Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 12.05.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189005129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-05
- Tag1890-05-12
- Monat1890-05
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.05.1890
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
r«ßtbl«tt für P-ltttk. UiUrrbaltmia, Gel»ült«v«rkedr, BörltiideriLt. vnmdoillft«. v«»ua»aediit>r vlkrteliLlirUi«, M.2.«, dur» d>e Poll M 2,7b. «„»all,»« v»«kttiidiu»n>,ru Marikullr ZSv. « s. Soi»»a>>» t»s 12 Ul». äii RciiUlikt: Hr il>,'ilc»ii. S. um au Wc»1ic»iaaeu da> 3 ttiil T>r l>vaii»>c Gumdceiic >u»a«salir «LUbcu> ibPia . »»Mv,»- 1a»a od«r »ach ,)c»laoru 20 Pla lliuerni «?lciäi (iLiuurmudl) virile «0 Pla Äukuudluttuueu au> dccPrivai- ieac »nie 20 Pi» Siuc Rüruichcrtl rür die uachsiläaiae r'liuualuuk der Auinae» wird »in» „euedeu Aus- waruük 2Iuküud>au»»dau>»uac aeae» Bc»»crl-cc,iiil>m» dunl> Primnacke» oder P»tieiiiznli>un>r. ftür Rii-Iaade emaemudicv Schrift- iittcke leluc ^erd>ud!»1ue>l. «nlimdiuummi ueluncu >»>»»,tiicke ualuliauc Peruuileiuuadueileu au. .teruiurechiielie Pc c: I«o.c „l)sr Vi,sctu-»c>u>ll»r'' I)r. Xaünvr'« 8anutor1um .»r- cv «. ... m > Erbet««, «lvkt, Vvltuoekt, ki«rr«n- .. » I (»irstltur), vlutarmatd, Vater- Aufl. 48,500 Stuck. ! . lr ldslsläva ste. ote. Dresden, 1890. I^küxl. uin^'ol». ^uvrkennuii^sn ' ltvv/vtdsu äiv VorLÜLlu Iltctttt.. <4.'I'r«lt/,8<Ii,Iir<>8<iell ^ !SL trzmliklivr4ii8vtzrlc»«k »08». RoS»« ES»ra>i»vi» sl Ikllvv ^>'k8«!ti«fi»drUl u. ^asutattaaxs-tlosrkLN, V. V. vluas, Uarlvnstr. 9 u. kortllcu«, pari,. u. I. Ltnxo. ILüoatN«!»« ^ Z rurä «ivvtssv - ^ krltL »LUSvil " « rr, I.. Leltt, Käiiiz; .kaliiiNllstrasss. tz ? Lniploklon von vr. niocl. 'CrvittinE- o Hn,Ln«I«i N»^«U, L«i»aratur«u, I^toindvi». in h'ull»»)-«», uovio Äimmtliel»' Ikiuirukii- rincl Ul»<Iv«»Ir« vvrLemlvt frei mich »Ile» '1'livilon äsr Stuckt Jos-illmes-Apolljelie. Zresüe». I>ll>littlilt^vvnl,tnt-I I'InlL t. I'vrm>i>rc;eIU's,.-Ile 1058. K Sch«»»««-««««««»«««« HNnai»»I«rS««a^ liaranlirt di-sjDrige WIlm, z» Hrigiiuilpreiseil. imikiljalv kr Killst sm Hönicfl. HvkLvotds^S, «RtllvI »t«f«LSSVt, i»'5 Hilis, mch aiiswiirlr lurler KcreLiuuili billiBer DciMiltiuilistiikstii. «r«»,,««. ««»,iA,»,»<>^ Rr. 132. Jernschreib« und Jernsprech»Berichte. LUsmarck»Denkmal. Dresdner Nndervcrciii. Bewcaiiiia der BrauersteWcn. "" " - - - — — - Ho ' " TageSaeschichte. „Walküre." ..WalleiNIeiii'ü Tod." Brieilaüen. Plauderlaichc. Erporlvcrein. > Fernschreib- und Fernsprech-Verichte. Hambnr g. Der hicsiae Verband für Eisenindustrie macht durch Inserat bekannt, das; sich der grükte Tbeil der Betriebe auf dem Gebiete der Eisenindustrie im Streik befinde, und bittet die Äustiaaticbcr deühalb um Nachsicht. Die Poltzeibehürde hat eine Bekanntmachung erlassen, in der sie die Arbeiterkreise daraus ans- nierksam macht, die Polizeiwachen und Patrouillen seien angewie- ,en. den Nicht-Streikenden gegen etwaige Stillungen oder Be lästigungen bei der Arbeit jederzeit Erbich zu gewähren. Petersburg Durch einen kaiserlichen Ukas wird der ,>uu»izini»isler ermächtigt behufs Erweiterung und Besserung der lu'üichen Eisenbabuen und behusS Nückerstattung der für diese Zwecke noin slieichc-ichatzaml vorgestreckten Sununeu eine innere Auleilic im Betrage von 75 Millionen Kreditrnbeln unter der Be nennung „Innere koniolidirte Eisenbahnanleihe erster Emission von 1890 zil 4'2 Proeeut verzinslich" anfznuchmen Sofia, lO. Mai. Nachmittag zwischen 2*2 und 3 Uhr wurden hier zwei leichte Erdslös'ze vertikaler Richtung verspürt. »r « w - « >> r e , io. Mai rsaaicuberickl. Bauiuwolic IN rüew ?iork >2. da m Acw Orlcana li-->. Ran. Peirolcum ro"» Alicl Teil ,u New AoU 7 2v >ii. da. in Pliiiadclvlua 7.2v G. Raiics Petroleum in Nciv-Äork 7.30. i>o l ip« li»o >>nir,-i>lv» ver Juni 8S.2K. .-ücniiich leu. Schinalc loco «.so. ao. lPekie u. NrotlierS>«.«S. 8nckcr>>"uir wLuim? Aiuoiov»«»«» s nom.. Mais «New)«!'». Rollier Wiiilciweuen loco >01'/-. Kailce il-or l!m-l W. Mclil 2 D. ss C. iScuciticliaau l >/-. Mivler der Juni i->.as. Wci.ce» ver Mai ns'/», rer Inn, !«. rer Tneinder s?'/,. NaNee kio Sir. 7, Io» rrckin»r^ ver Jnli IK.-I2. rer Sluausl u>.22 vertltchkS und Sächsisches. — Vvrgcsleni weilten Se. Erccllcnz StaatSministcr v Thüiiimcl. Geheimrath §>eiinann niid Geheimer Mnanziatb Dr. izrcicslebc» in Gleiberg. Tic Lieneii besuchte» Vormittags das sionigl. Verganit, das Oberhüttenamt. die Lberdirektio» und die Bergichnle. die Königl. Bergakademie nebst Znbehvrunaen. An allen Stelle» fand durch die betreffenden Chefs Vorstellung der Beamten statt. — Das Ministerium des Innern hat den Präsidenten desLandes- »lediziiialkollegiinns Geh. Nath Dr. Günther und den Gch.- Mcd. Rath Tr. Merbach nach Meerane entiendet, um dort Er- Iicbungcn darüber anzuslelleii. inwieweit die gefärbten Garne auf die Gesundheit der Weber nachtheilig cinwirken. Cs ist behauptet worden, das; inclusach schlectugelärbie Garne zur Vclweiiduug kämen, und das; gerade sie gesundheitsschädlich wirkten. DaS Ministerium lcheint cs als das wichtigste zu halten, das; das Verarbeiten schlecht gesalbter Garne bei der Weberei überhaupt verboten werde. In dessen floht die Durchführung dieses wohlgemeinten Verbots auf Schwierigkeiten, die aus der Konkurrcnzsähigkkit hergclcitct werde. Sollte es nicht möglich sein, in alle» Bundesstaaten, wo Wcberei- isiiduitric eristirt. »ibercinsliiumend die Verwendung gcsundheits- 'chädlicber Garne zu verbieten !' — Der ordentliche Professor der Phhsiolvgie in .Malle. Tr. Bernstein, ist zum Neelor der dortigen Universität gewählt worden. — Ter ausserordentliche Professor Ewald in Leipzig wurde zum ordentlichen Professor der Ercgcse des neuen Testa ments aii der evangelisch theologischen Falkultät in Wien ernannt. — Ter .llaininergcrichtSrath Dr. Justus Olshauseu in Berlin ilt als Rcichsgerichlsrath nach Leipzig berufen und wird sein Amt da selbst im Lause des Sommers antrelen. — Wie früher, so hat auch nach der dicsnialigcn Rcichstags- eiossunng das evangelisch