall". In gehobener Stimmung blieben dir Kameraden noch bis 8 llhr zusammen, wo sich die Dresdner Gäste verabschiedeten, tun im Zuge wieder in die Resist»; zllnickziikehrcn. — Es war ein sehr mißglückter Versuch, daü Hündchen in der Elbe zu bade», welchen gestern Mittag eine corpnlrnte Dame von der Landungsbrücke der Tampssähre bei Blasewitz aus unternahm. Statt des Hündchens glitt die Dame selbst in daS Wasser »nd planscherte inunter eine ganze Weile darin herum, während das Hündchen gemüthlich auf dem Trockenen blieb. Außer einer gründ lichen Durchnäjsung dürfte diese fatale Verwechselung für die Dame keine weiteren üblen Folgen gehabt haben. — Bei Annahme von Goldmünzen ist Vorsicht geboten. Ein Kaufmann in Schönebeck erhielt ein Zehnmarkstück, welches bei sehr schönem, korrektem Gepräge ein erhebliches Mindergewicht zeigte. Tie Untersuchung durch die Könial. Münz-Direktion in vcrlin hat ergeben, daß es sich um ein Ialschstück im Werlhe vo» ca. 30 Pfennigen handelt. Dasselbe ist aus Silberlegiruna hcrgc- stcllt. mit nachgeahmtc» Stempeln geprägt und gut vergoldet. — Vorgestern Abend gegen 9 Uhr ward die Feuerwehr nach Winckclmaiiiistraßc 14 gerufen, woselbst Vorhänge einer Woh äi ' gegangen sind. Das Pulver hatte Maynuug he nicht aber gefunden, sonder» bereits besessen unv vorher MN Schießpulver gefüllt haben und damit in die an Kleinforst angrenzenden städtischen Anlagen seinem Vater «lne Bank g und sich dab , die Augen verschont geblieben. Fortsetzung des lokalen TveileS Seite ». billige Renegclcgeiihcit. Der Zug geht Nachmittag 4 Uhr K Minntcn vo» Dresden-Altstadt. 4 Uhr 20 Minuten von Dresden- Neustadt ab und trifft 8 Ubr 42 Mmnken 'Abends in Berlin An- haltcr Bahnho' em. Für die Ueberinlmmg der Weiterleitenden »ach dem Lehrler B.st»'s'>st haben diele selbst zu sorgen. Die Ab fahrt von dort »ach Hamburg crsolgt lO Uhr 15 Minuten 'Abends, die Ankunft in Hamburg 4 llhr früh am Sonntag. Abfahrt von dort »ach Helgoland über Harbura- und Cuxhaven 5 Uhr ml»g mit anderem 'Ausstattilirgsmaterial dadurch, daß man mit einer brennenden Tischlampe den Gardinen zu nahe gekommen, in Brand gerochen waren. Das Feuer wurde alsbald wieder gelöscht. — Gestern 'Abend 8 Uhr ward die Feuerwehr nach Waisen- hauSstiaßc 22 alarmirt, woselbst in der 3. Etage ein Stuben- brand ausgebrochen war. Den vereinigten Anstrengungen der Bewohner und der im Nn erschienenen Fenerwehr gelang es alsbald, das Feuer zu dämpfen. 'Auch die Ncustüdtcr Feuerwehr war als bald auf dem Brandorle elngetroffcn. — Eine Frau kann nicht als die Arbeiterin ihres Mannes und ebenso ein 'Man» nicht als der 'Arbeiter seiner Frau aut dem Ge biete des U ii > a l l v c r s i ch c r u » g s g e setz es nach einer Ent scheidung des RcichsvcrsicheriingSaintcs angesehen werden DaS aus die ungetheilte Lehcnsgemeim'chast gerichtete Verhaltniß der Ehegatten untereinander kann nicht durch besondere Abmachungen untereinander altcrirt werde». Die un Interesse des Mannes be schäftigte Frau oder der im Interesse der Iran beschäftigte Mann ist daher an sich nicht versichernngspflichtig. — Bis längstens zum 14. d. müssen die Beträge der Amangs dieses Monats zngefertigtcn Rechnungen über das in den beiden letzten Monate» abgegebene Gas bezahlt sein. - P o l iz e i b er i ch t. Der Droschkenkutscher Göttlich Lebe recht Hegewald, hier, Forsiereislc. Nr. 45 wohnhaft, hat am 10. d M. an die König!. Pol>zeidirectivn ein Zw a nz i g m a r kst ü ck mit dem Bemerken avgeliefert, daß