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Dresdner Nachrichten : 05.01.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189001054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-01
- Tag1890-01-05
- Monat1890-01
- Jahr1890
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- Dresdner Nachrichten : 05.01.1890
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Sür 35. Jahrgang, »ufl. 48,5VÜ Stück. V Lk»tr-I8»ptl, l/öust.üsuplsti'.L't/Sg ^t«t.l<onig vlaksnnstnIS. v. contodüvksrn Dresden, 1890 v v» v 2 k» »- k! «^>7- > " L!? « Ä kreislikton gratis; unä h Iran«,. küi'! I'iüli!, , vreLäva,1Vull8tra88ü 12. >! ?srä. Ssrlaed Naedkolssr VVoiulls^älullx mit krodioratudon^ j Alorlt»«tr»»«v 4. kvri»«pr«ol»8t. SSI ^nsklUu'Iiodo kreislistvn vsnromls krsi. Ooväkr Kr rvino k^uturvoino. v«tfarv»n tn Mi icunit- onä l>»oo,»u»n„n»Ioi»i. AquareUfarben irovkov, AatdioucAt UL«l l» Plldoii. kmrl hbt«ilein«nn, NnMoKmnt tli»l»<lt! »»rlkn.tr,«»« l«, Lm»>I»»»>r»»»« 18. 8rn»t»^t Uklnrlkkitr»»»,, ^8t»8t Uitillt»-. I)r«8Ü«n, 8t'«8lrii88v V, I. LorrrlpreclfllvUr 1. 4nn«,u;< n-i:»i»ack!t!«»n kiir »U« ^oitvnKSN. II. ttUlel-Vtrkttur für «Uo Ilre>.cknor'1'kontor. IN. t«ls<, outrol^ vutor OiiririiNo. IV. < nUrrtlou cker 8ück«t. I.nnck« klnttorlr. ««-Wqesvre'«««!««, I. mxl KröWt« ILssköü- im<I ^dsLtsr§Lräsro1)ö (.»lei iWliM« 2, Mi t. im«! I. ft. Dvloplton 389. Dominos ln vorrllxl. Xusvnlil fiir Herren mul vamon. zlnttiüxe naeü nusivüit» nr-i^on prompt vll'eelullt. 'IPIojilroir 389. !ttj>» 7» Aussichten auf das Jahr 18!>0, Die ciiglischcn Gewerkvereine. Fernsprcchbertchtc. Hofiinchrichien, Wahlverhandliingen im 10.'gieichs- ^>1»»»»^«»«, 7» v« tagSwahlkrels, KarlAugust Hase. Rittertag der Johanniter, Söerichtsverhandlnngcn. Tagesgcschiehte. Dritter Ouattett-'Abend. l «>A. ^LcrantwoNItLrr Ntbakltur »Itr Poliltschel v». »mir «lerev »> vr»«d«>. Die hohe europäische Politik ist tn einen gewissen VebarningS- I zustand cinge treten. Niemand zweifelt mehr an dem unge- sstörten Fortbestand deS Frieden-.. Wäre Dem nicht so, so würde wicht die deutsche Militärverwaltung gerade jetzt die Einthcilung »md Gliederung deS deutschen Heeres ändern. Es findet keine Zermehrung, nur «ine Aenderung statt, indem jetzt zwei neue ürnieekorps au- den Beständen der alten gebildet werden. Nun bildet die Heereseintbeilung auch di« Grundlage für die Mobil machung. Die Militärverwaltung ist also sicher, daß ihr eine ge hörige Uebergang-zeit, au-reichend. um die neuen Verbände sich in Einander einleben zu lassen und einen entsprechenden ueiicn Mobil' »achungsplan auSzuarbetlen, zur Verfügung steht. Auch die Ver- iiuderunge» in der Bewaffnung und Ausrüstung deS Heere- bcdiic- le» eine- längeren Zeitraum» zu ihrer Einführung und zum Ein iben und Gewöhnen der Truppen an die neuen Waffen. Wieder tilunal hat Deutschland in dem neuen Gewehre, dessen Einführung »cvorsteht, und in dem rauchschwachen Pulver einen Vorsprung, den seine lauernden Nachbarstaaten schwerlich uuter 2 Jahren ein- hvlen können. Schon diese