Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 09.04.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189004092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-04
- Tag1890-04-09
- Monat1890-04
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.04.1890
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
!!M„. -avknlirvl, » <Ä«U! S nt» a«I»n slijlte lkinr'Bsi'kindUchklt. slnlundionnoku »climen iümmtltchi »amnnttc Bkriniiiklimarsikllen an. Sernwrechliclle Nr. " tWUndl'l.PchrM. 35. Jahrgang, «ufl. 48,50« Stück. Unsor« ^nnoncsn-Lrpsäitioll bsünilst sied s- A» Str«««« 4S -W> tosdsll ä«r Vrssällvi Lanlc unä vls-L-vi, llotol ^olänor Iiloxsl). Msciisltiii t Kogler. A.H.. Mstm. Dresden, 1890. Tslkpiwu- ^N«c:>>lus8 »»82. ff'sleplion- 2Vn8(MI»8S l»82. >W" Louxrvss- uaä iroul6»ux-8toLkv "MU irr »Hon Lroitsu. fl II VI»«e, HVtt»aI>«r»drtü u. »u»at»1tri»x«.vo»eklist, V. V» I»IU88, N»rl«n«tr. V u. kortilrus, pirrt. ». I. bltn^o. »««»«««»«««»«« k.MmiIlLM OMsres ! vrcdoitrloo-, »Mpdooloo., vrador»«!-. > Sma»oilliu-.lo3tnl»,otv»- Ulni Srltso-Iseul». rönig-Iotzlttttlklr. uiiä Wra-Aree IS. «vteLvt« ^usnalil .»a «rgets dv«tor ^llnUtüt in »Non I^roi^oa, k'n^on», ^Vvuon, h'itrliou, Ltoffon oto. Uoinliell i'lau!. vrosäou» Nallslr.U. WIi. KRilitz, 8clitzll'el8ti'. 6, liiilt kein 8rv8st68 Ua^er äer bestell HVr»svntii«I»« "Mk in nur eebten Uurban iUiMlc-Mnllielist empkodiou. ^ kr<M88 L Lrvllckovkv. Nr. 99. Spiegel: k08W6Nt0N u. kttUo on KI'08 u. on ilvtLll. Li^ou« ^Ill'vI'U^MI^ Voll k08.1Mvusvtl. Vi «8«Lvn- kölll/s pnrtortir ui ul I. i:ta80. Ersatz deö OffizierScorps, Luxus, Lohnbewcgnna, Ostasrikanischc Kolonien. Hnsnachrichte», Gelchästsbetrieb im Buchhandel, Raub-i " ^ ' """" ,. Beu" ... - niord m Kötzscheubroda, BeinssiubiläumSseier, Gerichlsperhandlililgcn. TngcSgcschichte. Mittwoch, 8. April. SitraniwottllLn «rrakttnr larlPolitischkS o». »mil viirco in rr»«b»n Kein Erelgniß hat den tiefe» Osterfrieden gestört. Die elge». thüniilchr Wittenrng dieses Jahre« hatte uns gleichsam das Pfingst- icst schon zu Ostern beschert; jedenfalls benutzte die erholangS- bedürftige Menschheit die köstlichen Frühlingstage, um in vollen Zügen die Freuden der Statur zu geniekcn und neuen Mutb für den Lebenskampf zu schöpfe». Eine treffliche Ostergabe hatte dem deutschen Volk lein Kaiser in der Kabinelsordre gespendet, die sich gegen den Luxus im Offizierkorps richtete. In geradezu enthu siastischen Ausdrücken spricht sich die gcsammte englische Presse, ohne Unterschied der Partcirichtung, über diesen neuesten kaiser lichen Erlab aus, obwohl der Staat und daS Heer Großbritanniens davon nicht im Mindesten berührt wird. Für das vaterländische Heer deS Deutschen Reichs ist der Erlaß des obersten Kriegs herrn von dem höchsten Werthe. Mau hat darin zwei Thcilc zu unterscheiden: den einen, der den Ersatz des OsfijicrkvrpS betrifft, den anderen, der die Mittel angrebt, deni in manchen Regimentern eingcrissenen LuxuS entgegcnzutreten. Das OifizierkorpS Deutsch lands soll sich, nach dem Willen des Kaisers, nicht mehr so aus- chließlich auS einzelnen Bevölkerungsschichten ergänzen, wie bisher. Seither stellten der GebnrtSadrl, die Offiziers-und Bcamtenfamilien den größten Thell der Offiziere: neben ihnen kam hauptsächlich der Grundbesitz, die Industrie uird der kaufmännische Stand in Betracht. Ter Kaiser hebt mit Nachdruck hervor, daß der Adel der Gesinnung, der den deutschen Offizier auszeichnen soll, sich nicht ausschließlich bei dem Geburtsadel findet. Er verlangt, daß künstighin die Offi ziere auch auS solchen rhrenwerthen, bürgerlichen Häusern hervvr- gehen, .in denen die Liebe zu König und Vaterland, ein warmes Herz für den Soldatenstarrd und christliche Gesittung gepflegt und anerzogen werden". Der Kaiser erweitert also den Kreis der Volks schichten. deren Söhne in daS Heer als Offiziere eintrcten können. Diese Erweiterung ist des allgemeine» Beifalls sicher. Daß der Kaiser auch die Pflege .christlicher Gesittung" von den bürger lichen Familien verlangt, die dem Heere ihre Sohne als Offiziere stellen wollen, versteht sich ganz von selbst; nur eine gewisse Art von Presse nimmt an diesem Erforderniß Anstoß. Nicht minder bcifallswürdlg aber sind die scharfen Worte des Kaisers gegen den überhandnehmende» Luxus im Osfizierkorps- Darunter leiden in hohem Grade nicht nur die ländlichen Grundbesitzer, sondern ebenso die städtischen Familien, deren Söhne als Offiziere dienen. Dieser Luxus führt zu einer Verweichlichung deS Kriegerstandcö. daS Trachten nach Wohlleben muß auf die Dauer die kriegerische Tüchtigkeit schmälern. Der Kaiser neiint ausdrücklich als über triebene Ausgaben die Beiträge der Offiziere zu kostspieligen Ge schenken. die sich häufenden Festessen, den Aufwand bei der Ge selligkeit. Was in diesen Stücken bei einzelnen Regimentern ge sündigt wird, ist nur zu bekannt Die Abzüge, die sich mancher Offizier an seiner Gage für gemeinsame theure Geschenke gefallen lassen muß. geben bisweilen über seine Mittel; die .Liebcsmohle" reißen nicht ob; bet Festlichkeiten wird in der Ausstattung des Guten oi't viel zu viel gethan. Hinzuznfügen wäre wohl noch die Ausgabe, die der Turs veranlaßt. Die Nennen verleiten zu Welten, die schon manchen braven Offizier ruinirt haben. Die Garde und einzelne Cavalleric-Negimenter wissen davon genug zu erzählen. Die kaiserliche Kabinetsordre wird diese Auswüchse des LuxuS tüchtig beschneiden und heilsame Folgen erzielen, die dem ganzen Heere und damit dem Volke zu Gute kommen. Mit diesem neuesten Erlasse hat der Kaiser aus'S Neue von seinem regen Neformeifer, seinem Scharfblick und seiner Thatkrait einen glänzenden Beweis abgelegt. In immer klareren Umrissen hebt sich die Gestalt unseres Kaisers vor den Augen der Nation ab. Mit jedem seiner Schritte tritt er der Nation näher, von Monat zu Monat wächst ihr Vertrauen zu ihm. dem berufenen Führer des Volkes. Es geht ein frischer hoffnungsvoller Lebens- imlth durch nnser ganzes öffentliches Leben. In der kurzen Zeit seiner Negierung hat der Kaiser moralische Eroberungen im größten Umfange gemacht. Wie wäre es sonst möglich gewesen, die schwere Krisis, die das Reich soeben durchgemacht hat, so kräftig zu tiber winden? Bei aller dankbaren Wcrthschätznng, die das deutsche Volk dem geschiedenen StaatSnianne gezollt hat, bricht sich doch daS Bewußtsein Bahn, daß die Krisis zur richtigen Zeit die rich tige Lösung gesunden hat. DaS deutsche Volk muß das Selbst vertrauen in die eigene Kraft und LeistungSsähigkeit wicderfinden und es wird sie binnen Kurzem wieder gewonnen haben. Unter Führung eines solchen Kaisers wird die deutsche Nation mit Gottes -Hilfe die ihm gestellten hohen kulturellen Aufgaben glücklich zu lösen im Stande sein! Die Erwartung, daß die Arbeitseinstellung im rheinisch-west fälischen Kohlenrevier bald genug zum Erlöschen gelangen wird, hat sich erfreulicherweise bestätigt. Der Ucbermuth. ckit welchem diese neueste Streikbewegung in's^Wcrk gesetzt wurde, bat nicht lange Vorhallen können. »Weit über die Grenzen des Billigen oder auch