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Dresdner Nachrichten : 04.05.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189005048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900504
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900504
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-05
- Tag1890-05-04
- Monat1890-05
- Jahr1890
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- Dresdner Nachrichten : 04.05.1890
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ämmtltch« Ikll«,« »t. 35. «ufl. 48,5( Mono vtbllordLptvs (Lrivk- und Rooknuuxkdindon) SIHpIe mit. LU)V ompksklon v. I«. L vr«,ck«n. Dresden, 1890. Lrvi8li8ten gratis UN>I tro»,:o. l'ail I'lsiil. s vrestlen, Vull8tr»88k> 12. M. kölnütz. 8eMMr. 8. «mpüeklt «st» reioklufltis «ortlrta« I»svr ckor nsnostou Mix-, K«e1- m«I 8MN-8t»5« st» beeten tzruttitüton u. «okteu Garden einer ssvovixtou RvLektrwzz. j Lül«.8oimtrw.E>»i'I V1e«Ieii»»nn, Lokliek. Ktadlirt >833. kiizsb-ätziiMtrikd » >»tt > Ubor K.okt trvotllvnck, niclil Llodviul. . tllntlldt: »aelenetr. IO. ^meltenetr. IS, ^ Lielolceeeeetr. 40. Neust.: »tvlarlolwtr. (8tadr ttöi-IItr). Svnuiuw NsrrrsIS, lltw»rlit. varsntl^t ««Iit ! l^«>> r »«Nvar»« 8trümpss« (Latent) kür Kinder von 30 Ltz. an, kür Domen 75 Lkx. Lllatto v«n»on- «trümpte odnvKotd 55 ktz. „MllvrrL" Kokt kokvorrv kolkseidons »ain^nlinn^sukioNe, Llarlc 1.00 und 1.25. VLurUvdor LasvvrkLllf von varLIuvu. « I» »I«8« HVäsvIiskalkrIIt nnd ^„««iLttunp^^s^oliSN, iHarleo- ««»«»v S und ^«rt1v»s, port. und I. Kt;,'. '1'elopkon 1882. IM» Betrachtungen üb« die Fel« des 1. Mai, Das Steigen der Silberpreise. Fernivrechberlchte. Hofnachrichten. Serenade des Lehrergesang-I Ak4 CVetzi Ivb»» FpirAri. Vereins. Gerichtsverhandlungen. TngcSgeichichtc. I'VvlSNsU^, ! ra«»n<»««Rt»aN«r Mr Politisches v». «»tl «i,r«v I» »»««». Nachdem dn .große internationale Vorstoß" der Sozialdemo kratie am 1. Mai z» rin« großen internationalen Niederlage ge iführt hat. ist die Erwartung wohl berechtigt, daß die Beziehungen Zwischen Arbeitgebern und Arbeitern wieder normale werden. Dies gilt namentlich von Deutschland, dem sog. Musterlande der Sozial- aotratie. Einigermaßen wird doch der Uebermuth gedämpft sein, der hie und da seitens der Anhänger dies« Partei seit den ReichS- agSwahlen zur Schau getragen wurde. Schon längst wurde be haupte». daß ein großer Thetl derjenigen, die am 20. Februar sozialistisch wählten, damit keineswegs für alle Pläne der Sozial demokratie sich zur Verfügung gestellt haben. Aber diese Auf fassung konnte Selbsttäuschung sein. Seit dem 1. Mai ist jeder zweitel verscheucht: das Abgeben sozialistischer Stimmzettel be deutet nicht für alle Wähler die Zugehörigkeit zur sozialdemokra- Irischen Partei. Für sehr Biele ist e» nur der Ausdruck der Unzu- Isrkdenheit mit den Nebelständen, die den menschlichen Einrichtungen anhasten und das Verlangen, sie abzustellen und etwa« Besseres tan ihre Stelle zu setzen. Alles aber auf friedlichem, gesetzlichem Wege, nicht durch gewaltsame Mittel TaS willkürliche Einstrllen der Arbeit wäre ein Bruch mit der bestehenden Ordnung gewesen und wenn dieser Trcubmch massenhaft« erfolgt, so wird er zur Ver höhnung der Gleichberechtigung, zur Vergewaltigung der Arbeit geber und zur Vorstufe der Revolution. Die thatsächliche Ab weisung der ihnen angesonnenen Arbeitsverweigerung am I. Mai durch die überwältigende Mehrheit der Arbeiter besagt deutlich ge nug. daß sie keine Revolution wollen. Die Niederlage, welche die Veranstalter deS WeltseiertagS diesseits wie jenseits de-Ozeans er litten haben, ist so augenfällig, daß sie vermuthiich im Stillen daS AuSschreiben der Kraftprobe bereuen. Die schwere Schlappe deS Pariser Congrcsses ist geeignet, auch manche Anhänger der sozia listischen Partei selbst zum kritischen Nachdenken zu bringen und ihn zu ernüchtern. Die Arbeitgeber'haben durch ihre Einmiithigkeit den ihnen angedrohten Zwang abzuwehren verstanden. Nicht minder hat, wie die Nat.-Ztg. darlegt, überall in Europa die Staatsgewalt die Erfahrung gemacht und gezeigt, daß sie nur zu wollen braucht, um die auf den Umsturz hinarbeilenden Elemente in Zaum zu halten. So gewiß eS ist, daß dem größten Theil der Arbeiter, welche am 1. Mai irgendwie für den Achtstundentag demonstrirten, jeder Ge danke an revolutionäre Versuche kern lag. so sicher ist andererseits, daß alle revolutionären Elemente in Europa bereit waren, etwaige Unordnungen und Schlaffheit der Behörden bei der Bekämpfung derselben auSzunutzen. Und eS giebt bekanntlich außerdem zu jeder Zeit in ollen radikalen Parteien Leute, welche nur für den .gesetz lichen Weg" sind, aber sobald dieser von Anderen mit zeitweiligem Erfolg verlassen wird, sofort sich an der Ausnutzung solcher ungesetz licher Wege betheiligen. In der Probe, welche die Feinde der Gesell schaft-- und Staatsordnung höchst leichtfertig herbeigeführt, hat dies« ohne besondere Anstrengung vollständig gesiegt, durch die bloße recht zeitige Bekundung deS unzweideutigen Entschlusses, sich zu wehren. Dem Wohlverhalten der Arbeiter (geringe Ausnahmen in Berlin, Haag »c. ungerechnet) ist nur Anerkennung zu zollen. Ebensowenig aber sollte man übersehen, wie taktvoll die Behörden aufgetreten sind. Die Polizei hat sich, obwohl sie überall in voller Bereitschaft war. öffentlich so wenig wie möglich bemerklich gemacht: von der Bereitschaft des Militär- war fast Nicht- zu sehen. ES genügte daß alle Welt wußte: daS Militär ist bereit. AuS Berlin berichtet man. daß die Poltzeibeamten mit ellenlang« Geduld offenbare Verhöhnungen ertrugen. Spöttische Hochs auf die Gendarmerie und sonstige Anulkunge» von truppweise marschirenden Vereinen haben sie, ohne ein« Miene zu verziehen, über sich ergehen lassen. ES war ersichtlich auf Seite der Behörde der gute Wille vorhanden. Jünfe gerade sein zu lassen. Nichts wäre aber verkehrter, als nachdem die Veranstalter der Achtstundentags-Bewegung eine so handgreifliche Niederlage erlitten haben, die sozialen Reformen in'S Stocken gerathen zu lassen. Weder die im BundeSrath vertretenen Regierungen, noch der Reichstag wird einen so thörichten Standpunkt eknnehmen. Nach dem günstigen Verlauf« deS 1. Mai sind die Arbeiterschutzgesetze erst recht nothwendig. Sozialpolitik treibt man nicht aus Furcht oder Laune, sondem nach dem höheren Gesichtspunkt deS allge meinen Staatswohl-und da ist «S für keine Einsichtigen ein Zweifel, daß die Zeit mit unwiderstehlicher Gewalt nach gesetzlichen Einrich tungen zur Schonung der menschlichen Arbeitskraft und zur geord nete» Vertretung der Arbeiterintereffen drängt. In den Arbeiter- auSschüffen, wie sie der BundeSratbSentwurf enthält, soll die Eben bürtigkeit beider Theile, der Arbeit und de- Kapitals, zum wirk samen Ausdruck gelangen. Diese Arbeit-Vertretungen müssen ab« nicht bloS Rechte auSüben, sondem auch Pflichten übernehmen. Sie sollmaus die Erziehung der jugendlichen Arbeiter mit einwirken, welche heute nur gar