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Dresdner Nachrichten : 25.03.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189003256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900325
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-03
- Tag1890-03-25
- Monat1890-03
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.03.1890
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»e,ii>SN«o«7<khr. , AnmdrnlIIlt. NeI>Lbr„chM-.«>. „ . Lost M 2.76. novolttne .Unh!i>s>ia>»P:ar,kostr,30v.s-3. ^oiintao» di« >2 Ulli. Su Sikiisioot: kr Kloster«. 6. iilli all 40>>ll>tnia,en ziti E Tlr iivaltzP Ä«uoi>e«Ie Nil lSPf«.. iürMo» ,««« oder auch Seillaoe» so Ps«. Unterm Stnck «trluacianOP peile 10 Vs« Ankimdiouuae» a>» der Privat. jkite ljelle A Pja Eine Bliralchaft vir die nachiltaoioe Auliialmic der «nzejoen wird ,licht «eaeden Anl- wärtlie Stllli»dtalilla«.»lsluiai «eae» korderdejadtuilu Piirl) Brielmalleii »der Pöllemrail' vür lljillo». ilnkünl namb auiioc» uchiiik» iaounlUch, sie GmiiUielmlaSstelleil an. enilvrechmlle Nr. N. Attfl. Jahrgang. 48.500 Stück. HaUt,1pa«»e« t>. ^nt«n«plat» II. v«»edt«n»»»rtl>n llittll^« Lina^auolli, »OmmNiokw in I'»H»iunriena, ItuSpIea« ttptlre», ooiäon-u It ti>»In^n »nä .Itmmtlictivn nie Dresden, 1890 ! IkllkmsLreii- 8M!»Iitiit! V»»,»i»sxdüvl»vr Oontirmations- Ovsokvukg kdotogrLpdjo Lldllw». ^ SeriljjilröWiger ^ 2 ^Vll-cil, n5H;p-,Ir. 2 m « u«t«i, ni,«;p<,,r. 2 i ln lnltetüt >Iom -rltn-arlltl. UM. Mm, 8kliess«!8t«'. !-Iil6!lv ^ olllon. W '«»««srövs« dLlt sein xrv88tc8 lla^'or llor l>,>8ivn Morm-, u. ÜHlo^-Ineiiv in nur votrtea 1'arbon an^ola^ontlicliat amptolilon. Sr«r?-t«<!> «iZ« v , /! /-E HU. /-r o/es^e^er^v^-T-cr äöi.^elliiiei' Ltr.Zbi. 8 l^ilr 1 «nÜruiAinUnn« n Kri'tvd Aslc. 0.75, 1.00, 1.50. l'tir D»mon I»rclU «rttkl» mit Lelmürtirn^t 1.00, ^rnu- mit.8pit/on ^iirnilt, 1.50. nr«et, mocks- Inrdi^, kst»tor 8t'»N , 2.00. I luc'»i,elu-«.«rttets 2.00. 2.50, vn nrimnclr's^nt :r.50. I'elnn < nrtt« t-, Htitt I»rln,n ölolsen in üllou 1''nrbc>»» 5.00, 0.00. 6.50. L- M«r1TW ZI»rtn ^Itins»rS^< SL unL «»ui»SMtr»88<^ ISttttiirirlri it«- unck rrllv rZi»rnvi»d»«I»neiiI<7^- Li Nr. 84. Mael: §»» H Bismnrck'S Rücktritt, die Bioniarckblätter, seine Rraclltvvllkvmniciihcit. LrindtagSverbandlimacn. Ännecvercinderungen, Schüler- Ivertstatt-dtilsslelliliiacii, Bisiii,iccknrtilel. IiilmnneLverein. Gcrichtgverticnidlun,ien. Dienstag. 2». März. chennils vsfizivse Presse hätte wahrlich etwas Besseres zu thun, als i den Bersnch zu machen, den Kaiser vor seinem Volke wie dem Aus lände in'S Unrecht zn sehen! AnS den eigenen Mittheilungen der früher halbamtlichen Blätter ergicbt sich das nun aber nicht. Das Verlangen Bismarcks, dah die preußischen Minister nur unter seiner, des . .. . , Ministerpräsidenten, Cvnlrolc und Mitwirklmg unmittelbaren Dor- Monats bewirken zu wollen, da andernfalls ans ungestörte ^ trag beim Kaiser haben sollen, ist sachlich an sich berechtigt — es ^ortlieferung bez. ^rechtzeitige Nculicferung des