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Dresdner Nachrichten : 20.01.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189001205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-01
- Tag1890-01-20
- Monat1890-01
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- Dresdner Nachrichten : 20.01.1890
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r«,r»latt für Psttttk. Unterbaituii,. «Ettsvatedr. vörl«iib»t(bt. tzrnndeuUl«. mir a>, Woche»» ckL^l, umrrm ^mch >Ei»ac im di« nüchliiütNae A„s„al»»e c An,eigen wiro »lchi aegsve». Au Eime Aiirandiauiinoanliinnc aea ine Blirgil >I»s»al„ne der Au«' ,, , ^ »egeni ivorb«rve,al/l».>io durch «neiinane»' , uder Postei„,ani>l»». gur Rsickaadc eiumimidin Schrilt- IIu-k keliie Berbinülichkcn. N„Iund>u»imc» uel>»»u iäinnitücht i uamdatte Pcrir,NieNi»iMellei> an. Sernwrrchnelle Nr. u. 35. Aufl. 48,500 Jahrx lang. rtück. A.R 8^t»Aß» ^ VolUcommonator, 8oIb8ttkiltiMr, geiÄU5chIo8er ksrn8prveb-Ln8cli!u88 dir. 2100. Lronpoots r-rrrtia 1 und sraneo. 4tt,vvv ktllek im Opl/r-urev. <v vurt Iloln-I«»,, I1n'8,Ion-X., 27. Lr^» uvck xrvwt« jMasktn-uWealer- tzar-erove H»x ^»ovb>» vAlvrieatr. 2, »»i<»rr» uuck »nit» Ll»e«. vourloo«« in vorrüx- lietzvr Las^rrlrl k. üorren und vnms». ^.nkträ^o naetz itunvürt« rve-rdou prompt oüoatuirt. rvlvpliai» »8V. Dresden. 1890. fV. k. 8«<M, kMl-Wi^trW« l3, k'v^uMprvolivn 2IS2. vm^rciWWMnt ».M-bmMMil! 1trvzk»Ä»«Ivt In» cknllit' 1822). »Loiawj»»i«»»>»«,'vr ru Orieiimiewi»«» in »Non »röx-vrv» Ureon von 8»cirs«» ^ jj' uv>i ckoo X»vi>t>»r»rovi»ron. Nroi-ii«!«» vorxvmi» sr«>. L LLIIII« urrä Livl»lssv - Z krltL vlLVSVU ' M 8el»1v8i8ira—«v :r, I., Leko ILönik- ckodannstrassa. I Z banicknlrlcm von vr. nrvd. 'kroslinm z K A Tkn»IIn«l«r»«»z«», »vpttrntur«», I'I«n>l»«n. vr. HLänsr's 3s.üs>toriuw> As1e«IerIü!,«n1lA I»vl »reisülea. Diätotisoktz Xur-^.n8tLlt kirr Vtvllt, I^ett«nol»t, n>«pv«nletcksn (Llastli >r) »latni ruutli, LntorI«1I»8l«t«Iva ote Rsinr. ILs^sr ill ßhrillianill. von Driäsrn Ltst.3 1 Unck mli> alisgelvolle». ProWer Derslllldt Mcs, M»» Luioaak' Fcrnschreib- und Fcriisprcchbcrichtc. üviimchrichten. Die Reform der städtischen Al'nnbcn, Tie einheiiliche Stundenrechnung "tk» e»V» NPIkgkt. für Deutschland. Tanesneschichte. Briefkasten. Plaudertasche. x-rn x-llMWll. 2oLxMck0: l^l!51NNö. I>rv8«I«i», Veorxentlior. Montag, LO. Iaimar. Kernschreib- und Fernsprech-Bertchte. Hambur g. Zum Erlab der streikenden §: clzer und Trimmer bcr ini Hasen lieacnden Hamlmraer Tainpler ist von anSwartS ge kommenes Personal ailgeinnstert worden. Irgend welche Reiberenm zwischen den Streikenden und den Ersablenten sind nicht vorgc- koimnen, die Rüde ist niigendö gestört worden. Wien. Die .Presse" bezeichnet die Gerüchte von dem bevor- stel,enden Riirktlitt des AliiailrmmiltclS v. Dunajcwski und des Ackerdauniinislers Grafen Falkenhawr als durchaus crsunkcn. Edenio unbegründet lei das Gerücht von dem bcvorslcliendc» Rück tritt des StatttwlterS von Böbinen. Gruse» Tvun-Hubenstein, chro.i Tbun werde berufen sein, die in den Konierknzeii getroffene» Vereinbarungen im Rahmen seiner amtlichen Wirksamkeit in Böhmen durchluslibren. Wien. In der Sonnabend-Sihling der Ansgleickskunselenz wmdc die Berattnnig über die Errichtung iiativnaler Enrien ini böhniischen Landtage und über d>c Revision der Landtaguivabl- ordmi'ig fortgeseht und beendet. Morgen Vormittag 10v„ Uhr findet die Schlntzsihnng zur redaktionellen Fvrmnlimng der ge troffenen Vereinbarungen statt. Wien. Tne '.'lusgleichSkonfecenz zwilchen den Deutschen und Böbinen ist heute durch den Mm-slerpiasidenten Grasen Taassc geschlvssen worden. Wie cS hclht. wird der böhmische Land tag bereits zum 23. Januar eiiibcrnsc» werden. Paris. In der Tcputirlenkammer brachte der Abgeordnete de Montfart, von der Rechten, eine Interpellation etn über die schlechten Nachtlager der Soldaten. Nachdem der Kricasiiiinistcr ^reycinet bezügliche Erklärungen abgegeben hatte. ertheilte die Lämmer demsclbcn ei» Vertrauensvotum. N o m. König Humbcrt telcgravbirte dem Ministervläsidenteii Crispi die Nachricht vom Ableben des Herzogs von Aosla mit fol genden Worten: .Mein geliebter Bruder ist um 6 Uhr 45 Mi», vericl,icdcn. seine letzten Worte galten dem Vntcrlande und der Ärmer, indem er sagte, daß er sie »lit heihcster Liebe geliebt habe lind nur deshalb bedauere, so frühzeitig zu sterben, weil er ihnen nicht mehr werte dienen können. Ich drücke Ihnen schmerzcrsiillt die Hand. Ihr wohlgeneigter Humbcrt." — Ebenso wie gestern bleiben auch heute alle Theater geschlossen. Sansibar. Meldung des Rculer'schcn BuremiA.) Das Befinden Emm Paschas hat sich etwas gebessert. — Gegenwärtig befinden siel, hier 14 englische KnegSschifsc, welche mit Kohlen be laden werden. Ter Sultan bat der Regierung des Kongosiggles die Änwerbnng von 1203 sansibaritischen Arbeitern gestattet. — T»8 Kabel zwischen Mvmbassa und Sansibar ist nunmehr fertig und wild die direkte telegraphische Verbindung »nt Europa heute eröffnet. ca c w -» r k, io. Januar. rvaarrnveriLl. eiaiiniilwllk in Nkw-rioN u>/<. iw. in New-Örtea»« iv'». Nnü. Pemaemn 70>° Adr! Lcti I» Ncw-Bark 7.so G. de. I» Vlniadetvbia ?.ea G. Siooco Veirnicnm in Nrw-iwil 7.7S. b,. l',p» iinv Nsrliii^ro, vcr äcbriiar 15. Kcst. rilbia. Lchinal» loco 5.2Z. i>o. Robr u. 'flrolvor« 6.60. .-lucker t>°'»>r r>>5om. 5>/.. Ma S ii>«v) zg> ». Aiolber »Siiai-nneiren loco S?R. «ancr i7»>r Nio-> lg"/«. Mel,! s D. 75 C- MeireiSelrachl 5'/,. Kiinler ner gcbr. nomlncll. Wcnen ver Januar />6'/>. der tzeiruar 65'/,. ver Mai Lö' «. Äasiee »w Xr. 7 tuv »ei,«»,, ner ocvuiar >5.67. vcr Avril ik.ss. VertlicsieS nn- SächstschcS. gestern Vormittag, Se. Majestät der Köni a wohnte einer leichten Erkältiiiig wegen, der Messe in der Hanskapclle des NcüdcnzjchlvsscS bei, wälnend König!. Hoheit Prinz Georg nebst hoher Familie den Gottesdienst in der katholischen Hoikirche bcinchtc. Nach dem Galtesdienit ertheilte Se. Maj der König eine gröbere Anzahl Audienzen nn Militär- und Privatpersonen Nachmittag fand in Villa Strehlen Laiiiilientatel statt, wozu mehrere Einladimaen ergangen waren. — Im Befinden Ihrer Ma,cslät der Königin zeigt sich seit gestern eine wesentliche Besserung. Huste» und Schnupso» haben nachgelassen und die letzlcn Nächte haben Ihrer Majeflät mchr'gch e,gluckenden Schlaf gebracht. Sobald die Krnnkbeit gänzlich beseitigt ist, wird Ihre Maj. die Königin, gutem Ver nehmen »ack, einen längeren Aufenthalt, wie in mibeien Jahren, im Süden nehmen. — lieber die Orientreiie Sr. König!. Hobelt des Prinzen Friedrich A ug n st vernehmen wir, dost der Prinz nach einem Besuche der Insel Sicilien von Meist»» abstibr und nach einer limlichen Mecrfahrt om 13. Januar auf egtipiischenl Boden in Alexandrien landete. Am 14. Januar ist Se. Königl. Hoheit nach Kairo weiter gereist, uni von hier aus zunächst die Umgebung, be sonders die Pyramiden und dann die nilaufwürts gelegenen alt- bistorischen Stätten zu besuchen- Die Fahrt stromaufwärts ans einer eigens dazu hergcrichtetcn Dahabieh iDcgclboot) soll am 24. Januar beginnen und sich bis Assuan, möglicherweise selbst bis Wadi Haifa an der nublschen Grenze erstrecken. - Dem Grhelmen Rath Prof. Dr. Wind scheid ist in Anerkennung der ausgezeichneten Verdienste, welche derselbe um die Wlflcnscbast. w'e insvclondcre um die Universität Leipzig, und diiich seine Thtttiakot aus verschiedenen Gebieten des öffentliche» Lebens der Stadt sich erworben hat, das Ehrciibürgerrccht der Stadt Leipzig verliehen woidcn. — Herr Landqcrichlsdirektor Kurh (cons.l In Dresden hat die ihm von den vereinigten Karlellvarteien übertragene Kandidatur im 22. Reichstagswahlkieise. weicher von Heim Knrtz icitber ver treten wurde, angenommen. — Ter conservative Verein für Riesa und Umgegend gicbt bekannt, daß die consgrvativru Vereine des 7. sächsi'cbcil NcichstagSwaylrrelies einstimmig beschlossen haben, Zur die bevorstehende NeichStagswahl den bisherigen Vertreter des Wahlkreises, Herrn Kannnrrbcrrn Freiherrn v 0 nFricscn - lliötha wieder als Candidaten aufzilstellcii. und dah Herr von Friesen sich bereit erklärt bat. emc auf lhn fallende Wahl anzilncdmcn." In Ehrensncdcrsdorf hat sich ein „RcichStreilcr Mahlverein" gebildet. Die hievcm angeregte Debatte über die Candidatcasrage ergab das Resultat, dah dem bisherigen Abgeordneten, tzabrikvircktor Arthur Gehlert in Dittersdorf, abermals dle Zustimmung aller Anwe senden wurde. — So unaetheilt in Chemnitz die Befriedigung über die un eigennützige Verständigung der dortigen Kartellparteicn und der Deutschste,sinnigen über ein gcmeinn mcs kräftiges Vorgehen bei Land-und ReichStagSwahicn ist, und wsehr diese Ver ständigung als erste Frucht den Wahlsieg des deulschsreisinnigcn Fabrikanten Esche gezeitigt hat. so abfällig tautet natürlich das Urtbeil desjenigen TlieklS der Dculschfrclsinnigen aukerbalv von Chemnitz, die