zu gern dem bejahrteren und erfahrenen Ar beiter über den Bart fahren. Außerdem wird die Autorität der Eltern und Vormünder üb« die Unreifen dadurch eine Stärkung erfahren, daß die Minderjährigen, d. h. die jungen Leute unter 19 Jahren, dm Lohn nicht direkt erhalten, sondem, daß er Jenen eingehändigt wird. Die direkt« Lohnzahlung an die Arbeiterjugend hat wesentlich mit zur Zerrüttung der sozialen Verhältnisse, zur Lockerung der Familienbande beigeiragm. Hierüber wird sich »och Manche» sagm lasten, wenn der Entwurf de« Arbeiterschubes dem Reichstage vorlirgt. Der günstige Verlaus de« I. Mai wird, nnd da« ist nicht daS geringste Ergebntß. di« kräftige Fördemng des ArbeiterschutzeS bewirken und dessen Durchführung ermöglichen. Und wenn sich künftig die Lebenslage der Arbeiter erhöht und sie ein freieres Dasein führen, so verdanken sie Das der Einsicht, mit der sie sich am 1. Mai weigerten, der intemationalen Sozialdemokratie HeereSfolge zu leisten. Allmählich lenkt sich der Blick auch auf andere Dinge. Von hohem Werthe ist namentlich die neue Silberbewegung in den Vereinigten Staaten. DaS weiße Metall ist in rascher Steigerung seines Werthes begriffen. Das sog. Blandgesetz vom Jahre 1878 verpflichtet das Schatzamt der Vereinigten Staaten, allmonatlich Silber im Werthe von mindestens 2 und höchstens 4 Mill. Dollars anznschaffen nnd zu Silberkurant (Dtandard-DollarS) auSzuprügen. ES sind etwa 400 Mill. Silberdollars ausgeprägt worden, die der LandeSgoldmünze gleichberechtigt sind. Dadnrchwurde demSInkendeS Silberpreises Einhalt gethan. Bevor Deutschland die Goldwährung einsührte, stand Gold zum Silber imVerhältuiß von 1:15'/r, d. h. man bekam für ein Pfund Gold 15'/2 Pfd. Silber. Infolge der deutschen Silberverkäufe sank der Silberpreis so. daß man 22'/- Pfd. Silber zahlen mußte, um 1 Pfund Gold zu kaufen. Jetzt bat sich das Verhältniß schon auf 1:20 gebessert. Amerika genügt dies aber nicht. Es ist vorgeschlagen, so viel Silber anszuprägen, daß min destens daS in Amerika selbst gewonnene Silber ausgeprägt wird. Alle Adem des Verkehrs sollen mit Silber auSgefüllt werden. Leicht wird dies allerdings nicht sein. Die Mittel, die Siiber- dollars in den Verkehr zu bringen, versagten bisher. Man bat sogar große Gewölbe bauen müssen, um die ausgeprägten, aber nicht in Umlauf zu bringenden Silberdollars unterzubringen. DaS Schatz amt schritt daher dazu, Silber-Certisikate (in Abschnitten bis 1 Doll, abwärts) auszugeben: sie werden gem genommen und bilden einen bedeutenden Theil des Geldumlaufs der Vereinigten Staaten. Ter jetzige Plan geht dahin, daß die ausgeprägten Dollars die Unterlage für auSzugebcnde Schntzbous bilden, die bei Zoll- nnd Steuerzahlungen angenommen werden nnd den Nativnalbanken als gesetzliche Reserve zu dienen haben. Bereits jetzt zeigt sich als Folge der gebesserten Silberpreise in Amerika eine außerordentliche Belebung aller Geschäfte, der Wcizenpreis bewegt sich auswärts. Wir in Deutschland können uns nur darüber freuen. Wenn der amerikanische Weizen thenrer wird, macht er dem unsrigen nicht mehr eine so mörderische Conkurrenz. Doch davon abgesehen, ist es nicht ein Vorlheil für Alle, wenn unser einheimischer Silber bergbau künftig ein wcrlhvolles Produkt liefert? Was hat denn daS Silber eigentlich verbrochen, daß man sich seiner mit oller Ge walt entledigen wollte? AuS dem Rückgang des Silberprcises. aus den fortwährenden Schwankungen deS Werthverhältnisscs beider Metalle haben nur die Golvonkel» an der Börse Vortheil gehabt und diese hätten, dächten wir, gerade genug verdient. Fernschreib- nnd Ferns-rech-vertchte vom 3. Mai Chemnitz. Die Eisen - Industriellen im Cbemnitzcr Bezirk batten nur einen Arbeiter wegen nnentschuldigten Ausbleibens am 1. Mai von der Arbeit auSzmchließen, da die beiden anderen ihr Ausbleiben rechtfertigen konnten. Berlin. Der BundeSrath überwies beute den Nachtrags- Etat für 1890/91. Ostnfrika betreffend, an die Commission für Rech nungswesen. Die dem Bundesrath vorliegende Novelle zur Ge werbeordnung bedroht die öffentliche Aufforderung zum Cvntrakt- bruch mit Gefängnisstrafe bis zu 3 Monaten. — Nach bisherigen Vereinbarungen wird sich das Präsidium des neuen Reichstages wie folgt zusammensetzen: v. Levctzow (kons.), Präsident: Gras Ballestrem (Centr.) 1. Vicepräsidcnt; Prof. Dr. Höhnet (stets.) 2. Viccpräsident. — Major Liebe« ist gestern Abend im besten Wohlsein aus Ostafrika hier cingetroffen. — Das Abgeordnetenhaus überwies die Rentengüter-Vorlagc an eine 2Ier-Comiiil>sivn zur Vorberathung. Die Meinungen über die Wirkung des Gesetzes geben sehr auseinander. — Der Landtag wird seine Bcrathungcn vor Pfingsten abschließen, weil demlelben weitere größere Vorlagen nicht zugeben. Berlin. Ein Hamburger Telegramm übermittelt folgende Mittheilungen der .Hamb. Nachr." Das Blatt crwälmt als That- sache, daß während des letzten Winters unter Bezugnahine auf einen kurz zuvor in Friedrichsruhe gewesenen Berichterstatter in höherer Stellung dem Kaiser zu Ohr gebracht sei, Fürst Bismarck wäre so hochgradig Morphinist, daß er den Zusammenhang der Gedanken verloren bätte. Der Kaiser habe es darauf für nöthig erachtet, durch Anhörung SkbwenningerS sich Von der gänzlichen Grundlosigkeit dieses Gerüchtes zu überzeugen. Die .Hamburger Nachrichten" erwähnen auch, daß damals bei Leuten, die mit dem Fürsten Bismarck geschäftlich zu thun hatte», der Eindruck hervor- gerusen wurde, der Kaiser wolle sich um jede» Preis von ihm trennen und unterhandle bereiis hinsichtlich der Nachsvtae, während umgekehrt an maßgebender Stelle dahin berichtet wurde, der Kanzler sei fest entschlösse», unter allen Umstünden zu gehen. Welche Wirkung diese Jntriguen gehabt hätten, von wem sie ansgmgcn. werde die Geschichte über kurz oder lang auMrcn. Die .Hamb. Nachr." dementirrn endlich die Mittheilung, der Kaller habe von Strußbnrg vom Fort Bismarck aus an den Fürsten Bismarck tcle- graphirt. Ein tolcheS allerhöchstes Telegramm sei in FriedrichScnhe nicht eingegangcn. — Der Kaller besichtigte beute daS Lebr-Jnfan- terie-Bataillon zu Potsdam und trat Nachmittags 1 Uhr die Rette über Leipzig nach Altenburg an, woselbst festlicher großer Empfang stattfand. Die Rückkehr nach Potsdam erfolgt in der Nackt zum Montag. — Die Eröffnung deS Reichstages findet Dienstag Mittag 12 Uhr im Weißen Saale deS KönigSschlosjcs durch den Kaiser selbst statt. Die Thronrede ist bereit» scstgestcllt und erhielt heute die Genehmigung des KallerS. — Die Taufe der jüngstaeborenen Prinzessin, Tochter des Prinzen Friedrich Leopold, findet Mitte Juni im Stadtschlosse zu Potsdam statt. Hamburg. Ein großer Theil der auf den Staatsbauten. Wersten und Fabriken beickättigten Arbeiter, welche am 1. Mai feierten, wurden gestern abgelohnt und entlasten. ES fand keine Ruhestörung statt. Frankfurt a. M. Die Arbeiter-Tumulte in Höchst setzten sich gestern Abend m verstärktem Maße fort. Vergebens forderte die Polizei zur Säuberung der