vlattes nicht ^„bürgt die »othwendlgc Einheitlichkeit der Politik: aber theils An die geehrten auswärtigen §eser! Bei der bedeutenden Auflage der „Dresdner Nachrichten" es nothwendig, die Bestellungen auf das zweite Bierteljalir bei dem betreffenden Hssstamte bis späteflrns den 25. dieses ist § ist davon stets nbiregangcn worden (die Kricgsminister haben slets, ! auch unter Kaiser Wilhelm I. freien Vortrag gehabt), lheils war cs bei den Lebcnsgewohnheiten Bismarcks unausführbar. Er hat sich den größten Thcil des Jahres in FnedrichSruhe oder Varzin, jedenfalls feen vom Monarchen aufgehaltcn. TaS hat den Geschäftsgang stets erschwert und verlangsamt, wurde aber von einem Monarchen im Grcisenalicr ertragen. Einem jungen Kaiser ist es nicht znznimlihcn, unter Umständen gar keine berathenden Minister zu haben. Sodann beschweren sich die Bismarckblätter, daß der Kaiser an den vertraulichen Verhandlungen des Kanzlers mit Windthorst Anstoß genommen habe. Dieses Gefühl aber tbetlt die große Mehrzahl der Nation. Mit größter Vesorgniß nahm man wahr, daß Anstalten getroste» werde» sollten, den Ultramon tane» maßgebenden Einfluß ans die Gesetzgebung im Reiche und in Preußen zu verschaffen. Gegen die Nückbenisung der Jesuiten ^ und die Auslieferung der preußischen Volksschule an die Ultramontanen ! llänmte sich das Volksgeiühl anf. Daß der Kaiser vorurthcilssrei gerechnet werden könnte. Alle postanstalteu im Deutschen Reiche, in (Oesterreich- Ungarn und im Auslande nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Die Bezugsgebühr beträgt bei den Aaiserl. Postanstalten in, Deutschen Reichsgebiet viertekzästrsich 2 Warst 75 As., rn (Oesterreich 2 (Hold. 29 Aren;, ansschl. Aufgeld. Für Dresden nimmt die Unterzeichnete Geschäftsstelle während der Dienststunden Bestellungen auf das nächste Vierteljahr zum Preise von 2 Warst 50 As. (einschließlich Bringcrlohn) entgegen. StsiWsklelle -er Dresdner Aachrichlen. vknmnonru«« HkSokimr sNi Politisches w »Mil Bll!?» ln r'rrsdr!'. Man muß hoch in de» Dreißigern stehen und sich sehr früh zeitig um politische Dinge gekümmert haben, um sich der Zeiten zu erinnern, da in Deutschland ein Anderer a!s Fücsl Bismarck Aciiicn katholischen Unterihanen gcgenüberlrilt, beweisen die an den regierte. Wenn eine Sonne, die so lange geleuchtet, am politischen i Adg. Kaplan Dr. Hi he, Bettasscr des Arbcitersck>uvge!cdeS. und an Himmel untergeht, ist es nur nalürlich, daß sich dann derMcnichen > den Abg. v. Hniene, eine Autorität in Militärwagen, soeben vcr Unruhe und ein gewisses Gefühl der Unsicherheit bemächtigt: auch j liehenen Ordensauszeichnungen. Beide sind ',Mrcr de? Centrums, gereicht es der menschlichen Natur mir zur Ehre, daß sic dabei ein aber giiivreiißische und somit gutdentsche Katholiken, jedoch keine wchvollcs Empfinden übcrkommt. Henau kleidete sic in die schwer- Advokaten des Wclfcnthumes, wie dieser Windtborst. Das katho lische Ccntrum zur Umerstühung der Ncichspolitik zu gewinnen dafür sind die evangelischen Conservntivcn auch: aber der Welfe Windthorst ist hierzu der ungeeignetste Unterhändler. Der hat ganz andere Pläne. Mit Windthorst wollte der Kaiser Nichts zu schassen haben und da sich DiSmarck hieraus verstellte, so führte dies znleht den Bruch heibei. Ein solcher wäre auch so über kurz oder lang eiugetrelen. Er Halle sich schon in der Ärbeitenrage vorbrrcitcl. Man hat gar nicht nölhig, diesen oder jenen Einzcliall anziisühren — mit zwei Worte» läßt sich's sagen: BiSmarck war zu übermächtig geworden. Die Machtvollkommenheit, die er nnler dem greisen Kaller Wilhelm I. erlangt hatte, konnte nicht ans die Dauer bestehen, seitdem ein jugendkräftiger Herrscher mit eigenen Gedanken und Absichten den Thron bestiegen batte. Bismarck kannte keinen Willen neben sich, aber auch nicht über sich ertragen. Die fertige Größe mußte der werdenden weichen. Sauer genug ist es ihm geworden, er verläßt, wie man jetzt weiß, seine gebietende dürste. .Henke habe ich ihn gesehen". — Graf. Bismarck hatte heute eine Andrem beini Kaiser. Sein Entlasiungsgeiuch ist genehnugt. Berlin. In der Commission der Arbeikerschirtzkonferenz liegt eine große Zahl einstimmig geiahter Beschlüsse vor. Dieielben würden, wie aus Negieriing'.'ücisen verlautet, alsbald und ohne die Eniichtießung der anderen Staaten abznwarten, dem Arbelicr- chutzgeietz zn Grunde gelegt werden, welche" zur Vorlage an den Reichstag ansgearbeitet wird. — einer Unterredung mit einem knülhigcn Worte: Die Klage stets auf Erden klingt, Daß alles Große muß vergehen Und alles Herrliche verwehen. Taruin sind die hämischen Aiizapsnngen, die Fürst Bismarck in einzelnen, nicht allen freisinnigen Blättern erfährt, so nmanlich widerlich. Diele persönlichen Angriffe sind ja letzt ganz ungesähr- sich: der frühere Unterzeichner zahlloser lithographirterStrafanträge ist nicht mehr in der Hage, Staatsanwaltschaft und Gericht wegen Bismarck-Beleidigung in Bewegung zu setzen. Himmelhoch ver schieden von jenem unwürdigen Treiben leider! dcutjchcr Blätter hebt sich daS Unheil der sranzösischcn Presse ab. So tief Frank reich den furchtbarsten Gegner, den cs in der Neuzeit gefunden, haßte, so wird eS ihm doch jetzt, nach seinem Rücktritt, gerecht. Es huldigt chm. ein ritterlicher Zug! als einer der Stützen des euro päischen Friedens. Nun. daß in der Friedenspolitik Deutschlands kein Wandel cintrltt, darüber ist Frankreich und mit ihm alle Welt durch den oit schon erwähnten Einschalt,c.tz beruhigt wo,den. mit > Machtt,«>llnng nur höchst ungern. Er zögerte lange mit der wirk- d?ni dpi- di>n willst,öiiiinidpn kiliik ieiner Dankeswarte an! dem der Kaiser den Vvllstlömciidcn Fluß seiner Dankcsworte an den scheidenden Slaalsmann unterbrach. Diese Erklärung: Ich werde Ihre FricdcnSpvlilik als Nichlschmir meines Handelns be folgen, wäre» ja weniger an Bismarck, denn an Europa gerichtet. Daher ziemt es einem männlichen, kralligen Volke, wir dem deutschen, sich nicht zu tief in Klagen über den erlittenen schweren Bcrlusi zu versenke», sondern