lutherische Landeskonsislorium angevrd- uet. das; im allgemeinen Kirche »gebet am gestrigen Sonntag hinter den Worten: Segne Kaiser und Neich" noch die len,gen : „insbesondere auch die Arbeiten des im Laufe dieser Woche zlilaiiunengetikteucn Neichstages" eingeschaltet wurde». Der Einladung der Herren Oberbürgermeister Tr. Stübel und Gcl>. Hofrath Ackermann folgend, versammelten sich gestern Vormittag ll Uhr etwa 50 Herren aller Stände. Vertreter der Negierung, der Residenzstadt, Geistlichkeit, Bürgerschaft und des GewerbeslaudeS in der Aula der Krcuzschule zur Konstiluirnng des SrlSausschusjeS zur Errichtung eines N a r i 0 n a ld c n k »1 a Ie s für den Fürsten Bismarck. Herr Oberbürgermeister Dr. Stübel legte in seiner begeisternden Ansprache dar. das; er und Geh Hosralb Ackerma»» mit Freuden die vom Berliner Ecntral- Evmitec gegebene Anregiing und den Gedanken ersaht habe, dem um Deutschlands Geschicke so hochverdienten Fürsten Bismarck nach efnriicktritt von seiner segensreiche» Wirksamkeit noch bei Lebwiwn ein bleibendes Denkmal zu errichten. Dasselbe löste nicht als grober Monnmcrital-Bau erscheinen, sondern nur ein lebcusfiisches Abbild des unvergleichlichen Staatsmannes dauernd vor unsere »nd unserer Nachkommen Blicke führen, während die etwa zu erreichende übersch,es;ende Geldsumme einem groben ge meinnützigen Zwecke überwiesen werden tolle. Die Versammlung zollte diese» Darlegungen ihren volle» Beifall und pcruahni. das; bewits in Berlin und Hambnra gegen 30,000 M. gezeichnet worden seien, worunter allein Bleichrvder mit 10,000 M. Durch Akkla mation wuroe» zum Vorsitzenden des Ortsausschusses Oberbürger meister Dr. Stübel, zu dessen Stellvertreter Geh. Hosrath Acker» mann, Eommcrzienrath Günther und Eonsul Arnstadt zu Schatz meister» und Raths-Archivar Dr. Richter und Rechtsanwalt Trö- mcl zu Schriftführern gewählt. Der Ortsanslchnb wird nächster Tage einen Ansrus zur Sg»li»lnng erlassen, wobei Gelegenheit gegeben weide» soll, den Shinpathieen für den groben Reichs- kanilcr auch durch den bescheidensten Beitrag ans allen Schichten der Bevölkerung Ausdruck zu gebe». Die bezüglichen Sainmcl- slellcn weide» bekannt gegeben werden und man lwsst auch in den Herzen des schlichten Volkes einen Hellen Wiederklang zn finde», wo cs gilt, das Andenken eines Mannes zu ehren, der auch für da? Volk, für den schlichten Arbeiter Vieles und Grobes getha»! — Wie einige Blätter zu berichten wissen, ist bereits vor einigen Monaten ans ÄnenoS-AhrcS die 'Nachricht in Leipzig cingetlofsen. dab der flüchtige Direktor Winkclninnii von der im Jahre 1887 in NndervereuiS zu verfolgen. Die Geladenen fanden sreundliches Unterkommen ans einem gemiethcten Damvfcr, während die Ehren gäste an dem weit hinter der Maricnbrücke gelegenen Bovtshgnse empfangen wurden. Dort Halle der nni den Riiderwort hochver diente Präsident, Herr Lehrer Küchlcr. sowie die Herren Brehlcr, Schneider und Mühe die Aufgabe übernommen, in zuvor kommendster Welle die (vaste zw empfangen. Ein reichlich besetztes Buffet diente als hilfreicher Bnndesgenosse. Hier iah mmi zahlreiche hervorragende Freunde und Gönner des edlen Nudersvorls vereinigt. Neben Herr» Dr. Teichmüller, Vorstand der Rudergesellschast, »nd Herrn Meyer, dem Enkel des hochverdienten Jean Meyer und Föiderer jedes vornehme» Sports, war Herr Bürgermeister Bönisch, zugleich als Vcrlreter deS .Herrn Lberviirgerincislers. Herr Dr. Ull- iimn» als Vertreter des Herrn Amlshaiivlni. Tr. Schmidt und Hr. Stadtralh Böscnberg, Herr Tr. Lohe »nd zahlreiche Stadtverord nete erschiene». Drei Kanonenschüsse erössnekcn das Fest. Auf den schmalen langen Booten glitten die Ruderer durch das Wasser. Tie kräftigen, schlanken Gestalten, die meislcihast das Ruder hand habten. gewährte» ein Bild »innnlicher Grazie. Eine Art finai,ten Wettkampfes führte Boote mit je cinein, vier, sechs oder acht Rude rern vorbei. Besonders sei ein Achlrndcrer erwähnt, in dem die würdigsten Vvllbartc männliche Kurst und reise Erfahrung be kundeten. Sic mögen bei der ichwülen Witterung wobt am meisten nach einem küble» Trank gelechzt habe». Die von der „Kette", dem Gencraldircllor der Nordwesl-Geiellschast und Herrn Meyer zur Verfügung gestellten Tampscr gestatteten den Ehrengäslen den iinbehinderlcn Blick. Jcht, wo die bisher zersplitterten Kräfte vereint sind — däs war der allgemeine Eindruck — wird der Riidervercin erfolgreich ans vcrn Kamvwlnbe gegen die 'Ruderer aller anderen Spottpläsze eintrcten können: Einigkeit macht auch hier stark! — Nicht unerwähnt bleibe eine gemütliliche, stille, aber etwas warme Kajüte, wo. Tank der Gastfreiheit des Besitzers, bei trefflichem Kavwein und Bordeaux eine kleine Extrnseicrlicbkett statlfand — als sic zu Ende war, oa schwankte die Schiffsbrücke ganz merklich. Hiv. hip. Hiirrab! — Betreffs des vorgestern gebrachten Artikels über die Bewegung der hiesige» B r a n e rg e h i l se n, der von Arbeitnehmern her- rnhrle. wird onS Kreisen der Arbeitgeber Folgendes erwirderl: „Es cittspricht vollständig den Dhaliacheii. dak die Gehilfe» in Form eines Bittgcstichcs ibre Fordc»i»gen den Arbeitgeber» nnlerbreilet haben: wie aber diele Forderungen in ihiem Hanptthcile, nämlich dem materielle», beschossen sind, wird nicht darin gciagt. T,e Braiiergesellen batten bei einer 10'/->—Ilslündigen Arbeitszeit bis jeht eine» Anfangslob» von Mk. !>o, der weitaus gröbere Tbeil aber mcbr: dazu freien Hanstrunk, der sich ans mindeslens 5 Liter Lagerbier stellt, was, znin Flascbenbier-VerkaiifsrreiS gerechnet, per Monat N3 Mk. ansinacht, imd schliesslich src,e Wohnung, Beleuch tung und Beheizung 10 Mt. per Mviial, also ei» Miiiiinateiu- kommcii von 133 Ml für eine bei de» sepigen maschinellen Eiu- richluiigcii durchaus nicht schwere Arbcil. Mau sollte glauben, es sei dies ein Loli», der zur nuigc Leute, und mir solche bekommen ja eigentlich diesen Mi»imallohn— da die länger in einer Branelci Beschäftigten auch bis zu 130 »nd l tO Mk. Lolin und die obigen Nebcnbezngc beziehe» — vollkommen ansreichi. Was wird »nn aber in dem Bittgesuche verlang! !' Ein Minimallobn von IW Mb 57 Psg. per Monat, was zuzüglich der obigen Nebenbezüge im Wcrthc von 43 Mk. eine» Muiimaklobn von l7l Mk. 57 Psg. ansmacht! Wie sich die Leute liberhanvt das Verhällnisz zn ihren Arbeitgebern vorstellen, gelst wohl am besten ans der That- sache bervor, das; sie den Bignercidireltor Rösicke aus Berlin zn einer Versammlung der Brnucrcidireklorcn, Braumeister und Ge hilfen, die am 0, d. M. stattsinden sollte, eingeladcn haben, ohne auch nur vorher bei ihre» Arbeitgebern unzusrngcn, ob ihnen dieser Tag und Stunde, geschweige denn diese Vermtttelnng überhaupt genehm sei. Die Arbeitgeder haben cs allerdings abgclelmt, mit einer Kommission zu verhandeln, und zwar ans dem Grunde, weil sie der Ansicht sind, das; ;eder Leiter >» seiner Bmnerei selbst zn sorgen und sich mir mit seinen, nicht aber mit ans;e»slcbe»den Leute» g»scina»dcrzusel;cn Hai, Tic Wohnungen in len groben Brauereien sind überall derartig, das; die Leute zmricden sein könnten, tbalsächlich auch der grösste Tbeil zufrieden ist. Ta, wo wirklich Misytände vorhanden sind, genügt es vollständig, wenn die Braucrelleiler dnrnns aiifmcrktam gemacht werden, und es wird sich ein Jeder beeilen, solche cibzuslellen. Es ist aber anch nicht dies der Grund, weshalb ein Thcil der Burschen auherbalb der Brauereien wohncii will, der cigcnlliche Grund ist nicht in den Wohnungen selber zn suchen, sondern darin, das; man die Leiste ans der Brauerei hcraiishaben möchte, damit sie leichter zu hecin- flnsscn sind. Nebrigens wissen auch die Brauer es ganz gut. dag namentlich die Mälzer nnicr ihnen gar nicht außerhalb der Brauerei wohnen können, da es die Eigenlhümlichkeit der Mälzerei verlangt, daß in iiiircgclmäßlgcii Zwiichenpansc» bald der cnic, bald der andere von ihnen in der Nacht zur Arbeit auf 1 oder l'/s Stunde komme» muß. wen» das Malz nicht verderben soll. Eigeiilhümlich gcscitzt hat der oder haben die Einsender den Punkt über den Bier- gemis;; dieser Punkt liest sich gerade so, als ob die Gehilfe» einen Miniinallohn von !>0 Mk. bekämen und hiervon ihnen min N Mk. für Biergennb gckürzr würden, während dieses, wie oben ja schon onSgcsührt, durchaus nicht der Fall ist. Daß das Freibier, obgleich cS in so ausgiebigem Maße gegeben wird, zum Bicrransch sübri, wird von Seilen der Arbeitgeber entschieden bestritten. Die 10- fortige Entlastung läßt sich in dem Brguercibetricbc nicht aushebcn. Sollten sich übrigens die Brauer bei dem gefassten Bescheide nicht beruhigen, io besteht die Absicht, an ihrer Stelle, wie dies z. B. in Ellimbach beslebt, soweit irgend thunlich, Tagelöhner anznnch- men, da diese thatsächlicb einen großen Tbeil der Arbeit ebensogut wie gelernte Brauer machen können und viel billiger zu haben sind. Daß übrigens die ganze Bewegung auch hier wieder »nr cinigen Hebern zu danken ist. geht wohl am besten ans der Antwort her- 10er . am besten aus der Antwort her vor, die dem Einsender von einem Brancrcibcsihcr mitgellicill wurde. Derselbe erhielt von seinen Leuten auf die Frage, ob sie denn bei ihm unzufrieden leien oder worüber sic zu klagen hatten, die Antwort, daß sie ja ganz znsrieden seien, daß sic aber mit ihren Kollege» »iitthu» inüßten. — Kleine Ausflüge in den Wald. Wenn die Kirsch- blnthe vorüber, kommt für den Dresdner die Waldlienlichkeit dran, denn jetzt ergeben Maiwuchs, Stcrnmieeeii. Fgcccii, die sich nuf- wickcln, Vvgelschlgg »nd Knkiiksms das beste Genießen. Man besucht die reizende Landschgst des Pricßnitzwassersalls so: Gehe oder fabre bis Station Klotsche-Königswcild. (1 Stunde Entf.). Vom Äalinhosc links zm» Nessclgrmid hinab, durch dessen hohe Brücke hindurch, unten bei der Theilung links und immer ihalauswärts bis zum großen Grcniitbruch (mit Melaphyr, , Arscnikkies »nd Blei): dort hinter dem Bruche von der Waldstraße weil er das fröhliche Ende, falls der Rcgengott fern bleibt, ver-j rechts ab und aus dem alten, für König Jvhann «ngclcgtcn Königs- heißiingSvoll andenlet. Zahlreiche Schaare» fanden sich um kl Nhr j siege bis zur steinernen Berawerksbrücke. Ruhebänke» und Wasscr- ein, uni von der herrlichen Terrasse ans die erste Aktion des fall, von der Station Klotsche nur '/« Stundc, Konkurs geralheiic» Dislontobank sich in Vnenos-Ayrcs aushallen und dort »Mer dem 'Namen Köhler ei» Agent»»- und KomniiisionS. geickäft betreiben soll. Tic SlaatSanwaltschast hat in Folge dessen durch Vermittelung des sächsischen Juslizministers sofort Ver handlungen mit den Behörden in Buenos - AyrcS anacknüvft, icdoch soll bis jetzt irgend welche Nachricht, ob diese Verhandlungen zn einem Ncinllate geführt haben, noch nicht eingegciiigen sein. — Ter Dresdner Rudervercin hatte gestern eine reizende Festlichkeit veranstaltet, gcwisscrinaßen als Freuden-! seier über die gelungene Vereinigung einer 'Anzahl, das gleiche Ziel auf verschiedenen Bahnen verfolgenden Verbände. Noch ist eS nicht Zeit, über den Abschluß des Festes zu berichten, das vor-! auSsichtlich erst in später Nachtstunde sein Ende finden wird, wobl; aber darf der glücklii^e Anfang schon seine Schilderung finden, — Ter Stadtaiiflage ist heute die Nummer 92 des Ge werk e s ch u tz beigelcgt. — Vorgestern Mittag erregte der Transport eines mächtig grckßen Dampfkessels Anstcben. Vom hiesigen Leipziger Bahnhöfe wurde derselbe zwölsspännig über die Marienvrücke durch die Stadt nach Räcknitz zn unter polizeilicher Aussicht und Be deckung transporlilt. Der riesige Tginyikcsicl kam aus Hörde b. Essen und hattc ein Gewicht von 420 Ecntiicrn. Er soll für «ine größere Ziegelei bestimmt gewesen sein. — Am vergangenen Freitag Abend sind in der Neustadt eine ganze Anzahl Sozialdemokraten, welche nii! Kleislertops, Pinsel und Plakaten ansgcrllckt waren, um die letzteren an den Mauern, Planken 11. s. w. anznkleben, bei voller Arbeit betrossen und verhaltet worden. Da die Plakate Boncotterklärnngen über mehrere Schankwittlstchciftcii der 'Neustadt enthielten, so dürste dieser Unstig iür die betressenden Personen noch ein ernstes Nach spiel