Umstände gewähren die Sicherheit auf slhoitung des Frieden». Was verspricht aber das neue Jahr für ^aS EnverbSleben? Biel hängt in dieser Richtung von dem Aus all der Ernte ab. Fiele sie ebenso schlecht aus wie in den beiden dtzten Jahren, so würde sich der Ausfall an Brotsrucht und Futter- Mitteln für einen großen Theil der Bevölkerung sehr unangenehm iihlbar machen. Ernte oder Mißernte steht jedoch in Gotte» Hand, hie Landwirtschaft und ihr Gedeihen ist und bleibt eben in weit öherem Maße der menschlichen Beeinflussung entrückt, als die Industrie. Wir haben die letztere in einem Zustand steigender rträgnisse in's neue Jahr herübergenommen. Gestern bereits dlirde an dieser Stelle erwähnt, daß Manche» darauf deutet, wie rin Zeitraum deS Aufschwungs über kurz oder lang der rückgehen- en Rentabilität folgen wird. Einer der HauptpieilerdeS Getverbe« lieißcS, die Eisenindustrie mit ihren zahlreichen Nebenzwelgen. ist IllerdingS durch da» Zusammentreffen außerordentlicher Bestellungen bon Reich und Einzelstaaten für Eisenbahnwesen, Heer und Flotte ^us mindestens Jahresfrist noch mit lohnenden Aufträgen versorgt. ?aö bewirkt einen hohen Bedarf an Kohlen. Ohne Kohlen kein sisen und kein Danipf. Kohle mrd Eisen gehören 'zusammen, sie beherrschen vorläufig da» Getriebe der heutigen Erw^bswclt. hungert der Niese Dampf, so hungert mit ihm di« ganze Jiidustrie- elt. Leider entbehren die obgcdachten Bestellungen bei der Eisen industrie der Nachhaltigkeit. Die wiederholte Mahnung, in den tagen des wirihschaftlichen Aufschwungs auch an die Zellen de- öegentheilS zu denken, ist daher wohl am Plage. Fragt man, welche Einrichtungen da» erste Industrieland der Seit, England, getroffen hat, um sich vor schweren Verlusten zu sicher», so stößt nian da auf die Gewerkvereine. ES war ein sehr perständiger Entschluß, al» Im Laufe deS vorigen Jahres eine An- ahl rheinischer Großindustrieller eine Abordnung nach England Entsandte, um sich über dr« englischen Arbeiter- und Industrie Scrhältmsse persönlich an Ort und Stelle zu unterrichten. Nament lich sollte diese Abordnung zwei Punkte untersuchen: erstens in Ivicweit die englischen Gewerkvereine zur Verhütung von Massen Streik- und zur Förderung de» Einvernehmens zwischen Arbeiter mnd Arbeitgeber günstig gewirkt, und zweiten» in wieweit diese Organisationen sich al- Dchutzwehr gegen daS Eindringen der So zialdemokratie tn die englischen Arbeitermassen bewährt hätten! Ne deutschen Abgesandten, e» waren die Herren Dr. Bcumer Zueck. Caron und Möller, unterzogen sich ihrem Aufträge mit großer örwissknhaftigkeit. Sie befragten in den Bergwerks- und Eisen stegenden mehrere Dutzend der ersten Industriellen Englands, deren Betriebsdirektoren und Geschäftsführer (Sekretäre) einer- und lliiderersrit» auch die einflußreichste» Führer der Arbeiter-Organisa Klonen (Gewerkvereine, Irrulos rmions) persönlich und eingehend über alle einschlägigen Verhältnisse. Sie erhielten zwar von dielen ln manchen Punkten abweichende Antworten, jedoch stimmten alle, sowohl Unternehmer, wie Direktoren, wie auch die Sekretäre der Scheiter selbst darin überein, daß vor der Begründung der Goverk Ivereine die Lage der Arbeiter eine weit schlechtere gewesen sei. daß ober zugleich auch die Gefahr der Unternehmer, jeden Augenblick ^ in der günstigsten Geschäftszeit durch plötzliche Massenstreiks ruinirt zu werden, fast gänzlich geschwunden sei. Die Gewerkvereine, deren Anerkennung allerdings im Anfang den Unternehmern viel Selbst Überwindung gekostet habe, hätten jedoch bald da- Gefühl der Sicherheit aus beiden Seiten geschaffen, da» bei einem Niedergang der Gewerkvereine sofort wieder schwinden würde. Die englischen Großindustriellen erklärten deshalb, daß sie eine Amhebung dieser Gewerkvereine keineswegs für wünsch enSwerth ansehen könnten. Allerdings gaben sie diese Erklärungen ab noch vor dem letzten Streik der GaSarbeiter in Südlondon. Dabei hat sich heraus« gestellt, daß die Gewerkvereine doch der Gefahr ausgesetzt sind, gemißbraucht zu werden. Statt diesen zwecklosen Streik rasch bei- zulegen, verlängern sie ihn erst. DaS Publikum hat erkannt, daß die Leitung von Gewerkverelnrn bisweilen in Händen von Leuten lieg», die sich ihrer Verantwortlichkeit gegen die Allgemeinheit und die Arbeiter nicht sehr bewußt sind. Zu welchen Schlußfolgerungen dies in England führen wird, ist zur Zeit noch unbekannt. Was aber den zweiten Punkt, da» Verhvltniß der englischen Gewerkvereine zur Sozialdemokyrtie, anlangt, so mußten die deut schen Abgesandten in fast allen Fällen bemerken, daß »veder die j englischen Arbeiter (ihrer Mehrzahl nach), noch viel weniger die Industriellen ein« klare Vorstellung von der deutschen Sozialdemo« kralle, ihrer Verbreitung und testen Organisation batten. Tie Eng- > ländcr erklärten sich diesen Unterschied damit, daß. weil es in Deutsch land noch an anerkannten Gewerkvercinen fehle, unicre Arbeiter sich der Sozialdemokratie zuwcndeten, welche ihnen Organisationen schaffe. Würden die deutschen Industriellen die Arbcitervcrbände als gleichberechtigte Faktoren anerkennen, so würde das Bewußtsein dieser Stellung auch den Arbeitern die gleiche Achtung der Rechte de- Arbeitgebers abnöthigen. Nur hierdurch sei das Gefühl der Jnlercsscn-Solidarität zwischen Arbeitern und Arbeitgebern ent standen, welches nach der Lehre der Sozialdemokratie überhaupt al- eine Unmöglichkeit erklärt wird. Allgemein wurde daher cng- lischerseits den deutschen Herren der Rath gegeben, sie möchte» cs in Deutschland mit einer ähnlichen Organisation der Gruben- und Hochöfen-Arbeiter versuchen, ehe dieselben den zersetzenden Lehren der Sozialdemokratie in die Arme getrieben würde». Als die deutschen Abgesandten in Berlin dem Verbände der Großindustriellen Bericht erstatteten, überwogen bei letzteren die Bedenken gegen eine Ueber- tragnng der englischen Einrichtung ans deutsche Verhältnisse. Dem gegenüber sei darauf hingewieien, was ein hervorragender englischer Großindustrieller als das Ergebniß seiner Erfahrung nnttheilte: die Anerkennung der Arbeiterverbände als eines gleichberechtigten wirth- schastlichen Faktor» habe ihm und anderen Arbeitgebern anfänglich unendlich viel Selbstüberwindung gekostet, aber er sei darüber völlig beruhigt, seitdem er die Wirkung dieser anerkannten Gleichberechtigung auf die Arbeiter selbst erkannt habe. Diese achteten und ehrten seitdem auch die Rechte der Arbeitgeber, und es sei damit den Arbeitern die innere und feste Ueberzeugung bcigcbracht worden, daß die Sicherstellung des Unternebmergewurncs eine ebenso sittlich berech tigte Forderung sei. wie die Sicherung des ausreichenden Lohnes für den Arbeiter. Auf dem Boden dieser gegenseitigen Achtung habe sich daher jenes dem englischen Arbeiter eingewurzelte Gericht der gegenseitigen Jntcressengemeinschaft gebildet. Bei dieser Ge sinnung kann die. sozialdemokratische Lehre, welche jeden Gewinn des GeschästSunternchmers verwirft, in dem Arbeiter nicht auf kommen. Ob man in Deutschland die gehörige Nutzanwendung aus der englischen Erfahrung ziehen wird? Da der kapitalistische Großbetrieb immer größeren Massen des Volks die gewerbliche Selbstständigkeit erschwert oder ganz unmöglich macht, so erscheint cS für die Industrie selbst als eine Nothwcndigkeit, daß das eigene Volk konsumtion-fähig bleibt, kaufkräftig wild und an Wohlstand zunimmt. Die Wählerschaften der böhmischen Land- und Stadlgemeinden haben sich bei den Neuwahlen zum Landtag, wie erwartet, wetterhart und treugesinnt erwiesen. In musterhafter Eintracht und Regsam keit haben die deutschen Bauern und Bürger, trotz der rauhen Jahreszeit und der davon bedingten VerkchrSschiwerigkeiten und trotz der Flenze ihre Pflicht gcthan. Kein Sitz ging ihnen verloren Ihre Vertrauensmänner bei den Ausgleich-Verhandlungen in Wien wissen, daß sie ihr ganzes Volk hinter sich habe». Hingegen hadern die Czechcn untereinander. DaS hindert aber den Grafen Taaffe nicht, da- Friedenswerk kräftig in die Hand zu nehmen. Für seinen tranSlcithanischcn Kollegen Tisza, ziehen wegen der Kossuth frage im ungarischen Reichsrath neue schwere Stürme heran. Doch wird sie der erfahrene Staatsmann zu bcmeistern wissen; daß er ihnen entschlossen trotzen wird, darüber hat er in seiner letzten Rede keinen Zweifel gelassen. Sessel, den Kaiser Dom Pedro einncnvmmcii, für die Tauer von dessen Verbannung leer und umflort zu lassen. Berliner Börse. Trotz der ungünstigen crössnctc das Geschärt auf allen Gebieten lebhaft waren Tarmstädlcc und Nativnalbauk bevorzugr, Bankausweise Vau Baaien nudere setzten etwas nicdriaer ein. konnten sich aber später bcrcsugen. Tciuiche Bahnen schwächer, österreichische me st besser, Bergwerte belebt. Kohlen last durchweg »>cd igcr, Bochumcr stark angcbalen und -r',- Proz. niedriger, fremde Renten gut behauptet. Im Kassavcrkehr waren Baaken trst, deutsche Bahnen schwächer, vstcrrenhlschc nnvel- ündert, Bergwerke ilueinichieden, Indnslrieen ruhig, deutsche Faada abgcschwächr, österreichische Prioritäten still. Pribaldiskaut 4V-> Pro;. NmhRstsx abgcschwächt. — Wetter: Meist heiler und ge linde bei leichtem Süd-Süd Ostwiud. AaeudS Nebel. » r a n k s » r t ». M. aar>c,,ds.> Vrcott U'U.ia. LlaalSü. 202.!,». II8.K0 rvalirie-—iknu-icr 212',. n>r»r. llui!. Äoldr. 87,üg. Lllroulo 2Ü0.1». TrcStm. «k. I9N.7«. Laura INi.ii». gcst. Wie». INbcudS.I Sred» :>2«i,M Staaivdahi, 2,'U,7'>. Lombarden N!7,7.7, Rordweft 18»,!>u. Marino,e» i>7.<S. Ung. i-rroN 2,I8,W. glft Var«-. LLIutz. oirnir 87,99. «nie»» 196,97. UlaNeaer 99.9L. SlaatS- bahn i>l7,t>9. Lomdar»«« Ma.aa, oo. Prioritäten —. Svanicr 79 ,. Saovtki 171,29. Ottomane» 91 l.29 Escainole «UI.U9. jscst v 0 r i ». Produkte» tSchlusi.I Ltei'.k» per Hannar 29 6N, per Mai-Ainnsl Liga, ruhig Spiritus vcr Aamiar 99,»a. per Mai-August 98,99, ruhig. RithiN »er Januar 79,2.9, per Mai August 78.29, ruhig. > UI 8 e r » a IN. Produtte» i Schluhi. vitizen der März Sil, der Mat Ll9. Noaae« per März 191. per Mai 191. Gotha. Die gkucruersichcruiigsdaul siir Dcnlschlnnd wird aus daS Jahr 1889 den Berflihcrtrn voraussichtlich 77 Pro«,,» als Dividende zuriickzahlen. cv > 8 8- Fernschreib- null Kernsprech-Verichke vom 4. Januar. Berlin. Die Krankheit der Kaiserin August» ist die In fluenza mit Fieber und katarrhalischen Erscheinungen. — Zur.Hof- zagd nn Gninewald am 11. ds. ist außer dem König von Sachsen auch der Großberzog von Hessen geladen. Der Erbgroßl,erzog von Hessen, der jrtzt in Leipzig studirt, setzt im Herbst seine Studien in Gießen fort. — In Berliner militärischen Kreisen soll sich, der .Times" zufolge, der Kaller jüngst dabin geäußert haben, daß ieinem Ermessen nach die türkische Armee sich in einem ausgezeichneten Zustande der Organisation befinde und wobl im Stande sei, den militärischen Erfordernissen d«S ottomanllchen Reichs zn entwrechen. Ein Krieg gegen die Türkei, sagte der Kaiser, winde künftig ein kühnes und ichfvterigeS Unternehmen sein, und eine jede Macht dürfte wohl zögern, sich dem Risiko eines solchen Wagnisses auszuschcn. Güttingen. Der bekannte Germanist Pros. Dr. Wilhelm Müller ist gestorben. Halle. Wege» der Influenza bleiben die Schulen bis zum 13. Januar geschlossen. Würz bürg. Hier sind 300 Bahnbeamte an der Influenza erkrankt. Stuttgart. Seit mehreren Tagen hat sich bei der Königin unter mäßigem Fieber ein Katarrh der ÄthmungSorganc. verbunden mit reichlicher Sct>le>mbild»ng. eingestellt, wodurch das Allgemein befinden erheblich beeinträchtigt wurde. Jetzt ist das Befinden wieder etwas besser. Solingen. Der bekannte Liederkomponist Franz Otto Stulm ist vergangene Nacht gestorben. Königsberg. Auf der Ostbabn wurde in der Nähe von BrannSbcrg der die Strecke adgehende Baurath Braun aus Sauger- Hausen vom Courirrzug überfahren und ihm der Kopf vom Rumpf getrennt. Ter Verunglückte war kurzsichtig und etwa» schwerhörig. Ratibor. Der .Oberschles. Ztg." zufolge ist die Freigabe der Schweineeinfuhr au» Ungarn bevorstehend. Brüssel. Infolge de» durch den andauernden Streik wach senden KoblenmangelS ließ der Eisenbahnminister ln Auvcl stns «inen au« vollbcladenen Kohlenwagen bestehenden, nach Frankreich bestimmten Güterzng Namen» deS Staates tm Interesse dcS öffent- lichrn Nutzens beschlagnahmen. Petersburg. Die Kaiserfamilie sieht demnächst einem freu digen Fam'licnereigniß entgegen New - Vork. Der Vater deS Marschalls Fonseca, de» Präsi denten der provisorischen Regierung in Rio de Janeiro, beantragte in der brasilianischen Akademie für Geschichte und Geographie, den OertlichcS «nd Sächsisches. — Se. Majestät der König und Se. König!. Hoheit Prinz Georg begaben sich gestern mit mehreren Eavnlieren zur sogen. Bergkellerfagd, bei der eine Abthcilnng Grenadiere als Treiber siingirte. Tie Jagd nahm am oberen Bergketterendc ihre''. 'Ausgang und zog sich bis in den Großen Garten hinein. Zur Strecke wurden IW Hasen gebracht. Frühstück und Tafel fanden in Strehlen statt. — Ihrer k. k. Hoheit der Ercherzogin Maria Josefa. Piinzcssin von Sachsen, ist von ärztlicher Seite ein 'Aufenthalt im Süden angerathcn worden. Die Erzherzogin hgt sich daher mit ihrem Südlichen, dem kleinen Erzherzog Karl, nach Arco begeben, wo sic die Villa des Erzherzogs Albrccht bewohnen wild. Ter Aufenthalt daselbst ist vorläufig auf drei Monate festgeietzl. — Am 2. d. hielt auf dem hiesigen Belvedere inner Vorsitz des Kainmcrhcrm Freihernr von Bnrgk die Genossenschaft des Johanniter- Ordens für das Königrcich Sachsen ihren R'ittcrlag ab. Ter Versammlung von II Mugiiedern des Ordens Z L/L konnte die erfreuliche Msttbcilimg gemacht weiden, daß sowohl die KZ Mitgliederzahl der Genossenschaft, wie deren Mittel stetig im. . k-^ Wachsen begiiffcn seien. Tic Gcnvsseiischaft umfaßt augenblicklich A 1 Koiiimcnvatar, 18 RechtSrittcr und 70Ehrcnriuer. Sie hatte im 2 s-j Vocjahie den Verlust 4 ihrer Mitglieder durch den Tod zu Hella- 8 O gen. dagegen die Freude, 8 Mitglieder als Nencintietcnde begrüßen V lbü, zn können. Das >m Besitz derselben ans eigene Kosten eingerichtete 8 x Krankenhaus, welches in immer wcittren Kreisen Benntzung findet, » befindet sich beknimtlich zn Niesa, steht unter der Lbeilettniig des Ordciisweikmeitlers und wird außer von einem Arzte durch 3 Diako nissinnen verwaltet. Dasselbe l'iniaßt für jetzt 2! Krankenbetten, eingeschlvssen 4 Kindcibetten. Auch ganz Ilnbemitlcltc finde» Aus nahme und freie Verpflegung, da c>ne von den sächsischen Jo hannitern daraufhin gegründete Frcibcttstifinng es unter dankcns- wertbcr Mitwirkung des Kolleg ermöglicht, für Hilfsbedürftige nambaite Erleichterungen in den Verpslegsätzen emtrelen zn lassen. Tie 4 Kinderbetten aber gelten als volle Freistellen. Die reich haltige Tagesordnung dcS RiticrtageS nnilaßtc namentlich die alljäh'lich abziislatlcndcn Berichte über die Venvaltnng des OrdcnS- krankenhanseS. sowie des GenosscnschastSvcrmüaenS. Beschlossen wurde außerdem, für die Zukunft von dem 2. Januar als festste henden Tag zur Avballnng des R'iltertagcs ans gctchäftlichcn Gründen cibzuschcii und ein passenderer Tag gewählt. — lieber den Stand derWahlverbandlnnaen im l>). Neichs- tagSwahlkreis (Döbeln) giebt das konwrnatioc /Vaterland" eine eingehende Darlegung, der Folgendes zu enlnehmrn ist. Bei der R'cichstagswahl des Jnbres 1831 waren in dem l». ReichStagS- wahlkreise im 1. Mahlgänge 12,771 Stimmen abgegeben worden. Von dunen hatten erhalten Tr. Ealbcrln, als Kandidat der Kon servativen tM5. Tr. Braun zForisLrittlcr) 4tttl und Kavier (So zialdemokrat) 2388 Stimmen. Es hatten Mithin dem koiiservnlivcn Kandidaten nur wenige (45) Stimmen zur abwlnten Mehrheit ge fehlt. Bei der Stichwahl siegte der fortschrittliche Kandidat Tr. Braun mit Hilfe der Sozi>ldcmok>aten. Er erhielt 8W>, Tr. Ealbcrln erhielt 7604 Stimmen. Ein natioiiallibeinlcr Kandidat ist überhaupt nicht ausgestellt worden. Bei der NrichStagSwahl im Jahre 1887 wären die Eonscrvatiocn nach Punkt 3 des Kar tells, als die bei der letzte» NeichStagSwahl von 1884 am stärksten im Wahlkreise vcrlrclcnc Partei, berechtigt gewesen, einen Kandi daten ihrer Partei auszuslellcn. Sie verzichtete» aber st'ir diesmal an> die Ausstellung eines eigenen Kandidaten, veicinigten sich vicl- mekr mit den Naltonalliberalen zur Wahl des Herrn Kammerzien- raths Niethammer. Es wurde hierbei jcdvch ausdrücklich das Recht dcS Besitzstandes der Konservativen gewahrt und von den Naliv- nallibcialcn des K>e,scS anerkannt. Beiläufig sei erwähnt, daß die Konter» stiven als Beweis dafür, das; ihnen da-Z Vaterland Höher stehe, als die Partei, auch in dem bisher von emem Konservativeu (Herrn Ebert) vertretenen 19. W iblkrciS (Stvllberg), sowie i» dem 13. Wahlkreis (Leipzig-Land), welchen ein Sozialdemokrat vertreten, in welchem aber bei der Wahl >m Jahre 1887 ein Konservativer (Herr Tr. Heine) die meisten Stimmen ans sich vereinigt hatte. — diese beide» Wahlkieiie freiwillig an nationalliberale Kandidaten abgetreten hatten, ohne deshalb iüc alle Zeilen auf den Besitzstand derselben zu verzichte». Sicherlich wäre bei der bevolstehcndcn ReichStagSwabl icdc Meinungsverschiedenheit vermieden worden, wenn Herr Kommcrzienrath Niethammer in der Lage gewesen wäre, eine Wiederwahl in den 'Reichstag anzniichmcn. Die Kon servativen würden rückhaltlos für dieselbe cingeirctcn sein. In einer Komitee-Sitzung zn Dresden am 19. NoveiiRer, erklärte Herr Niethammer definitiv, eine Wiedmvabl nicht annchmcn zu können. Die konservaiivcii Mitglieder dcsWadlkoniilccs brachten hieraus die Kandidatur des Herrn Tr. Mcbncrt in Vorschlag. 5wrr Niethammer erklärte hierzu, daß er Vieler Kandidatur nicht feindlich gegennder- slände, er vcrhdhle sich aber nicht, daß ein Tbeit seiner Partei freunde nur schwer dafür zn haben sein würde. Um diese voraus sichtlich widerstrebende Richtung zu gewinnen, einpso!,! er. Herr- Mehncrt solle eine analoge Erklärung, wie eine solche seinerzeit von ihm gefordert sei. abaebcn, nämlich nicht wieder bei der nächst folgenden RcichSiagswahl im 10. Wahlkreis zn kandidircn ohne Zustimmung der nalioiralliberalcn Partei. Herr Mchnert gab diese Erklärung ab. Dr. Mehncrt ist als Kandidat der konservativen
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