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Dresdner Nachrichten : 25.01.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189001255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-01
- Tag1890-01-25
- Monat1890-01
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- Dresdner Nachrichten : 25.01.1890
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mmm«s »litt «r äitrll, >che. ist sofort Zur Nebrr- I, «000 Mott, n gebeten, Adr. > in die Ezz>c niederzulegem re» dcslehcnde serei z» verkaufen uergeschäft bei lnnenstraße 1« tein? eln eserk. Adressen »»Jnvaliden- «riöl . Inhalt 20>) II. «»»»«>. vllck ILKSU hlten Preisen 'Il«to1llk>>' »»EP besond. billig idergasse !>. ,. Lnino T. '.cbcrga'ie > ttvr, r!;cn. Pest P>o. sian..' ' Pi. i^ss: l Sckiivem, - .' st' ä.iikii-p, >oll- . Mkl.U'. »ch- . Mt 0.85 sl Bttl.23 . Mklö" . Mt 0.7c'. I Ml 0,5;'. . Mk.0.8>' viaclnialaiie ndiing de-', reu O.-P. llt, r Este Marken söU. mnau.. LL k attuna. »0 M. hr bilk- tes für keihea r«r«»lntt fitr P,lmr. UnterLalt»»,. «eMNIverttr. vt>rt«rdntNU. hremlMiitlte. MMNZ Honntait >uui>r!«ißr »Siideiyl lass oder nach »MI. Unlerin strich <Emaei>.„.. - P!». Mtindia»»»«, au, tttDnvai- isile tjeile D.Bill Eine BäralLalt «ür die »Kchiaäiae Äiiiiialime d« Anmoeir »>,rd »Ich! Okael»-,,. »u«' waense «ntundiauuoSLusiichae aeaen ÄKf.7Wm?Ä!7^ ' ümiwrechiiell« Ar. rr. 86. Inhrqang. Aufl. 48,500 Stück. klivlDArLpIllk-Mier „kdövlx", IkkBAvuüdi-r äop ^i»Um,uvi«IUreI„ >. Xnki>»I>m«a d«I t«1ar VilU>r,m« in «"»ntirt sniwinr A„»kiii,rm>». 13 Viü>Wiick»r vnn 9 »». tM. 6 von !0 5!!c. LN. .Iv4<« 1«v,rnm<. i,t» k^vbonLeiüt-LS 1ijIIie8<0L k'lvi-ou. ßtouo»»^. Dresden, 1890. M. S»Il»» kpecisl-h'itdrilc xsprSxwr Siexol-LIarlcon Klauen v. Ar. IL>»1t»er8t^a««« >7 G«-riwprvc>„vxe>iIl,w NO) vrrrptivlrlt Mr bo8c>niiors xavrlixlv I'kekccke,,,. uenlosu- unck Kelrut/. Klarlren, »ovio «lxntr- «ckltvlunon, ullu <lub- turikvn rnrdptampil ii. Orttrlr-^rvoiteil ie-äer ärt. L SlLSVLLrvN »jeäor ^rt nun «len bkiilcmteiiilllton iilallliülton <Ic>8 In- ^uslnudes, oiuiilolrlen in roiehliultiizi'r Fnkrvirlrl H >VNI,. INIil «L 8ttlm, » IV«-uma^IiI II. I»it«»II<- litt». »cur dvLtvn -- liviura ir. Llillo, »I vsüeii, I'ra,e«r'»tru,»8v »5 :r<;. In Oriu'inn^p.t« Nov n /» im»,»«» in <1ek» l>r'»kon-, I)»IiU«t072i- «inck O»!"nl:»!^ttn^ou-<io«ei«:tlton. 8 ?rsuss L Lrsnäscks, vm«!eo, k ILiLn1»;-IoI»ai»i>8tiN88« », i ii. u I di A VN ssM8 ?23A!nsntsn mul Xnöxke «n ü^i, ! ^ Ilttre»« ttsruuL VUI» I'08l»iue»ton. „ . rtvtk'XöNi»--«^»« I. IUI«! KMt« KLsksL- liliil MsLtsr§Lräsro1)ö M»x a»Iirri«8tiWe 2, M. u»il l. kt. :i8st. Nninlnon ln vnl/Ii-;!. ^u^rvulil kiir Uriien nixi I>niuo». .^nilrüxc n:xl> uu^nUlt^ ivirlun inoinstt oltootulr-t. t'<?Ii>i»li<»n ü!l.