bei Gericht finde». — Der gestern als vermißt gemeldete Knabe in Stollbcrg bat sich wieder ;u Hanse eingestellt, nachdem er sich mit einem Gcsinnlingsgenossc» 2 Tage lnng im Freien umhergetneben hat. — Ter Gatten-und K i»dcsm örder Benedict ans Alt- lcisnig ist nicht in Leipzig, sondern in Weißenfcls verhallet wor den. Derselbe war schon von der Polizei in Halle in der Nacht ziiin Tonncrilaa wegen Verdachtes des Selbstmordes an der Clanß- brücke rintgegnlsen worden. Da aber der Doppelinord von Alt- leisnig noch nicht bekannt war. so ließ man den gefälnlichen Men schen, der sich Friedrich Biincdict aus Eutritzsch nannte, mit Marschroute nach Eutritzsch versehen, ani Freitag Vormittag < wieder lausen. — Ter Privalns Elans i« Großenhain erhielt Seitens des cvang.-lnlbcr. Landeskonsistorililiis eine Anerkennungsurkunde. L- — Ein äußerst srechcr Patron kam dieser Tage in ein (statt- L Hans in ^Meißen, nahm »n einem Tüchc Platz und sagte: ^ „Wollen Sic mir ein Glas Bier und Vntterbrvd mit Käse geben?" „Sehr gern!" rief der srciindliche Wirst) und löschte des Besuchers»» Hunger und Durst. „Wollen Sie mir gefälligst noch eine Cißarre V geben?" rie« dann herablassend der Gast, brannte sich den Glimm- L stengel an »nd wollte sich dann mit den Worten: „Besten Dank, § Herr Wirst!!" cnipiehlen. Doch ncitürllch verwandelte sich jetzt die 8 gute Laune des Wirtbcs in eine bitterböse und er verlangte das A Geld tür die Zeche. Der Betrüger hatte aber keinen Psennig bei »» sich und crwicderlc ganz ruhig, daß er ja nichts bestellt, jondern K nur gefragt habe, ob ihm der Wirst, etwas geben wolle. Daran, L das; lym der Wirst, etwas gegeben, sei er ia unschuldig. Die Sache H wird selbstverständlich ein Nachspiel vor Gericht haben, denn die Zeilen Till Enlenipiegels sind vorüber. >W — Am 9. ds. M'ts. ist in der Gegend von Börnersdorf,- Breitenaii, Oelsciigriind »nd Oelien rin wolkcnbruchartiger Regen " iiiedergegangcn. Leidcr ist damit auch ein nicht »nbedentciider Hagelichlag verbunden geweien, und haben taubcneiergrvße Hagel körner duich'chnitll'.ch 20 -30 Eeittimetel. an inanchen Stellen L« auch bis zu einem balbcn Meter hoch gelegen. Die in den Oelien-' gliliid stürzenden Wasser haben, wie auch der Hagel, nickt un bedeutenden Schade» aus de» Feldern verursacht. Ter Gottleuba bach bat in Folge der mitgcführten Erbmassen eine chokoladen- ähuliche Farbe erlangt. — Am Freitag Ngchmittag kam in der Trcibiiignn'ichen Schneidemnble in Elsterberg Ziminermcinn G. mit der rechten Hgnd in die Kreissäge, wodurch ihm die ersten Glieder der süns Finger dieser Hand obgeichnittcii wurden. — Wegcn melnerrr ichwercr SilstichkcitSbcrbrcche» wurde ein Volksschnllehrer ans Mylau vom Schwurgericht zn Planen zu 5 Jahren Zuchthaus und 5 Fahren Ehrverlust venirttieill. — E b e m n i tz, 10. Mai. Von den beiden hier inhattirlcii M ö > d e r n Schnccbcrgcr nnd Seiler, die beide znin Tode ver- iiithcilt winden, verlautet, daß Schnccbcrgcr, der bekanntlich den böhmische» Manrerlchrling Hetz ermordete, heute