eigentlich mehr dem soziakdemokratischen Lnger cingc- hören. Man bohrt an dem patriotisch gesinnten Thcile der Chem nitzer Freisinnigen herum, sich an den BereiiiSbeschluk nicht zu kehren lind dem gemeinsamen ReichStagSkandiduten der OrdmmgS- vartcic». Baumeister Ancke. eine» eigenen Kandidaten entgegen,11- slclle». Hierzu haben, zwar nicht in Ehennntz selbst, aber eine »Anzahl ländlicher Wähler" den Herrn Fabulanten Schubert ans Harihau auscisehen. Ob derselbe sich dazu bergeben w»d, ist zn- nächst noch zu bezweifeln. Das log. .freie Wahlkomilee", daS ihn ailszustellen beabsichtigt, glaubt selbst an keine» kondcrlicheii Er folg. sonder» meint nur: er ..dürfte eine erhebliche Anzahl von Wählern für sich gewinnen." DaS klingt sehr kleiiumith/g, ent spricht aber der Scichlnge. — Noch einmal strahlte gestern Nachmittag der Lichtcrglanz der Weihnachlsbäiuiic. Ihre lcnchkcnde Herrlichkeit galt der Christ- beschecrnngs'eier, die die vereinte L 0 ge zu den drei Schwer lern »nd Afträg zur grünenden Raute in den weilen, herrlich gc- ichnincktc» Räumen dcS Logenhain'es ans der Oftra-Allce veran staltete. Wiederum, und zwar znm 30. Male, wurden einer grösseren Anzahl Kinder l3> Knaben, 25- Mädchen) die Gaden wrclthäiiger Bruderliebe zu Thcil. Der zweite Meister vom Stuhl, Herr Srhnl- dirrttor Kretkchinar, leilcte die Feststunde mit einer erhebende» An sprache ei», seinem WillkoinnienSgrns; das Wort der heiligen Schrift „Liehet Euch unter einander" zu Grunde legend. Hieraus führte Herr LandtagSabg. Grahl, während weihevolle Harmvnininkläage anhohen, die ficiwcstrahlende Kinderichaar in den Saal, in welchem weit über 10M Personen Zeuge der Feierstunde waren. Auch zu der zu beschenkenden Kindeischanr sprach Herr Schuldirektor Krelich- mnr ans Ginnd von Tobias 4, 22: „Sorge nnr iuchtS. mein Sohn, wir sind wohl arm re." und lichtete von echtem Freiinanrcrthnm getragene weise, behcrzigcnswcrthe Ermahnungen an Knaben und Mädchen. Nachdem der Sologesang des Heim Hofopcrnsängcr Meincke: „Heilige Nacht auf EiigelSschwiiigcn" (Gedicht von R. Prntz, Musik von Riccius) zu stuninnngsvollem Vorlrag gekommen war, wobei die Akustik des imposanten Saal-Ncnbancs trotz ge waltiger Menschensilllc sich tcesflim bewährte, vcrthciltc der sticdner der Feststunde,allein, edlem Gebrauche gemäß, a» die Kinder je ein Ge sangbuch mit sinnigen Gcdächtiiisziprüche». Diesem Theile der fest lichen Verunstaltung folgte in wackerer Durchführung eine 8st. Motette von McndelSivhn-Battholdy, die der gemischte Lvgenchor unter Leitung des Herrn Kantor Gast scclcnboll wicdergab. Durch ein Mädchen wurde der Tank dem Redner zum Ausdcnck gebracht, ebc der allgemeine Schlnsigetong: „Unicr'n Ausgang segne Gott" die Feier beendete, nach der die Kinder die allerhand nützlichen BeklcidungSgcgcnstäiide re. dankersülllcn Herzens cntgegcnnalnnen. — Das Begräbnis; dcS Königl. Howpennängers Herrn Hein rich M archi 0 n zog gcslcrn in der 2. Nachmittagssliindr