nur des Verständigen hinaus wurden von Unbernscnen Forderungen erhoben. Auf die Allgemeinheit wirkte dieses Treiben im höchsten Grade abstoßend. Wenn die Bergleute gleichgiltig gegen die weit tragenden schädlichen Folgen übertriebener Lohnansprüche auftretcn. die Industrie durch maßlose Vertheurrnng der Brennstoffe crträg- nißlos machen, allen Haushaltungen unerschwinglich hohe Kohlen- preise vorschreiben wollen, so wird sich die öffentliche Stimmung immer entschiedener gegen sie wenden. Schon jetzt producirt die deutsche Industrie unter immer ungünstigeren Bedingungen; der Absatz nach dem AuSlande geht zurück: die Einfuhr ausländisch« Erzeugnisse nach Deutschland nimmt zu und zwar nicht bloö in Rohprodukten, sondern auch schon in fertigen Fabrikaten. Mögen die Arbeiter diese Erscheinungen beherzigen! Das Auswersen iniincr neuer Ansprüche findet seine Grenze ln der Natur der Dinge selbst, in den Existenzbedingungen der Industrie. Den Leuten Dinge in den Kops zu setzen. die sich nicht erfüllen lassen, heißt nicht das VolkSwohl fördern. Nicht Der ist ein wahrer Arbeiter- trcnnd, der ihnen einredet, sie brauchten nur zu wollen, dann müßte jeder Anspruch erfüllt werden. Die Enttäuschung wird dann nicht anSbleiben. Auch der Kapitalismus, der in der letzten Zeit der tollen Börsenspekulation und der Ucbervroduktion jede Ucbcr- schreitnng der natürlichen Grenzen für erlaubt hielt, hat in den jetzigen Verluste» aller Werthpapiere bereits die verdiente Strafe erhalte». Ein frischer Zug geht auch durch die deutsche Kolonialpolitik. Mit größerem Nachdrucke als seither tritt Deutschland an die Aus gabe heran, die weiten Gebiete Ostafrikas von der Küste bis an die Binnen-Seen, die »uS bisher nur aus dem Papier zugcsprocheu und aus den Karten als „deutsch" bezeichnet waren, sich thatsäch- lich zu unterwerfen und ihre Ausbeutung und Verwerlhung vorzu- bercitcn. Deutschland will sein Gebiet in Ostafrika nicht ver größern. aber cs will dasselbe thalsächlich in Besitz nehmen und vor der Beschlagnahme durch andere Stationen, also hauptsächlich Eng lands, schützen. Es mag sein, daß der kühne Plan eines englischen Kolonialreichs quer durch Afrika, von Egypten ans bis zum Kap, dadurch gekreuzt wird, aber wir sind im Recht und im Besitz, was uns sogar ein Stanley aufrichtig bestätigt hat. Die Engländer thätcn am besten, auf ihren ganzen Besitz in Ostafrika und ihren Einfluß in Sansibar zu Gunsten der Deutschen zu verzichten. Ihre Pläne sind gescheitert, und für sie ist nichts mehr in Ostafrika, Wituland eingeschlossen, zu holen. Ob bei den jetzt so besonders engen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und England, die doch von größeren als blos 'afrikanischen Gesichts punkten ausgchcn, die englische Negierung sich durch unser Vor dringen »ach den afrikanischen Binnenseen gegen Deutschland ver bittern lasse» wird, erscheint sehr fraglich. Im Gcgcntheil halten wir es für gar nicht ausgeschlossen, ja sogar wahrscheinlich, daß man sich zwischen London und Berlin über die jetzt in Ostafrika zu thuendcn beiderseitigen Schritte vor dem Eintritte Emin Paschas in de» deutschen Rcichsdieust verständigt hat. Seltsam ist cs, daß die deutschsrcisinnigcn Kvlonialgeguer, die doch sonst den Rücktritt Bismarcks so laut bejubelten, jetzt sich nach Bismarck znrück- schucn, weil dieser „kein Kvlonialmcnsch" wur. Als nächstes Ziel des Einiu'schcn Vormarsches darf der Victoria-Nyanzasee gellen. Ob Emin aber darüber hinaus noch nach seiner alten Acauatorial- provinz Wndelai einen Vorstoß unternimmt, dafür liegen leine An hallepunkte vor. Auch dadurch würde er kein vertragsmäßiges Recht Englands verletzen. Aus das Geschrei der englischen ostasri- kaniichen Gesellschaft, die sortwährend ungünstige Geschichten über Deutschland aus Afrika verbreitet, brauchen wir nicht zu hören. Fernschretli- und Aernsprcch-Bertchte vom 8. April. Berlin. Ter Kaffer und die Kaiserin begaben sich heute nach Potsdam zur Feier des Geburtstages der Prinzessin Friedrich Leopold. — Der Kaiser wohnte Abends einer Abschiedsgelellschast beim Grasen Herbert Bismarck bei. — Der Kaiser besucht nächste Woche die Kaiserin von Oesterreich in Wiesbaden. — Nach Ablauf der Hoftrauer um die Kaiserin Augusta legt d«e König!. Familie bis zum 7. Oktober Familieutraucr an. — Die Räumlichkeiten aus der Wartburg werden für den 13. und 14. d. M. zu einem Jagd- brsuchc des Kaisers hcrgerichtct. Der Ankunftstcrinin ist noch nicht scslgcstcllt. Bcrli n. Der Reichstag ist durch kaiserliche Verordnung vom 6. April ans den 6. Mai cinberusen worden. — Ter Reichskanzler v. Caprivi hat an den italienischen Ministerpräsidenten EriSp! ein Schreiben gerichtet, in welchem er versichert: „So schwere Pflicht ihm das anvertrautc Amt auch mitbrmge, Io werde er cS stets, entsprechend den Ideen seines Vorgängers verwalten, welche Aus fluß des kaiserlichen Willens und des friedfertigen dcntschen Na- tionalgeistcs seien. Er bitte daher, auch ihm die vertrauensvolle Unterstützung zu gewähre», damit der Dreibund und sein Erfolg, der Friede, gesichert bleibe". Die Antwort Erispis ist in demselben Geist gehalten. — Minister v. Bötticher hat bei einem, bei Frci- herrn v. Bodcnhauscn stattgesundenen Diner mitgethcilt, daß Fürst Bismarck ichon Ende Januar d. I. bestimmt erklärt hat, unter allen Umständen seinen Abschied cinzuicichcn. — Bezüglich der Kanzlei des Reichskanzlers ist eine Acndcriing geplant. Der Leiter derselben, Geh. Rath Nottenbnrg. ist für eine andere Stellung aiiScrschcn. — Der „Neichsanz." thcilt mit, daß dem wirklichen Geb. Lcgationsrath Hnmbcrt die Leitung der Personalien- re. Abtbct- lung des Auswärtigen Amtes und dem Geh. LegationSrath Dr. Krauel die Leitung der iieucrrichtcten Kolonial-Abtheiliing im Aus wärtige» Amte übertragen worden ist. — Die seitens der franzö sischen Regierung wegen der Unruhen in Dahomey verhängte Blo- kade erstreckt sich nach einer der hiesigen Regierung zugegnngenen Anzeige über denjenigen Thcil der Sklavenkllste, der zwilchen der Grenze der französischen und deutschen Besitzungen in Popo und der Äestgrenze der französischen Besitzung von Porto Novo auf der Verlängerung des durch die Bucht von Adjana laufenden Me ridian liegt. — Der Lqndrath des Kreises Teltow erklärt die Dar stellung des Berliner „Börsen - Couriers" über die Vorgänge in Köpenick, durch welche die Poliici-Exekutivbeamtcn als die eigent lichen Schuldigen an den Excessen hingeslcllt werden, als in säst allen ihren Einzelheiten der Wahrheit direkt widersprechend. Die gerichtliche Untersuchung der Vorgänge wird übrigens binnen Kurzem abgeschlossen sein. — Die „Krzztg." enthält die Nachricht, die angeblich vom Kaiser erlassenen Bestimmungen betreffs des Zweikampfes in der Armee seien erfunden. — Der frühere deutsche Konsul aus Samoa, Dr. Knappe, der durch de» Beschluß des Dis- ziplinarhoseS zur Disposition gestellt worden, hat sich nach Süd- westasrika begeben, um in den Dienst einer Gesellschaft zu treten. — Die Brüsseler Antisklaverei-Konserenz nimmt ihre Verhand lungen im Oktober wieder