früh nach Dres den nbgeliefcrt ivn-rde, da seine Hinrichtung schon in den nächsten Tagen erfolgen soll. Seiler ist, wie bereits gemeldet zu lebens länglichem Zuchtbause begnadigt worden. — Drei Unfälle infolge durchgehender Pferde werden ans der Laust gier Gegend gcnieldcl. Der Handarbeiter Gottfried Fischer in Tautenhain vernnglückte dadurch tödllich, daß beim Durchfahren einer Balinilnteisühriliig die Pferde vor einen über ihren Köpfen hingehenden Gülcrzng scheuten nnd durchgingen, wobei der Gcichirrsührer berabgeichlenderl und ein Stück gcschleitt wurde. Ferner gingen in Reichersdorf zwei junge, ivertlivollc Ackerpfcrde durch, wovon eins den Fuß brach nnd ans der Stelle gctödtet werden mußte. Endlich genctb in der 'Nacht zum Sonn abend die Gattin des Lausigker Botenfiihrmanns Mäbling ans bisher noch iliiausgckinrtcr Ursache in die Räder des von ihr ge führten Geschirres und wurde zwischen. Lansigk und Lanlerbach todt niifgefniidcn. — Ein betrübender Unalücksfall hat sich am Freitag Abend in Frankcnbcrg in der Nähe des BahnüblManges zugetragc». Der in Dicnstgeichäslen über Land gewesene Bezirksalzt Dr. Fickert wurde ans der Heimfahrt in Folge Umschlagens des Wagens 10 heftig ans die Straße geschlendert, daß er schwer verletzt wurde »nd besinnniigSlos in seine Wohnung gefahren werden mußte. Seine Gattin wurde gleichialls äußerst schwer verletzt n»d mittelst Siechkordes nach Häme gebracht, der Kutscher fand im städtischen Krankeiilianjc Anfncihme. — Am 9. d. M. erhängte sich in einem Ansalle von Schwcr- mnlh ein 29 Jahre alter Gutsbesitzer in N a s s e l> ö h l a. — F» N c tz s ch k a u beträgt die Gciainnitzahl der Fabrik arbeiter nach einer am l. Mai vorgenoininencn Zählung 1905, nnd zwar 921 männliche »nd 1014 weibliche. Der Streik in den me chanischen Webereien dauert immer noch fort. — Aus Antrag des eigenen Vaters, eines Beamten inLcipzig. wurde dort ein ühähriger Bursche scstgenommcn. der in der letzten Zeit in 1t Fällen immer die gleiche Schwindelei ansgefnhrl hatte Durch die Angabe, lein Vater sitze in einer benachbarten Restau ration nnd könne seine Zeche inclst bezahlen, hattc er Beträge von 2—5 M. entnommen. — Die Allgemeine U ns a ll - V e r s i ch c r u n gsb a n k in Leipzig in Lignldntion hält Ende d. Mts. ihre letzte Gencralvcr- lamnilnng ab und kommen »och tm Laufe d. J§. die nicht nnbc- deittciidc» Reservefonds der Bank zur Verthcilnng an die Mitgliedei Wer also von den seiner Zeit vcilliiglücktcn Arbeitern glaubt, »och Entschädigungsansprüche an die Gesellschaft zu haben, der wird gut thu», dieselben bei Zeiten geltend zu machen. — Das am Freitag niedergegaiigenc Unwetter richtete großen Schaden in der böhmischen Erzgebirgsgegend an. Bei Eula nitschle der Bahndamm der Diix-Bodcnbnchcr Eisenbahn ab; die Verbindung ist unterbrochen: die Passagiere mußten umsteigen — Der Pfarrer v. Scpdcwitz in Frankfurt a. M ist zum Pastor an der Leipziger Lutbcrkirchc acwäblt worden SS SS
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite