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Dresdner Nachrichten : 29.05.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189005290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-05
- Tag1890-05-29
- Monat1890-05
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.05.1890
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««L« ' lM» 35. Jahrgang. Aufl. 48,500 Stück. Mwvan« LUL Ss^sr» v> a « Mrt»o. LLSLL!".«' 8. Mvzwr jiw.. MMtlr. 1L S. Dresden. 1880. liäwLriitlsr vr«ä«ll r»«iv-ier MzpLMI l» »r»,,t«r ^LINLLl: Drsnis Ootoo llllä SsrS«, " » SLüv!»«,!- u ««»IN«. !»»«»- BL tUlorlkderLMerkLitk BL ISSN. voi» »SSL. ff N V»«ol»«flldrilr u. La88t»ttiiiizfst.v«,vl,llkt, V. V. vluSd, L»rt«ll»tr. - u. kortilllls, prrrt. u. I. Ltazzo. UV. ««»«rt, Lxl. Lüoks. u. Lgl. ?r6U88. llofpdotossrapd, vre»«!«», LaiMinu», 8v<!8tr»E Xo. 10. vorltu, U-«Ips>k«e»I»ts »L. » ««S Ssnmuw SorrkM, IltmrN. «arm»t>et e«Nt ! r sodva^sv Strümp»« WIstl,e»^R»l»Et (Patent) Mr Kinävr von Mi >D«Rs>»vR Mi» ktz. an, kür Vamsn 75 ktz. ! Lolrt sobvarra lialdaviäsne Vlatt« I»«men- ! I»am«n»i«»«>^« Iml»e, 8t>'ümp»«oi>ll6^ntIl55ktz. ! Narlc 1.00 rmä 1.25. ttüs. vr. 1äW'8 IVormal-VrleolsloLv, ^«ulurltvn iu Ai088ü.rtixtzr ^U8ivalil empiiakit <li» coneossionirto llaupt-^ieclerlag« iISS.I1 ZMSILS IlLSllk., LS 8vtiI«88-Stra88« 2«. Rr.ILS. M«el: Dt« Militär-Vorlage und die Finanzen, Böhmischer Landtag Mesiner- Fernsprechberichte. enkmal, Gerichtsverhandlungen. Tagesgeschichte. Hofnachrichten, Der Sommerfahrplan, Viktor Rebler j-. Donnerstag, 29. Mai. Für den Monat Juni werden Bestellungen auf die „Dresdner Nachricht««" für Dresden bei Unterzeichneter Geschäftsstelle zu VV Pfennig««» für auswärts bei den Kaiserlichen Postanstalten im Deutschen Reichsgebiet« zu -2 Pfennigen, in Oesterreich za 7? Kreuzer (ausschließlich Auf- gcld) angenommen. Die geehrten Leser, di« di« „Dresdner Nachrichten" anherhalb Dresdens nachgesandt wünschen, haben die erforderliche Heber- weisungsgebühr (»n >. Monat des Kalender-Vierteljahres so psge., im Monat qo psge. und im z. Monat 20 pfge.) nebst etwa noch zn entrichtender Bezngsgebühr vor der Abreise an uns einzuschicken. Die wertbe» auswärtigen Bezieher dagegen wolle» sich in gleicher Angelegenheit nur an das betr. Postamt wenden, durch welches die gegenwärtige Bestellung erfolgt. Ueberweisungen innerhalb des deuts-ben Reichsgebietes, sowie nach Bayer» und Württemberg werden daselbst gegen «ine Gebühr non so pfge., im Verkehr mit Oester reich-Ungarn und fremde» Ländern gegen eine solche von 1 Mark ansgeführt. Geschäftsstelle der..vreo-oer Nachrichten" Marienftrahe »8. v rantwortlitber RetaNeur für Politisches 0,. «mit vi,,,» tu wrestde». Sicherheit, so schloß Gros Moltke seine letzte ReichstagSrede über die Militärvorlage, Sicherheit finden wir nur bei unS selbst. Der berühmte Feldherr hatte dargelegt, daß die Zelt der Kabinets- kricge hinter uns liege, daß alle Negierungen den Frieden wollen: aber keine Regierung sei davor geschützt, daß nicht eine Hochfluth leidenschaftlicher nationaler Erregung den