ä'». Spikß!l^ Nolnlnv8 ln vnl'/iikl. ^N8tv»Itl kiir n<!i'll>n mul Duiuon. Lesung des Suzialisteilgesedcs. Hosnachrichicn, Laiidtaavverhandlnugen. ^inanzministervostcil, Sürdlverordnetensitzung. j Äerichtsverdandlimge». TagcSneschichlc. Tvimnvcuv, 25». Iiniimr. Mir die Monate Fclirnar min Miirz werde» Bcsiclluiigen ans die »»Dresdner Iiachrichtcn" für Dresden bei unler;cichuelcr Wcschasrsstelle ;n I Mnrk 70 Pf., für answartS bei den Kaiserliche» Pvsianslalten im Dentschcn Rcichsgebiet zn I Mk.Sl PH, in Oesterreich zu 1 Gulden 51 Kreuzer tausichl. Ansgeld). Grsöjüstsflclle -cr „vrcsdncr Naihrichlcil" Marienstraste.tdf. LcviniwortUchrr SlekaNeiir tür Poltttststcö v'. ikmil Bielev «» Drrrvkn. .Das Weitere werde ich später sagen. Ich hoffe, das; wir dann den Mann hier haben weide», mit dem wir allein verhandeln käimcn, der die Sache in der Hand Kat und ich hoffe, dag der Reichskanzler einsehcn wird, das; die Sache nicht gemacht werden kann ohne sei» Beisein. So sehr ich bereit bin. alle Rücksichten aus seine Gesundheit zu nehmen, so hat sein Anit doch Pflichten, die unter allen Umständen erfüllt werden müssen. Wir könnten ja noch zu einer Berständtgung kommen, wenn man die AuS- weisuiigsbefttguisse fallen liehe." ES sind dies die Worte des Nbg. Windthorst. gesprochen am Mittwoch am Beginn der Bcrathung über das Sozialislcngescj;. Ter Mann, der die Sache in der Hand hat. ist natürlich der Reichskanzler. Man erwartete sein Emtrcssen in Berlin bestimmt und zwar so. das; er nocb in der 2 Lesung des SozialislciigescheS das Wort ergreifen würde. Fürst Bismarck i't ausgeblicben. TaS Sozialistengescs; ist mit ansehnlicher Mehrheit aiigcnonuncn worden und zwar in einer Gestalt, die den Anschau ungen dcS Kanzlers nicht entspricht, nämlich ohne Auswcisnngs- befugnij;. Es kommt in der beschlossenen Weise am Sonnabend zur dritten Lesung. Neuerliche Nachrichten stellen das endliche Erscheinen des Kanzler- dazu in sichere Aussicht. Fürst Bismarck wird bei diesem Anlaß die erwartete große Rede halten; er wird unzweifelhaft versuchen, den Reichstag dahin umziislimmen, daß die Auswcisungsbefugniß wieder ins Sozialisiengesev hineinkvmmt. Fürst Bismarck soll in sehr kampscslustiger Stimmung sein. Man sicht also eiizcr sehr erregten Sihung entgegen, zumal auch die Sozialdemokraten ihre Hauptredcn bis zur letzten Sitzung anfge- spart haben. Was nun die bisherigen Bcrathungcn und Beschlüsse dcS Reichstages aulangt, so muß man drei Dinge auSciuandcrhaltcn. .stutustdersl: bedarf der Staat zur Abwehr gcmcingcsährlichcr Be strebungen der Sozialdemokratie besonderer Vollmachten? So dann: wieweit sollen dieselben gehen ? Und drittens: sollen diese Vollmachten auf die Tauer oder nur ans abgcslcckte Geltungssrist gewahrt werden? In der Ucberzengung, daß es leider ohne beson dere Maßregeln nicht abgchen kann, begegneten sich die Regierung, die Konservativen, die Natlonallibcralen und auch das Ecnlrum. 2m Namen dcS lichteren sprach dies Abgeordneter Windthorst ganz besonders auS. Die letztere» drei Parteien weichen darüber unter einander ab, ob man der Regierung auch noch die Vollmacht der Ausweisung geben soll? Die Konservativen wollen dies Ihn», jedoch nur für den Fall, daß die Negierung erklärt, sonst könne sic den sozialdemokratischen Ausschreitungen nicht wirksam begegnen. Mehr als drei Viertel des Reichstages aber haben die Ucberzeuguug erlangt, das; diese Ausweisungen von Agitatoren mehr Schaden als Richen gestiftet haben. Tie Ausgewiesencn schufen der Sozial- dcmolratic neue AgitationSherde, wo sic bisher nicht bestanden. TaS haben die Vertreter des BundcsrathcS im Ausschüsse selbst zugegeben. Lei solcher Lage der Dinge ist