Hunderte »ach der Ostra-Allee und nach dem inneren katholische» Friedhöfe auf der Jnednchslrcchc. Vom Traneihausc aus gaben die sämmtt lichen Kollegen dem Dah/ngeichledeneii das letzte Ehrengelcltc. Palmen- und Lorbecrschmnck. dcil n. Ll. die Gencraldircktlon der Königl. mnsikalischcn Ztapeile und deS Königl. HasthraterS, die Mitglieder der Oper und des Schauspiels, des Residcnuheaters, der dcittsrbcn Rühneiigeiiosscnschast und vclschtedenc Kollegen, Freunde von hier, aus Bc Gönner und Freunde von hier, ans Berlin. Wien, Hamburg rc. aewidinet, wurde im Zuge nach dem Friedhose getragen. Am oem Friedhofe nahnicn dle Leidtragenden »nd Verwandten um das Grab Ausstellung. Herr Kaplan Scbvnbcrner hielt die Trauerrede über die Worte Pauli ini 2. Korinther Lries: „Was sichtbar, ist zeitlich, was unsichtbar, ist ewig", und vollzog die Einsegnung. Herz liche Worte des RachcuseS widmete Herr Oberreglsienr Marcks dem dalttngcschiedeiicn. allbelieblen, ollgcscl,atzten Kollegen, der keinen Feind gebubt. Die Trauergesänge: „Mit Euch sec Frieden" von Riccius, und des P>»allellexles der Horazstcbcn Ode: „Integer vitae" von Hcnnig, führte der Hoftheatersingechor ans. Manche Throne der Ermncrnng, Fienndschast und Verehrung siel mit den letzlcn Liebesgaben, „Erde und Blninen", ans den Sarg in's Grab hinab. — Die Reform der städtischen Abgaben. Vor einiger Zeit ist bekanntlich von dem diesigen Stadtialhc eine Vor tage an die Stadlvcwrdncieii gelangt, welche den Zweck verfolgt, die vor mehreren Jahren cingcbahnie Reform der Geinciiidebc- stcllerimg znm Abschlüsse zu briiigen. Zwar the/len wir die un längst im Stadtveroidnetcn!aalc laut gewordene Hoffnung nicht, daß die von einem großen Thcile der Bingeischaft seit Jalnzclm ten ersehnte und erstrebte Reform der hiesigen städtischen Abgaben nun in längstens anderthalb Jahren erreicht sein weide, denn das Schicksal mancher anderen städtischen Reformen — wir erinnern an den Entwurf einer Banoidnniig. welche ln nicht ferner Zeit ein Jubiläum wird feiern können, macht uns clwaS ungläubig. Immerhin aber ist es ein crftenlicher Fortschritt, das; riiiiiiiichr wenigstens aus der einen Seite Alles gctbnn woidcn ist. um das gewünschte, und verhehlen wir nuS cs nicht, iwlhwendige Reform werk zustande zu bringen. Jedenfalls wird aus Gcnnd der er wähnten Vorlage das Stadtvciordnc»enkollegilim in dem neu be gonnenen Jahre sich ernstlich mit der Frage, auf welchen Grund lagen eine vcrnünsllge Gemcindebcstcuenulg anftubancn sei. be schäftigen müssen. Aber auch jeder andere intelligente Bürger, welcher an der Wohlfahrt »nd der Entwickclnng niiiercs hcrclichcn Dresden das gebührende Interesse »innnt, wird in der nächsten Zukunft veranlasst sein, sich mit dem nämlichen Gegenstände ein- (zebcnder zu beschäftige». Ein treffliches Hilfsmittel zur Belehrung über die bei der Grincindcbcstencrmng einschlägigen Gesichtspunkte, und eine Anleitung zur Beurlheilimg der stadlräthlicherseilS