Kriegsausbruch herbei- iühre. Die Einigung Deutschlands und Italiens hat zwei anderen Völkern, den Russen und Franzosen, ihre frühere gebietende Macht stellung in Europa geschmälert. Das können sie unS und den Italienern nicht vergeben. Und doch baute sich die Macht Rußlands und Frankreichs wesentlich auf der Zerrissenheit und Ohnmacht Deutschlands und Italiens auf. Diesen Zustand wieder herbei- zusühren, selbst auf die Gefahr eines entsetzlichen Volkskrieges, da- ist der letzte Grund der Rüstungen unserer Nachbarn und diese uöihigen unS. uns auf den „Zukunftskrteg' vorzubereiten. Nur unier dem Schirm einer starken Rüstung kann der Friede erhalten, d. h. könne» Russen und Franzoien von dem Versuche abgehalten werden, den deutschen und italienische» Nationalstaat wieder zu zerichlagen. Darauf zielt der neue HeereSpla», dessen Grundzüge der Kricgsminister v. Verdy im Militärausschüsse des Reichstages entwickelte. Er zieht die äußersten Consequenzen der allgemeinen Wehrpflicht, d. h. jeder zum Waffendienst Taugliche soll im Frieden vollkommen kriegStüchtig ausgedildet werden. Jetzt ist dies bekannt lich nicht in vollem Umfange der Fall. Von der militärischen Aus bildung sollen nur ausgeschlossen werden die als untauglich AuS- gcmusterten und die als Verbrecher Ausgeschloffenen, dagegen würden alle zur Zelt der Ersatzreserve und dem Landstürme ersten Aufgebotes unauSgeblldet überwiesenen KricgSdienstpflichtigen in daS stehende Heer eingestellt werden. In Wegfall kommt die bis herige kurze (20wöchentliche) Ausbildung eines Fünftels der Er satzreserve. Doch beabsichtigttdie Militärverwaltung diesen Heeres- vla» nicht sofort und in einem Stücke zur Ausführung zu bringen idazu fehlen sowohl dle Offiziere und Unteroffiziere zur Ausbildung, als die Kasernen zur Unterbringung und die Schießplätze), sondem nur nach und nach, staffelweise. Die jetzt vom Reichstag gefor derte Vermehrung um 18V» Tausend Mann ist nur die erste Staffel, eine Abschlagszahlung. Klarheit und Offenheit sind immer Vorzüge. ES ist anzu- erkennen, daß die Militärverwaltung mit ihren Plänen nicht hinter dem Berge hält, sondem offen sagt, was sie will. BloS vom militärischen Standpunkt auS betrachtet, so ist eS klar, daß wir das nöthige Menschenmaterial haben; die nöthigen Lehrkräfte sollen u. A. auch durch die UnteroffizierS-Prämien vorbereitet werden. Aber wo soll daS Geld zu dieser gewaltigen Vermehrung der FricdenSpräsenzstärke Herkommen? Und verlangt nicht auch die wirthschastliche Seite der Frage eine emste Berücksichtigung? Gerade vom demokratische» Standpunkt au- ist Nichts gegen die tatsächliche Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht einzuwenden; haben doch die Freisinnigen immer verlangt, man solle alle un bedingt Tauglichen und einen großen Theil der bedingt Tauglichen einstellen. Nur ist eS selbstverständlich, daß als Gegenleistung Er sparnisse auf anderen Gebieten, finanzielle und volkswirtschaftliche Erleichterungen gewährt werden: also eine erhebliche Herabsetzung der Dienstzeit. Von der zweijährigen Dienstzeit will aber die Militärverwaltung Nichts wissen; und auch diese sei nm möglich bei Vermehrung der Leutnant- und Unteroffiziere, früherer Einstellung der Rekruten, erweiterter Schießausbildung der Fuß- tmppen, Verlängerung der Manöver. Erweiterung der Exerzier plätze. Schießsiände u. f. w. Die Militärverwaltung fragt nicht sonderlich damach, wieviel Arbeitskräfte da- Land entbehren kann, sondem nur, wieviel Mannscheften jährlich au-zuheben und wie lange sie bei den Jahnen zu halten sind, um die Schlagfertigreit de- Heere- zu sichern. Anders ist der Standpunkt der Volksvertre tung. Die Finanzlage ließe sich leichter lösen, wenn die Entlas sungen auS dem Kriegsdienste bei den AuSgebtldeten so zahlreich erfolgten, daß thatsächlich die zweijährige Dienstzeit erreicht wird. Die Militärverwaltung will ja die Zahl der Mannschaften stärker vermehren, als die Zahl der CadreS, sodoß also der FrledenSbestand der einzelnen Kompagnieen und Bataillone erhöht würde. Je höher aber der Bestand, desto eher sind Entlassungen möglich, ohne die Ausbildung der Verbleibenden zu schädigen. Auch auf anderen Gebieten wird die Militärverwaltung auf Ersoarniffe zu sinnen haben, z. B. bei der Pensionirung so vieler körperlich tüchtiger Offiziere. Vor Allen« aber ist eS Aufgabe des Reichstages, aus eine pflegliche Behandlung der wlrthschafilichen Leistungsfähigkeit deS Landes zu dringen. Mit dem neuen Heeres plane muß auch ein neuer Jinanzplan vorgelegt werden. Auch auf konservativer Seite besteht man darauf, daß, bevor man mili tärischen Plänen von solcher Tragweite näher tritt, auch die Frage der Deckung gewissenhaft geprüft wird. Ta der Schatzsekretär v. Maltzahn erklärt bat, er sei einem solchen Plane noch nicht näher getreten, so könnte man daraus schließen, daß die Durch führung des Heeresplanes noch in weiten! Felde stehe. Darauf ist aber kein Verlag. Es ist unbedingt daraus zu halten, daß wir j nicht die wirthichaftlichen und finanziellen Vorbedingungen einer starken Kriegsmacht untergraben und damit liniere Kräfte schwächen, wäbrend wir sie zu stärken vermeinen. Tie Finanzpolitik eines großen Reiches wie das Deutsche kann nicht von der Hand in den Mund leben, sondern muß voransblickend und mit schonender Be handlung der Stencrkräfte Vorgehen. Davon wollen wir gar nicht reden, daß die verstärk!«: Aushebung auch die Auswanderung ver mehren wird. Man stellt Berechnungen auf, wonach statt des jetzigen 1 Prozent der Bevölkerung künftig gar 2 Proz. als Rekruten ausgehobeii, bis zum Jahre 1000 eine Frledcnsvräsenzstäcke von über 1 Mill. Soldaten und eine entsprechende Vermehrung der Militärausgaben erreicht würde. DaS sind Schreckbilder. Aber, daß die tbatiächliche Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht nicht ohne Mehraufwand möglich ist, daß infolgedefscn die Militär verwaltung aus Erleichterungen und Ersparnisse denken muß, daß man nicht einen Heeresplnn ohne eine» gleichzeitigen Jinanzplan in Angriff nehmen kann und daß die Stenerkraft de- Volke- einer Schonung bedarf, das sind Grundsätze,'die Jedermann eiiilcuchten. Hai die Militärverwaltung eS in mehreren Stücke» (Gerichtsstand der verabschiedeten Offiziere, Ausarbeitung eines Militärstrasgesetz- buches) an Entgegenkommen gegen die berechtigten Anträge des Reichstages nicht fehlen lassen, 10 kann es ihr nicht schwer fallen, auch bezüglich der Abkürzung der Dienstzeit und anderer Erspar nisse erneute Prüfung eintreten zu lassen, zumal sie bei ihrem Heeresplan auf die freie Zustimmung der Volksvertretung an gewiesen ist. „Schön ist der Friede", hat einst Schiller gesungen. Er kannte weder Sepiennat, noch Heeresplan, noch Zukunfiskriege. Wir sagen: schwer ist der Friede; sorgen nur dafür, daß er nicht unerträglich wird. Nur ein klein Wenig find die Verhandlungen deS böhmischen Mailandtages über den Ausgleich vorgerückt. Die Ausichusse nahmen am Pfingstmontag etliche Abschnitte des Schulgesetzes an. Dieses ist aber nur eines der 5 Aiiögleichsgejetze und es erscheint als ei» Ding der Unmöglichkeit, sie bis zm» 4. Juni sämmstich durch die AuSichüsse und das Plenum des Landtages durchriibrinaen, wenn die Nedewuth lind Verlchleppuiig der Czechen so weiter gehen. Nächste Woche nämlich treten die Delegationen beider Reichs hälften ziffanimeil und daran müssen sich die böhmischen Abgeord nete» auch betheiligen. Man spricht daher davon, daß die Aus gleichsgesetze bis zum Frühherbst verschoben werden sollen. Graf Taaffe bat, indem er den böhmischen Landtag so spät einberief, die Heimtücke der Üuiigczechen nicht in Betracht gezogen, welche die Erledigung des Ausgleiches geflissentlich hinausziehen. Er hat vielmehr. waS von den Deutschen mit besonderem Mißtrauen bemerkt wird, sich mit den Jungczechen in Unterhandlungen ein gelassen. Gewiß nur, um sie aus gütlichem Wege zur Annahme des Ansgleiches zu bereden. Bisher hat er aber kein Glück damit gehabt. Man erwartet daher von ihm, daß er nun ein Machtwort wricht. Im Prager Landtag sitzen 68 Deutsche, 70 Vertreter des Großgrundbesitzes. M Altczechcn mid 10 Jungczechen. Es bedarf nur einer entschiedenen Willenskundgebung des Trägers der Krone, um eine überwältigende Mehrheit für das rasche Durchbringen des Ausgleiches berzuslellen. Daraus warten die Deutschen. Wird Graf Taaffe diese Erwartung erfüllen? Kernschreib- vnd Kerns-rech-verichte vom 28. Mai. Berlin. Der „RcichSanzeigcr" meldet: Die Besserung drS verstauchten FußeS Sr. Maj. des Kaisers nimmt einen durchaus normalen und günstigen Verlauf. Von anderer Seite wird mitge- thetlt, daß dle Schmerzen und daS anfangs nnfgetretene geringe Fieber nachgelassen haben. Ter behandelnde Arzt, Oberstabsarzt Dr. Ernestt, giebt der Hoffnung auf baldige Wicdergciirstina Aus druck. — Die „Post" berichtet: Die Geschwulst beginnt zu schwin den, Schmerzen empfindet der Kaiser fast keine mehr, sodeß zu hoffen steht, Se. Maj. werde in den nächsten Tagen den verletzten Fuß schon wieder gebrauchen können. Vorläufig ist dem hohen Herrn von den Acrzten noch größtmöglichste Schonung verordnet worden. Der Kaiser liegt nicht zu Bett. Sein Ruhelager ist eine Chaiselongue im Arbeitszimmer, das an sein