cS nngczcigt, die Aus weisung fallen zu lassen, da sie nur verbittert nnd den AnSge- wicicnen auch aus nichtsozialdcmokratlschen Kreisen Mitleid zugc- wendct hat. Der Reichstag hat. wie bemerkt, die AusweisungS- bcsugniß mit großer Mehrheit gestrichen. Er hat ferner alle vom Ausschlüsse beschlossenen weiteren Milderungen des Sozialistcn- geicches angenommen. Diese Abschwächungcn bewegten sich ganz in derselben Richtung, wie der Reglcningscntwuks scsbst: nämlich die Handhabung deSGescizcS mit den Bürgschaitendcs allgemeinen Rechtes zu umgeben. Fühlbare Härten des jetzigen Gesetzes sind beseitigt worden, der Schutz gegen mißbräuchliche Handhabung würde wesentlich verstärkt, eine unbefangene Entscheidung der Be« schwerdeiiistmiz würde erreicht. Als alle Bestimmungen des Entwurfes nach dieser Richtung hin angcnowmcn nnd die Aliöweisungsbefilgniß gestrichen worden war, kam cS zur Entscheidung der Frage, ob da; Gesetz für die Dauer zu erlassen sei? Diese Frage bejahte der Reichstag mit 161 gegen 111 Stimmen. Unter letzteren befand sich daS Cenlriim. Dieses will auch ein besonderes Gesetz gegen sozialdemokratische Ausschreitungen, aher nur eine?, das zeitlich begrenzt ist. also ans mehrere Jahre. Tie Dentschsreisinnigen sind als Begünstiger der nrit Schärfe die eigenartige Natur der Sozialdemokratie hervor, die sich ja nicht daraus beschränke, Aeirdermigen an der Staats- »nd Gesellschaftsordnung anznstrebcn, sondern die daraus ausgchc, dieselben niiizustürzen. vor Allem aber das Privatcigenthum nbzu- schaffcii. In diesem Trachten unterscheidet sich die Sozialdemokratie ganz unleugbar von allen anderen Parteien und die Selbsterhal- tuug zwingt Staat und Gesellschaft dazu, hiergegen Vorkehrungen zu treffen. Das Gegentheil wäre Selbstmord. Freilich haben, wie Windthorst hervorhob, die sozialistischen Führer ihre frühere Hal tung verändert: sie betonen jetzt mehr die sozialistischen als die revalutionärcn Punkte. Ader wer giebt die Bürgichnsi, daß sie j nicht wieder zn den elfteren znrückkehlcn? NIcinaiid wird ab- lcugncn. daß ein revolutionärer Kern in der Sozialdemo kratie steckt, wenn sie denselben auch, um die bürgerlichen Klaffen nicht zu erschrecken, zurückireten läßt. Sache des BürgcrthumZ ist cZ freilich ru erster Linie, ans eigener Kraft der sozialdemokratischen Bewegung cntgrgenzulretcn. Nirgends kann eS dies wirkungsvoller thnn. als bei den bevorstehenden Wahlen. TaS Biirgerthmn widcrsetzt sich nicht den sozialen Reformen; die Verbesserung der Lebenslage der handarbei- tcnden Klassen findet im Biirgerthmn Verständnis;, guten Willen nnd tdntiächlichc Förderung. Tenn mit dem Wohlergehen des Nr- bcitcrstcmdcs fördert das Bürgcrtbum auch daS eigene Wohl. Es würde den besten Eindruck aus die Wahlbkwcgnng machen, weuu die ernstliche Inangriffnahme der Arbeitcrschutzgcsetzgcbung zugcsagt würde. Dafür hat sich der Reichstag wiederholt schon ausgesprochen. Es wäre dies ein wirkungsvolles Losungswort für die Wahl- luwcgung. Unter alle» Umstanden jedoch: Ihr rcichSlreucnWähler, thul am 2G Februar Eure Schuldigkeit! nahm beule irr 1. und 2. Handcst-vcreins der lhii- Fcrnschrcib- und Fernsprkch-BeriÄkt »om 24. Januar. Berlin. Reichstag. Ter Gesetzentwurf über die Eou- trole des RcichskaiisbalkS vro 1880W wird in dritter Bcratbmig angenommen und sodann die dritte Berathnng tes Reichshansvalio zn Ende geführt. Tic durch Ecgäniim.'