ge machten Resormvorichläge wird allen denen, welchen daran gelegen ist. 1» dein Kampfe der einander gegenüber stehenden Jnlcrcnen sich kühles Blut zu bewahren nnd ein nnbcsaiigeiics llttbeil über die in unserer Batcrltatst in Bel acht zu ziehenden Verhältnisse zu gewinnen, i» einer unlängst von dem bekannten Vena sie r der Kommentare zu den Gcine»idcvrdniliigcn. dem Geh. Reg -Nach bei der hiesigen Königl. KcelSliauvtmannschafl und LaudtngSabgc- mdneten v. Bosse veröffentlichten Broschüre „Die Gcmeliidebe- sleiieiung im Königreiche Sachsen" geboten, welche wir hiermit den, eingehenden Studium oller an der hiesigen Eteiicncsoli» Jntercssciiehmcnden angelegentlichst empfohlen habe» möchten. In dem dritten „Vorschläge für eine Reform der Geinciiidebestclierling" übcrschricbciicn Anschnitte des zweiten Tbells der Broschüre wird ins besondere auch die cingangSerwähnte stadträlhlichc Vorlage elnrr eingehenden Vcsvrechung unterzogen, nachdem der Verfasser in den unmittelbar vomusgehende» Anschnitten die stcuerrcchtlichen Be stimmungen der Gcm'tlidcordiiungkn mitgcthctlt und auf die ihnen zu Grunde liegenden Pmizivicn zurnckgcführt, alsdann aber über die verschiedenen in Sachsen geltenden Ankagensusiemc nähere Mltthcltnng gemacht bat. Möchte daS verdienstliche Wcrkchen allen Leser» desselben die reiche Belehrung gewähren, dle eS dein verständigen Leser zu gewähren im Stande ist. Möchten insbesondere alle Diejenigen, welche a» der hiesigen Steuerreform mltzuwlrkcn berufen sind und berufen werds», durch dasselbe zu den richtigen Grundsätzen, welche jeder Mmeindcbestcucrnna zu Grunde zu legen sinv, geführt werden, dann wird sei» Erfolg reicher Nutzen sin das Allgemeinwobl^niserer geliebten Stadt sein! — Ans Befehl Sr. Majestät des Kaisers werden heute mehrere Instrumente deS „Akustischen CabinetS" im Königl. Schlosse zur Ansicht ausgestellt. Herr Kaufmann wurde deshalb bereits gestern telegraphisch nach Berlin berufen. — Glaubhaft verlautet, daß die Rcichsregicrimg eine ein heitliche S tu n d cn re ch nu 11 g für Teutichland cinsühren wolle. Die bezügliche Vorlage an den Bundesrach wird nichr lange auf sich warten lassen. Zur Begründung dieses Vorschlages wird angeführt, daß eine einheiiliche Slnndenzeit für de» Betrieb' der Verkevrsanstallcn, Eisenbahn, Post, Telegraphen, in hohem Gerade wünschensivcrth crcheint. Dazu käme in Betracht das Ver lange» der Militärverwaltung, für welche die Aufstellung der Mobilmachungs-Tcuiisportpläne durch eine einheitliche Slnndenzeit erheblich würde erleichtert werden. Bekanntlich ist für den vrcu- sziichen nnd eliasi-lothringitchen Eisenbahnbetrieb offiziell schon jetzt die Berliner Zeit matzgcbcnd: ca würde sich also zunächst um die Verallgemeinerung dieser Maßregel handeln. Ob wirklich die Erwartung bcsteln, daß die Einft'ihrung der einheitlichen Stunvcn- reit für die Verkehrsanstalten nun auch die Bevölkerung Deutsch lands veranlassen werde, von der