Schlafzimmer stößt. Hier werden die RcgieningSaeschäfte erledigt, hier empfängt der Kaiser Vorträge wie sonst. Die erste und eifrigste Pflege wird dem Kaiser von seiner Gemablin. In einigen Tagen werden vor aussichtlich die Folgen dc§ Unfalles behoben sei». — Ter Kaiser, so erzählt man, habe bei dem Unfall seinen Gleichmuth nicht ver loren, waS sich durch die scherzhaften Bemerkungen über seinen und des Erbprinzen von Sachsen-Meiningen Full kimdaab. Berlin. Die Taufe bei dem Prinzen Friedrich Leopold findet am 4. Juni statt. — Der Ekbgroßherzog und die Erbgroßhctzogin von Oldenburg sind Nachmittags hier cingetrosfen und haben sich später nach Petsdam begeben. — Graf Molike begiebt sich im Juni zu einer mehrwöchige» Kur nach Bad Cudowa. -- Der sächsische KricgSminlster Graf v. Fnbrice ist heule hier eingeiroffcn und im Kaiserhof abgestiegen. Wahrscheinlich hängt seine Ankunft mit den Berathungen für den Entwurf einer neuen Militär-Strafgerichts- Ordnilila zusammen. Die Mitglieder der zu diesem Zwecke einge setzten Kommission sind hier aiigekommeii. Das Königreich Sachsen ist durch Generalmajor v. Raab »nd Geh. KricgSrath Hnth vertre ten. — StaatSministcr v. Scholz soll Chefpräsident der Obcnech- nunaskammer werden, während der jetzige Präsident Wirkt. Geh. Rath v. Stinzner gelegentlich seines 60jährigen DiknstiubiläuiilS Anfang Juli zurücktrcten will — Die Unterzeichnung des deutsch- schweizerischen Niederlassungs-Vertrages fit noch nicht erfolgt, da noch gewisse Formalttäten zu erledigen sind. — In diesem Jahre findet ein deutscher Juristentag nicht statt. Der ständige Ausschuß desselben wird aber einen Band Gutachien herallSgeden. — Der evang.-soziale Congreß ist heute hier zilsammerigetreten. Zum Vor sitzenden wurde Geh. Rath Prof. Dr. Wagner gewählt. Die Ver sammlung beschloß, zunächst ein Beartißuimötrlcaramm an den Kaiser »u richten, worin dem auirichtigen Danke für deS Kaisers landesvaterlicheS und hochherziges Eintreten in die soziale Frage AnSdrnck gegeben wird. Dann referirie Pfarrer Freiherr v. Soden, früher in Eveninltz. jetzt in Berlin, über die Kircbcilgeineinden In ihrer sozialen Bedeutung. Nach längerer Diskussion wurde eine Reihe von Referenten beantragter Thesen zu Gunsten der Bildung kleiner Gemeinden angenommen. Dann berichtete der Abg. Dr. Kropatscheck über die Arbetterschubgejetzgebuiig. — In der heuti gen Telegirtenversamnilniig des deuffchen Lehrer-Vereins wurde miigetheilt, daß der Verein seit 1888 von 29 Tausend auf 39 Tau send Mitglieder gewachsen ist, besonders durch Zutritt mitteldeut scher Vereine und württembergcr. In der zweiten Hnuptvcrsamm- lung wurden die Thesen über die Ausgabe der Schule gegenüber den sozialen Fragen berathen und schließlich beschlossen, ein direktes Eingreifen in die sozialen Kampfe der Gegenwart habe die Volks schule zu meiden. Ihre Thäiigkeit ist aus die Zukunft gerichtet, i» dem sie eine charaktervolle Jugend erziehen soll, welche frei von Klnsseiihaß und erfüllt von wahrer Religiosität und Vaterlandsliebe befähigt ist. dereinst ein