!? Etat geforderten tXFOOO Mk. zum Umbau des auswärtigen Amtes weiden definitiv be willigt. Vvn den zum Etat cu.gebmch'e» Rcwtittwneu werde» dcbaticlos angenommen der Antrag Banmbach ans Vorlegung eines Gcsktzcntwurss vetrcsss des weiteren AnsdoneS der Gcwerlie,- vrdnimg i» der Richtung der Beschränkung der Scmntagsarbeit, sowie der Frauen- und Kindrrardett und der Antrag der Bndget- kommission betresst? der Verbesserung der Besoldung der unteren und mittleren Beamten. — Es folgt die Berathnng des Anträge-R><1ster- Schrndcr am Ermäßlgung der Eisenbahittcin'e für ansländnche Kohlen. Tie Kommnston bat nrit 5 gegen 5 Stnnmen Ablehnung de>> Antrags beantragt. Siegel tnnt.-lib.) erklärt sich unter Be rufung aus da? Gutachten mrliierec Handelslanmicm für den An trag Richter. Fürst Hatzsetd - Trachcnberg (Reichst'.): Nach dem ! Umfange, de» die Ansprüche der Arbeiter angenonnncn und riach- l dem die Begehrlichkeit immer weiter geht, tonne man sich für den An- j trag nicht entschließen Diele Ansorhcnmgc» könne man nicht be- üiccngen, wenn man die heimischen Kahlen durch billige Tarife für anständischc Kohlen rin Prcne hcrmNerdriicke. Gras v. Etoli- bcrg-Wenilgcrodc (koni.s: Die Frage wurde, wenn ein Ncsthstand Vortage, vor daS preußische Abgeordnetenhaus gehören. Ta wurde aber nicht bloS die Frage der Ermäßigung dcr Kohleirtarise, sondern auch eine Ermäßigung der Tarife wir andere Massengüter, wie z. B. Getreide, zu erwägen sein. Schrade, (sreis.): Nachdem die Verstaatlichung der Eisendolmcn die Möglichkeit gegeben habe, durch TariwrmäßtgilNg aus die Steigerung der Krstilenpustic cinzn- rvirlen, könne man vor einer solchen Maßregel »mW weniger Be denken tragen, als das gegenwärtige VeihäUms: lednztich zur Folge gehabt, das; die deutsch,' Kohtenindnstrie für das Anland thenrer liewre als für das Aiwland. Gelinge eS. dieses Mißverhältnis; zu beseitigen, dann iverdc auch eine Ermäßigung vee Kohlenpieüc möglich sein, ohne das; dadurch die Lohleuinduilric Schaden erleide. Dre vreirßische Regierung möge die Verkehrswege sür Schlesien und Westfalen verbessern nnd dem Wagenmangcl ahhelwn: auch die Tragfähigkeit der Wagen könnte erhöbt werden. Bundeskom- missar Geh. Ruth Tr. Schultz bestreitet, daß die preußische Regie rung das Monopol in dem Umtange besitre, wie eS «chrader an- nchme. Gras Kauitz (konj.) bedauert dte enorm holren Kohlenpreile. fürchtet über, daß durch den Antrag Schräder nichts gebessert werde. Hosienttich leien die theuewn Prciie mir vorübergehende. Durch vornvcrgchcndc Erscheinungen dürfe man sich aber nicht, z» tief einschneidenden Tarif- oder Zvlländcrniigeu verleiten lassen. ! Es iei bedauerlich, daß die Tbcueiung hauptsächlich durch emcii ungesunden Zwischenhandel hervorgermeu sei, der sich aus die Kohlcnprovukltoil acwoncu habe. Szmola (Eeutr.) furchtet, daß die oberjchlcsische Kohle durch Verbilligung der englische» schwere Nachthcttc in ihrem Absatzgebiete ecsahce» würde. Tie Verlehrs- bahueu in Schlesien Wien »laiigcihast. Durch ihre Verbesserung