getrost und mnthig der Zukunft in's Auge zu leben. Dtcs ist namentlich jetzt Im Hinblick anl dos Ausland nisthtg. Das uns feindliche Ausland könnte sonst zu sehr cigciilhiimlichen Schlußfolgerungen gelangen, deren Irrthum es zwar bald genug erkennen würde, deren Vorlbeil für nns aber nicht einzir- schcn ist. Bismarcks letzte große Schöpfung, das mitteleuropäische Fncdcnsbllndniß, ist der wcrthvollstc Theil seines Vermücht- niß'eS. Es braucht daran nur in seinem Sinne fvetgearbeitet zu werden. Und der Kaller ist ganz der Mann dazu, Caprivi aber sein kraftvolles Werkzeug. Tie Bedächtigkeit des deutschen Tem peraments, die äußerlich betrachtet den Kanzlerwechsel so anf- regungSIvs und ungestört hiimimmt, als handle es sich um einen gewöhnlichen Ministciwcchsel. bürgt dafür, daß es sich auch in Zukunst nach keiner Seite hin aus den« Gleichgewicht bringen läßt. Säichdem dem Schmerze um den Vertust des großen Staatsmannes sein Recht geschehen, verlangt nunmehr die keinen Stillstand ken nende noch duldende Zeit auch ihr Recht. Dorum mit frischem Muthe aus der Vergangenheit in die Gegenwart, um den Forde rungen der Zukunft zu genügen I Leider erlebt jetzt der Kanzler- Wechsel ein gar nicht sehr erbauliches Nachspiel. Man durste er warten, daß nach den beiden herzlichen Handschreiben dcS Kaisers Fernschreib- und Ferns-rcch-Bcrichle vom 24 März. Berlin. Zu Ehren des Prinzen von Wales fand heute Nachmittag auf dem Tempclhofcr Felde ein Gefechtscxcrciren statt, welches sich zu einem großartigen mckttärllchen Schauspiele ge staltete. Sämmtliche hier anwesende Fürstlichkeiten nahmen daran Tbcil. Prinz Georg von Großbritannien wurde vom Kaiser zum an Bismarck sich über die Gründe und die Art der Trennung keine ! Rittmeister » I» miito des ersten Gardedragoiicrrcgimciits ernannt. sichen Einreichung seines Ab'chiedSgefiicheS und zwar solange, daß der Kaiser am Montage durch de» Chef seines Civilkabinets im Kanzleipalais nachiragen lassen mußte, ob es noch nicht abgegangcn sei ? Tie Stimmung, i» der sich Bismarck befindet, ist durch die hochherzigen, huldvollen Schreiben des Kallers nicht besänftigt worden, sie spiegelt sich in den Auslassungen seiner Blätter wieder. Eines derselben geht so weit, zn behaupten, die Akten seien noch nicht geschlossen, man solle nunmehr auch daS Bismarck'schc Ent- lassiingSgcsnch veröffentlichen. Wir hoffen, Das unterbleibt. Amt liche Aktenstücke darf kein Privatmann veröffentlichen. Man denke an den Fall Arnim: auch der Fall Gcssckcn schlägt hier em. ES sind dies Alles höchst imcrspricßp che Verhältnisse. Wir hätten gewünscht, sie wären uns erspart geblieben. Ein Berliner Blatt erinnert an einen Vorgang aus England. Als Palmrrston einst von der Königin Viktoria niit Unrecht angesohrcn wurde, da er klärte er öffentlich, auf eine E>Widerling zu verzichten. Erhalte er Unrecht, so gereiche ihm sein Widerspruch zum Schaden: erhalte er aber Recht, so habe er das Ansehen der Königin, des Staats oberhauptes, geschädigt, waS