Straßen auf. Als aus der Menge ein Sckuß siel, machte die Polizei von den Waffen Gebrauch und trieb die Massen auseinander. Die Feuerwehr wurde zur Ver stärkung der Polizei ausgeboten. Wiesbaden. Die Ex-Kajserin Engenle ist heute Mittag hier eingetroffen und im Hotel dn Rhin obgestiegen. Paris. Heute schissen sich 4 Compagnien in Tunis nach Dahomey ein. Weitere Verstärkungen geben am 18. Mai ab. — 83 der am ersten Mai verhafteten Personen wurden vor Gericht gestellt. — Die Anklageschrift in Sachen des Kuvierringes stellt fest, daß das Pariser Haus Rothschild sich an der Sache Anfangs mit 12 Millionen betheiligt, dann aber wenigstens seinen Namen zurückgezogen hat. als die Zeitungen den Schwindel aufzudecken begannen. Bern. Ein Bericht deS Departements deS Auswärtigen äußert Besorgnisse hinsichtlich der groben Zahl von Ausländern, welche sich in der Schweiz niedergelassen haben. Die Zahl derselben wird mit 238.000, d. I. 10 Proz. der Gesammt-Bevölkerung, angegeben. Dieses Verhältniß enthalte eine Landesgefahr. Chicago. Tie Streikbewegung nimmt schärfere Formen an. Vielfach kommen Gewaltthätigkeiten vor, namentlich finden zwischen den Streikenden und ihren arbeitenden Genossen Kra walle statt. Die Berliner Börse verlief bente in ungemein fester Haltung. Ans der Provinz, sowie aus dem Anslande lagen um fangreiche ttaniordreS vor, auS letzterem namentlich für Rüsten und fremde Renten. Banken durchweg höher, konnten später »och er heblich weiter anziehcn. Deutsche Bahnen fest, auch für öster reichische bestand regere Frage, besonders Dnxer höher. Bergwerke lebhaft und steigend. Später war der Tecknngsvcrkebr ans diesem , Gebiet fast stürmisch. Infolge des flüssigen Geldstaudes nahm die teste Haltung später im Allgemeinen noch zn. Im Castaverkehre , waren Banken fest. Dresdner Bank 3 Proz. höher. Eisenbahnen fester. Bergwerke zogen meist um mehrere Prozent an, auch andere Industrie-Papiere vorwiegend höher. Deutsche Fonds besser. Von , österreichischen Prioritäten besonders 5vrozentige Lombarden gc- « fragt. Privat-Discont 2Vo Proz. Nachbörse sehr fest. — Wetter: ! Meist bedeckt, thcilweisc Regen, Ost-Lüd-Ostwind. Nranklur» M. «irr«» ««,«»»». >88,1». «»»» > >03,1». «olliitr 162.70. «„»«er —. I»r»r. llaa. G»»r. 88,KO. »>«eo»«, > 218.2a. »re«»n. vc. lis.ia. «««ra 111,0». «cllenNrchen —Ke«. »-rl«. >»»,«».> Rente 8S.L7. »»leid« ML.»». AtnNenrr S1.SL. «>„«». dnlm >76,20. 28».<!0, »». Prioritäten —. Dixmier 73«I,. »a»»»e» «Si,2ü. 0tt,m»»r» L77.Ü». ««rom„e —. geft. Varl«. Produkten IS»»,».» «ei„n »er »1o> 20.2». »er Sei»br.-Pee»r. 28.S», behauptet. Spirit»» »er Mai 86.7». »er Sr»tbr.-Decbr. .78.20, behaupte«. Rilbol Per Mai 70,0», »er Sc»«rmb«r-Trcembcr 62,00, ruhig. »mitrrdaui. prodiiiir» «Schluß!. Meizrn Per Mai 207, »rr Sloptr. 202. Roggen »er Mai WS, vrr Lcloder >28. Z- Oertliches und Sächsisches. — Sc. Majestät der Köm'gl. Flilgelavjutanten önia begab sich in Begleitung deS s Oberst schmalz acstern früh 1 Uhr mit V Eilzug zur Auerhahniagd nach Schandau. DaS Jagdglück war dem bohcn Jäger durch Erlegung eines vcächtigen Exemplares hold. Früh -V>7 Uhr traf der König m Villa Strehlen wieder ein. An der Nachmittag 5 Uhr daselbst staltgefundenen Hostasel nahmen Ihr Königs Hoheiten die Herzöge Friedrich Wilhelm, Heinrich und Adolf von Mecklenburg Theil. — Am Freitag Nachmittag reiste Se. Königs Hoheit Prinz Georg mit Oberst v. Trcitichke und Hanvtmann Wcstmann nach Zittau. Der Prinz nahm Wohnung im Gasthof zur Sonne und wohnte Abends einer geselligen Vereinigung der dortigen Offiziere bei. Gestern früh fanden die Bataillonsbesichtigungen statt, bei denen auch Se. Excellenz Generalleutnant v. Reyher und der Bnaadekommcindcill Generalmajor Weber zugegen waren. Gegen 4 Uhr Nachmittag» traf Se. Königs Hoheit wieder in Dresden em. — Geh. Reg.