werde um» dem Kohleumangrt entgeaenwlrlc». Stumm (Reichsp.): Ter Wagcumangct sei zur Zeit der Piirxrlbahnverwaltuugc» großer gctvesen als beute. Die heutige» Mängel stninmten noch aus ;eucr Zeit. Dazu komme, das; der Verkehr ganz plöülich einen bedeutenden Ausschnnrug genommen habe, ans den die Eisenbahnen nicht vorbereitet sein komiien. Tie gegenwärtigen Picisvcrhättnisse seien nicht normal, deshalb habe sich auch der Landeseiscnbahnrath diese Verhältnisse dnnk Tmifä»dr>nngcn Sozialdemokratie gegen jede« besondere Gesetz. Ihre Anschammg Sobald'wir^ werde wurde vom Abg. Kuleman» als naiv bezeichnet. Derselbe hob hervor, daß die Sozialdemokratie mir darum gewachsen sei. weil sie ihre Wur zeln bis tick i» daS gesunde Erdreich des ruhigen BiirgerthmnS erstrecke: der Staat dürfe unmöglich ruhig Zusehen »nd abwarken, bis die So zialdemokratie zur Revolution vorschreitct. Der Tcutschfrcisnmigc Abg. Munckcl hat neulich in einer Wahlrede nnkgeführt, daß seine Partei recht wohl ein gnlcS Stück Wegs mit der Sozialdemokratie Zusammengehen könne, da die Gefahr jetzt noch nicht sehr groß sei. Im Reichstage aber erklärte er die Sozialdemokratie noch »nicht sür bedwhllch genug I" Dieser harmlosen Auffassung trat der preußische Minister dc§ Innern Hcrrsnrth in einer bochbedciltsamen Rede entgegen. Man lese den Gcdankengang derselben in der „Togcsgcschichle" nach. Er erklärte eS für imiitögNch. mit dem ge meinen Rechte gegen die Sozialdemokratie anszukommen. Er hob auch die Regelung der Tarife erfolgen können. Der Antrag Schröder Richter könne nur schädlich Wicken. Gras Mirbach (koni.): Die hohen Kohlcnprcise kämen den großen W-ildbesigerir. alw den Geincnidcn, Verbänden re., zu Gute. Die Kohlen- und Holzlairfe müßten sich gegenseitig ergänze». Auch den kleinen Grundbesitzern, welche Tori pwduzirten und daraus einen erheblichen Thcit ihrer Baar-Eiittiahmen t>ezi'gen, kämen die hohen Kohlenpreije zn statten. Nach längerer Debatte wird der Antrag Richter eschrader dem EvmmissionS - Antrag gemäß nbgelehnt. — Tie Petitionen betreffs der deutschen Schlltzgetnete in Sndtvestafrika und der Unlerdriickmig des Sllcrvenbandctö werden als durch die Etatberntlning nnd die dabei gefaßten Beschlüsse für erledigt erklärt. Die Petitionen um Berücksichtigung der kleinen lrmdwirihschastlichcn Bwnncrcicn bei der Ncneonkingentirung werden theils dem ReichSkunzler zur Er wägung überwiesen, theitS durch molibirte Tagesordnung erledigt. — Morgen Vmmittag 10 Uhr dritte Belgthung des Sozialisten gesetzes. Berlin. Das Abgeordnetenhaus Lewing die Erneuerung des Zoll- und ringüchcn Staaten an. Dienstag Etat. Berlin. Fürst Bismarck ist mit seiner Gemahlin heule Mittag l Uhr 50 Min. ans Friedrichsrnh hier eingctrvsscn. Ter Reichskanzler wurde von seinem Sohne, Grat Herbert Bismarck, nnd Prof. Schwenulnger ans dem Bahnhow cmpsangcn. Er ia!> sebr wohl an?. Nachmittags fand ein Ministerrath statt nnd später unter dem Vorsitz des KanerS ein Kronratii, der sich, wie man an- niinmt. mit der Entscheidung über das Sozialistengesetz beschäftigte. - Ter Krontzriii; von Schwede» ist heule Nachmittag aus der Riviera liier cingetrvsseu. TcEelbe gedenkt bereits morgen Vor mittag Berlin wieder zn verlassen. — Ter Prinz van Wales-, der ! zur Feiec des Gehmtstages Kaiser Wilhelms nach Berlin kommen ' wallte, hat diese Absicht am Wniiich des Kaisers mit Rücksicht nick das Ableben der Kaiserin Arigiitta ansgegebcii.^— Ter hiesige Hof legt wir den verstorbenen Fürsten Georg von Schwarzbnrg-R»dv!- stadt eine viertägige und sür den Prinzen von Herren Phsiipvsthal- Barchseld eine ttlägrge Trauer an. — In der gestrigen Sitzung des Bnndesraths gab vor Eintritt in die Tagesordnung der Bor- sitzcnde, Llaatstelwtäc v. Bötticher, unter attieitigcr Zustimmung dem Bedauern über das- am 20- enolgte Ableben desKönigl. sächi. Staats- und FmanpninisterS, Frbm. v. Könneritz, Ansdrnck. Tie vom Reichstag angenommenen Gesetzentwürie betreffs des Befähi gungsnachweises und der Abänderung der Militärstratgerichts- ordiinttg, ivnne der tzlntrag Sachsens aut Verlängerung deS Nolcn- vrivüegunns der Landstäudischen Bank der Obertansitz wurden den zuständigen Ansrchüiien überwiesen. — Die Kanerm hat heute irrit Gcnebiniiznng des Kaisers das Protektorat über die Kaiscrin- Angstsla-Slittnng zn Ehcntottcnbnrg übernarnmcn. 'Kassel. Tie amltiehe Abwchnnng der Sport- und Jagd- ausstellnng eigicbt ein erhebliches Teiisit. Tic Garanliezcichncr müssen 00 Proz. des garnntirten Betrages zahlen. P ariL. Zrvischen dem Aiarguis de Gon« und dem Baron Eduard Rothschild, einem Sohne des Baron Alsons Rothschild, fand gestern ein Duell cmll'eimtnchen UffprungS statt. Rothschild wurde an der Schulter verwundet. — Ter Tcvutirtc Martinen», der sein Mandat nicdcrgclcgt, hat Vvnlanger gefordert. L o u d o n. Ter gestrige Sturm hat an der ganzen Süd- nnd Westküste schweren Schaden angerichtct. Zahlreiche Schiffbrüchc wurden gemeldet, bis jetzt aber kein deulichcr. Im atlantischen Leen» hak seit Menichcngcdcnkc» ein solcher Orkan nicht gewüthct. Berliner Bors e. Infolge deS slriisigen Gelditandes und in der Erwartung, das; die Arbeiterbewegung im Westen keine bedenkliche Ansd-'bniing aiinchmen werde, gingen ans der Provinz umfängliche KansordreS ein und mich die Platz - Spekulation ging mit Teckiing vor. Banken waren höher, deutsche Bahnen wieder geboten, österreichische dagegen wenig verändert. Bergivccle leisten pro;enlweise höher ein. Fremde Renten lest. Nach mchr- sachen Sclavanlungen stellte sich später die Tendenz danernd fest am den eiheblichcii Rückgang des Privatdiscoiils. Im Kassaver- lehre tvaren Bauten befestigt, Leipziger Creditanstalt2Pro,'. höher, deutsche Bahnen matt, österreichische unverändert, Bergwerke belebt, andere Indiistnrcn still, österreichische Prioritäten still und fest. Privaldiscvitt N > Proz. Nachbörse schwächer. — Wetter: Nachts und Vormittags stürmisch, Nachmittags bedeckt, gelinder. Nord- wcsl-Wmd. nkanrsnr « a. tvr. <Al>c»d».> Sredtt 3t«,e>». SiaalSb. rs.'i.sa. vom». —. «»aliclcr —. Sa-,»ier!>1.7.'>. «vroe. Ir»,. Soldr. 88,»>il. Llicoulo vraM. Lrrvdii. Bk. >82,8». Laura —. Gclscnkirchci, —. Ruhig. lk> i r v 0N»ri,dS.> cirrd» MZ.W. S»-«»»dahu 237,7',. Luwdurdn» IZ7.7H, Nordwcst I!»t,rL. Liultnolrn d7,8i>. Niiq. <>,cdil w>.2«Xi. gicst. v a r » S. -Schlich., Nrittr 87.67. Boiridr >iie>,8», .^laUener 93,71. k!»aIS- buh» <81.2:,. Lomiiurdr» :>I2 .'