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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.02.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187702203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-02
- Tag1877-02-20
- Monat1877-02
- Jahr1877
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.02.1877
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1SLV de» Verwaltoa- Reform« Nie«cm» «ehr spricht. S»te» aber gährt i» der ganz» Brette der Ustcktsch-mahomedantschm W«t der mtseffelte tzanati*«»-, iu Regierung-kreis» herrscht, »ie i» d« faulste» Zeit der Ukkischm Geschichte nie ärger, die valeadete Apathie und der blindeste Fatav-mu-, und die Dhuastie der OSmanidm geht ihrem Untergang entgegen. T-ge-geschichtliche llebersicht. Leipzig'« IS Februar. Da- Deficit im Reich-hauShalte für t>77 bi< 1878 wird auf mindesten- 25 Millionen Mark berechnet. Dasselbe fall durch Erhöhung der MatricularbeitrLge gedeckt werden. Dem alten Abgeordneten Ger lach ist das UnglLck zugestoben, von eine» Postwagen Uber» fahren zu »erden. Die Räder gingen dem hoch- betagten Manne über Arme und stopf, so daß ein Bruch des Oberarme- und eine erhebliche Kopfverletzung erfolgte Der Schwerverletzte wird i» seiner Wohnung bei einer nahen Verwandten gepflegt. Der Unglück-fall findet auf allen Seiten des Abgeordnetenhauses da- gleiche lebhafte Be dauern. Die Lyoner Seidenarbeiter sind nicht allein in Roth und auch die Stockung in der Seidenfabrikation ist keine vereinzelte Erscheinung. Auch die Sammetindustrie stockt und im Departe ment der Isäre, wo diese Industrie Haupterwerb ist, stehen die Webstühle still, in manchen Orten bereits feit zwei Monaten. Kaum bester steht e- mit der Lcmenindustrie. In Elboeuf gehen die Geschäfte so flau, daß die namhaftesten Fabrikan ten der Stadt zusammentraten, um die Ursachen der strifi-, die sich fühlbar mache, zu erforschen; nicht besser steht e» in Roubaix. Die metallur gisch« Industrie hat auch sichtbar mit Schwierig keit» zu kämpfen. So hat die Gesellschaft Eail ». C», die in früheren Jahr» so hohe Dividen de» vertheilte, die-mal deren keine gegeben Wenn die Werkstätten dieser Gesellschaft und tue im Creuzot nicht augenblicklich mit den großen Arbeiten für die Bauten derIndustrie-Au-stellung beschäftigt wären, so hätten sie bereit- eine namhafte Anzahl von Arbeitern entlast» müssen. In den stohlenbassinS de- Nord und de- PaS de Calais hat die Ber- miuderuug de- stohlenbedarfS auch die Vermin derung der Arbeit-tage und Arbeitsstunden nach sich gezogen. Da- „Journal de- Mine-" meldet, daß auch iu den Kohlengrub» de- Süden- in Folge der Flaue in dm Fabrik» jener Gegend die ArbeitSnoth steigt; indeß geht e- hier verhält- uißmäßig noch bester alS im Norden. Der „Ami du Peuple", der in Douai erscheint, meldet, daß die große Gesellschaft von Bully-Grenay d» Lohn um ID «roc. herabgesetzt, einen Theil der Arbeiter 'vnd ore Arbeit am Montag abgeschasi Auch da- „Echo du Nord" klagt, daß »mnche Gesellschaft» Hunderte von Arbeitern »Hast» hätten. Bi- jetzt