urthcilssähiges und Ihalkräftiges Glied der Nation zu werden. Die Hindernisse, welche einen segensreichen Einfluß der Volksschule z. Z. hemmen, sind besonders überfüllte .Klassen, vielfach Stofsüberbürdung, nichisachmännische Schulauf sicht, nicht immer genügende maierielle Sicherstellung des Lehrers und rechtliche Unsicherheit desselben bczügl. der Ausübung der Schlildisciplin. Berlin. Dem deutschen Emin Pascha-Comitee ist heute vom Hause Hansiiia u. Comp, in Sansibar folgendes Telegramm zuge» gangen : Empfingen Brief von Peters auS Rubaga in Uganda, datirt vom 2. März ds. I. Peters ist im Begriff, die Rückreise auzutrc- te» über Usekuma, Ugogv nach Bagamoyo. (Rubaga ist die Haupt stadt von Uguuda und drei Stunde» von der am Nordufcr dcs Victo- rin-Nlianza gelegenen Murchison-Bav entfernt. Useruma ist die südlich vom Victoria-Nyanza gelegene Landschaft, welche auch das Ziel der gegenwärtig von Emin Pascha geleitelen Expedition ist, während Ugogo nordwestlich der Landschaft Usagara bezw. der Sta tion Mpwapwa liegt.) Kiel. Die Erzhcrzöge Ludwig und Ferdinand von Oesterreich treffen nächstens zur Besichtigung der hiesige» Mariiiealilagen ein. Stuttgart. Die nächste Versammlung des Neu-Philologen- Tages soll m 2 Jahren in Berlin stattfinden. Prag. Die Ausgleichskommission hat das SchulaufsichtSaesetz unverändert angenommen. Schmeykal gab Namens der Deutschen die Erklärung ab, gegen den Vorschlag der Stadlgemeinde Prag keine Einsprache erheben zu wollen. Paris. Der hierher zurückgekehrte Correspondent des „Petit Joumal" will morgen seinen Bericht über eine Entrevue mit dem Fürsten BiSmarck und über eine solche mit Liebknecht ver öffentlichen. Paris. In dem Prozesse gegen die Socwts de Meteaux wurde freigcsprochen: Joubcrt, Lecretan, Hentsch soo. — Die Nach richten auS Dahonicv lauten ungünstig. 30 Pro;, der französischen Soldaten liegen iin Hospital. Der Commaudaut verlangt mehrere Acrzte. — Graf Bismarck, der hier bemi Fürsten Plcß abgestiegen ist, reiste Abends nach London zurück. Belf 0 rt. Der Empfang Carnot'S ist ruhig verlaufen. Die Meldungen der Agence Havas, daß 10,000 Elsässer nach Velfort gepilgert wären, um Carnot zu begrüßen, ist falsch. Carnot hat keine einzige clsässische Abordnung empfangen. Ter Bürgermeister von Belfort erklärte in seiner Ansprache, die Stadt sehe in dem Be such des Präsidenten eine Anerkennung für ihre glorreiche Haltung nn Kriege 1870/71. Carnot beantwortete alle Anspielungen auf dtr Revanche ausweichend. London. Die Holzlagernrbciter in den Liverpooler Docks haben die Arbeit iiiederaclegt. — Die Frage der Abgrenzung der deutschen und englischen Iiiteressensvhüre im Innern OstasrikaS soll im beiderseitigen Einverständniß mit Rücksicht aus die hier herrschende Aufregung vertagt worden sein. London. Das qesammte Gebiet von Bailundo (Mozam bique) ist in vollem Aufstand gegen die portugiesische Herrschaft. Die Portugiesen wurden verjagt. Der Militärgouverneur erschoß sich nach seiner Niederlage. Eine Expedition wurde von den rebellischen Eingeborenen völlig ausgerieben. Madrid. Ter «Senat hat daS Gesetz über das allgemeine Stimmrecht endgiltig angenommen. Petersburg. Graf Lea Tolstoi ist an imrerer Entzündung mit Gallenfluß schwer erkrankt und befindet sich in hohem Grade schwach. Die Berliner Börse zeigte auch heute wieder anfangs große Zurückhaltung, mangels icdcr Anregung. Die Haltung war allgemein ziemlich fest, nur Bergwerke waren zu Beginn matt und wichen dann ber beginnendem Geschäft weiter, besonders Kohlen- aktien. Später trat aber ein Wechsel der Tendenz ein und stiegen besonders Bochumer scharf. Die vom Bcrgwcrksakiienmarkte aus- gclicnde Festigkeit übertrug sich bald auch auf die übrigen Ge biete und wurde daS Geschäft lebhafter. Banken, welche etwa? niedriger eingesetzt hatten, konnten gegen Schluß stärker anttehcn. Eisenbahnen feit, namentlich österreichische leblmfter. Im Cassa- vcrkchr Banken fest, Eisenbahnen vorwiegend besser, Bergwerke und andere Jiidustricvnpiere ruhig, österreichische Prioritäten gut gefragt. VrivardiSkont 3"/« Proz. Nachbörse fest. — Wetter: Bewölkt, Vormittags kühl, später wärmer. Sud-Ost-Wind. <zr»»es»rt ».Ni. ««de»»».» See»«« A3H». Slaal». 194,70. »««». 119,40. «aUzicr »7.7«. 4»r»r. Una. «9,9». r»«c,uio 82»,M. Lre«d». vk. Idl.S» Laxe, 139H». Gtlscnkirchcn —. geft. « ar » ». >Schluß. Rente 9«H>. «»leid» 108,8L. AlaNeuer 97,22. Nt„». »ahn 491,29. i!omd->e»rn M7,»o. PriorNSeen —. Spanier 78>/» »«»»irr 489,91. onammieu 989,0». ««ramvte —. Fest. « « e 1 ». Produkten «Schluß.» weizen »er Via! 89,4». per Septbr.-Deebr. 89,7», matt. Spiritus «er Mai 98.89, »er Septdr.-Dreember 97,89, mail. RübSl Per Mai 70,89, per Seplrmber-Derember —still. » mster » am. Sridn««» «Schluß» Weizen »er Mat-, per Rovtr. 198. Sioaaeu «er Mai 194, per Oktober l88. Loa» an «Probukten-Perichii. Weizen trstaeft, fremder >/, Sch. niedriger, anstekammener stetig. Uedrigrs trttgest, «rmattrnb. — Setter: Newällt. sr- OertltcheS und Sächsisches. — Die Rückkehr der König!. Majestäten auS Schloß Sibyllenort nach der Billa in Strehlen steht für den 4. Jum zu erwarten. Am Tage daraus nimmt Se. Majestät der König au dem in der katholischen Hofkirche zu Dresden stnttfindeude» Froh» leichnamsfest Theil, während die Anwesenheit Ihrer Majestät der Königin bei dieser Feier bis zur Stunde noch nicht entschieden ist. — >se. König!. Hoheit Prinz Georg ist vorgestern in Posen einactroffcn. Am Bahnhöfe wurde derselbe vom kommau- dirrnden General des 5. CvrpS, Gcncrallcut'.'ant v. Sccckt, vom Ovcrpräsidentcn Grafen Zedlitr-Trützichler, Oberbürgermeister Müller und dm Spitzen der Behörden empfangen. Der Prinz fuhr nach dem Abschrecken der Ehrcilloinpagnie nach dem Gcncral- kommando, wo er Wohiiuna nahm. Abends fand zu Ehren des Prinzen großer inilitäciicher Zapfenstreich statt. — II. KK. HH. der Erhgroßherzog sowie die Frau Erb- großherzogin von Oldeubrirg vciuchicn das Korbwaaren-Maga- zin des Kgl. Hvskorbmachers Heinrich Scburig. Scestr., und oiiuü- E -.'WA W - N ."«ff W t'M ^ - 'HU ' '(OH ''W ü-'lc.WO'-.U . T- HW 5'!'MG WMP > MM» rI
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