bisherigen Zeilcintherlung, wie sie sich in den einzelnen Gebieten nach Sonnenaufgang und Sonncnnitterg mg gestaltet hat, abzru,clicn nnd die einheitliche Stnndcnzeit sür das gelammte bürgerliche Leben cinzuiührcn, mag dahingestellt bleiben Man rechnet in Preußen im bürgerlichen Leben nach der Sonnenzelt und nnterwirst sich lieber der Notti- wendigkcit, im Verkehr an' den Eisenbahnen ?c. die Berliner Zeit zu berücksichtigen. DaS gleiche ist bekanntlich in Frankreich der Fall, ivo auch iür de» gelammten Eisenbahnverkehr allein die Panier Zeit maßacbcnd ist. In denjenigen Departements, wo eine erhebliche Differenz zwischen der Eiieiivahnzcit nnd der natür lichen Tageszeit besieht, ist die letztere sür das bürgerliche Leben auch heule noch maßgebend, wovon sich der Fremde, dem diele Unterschiede nicht von vornherei» bekannt sind, gewiß schon in zahlreichen Füllen zu leinem Schaden überzeugt haben wird. Ge- ^ rade weil die elsaß-lothringische Bevölkerung ans der französischen j Zeit schon an diese doppelte Stnndcnzcit gewöhnt war. hat dort die Einführung der Bcrlaicr Zeit für den Eisenbahnbclrteb keine besonderen Schwierigkeiten heworgerusen. Wie verlautet, wird der A HM Antrag dcS Reichskanzlers dahin gehen, der einheitlichen deutschen ^ Stundenwit den lö. Meridian zu Grunde zu lege», mit anderen Z Morien, sich dahin zn verständigen, daß zunächst sür die Verkehrs- L anstalteii dcc Augenblick, wo täglich die Sonne den 15. Grad « öjlticher Länge von Greenwich paisirt, Mittag ist. 8 ^ — Vielbesprochen wird in den Ncuslädtcc Geschäftskreisen das ^ x—< Verschwinde» des Kaufmanns Emil Haneke. Derselbe ist vor ^ etwa >4 Dagc» mit Hinterlassung zahlreicher Schulden verduftet: g cö heißt sogar, daß er sich auch Wechselsälschnngen habe zu M Scknldc» kommen lasse», Haucke hatte ein Grostogeschäft von »—^ Oclen nnd Fetten ans der Kvnigstraße: er gall allgemein als . — woblsstnlrt nnd genoß infolge seines ungemein zuvorkommenden ^ Wesens großes Vertrauen. Eine Dame soll er um eine 10,000 Mk. iü»? übersteigende Summe, die sic ihm olme Stcherbeft geliehen, geprellt haben. Wohin der sanherc Patron sich geslüchlek, wird nicht leicht «?» zn ermitteln sei». Einige Tage nach seiner heimlichen Alweiic trafen nämlich bei drei seiner hiesigen Bekannten d>ci ans Triest, Hambrirg nnd München datirtc, mit den Poslstenipeln dieser Städte veischcne Bttese cln, die Haucke iellüt geschrieben nnd mit Dresdner Adressen versehcn hatte. OÖcirbar har der geriebene Bursche einige Tage vor seinem Verduften an Geschäftsfreunde in jenen Städten jene Briefe cingcschlosicn in andere Briefe, von Dresden anS ge schickt, mit der Bitte sie an einem bestimmten Tage nach Dresden ziiriickziiichicken, vielleicht unter dem Vorwände: eS gelte einen Scher; oder dergleichen. Da nun jene Briefe aus drei weit von einander gelegcnen Slädlen kamen und seine Ankunft meldeten, wollte er von seiner Spur ablenken »na die Verfolgung erschweren. — Tic jugendliche Tochter dcS bekannten Amerikaners Edi son. eine cininnihlgc, hnbiche Blond/nc, erkrankte ans der Reste von Wien nach Berlin — ihr Reiseziel war — Italien — und fand deshalb im hiesigen Stadlkmiikciihause Ausnahme. Die Kranke, deren Zustand nicht unbedenklich ist, dürfte von Fremden unter wegs aiigcsleckt worden sein. Der Vater dcS bedauernswertsten Mädchens ward unverzüglich von der Krankheit seiner Tochter tclegrnpbstch in Kenntniß gesetzt. Es knüpften sich an die Erkran kung mebrsachc unbegründete Gerüchte. — Vormünder sind darauf aufmerksam zn machen, datz im Januar die alljährlich zu erstattenden Berichte über die geistige nnd leibliche Pflege, Verhalten nnd Ausführung, sowie über die Fortbildung ihrer Mündel bei dem zuständigen Amtsgericht cinzn- reichcn sind. — Tie Ende Dezember im Loschwitzgrunde verlorenen vier Sparkassenbücher mit über 600 Mk. Einlage hat ein Dienst mädchen, Namens Elisa Lina Wetzig, gesunden und der Behörde übergeben, bei welcher sie der Eigeuthümer erhoben bat. — Die vielen Freunde und Bekannten des bis vor zwei Jahren als Emeritus in Dresden wobneridcn Kantor Brückner, der in Gnina bei Chemnitz, Bcrnsbach bei Gründeln und in Kiebitz bei Mügeln als Lehrer thätia war, wild es iutcresnrcii zn erfahren, daß derselbe mit seiner Gemahlin Dienstag tun 2l. Januar das goldene Ehc 1 ubiläum im Kreise der Familien seiner zwei Kinder in aller Stille begeht. — Im Wiener Garten, Marquise rechts, hält heilte Abend Herr MechanckuS P. Kellner im Verein G cw c r b t re i bcnd e r Dresdens, eine» Vortrag über „die Elektrizität als bewegende Kraft im luftleeren Raum". — Ai» Sonnabend Abend wurde auf dem Trottoir in der Aillzi'.stnsstraße cm Man» besinnungslos liegend ausgesundeii, welcher von einem StlaßenbahnomnibilS rücklings bcrnntcrgciallcn war. Ani dem Transporte nach dem Stadtkrankenhausc durch einen Wohls.ibrtsvolizcibcaintcn kani der Man» wieder zn sich, und konnte sofort wieder entlassen werden. Allem Anschein nach ist der Mann betrunken gewesen. — Der Dresdner Geflügelzüchter-Verein, »ntcr den, Protektorate Ihrer Kön/gl. Hobelt der Prinzessin Mathilde, beabsichtigt seine 26. allgemeine große GeslügclauSstellung in den Tage» vom 14. bis 17. März 1800 im Stodtwaldichlößchrn abzuhallc». — Eine fast allen Schweizrctsenden wohlbekannte Per sönlichkeit verstarb am Freitag an den Folgen der Jnflnmza. Es ist dir» der frühere Fährmeislcr Henna, der 25 Jahre hindurch die Fälimercchtsanie in Rathen auögcübl hat. An demselben Tage verschied auch infolge der Influenza der Schwelrführer Johne. — Das bereits erwähnte Festmahl zur Feier des Geburts tages Sr. Muscstät des Kaisers Wilhelm in dem große» Saale der Harmonkgcscllschast findet Montag den 27. ds.M Nachmittags 2 Uhr statt. 2p>0 Inserat d. Bl. soll im kommenden Frühjahr etn neuer Radfahrer-Verein gegründet werden, welcher sich speziell dem hohen Zwcirad widmet.
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