ein guter Patriot nie wünschen könne. So liegt der Fall auch hier. unerquickliche Zeilungsfehdc ciitspiniieu würde. DaS ist jedoch eln- getreten. Die beiden Blätter, die man bisher gewohnt war, als Piin, von Wales bleibt bis ziim 28. hier. Morgen findet in Spandau eine Lchicßiibiiiig statt und Abend? Eoneeit im Weißen Saale des hiesigen Schlosses. Gestern stattete der Prinz von die Svrachrohce Bismarcks .niziisciien. die Norddeutsche Allgemeine > Wales dem Füllien BiSmarck einen „abezu -ffistiiiidigcn Besuch ab. und der Hamburgische Correspondent, bringen unausgesetzt Mit- - thellirngen, die mindestens das Eine zur Gewißheit machen: Bis marck ist im Zerwürsmß mit dem Kaiser aus dein Amte geschieden Bitterlich beschweren sich jene Blätter, daß kein Versuch gemacht worden ist, den Kanzler im Dienste zu erhalten. Es werden, mit mühsam zurückgehalteucn Atbemzügen, Andeutungen über unbillige Anforderungen des Kaisers gemacht, sodaß der Kanzler als der unter legene Verfechter parlamentarischer Grundsätze erscheint. Die Ge- sammtheit jener Zeltungsanfsätzc steht in unverkennbarem Wider spruche mit den huldvollen Abschicdsschreiben dcS Kaisers und ent hält eine deutliche Spitze gegen die Krone. Eine absonderliche Art teuer Blätter, dem Andenken eines Mannes zu dienen, der sich «inst mir Stolz «inen kurbrandenbiirqischcn Vasallen nannte I Die Berlin. Kaiserin Frirdrich empfing am Sonnabend den Bestich des Fürsten »nd der Fürstin Bismarck, welche noch in Berlin weile». Gestern empfing die Kaiserin Friedrich den »eilen Reichskanzler v. Eavrivi. - Eine AntrillSerklärung CapnviS an die auswärtigen Vertreter Deutschlands, welche betonen wird, daß in der allgemeinen Richtniia der deutschen Politik keine Aendcning erfolgen wird, soll demnächst erfolgen. — Die „Nat.-Zkg." erhält folgende Mitthcilimg: 1878 befand sich Fürst Bismarck einmal ans der Rückreise von Fricdrichsruh nach Berlin im Hamburger Zuge. Aus einer der Stationen stieg Herr v. Caprivi rin, um gleichfalls nach Berlin zu sahren. Da er in der Umgebung dcS Kanzlers Bekannte sab, ließ er sich demselben vorstcuen »nd kam in eine lange und lebhafte Unterhaltung mit ihm. Mit Bezug aus diese Begegnung äußerte der Kanzler am Abend desselben Tages in Berlin zn einem Herrn seiner Umgebung: .Ich bnbe mir schon ost Gedanken darüber gemacht, wer wohl mein Nachfolger werden englischen Zeitnngskorrcwoi'.denten äußerte Windthorst: Die Innere Ruhe hänge eng mit der Sozjgsceiann zusammen. Ter Kaiser trägt das Banner, wir marichiien ihm nach und eö ist uns heiliger Emst. — linier den sranzöspchcn Eonfcrenzdelegirlen hat allerdings ein Konflilr gedroht. Tclalicuc hatte eine längere Abhandlung über Arbeitcrverhäsinisse sonst und jetzt geschrieben, gegen deren Vorlesung Jules Simon Anfangs sich erklärte, da sie elgentsich in den Eoiiiercnzrabmen nicht puffe. Von dritter Seite wurde indeß unter Betonung des wissmicdasilichcn Werlhes des Aullatzes dem selben die erwünschte Beriicinchtigung verwirkt. Berlin. Eine Extraausgabe des Militürwochenblattrs bringt die durch die Organisation der beiden neuen Armeekorps veranlaßtcn Peisonoweränderungc» : der Kommandeur der GardekorpS-Dimsion. Gcncrnsienttianl v. Versen, erhielt das 3-, General Bronsart v. Schcllcndon an Stelle EciprioiS das 10., Generalleutnant Gras Haeselcr das 16. und General Senke das 17. Korps. B cr! i n. Eine Anzahl Konservative: intewellirt im Abge ordnetenhaus!: die Regierung, ob für die Hinterbliebenen des beim Aniriihr am 20. März in Köpenick erschossenen Gendarmen Müller i i» analoger Weise gcsoigt werden soll, wie seinerzeit für die j Hinterbliebenen des crmv,beten Pvlizeiratbs Nmnpff in Frank- . snri a. M. Ter Tod Mittler s- ist nicht direkt durch die j Schußwunde, sondern durch Messerstiche, deren er allein sieden im > Rücken erhalten hat, gestorben. t Ebcmnitz. In einer heute abgehaltcnen Versammlung be« ! schlossen die Weber und Weberinnen, eine lOstündtge Arbeitszeit ! und eine Lohnerhöhung von 10 Proz. zu verlangen. Auch be- ? stehen die Weberinnen in Zukunft ans gleichen Lohn wie die j Männer, um diesen letzteren nicht mehr Eoncurrenz zu machen. * Hambnr g. Ein Conriree angesehener Männer fordert zur > Veranstaltung eines großen FackelzugeS am 1. April nach FriQ» ! richsruhe aus. Dessau. Das Denkmal deS Philosophen Mendelssohn wird I am 10. Mai feierlich entlMt. j SaarlourS. Der Vorsitzende deS RechtSschutzvereinS der s Bergleute im Saargcbiete, Nicolaus Marken, ist von der Straf- j kanimcr Saarbrücken abermals wegen Beleidigung zu Zmonatlichem , Gesmigniß verurtheitt worden. Pari s. St. SainieS ist weder wahnsinnig, noch todt, wie" von den Zeitungen behauptet wurde, vielmehr hat derselbe im No- t vembcr eine große Reise, angeblich nach Java und Hinterindien ' aiigctrclcii e London. Wie der „Times" ans Sansibar gemeldet wird, - beschlagnahmten die deutschen Behörden in Bagnmoho eine für - Sansibar bestimmte Ladung von Sklaven. Sie überlicszen dieselben » der sranzösischcil Mission. Der Sklavenhändler sei gehenkt worden, x Kopenhagen. Der Kriegsininistcr und der Marnieminister ° erklärten heute in der 2. Kammer, daß die sozialdemokratischen Ar- ? bester keine Anstellung in Staatswerkstätten erhalten könnten, da dieselben einem fremden Willen unterworfen seien. Petersburg. Unter den Studenten der landwirthtchaft- llchen Akademie sind große Unruhen ansgebrochen. Die Akademie ist geschlossen worden. 200 Verhaftungen wurden vorgenommen. Tie Berliner Börse zeigte heute große Zurückhaltung. Die Coiiise waren Anfangs durchweg niedriger, koniiien sich aber später etwas befestigen. Bauten setzten durchschnittlich 1 Proz. niedrigerem, mich deutsche Bahnen waren schwächer, österreichische kaimicn sich besser behaupten. Von Bergwerken waren Anfangs besonders Kohlcnaklien stark cmgcboten. Später wurden auch Eiscnwerthe niedriger, fremde Renten wenig verändert. Im An schluß an billigeren Geldstand vollzog sich gegen Schluß eine Er holung auf allen Gebieten. Besonders waren Banken und Berg werke lebhafter. Im Eassavcrlehrc waren Banken schwach, Bahnen behauptet, aber still, Bergwerke gedrückt, Jiwnstrieen vorwiegend angrbvtcn. Lcslcrrcichjschc Prioritäten ziemlich fest. Privaldiscont lU/x Prozent. Nachböric ziemlich fest. — Wetter: Vormittags be deckt, Regen, Nachmittags thcilwcise aufgeklärt, Südwcstwind. i»r«nklnr» a. »I. ,r>»»n»«.> vkttil 2e>,30. s,»al»i-. I87.L». «o»d. >»r.2.i «ünli.a»! —. SLSmrr m M. a»«. SSL". viac»««o 2ÜI>.!>0. ;>rc«rn. er. paura Iic,,a». Mrisrneirchci, —. HnndclSg. —. Dkurschc B7. flcst. vr«»n. MtcndS., kre»tt M7,7Ü. «la-nsi-abii !N»,ao. e«m»,r»rr> irr.». Ikordwest em.cco. Morknstcn S8,ii7b. Nn». Crkdil 346,an. Ruhig. » » r « s. «Schluß.i «-NI» »7,na. Tiolclb- las,87. Statik»» ar.ir. «t„t«. »ahn 166,26. Lomda-oeu S77,ba, «u. PrioritiNc» —. Gpaul» 7Z»/,. »»»»««, 176,87, Ottumaurn >>36.25. <?Sram!><e 615,0». gcft. Paris. VrsSuktco ISchlud.i Wrizc» »kr März 21.50, »kr Mat-vlllNift 21.10. bkOaupirt. Sviriiuo »» Mir» 3«!,,8». »cr Srpibr.-Drchr. 38,25, ruhig. Rüllöl »kr März 70,Ol, »cr Sc»«ci»l>».Tcce>nber «6,50, ruhig. »mlirr»aw. Produkt«, «Schluß« «cUru »rr März ISA,7», per Mai 200.10, ivrlchcnh. Roggen »rr März 111,10, »cr Mal 113,90, weichen». London <Produltcn - vcrlchi« Mctreide eher stetiger. Weizen ruhig, frem»cr mäßige Nachfrage. Laser gefragter zur halbe» ckriuäßlamig al» ßior Woche. Malzgcrstr fest, Mahlgerste träge. Bohnen, Erbsen st — Wetter: Regnerisch. OertlicheS und Sächsisches. — Sc. Majestät der König, welcher, wie bereits erwähnt, am Sonnabend in Nervi cingetrosfcn ist, wurde von Ihrer Maje stät der K önigin bereits in Genua begrüßt. — Ihre Königs. Hobelt Prinzeß Mathilde besuchte am Sonntag in Becffcitung der Hofdame Gräfin Vitzthum von Eckstädt denWoblthätialeils-Bazar des St. Elisabethenvereins ans dem Königl. Belvedere »nd bewirkte mehrere Einkäufe. Im Ailltrage Ihrer Majestät der Königin kcinite Frau Oderhofmeistcrin v. Pstugk. Exc., zahlreiche Gegenstände mst Malereien. — Dem Amtsrichter a. D. Ewald Opitz in Pirna wurde der Titel und Rang cmcS AniksacrichsraiheS verliehen. — Landtag. Ter Barometerstand des Tribiinenbesuchck deutete gestern für die zweite K«, m m e r auf einen «kritischen Tag" erster Ordnung. Noch nie war während dieser Tagung des Landtags der Andrang zn de» Tribünen ein so starker, wre zn der 'gestrigen Verhandlung. Den eisten Gegenstand der Tagesordnung bildeic die folgende Interpellation des Abg. Klemm: „In der Ncichstagssitzuiig vom 7. Nov. 188!) hat der Ncichstagsabg. Bebel die Behauptung ausgestellt: „„Er sei infolge eines am 18. Mai l882 lind zwar ohne Grund ausgestellten Haftbefehls, obgleich er angneigt nabe, daß er in der Pfingslwoche bestimmt in Dresden sein werde u»r> obgleich cr in der Woche vor Pfingsten ffi der Tliat mehrere Tage hier „nd der Polizei dies bekannt gewesen sei, am Pfingstsonntag, d. 27. Mai, wählend eines Spazierganges mit seiner Familie aus der Terrasse verhaftet worden. Man Hobe ab-
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