>9, do. PriorNUtrn SULutrr 72'/,. »aivlkr 17.3,12. ONomnucu .MM. cirScomvir «r>i>,»3. gc9. -L a r I I>. Vrl,8u»!»n iSU-IuIi.i Wcizkn vcr April 21.19, prr Mni Slugusl 21.19. ruhiu. Spirilii» prr -.'Ipirl 3I.i',9. pcr Mlli-Aiignkl.37,<9, situ. Ritbcl per April 8iM. pcr 21!a>-2lunujt 7!i.ü», fest. « m N r r » n u,. «rodnriri, iSchtuhi. wklcrn vrr März 19.',, per Mai 297. bchaxplrt. Ri-airn pcr M,1rh 119. vrr Mai >19. wrichruh. Landau iPradnricn.Brrichti. irnaNtchrr Wctzrn «nvrrSndcrt. ^rrnidcr s> Druck wltliaer odnr Nachiragr. Mchs ruhigst Mail- williger Sascr und Gerste fest, inhig. gciiicr rutsischrr Hascr gcsragter. — Wetter: Rachlsrast. certlicheS nnd Sächsisches. — Se. Majestät der König nahm gestern Vormittag im Schloß die Vorträge der .Herren Slaatsministrr und AbtheilungS- dlrcttorcn entgegen und crtheilte mehrere Audienzen. .Heute begicbt sich Se. Maß der König »ist Sr. Kömgl. Hoheit Prinz Georg und mehreren Eavalieren zur Jagd nach Birkwitz. -- Ihre Majestät die Königin Wumag infolge ihres Katarrhs- noch immer nicht das Zimmer zu verlassen. Las Allgemein befinden Ihrer Majestät, über daS nur selten Mittheilungeu in die Oessentlickkeit treten, ist im klebrigen ein gutes. Dem am Diens tag slatlfiiidcndcii Hofball wird Ihre Majestät jedoch nicht bei wohnen. — Wegen erfolgten Ablebens Sr. Durchlaucht des regierenden Fürsten Georg zu Schwarzbiirg-Rudotste.dt wird am hiesigen König lichen Hose die Trauer aus eine Worbe, von Scmuabcnd. den 25.. bis mit Freitag, den 21. Januar, in Verbindung mit der bereits angelegten, getragen. — Durch die Hostromveter re. wurden gestern die Einladungen zn dem ersten Hosballc auSgetragen, der bestimmt Diens tag, den 2«. ds. M.. stgttsindct. Tie Ballmnsik tpielt die Kapelle des LcibgrenadierregimenIcS. Tie Festlichkeit beginnt 8'/« Uhr. Alle Trauer wird, wie die Einladungskarten besagen, an dem Ball tage abgelegt. — Der österreichischungarische Gesandte am hiesigen Hose Gras Ehotek hat sich zu den BcisetznngSfeicrlichkcltcii nach Rudolstadt begeben. — Et. Durchlaucht Prinz Heinrich XVIIk. Neuß j. L. ist vorgestern Abend, Vv» Berlin kommend, nrit seiner Gemahlin hier cingctrossen und im Hotel Bellevue adgcsliegen. — AnS Anlaß des Geburtstage? Sr. Majestät dcS deiiischcn Kaisers Iverdc» wählend der große» Parolcausgabc ans dem Thcalenstatze am 27. d. M. Vvn einer aiu rechte» Elbnlcr »ittcr- hiild des Blockhauses anlgetalneiien Batterie dcS 12. Artillerie-Re gimentes Ust Kanonenschuß abgegeben werden. — Vorgestern beehrte Ihre Königl. Hoheit die Herzogin zu Schleswig-Hol st ei» das Miisitivcrk- nnd Inslnimenten- Lagcr von W. Gräbner in Begleitung ihrer .Hofdamen mii längerem Besuch n»d machte verschiedene Emkänie. -. — "«ndtag. Gestern hielte» beide Kammern Sitzungen ab. Tie zweite Kammer nahm lrbiglich de» Personal- nnd Beivldungs- etat der Landcsbrandveisichcrungsanstalt. über tvelchcn namens der Fnianzdcputation U der Abg. Steher Reinholdshain Bericht erstattete. Im Bericht ist n. A. fcstgcstellt. da,; die Petition de, Ezpcdicntcn und Hilfsarbeiter der Brandversichermigsknimner mn Zm-iicr Nslkcrci Geör. MmS. Al»itziier>Ir.1IM SE" Zur Kur: Buttermilch.
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