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Dresdner Nachrichten : 01.04.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189004019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-04
- Tag1890-04-01
- Monat1890-04
- Jahr1890
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- Dresdner Nachrichten : 01.04.1890
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Lvilierbkjilli'lima > „.pj>kr.Pö!teima>>I>»i,. ilnkundiaimarn iietimen jainintltib« «amvattc LermMelunMkAiN a». Leniwnwllell« Nr. U. 35. Jahrgang. Aufl. 48,500 Stück. MMlleliWii In o^ei ^Ll8 L >1, xnokEnz?vittel<L. »««««»«««««««««««» Morttr «artunK, 13 unll llLuxtstrLLLs. «»i«Ir»ne« Nan«4, KpltLvn, IIan«I- aikottiu- ui l ullo I»nnion8oIinvt«I«> Artikel. ^ ^ L> ^ /-<7k 26i.We1tiirei'. Ltr.26i, Mrttr KUnKner «mplivklt, nur dilliz-eu unci inu>cti8c.Il6n lioiW kilkvr ulu Ililieuin cior I^iuliUgkoit, Loliclitüt uncl bRoffLnr. <Zirü«8tQ ^118^ »I»t von 1»vi»-jVeev«p»»irv8 vte. ^.nZnstusstrLZss Nr. ckv vo^ttAv). L«r«»«s' Ergebnisse der Arbeiterschutzconfcren,. Bismarck's Geburtstag. Bismarckadres e. Bergarbeitcrforderungen. vT»» vL« Tagesgeichichte. Goiuivd's „Eilösiing". Kön gl. Eoiiiervatoltinn. LinumvortlKder NesLNtur für PvOOschkS vk. «mit vterev l» »retd«,. Gerichtsverhandlungen. ! Dienstag, 1. April. Ln seiner waldumrauschten Besitzung FriedrlcbSruh begeht yeute Fürst Bismarck seinen 75. Geburtstag. Anders sind heute seine und des Volkes Empfindungen als vor 5 Jahren. Damals hatte daS Volk in freiwilligen Sammlungen 1 Million Mark aus gebracht, davon den alten Familienbesitz der Aismarcke, das in andere Hände übergegangene Stammgut Schönhansen, angckaiift und ihm verehrt: außerdem stellte die Nation dem Reichskanzler noch eine Summe von 70,000 Mark als Rationalstistung zur Verfügung. Das war Bismarcks 70. Geburtstag. Damals beseelte die von dank barer Bewunderung erfüllte Nation die Hoffnung: der gewaltige Schöpfer der deutschen Einheit werde bis an das Ende seiner Tage an der Spitze seines Werkes stehen. Heute, an Bismarcks 75. Ge burtstag, mischt sich in das Gefühl dankbarer Verehrung der Schmerz, daß die Station künftig seines weisen Rathes und seines starken Armes entbehren wird. Darüber wird die Nation nicht so leicht hinwegkommcn. Es war dem scheidenden Reichskanzler ver gönnt. noch einmal einen tiefen Trunk auS dem Becher der Popu larität zu thun, der ihm so lange Jahre geschäumt hatte. Die Blätter aller Partcirichtungen, auch der ausgesprochen bismarck- feindlichsten. stimmen darin überein, daß Berlin ergreifendere Auf tritte als beim Scheiden des ersten Kanzlers Deutschlands lange, lange nicht gesehen hat. Daran ist Nichts zu mäkeln und Nichts abzuschwächen. Es war eine hinreißende Kundgebung, nichts Ge machtes, aber auch in seiner überwältigenden Macht nichts zu Hin derndes. Berlin war nicht wieder zu erkennen. Es war gegen die vcrhältnißmäßigc Ruhe und Kühle, mit der cs vor 14 Tagen die Kunde von deni Rücktritte des großen Kanzlers ausgenommen hatte, geradezu umgetanscht. Fast scheint cS, als hätte es einer Spanne Zeit bc- dnrst, um dem Volke die tiefgreifende Bedeutung dieses Ereignisses zum vollen Bewußtsein zu bringen. Es hat zu erkennen angc- geistigen Kräfte zu gewähren, fortleden wird und weiter ausgestattet i halten bleibe und daß „Gott ihm noch viele Jahre eines ungetrüb- werdcn kann." Die Vertreter von Ländern, in denen die Fabrik-! len >>nd, durch das Belviiktsein treuerfüllten Alters" schenken inbge. IN ...n Wiesbaden. Die Kaiserin von Oesterreich, die ursprunglim gesctzgcbung am vorgeschrittensten ist, haben mit den Vertretern April Wics- von zurückgebliebenen Zuständen getagt und haben dabei so viel chaden verlassen, da die Massagekur einen günstigen Verlaut nimmt. der ungünstigen Ansslands- GcincinianieS und überall Anwendbares gefunden, daß jedes der vertietenen Länder davon reichen Nutzen haben wird. Der Leiter der Konsercnz, Minister v. Berlepsch, faßte die gewonnenen Ergeb nisse dahin zniamuien, „daß es einheitliche internationale Gesichts punkte gicbt, nach denen die Lösung der Arbeitcrschutzsrage von den Regierungen der einzelnen Länder in's Auge geiaht werden kann, welche die eigenthümlichcn Verhältnisse ihres Lebens zu berücksichtigen haben werden. Es giebt für dasjenige, was die Gesetzgebung oder die Sitten eines jeden Landes der arbeitenden Klasse gewähren sollten, nur eine Grenze, nämlich die Sicherheit der Existenz und das Gedeihen der Industrie, von dein auch das Gedeihen der arbeitenden Klasse abhängig ist". Das Werk der Konferenz stellt sich als der Ausgleich der Länder mit vorgeschrittenen und zurückgebliebenen Fabrikgesetzgebungen heraus. Ausfällig war, daß Frankreich und Belgien einen mehr hemmenden als förderlichen Einfluß auSzuübcn beflissen waren. DaS zeigte sich namentlich in der Frage der Sonntagsruhe. Die antilirchlichen Franzosen wollten nicht einmal anerkennen, daß der gebotene wöchentliche Ruhetag der Sonntag sei. So wurde ein abgcschwächter Antrag angenommen, wonach für alle ständigen und Industriearbeiter ein Ruhetag als wünschenswerth hiugestcllt wurde und zwar als solcher der Sonntag. Ferner stimmten alle Vertreter, nnt Ausnahme Englands, für die Zuläisigkcit für Aus nahmen in folgenden Fällen: Bei allen Betrieben, welche ans technischen Gründen oder weil sie Gegenstände unbedingter Noth- wcndigkcit liefern, ununterbrochener Produktion bedürfen: ferner s bei allen nur auf eine bestimmte Jahreszeit beschränkten oder von der Wirkung von Elcnientarlrästen abhängenden Betrieben; auch Berliner Vörie. Infolge Nachrichten erössnete die Börse in matter Haltung. Bald aber voll zog sich eine Besserung, die später noch weitere Fortschritte machte, als bessere Berichte aus den Streitgebicten eingnigen. Bergwerke setzten durchweg prozentweise niedriger ein, konnten sich aber rasch erholen. Bauten ansangs gleichfalls schwächer, später aber anziehend, so auch Dresdner Banken. Fremde Renten gut behauptet, Eisen bahnen wenig beachtet, vorwiegend schwächer. Im Eassaverkehr Banken lebhafter, Eisenbahnen wenig verändert. Bergwerke ruhig, für sonstige Jndustricpavtcre bestand ziemlich lebhaftes Interesse, deutsche Fonds meist höher, ebenso österreichische Prioritäten, die indes: sehr still lagen. Privatdiskont I' i Proz. Nachbörse ziemlich fest. — Wetter: Bedeckt, kühl, West-Nvrd-West-Wind. sZr » I> rIIIr 1 ».I». illbend«.» «tredi« 254/>«rxcl. «taat«b. 185,50. «o»d. 102,1«. «alizirr —. Eakvler 34.1«. «vror. Nim. «oldr. 86M. Lllcint, 215.7« kkkl. DkkSdn. vr. 143,5« kxcl. Laiir» 13«,s«. Belsenktrchea —. Drnitchc!0k. —. Schwach. « i « «. iAbcnd«., Kredit 308,75. em-«ttali, 218,0«. L»«I,r»e» lSI.OO. Nordwcst 2«I,c>«. vlarkuoien 58,05. Un«. Kredit 347,5«. Ruhig. P a r « «. -S»I»k>. Rk»»c 88,25. eialetbe >««,«7. Ataltexer «2,1«. bah» 103,75. Lamdarden 275,««, !>o. Prioritäten —. «danter 73>/„ >g»»te» 470,50. Otünnnscu 537,5». Eecomvie «11.25. Ruhig. Part«. Prodntteu tLwlnh.t Weizen per März 21.25. per Mat-Sugust ^ 24.1«. ruhig, ödtrttus der März 35,»«. »cr SeptkNiber-December 37,25, «Itt. " Rüböl per März 74,«U. per Scptcmbcr-Dcccmder «7,75, fest. » IN IN a e r « a NI. Produkten iEchluhi. «etzra »re Miez —, »er Mat I—, 200,5«. Roggen per März 143.««, per Mai l3«,v«. ^ London iProdnktcn - Bcrlch». Englischer Wetzen eher wtlltgrr. ffrem- der »ägrsl Mcdl und Mahlgcrsir r»lugst, ftciig. Haler wenta «orbandrn, ^ > stetig, jedoch russischcr >/. Wochenritchgang. Mais stetiger. Malzgrrst« scft. Lj, Erdsen >„ niedriger. — Wetter. Bcwöllt. ^ fangen, was wir an Bismarck verloren. Tie vollgeschichtliche Be- i» diese» Bciricbcn müsse den Arbeitern jeder zweite Sonntag dcutimg der unvergleichlichen Persönlichkeit des eisernen Kanzlers ^ als Ruhetag gewährt werden. Bezüglich der Frage, wie die Ans und die Größe des von seinem eisernen Willen geschaffenen Werkes nahmen fcstzustetlc» wären, traten England, Frankreich und Italien wuchs so überwältigend in dem Bewusstsein des Voltes empor, daß da?, was menschlich an ihm war. in den Schatten trat. Das jüngere Geschlecht der jetzt lebenden Lcuischen, daS sich der Segnungen eines gccinlen Volks freut, bat lanin ein Vorstellimgs- vermögen von der Erbärmlichkeit der vorhismarcllichcn politischen Zustände in Deutschland. Ohnmächlig. in cinem Msachcn Vatcl- laiidöbegriff zerrissen war das dcnischc Volk ein geographischer Begriff, das Gespülte des Auslands, günstigenfalls Gegenstand icincS Mitleids. Daß der Deutsche sich wieder niit Stolz als solcher bekennen darf, daß er ein einziges Vaterland besitzt, daß das Deutsche Reich der mächtigste Staat der Eide geworden ist. daS ist das unvergängliche Verdienst dieses Bismarck. Selbst die Rcichshauvtstadt. die. so lange es ein Reich giebt. jahraus, jahrein an der Wahlurne die heftigste Gegnerschaft wider den eisernen Kanzler zur Schau getragen. überschüttete ihn jetzt, da seine Reckengestalt von der politischen Bühne abtritk, mit stürmischen Licbesbcweisen. Ob Bismarck jemals Berlin, das er erst zu Berlin gemacht hat, wicdersieht? Er hat es nie geliebt; nur ungern hat er in Berlin geweilt; mit dem Stadtrath von Berlin hat er uinmierblochcner Fehde gelebt. Wird die Erinnerung an die Scheidestunde, da er. geehrt von der Bevölkerung wie kein Sterb licher, die Hauptstadt verläßt, die Bitterkeit über den jahrelangen Undank Berlins in seinem Herzen tilgen? Noch lange möge heiteres Glück die Tage des Staatsmannes verklären, der nunmehr ein thatenrcichstcS Leben in der Ruhe deS Privatmannes beschließt! Sentimentalität war nie die Sache Bismarcks und in seinem Sinne wäre es am wenigsten, wollie sich das Volk von kleimnüthigen Sorgen und Zweifeln übcrmanne» lassen. Es ist mit eines der größten Verdienste Bismarcks, daß cr das von ihm geschaffene Reich in einem 20jährigen Frieden solveit befestigt hat, daß er das Ruder vertrauensvoll jüngeren Händen übergeben kann. Schaaren wir uns mit Muth um unseren Kaiser! LertlicheS mid Sächsisches. A — Geheimer Finanzrnth Robert Theodor Opelt in Dresden-, x erhielt die erbetene Versetzung in den Ruhestand. ^ k — Deni Laiidgerichtsrath bei dem Landgericht Dresden Justiz- I rath Adoff Lotbar von Göv Hardt ist die nachgesuchte Ver- Z j setzimg in den Ruhestand bewilligt und demselben der Ebarakter ^ als Obccjnstizrath verliehen worden. — Amtsrichter Wilhelm Z > Tanberl in Taucha und Adolf Ferdinand Kretzschmar in Z Bautzen wurden z» Landgcrichtsräthcn bei dem Landgericht Dresden, ^ Laiidgerichtsrath Edmund F nchs in Bautzen zum Amtsrichter « ! bei dem Amtsgericht