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Dresdner Nachrichten : 26.03.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189003266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900326
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-03
- Tag1890-03-26
- Monat1890-03
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.03.1890
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,« »I 0^5 il Dl« ... i iGilbei» irtkt- Ulch» a» 35. Jahrgang, «ufl. 48,500 Stück. va«,r« ^nnouesn-lürpodition kvüaäot sied ^ TS HU US -HW (nsdsn cksr Orssänsr llrinli und els-ü-vin Hotol Soldner l^n^sl). KaiileM« t Kogler. A.-H. -rrs-en. OrSustos loilltvirtz.. Orcitvstri«».. i, Llopdoolou.. Sredorges., ^ N LLrwvüiuw-,loLtnullSllt«ll und Saltsa.ISszulll. ^ k und Dresden, 1890. krsvW L LrsnLseks, Vmöv», NLnlU-I»!»»!»»»«!'»»»« s, p»rt. u. I. Lt. ^ «.»n» kosLQsvtsn Ulttl Lnöxks LNL«o« ^»r«r1Nri»»L vor» bo-»«l,«otv». övgtvsHsoli-u.L»-. trisokunxgAvil'Zni«, dal llu»»«a, il»I»1b»»b- lalt»», Na,«» ». Ui»»«»LuI-rrb. UkiUlls» InOln,»küdl-^uod»1»!n d. K>et»d«ck Nelvli8lt> ztzasvaLI vrsvts dn^tor OnnNt.'tt in nUsn ?ral8vn, k^s^ons, ^t-ikon, 1'tirt'on, Lwlsoa «to. kl «k. Vf. öLZei'^ iliL>8eIlll!lls«l'k ist b'u«8loidondon zodor /Vrt, konondorn sololion, rvoiobo un don Glisson sodcvit/on, «tot« lcaltio l>'il«8o Iiadon, an viuelc^elüldou und an kodier» loidon, ru vmptoblon. Oa-8«c>Ibo liol'srt solid und billix; Mül, vrosdsu, ^ Lt«l«8 ?rLUSüLtr. 7. II. Xo^nialui unil 1ea»oa. Lpg Einhüllungen, töras Herbert Bismarck. Reichskanzler von Cavrivi. ^Landtaaspecbnudlungen. Hebung der Sittlichkeit, Fluthkanal, N.r»»»»r»n«« IW>-n«r »r Polttlschks v». ,«u «irrev >» Vr»»». Kräftigen Einspruch batten die konservativen und liberalen Blatter dagegen erhoben, daß sich die peinliche ZeitungSsehde iiber dir Uriachen deS KanzlerwechlelS weittrsptnne. Dielei Einspruch hat Blaien gezogen. In der „Nordd. Aügrm." wird das häßliche Geschäft, sog. Beiträge zur Geschichte des Rücktrittes deS Fürsten Bismarck zu liefern, nicht weiter fortgesetzt. Nur in einigen außer berlinischen Zeitungen finden sich noch allerhand Ändeutungen mit unverkennbaren Spitzen gegen den Kaiser Dieses bösartige Treiben kan» nur die »llgemelnr Lage veischärsrn und verbittern und er schwert daS Einleben in die neuen Verhältnisse, ohne dem Fürsten B'Smarck zu nutzen. Ersichtlich war eS tue Absicht de» Kaisers ge wesen. daß nach Außen bin nicht der Eindruck erzeugt werde, daß der Kan,1er in Unfrieden mit ihm oder unfreiwillig geschieden sei. Ties« Absicht entsprach den NeichSinteressen. Sie ist ober bereits vereitelt worden. Dieser Schade läßt sich nicht ungeschehen machen. Ade, damit ist'« nun auch genug. ES läuft allen monar chischen Einrichtungen schnurstracks zuwider, die öffentliche Mein urig, auch die deS Auslandes, zum Richter ln einem Streite zwischen dem Herrscher und einem seiner Untrrtbanen auszurufen Damm keine .Entbüllnngcn" mehr! Fürst Bismarck wird sich in den näch sten Tagen persönlich vom Kaiser verabschieden.- ei wird sich als »Generaloberst der Kavalerie" melde» lassen und in der Audienz den Kaiser bitten, ihm zu gestatten, aus die ihm verliehene Würde eines Herzogs von Laumburg Verzicht zu leisten EL ist eine landläufiae Annahme, daß Bismarck bereits einmal diesen Herzogs- Hut ansgcschlngen habe, als er ihm nach Beendigung des deutsch- fianzösi'chen Krieges von Kaiser Wilhelm l. verlieben werden sollte. Er habe diese Würde nicht seinen VeimögenS-Verhältnissen ent sprechend gesunden Diese Begründung klingt unwahrscheinlich. Glaubhafter ist. daß das Herolds-Amt damals daraus binwtrS, daß der Titel „Herzog von L»uelihurg" in den großen preußischen Königs titel ausgenommen sei und daß es nicht wohl ängstige, einen Titel der preußischen Krone einem Anderen zu übertragen. Ter jetzige Kaiser bat ober offenbar den Einwand des Herolds amteS nicht für durchschlagend befunden. Ter Rücktritt des Grafen Herbert Bismarck von seinem Posten greift natürlich bei Weitem nicht so tie» in die Politik ein, als daS Scheiden seines großen Vaters. Gras Herbert zählt erst 40 Iah e, hat also das höchste Amt neben dem Reichskanzler in ungewöhn licher Jugend erreicht. Er war Staatssekretär des Auswärtigen und preußi'cher Minister. Tie freisinnige Presse war, als Graf Herbert so ralch die höchste Stufe im Reichsdiensl erstieg, rasch mit einer Teutung bei der Hand, die aus dem Sprichwort vom päpstlichen Bester fußte. Es giedt aber auch eine andere, sachliche Erklärung. Ter Reichskanzler batte das Bedürsiiiß. in seiner unmittelbaren Nahe einen Beamten zu haben, den er in die tiefsten Geheimnisse seiner auswärtigen Politik einweihte; er glaubte diplomatische Austräge durch seinen Sohn besser ausricksten zu können, als durch fremde Diplomaten. Und da er selbst sich nach GeickästSentlastung sehnte, erschien ihm sein Sohn als geeignetster Stellvertreter. Ueber daS Maß seiner Befähigung ist selbstredend je nach dem Parteistand punkte widersprechend geurtbeilt worden. Ter Sohn eine« großen Mannes muß sich gefallen lasten, daß, wenn er etwas gut macht, die Welt dies aus Rechnung seine- Vater« schreibt; dafür fällt bet einem Mißerfolg das Unheil umso gehässiger au«. Fernstehenden ist e« unmöglich, zu erkennen, ob Graf Herbert das Zeug in sich hatte, der selbstständige Vertreter seine« Vater« in der Leitung der aus wärtigen Geschäfte zu werden. Hatte einerseits Gras Herbert in der Samoastage keine sehr glückliche Hand, so erinnern wir andererseits daran, daß er e« war, der den jetzigen Kaiser tn die Technik de« auswärtigen Dienste« und der Diplomatie emfllhrtr und daß er den Kaiser aus seinen Resten nach dem Ausland« begleitete. Unver gessen bleibt sein Verhalten im Vatikan zu Rom. Ter Papst wollte den jungen Kaiser ln ein vokitlich-bedcnkiicheS Gespräch verwickeln; Gras Hechert drang durch die abwehrenden päpstlichen Kümmerlinge hindurch in das Prunkgemach, wo Papst und Kaiser Zwiesprache hielten und beendete damit eine dem Kaiser peinliche Lage. Die dabei bekundete Energie bewies, daß wenigstens die Thatkratt selne- Bater» aus ihn vererbt ist. Ob nun BiSmarck-Sohn gänzlich dem ReichSdicnst entstcmdet wird oder auf einem Botlchafterposten dem Batrrlandr dienen kann, wird man ja bald ersehen. Die OssizierSelgenschaft deS neuen Reichskanzler« v. Caprivi ist im In- und Auslande viel besprochen worden. Ganz neu ist e« nicht, daß ein Militär die Staatsgeschäfte leitet. In England ist der Herzog von Wellington wiederholt Ministerpräsident ge wesen ; daß die Republik Frankreich den Marschall Mac Mabon zu ihrem Präsidenten einmal erwählte, ist tn frstchem Gedächtnis warum soll ein Offizier sich nicht zu einem Staatsmann und Diplomaten eignen? Der »WestfLl. Merkur" begegnet diesem Ein- wand mit einigen charakteristisch« Sätzen: »Man maa über die Leutnant» noch soviel gute oder schlechte Witze machen — wa« auS dieser LeutnantSschaar herauSwächst in die ober« Regionen hinein, da» ist eine Fülle von körperlicher und geistiger Kraft und Geschicklichkeit. Ein Offizier, der e» zu Etwa« bring« will, muß eine scharfe Schule durchmachen. Er muß viel wist« und noch «ehr Wunen. Er wich im wissenschaftlich« Studium wabrltch «icht geschont, aber daneben muß er sich einer umfassenden prak tisch« Ldütigkelt widmen, und zwar soktwäbrend unter Gewöh nung an die eigene Initiative und di« eigme VerantworNtchkett. Go «twickrln sich Charaktere, welche in allen Lebenslagen Hm» Mm» M steh« wtff«. Sie sind nicht von der blaff« Gewerbevercin. Gerichtsveihaudlungen. Theorie und der lähmenden Furcht vor dem Wenn und Aber angekränkelt, wie so manche hochsiudirte Civiliston. Wenn sie von ihrem Vorgesetzten oder gar von ihren, obersten Herrn zu irgend Etwas kommandirt werden, dann gehen sie ohne Bedenke» mit frischem Mulhe und gesundem Mcnschcnve-staiide an die Arbeit, und in den meisten Fällen gelingt sie. General Eavriv! ist an dm Grundsatz gewöhnt: Time, was Du kannst, mehr verlangt Niemand von Dir. ES scheint doch, daß die Erziehung in der frischen Lust deS Manövcrfcldes ganz besondere Vorzüge hat." In diesen Ausführungen liegt viel Wahres. Die Erziehung der Civil- beamtrn ist heutigentags höchst einseitig, theoretisch und ohne Rück sicht aus daS praktische Leben. Sie wachsen In der Bnreanlust der Schreibstuben aus und gewöhne» sich nicht seilen jene burcau- kratische Schablone an. unter welcher daS öffentliche Leven okt leidet. Diese Schulung der Beamten ist freilich nur die Fortsetzung unserer verkehrten Jugenderziehung, in den Volksschulen sowohl wie ln de» höheren Uiileriichtsanstnlten, die den Schwerpunkt mehr aus das Aiieignen von Wissensstoff, als aus die Erwerbung prak tisch verwendbarer Fähigkeiten und die Ausbildung von Eharakleren legen. DieieS Thema sei icdoch hier nur gestreift. Nichts wider spricht bei General v. Caprivi der Annahme, daß er seines Amtes als Kanzler mindestens ebenso trefflich walten wird, als einer der kunstvoll geschulten Geheimräthe, Präsidenten und Diplomaten. Der Kaller brauchte einen tüchtigen Mann, und er fand ihn am eheste» in seinem höheren Offizierskorps. Unbefangen trktl der neue Kanzler seinen großen Aufgaben gegenüber. Er wird nicht den Anspruch erheben, Alles und Jedes selbst machen zu wollen. Man tritt dem Andenken des Fürsten BiSmarck nicht zu nahe, wenn man behauptet, daß die Ucbergewalt seiner Persönlichkeit nicht allenthalben dem Geschäftsgänge und der Gesetzgebung förderlich war. Sein Einfluß war zu groß, der Druck seiner persönlichen Macht wirkte lähmend aus die eigene Initiative seiner Mitarbeiter. Daher das Stocken aus so vielen Gebiete» des öffent liche» Lebens. Ein irischer Zug, ein fröhliches Leben und Streben wird sich künftig geltend machen. Hieran nulzuwirken snrd alle Volkskräste und alle Parteien gleichberechtigt, soweit sie au? dem Boden der Verfassung stehen. Es ist anzunehmen, daß Cnvrivl auch über die Behandlung der Sozialdemokratie abweichend vom Fürsten Bisnrarck denkt. Die Einbringung eines neuen Sozialisten- gcsctzes erscheint jetzt erst recht ausgeschlossen. Hat der Kaiser doch selbst in dem Wohlgcmuth-H.mdel sich dabin geäußert, daß die Methode, der Sozialdemokratie lediglich durch Polizciinaßregcln aus den Leib zu gehen, seinen Beifall nicht hat, zumal sie aus sichtslos sei. Alles macht den Eindruck, daß in Caprivi der richtige Mann für das Amt gefunden ist. Mittwoch, 20 Mürz. besser, ebenso fremde Renten. Nach vorübergehender Abichwüch- ung befestigte sich die Tendenz wieder und wurde das Geichäft lcbhcllter. Im Kassavcrkchr war d>e Tendenz volwiegenv rechnest. Privatdiskont OV Prozent- Nachbörsc ruhig. — Wetter: früh be deckt. etwas Rege», dann vorwiegend heiter, Süd-Osiwind. ,zrannurI X. »r. iLdkNda.i vre,» L«?