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Dresdner Nachrichten : 12.01.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189001126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-01
- Tag1890-01-12
- Monat1890-01
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.01.1890
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I2r«tv ni»,I jxrü««,tv z MsLsn-«. 1!isg.tsr§LrLsro1iö ^ Wffa v i 2 «ni«p»^traE L, S»«,K»VsI>d ziart. umi oroto Ill.-r^o. Von»In»i, in vcir/.vzzl. IVusvad! 1'itr Ilorrai, »nä Dunum. 2tnk- trÜM nach au8,vttrt8 rvcrä'M zircnnzit clloetuirt. ll'olcplum 389. Dresden. 189tt. >»-l> »-»«»1,^ . ^wLanälims mit?r°diMtudM, 4 At«rI<L8tl »88« 4 v«ll. »vriLVU NILvm, <l'«rn»»rMln.tvII« W». (1''orn8pro6l»8tvU« 321). ««19 Invalidität«- und Altersversicherung. Fernsprechberichte. .Hvfnachrichteii. Koilvertirung der 4proc. Köiiigl. Sachs. A»lci!,e von «»461» Ff"»««» Sächsisches Staatseisenbahnnctz. Gerichtsverhandlungen, Tagesgcschichtc. 5. Sinsoilic Conccrt, ^Konig Lnstik". ohne Weiteres Altersrente 1809.! Sonntag, 12. Januar. «,5M«». Che noch die Wahlbewcgung das allgemeine Interesse in An spruch irinimt, sei die Austnerksamkeit auf eine dringliche, für viele Zehiitausende von Arbeitern wichtige Frage gelenkt. Der jetzige lkcichstag hat da« Invaliden- und Arbcitcrvcrsorgungs-Gesetz bc- 1891 d»S 70. Lebensjahr vollendet, empsangen, vorausgesetzt, daß er den erforderlichen Arbeitsnachweis für die Zeit vom 1. Januar 1838 bis I. Januar 1891 erbringe» kann. Hieraus folgt die ernste Mahnung, daß Jeder, der dem Gesetze unterworfen sein wird. rechtzeitig daran gehen mich, sich die erfor derliche» Nachweise für die Zeit des UcbcrgangeS zu versorgen schlossen. Es soll am 1. Januar 1891 in Kraft treten. Schon jetzt! Krankheit wird durch die Kassciivorständc oder die Gemeindebehörde laber lund eS ist keine Zeit zu verlieren) müssen die Arbeiter auf. bescheinigt, Militärdienst durch die Militürpapicre »achgewicsen- dem Damme sein, um sich gewisse Wohlthaten zu sichen,, die sonst Der Nachweis der Beschäftigung ist dagegen durch Bescheinigung lunwiedcrbringlich verloren gehen. Die versicherten Arbeiter haben' der für die in Betracht kommenden BcschästigungSorte zuständigen unteren Verwaltungsbehörden sA»i>shanptina»nschastcn, Stadträthc) oder durch eine von einer össentlichcn Behörde beglaubigte Be scheinigung der Arbeitgeber zu führen. Deshalb möge jeder Ar beiter nnd Dienllbotc daraus bedacht sein, sich diele Nachweise, wen» irgend möglich, bis zum 25. November 1880 zurück zu sichein. eS sich dabei um Arbettsvcrbältnisse, welche inzwischen wieder gelöst worden sind, so versäume man keine Zeit. Der frühere Arbeitgeber kann sterben oder auswandern, die ehemaligen Arbeitsgcnosscn sind nicht mehr z» ermitteln oder wissen sich später Ics llaut Nebergangsbestimmiingen) gerade jetzt in der Hand, sich leinen früheren Genuß ihrer Renten zu verschaffen. indem sie die I Wartezeit ablnrzc». Ein so gewaltiger, in das gesummte Bolks- s lebcn io tief eingreifender Apparat wie die Alters- und Invaliden versicherung kann nicht binnen heute und morgen dem Volle in Uciich und Blut übergehen. Bor Allem mich man Mittel und Wege Handelt finden, das Verständnis! der 12 Millionen von Versichcriiiigs- pflichtigen für ihre eigenen Interessen zu wecken nnd zu fördern. Ter Hauptantbeil der Ausgabe, das Wcken des Gesetzes mit seinen 162 Paragraphen dem Volke verständlich zu machen, um den Ein zelnen zu ersparen, erst durch Schaden klug zu werden, wird neben der Presse den Arbeitgebern und den Dtenstherrschasten zufallen. Das Gesetz soll zwar am 1. Januar 1891 in Kraft treten, seine Fäden reichen aber noch auf die früheren Jahre zurück. Eine Unkenntnis dieser Bestimmungen kann für Manchen, nament lich für die älteren Arbeiter, einen schweren, vielleicht unersetz lichen Verlust bedeuten, denn gerade die UebergangSbestiinmniiacii haben den Zweck, diese der Wohlthaten des Gesetzes theilhaflig ^ werden zu lagen. Jnvahdltäts- nnd Altersversicherung erstreckt sich vom j vollendeten 16. Lebensjahre ab ans alle Arbeiter. Gehilfen, Gesellen, Lehrlinge oder Dienstboten, welche gegen Lohn oder Gehalt be schäftigt werden: ferner auf Betricbsbeamtc, sowie Handlungs gehilfen oder Lehrlinge, wenn deren regelmäßiger Jahresverdicnst wcnigrr als 2M Mk. beträgt; endlich aus die Besatzung denlschcr , Seeschiffe und Fahrzeuge der Binnenschifffahrt. Ter Versicherte I erhält Invalidenrente, wenn er unfähig wird, durch die gewohnte ILohnarbeit den dritten Theil seines bisherigen Erwerbes sich zu ldcrschafscu: er erhält Altersrente ohne Rücksicht auf diese Vor- jbcdingimg, sofern er das 70. Lebensjahr vollendet hat. Die Jn- Ivalidcmcnle beträgt in den vier Lohnklasscn jährlich miiidrstcnS 1111. 121, 1-31 oder 140 Mk., ein Höchstbetrag ist nicht bestimmt; Idie Rente steigt »ach der Dauer der Beilrag-lcistung; sie erreicht Inach 50 Bcitragsjahren in den vier Lohnklasscn die Höhe von 157, 1251. 321 und 415 Mk. Die Altersrente, welche auch >m Falle der Isortdaiiemden Erwcrbsfähigkeit gezahlt wird, beläuft sich auf 106. 43t. 162 und 191 Mk. Die Invalidenrente wich bewilligt, wenn der Versicherte während 5 Beitragsjahren zu je 47 BeitragSwochen sieine Beitrags-Verpflichtung erfüllt hat, die Altersrente, wenn es nährend 30 Bcitragsjahren geschehen ist. -ichkn sich die Uebcrgangsbestimmungen, ssanikeit weitester Kieise zuzuwcnden ist. Würde diele Wartezeit auch für die dem Inkrafttreten des Gelctzes gelten, ^überhaupt erst 5 Jahre, Altersrente erst 30 Jahre nach diesem Zeitpunkte bezogen weiden können, und die ältere Arbeiter-Genera- )io!i von heule würde an den geplanten Wohlthaten nur einen sehr beschränkten Anthcil erhalten. Da die« jedoch vermieden werden lullte, so sind in 88 156 ff. de« Gesetze« für die Uebergangszcit Iwclcntliche Erleichterungen zugejtanden worden. Hiernach vermin« Idcrt sich zunächst die Wartezeit für die Invalidenrente zu Gunsten Iderjeiilgcil Versicherten, welche während der ersten 5 Kalenderjahre Inach dem Inkrafttreten des Gesetzes erwerbsunfähig werden, nnd Ihn welche während der Dauer eines BeitragSjahrcs auf Grund der iVcrsichcrungSpflicht die gesetzlichen Beiträge entrichtet worden sind, pcm diejenige Zahl von Wochen, während deren sie nachweislich vor dem Inkrafttreten des Gesetzes, jedoch innerhalb der letzten Jahre vor Eintritt der Erwerbsunfähigkeit, in einem ArbcitS- lodcr Diensivcrhäitniß gestanden haben, welches nach dem Gesetze die VersichcrungSpflicht begründen würde. Tritt also das Gesetz tun l Januar 1891 tn Kraft, dann kann ei» Versicherter, der )7 Wochen später, also am 25. November 1891, erwerbsunfähig vird, Invalidenrente beanspruchen, dafer» für ihn in der ilaiizen Zeit vom 1. Januar bi« 25. November 1891 Beiträge vklciflet worden sind, und er außerdem nachweist, daß er «n der Zeit vom 25. Novcrtlbcr 1886 bi- 1. Januar 1891 iniildestcil« 183 Wochen gearbeitet hat. Militärdienst und Srankhcit werden in der Regel ln die Beitrag«- bez. ArbcitS- Izeit eingerechnet, bedürfen aber gleichfalls der Bescheinigung. Die Il88 Wochen vor dem Inkrafttreten de» Gesetze« kommen dann dein IVersicherten zu gute, gleich al« ob eS BeitragSwochen wären, I obwohl für dieselben in Wirklichkeit keine Beiträge geleistet worden Isuid. Aehnllch ist bei der Altersrente. Hier vermindert sich die I Wartezeit für Versicherte, welche zur Zeit des Inkrafttreten« dieses Gesetzes das 40. Lebensjahr vollendet haben und den Nachweis liefern, daß sie während her dem Inkrafttreten diese- Gesetzes uiiinltlclbar vorongcgangenen drei Kalenderjahre tnSgefammt min» ! beiten« 141 Wochen hindurch thatsäcblich in einem nach diesem ^ Gesetze die VersichcrungSpflicht begründenden Arbeit»- oder Dienst- dcchälmiß gestanden haben, um so viele VeltragSjahre. al« ihre Lebensjahre zur Zeit de« Inkrafttreten« de« Gesetze« die Zahl 40 übersteigen. Tritt also da« Gesetz am 1. Januar 1891 in lkost. so wird ein versicherung-pflichtiger Arbeiter, der am L Jan- Aul diele Wartezeit be- denen jetzt die Anfmerk- erste Uebergangszcit nach so würde Invalidenrente nicht mehr genau zu ecinneni. Deshalb timt In solchen Fällen Eile noch. Von dem Besitze eines solchen Nachweises, von dem rechtzeitigen Anträge aus Erthcilimg desselben kann cs künftig abhängen, ob Jemand eine jährliche Reine schält oder leer ansgeht. Auch ist eS für P<nsm,en, welche z. Z. älter als 58 Jahre sind, erforderlich, sich gleichzeitig für die Zeit vom 1. Januar 1883 die Höbe des erhaltenen Lohnes bescheinigen zu lassen, da dieser aus die Höbe der Rente von wesentlichem Einfluß sein nnd der Besitz einer solchen Bescheinigung uiilcr Umständen die jährliche Alters rente um einen Betrag bi» zu fast 85 Mk. steigen, wird. Kosten werden den diese Sicherung sich verschaffenden 'Personen in keiner Weise erwachsen, denn der soeben durch kaiserliche Verordnung in Kraft gesetzte 8 140 des Altersvecsicherungsgesetzes bestimmt, das; die auf Grund dcS Gesetzes erforderlichen Urkunden und Voll machten slenipel- und gebührenfrei anszustcllcn sind, während der gleichfalls in Kraft geletzte 8 18 die Form dieser Beglaubigungen festsetzt. Es liegt somit nur an den Bcthciligtcn, ihre Pflichten gegen die eigene Person gewissenhaft zu erfüllen. Im Uebrigen: Ihr rcichstrcucii Wähler, thut am 20. Februar Eine Schuldigkeit! Berlin. Der hiesige Hosbericht meldet: Ter König von Svanien ist seiner Krankheit erlegen und heute früh gestorben. — Als Ehrendienst sind kommandiit bei dem König von Sachsen der koniniandirendc General dcS Ga-dekorvs v. Mecrschcidt-HüUcseil' und bei Prinz Georg Generaliiiaior v. Falckeiistein. Königsberg. Die hiesige philosophische Fakultät hat Emin Pascha, der hier ein Jahr studirte, zum Ehrendottor ernannt. Wiesbaden. Ter Erbprinz von Nassau ist an der In fluenza ertrankt. Brüssel. Ein zweites Dynamit.,ttentat wird gemeldet. Am Hause cmes Sattlers wurde ein Anbau i» die Lust gcivrengt. — In Gilly. wo die Streikenden die Arbeiter, welche zun, Einfab- ren kamen, mißhandeln wellte», zog der Direktor Gilliaux einen Revolver und gab einen Schul! ab, ohne jedoch Jeiiiandcn zu treffen. Petersburg. E>» Frl. Olga Boticharcsko, eine 19jährige Nihilistin, die im Tcleqrapheiidicnst zu Moskau beichättigt war, har den Haiiplmanu Bonolonlisch, den Chef der Moskauer Sicher heitspolizei, mittelst Revolvcrschusses getödlct, in dem Augen blicke, da er sic iestiichinen wollte. »rankfuri ». M. <»i>k»d«.> »«»>« L>ca.!ia. v««ai»». eas.ia. klMl». iri.w, Uialicicr »!0.»a. Sl.Ift. «1-roc. Nna. choldr. »7M. D>rc,»r» L48.20. rreiidn. «I. 192,5». Lour» —. cyrlscnlirchcn —. Ruhig. s> i k ». lNIikndS.» Ure»>> MM. s>a»>«»»>>u 2.UM. »owdar.ea lN>,50» Nordwcst ,WM. viarkuoicn 57,57. Ung. Kredit 3,7.25. grst. v - r » ». 8»il»!M «rite 87,75. «lulride raa.li.',. Ntallrnrr M.82. ««aal», bahn 5ii2,5a. kombardra 515,55, »». Priariläicu —. Edanier 7l>/^ «addier 171,75. O»»«aue>, 53'>M EScomdie «>57.55. 0i„h>n. « » rI ». Vradarien «Schluß., «Seinen der «Ihr» 23.55, »er «Nal-iluguft 21.,5. ruhig SdirNuS rer April !di,55, »er Mai-August SS,,5» fest. Riibül »er April 71,Hh. »er Mai-August 78,50, fest. Fcrnschreib- und Fents-rtch-Berichte vom ii.Janugr. Berlin. Tic Kaiserin Angiilta ist heute Mittag a» der Seite ihres Gciiiahls im Charlottenburger Mausoleum bcigeietzt worden. Die Trancrieicrlichkcil in der Kapelle des Schlosses war tiescrareifciid. Kurz nach tl Uh, erschien der Kaiser mit der Groß- hcrzogin von Baden und dem König von Sachse», der die Kaiserin an, Anne führte. Darauf folgten die übrigen Fiirülichkeilen, unter rluien Priii, Georg von Sachsen. Nach der Gedächtnimede des Oberhofprcdigcrs Dr. Kögel trat der Kaiser mit der Groschcrzvgi» von Baden an den Sarg, kittete nieder und betete still. Die Kaiserin, die Kaiserin Friedrich, iowic die übrige» Mitglieder der königlichen Familie folgten dem Beispiel. Dam, würbe der Sarg hinabgctragen, und der Traueikondull svrnttrtc sich. Dragoner und Garde-Kürassiere, von letztere» eine Abtliciliiiig in schwarzen Kürassen, erössiicten de» Zug. der sich unter den Klängen des Bcctbvvcn'ichcn Traue,Marsches in Bewegung setzte. Au die Kavallerie-Abtliciluiig schloß sich ein Bcttaillon des Grenadier- NcginicutcS, dessen Chef die Kaiserin gewesen. Es folgte die Geist- lichkcit, die evaiigcliiche sowohl wie die katholische, die Tieuerschast. die Hofbeamten, Pagen in rochen Wcimmicn und Dreimastern, von denen Florschlcifcn heniiiterficlen. Vor dem Sarge trugen die Generale Graf Lchndorsf. v. Atbedyll, Frhr. v. Loö und Fürst Radziwill auf schwarzen Kissen die Ordensinsigiiien und die Krone, da» Zeichen der KönigSwürde. Acht dicht verhängte Rapven zogen den Leichenwagen, welcher den Sorg trug, lieber den, letzteren war eine pnrvurne Hcrmclindccke mit goldener Stickerei gebreitet. Darüber erhob sich die Krone. Ein großer Kranz von weißen Ka melien rnhie anl der Decke, lieber dem Wagen rügte cm gold gestickter Baldachin hervor, der von Kanimerheircii getragen wurde. DaS Ganze war von wundervoller Wirkung. Etwa 10 Schritt hMtcr den, Sarg schritt der Kaiser allein, wie bei der Beerdigung Kaiser Wilhelms I. Ticker Emst lagerte ans seinen Zügem Das Ange^blickte unverwandt vorwärts und ruhte wehmnthsvoll ans den, Sarge. Ihm folgte zunächst der König von Sachien »nd der Grvßhcrzocz von Baden mit dem Großherzog von Sachsen-Weimar. Daran schlossen sich die übrigen Fürstlichkeiten. Prinz Georg von Sachse», Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich-Este, der Prinz von Edinburg. der Kronprinz von Schweden, Großfürst Michael, Prinz Ludwig von Bayern, Prinz Wilhelm von Baden nnd viele Andere. Dann folgten die Minister, die Generale und andere Würdenträger. An der Spitze der Gcncrnlität schritt der 89jäh,ige Graf Moltle, etwas vorgebeugt. aber sicheren Schrittes. Ter Reichstag war nicht zahlreich vertreten. Unter den verschiede nen Deputationen, die vcn Schluß der Lcidtagenden bildete», sielen die Vertreter der Berliner Universität durch ihre historische Tracht besonders ans. Der Zug bewegte sich durch die Lmdc». Hier waren die meisten Häujcr schwarz drapirt. Die elektrischen Lampen wie die Gaslatcrncn. welche brannten, waren schwarz mnflort. Aus dein Brandenburger Tbor dampften vier brennende Pcch- vfonncn. DaS Wetter, welches Nachts stürmisch nnd regnerisch »nd früh nebelfeucht gewesen, hellte sich vor Beginn der Feier auf, rint» die Sonne strahlte goldig aus de» Lelchcnkoiidukt hernieder. Eine unübersehbare Menschenmenge hatte zu beiden Seiten der Trauer st,aße vom hiesigen Schloß bis zum Schloß Charlottenburg Aus stellung genommen. Tic Stimmung war eine durchaus würdige Oerlliches nnd Sächsisches. — Es ist zwar eine Besserung im Befinden Ihrer Majestät . der Königin eiugctrctcn, doch ist der Zustand immernoch derart, ^ daß die Ukbersiedelung von Strehlen nach dem Nesidcnzschlvß in A ^ der Stadt auigegebcu werden mußte. 8 G — Der Stttlskavlnn am hiesigen Josepbinenstiste, EaSpar Brieden, erhielt das Rillcrkienz 1. Kl. des AlbrechtsoidenS. § — Die beiden sächsischen PiLizen Johann Georg und ^ « Max. König!. Hohcttcn, welche sich am hohen Ncniahrstage x-> « wieder nach Frciburg im Drcisgau begeben hatten, um dort ihre er « Universitätsstudicn fortcnsetzen, haben unfreiwillig Ferien be- .. _ kommen. Wegen Ueberhandnabnic der Influenza wurden säinmt- U ß iichc Vorlesungen au der Universität eingestellt. > — Gelter» Vormittag 11 Uhr erscholl von sümmtlichen Thürincn § « der Residenz Dresden feierliches T ra uc r g e l ü u te. das bis ß 12 Uhr währte. Es war dies dke Stunde, an welcher sich der « feierliche Zug in Bewegung setzte, de, die sterblichen Neste weiland I Ihrer Maieitöt der Kaiserin Angusta von Berlin nach Charlotten- « » bürg zur Beisetzung übcrsübrtc. E < — Die Fi>ian:dcp»Iation tl der zweiten Kammer erstatte r§ k durch Herrn Vicevräsideiitcn Gcorqi schriftlichen Bericht über den M Antrag des Abg. Bebel uns Genossen auf Befreiung der in Staats- A » betrieben beschäsiigtcn Arbeiter re. von der Zahlung der gesetzlichen Z. Kranken-, Jnvaliditäts- und AltcrsvcrsicbcrungSbciträge und de- antraat, de» Antrag ans sich beruhen zu lassen. Indem ^ Bericht wird auSgcnihrt. daß der Wegsall der Pensionsbeiträgc der Beamten, Geistlichen re. indeichnt eine Gehaltsaufbesserung be deute, daß aber ebenso die tbattächlichen Verhältnisse, durch welche, im Gegensatz zu der gesetzlichen Feststellung bei den Besoldungen der Beamte», die Löhne der Arbeiter in der Regel bestimmt werden, während der lechen Jahre und ganz besonders in, Jahre 1889. der sich bessernden allgemeinen wirthschasllichcn Lage ent sprechend. ,n Lobnechöhiingeii gerührt habe». Dazu komme aber außerdem die in der Lage aller Arbeiter durch die sozialpolitische Gesetzgebung des Reiches herbcigeiührtc Verbesserung. Die Kassen beitrage der Arbeiter hätten in Lohnerhöhungen ihren Ausgleich gefunden. Wolle man dem Antrag Folge leisten, so würde man siir die Staatsarbciter eine ungerechtfertigte Ausnahmestellung schaffen, welche nach verschiedenen Richtungen hin bedenklich er scheinen muß. Die Deputation thcilt durchaus die Ansicht, daß der Staat ei» gerechter, wohlwollender, anständiger Arbeitgeber sein und mit gutem Peiwicl vorangchen soll; sie meint aber auch, daß er derartige willtütticbe Eingriffe in die Lvhnbiidung, wie sic in einem einscitiaen Veilasscii der von der Reichsgcsctzgebung für die Arbriterversicherniig getroffenen Ordnung enthalten sein würden, zn unterlassen habe. — Die Konvcrttrung der 4-proz. Königl. Sächsischen Anleihe vom Jahre 1869 ist mit vollständigstem Erfolg durch- grführt worden. Die Summe der nickt zur Ilmmaiidtimg einge- reichtcn Staatsschnldeiischeine wird 2 bis 3 Millionen Mark nicht übersteigen, und diese Summe würde noch geringer sein, wenn nicht bei der Kürze der Umtanschfrist und den geichästlichen Störungen, welche die herrschende Epidemie verursacht hat. manche Untcrlaffung der Anmeldung unfreiwillig ciiigetrelen wäre. Der Entschluß der Süiatsiegicriiiig, ducch nachträgliche, vorläufig am keine Frist beichiänkte Aimahnic von IliiuvandlnngSaiitiägcn die Besitzer der Staalsschnldicheinc vor empfindlicher Schädigung zu bewahren, und der Verzicht auf den Vvrlbcil, welcher mit strenger Einhaltung des ulsplünglicben AiiiiieldetermiiiS verbunden sein würde, verdient und findet allgemeine Anerkennung. — Im sächsischen S t aa ts ba l> n b e tr i c be steht sicherem Vernehmen nach eine Neuerung bevor. Wenn ein Personciimg infolge großer Verstmlnng von einem Schnellzuge überholt wird dann soll dieser, cvcnt. auch auf Zwischclistationcii, ausnahmSwcije Hallen, um dort Reisende, welche beil Pctto»emng benutzen wollten 'ur Weiterbeförderung anszunchinen Diese Maßregel soll im F ille »deutender Zligverspätungen die Reisenden mehr als bisher gegen Anichlnß-Vmänmitti; sicherstcllcii. — Der hiesige Stadtrath hat für nächste Ostern eine leine« Kollatur unterstehende Freist.'lle an der Landesschnle zu Meißen zu vergeben. Gcmchc um Verleibung derselben sind unter Bcisügiiiig eines GebnrlS- oder Tansschcins und eines aiissübrüchei!- Schulzeugnisses ,'ibcr Fähigkeiten n. s. w. bis Ende dieses Monats bei der Hnnptkanzlei im Nachhause cinziircichen. Auch in Dresden ist die Sterblichkeit in der Woche vom 29. Dezember bis 4. Januar eine recht bedeutende lellung genommen und ernste. Die Innungen, die Hochschulen. Vereine aller Art , . bildeten mit umflorte» Fahnen vom Berliner Schlosse bis zur j gewesen; nach dem Bericht des statistischen Amtes Ware» 168 Stcrbc- EieqeSallce in dem Thiergarten Spalier. Bon dort wurde das j falle zu verzeichnen, d. i. anfs Jahr ans je M« Lebende: 32.5 Tvdle. Spalier von dem Militär fortgesetzt. An der Siegcsallce löste sich Diese Zahl wird nur annähernd in den Sainmermonakeii durch die der Zug theilwrise auf. Die hohen Leidtragende» bestiegen hier infolge Darmrrkrankungen erhöhte Kindcrsterblichteit erreicht. Wie die Wagen. Dir Kaiserin, die Kaiserin Friedrich, die Großhrrzogin ! In der Vorwoche, so waren cs auch wiederum diesmal die Ll»ig"„- von Baven und die Prinzessinnen deS katscrl. Hauses hatten sich - schwindiucht und die Erkrankungen der AlhmungSocganc, welche bereits vorher zu Wagen nach Charlottenburg begeben. Hier fand fast ein Drittel der gemininten Todesfälle verursachten. An der die rigenIltche BetietzlmgSfkier. dem bcichräiltlcn Naum cntit'rechcnd. Jnslnenzi, selbst sind 9 Personen «5 Männer, 4 Frauen), sämmt- nur im engen KiciS der Familie und der fürstlichen Gäste statt.' sich im Alker von über 40 Jahren stehend, verstorben.
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