auf. Wiesbaden. Die Kaiserin Friedrich trifft bereits am 15. April in .Homburg ein. Gleichzeitig wird die Prinzessin Heinrich von Preußen dort ankomineii und dort bis zur Ankunft ihres Gemahls verweilen. Außer dem Kaiser Wilhelm und der Kaiserin Friedrich wird auch die Schwester der Kaiserin, die Prinzessin Ebrislia» von Schleswig-,Holstein niil ihrem Gemakl und ihren beiden Töchtern mit der Königin von England in Darmstadl zu sammen treffen. Köln. Eine von 2000 Personen besuchte Arbeiterveriaimn- lun» beichloß mit alle» gegen eine Stimme, am l. Mai die Arbeit einznstcllcn. An diesem Tage sollen 2 große Versammlungen slatt- findc». Graz. Ter ehemalige Theaicrdirckior Strampler, der in der letzten Zeit hier einer Thcaicrschule Vorstand, ist an der Lungcn- entzünduug verstorben. London. Tic „Times" läßt sich aus Wien melden, der deutsche Kaffer beabsichtige die Ernennung mehrerer Minister für daS ganz Deutsche Reich, die sowohl der Krone wie dem Bundes- rath veraiitwortlich icin würden. — Der Reichskanzler würde die Stellung deS Premierministers tin Rcichsmiiiisterinin riiinebmen. — Wie die „Times" ferner berichtet, sei die Verpflichtung Emins für dculschc Dienste ans besonderen Wunsch deö Kaisers durch Major Liebcrt erivlat. — 250 Kulis, welche sich an Bord eines deutschen Dampfschiffes befanden, meuterten bei Singapore. Sic wollten das Schiss anzünden und die Offiziere tödten. wurden aber schließlich überwältigt. — Der hier cröffnete Ardeilerkongreß. der 300,OoO Arbeiter vertritt» beschloß, nur Arbeiter als Parlamcntskan- didateu aiffziislcllcn. Die Berliner Börse eröffuete belebt und fest. Der flüs sige Gcldstaud und bessere Nachrichten aus dem ÄusstandSbezirk wirkte» anregend. Im Vordergründe standen Banken, welche sich nur prvzenlwcise erbolten. Deutsche Bahnen ruhiger, aber gleich falls scsi, österreichische meist besser. Warschau-Wiener matt und angcbotc». Ans dem Bergwerk-Aktienmärkte waren Eisen- und Kohlcnwcrthc in Folge von Deckungen lebhaft gekragt. Im späteren Verlaus machte die steiacnde Bewegung zunächst weitere Fort schritte. doch trat gegen Schluß eine Abschwächung ein. Im Kaffa- vcrkchre waren Banken ruhig. Dresdner Bank 2 Prozent Höher, Eisenbahnen fest, Jndustrievapiere belebt und fest. Deutsche Fonds meist besser, österreichische Prioritäten ruhig, aber gleichfalls lest. Privatdiskont 3 Prozent. Nachbörse ziemlich fest. — Wetter: bedeckt, kälter, etwas Regen, N,-W.-Wind. aranrmr« -. «I. «libk«»., ikrtt» MM. «>„»». lse.oo. »,«». «nli,Ie>- Ign.ro. S',.80. «»ror- Un,. G,l»r. 87M. »rik»«, 221.«». r»«da. kl. Loura —. GclsrnUrchcn —. Hantelt», —. Drnischc Bk. —Richia. Wien. iUdendS., UredU NL,7!>. «iaai»»,»n 2>z,S». «-»»arte» WIM. Nordwkft AN,75. viarknoico L8.U». Un». Crrdii i»7,SU. geft. Var » «. ,«»>„».' Slenic 88,02. «»eil,« 100.80. Aiaitener s.7,80. «taat». bahn «iiSM. Lombarden 285,00, »0. VriorUSte» —. Sdanier 72,7b. E»»»te» 18i,08. Ottomanen »5.00. Eöcomvle 017,50. Fest. Baris, vrodnkteu iSiblnß.I Weizen »er Avril 2I.Z0. »er Sevt.-Decbr. 25.50. brhanvikt. SdiriiuS vrr April L',.50. »er Sehlde.-Derbe. 37,50, »rhauPlet. Riibäl »er Avril 71,0», »er Srplkiliber-Deccmbcr 67,25, ruhig. » 01 f>«r » » ,u. »ro»utte, <8>1,l«z>. «rizen »er Mai 200. »er Novbr. 103,00, steigend. Roggen »er Mal 132,00. »er Lctoder 125.00. weichen». OertlicheS und Sächsisches. — Se. König!. Hoheit Prinz Georg bat sich gestern früh 8 Uhr 37 Minuten mit Familie vom Leipziger Bahnhöfe ans mehrere Tage nach dem Harz begeben. — Hailptinaiiii o. D. v. d. Mosel zu Dresden erhielt die Er laubnis; zur Anlegung der demselben mit der Ernennung zum Ehrciirittcr des Iohanniterordens verliehenen Abzeichen. — Oberst Hoblfeld erhielt das Komthurkreuz deS König!. Bahr. Militär-Verdienstordens. — Dem Mltglicdc der Generaldirektion der Staatseffenbahnen. Finanzrath Karl Ernst Zieger, wurde der Titel und Rang eines Ober-Fingnzrothcs verliehen, ferner Finanzasseffor bei der genamr- icn Behörde Ernst Richard Donath und Landgerichtsrath bei dem Landgerichte Dresden Conrad Wilhelm v. Crie gern zu Liiuiuzrätheii und Mitgliedern der Generaldirektion und die Assesso ren bei derselben Friedrich Johannes Eltcrich und Dr. Franz Conrad O ttv zu Fimiiizassessorcn ernannt. Ferner wurden ernannt, der Bezirlsingcnicur Dr. Phil. Friedrich Hermann Fritz sche zni» Betriebsoberingcnieur bei dm Staatseisenbghncn und der BetriebS- ingcnicur Wvligang Eberhard Hermann Rachel in Dresden zum Drrcktionsingcliieur i»> Ingenieur-Bureau, auch dein Directions- Ingenieur in dieiem Burea» Otto Alexander Schmidt die Stelle eines Bezuksiiigemeurs in Dresden-Neustadt übertragen. — Der Herr Ol> erp o st d i re kt o r Halle hat einen mehr wöchigen Urlaub nach Italien angetretcn. Mit seiner Vertretung ist von dem Herrn Staassekrclär des ReichSvostamtes der Herr Oberposldirektor Gräfe aus Aicmnschwcig beauftragt worden. — Der durch »ikbrjähilgc wissenschaftliche ForichungSrcisen im Kcmgolaiide bekannt gewordene Airikareiscndc Dr. phil. Richard Büttner ans Berlin, der Ende d. M. eine auf 2 Jahre be messene Reffe nach dem Togolande (Station Bismarckburg) antritt. weilte während der Ostertagc besuchsweise hier in Dresden. — Am Freitag Borniillag !> Uhr findet rin Sitzunassaale der AlntShanplinannschaft DreSdcn-Ncnstadt Sitzung des Bezirks ausschusses statt. — Es läßt sich nicht leugnen, das; daS Bedürfniß und damit auch der Absatz von Büchern u. s. w. im Steigen begriffen ist. Schwerlich dürfte aber (abgesehen von dem Schund verderblicher Colpvrtagclitcratnr) das materielle Ergebnis; für den Buchhandel ein vorthcilhastcrcö geworden sein, da nicht allein der Wettbewerb und manche andere Umstände, iondern vor Allem die immer größere Billigkeit der Masscnlitcratnr dcn Vorthcil deS Verkäufers schmälert. Der größere Vertrieb der einzelnen Schriften, Journale, Bände, Hefte ii. s. w. bedingt noch kein erhebliches Wachsthimi des Ka- pitalmnsatzes im Ganzen, während einerseits Arbeitslöhne und sonstige Nebenkosten sich fortwährend steigern. Unter Vorausschickung dieser Beirachtnng, welche im Allgemeinen aus die lctztjährigcii buchhändlerischcn Verhältnisse an.zuwcndcn ist, erklärt sich die im Buchhandel immer cinkgcsprochcner zn Tage tretende Bewegung, welche dahin geht, dem Sortimcntsbnchhändler die nothweiidiacii, ohnehin zu beschränkten Ergebnisse seines Geschäftsbetriebes da durch, so weit es möglich, zu sichern, daß an den vom Verleger bestimmten Ladenpreisen fcstgchallcn wird. Die große Mehrzahl aller einsichtigen deutschen Verleger selbst «nitcrstntzcn diese Bestre bung. da sie die Wichtigkeit der Aiismlsthaltniig der bisherigen Gliederung deS dcntschen Buchhandels, welche ohne einen soliden, existenzfähigen Sortimentsbuchhandel unmöglich ist, erkannt haben. Der deutsche Buchhandel kann durch seine eigcnthümlichc Organi sation, welche seinen Geschäftsbetrieb höchst vottheilliast von den buchhändlcrischen Einrichtimacn fast aller anderen Kuunrstnatcn 'lwrzmlnqniamZls woinaicaqra.rn sssmar^ sirgqaZgI.-azckZ pur, 1- LI
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite