Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 15.04.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189004156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900415
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900415
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-04
- Tag1890-04-15
- Monat1890-04
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.04.1890
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»«! iilüna puny Brie, » Pollciiualilim,. stür «Mab, eM«!a„i»er.ychritt. MI« km« Bnbittdllchkcit. lumaen nelmien mmmtllL« „asiiu^rllkNen a». 35. Jahrgang. Ausl. ^8.500 Strick. vr. Lsällvr'» 8an»1«r1um n; «L A>l««Ivrlü»>k«i»tlL I». M Ist« für Itlabet««. Klebt. k<><t8uelit, d'ei'»v»- I^ALId«,rriStLLH 1el«>v» (LlL!.tk«r), Nloturmutk, Uut«r- Ivldslslck«» «te. «te. Dresden, 189V. VoUkomwso»t«r ««Idst- tkitj-sr zzsiAusedlosor Mur86l»U«88vr. Urospoct« ffrslis unä knmco. 4«,aaa Stück Iw Oedraued. Vresäon-K., VISBli-trLi,«« 27» tvii^xiecli«! 216«. MorltL »artuus, 13 um! NLuxtstrasLs NerwLlln Nlvrrsolck, KimM. «apantli t «rlit j >10: «olinni^« sripüiapke (Patent) tür Krailor von 30 ptz. nn> (lir Dnmvn 75 l'tß'. j I?e!>t »ebrrar/.c- dnlkneiüens vlnttl» I»nn,^nt>»nell«0tl0l»v, „MillsrVL" § vm<! Mr Vvrni lv! !i,I IlM, 88-H LStLl lt VM Mo M ttnor, W Kmtl'ilM l-3. 1»»^ Lni-n-s- Caprivi und die Presse, Schutzzoll als Arbeiterschutzgesetzgebung. AVU'NZ't. Ausflug, Gerichtsverhandlungen. Tagesgeichichte. , Conservativer Verein. Gärtner-Lohnbewegung, SozialdemokratischerI 1 tWItivi'f Die alte Schachtel". ..Alnwbaden", Friedrich Friedrich j- > PHplN. 8enun«onll«ri Netaru« kür PoltttschkA o«. »mll Piere» in vreiör«. Die Pause zwischen dem Rücktritte deS Fürsten BlSmarck und dem Zusammentritt deS neuen Reichstages war bisher an politischen Ereignissen ziemlich mager, zumal in sie auch die Stille des Okier- sesteS fiel. Außer dem Zug Emin Paschas »ach den Binnenseen AwikaS und dem kaiserlichen Erlaß gegen den LuxuS der Offiziere bildeten die Vorbereitungen der Sozialdemokratie für den I. Mai idie Schweizer tauften ihn dm »blauen Maitag-) die wichtigsten Ereignisse. An Gerüchten und Muthmaßungcn mancherlei Art hat es freilich nicht gefehlt. In der Gestalt von Fühlen, suchen ein zelne Parteien herauszubekvmmen, wie sich der neue Reichskanzler v. Caprivt zu verschiedenen alten Forderungen der Parteien stellen wird. Eines weiß man: Herr v. Caprivi ist entschlossen, den bis herigen offiziösen Preßhusaren dm Laufpaß zu geben und außerdem den falschen Schein der Ossiziösität zu zerstören, den sich mehrere Zeltungen zu geben verstanden hatten. In diesem Bestreben darf der neue Kanzler sich der allgemeinsten Billigung versichert halten. Was an Stelle deS bisherigen Preßbureaus treten wird, weiß man noch nicht. Die Regierung bedarf eines beglaubigten Organs in der Presse; ebenso liegt eS im Interesse aller Parteien und deS ganzen öffentlichen Lebens, zu erfahren, was die Negierung beab> sichttgt und wie sie sich zu den Togessragen stellt. Dazu könnte der Reichsanzelger in seinem nicht-amtltchen Theile dienen. Was darin erschiene, würde zwar den Reichskanzler und die Regierung nicht verpflichten, für jedes Wort etnzutretcn; aber die Ocffentlich- keit könnte daraus die Auffassung und Absichten der Regierung zu den Tagesstagen kennen lernen. Oder es könnte auch eine andere Zeitung als offiziös bezeichnet werden. WaS auch in dieser Richt ung geschehen möge, jede Aenderung