-',IX>. e,»»I»l>. Iii7,l«. L»»». IN«,00 Gail««» —. ckn.vier 81,40. 4vr»e. U»1. «olde. «8,25. vi»e«>i« 227.20. r-eesou. igr. 151,50. Laura —. Ärllcutirchrn —. Haodkt«-. —. Dcuischr!vk. —^rs«. Varl«. Schluß illra'e «7,»5. Nuieldr nei,«z. Nit«»«« »2,ZI. ««»»«». bahn 188,75. Lombarde» 280.00. »o. Priorilälen —. «««»er 73'/,. Timer 477,5», Ottomaaeo 537,5» lkbcomvie 817.50 Behandlet. « , rl «. «robuslen lS-Olutz.» «e«,e» »er Mar, 21 4«, ich» «ui-»«,» 24.40 still. Lbirlius «er Mär, 35,75. »er Scvtcmdcr-Decrmht» 38,5», itlll. Räböl »er März 7»,U0, »er Scvlrmber-Drccmbcr «8,50. ruht». » m «i r « » a >». «r»»ut«rn iLchlußi. «e«,«, »er März—v—, I»» Mat MM lNoaar» »rr März 143.»», »cr Mal l3SM Fernschreib- »nd Arrnsprech-Vertchle vom 25 März B erlin. Fürst Bismarck wird morgen vom Koller in Ab- schicdsmidicn; emviangc». — Für den durch den Rücktritt des Grasen Bi'-mnrck sreiwcrdenden Posten eines Staatssekretärs des Auswüriigen ivll vorläufig eine Vertielung eingerichtet werden, die vom Gesandten in Brussig, v. Alvcnslebcn, übernommen werden soll. — Nach Aushebung der Tafel i» der englischen Bolschast am gestrigen Abend cnispa»» sich zwischen dem Kauer und dem Grafen Hechert Bismarck ein Gelvräcb, das, wie das Tageblatt berichtet, einmal wegen 'einer langen Tauer die allgemeine Animc,k'ai»keit in Anspruch nabni, dann aber besonders mich wegen des Eisecs und erregten Tones, in dem dasselbe geführt wurde, nickn unbe achtet bleiticn konnte. Grus BiSmarck erhielt auf seine Ausein andersetzungen zu wiederholten Malen ein Achselzucken des Kallers zur Antwort. — Fürst Bismarck hat, wie nach auswärts berichtet wird, die Anregung seiner Dotation mit dem Hinweise abgelehut, daß eine solche geruve zu der Zeit, wo die Arbedernotb Tagesfruge sei, für ihn unannehmbar sein müsse. — De, „ReichSanzeiger" ver öffentlicht das Ve>ze>chnih der neuernannicn Ehicurilter des Jv- bunniterordens. Es sind deren 74, darunter Oberstleutnant a. D. Gras v. Redern in Streblc» bei Dresden, der Landesbcstallte, Mitglied der 1. sächsischen Ständekminncr, Fe-din-md Gras Edler zur Lippe-Bieslerfeld - Weißenirls zu Barnlh. Rittergutsbesitzer von Arnun auf Hitzscher b. Borna, Staatsanwalt v. Veschwitz, Sauptmann a. D. Camtllo V. d. Mosel in Dresden und Oberst Franz Georg v. Mangvlbt. — Die Nachricht von einem Rücktritt oes Staatssekretärs des Inneren, v. Bötticher, ist unbegründet. — Die deutsche Postdanwstrlinie nach Ostafrika wird voiaussichtlich schon im Mal ihre Fahrten beginnen- — Daß auf der hessischen LudwigSbahn nruerdinaS ein Versuch mit einem Zonentarife im Personenverkehre gemacht Wochen sei, wird offiziös dementirt. Berlin. Die sozialdemokratische Fraktion hat sich in ihrer Eigenschaft als Parteileitung über die Demonstratio» am 1. Mai noch nicht schlüssig gemacht. Die Sache soll tn der I. Fraktious- sitzunq nach Zusammentritt des neu« Reichstages entschieden werden. Berlin. DaS von der „Welmarischen Zeitung" mitgeiheilte Telegramm des Kaisers an eine ihm besonders ergebene Persön lichkeit lautet: »Besten Dank für Ihren freundlichen Brief. Ich' Hobe in der Thal bittere Erfahrungen und sehr Ilbnierztiche Stunden ^ durchgimacht. Mir ist io weh um'S Herz, als hätte ich mcmen Großvater noch einmal verloren. Es ist mir aber von Gott cm-! mal so bestimmt, also habe ich eS zu tragen, wenn ich auch darüber! zu Grunde geben tollte. Das Amt des wachihnbendcn Offiziers aui dem StaatSschiffe ist mir »ugejallen, der CourS bleibt der alte und nun »voll Dampf voruuS ! Wilhelm I. k." j Erfurt. Eine vom Evangeltschen Bunde veranstaltete und von 1200 evnngrliscden Männem besuchte öffentliche Versamnilimg beschloß einstimmig die Bildung eine« evangclllchen Arbeitervereins Paris. Der französische Arbeilervertretcr aus der Berliner Ardetterkonferenz, Drlohoyc, wird st, der Conferenz die Forderung geltend mack»«, daß auch d«e Dauer der Arbeitszeit erwachsener Arbeiter international geregelt werde. Die Berliner Vörie zeigte Anfangs festere Haltung zu vorwiegend höheren Comsen. doch war das Geschäft mhig. deutsche Bcchnrn erdolt, besonders Ostpreußen und Mariendurgei. von öste>re>chischen Dürer aus aünsttae Wochcneinnabnie anziehend, Banken durchschniMtch L Proz. höher. Bergwerke fast durchweg Oertliches und Sächsisches. — Bezilksschllldiickior Wilhelm Miersch hier erhielt das Ritterkreuz 2. Kl. vom Albrcchtsorden. — Feldwebel Richter von der 1. Kompagnie des 1. Jäger» Bataillons Skr. l2 e,hielt das Albrcchtskreuz. — Wir erhalten folgende vom 25. März dattrte Zuschrift: »Nach dem Berietst, den die „Dresdner Nachrichten" vom beuiigen Tage über die gestrige Sitzung der 2. Kammer bringen, soll ich in An- knüpning an die Bemerkung, daß sich die sozialdemokratische Partei die Stellung einer kriegführenden Macht vindiciren, die sich um dar Ge-W sctzcSreckst auf feindlichem Gcvict nicht zu kümmern brauche, die Aeuße- . rang gethan b-iben, .es ie> dabcr nicht zu verwundern, wenn man auch gegen die Partei jedes Mittel brauche, welches der Kricgs'üh-», rang eutstircchc". Es hat m diesem Punkt ein Mißverständnis;I Platz uegrifieu, welches alsbald zu beben mir erwünscht lein muß.Z, Meine Aeußernng ging dahin, „daß es daher nicht zu verwundern g sei. wenn von der Partei DaS, waS zum Schutz der Gesetze» -L- L »ich ncb ... ^ Kriegs>li>)kiing entspreche." An d,e geehrte Redaktion des Blattess» richte ich deshalb das ergebenste Ersuchen, in einer nächsten Nummer 8 r desselben das Referat in dein erwähnten Punkt gefälligst berich-» - tigen zu wollen. I» größter Hochachtung ganz ergebenst v. Abelen " x : — Ter Schluß deS Landtages findet heute Mitlag lll Z ! Uhr Im SitzungSsaale der ersten Kammer statt. Im Ailltzagc Sr. g- - Majestät der Königs wird Se. Exc. der Herr Premierminister Graf« ! v. Fabrice die feierliche Hmidlung vollziehen. ^ . — Landtag. Die Stände hielten gestern ihre letzten Sktz-^ ungen für diese Finauzvertvde ab. In der Vorniittagsntzung der v-1 Ersten Kunincr gelangten ebenso wie in der Zweiten Kammer die K. Beschlüsse über die Ergebnisse des gegenseitig gepflogenen Vereinig-» uugs-Vcrtabreiis bezüglich onset-,nndcrgehender Anträge zur Mit-K ihcdimg. ES ist in dieser Hinsicht zu bemerken, daß im Jnteicffeq des Anschlusses von Landgemeinden an die Stadt Dresden, bez. Z der Beikrngsleistmig der Stadt Dresden zu dm Kosten der Sicher- bcitspolizei zwllchcn beiden Kammern ein neues Uebcreinkommen 8 am folgender Ärnndtage geschlossen worden ist: l) Die Bewohner- 8 zabl von Dresden wird gegenwärtig zu 260,000 Personen ongenom- ' men. 21 Insoweit diese Einwolmerzahl nicht überschritten wird, sin» die Kosten der Sicherheitspolizei in Gemäßheil des Vertrages vom 3l. Januar lk53 zum Betrage von 90.000 Ml. von der Stadt Dresden und zu den, dann noch verbleibenden Betrage von dem Staate zu llagcn. 3) Uebcrsteigt die Einwohnerzahl 260,000 Per sonen. so ist w gende Berechnung anszustellen: as der Äelammt- betrag der cfsckiiocn Kosten wird dividirt durch die Einwohnerzahl.' Ter hiernach am den Kops der Bevölkerung sich ergebende Kosten-. betrag wird zunächst multiplizirt mit 2»iOM> und die hieraus rc'sultirende Gescimmtimmne in der Weise aufgebracht. daß die Stadl Tresdcn 90,009 Mk., der Staat den Nestbelraa zu tragen- hat, Isi die 260,OW übersteigende Einwohnerzahl wird hiernach cbcmalls mulllplijirt niii der pco Kovs der Bevölkerung gefundenen Turchichnittszisscr, und die hieraus sich ergebende Summe wird zur Hüllte vvn der Stadl Dresden und zur Hälfte vom Staate getragen. PS igszi. ...... . ... dieicm Jahre sich ergeben hat, zn envlgen. 5) Die Kotten für Erbauung des neuen Hauptpolizeigebändes und für Einrichtung desselben tragt der Staat allem. Weiter genehmigten beide Kam mern. daß im Falle des Zustandekommens eines solchen Abkommens die aus den Staat entfallenden Kotten, welche durch dt« Einver leibung ländlicher Ortschaften verursacht werden, auch noch während der bullenden Ftnanzoerivde auf die Staatskasse übernommen werden dürfen. Was die iveiteren Diffcrenzpunktc vetrifft, so konnte bezüglich der Petitionen um Errichtung einer Apotheke in Gcrsdorf und um Abänderung des MilitärpensionSgesetzes. sowie hinsichtlich eines Antrages bebeffS der Armenordnung eine Einigung nicht erzielt werden, dagegen faßte die Zweite Kammer dczüallch der Ermäßigung der Scylachtsteucr und des Verkaufes von nskatischem Eiicnbahn-Arcal bei dem Umbau der Dresdner Bahnhöfe Beruhig ung und verzichtete auf ihre Anträge. Hinsichtlich der Effeudabn- Pktltioncn trat die Zweite Koinmcr fast allenthalben den Beschlüssen der Ersten Kammer bei. — Die Zweite Kammer trat hierauf i» die Schiiißberathung iiber die Beschweide August Kühncrt's in Dresden wegen der polizeilichen Auslösung der Verwaltungsstelle des Deutschen Tüchlewervandes in Dresden und über dle Beschwerde Hugo Krüaer's wegen polizeilicher Auflösung der Strcik-KomnMon daselbst. Die Deputation (Berichterstatter Avg. v. Trebra-Linden»») beantragt, crstere auf sich beruhen zu lassen, letztere der Regierung zur Kcmttnißnahme zu ubcnvellen. Abg. Geber vertritt in längerer Ausführung die Beschwerden und beklagt sich iiber die imzutreffende AnslcltzM des Vereiasgesetzcs durch die Verwaltungsbehörden, welche uch damit in direkten Widerspruch mit vorliegenden richter lichen Entscheidungen gesetzt hätten. Regierungs-Kommissar Geh. Rath Hävc weilt die Behauptung des Abg. Gever zurück, alS ob die Regierung nach eigenem Erincssen vergehe und sich nicht na» die Entscheidung des Obcriandesgerichts flimmere. Ucbrigms ier daS Erkemitniß der richterlichen Behörde nur von den» gegebenen Fall abhängig zu niochen. Was in dem einen Falle Recht ist, kann m einem anderen Falle unstatthaft en'chcinen. So und nicht ander« habe er sich in der Deputation ausgesprochen. Abg. Bnchwald wendet sich gegen die Behauptung Gcner's. daß die Ärwerde- vcrcine, welche nach Ansicht dcstelbcn auch unter das VercinSgcietz gehörten, in ungerechtfertigter Welle von der Regierung bevorzugt seien. Aba. Bebel bemerkt, daß die Gewcrbeveccinc auch öffentliche Angelegenheiten behandeln und daß auch die Entwickelung emcr solchen Thäligkcit unter das BerrinSaesetz falle. Geyer habe nichts Anderes sagen wollen, als daß die Regierung bet jenen Vereine»
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