er dastclbe am Tage zuvor an Stelle einer geringwerthigeren Münze vermuihlich von einem.Herrn kür eine Droichkemahrt bekommen habe. — In letzterer Zeit sind wieder falsche Zehn- und Zw anzigpsennigstückc ,m geschäitlichen Verkehr vvrgekomnien. Dieselben sind sehr leicht an der schlechten Prägung, dem dumpfe» Klange und an dem matten bleiartigen Aussehen erkennbar. — 'Als vorgestern 'Abend 9 Uhr 10 Minuten der Zug vom Böhmischen Bahnhöfe nach Zwickau bereits im Gange war. erschien ein Artillerie-Unteroffizier ans Frciberg in heftigem Lauf, der den Zug »och zu erreichen gedachte. In beiden Hände» halte er Packele und konnte deshalb den Säbel nicht halten, der chm zwischen die Beine kam und ieinen Fall veranlaßte. Er schlug derart mit dem Kopse aus das Perronvflaitcr auf, daß er sofort bewußtlos war. In diesem Zustande wurde er zunächst in das Krankenzimmer des Böhmischen Bahnhofs gebracht und von dem dortigen .Heilgehilfen behandelt. Später erfolgte sein Transport nach dem Garniwnlazareth. Ter Arme hat sich jedenfalls eine schwere Gehirnerschütterung zugezogc». — Ter Untcrrichtsplan an der König!. Kunstgewcrbeschnle hat dadurch eine Erlveiteumg erfahren, daß auch die Sch ö n > ch re i b c- kunst darin ausgenommen worden ist. Herr Kalligraph Knebel, bekannt als Verfertiger zahlreicher Diplome, leibet denselben — In dem vorgestrige» Bericht über das Leipziger Sommer- Meeting war als Reiter des Hengstes Harald in der Corps- Slccple-Chalc ein Herr Leutnant Hanoon genannt; der Name des betr. Herrn ist Hamo». — Vorgestern'Abend '/»II Uhr war eine 75 Jahre alte Frau auf der Albcrtbrücke über das Geländer gestiegen, um in die Elbe zu springen, wurde aber von drei Herren, welche hcrbeieiltcn, an den Händen, mit welchen sie sich a» dem Geländer noch testluelt, erlaßt, über das Geländer znnickgehoben und den Ihrigen zuaefühlt. — Ter Knabe, welcher vorgestern Nachmittag beim Pimai- ichcn Platze in einen Pferdebahnwagcn gelaufen und überfahren worden war. ist an demselben Abende im Stadtkrankenhnnse in Folge der erlittenen schweren Verletzungen verschieden. Den Pserde- bahnkntichcr trifft keine Schuld. — Beim Fischhausc aus der N a d e b erg e rst ra ße stürzte vorgestern 'Abend ein Kutscher von seinem Heuwagen und brach das rechte Bein. Derselbe fand in der Diaconiffcnanstalt Ausnahme. — Tic Zeit eilt, aber die Kalendermacher noch mehr. Eben haben wir erst d>e Hältte dieses Jahres übe'schnttcn, da übersendet uns die fleißige, ciiisiae Buchhandlung von Alex. Köhler (Weißegasse 6) schon die ersten Ercniplare der in ihrem Verlage erscheinenden und seit Jahren bereits bestens bekannten „Dresdner Kalender" und „Germania-Kalender" für 1889, beide reich illustrirt und vielerlei Unterhaltendes bietend, zu. Zum erstgenannten gehört ein allerliebst ausgestattctrr, in Buntdruck ausacsiihrter Wandkalender. Auch Portenwnnaiekalender sind in diesem Verlage erschiene». — Bei Mainz wurde im Rhein die Leiche einer anständig ge kleideten Frauensperson gelandet: die Gelandete ist ei» Frl. Ni edel aus Dresden, welche in einem benachbarten Orte aus Be such gewesen und vor einigen Tagen bei Gelegenheit einer Wasscr- partie in den Rhein gefallen und ertrunken ist. — Die Ortskrankenkasse I. zu Erimmitichau hatte kürzlich die Anstellung eines N a t u r h ei lku n d i g en als Kassenarzt be schlossen. der Bürgermeister aber verbot die Ausführung dieses Be schlusses »nd drohte niit einer Geldstrafe von 50 NU. Die Krcis- hnllptmannfchait zu Zwickau hat dagegen das Vorgehen jener Kasse >ilr berechtiat erklärt und den Erimmilschancr Bürgermeister ent sprechend rcktifizirt. Das sächsische Ministerium des Inner» hat nämlich in ähnlichen Fälle» schon mehrfach dahin entschieden, daß die Anstellung eines Naturheilkundigrn als Kassenarzt den bestehen den Gesetzen keineswegs zuwiderlauw. — Gestern Vormittag N Uhr erfolgte in Leipzig in An wesenheit des Hrn. Slaatsminlstcrs Frhrn. v. Könnend. deS Herrn Hansmarfchalls Graf z» Münster sowie der Spitzen der Reicks- und Staatsbehörden die feierliche Eröffnung deS städtischen Central- Vieh- und SchlachthokeS. Die Ansprache bet der Eräsfnung hielt Herr Oberbürgermeister Tr. Georg». — Gestern wurde zwischen ArnSdors und Bantzen von dem um 10 Uhr 20 Minute» von Dresden abgegangenen Courierzuae eine weibliche Pcrjon überfahren und gelobtet. Die Unglückliche war unmittelbar vor dem Zuge au« der Böschung in'S GeleiS ge sprungen. um sich übersahren zu lassen. — DieMtttheilung betreffs der zwei Knaben aus Kleinforst bei O'chatz. welche eine von den bekannten Pomadenbüchsen mit unbe kanntem Inhalt gesunden, daraus geschlagen und dadurch eine Explo sion herbeigesührt haben rc., ist dahin richtig zu stellen, daß die »täg lichen 2 Knaben, der 11jährige Lange und der lOjähriae Mahnung, allerdings am 5. d. M. mit einer dergleichen Pomadenvüchse. welche Tagt-geschichtt. Deutsches Sketch. Wie bereits angekündiat. hat der BilndeSrath eine Erklärung als Erwiederung auf die kaiserliche Kundgebung, bezüglich der Thronbeslrlgnng dcH Kaisers Wilhelm welche dniln den Reichskanzler zur Mittdrilniig gelangte, verein bart. Danach erklären die verbündeten Regierungen der Mitthei- siing gegenüber ihre vollste Sympathie. Die kanerliche Versiche rung bezüglich der 'Aukrechlerhaltung der Rcichsvrrsnssnng und des durch dieselbe gewährleisteten Schutzes der vertragsmäßigen Rechte tzer einzelnen Bundesstaaten wie der Gesannnlheit »inde die ein- inüthige Zustimmung der bcrbündelen Negierungen Die kaiserliche Absicht, in der inner» wie in der auswärtigen Politik die Richtung der Vorgänger sestzcchallen, gelte als „ein Unterpfand für die ge dechlichc Weilcreittwickeluiig des Reiches und eine Bürgschaft des Friedens". Die vcrbnndelen Regierungen brächten dein Kaiser Wilhelm volles Vertrauen entgegen, und crwicdern die erhabene» kaiserliche» Worte „mit der Versicherung bundesireniidlichkl Unter stützung und bereitwilliger Milwirkniig." 'Aus Blankenburg wird gemeldet, daß der Kaiser an den großen .Hofjagden, welche 'Anfang des Oktobers dort stattfinden, theilnehinen wird. Nach dem 'Ableben drs Kaisers Friedrich ist Fürst Nadolin von dem 'Amte eines Oberhosmarseballs zurückgelreten und an seine Stelle Herr v. Liebenan, der bis dahin Hotinarlchall deS jetzigen Kaisers Wilhelm gewesen ist, gelangt. Um die bewährlen Dienste des Fürste» Rabatt» dem kaiserlichen Hofstaat zu erhalten, wird eine neue Stellung geschaffen und zwar die eines Obechosmeisters nach 'Analogie derjenigen Stellung, die am Wiener Kaiserhose Fürst Hohrnlohe cinnimnit. »nd ist Graf R'adottn zur Bekleidung dieses obersten Hvsaintes anSerseheil. Tie Bewilligung des Abschiedsgesuches deS Generals V.Eapribi war durch ei» ganz außerordentlich gnädiges eigenhändiges Schreiben des Kaisers begleitet, in welchem gejagt wird, daß in Rücksicht aus bevoistelicnde Aendcriingc» dein Gemch staltgegebe» werde, und unter wärmster Hervorhebung der Verdienste v. Capnvi's »in die Hebung der Marine ausgesprochen wird, daß eine so aus gezeichnete Kraft an anderer Stelle nicht entbehrt werden könne. 'Ans dem Gutachten der deutschen 'Aerzte heben wir als be sonders charakleristisch litt Mactenzie's Leichtfertigkeit felgende Stelle aus dem Bericht Dr. Gerhardts hervor: Mackenzie wollte, behufs Untersuchung der 'Natur der Krankheit, ein zweites Probestück der Geschwulst ans dem Halse des Kronprinzen gewinnen. Am 23. Mai Abends in Pvlsdai» ging er wiederum mit einer starken schärten Zange em. Ich sah, berichtet Prof. Gerhardt, wie er die Zange aus seiner Brnsliasche zog, sie ohne vorherige Reinigung cinsuhrtc, wie während er sic eiittührte, der Bcleilchlilngsttchtstralil, den er mittelst eines Stirnspiegels auf den Kehlkopfspiegel wart, seitwärts abirrte, und aus die Wange des Hohen Kranken, statt in seinen Mnnd fiel. Die Zange kam leer zurück. Er wollte a» diesem Tage nicht weiter openren. Ich untersuchte sofort nach ihm und fand beide Stimm bänder stark gerölhet, das rechte in voller Ansdehililng »itt Blut unterlaufen, am Rande des rechten StimnibaiidcS vor der Mitte cine schwarzrvthe 'Anschwellung l» die Glottis vorragcnd. Ick, bat Generalarzt Dr. Wegcner, ohne des Vorfalles weiter zu erwähnen, gleichfalls zu untersuchen. Er that cs und versicherte, er habe nichts sehen können. Wir gingen aus Mackenzie'S Zimmer und ich saate ihm dort bestimmt, er habe statt des linken das rechte, seither gcitlnde Stimniband »nt der erwähnten starken Zange gefaßt, ge- aueticht und gerissen. Er sagte: ,.lt enn >>v" (Kann schon sein) Mid sprach dann von alsbaldiger Abreiie. Wir sagten, er müsse mm wenigstens diese 'Nacht in Potsdam bleiben und Generalarzt Tr. Wcgener nannte ibm eine» Militärarzt in Potsdam, der bei etwa nökbiger Tracheotomie assisttten könne. Auf dcr Durchreise nach dem Reservoir zu Lewen wurde der kaiserliche Statthalter von Elsaß Lothringen, Fürst Hohenlohe, in Mühlhausen durch die Staats und städtischen Behörden sowie durch deutsche Vereine empsangen. Bei dem nachsviaciiden Essen von 25 Gedecken crwicderle der Statthalter ans die Begrüßungs rede des Präsidenten dcr Handelskammer. Herrn Thcod. Schlum bnger, welcher das politische Gebiet ehrerbietig gestresst halte: „Wenn eine Nation ein Land erobert oder wiedergewinnt, so will sie es auch behalten. Sie ergreift daher alle Maßregeln, um ihren Besitz zu sicher». Diese Maßregeln sind umso schärfer, je lebhafter sich das Bestreben des 'Nachbarn geltend macht, wieder in de» Besitz des verlorenen Landes zu gelangen. So sind wir schrittweise znm Paßzwang gekommen, au» den Herr Schlumberger angespielt hat. Der Paßzwang wird aushören, wenn wir seiner nicht mehr bcdüricn, um unseren Besitz zu sicher». 'Andere Maßregeln werden folgen, nm, wie kürzlich cm bekanntes Blatt gesagt yat. Elsaß- Lolhringc» dauernd von Frankreich adzuziehcn und uns näher zu bringe». Diese Maßregeln bittsen aber, um diesen Zweck zu er reichen, nicht dem Gebiete der Polizei, londern sie müssen dem der wirthschastlichen Interessen entnommen werden". Im weiteren Verlause seiner Rede erwähnte dcr Statthalter namentlich des Sewener Reservoirs, sowie des zukünftige» Lndwigshasener Kanals und trank aus das Wohl deS Elsasses und Mühlhausens. Wie erimierlich. ist in dcr Presse schon öfter behauptet worden, der vormalige Hauptmann von Ehrenberg, dcr in der Schwei; eine so seltsame Rolle gespielt hat, daß ihn die einen snr einen dcr ärgsten anarchistischen Wlilhcriche hielten, andere für einen 'Agent provocateur und preußischen Lockspitzel erklärten und wieder andere seine Zurechnungsfähigkeit in Frage zogen, erfreue sich seiner vollen Freiheit und bleibe gänjlich unbehelligt. Das Letztere scheint nun doch nicht der Fall z» sein. Wenigstens spricht yiersnr nicht die Thatsache, daß derzeit verschiedene hervorragende 'Angehörige der Socialdcmokratie Vernehmungen in dcr Richtung gegen von Ehren berg zu bestehe» haben. Den Zeugen ist über ihr Verhör un bedingtes Stillschweigen auserlegi. Hanpimann von Ehrcnberg ist des Landcsocrrathes angcklagt. Ter Piozcß, dcr m Folge der be kannten Ergebnisse der von dem vielgenannten Polizeihauptmami Fischer in Zürich geführten Uiitcriilchnng und der von Seiten der sozialdemokratischen Abgeordneten im Reichstage hierüber gemachten Enthüllungen cingcleitet wurde, schwebt vor dem Militärgericht des badischen 'Armeekorps. Die Sache wird mit einer solchen Energie betrieben, daß, wie glaubhaft versichert wird, u. A. auch Herr v. Vollmnr, der sich zur Kur am Walchensee befand, seine Lommersritche plötzlich unterbreche» mußte, um seine Wistcnschatt in der gegen v. Cchrenberg erhobene» 'Anklage zengschaftlich dem Richter mitzntheilen. Die in diesem Jahre in Berlin unternommenen Streikes sind sämnitlich zu Ungunslen der 'Arbeiter verlausen, und selbstverständlich ist dadurch die Streiklnst der noch nicht an einem Streike betheilig- tcn Gewerkschaften stark gedampft worden. Die ersten, welche in diesen, Jahre den Streik eröffncte», waren die Sattler in den großen Milttärefscktemadrlken. nach wenigen Wochen waren hier so viel fremde 'Arbeiter zugereist, daß Schaarcn von Streckenden von der 'Arbeit ausgeschlossen waren. Der Streik dcr Schuhmacher brachte nur wenige» Hunderten Gewerksgenossr» Gewinn, die Schuhmacher waren nicht orgamsirt und konnten daher mir unbedeutende Lohn- erböbnngcn durchleben: der Streik der Schmiede siet vollkommen in's Wasser. Angesichts dieses ungünstigen Rmlltnts babe» die Leiter gndercr Gewcrkschgsten cs inr angebracht gehalten, ihren Genossen zu cmpsehlcn, in diesem Jahre, da die Zeit recht ilngünstig sei, von jeder Arbeitseinstellung abznlassen: die Kassenverhältmsse der Fachvereine sind zudem recht schlecht; das wenige Geld, welches die Gewerksgenosse» zusammcnbringcn, wandert meistens »ach Hamburg, wo in diesem Jahre das Streiksicber ganz besonders grassirt. Dir Streiks daselbst erfordern eine Unmasse von Geld, aus einer Abrechnung der Hamburger Tischler geht hervor, daß ihr Streik bis jetzt über 60.000 Mark gekostet hat. Uebec die Scheidung des serbischen Königspaares liegen fol gende Nachrichten vor. Bclniiittlich hat Bischof Demetrius, nach dem er zuvor noch die griechische Kapelle ans dem Ncroberge be sucht batte» Wiesbaden wieder verlassen. Es ist dem Bischof nicht gelungen, persönlich Zutritt zu der Königin von Serbien z» er halten: die erwähnte l'/,ständige Unterredung, welche der Bischof in der Billa dcr Königin hatte, wurde mit der Tante der Königin, der russischen Fürstin Marnssa, nicht mit der Königin selbst geführt. Seit dieser Unterredung fand nur ein Briefwechsel zwischen dem Biickos »nd dem Hose der Königin statt. Die Tante der Königin hat sich nach Frankfurt n. M. begeben, um sich dort bet dem russi schen Eonsnl Ralh ,n kwlen. Hiermit inazz die Meldung zilsamnic»- hängen, daß sich die Königin unter den „Schutz des russischen Cvn- sulats" gestellt habe. Richtig ist. daß der KnegSminister General
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