Bautzen, Bürgermeister von Markncukirchen « ; Theodor Zschucke Zinn Amtsrichter bei dem Amtsgericht Leipzig,-^ ' Assessor Tr. Rudolf Würcker iu Leipzig rum Amtsrichter bei v-z dem Amtsgericht Stollbcrg, Assessor Dr. Richard Klcmt in K> Planen zum A»'Islichie> bei dem Amtsgericht Taucha, die charak- dem belgische» Vorschläge bei, nach welchem die Mittel zur Fest stellung der Ausnahme!!, sowie jene zur Verwirklichung der Be schlüsse der Konsercnz jedem einzelnen Staate zu überlassen wären, während sich die übrigen Mächte sür den Vorschlag Luxemburgs aussprachcu, demzufolge cs wiiuschenswerih wäre, daß die Aus- tcrisirlen°Slaatsnuwä>leHeiMauu Nagler inBautzen', Dr. Bruno A nahmen für alle Staaten dieselbe» seien und durch internationale " ^ «i>—nr. ^ - Vereinbarung scstgeftcllt werden mögen. Näber auf die Eiuzclheüeu der Beschlüsse emzugehe», ist jetzt bei der Fülle des Stoffes unmöglich; dazu wird noch oit Anlaß sein. Erfreulich ist cs, daß Deutschland, im Gegensätze zu Frank reich, fast überall mit der Schweiz und Oesterreich, thcilwcise auch mit England, sür den resorniatorischcn Gedanken lebhaft eiutrat. Diele Konferenz wird nicht die letzte ihrer Art sei», der mühevolle Weg internationaler Verständigung ist aber durch die glorreiche Führung Deutschlands beschütten. Und wenn cs der ersten, von Teuischland berufenen und ans deutschem Boden zusammengelre- tenen Konferenz gelungen ist, „Millionen von Kindern dem Elend zu entziehcn und ebensoviel Frauen dem häuslichen Leben wiedcr- ! zugeben", so ist das sür die Leistungen künftiger Konferenzen mir verheißungsvoll. Aknischrcib- miv Aernsprrch-Benchte vom 3 l. März. Berlin. Der Kaffer und die Kaiserin treffen Ende Juni oder Anfang Juli in Christiamn ein. Kaiser Wilhelm will die Gegend am Dovrcaehlrge imd Nomsdal besuchen, während die Kaiserin einen scchswöcbcntlichcn Aufenthalt im Badeorte Molde zu nehmen ge denkt. — Eine hiesige Evrrcspcmdenz kündigt die Verlobung der Prinzessin Victoria von Preußen mit dem Prinzen Albert von Sachsen Altenburg als bevorstehend an. — Der Kaiser wird Mitte Avril Altenburg besuchen, bei welcher Gelegenheit cm großartiger Baiiernonszng staiisinden soll. — Die Delegirten der internationa len Albciterschntzkonscrciiz sind znni großen Tl/eil wieder ahgcreist. — Der Aachener Zeitung zufolge wäre an sännntliche Polizeiver- waltnngcn eine königliche Kabiiictsvrdrc ergangen, nach welcher möglichste Redefreiheit in Arbeilerveriammlungeii gewünscht werde. Lange und Maximilian Waiden bnrger in Leipzig. Hugo H Bach m an n in Chemnitz und Tr. Otto P o h l in Zwickau, zu Z etatmäßigen Staatsanwälten ernannt. Auch den stnatsanwalt- schnnlichen Assessoren Lr. Bernhard Stadler und Alfreds Güttcl in Zwickau, Tr. Arthur 0) roß und Dr. Ernst Dürbig -L in Leipzig, kNichard Petri in Möge sein Können seinem Wollen entsprechen! Vertrauen wir^c Acnainmlungcu sollen nur dam, antgehobeu werden wem, »I^r. erstens hervorragende Personen der Staatsreglerung böswillig an- chm. daß er die größte und wichtigste Frage, welche die ganze werden: zweitens zum Klassenhasse und zum Kampfe ge Kultinwelt bis in ihre Tiefe bewegt, einer verheißiingsvollen Lösung das Kapiial in einer die Allgemeinheit gew ' ' eiltgegcnsührt! ES ist die Erhaltung ver christlichen Grundlage sür Kultur. Staat und Gesellschaft, nenbelebt, erweitert und angc- paßt den Bedürfnissen der Gegenwart. Mit demselben Wagcinutb, mit der sein Großvater die Gründung des Deutschen Reiches in Angriff nahm, ist Kaffer Wilhelm II. an die Neuordnung der so zialen Einrichtungen herangetretcn und GottcS Segen begünstigt ihn dabei sichtlich. Der melancholische Nus der letzten Jahre: „cs gelingt Nichts mehr", muß verstummen — dem Kaiser ist mit der Berliner Konferenz etwas Großes und Segensreiches gelungen. Mit stattlichen Errungenschaften hat die internatimiale Kon ferenz „zur Regelung der Arbeit in den industriellen Etabtissc- mcnis und in den Bergwerken" ihr Werk abgeschlossen. Daß ihre Arbeiten unter der Aufregung über den Rücktritt Bis- niarck's weniger beachtet winde», bat ihnen mehr genutzt als geschadet. Am 15. März zusammengetrcten und am 29. geschlossen, ist die Konferenz nur 14 Tage zusammen gewesen; die wirklichen Berathungen haben nur II Tage in Anspruch genommen. Miß trauen begleitete ihren Zusammentritt. Bei ihrer Eröffnung über- wogen die Zlvcifel, ob sie überhaupt etwas Verwendbares schaffen könnte. Und jetzt darf die Konferenz sich rühmen, eine „Grundlage geschaffen zu haben, aus welcher der Gedanke: den arbeitenden Klassen in den Industriestaaten Europas erhöhten Schutz und das Kapiial i» einer die Allgemeinheit gefährdenden Weise nnsge- fordert wird. — In Hamburg befürchtet man, daß die Hambnrg- Aincrikanische Gesellschaft infolge der Verschleppung des Baues eines Hafens an der Eiheinündnng in Cuxhaven den Ansgangshascii ihrer Echnclldampser von Hamburg nach London beziehungsweise Tilburh verlegen wird. — Tic Meldungen über die mißglückst Landung eines Ballons der Lnstschifferabtheiinng erweisen sich als übertrieben. Der Unfall ereignete sich bei Tcmplin. Prennerlcntiiant Riese er litt dabei einen Beinbruch. Berlin. Ter amtliche „ReichSanzclger" schließt einen Artikel über die Abreise deS Fürsten Bismarck wie folgt: Der Kanzler wird die Rcichshanpfftadt mit der Ueberzeiigung verlassen haben, daß er de» Herzen des Volkes theuer ist und daß es liesgciühlstr Dank sür seine unsterblichen Verdienste war, der sich in den Abichieds- grüßen der Berliner Bevölkerung offenbarte. Diese dankbare Ge sinnung wird von der ganzen Nation gelhciit, welche mit schwerem Herzen den Kanzler scheiden sieht, aber fest entschlossen ist, die Güter, die sie dem großen Manne veidankt, das einige Tennchland und festgewurzelte Königstrenr, zu pflegen und zu bewahren. Einen schöneren Lohn für sein Wirken und Schassen wird der Fürst nicht finden können, als wenn er fern von den Geschiffte» wahrnlnnnt, ivie die Nation die Gefühle der Dankbarkeit und Verehrung, die sie ihm jetzt darbringt, in Tbatcn unffctzt, treu zu Kaiser und Reich hält und sich der großen Zeit stets würdig zeigt, die sie in und mit der Acra „BiSmarck" crlcden durste. An den, morgigen Tage, an welchen, der Fürst sein 75. Lebensjahr vollendet, wird die Ralion ihre Gedanke» und Gebete de,» stillen Hain von Fricdricbsruh zn- wrndcn und einig in dem Wunsche sein, daß — wie es Se. Mai. in dem allerhöchsten Schreiben vom 20. März ansdrückte — sein größere Sicherung ihrer materiellen, körperlichen, sittlichen und ^ „für daS Vaterland unersetzliches Leben" so lange wie möglich cr- Tresdcn und Dr. Heinrich Kunz in Bansten der Charakter als Staatsanwalt beigelegt. — Land- gerichtsralh Tr. Paul Grützmann in Leipzig wurde an das Landgericht Dresden verletzt, — Postdirektor Carl Ludwig Seidel in Hainichen erhielt das Ritterkreuz 2. Klasse deS AlbrechtsordenS und der ehciuaiigc Aufseher beim Historischen Museum Kart Wundcrlich das Aldrcchtskrciiz. — Die G lückwunschadcess e. welche der konservative Verein zu Dresden