-Nath Theodor Meusel wurde zum Präsidenten des technischen Obcrprüfunasamles ernannt. — Der Dresdner Lehrergesangverein, unter Leitung deS Hcrm Prof. Wermann, brachte vorgestern den Königs Maje stäten eine Serenade vor der Königs Billa in Strehlen. Ein- gcleilct wurde diese Huldigung mit dem Begrüßungsgesana ,Will- komnien im heimischen Lande", woraus der Vorstand des Vereins, Herr Bürgerschullehrer Emil Richter. Ihre Majestäten mit einer Ansprache und einem dreimaligen Hoch begrüßte, in welch' letzteres die Sängerschaft mit einem harmonischen Hoch einstimmte. Nach dem Se.Majestät der König den Verein willkommen geheißen, sang der Chor den »stoben Wandersmann" von F. Mendelssohn. „Drauß' ist alles so prächtig" (Schwäbisches Volkslied), .Noch ist die blübcndc goldene Zeit" von Persall, ^chwertlied" von Weber, zwei Lieder im Kärnllmer Volkston von Th. Koschat: .WaS wobl d' Liad iS?" und .T'Hamkehr". von denen namentlich das letztere ganz besonders ansprach. .Die drei Rösclein" von Silcher und .Steriicnnacht" von Wermann. Ihre Majestäten verweilten wäh rend der ganzen Huldigung zum große» Theile aus der Veranda und waren sichtlich hochdesnedigt von den Leistungen des Vereins. Nack dem L-chlußgcsang traten Ihre Majestäten näher nnd dankten der Süngerichaft. woraus sich Ihre Majestäten mit dem Dirigenten, dem VorNcmde nnd einigen Herren der Sängerschaft unterhielten. Se. Majestät erkundigte sich femer nach den sttmmtichen Verhält nissen deS Vereins, nach der Stellung der Sänger, über die Stell ung und das Verhältniß des Dirigenten zum Verein und ließ sich den Solisten (Lehrer Göckeritz) vorstellen. Nach der Verabschieoung kehrte die Sängcrschast nach dem Versammlungsorte, Duttler'S Hotel in Strehlen, zurück, »m den Abend im geselligen Beisammen sein zu feiern. — Zu den Frühjahrs-Besichtigungen deS Garde- Korps sind unter anderen in Berlin von sächsischen Offizieren ein« getroffen: Edler v. d. Planitz, Kommandeur der 1. Jnsanterie- Brigllde Nr 45: Oberst v. Minckwitz. Kommandeur des 1. (Leib-) Grenadier-Regiments Nr. 100; Oberst v. Plato, Kommandeur des 11 Ininnteric-Regimeuts Nr. 139: Oberstleutnant v. Werlbot. ctatsmäßlgcr Stabsoffizier des 3. Infanterie-Regiments Nr. 102. .Prinzregcnl Luitpold von Bayern". — Anfang dieser Woche kommt der Generalfeldinarschall Graf v. Blnme >lthal nach Dresden, um hier einen mehrwöchent» lichen Ausenthalt zu nehmen. Während dieser Zen wird der Graf in großer Zurückgezogenheit inr Kreise seiner Verwandten, des Barons v. Oettngcr-Brabmow und seiner Gemahlin, geb. v. Schlegell, leben, da der Hauptzweck des hiesigen Aufenthalts eine Massaackur sein wird, von welcher derselbe Kräftigung seiner Gesundheit erhofft. Durch dle Vemiitteluna deS Herrn Oberbürgermeisters Dr. Stübel sind der evangelischen Hof-uno Sophienkirche — wie schon frittier bemerkt worden war — zwei große Altaricnster mit prachtvolle» GlaSgemäldcii von einem ungenannt bleiben wollenden Geber gestiftet worden. Dieselben sind nunmehr in der Kirche eingcietzt. Auf denselben ist die Geburt nnd Tauf«, sowie die «8 V ai'l- ' 8 DsD -
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