ist die Noth ,«doch noch localisirt. Während die Lyoner Mebstühle feiern, find alle Eisenwerke im Depar tement der Aude noch in voller Thätigkeit und mit Arbeit überhäuft. Auch die Mehrzahl der Industriezweige de- Süd»- leidet noch nicht. Ueber die Lerhaudlungen zwischen Monte negro und der Pforte ist weiter zu melden: Der Fürst von Montenegro hat dem Großvezier in einer Depesche angezeigt, daß er mit dem zu nächst von dort abgehenden Schiffe zwei Delegirte nach stoustantinopel entsend» werde. — Die serbischen Delegirt» für die Friedensunterhand lungm werden in Wien erwartet Da- „Journal de St. PeterSbourg" ist er mächtigt zu erklär», daß die Mittheilung der „Time-" au- Konstantinopel unbegründet sei, nach welcher die russische Südarmee an den General Ignatieff eine Adresse gerichtet hätte; eine solche Kundgebung sei in der russischen Armee nicht gebräuchlich. Der General Ignatieff habe nur an seinem Geburtstage ein beglückwünschende- Telegramm vom Oberbefehlshaber der Sudarmee, Großfürst NicolauS, erhalt». Erue Depesche de- „Daily Telegraph" au- Brindisi erwähnt, Midhat Pascha habe Mahmud Damat Pascha insbesondere als Führer jener Palastpartei namhaft gemacht, welche auS Anlaß russischer Intrigum seinen Sturz zuwege brachte. Er selber hätte, bevor er zum Palast gerufen wurde, schon „Auftrag zum Pack»" ge geben, waS er au- Anlaß verschiedener Mißhellig keiten mit dem Sultan für paffend erachtet hatte. Im Palaste überreichte ihm Said Pascha das Absetzung-decret. Da in demselben sich keine Er wähnung von Gründm vorsand, fragte er Said Pascha, erhielt aber ausweichende Antworten. Schließlich ging Said zum Sultan und kam mit drei Schriftstück». Es waren Berichte der ge heim» Polizei über Midhat, die Erzählungen von dritten Personen enthielt», welche man in öffentlichen Casss belauscht hatte. So war er in einem verdächtigt, eine Republik gründen zu wollen, zu der» Herrn er sich nach dem Muster Napoleon'- Ul. zu mach» gedenke. Dm Sultan kounte Midhat vor seiner Abreise nicht zu sprechen bekomm». — Nach einer der „N. Fr. Pr." zu gegangenen Depesche ist Midhat leidend in Neapel. Ec soll dort eine wichtige Mittheilung vom Sultan empfang» haben. (?) Ueber die mit dem Sturze Midhat Pascha'S verknüpft» näher» Umstände geht der „Times au- Konstantinopel ein Bericht zu, der angeblich au- de« Munde Midhat'- herrühren soll. Der Bericht lautet im Wesentlichen: „Am Morg» de- 5. d erhielt Midhat Pascha eine Aufforderung, nach dem Palast zu kommen, welcher er unver züglich Gehorsam leistete. Bet seiner Ankunft wurde er in ein Zimmer (außerhalb de- PalasteS) gewiesen, da- sofort von vorher in Bereitschaft gehalten» Soldat» umringt wurde. Der erste Kämmerer de- Sultan- verlangt? ihm die Amt-« sidgel ab und zeigte ihm dann ein» vom Polizei- minister Unterzeichneten Bericht, iu welchem e- hieß, irgend eine Person habe in eine» Lass sag» gehört, daß Midhat ein Complot schmiede, da- dm Zweck habe, d» Sultan abzusetzm und an best» Stelle eine Republik mit ihm selber al- Präsidcutzu fubstituir». Midhat Pascha behandelte natürlich eine aus solche Angabm begründete Be schuldigung mit der Verachtung, die sie so gerecht ver dient, bemerkend, daß die- nicht ihn angeb» könne. Der Kämmerling kehrte nach kurzer Ab wesenheit zurück und benachrichtigte Se. Hoheit, eS sei de- Sultan- Wunsch, daß er da- Land sofort an Bord einer N»cht. pjx gegenüber dem Palast abfahrdbereit liege, verlasse. Gleichzeitig übergab er ihm folgend« Botschaft von Sr. Majestät: „Seren Sie nicht niedergeschlagen. Ich hoffe Sie bald wiederzusehen, aber erwägen Sie, daß jetzt Ihre Abwesenheit wünscden-werth für da- Wohl de- Lande- ist." Midhat Pascha bat sodann um die Erlaubniß, ein» Dimer nach Klnduna-stücken und Geld zu senden, wa- gewährt wurde. Mittler weile wurde der gestürzte Großoezier in einem von mehreren Ossicierm besetzt» Boote nach dem Dampfer gebracht. In kurzer Zeit kehrte der Dimer zurück, 150 türkische Lrvre- mit- bringend, waS, wie er sagte, all da- Geld sei, da- er in der Eile im Hause auftreib» konnte. AlS die- dem Sultan hinterbracht wurde, befahl er weitere 500 LivreS zu senden. Der Sultan soll «ie ein Kind geweint haben, al- die Nacht au- der Rhede dampfte. Al- einen Commentar zu Vorstehendem, fährt „BeritaS" fort, er laube ich mir Ihr» Lesern Folgendes vor- zutragen, da- Ihn» vielleicht Ausschluß über die wirkliche Ursache von Midhat Pascha'S Sturze geben dürste. Zwanzig Tage vor dem Ereignisse besuchte der Sultan dm Großvezier und theilte ihm mit, daß ihm seit»- de- Vertreter- einer Macht, die stet- die größte Feindseligkeit gegen Midhat bekundet und in deren Interesse eS fei, ihn um jeden Prei- von seinem Posten zu ent, fernen die Summe von zwei Million» Pfunden angebot» worden, wenn er ihn (Midhat) absetzen wolle. „Aber", sagte der Sultan, „Ihre Treue gegen mich sowie Ihre Ergebenheit gegen den Thron und Ihr Land kennend, habe ich eS ver weigert und werde stets solche Vorschläge ablehren, sei der offerirte Bewegungsgrund, waS er wolle." Diese Geschichte von einer versuchten Bestechung de- Sultans klingt doch gar zu kindisch. AuS Washington, 18. Februar, wird ge meldet: In der gestern stattgehabten Versamm lung der demokratischen Senator» und Abgeord neten wurd» die Anträge, sich von dm Beschlüssen der Fünfzchner-Commission loszusagm und die selben für ungültig zu erklär», abgelehnt. Da gegen wurde mit -9 gegen 40 Stimmen der An trag angenommm, dre Zählung der Stimmen sortzusetzm und die Beschlüsse der Commission in Gemäßheit der Vorschrift» de- Wahlgesetze- an- zunehmm und auSzuführen. Gleichzeitig wurde ein Protest erlast» gegen die Gesetzesverletzungen, welche die Majorität der Fllnszehner-Commission bei Beurtheilung der Wahl» in Florida und Louisiana begangm habe. * Leipzig, IS. Februar. Wie unS heute auS Berlin gemeldet wird, stößt die Annahme, daß der Bunde-rath der Errichtung de- ReichSge- richtS in Berlin seine Zustimmung ertheil» werde, auf Widerspruch, da außer Sachsen und den thüringischen Staaten auch Bayern und Württemberg für Leipzig stimmen werden. D. Leipzig, 19 Februar. Bor einigen Tag» brachten Dresdner und wohl auch hiesige Blätter die Nachricht, daß nach dem deutschen GerichtS- verfastungSgesetze die jungen Juristen künftig drei Jahre lang dem Staate umsonst dien» müßten. Diese Nachricht, die bei viel» jungen Leut» einen gewissen Schrecken verursacht hat, ist nicht ganz richtig. Im tz. 2 deS angezogen» Gesetze-heißt eS: „Die Fähigkeit zum Richteramte wird durch die Ablegung zweier Prüfungen erlangt. Der ersten Prüfung muß ein dreijähriges Studium der Rechtswissenschaft auf einer Universität voran- gehen Zwischen der ersten und zweiten Prüfung muß ein Zeitraum von drei Jahren liegen, welcher im Dienste bei den Gerichten und bei den Rechtsan wälten zu verwenden ist, auch zum Theil bei der Staatsanwaltschaft verwendet werden kann", und H. 7 fügt hinzu: „Die Richter beziehen in ihrer richterlich» Eigenschaft ein feste- Gehalt mit Au-schluß von Gebühren". Hieraus folgt nun aber noch keineswegs, daß der dreijährige Vorbereitungsdienst zum Richteramte (der übrigens in den einzelnen Staat» verlängert, in den erst» vier Jahren vom 1. October 1879 ab aber bis auf zwei Jahre verkürzt werden kann) unentgeltlich sein müsse. Weder dem Staate nach d» Sachwaltern wird es einfallen, eine solche Forderung zu stell», und mögen des halb unsere jung» Leute sich nicht abhaltm lassen, sich der Rechtswissenschaft zu widmen, da diese Frage durch die Lande-gesetzgebung geregelt werden wird-sWW Dresden. Der in schriftstellerisch» Kreisen sehr bekannte türkische ConsulMurad Effendi, — Verfasser von „Selim III ", „Mirabeau" u. A. — ist nach erhaltmem Telegramm au- Konstantinopel dorthin abgereist. Der jetzige Großvezier Evhem Pascha bediente sich schon «I- Botschafter in Berlin der Unterstützung de- feder gewandt» Mannes. — Wie auS Chemnitz gemeldet wird, ist gegen dm bekannt» Dresdner Anti-Impfapostel und „Atheist»" Kl «mich, sowie gegm Petzold (Redacteur der „Chemn. Fr. Presse") Untersuchung eröffnet worden und zwar gegm Klemich nach H. 1K8 (Religion-schmähung) und H. 47 (Mit thäterschast) und gegm Petzold weg» derselben vergehen, sowie »ach tz. 49 (Hülfeteistung) und H. 20 und 21 der Preßgeseve (Verantwortlich en de- Redacteur-). Klemich hat nun gegen feine Vernehmung protestirt, dieselbe verwewert und gegm den UatersuchungSeröffnungSbcschluß Beschwerde eingelegt. — Eine auffallende Thatsache ist eS, daß sämmtliche im Königreich Sachsen gewählte Socialdemokraten nicht im Lande selbst geboren sind: Bebel ist ein Rheinpreuße, Demmler ein Mecklenburger, Most ein Bayer, Motteler ein Württemberg», Liebknecht ein Hessen-Darm- städter, Auer em Hamburger und Bracke, der an Bebel's Ste e in dessen altem Wahlkreise aus gestellt ist, ein Braunschweiger Ob Da- d» Particularistm in Sachs» ein Trost sein wird, welche gerade den Socialdemokraten ihre Stimme zugewmdet, bleibe unervrtert; jedenfalls ist ihre Wahl nicht sächsisch, sondern nur reich-feindlich au-gefallen. -f Berlin, 18. Febr. In nicht weniger al- sieben social demokratisch» VolkS-Versam mlungen und in einem der Hirsch-Duncker'schen Gewerk vereine ist heute die NothstandSfrage er örtert worden, ohne daß zunächst damit mehr erreicht worden, al- daß dre bekannten Phrasen über die Ursache der gegenwärtigen GeschäftS- stockung je nach dem Parteistandpuncte der lau schend» Menge wieder zu Gehör gebracht wurden. Der Versammlung, welcder wir beiwohnt», wußte ein Redner wieder Treffliche- über die glückseligen französisch» Zustände vorzutrag», allein er fand glücklicherweise ein» Widersacher, der entschieden forderte, daß der deutsche Arbeiter seine Heimath und sich selbst achten solle und könne. ES sei ja nicht zu leugnen, daß Frankreich- gesegneter Boden den Erwerb erleichtere, aber um so höher könne der Arbeiter in der Mark seine Thätigkeit an schlagen, die auf sandigem Boden so Große- leiste. Alle- in Allem genommen, weise der Nolhstand in Lyon darauf hin, daß eS in Frankreich auch nicht besser aussehe wie bei unS. Ein Dr. Iö- rissen hatte die Berichterstattung an Stelle de- erkrankt» Most in der TageSfrage übernommen und man kann nur sagen, daß er sie leidlich ge mäßigt durchführte. Seltsam nahm sich nur in dieser Versammlung sein Wunsch nach einem Berliner Präfect» ä la Haußmann, der rechten Hand Ludwig Napolcon'S, aus, damit inmitten der Stadt, an Stelle der berüchtigten KönigSmauer, ein neue« ParlammtSgebäude errichtet werden könne. Da- Geld wäre dazu da und mit den« Abdruck der alten Häuser und mit dem Bau de- neuen HauseS könnt» viele Mensch» beschäftigt werden. Schade nur, entgegnete man dem Bericht erstatter, daß der Haußmann'scken Wirtschaft die Commune gefolgt ist. Da- fehlte allerdings unS nock, daß man zu dem Napoleonischen System der Beschwindelung der Arbeiter mit der Aussicht auf Verdienst grifse. EL mag die sparsame Art der Verwendung der Millionen, welche für öffentliche Arbeit» verfügbar sind, gerechtfertigtem Tadel unterliegen; zu leugnen ist doch nicht, daß die Tugenden der Besonnenheit und Ehrlichkeit damit besser gewahrt erscheinen alS mit einer leicht herzigen, um nicht zu sagen leichtsinnigen Verau- gabung öffentlicher Gelder. Uebrigens wußte man auch in der Versammlung der Hirsch-Duncker'schen Gewerkvereine, der wir ebenfalls beiwohnt», kein specielleS Mittel zur Abhülse der Noth anzugeb», und eS scheint unS, alS wenn die Reclame für die Fortschritt-Partei, welche mit dem VersammlungS- zweck in der durchsichtigsten Weise Verbund» war, al- mißlungen betrachtet werden darf. Immerhin hatten aber alle diese Versammlungen ihre Be rechtigung, und wmn die Regierung ehrlich und klug zugleich handeln will, wird sie Fingerzeige genug für ein fernere-, dem Volk-wohle ersprieß liche- Verhalt» in der NothstandSfrage au- den heute gehaltenen Reden entnehmen können — Auch ein Arbeit-Gesuch. Die köntgl. württembergische'Lande-verwaltung de- Ge fängnisse- zu Rottenburg liefert folgendm Bei trag für die Mühle der Socialdemokrat», dm man allerdings in Betracht der Concurrenz, welche dem hungernd» freien Arbeiter damit gemacht wird, mindesten- seltsam finden muß. „Die allgemeine Geschäftsstockung." so lautet daS Gesuch, „hat auch da- hiesige LandeSgefängniß ergriffen, indem eS dermalen für einen großen Theil der Gefangenen an Beschäftigung fehlt. Wir erbieten uns daher, den betreffend» HH. Fabrikant» und andern Geschäftsleuten ungefähr 100 Mann zu Ausführung solcher Arbeiten zur Verfügung zu stellen, welche keine besonderen tech nischen Fertigkeiten erfordern und in der Anstalt selbst auSgefllhrt werden können. Wir berechnen bierfür einen Arbeitslohn von 70 per Tag, sind aber auch bereit, Accorde auf Stückarbeit abzuschließen. Insbesondere sind unS regelmäßige fortlaufende ArbeitS-Aufträge erwünscht." Berichtigung. In dem ersten Beiblatt der Nummer 45 de- Leipziger Tageblattes findet sich unter der Ueber- sckrift Schl eiz ein Artikel, der den Zweck zu haben scheint, auf die Handhabung dcrDiSciplin am hiesigen Gymnasium ein ungünstige- Lickt zu werfen. Der Schreiber führt folgenden PasiuS au- einem Artikel des „Schleizer Wochen blattes" über da- Biertrink» an: WaS unsere jungen Leute im Alter von IS bis 2« Jahren im Puncte des BiergenusseS zu leisten fähig und gewohnt sind — daS zeigen sie ja täglich dem Publicum mit jugendlicher Freudigkeit in dichten Gruppen tu d» Kreisen de» biertriakenden Philister» thumS in alen reuommirt» Bierlocalen u.s.w. u.s.w. Diese Zeilen, fährt der Schreiber fort, ziele» augenfällig gegen dieZöglinge derOder- classrn des Äymnasinm« und verdienen gewiß alle Beachtung. Ich bemerke hierzu Folgend«-: 1) Der citirte Artikel de- Schleizer Wochenblattes ist der Ab druck eine- Au-fchnitt- au- dem Anuaberger oder Buchholzer Wochenblatt uud kann mithin auf die tatsächlichen Verhältnisse iu Schleiz auch nicht die entfernteste Beziehung Hab». 2) Deu Schülern der Oberclassen de- hiesig» Gymnasium- ist nur der Besuch bestimmter Locale in der Umgebung der Stadt und für den Winter eine- Vergleich» in der Stadt zu bestimmten Stunden gestattet, und während meiner Amtsführung vom 1 October 1876 bis jetzt hat sich keine Veranlassung ergeben, gegen übermäßige- oder unerlaubte- Biertrinker» der Schüler einzuschreiten. Schleiz, dm 17. Februar 1877. Meier, Gymnasialdirector. 35. Reichsstraße 1. Stage, Peter Richter'- Hof. Neuheiten in Tischdecken, Salon - Sopdatvpplvdoo ON0 Skr. », Lei, 8obuüm»oü,rx»«eb«», »«io Meier 8ekiit>- u. 8lle1el-l^zer kür vaoasll, Llorrsn rrnä Linkt«'. W'. -Lrtele, „Voppivk - KadrlAals" llillMr. II-ttzI öe k»I»8»v, I. Tageskalen-er. »etchs-Lelraraphen^tatton: Steine Kletschergass, d. «etter'» Hof, 1. «tage. Ununterbrochen geöffnet. tandwehr-Bureau im Gebäude am Eingänge -o deu Barack» bei Gohli». Krüh 9 bi» Nach«. '/.4 Uhr. vrffrntlichr Bibliothek»: Universitätsbibliothek 2-4 Uhr « olk« bibltoth«kM. (Alt. Mcolaischulgeb.) 7—9 «b »tLdtisckr Spartaffe: ExvedtttonSzett: Ich» «och», tag Einzahlung», Rückzahlungen und Kündigung« von früh 8 Uhr ununterbrochen bis Nachmittag» » Uhr. — Effectm-Lombardgeschäft t Trepp« hoch Filiale für Liulag eu: Dtanen-Apotbeke. Ecke der Schützmstraße; Drogum-Geschtft, Windmühleostratz, ötr. 30; Ltndea-Upotheke, Weststraße Nr. 17». krädtischeS Leihhaus: Ervchmonszeit: Jed» Wocheo- >ag von früh 8 Uhr ununterbrochen dt- Nachmittags » Uhr, während der Auktion um bi» 2 Uhr. Hingang: für Mndervrrsatz und Herausnahme vom Waageplatz, für Einlösung und Prolongation von Rordslvage In dieser Woche verfall» die vom Iss. bi- 25. Mat 187- versetzt» Pfänder, der» spätere Eiolöfuur »der Prolongation nur unter Miteutrichtuog d« UsctionSgchühr» stattfind» kam». Städtische Anstalt für Arbeit-» und Dtmsi-Nach» Weisung, UnwersitätSstraße Nr.» (Gewandhaus iTr.). «erträglich geöffnet vom 1. October bi« »t. Mär» vorm, von 8—12 uud Nackm. von 2—« Uhr. Daheim für Arbeiterinnen, vraustraße 7, wöchentlich > ^>l für Wohnung, Heizung, Licht und Frühstück Herberge für Dienstmädchen. Kohlgarteustratz, i». <o ^ kür Löst und Nachtquartier. Städtisches Museum, geöffnet von io—» Uhr gegen Eintrittsgeld von 59 Del «erchto'S Kunstausstellung. Markt L«. Kan. lall, le—4 Uhr. >!unftgewerbe-Museum und Vorbilder-Sammtung. LdomaSktrchhof 29, Montag», Mittwoch» und Krrttaa«. II—1 Uhr. Sonntag« Id—1 Uhr Mittag« uomtaalt" kick geöffnet. Unentgeltlich« Unttrweisimg im Zeichnn Montag«, Mittwoch« und Freitag» 7-9 Uhr «bmd». »nSkun'tSertheiluug über kunstgewerblich« Frag« und «ntgranmahme von Aufträge» auf Zeichnung» », Modell« La all» Wochentag» V,1 Uhr. Uw»«»»» Vüllr«r»c»wch«, Hatnstratze Nr. 1, ^ (Ecke de» Markte»), Sonntag», Dienstag« u. Donner», tag» von 11 bis 1 Uhr, Ausstellung der neu» Er werbung». — Im alt» Local«, Srtmma'scher Stein«» Nr. 48, II., nach vorherig»« Meldung »«» LufroS Her» Zeh«. »chMerbru« in Gohlis täglich geöffnet. Allsistalieukaoäiuua a l^Ibanetalt lstr Ml,ist. Heo>L»rdt 13. VoU,t. lagor äer Ackitioo ketar«. ckTrlwwstu«!»« drei»«!»,»»» ck Kret»»«bel, 1». Lkw«»»»/ L. /'stsr'astna««« ,5. Sluwmi- tuack Sirtta-Dsrot»L-VfaLroL-I«»Kvr ur»<1 snpZ. I-scisrtrvlbrlsursn d«j 18. 8ebUt»«o,tr. ILwlSU. M«» SV. L877 Im WM M Lei 8MM« V. 8Mp1ioiüe Louoert cker verstärlcten Oapells von W'. I. Vlivtl. (6wott) von Vs. blorart. H. vrwdnwttmeli« O u vertnr« von k völune (Unter L-eitang cke8 Oompovisten.) ullä a. ä. 8ol»öpkllllg von ^os gesungen von k'ränlöin Lusan ns Ockric d, Llwmewrt (Omoll) für ?ianc>forts von k'elir blevckelssokll-LnrtbnIcjx, rorgstragen von ckuin dlincken öerndnrclt kkavnstiedl (20g- Ung der Liever'sesto» ölincksn-^nztalt). I-tzchch«!» mit kiaaoforte, gvsuagou ran kVLn lein Oäriest. 7 KM*. Ikmü« V TU»». ÜInLwIädtll«-« numerirt 1U, -E, uaaame- rirt 1 sinä in cksr Ruaistaliendanckluaa ckss Lorrn W>. Illwlmwl' (Orimm. 8tr ), im SedvtLsustaass ^deoäs an cier Oasso rn staden. IlwIIdwK >»»»8 lar LI«»««» Mwä »m» Das 6. Ullä Ivtrte 8^mpstoniv - Ooncart i»t Dienstag äou 2V RLrr 1877. EajuS A edler TituS k. Lomiut» Meuenin Krem, SiriniuS Iuniu« Rarciu» TuTn« «olSd Ein voll «olumu LS Römisch Erster Zweiter Erst« 1 Zweites Ei» »r» Luc Bo, Eine D> Römer, Di« dre, in Lwst Parte 2 ^1 5« Prvscrui Platz 4^ Reih», Log»-, im erst« theater. Log» d Zweiter Platz 1. Platz 7k Einlaß Map» Mittw ll. 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