heute an den Fürsten Bismarck gerichtet, hat folgenden Wortlaut Zinn eilten Male, seit Deutsche den 1. April als einen nationalen Festtag zu begehen gewohnt sind, findet unser Volk Euere Durchlaucht nicht mehr aus der hohen Warte, von der ans Jahrzehnte lang unseres Vaterlandes Geschicke in unvergleichlicher Weist geleitet wurden. Zum ersten Male können wir am heutigen Tage Euere Durchlaucht nicht mehr als den Kanzler des Deutschen Reiches begrüßen. DaS unerschütterliche Vertrauen, in deni wir jeder Zeit zu der Führung Euerer Durch laucht amgeblickk, die innige Verehrung, in der eines Jeden Herz unserem Fürsten Bismarck cntgegenichiügt, ist aber nicht gebunocn an die Würde und Stellung des Kanzlers: unentwegt wird All- dculschiand^n dem größten Staatsmann seiner Zeit in vollbe rechtigtem Stolz, in nnwandelbarer Treue und Liebe cmporschaucn und von des Höchsten Gnade für Ihn reichsten Segen erstehen! Und so nahen wir uns Euerer Durchlaucht auch beute aus Anlaß des süiffnndsiedenzigjährigen Gebnrtsfessts, um die aufrichtigsten Wüwche, die »iistr Inneres bewegen, Euerer Durchlaucht dar- znhriinzcn: Möge der Allmächtige, der so sichtbar daS Lcbcns- werk Euerer Durchlaucht gesegnet, auch tn Znknifft Euerer Durch laucht treu zur Seite stehen — möge er cs gewähren, daß dem rastlosen, nimineriuüdcn Mann, dem das Wohl, das Ansehen und die Ehre seines Vaterlandes über Alles geht, ein sonniger, heiterer und glücklicher Lebensabend zu Thcil weide > Euere Durchlaucht wollen aber a»ch uns gestatten, daß wir bei diesem Anlaß Ansdruck geben dürfen den Gefühlen innigsten Dantes, die in diesen Tagen die Herzen aller Deutschen mächtig erfüllen. Die einzigen Ver dienste, die Euere Durchlaucht um unser Deutsches Reich sich er worben, werden, so lange die Welt besteht, unvergessen bleiben. Die Liebe zum deutschen Vaterlande, die Eueie Durchlaucht in iinstrcin Volke geweckt und zu Heller Begeisterung angcfacht, wird, de? sind wk gewiß, alles Vergängliche überdauernd, als das größte Vcrinächtniß nusews ersten dciitichcn Reichskanzlers fortlebcn von Geichlecht zu Geschlecht und hierdurch die beste Gewähr biete», dns; auch in Zukunft niffer Vaterland gefestigt nach Innen, gesichert nach Außen oastchen wird! Dem Einiger und Mehrer des Reiches, dem großen Staatsmann, der zielbewußt das Wohl des Vaterlandes stets im Auge gehabt, der trotz Sturm und Wogcndrang mit sicherer Hand das Steuer geführt, dem Schöpfer deutscher Macht, dem Schützer deutscher Ehre, dem Hort des Friedens der Welt, dem über Alles verehrten Ehrenbürger unserer Stadt sprechen wir hierdurch unseren tiefgefühlten und ehrerbietigsten Dank aus. Dresden, am I. April 1890. Ter Gesamiiitvoistand des konser vativen Vereins z» Dresden. — DaS Fiiianzministemim hat die Geschäfte eines Commis- sarS für den Ban einer norinaispiiriacn Setundärciienbahn von Schönbcrg nach Hirschbcrg (Rcuß j. LI sowie der schmalspurigen Cckiindärciscnbahncn von Oschitz nach Strehla, von Saupersdors nach Wiizschliaus und von Hobcnfichtc nach Eppendorf dem Mit- aiicde der Generaldiicktion der Staatseiscnbahncn Finanzralhe Dr. zur. Walther Friedrich Ernst Scheich er in Dresden und einer normalsviirigenSekundäreisenbahn von Waldheini über Gcrings- waldk^nnch Rochiitz. lowie der schmalspurigen Sekundäreffenbahnen M nach Duri W W! H r ikZ. .8 ff- ' -j^ 'i MM W'Z - l . r -l »ck. G W'i US P ff ff« Rochiitz, »heim ül von Tanbenheim über Beiersdort arrbennersdorf. von! ck
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