der seitherigen Prcßburean- vcrhSltnisse wird eine Verbesserung sein. Allgemein hat eS gefallen, daß der „NeichSanzeiger" den »Berliner Pol. Nachr." dcn offiziösen Charakter abgesprochen hat. Dieselben hatten auS- gcsprengt, der neue Kanzler trage sich mit der Umgestaltung des Bnndesrathes, der Schaffung von NcichSminlstrricn und anderen Acnderungen der Reichsverfassung; der best. Meldung war ein offiziöser Ansstich gegebm worden. Diesen Anstrich wischte der .NeichSanzeiger- kurzerhand hinweg; die Mltthcilung selbst ist damit als freie Erfindung gekennzeichnet. ES ist nicht bekannt, ob mehrere Mitthcilungen anderer Art ebenso blose Erfindungen oder Muthmaßungen sind oder ob sie ans Thatsachen beruhen. Dahin gehört, daß die Aufhebung des Paß- zwanges an der elsaß-lothringer Rcichsgrenze bevorstehe und daß Deutschland sich wegen Abschlusses eines neuen Niederlassungsvcr- trageS mit der Schweiz aus den Standpunkt der letzteren gestellt habe. Hierüber wird man wohl bald Näheres zu hören bekommen. Breiten Raum nehmen augenblicklich in der Presse die Ausfüh rungen über die Getrcidezölle ein. Ursprünglich griffen die frei sinnigen Zeitungen dieses Thema auf; später behandelte cs der sreikonservattve LandtagSabg. v. Zedlitz-Neukirch, Geh. Rath im Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Er bezeichnest die Getrcidc- zölle als nothwendigeS Uebcl, zu dem nur darum gegriffen worden sei. um ein noch größeres Uebcl, den Ruin der deutschen Land- wirthschast, zu verhindern. Die Landwirthschaft solle jedoch stets dessen eingedenk bleiben, daß Gesteidezölle keine dauernde Einricht ung seien, sondem zeitweiligen Schutz gewähren sollen, bis d,e deutsche Landwirthschaft sich auf die verschärfte Konkurrenz deS ausländischen Getreidebaues eingerichtet habe und in den Stand gesetzt sei, dieser Konkurrenz die Spitze zu bieten. Der vielbcmerktc Aufsatz schließt damit: man solle die Getreidezölle immer wieder und immer schärfer auf ihre Nothwendigkeit hin prüfen. Gegen den letzten Vorschlag wird sich an sich Nichts einwendcn lassen. Sollst die Untersuchung über die Gesteidezölle dahin führen, daß eine Ermäßigung derselben durchführbar ist, ohne die Land wirthschast zu gefährden, so wird man dazu übcrzugehen haben. Die gänzliche Beseitigung der Gesteidezölle, noch dazu mit einem Schlage, ist ausgeschlossen; selbst im freisinnigen Lager denkt Nie mand daran, dies zu beantragen. Die Getrcidezölle wie die Zölle aus andere Erzeugnisse der Landwirthschaft bilden nur den einen Theil deS Schutzzollsystems, unter dessen Herrschaft Deutschland wirthschastlich erstarkt ist. Sic find gleichsam der Grundstein des ganzen ZollgebäudeS. Insofern hat die „Kreuz-Ztg." entschieden Recht, wenn sie behauptet, wer den Mauerbrecher an die Gesteidezölle lege, thue dies in der Absicht, daß alle anderen Zölle nachstürze». WaS war denn die Absicht und daS ganze Grundprinzip der Schutzzollpolitik? Die gesammte Güstrerzcugung der deutschen Ration vor der unerträglichen Kon kurrenz de« Auslandes zu schützen. Einen Theil dieser Gütererzeugung, den industriellen, mit Zölle» zu schütze», den anderen, den landwirth schasllichen, jedoch schutzlos der ausländischenKonkurrenz preiSzugeben. daS Wäre die höchste Ungerechtigkeit, daS geht einfach nicht an. da hat auch der Bauer noch ein Wort hincinzurcden und er wird sich nicht ruiniren lassen wollen. Welche Zustände nvthigten denn 1879 daS Deutsche Reich, vom Freihandel zum Zollschntz übcrzugehen? Da war der deutsche Markt überschwemmt mit ausländischen Maaren aller Art; die Fabriken lohnten nicht mehr, die Löhne sanken immer tiefer, eS fanden in steigendem Maße Arbeikrent- lassungen statt; der Zinsfuß war hoch, der Ruin von Industrie und Landwirthschaft stand bevor. Stur der Handel erfreust sich einer Schelnblüthe. Dem Handel ist eS einerlei, wo eine Maare herlommt, ob auS Engiand oder Rußland, wer sie macht und sich durch ihre .Erzeugung cniäbrt, ob russische Bauern und englische Arbeiter, oder deutsche Bauern und Arbeiter. Damach fragt der Händler Sorge einer gesunden Wtrthichaftspolitik, daß die Nation Arbeit und Verdienst hat. Giebt's Arbeit, wird flott verdient, dann ist auch das Geld da, um die Maaren zu kaufen. Unter dem Frei handel stockte die Arbeit; unser Volk ging seiner Verarmung ent gegen. Diesem VcrarmnngSprozesse Stillstand geboten, wiederum Arbeit und Verdienst ins Land gebracht zu haben. daS hat der Uebergang Deutschlands zum Schutzzoll bewirkt. Vor der Wieder kehr des Unglücks der Jrcihandelszelt wolle uns ein gütiges Geschick bewahren! Die deutsche Arbeit in jedem Produktionszweige hatdcnZollschutz nöthig; wir müssen die industrielle und die landwirthschaftlichc Arbeit leistungsfähig erhalten. Beide sind aus einander angewie sen, keine kann ohne die andere bestehen, noch weniger blühen. Der Schutzzoll ist eine soziale Arbeiterschutzgesetzgebung ersten Ranges. Wenn Industrie und Landwirthschaft unter dem ruinösen Andrang ausländischer Maaren, genöthigt sind, die Löhne hcrabzu- setzcn oder gar ihre Arbeiter zu entlassen, so helfen alle sonstigen Arbeiterschutzgesetze, z. B. die Herabsetzung der Arbeitszeit, gar Nichts. Wo wirklich Ungleichheiten in den Schutzzöllen vorhanden find, da muß die Gesetzgebung ansgleichend cinwirken. Die landwirthschaft- lichcn Schutzzölle haben auch gar nicht verthenernd aus die Lcbcns- mittelprcisc elngcwirkt. Trotz der Getrcidezölle stieg der GetreideprciS nicht, erst die beiden letzten spottschlcchten Ernten thaten dies und bewirkten, daß der GetreideprciS wieder so hoch kam. wie er zur Zeit der Zollfreiheit bestand Ist eS den Freihändlern wirklich um billiges Brot und Fleisch zu thun, so mögen sie helfen, den Zwischen handel zn beseitigen. Man weiß, wie der Zwischenhandel das Brot und Fleisch auf dem Wege vom Felde und Stalle des Bauern bis zum Laden von Bäcker und Fleischer vcrtbeuert. Beschert uns der Himmel eine gute Ernte, so wird man an eine Herabsetzung der jetzigen Getrcidezölle denken können. Ihre gänzliche Beseitigung jedoch schwemmte auch die industriellen Zölle hinweg. Tann käme die Zeit, wo keine einzige wirthschastliche Thätigkcit mehr Gewinn brächte. Wirst aber dem Landwirth und dem Fabrikanten seine Thätigkcit keinen Gewinn ab, kann er den Arbeitern nicht mehr angemessene Löhne zahlen, nun, dann mögen sie nur ollcsammt cinpacken. DaS Schutzzollsystem ist unentbehrlich, um Industrie und Landwirthschaft im Gange, den Arbeitern aber Lohn und Verdienst zu erhalten. Feruschretb- und F-erusprcch-Berichte vom 14. April. Berlin. Ter Kaiser empfing heute Mittag den kurz vorher auS Wien eingetroffcncn Gcncraladjutantcn des Kaisers von Oesterreich, Generalmajor Bolfras v. Hahncnbnrg, der ein eigen händiges Schreiben von seinem Souverän überreichte. Vorher batst der Kaiser eine Ccmserenz mit dem Reichskanzler v. Caprivi gehabt. — Tie Kaiserin Friedrich ist mtt dcn Prinzcsfinnen-Töchtcrn Viktoria und Margarethe heute Abend nach Homburg abgercist. — Zur Verarbeitung cavallcristischer Arbeiten ist eine ständige Kom mission in Berlin medergcietzt worden, der u. A. auch die beiden Cavallcrieinsvektcure — eine neue Charge — von Rosenbcrg und Kleist angeboren. Die Cavallcricinsvekteure find berufen zur Leitung der alliährlick stattfindenden besonderen Cavallcricübungcn, sowie der vom Kaiser befohlenen taktischen UcbungSrciscn von Generalen und Stabsoffizieren der Cavalleric. Der Kaffer hat sich Vorbehalten, die Cavallerieinspcktcurc auch zu Besichtigungen des Pftrdematc- rialS einzelner Tnippensheile zu verwenden. — Betreffs des Brieses des Generalbevollmächtigten der dcntschostasrikaniichcn Gesellschaft, St. Paul Hilaire, an feinen Vater über Stank» imd Emin Pascha wird noch berichtet, daß wenige Tage, nachdem das Ori ginal seines Briefes dem Kaffer eiiigchändigt war. auch schon Emins Gewinnung für deutsche Dienste und sodann in großer Eile die Ausrüstung seiner Expedition erfolgte. — Hauptmann Kund ist von der Dienstleistung des Auswärtigen Amtes entbunden und zum Nebenettit des großen Gcncratüabcs Lommandirt worven. Es wird daraus gelclffosscii, daß er mit Rücksicht ans seinen Gesund bcitszustand nicht wieder nach Afrika zurückkchrt. — Die freie Vereinigung der Maurer und Fachqrnossen Berlins petiticmirt bei den städtische» Behörden dabm. daß die Ausführung bei den städtischen Bauten künftig mit Umgehung von Unternehmern und ohne Submission von Arbeiten, oder Arbeitsgruppen unmittel bar unter der Leitung von städtischen Baubcamten vollzogen werde. — Ucber die Zwecke des Arbeiters,st,tage« am 1. Mal spricht sich die hiesige sozialdemokratische „Bolkstttbüne" wie folgt ans: Die Thalfache, daß zu derselben Stunde die Räder ans dem weiten Erdenrund stillstchcn und zwar ans Geheiß des simpelsten, unbedeutendsten Arbcitsmanncs, der einmal sich selbst gehören will, erscheint uns das was Bcuthcn. T und höherer Löhne Gmbe Wlldcntzcin Segen wieder anac K ö l». Eine Versammlung rheinischer Handwerker beschloß ein« Petition an den Bundesrath um Genehmigung des vom und 29. Juni vorbereitet. Köpenick. Ter wegen Ermordung deS Gendarmen Müller verhaftete Tischler Biene ist gestern entlasten worden, da er sein Alibi imchwriscn konnte. Die Sozialdemokraten wollen eine Gcld- sammlung für ihn vcranftalkn. SaarloutS. Eine Pier abgchaltcne Bergarbeiterversamm- lung beschloß, am 1. Mai nicht zu feiern, weil cs eine sozialdemo kratische Demonstration sei. Am 90. April findet eine ullaemeinc Bergarbeistrvrrsammlnng statt, i» welcher für Bergleute Ätündige, für Bergbandwccker Mündige Schicht gefordert werden soll Wien. Der Maureritreik ist beendet. Auf sämmtllcheuBau plätzen ist die Arbeit wieder ansgciwnnnen, obwohl dir Forderinegen der Gesellen nicht bewilligt sind. — Die katholischen Gesrllenvcr- cinr, etwa 15,000 Mitglieder, bckchtosscn, am 1. Mai zu arbeite» und jeder Kundgebun» fern zn bleiben. — In Graz legten «MO Ttlchicrgcsellen dir Arbeit nieder. — DaS HemnRnmSnniglied Fürst Carl zu TrautmannSdors ist unter Cnrvtel gestellt worden. Cr hat ncncrdtngS 2 Millionen an der Böric verspielt. Paris. Major Archlnard hat Feg», die Hauptstadt deS Reiches Amada, erobert. Ter Steg gilt als bedeutungsvoll für die Zukunst Frankreich» am Niger. CaniiesgcgcnübcrdieAngabe» des deutschen MissionarsPaterSchynsc in Bezug ans die Hoffnungen, die sich das englische Emin-Comitee ans die bei Emin vermntheten Elsenbeinvorräthc macht, in weg werfender Weise bcffritten. Stanley erzählt, er habe Schynse, der ebenso wie seine Begleiter in ganz verwahrlostem Zustande ge wesen, srcundlichst ausgenommen und gepflegt. Das sei nun der Dank. Die Cristen; des Elsenbeliffchatzcs m Wadelai habe ihm e,st Nnbar milgetheilt. Das Elfenbein sei dort aber nicht ans eine», Platze. Es würde ein Jahr bedürft,,, um eS zu sammeln. Gegenüber der Ablengnung Stanlcy's wird jetzt ein Schreiben des englischen Emin-Comitees vom März 1887 an das Londoner Auswärtige Amt nntgetheilt, in welchen, gebeten wurde, die ge rechten Ansprüche des Comitces aus seinen Anthcil des Elftnbems von Seilen der egyptischen Regierung anerkennen zu lassen, damit künftig kein Mitzverständniß eintrete. Das Emin'sche Elfenbein wird in dem Schreiben ausdrücklich als Deckung der für den Ersatz Emins gemachte» Auslagen verlangt. Der Vorsitzende der Britlsch- Lstamkanffchen Gesellschaft erklärte in einem Prlvatgespiäck. die Gesellschaft plane eine neue Sendung Stanlcy's nach Afrika. Diesmal soll seine Mission aber nicht Emin's Rettung, sondem Emins und seiner Wirksamkeit Vernichtung sein. Das Geld zur Ausführung seines Planes liege bereit. Aus Sansibcir wird ge meldet, Tippo-Tipp sei nach Sansibar unterwegs, um sich Hort be treffs des Prozesses, den Stanley gegen ihn angestrengt, zu verant worten. — Der Sultan von Sansibar hat ans deutsches Verlangen die der cnglisch-vstafrikanischen Gesellschaft von, verstorbenen Sultan gewährte Convention bezüglich der Inseln Manda und Tatta zu rückgezogen. Die englische Gesellschaft erhebt Protest dagegen. — Die amerikanische Regierung will im Frühjahre 1892 im New' te ziemlich fest ein, doch benschte Ostpreußen und. dsbericht. ? . . , mg will im Frühjahr, Aorker.Hafen eine große Flottenichau veranstalten. Deutschland, Frankreich, England, Italien und andere Mächte würden angeblich zur Bcthelligung aufgesordert werden. Die Berliner Börse ' im Ganze» Geschättsunlust. Bevorzugt waren . Marienburacr ans günstigen russischen Saatcnstandsbericht. Bald nach Festsetzung der ersten Courft trat eine allgemeine Ermattung ein, die bis znm Schluß anhielt. Besonders matt waren Kohlen-! akticn auf angeblich neue Herabsetzung der Preise für Kohlen, s Frcnidc Renten waren relativ gut behauptet. Im Kassaverkehre waren Banken still und wenig verändert, deutsche Bahnen ziemlich scsi, österreichische schwach. Recht schwach waren auch Bergwerke, während andere Jndnstrirpapicre meist lest waren. Deutsche,;ondS waren gleichfalls fest, österreichische Prioritäten still, Silberwerthe gefragt. PrivatdiScont 2V» Proz. Nachbörse schwach. — Wetter:, Bedeckt und kühl, Nordwest-Wind. iiraIIrfvr « a. M. ,»«»».> «n»u »7,Ä>. ««-«»». l«r.Z0. v»«». ! laa.jil, «ollgcr —. Ea»«I«r t»r,e. da». >»,»«. 88,10. »ireim, ! LIS.M. rrrSdn. «k. ns,m. La««» 138,2«. «klscnltrqkn —. — Still. , ««e ». ,«»««»».» «r«»,t 301,75. «ta»t»atz» 2I6.S«. e->m»«r»«a IW,5». ! Nordwcst 201,5«. Markaotea 58,1«. Unz. Srr»It M,«a. lltuhii. > «»«»«. ISSla-o «rnte 89.1«. «alrtle IV7.I«. Atatteaer SZ.5«. «taat«- i »aha 163.75. Lom»,r»ka 277,5«. . «»aale« 7Z>/„ »,,»»« : 181,37. Ottawa»«« 551.««. S»com»I« 613,75. Nuhl«. Varl«, ««-»»ktr» <«»>»».> Sclze» »rr «»rll 21.5«, »er «tpt.-Lkcir. 23,8«. rohl«. evlrlw» »er Avril 35,5», »rr Brptrmbrr-December 37,7«, »ktzauviel. «UbSI per April 70M, »rr Sepirmbrr-Lerember 67H», ruh,,. «»»»»» <Vr,»uktr,-»ertchI>. «aglttcher mi» stillster sr«m»er Sri»«-- ziemlich «efrafi«, >/, Sch. höher, anderrr sremher stetla, ziemlich belrh». Med, anziehend, sremde« l»V. 35. Hafer anziehend, «rrstr sl-.tlg, Mat» >/, Sch. «henrrr, Bohnen stetig, «rdsen »o niedrigen Preisen grsrag». — Vetter; Schön. 8 verMche» und SSchfische». — In der am Sonnabend in den „drei Raben" abgehaltencn Generalversammlung des konservative n Vereins berich tete der Vorsitzende, Rcichstagsabgeordnetcr Dr. Mehnert über die umfängliche Thätigkcit, ans die der Vereinsvontand im verflossenen Berichtsjahr znrückblickcn kann. Es haben 11 Plenarsitzungen und zahlreiche Commissionssitzungen stattgefunden, welche namentlich die ans den Stadtverordncienwahlen. den Reichstags- und LandtagS- woblcn erwachsenen Geschäfte zu erledigen hatten. Ten hierbei als Vorsitzenden der WahlauSlchüffe hervorragend thätig gewesenen Herren Generalmajor Hcydcnrcich. Rechtsanwalt Dr. Lehmann. Kaufmann C. Wetgandt, Oberst Döring und Stadtratb Carl wurde seitens der Veriammtuna besonderer Dank zu Theil. Der Vor sitzende fuhr dann ungefähr weiter fort: .Wenn auch das Wirken des Vereins und seiner Mitglieder im vergangenen Geschäftsjahre vielfach von Erfolg begleitet gewesen kt. so dürfe dws doch nicht etwa Anlaß sein, nunmehr der behaglichen Rübe zu pflegen. Still stand bedeute, wenn irgendwo, gerade tm politischen Leben Rück schritt. Deshalb müßten die erzielten Erfolge immer nur ein An sporn sein, ans der einmal als richtig erkannten Bahn weiter zu schreiten und weiter zu arbeiten. Gerade die ernsten Tage aber, m denen wir gegenwärtig leben, müßten allen könig-treuen und vatcr- ungen für den 1. Mai, an dem sie gewiffcrmahen Parade, Hernchan kalten wollten über die Männer, die sic gegebenen Falles zum Sturm gegen die bestehende Staat-- und Gesellschaftsordnung füh ren konnten. Zwar rlethen die alten Führer, wie Liebknecht, heule noch ab von diesem Beginnen, leicht aber könnten die jüngeren die Oberhand über jene erhalten, sodaß cs tbatsächlich zu einer gegen den hcutlgen Staat gerichteten öffentlichen Manifestation der Sozialdemokratie führen könne. Verhüte Galt, daß an diesem Tage Gewalt mit Gewalt zurückgcdrängt werden müßte. Um so dringen der rufe alle anderen Nichtsozialdemokraten die Pflicht um die Fahne, der allein der Sieg Wink, nnd die den Wahllpnich der Corfferva- tiven führt: „Mit Gott, srir König und Vaterland, für Kaiser und Reich. ' Reicher Beifall lohnte denLtorsitzendcn für seine treffliche Ansprache, über trotz am JahreSschluß vorhanden war, der sich gegenwärtig bereits bis über 3000 Mk. erhöht hat. DK Iohrcsrcchnung, von den Herren Kommerzienrath Günther und Aulhom geprüft, wurde einstimmig richtig gesprochen. Bei dein 9. Punkte der Tagesordnung bran- tragte Herr Geh. Rath v. Mcpsch die Wiederwahl der bisherigen Vorstandsmigtlieder, denen er gleichzeitig seinen Dank für die bis herige Wirksamkeit zum Ausdruck brachte. Einstimmig wurde diesem Anträge entsprochen. Hiernach schloß der Vorsitzende die Versamm lung mit einem begeistert ansgenonunrnrn Hoch ans Kaiser und König. — In seiner Besitzung zu Blasewitz ist am Sonntag einer der bekanntesten und geschätztesten Aerztr Sachsens, der Geh. Mcdizi- nalrath Dr. Knchenmeister, gestorben. Der nunmehr Verewigte lenkte durch seine Untersuchungen über die Natur de» Bandwurms und durch eine Reihe glücklicher Kuren schon in jüngeren Jahren
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite