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Dresdner Nachrichten : 30.05.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189005306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-05
- Tag1890-05-30
- Monat1890-05
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- Dresdner Nachrichten : 30.05.1890
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Lwvl Vadlstte» zr«!»«n In HV»»«-««e txelttxt «ln n>»lr«i»«I»a«>8 Ltetrünl«, inlt Lu« It«i ««ixüxxt «In« »«»i Liitsllt ti« I.In»a»«,I«. Lilas n 7S I'klL», I H>lt. n. HIlt. I,FV. I'rninpt«» V«nsan,It navi» ausuürls Rr. ISO M,«l: Unsere ostafrtkanischrn Besitzungen, die Mc. Kinlcy'sche Tarifbill, Fernsprechberichte. Hofnachrichten, Deutsche Straßenbahngesell- schüft, Ausstellung in Schandau, Gerichtsoerbandlungen. Tagesgeschichie. „Jessonda." i n§1. HokLxotlisjLL, MZrv«iI«i», <-in»icr«>ntIloi'. Freitag, 30. Mai^ S<r»«»on»a« «edattair «lir VevvschtO v« »«»> «iurd » »rradni. Ende Juni wird der Reichskommissar Major Wibmann aus Ostafrika wieder in Deutschland eintreffen. Wißniann hat den ihm ertheilten Auftrag. Ruhe und Ordnung in Ostafrika wieder- herzustellen. mittelst einjähriger angestrengter Thätigkeit glänzend auS« und durchgeführt. Selbst der Sozialdemokrat v. Vollmar konnte sich nicht entbrechen, der Thätigkeit deS ReichSkommissarS Anerkennung z« zollen. Nahezu sämmtliche Pflanzungen waren unS durch den von Arabern, Kausieuten und Sklavenhändlem, angrstifteten Aufstand verloren gegangen: eS gelang Wibmann, die feindlichen Lager zu stürmen, die Häupter der Empörung theils niederzuschlagen. theilS zur Unterwerfung zu bringen, deutsche Be hörden wieder einzusrtzen. deutsche Pflanzer und Kaufleut« zurück- zusübren und dem Handel zwilchen Binnen-Afrika und der Seeküste die alten Karawanenstraßen wiederzuerschlicßen. Jetzt ist die ganze Gegend „pazificirt". Genau genommen ist die dem Reichskommissar Wibmann gestellte Aufgabe gelöst. Er kehrt nach Europa zurück um seine durch die anstrengende Arbeit unter der tropischen Sonne angegriffene Gesundheit neuzustärken; wahrscheinlich aber auch, um mit der Reichsregieruiig über seine künftige Thätigkeit zu berathen. Es ist eine Urlaubsreife, die Wibmann angetreten hat, keine Ab berufung. DaS Fallenlassen deS Postens eines ReichSkommissarS würde alle errungenen Vortheile in Frage stellen. Die Rathschläge Wibmann's werden für daS weitere Vorgehen Tcntschlands betreffs seiner ostasrikaniichen Besitzungen entscheidend sein. Während Wibmann's Abwesenheit amtirt Dr. Schmidt, ein geborener Braun- schweigcr, zuletzt bayrischer Reservrleutnant, als stellvertretender Neichskommiffar. Er hat sich als Asrikareisender und bei den jüngsten Kämpfen in Ostafrlka bewährt; Wibmann hob Dr. Schmidt's ruhiges und bestimmtes Auftreten, seine Kennt,ritz von Land und Leuten wiederholt rühmend hervor. Tie eingeborene Bevölkerung OstafrikaS. nicht minder die Araber haben Vertrauen zu Deutschland gefaßt; seine Machtentfaltung bat ihnen imponirt. Sic wissen, wir geben unsere Besitzungen nicht wieder auf. Der Zug Eniin's wird unseren Besitz befestigen. Auch die Engländer werden ihn uns nicht verkümmern. Allerdings sind die Versuche, im Innen, Afrikas eine so genaue Abgrenzung des deut schen und des englischen Machtbereichs zu ziehen, wie an der Küsten- gcgcttd, gescheitert. Wäre es nach dem Herzen Stanlcy's, der sich iminermchr als ein hartnäckiger, unverfrorener Feind Deutschlands giebt, gegangen, so müßte sich Deutschland auf die Kiistengcgend beschränken. Sogar der Kilimandscharo, von unserem Leipziger Landsmann Dr. Meyer wiederholt bestiegen, wäre nach Stanley an England abzutretcn. Mit Recht Hot sich die englische Regie rung geweigert, derartige unverschämte Zumuthungen an Deutsch land zu stellen: um jedoch nicht die eigenen Landsleute vor den Kopf zu stoßen und um Deutschland nicht diejenigen Gebiete aus drücklich zuzugestehen, auf welche dieses begründete Ansprüche hat, unterläßt England eine förmliche Abmachung und läßt Alles be treffS des Seecngcbiets in der Schwebe. UnS kann's recht sein. Gegen die vollendeten Thatiachen wird England später keinen Einspruch erheben, und wenn Eniin Pascha das Gebiet des Nyanza See s dem deutsche» Einflnsse unterworfen hat, wird sich Deutsch land nicht um das Wehgeschrei der Engländer kümmern. Die eng lische Regierung weiß genau, warum sie dem Drängen ihrer Staats angehörigen. unS daS Hinterland unserer ostafrikanischen Kolonie zu entziehen, nicht nachgiebt. Eine derartige Brutalität würde die freundschaftlichen Beziehungen zwischen England und Deutsch land in Gmnd und Boden hinein verderben. England aber bedarf unserer guten Dienste gerade in Afrika gar sehr. Eben macht Frankreich erneute Anstrengungen, England diplomatisch auS Egypten hinauSzumanövriren. ES wird dabei wenig Erfolg haben, solange Deutschland Nichts gegen die englische Besetzung Egyptens einwendet. Der englische Premierminister Salisbury wird sich daher hüten, Deutschlands Freundschaft zu verscherzen und die englische Stellung in Egypten zu erschüttern, blos um seinen Landsleuten Gebiete in Ostafrika zuzusprechen, von denen er am besten weiß, daß wir auf sie bessere Ansprüche haben, als die Engländer. Mit wachsender Besorgniß blicken die Industriellen in ganz Europa auf die Bestrebungen der Nordamerikaner, ihre Eingangs- zölle so zu erhöhen, daß die Einfuhr von Erzeugnissen nahezu unmöglich wird. Eines der dadurch meistbedrohten Länder ist Deutschland und in diesem wieder unser Sachsen. Um von vielen sächsischen Jndustrieen nur die eine herauSzugreifen: die Strumpf- waaren, so bedenke man. waS eS für Folgen für die Chemnitzer und Limbacher Industrie haben müßte, wenn ihnen der Hauptab- satzmach ihrer Wirkwaaren verloren ginge! Auf den Ausschluß aber so ziemlich aller europäischer Industrie-Erzeugnisse von der Einfuhr in die Bereinigten Staaten lausen die Bestrebungen der nordamerikanischen Hochschubzöllner hinaus. Sie finden ihren Ausdruck in der sogenannten M'c. Kinley'schen Tarifbill. Diese-, dem Kongreffe in Washington vorliegende Zollgesetz ver folgt den Zweck, «ine eigene, von Europa ganz unabhängige In dustrie in den Vereinigten Staaten zu schaffen, aus doppelte Weise: einmal schlägt eS Einfuhrzölle von unerhörter Höhe vor, sodann will eS bei Streitigkeiten zwischen Einfuhrhäuscrn und Zollbehörden die Entscheidung Beamten übertragen, gegen deren Spruch eS keine Berufung giebt. Nach amerikanischer Sitte würden diese Beamten im Solde der einheimischen Konkurrenten der Einfuhrhäuser stehen und die Macht besitzen, die Waareneinfuhr auch Denen unmöglich zu machen, die trotz der unglaublichen Höhe der Zölle noch den Ruth hätten, Waaren einznführen. Halten wir uns jedoch zunächst an die Zollsätze selbst Um den der deutschen Industrie drohenden Schlag abzuwchren. ist das Berliner Aellesten-Kollcgium beim Handelsminister vorstellig geworden, Deutschland solle diplomatische Schritte gegenüber der uordamerikanischen Regierung thun. Das Würde aber nur das Gegentheil des Gewünschten erzielen. Amerika würde dies als eine ungehörige Einmischung des Auslands in seine inneren Verhältnisse zurückweisen, und um ihre volle Entichließungs- frriheit zu beweisen, würden alle Faktoren der Gesetzgebung den berüchtigten Kinley'schen Zollentwurs schleunigst zu», Gesetz erheben. Zunächst regen sich die großen Einfuhrhäuser in New-Pork, um die Annahme deS Kinley'schen Zollentwurfs zu hintertreiben. Im Repräsentantenhaus«: zu Washington besitzen die Republikaner die unzweifelhafte Mehrheit, und diese sind zumeist hochschutzzöllnerisch. Nicht alle. So hielt der Vertreter Ohios, Butterworth, ein hoch geachteter Mann, eine vortreffliche Rede gegen diesen Vorschlag. Er nannte ihn offen eine unsittliche Maßregel behufs Ausbeutung deS Volks zum Vortheil einer Handvoll bevorzugter Großindustrieller; diele, aller europäischen Konkurrenz ledig, würden Ringe bilden und dem Volke den Preis ihrer Erzeugnisse willkürlich vorschreiben, um sich schamlos zu bereichern. Butterworth versetzte diesen Hoch- schutzzöllnern wahre Keulenschläge und der Eindruck seiner Rede war um so wuchtiger, als der Sprecher selbst keineswegs Freihänd ler ist, sondcm einem verständigen, gemäßigten Zollschntze zur Er haltung des einheimischen Gewerbfleißes das Wort redet. Da die Hochschutzzöllncr mit gutem Grunde argwöhnten, daß dieses srei- müthige Bekenirtniß eines ehrlichen Republikaners ansteckend wirken und ähnliche Knndgebungen Hervorrufen würde, so beeilten sie sich, die Generaldebatte zu schließen. Die nächste Sitzung wurde nun mehr mit der mehrere Stunden dauernden Verlesung deS ganzen Kinley'schen Zollentwurfs ansgefüllt. Nunmehr wird über die ein zelnen Paragraphen abgestimmt. Es ist gestattet. Abänderungsvor schläge einznbringen. Auch Das wird man möglichst zu knebeln wissen. Tann kommt die Sache in den Senat. Auch er ist hoch- schutzzöllnerisch, aber er läßt die Minderheit wenigstens zu Worte kommen und wird nicht verhindern, daß die volkswirthschaftlichen schlimmen Folgen des Vorschlags gründlich beleuchtet werden. Gelingt es den gemüßigten Schutzzöllncrn, die öffentliche Meinung deS Landes bei Zeilen und genügend aufzuklärcn und anszurufen, so wird vielleicht der Senat die Sache hinauszichen oder der Prä sident der Republik sein Veto cinlegen. Jedenfalls ist die Frage für die Industriestaaten Europas ernst genug. Führt Amerika wirklich den Streich gegen die Jndnstriestnaten Europas, zu dem cs jetzt ausholt, so besitzen diese zum Glück Waffen, stark und scharf, um ihn gcbühr-end abzuwchren. Aber besser als ein Zollkrieg, unter dem beide Theilc empfindlich leiden müßten, wäre es doch, Amerika unterließe, kraft eigener besserer Einsicht, eine verderbliche Maßregel, die es hinter Rußland zurückwirft. Aernschretb- und Ferusprcch-Vertchte vom 29. Mai. fühle, . Die Berlin. Die Besserung des verletzten Fußes des Kaisers nimmt einen günstigen und schnellen Fortgang. Voraussichtlich wird der Kaiser in wenigen Tagen den Fuß wieder gebrauchen können. — Ter Kaiser lehnte die vom Magistrat nachgesnchte Er- lanbniß zu einer Sammlung zur Errichtung eines DcnkmaleS für Kaiser Friedrich ab, weil er sich verpflichtet und berufen feinem Haler und Vorgänger selbst ein Denkmal zu setzen einleitenden Schritte dazu sind bereits angeo>dnet. — Prinz Rup prccht von Bayern begab sich nach München, von wo er zu Beginn nächster Woche wieder nach Berlin zurückkehrt. — Aus eine Adresse der Lehrer von den höheren Untcrrichtsanstalten Berlins, die mit 856 Unterschriften an den Fürsten Bismarck abgegangen war. ist die Antwort desselben eingctroffen, in welcher er sagt, die Adresse habe ihm große Freude gemacht, sowohl durch ihren Inhalt wie durch die reelle Betheiliguna der hervorragenden Vertreter unseres höheren LchrerstandcS. von deren Thätigkeit die Befähigung der Sohne unserer Mitbürger abhängt, sich in Zukunft am Dienste unteres BatcrlandeS mit Erfolg zu bctheiligen. — Kricgsminister Graf v. Fobricc ist heute von hier nach Dresden zurückgekchrt. Berlin. Eisenbahnminister v. Maybach beauftragt die Eisen- bahndirekiionen, Maßnahmen zu treffen, daß die Annahme kontrakt brüchig gewordener ländlicher Arbeiter zu Eisenbahnbauten von den betr. Unternehmen, künftig vermieden werde. — Bebel und Auer übersiedeln nach Ablauf des Sozialistengesetzes nach Berlin. Der Elftere übernimmt die Leitung deS sozialdemokratischen Berliner -VolkSblatteS" der Letztere wird Redakteur desselben. — Die Zahl der Ungarn, die Mitte Juli mit dem Touristenzuge nach Berlin kommen, beziffert sich auf Tausend Personen. Aus Anregung Paul Lindau's hat sich ein Begrüßunqskomitee gebildet, in welches Oberbürger meister v. Forckenbeck cintritt. M ü n ch en. Die Bildung einer neuen gemäßigten »liramon tanen Partei unter Führung des Grafen Preysing ist im Gange. Paris. Das „Petit Jonrn." bringt einen längeren Bericht über eine Unterredung seines Cvrlcspondcntcil mit dem Fürsten Bismarck. Darnach eitlärle der Fürst, sich üvcr sein Schicksal nicht beklagen zu können. Sein jungcc Kaiser sei feinig und lebhaft und hege die Zuversicht, die Menlchhcit glücklich machen zu können. Das sei in seinem Alter natürlich. Ich, äußerte der Fürst, glaube vielleicht weniger an diese Möglichkeit und habe ihm meine Ansicht niitgelheilt. Es ist ja ganz natürlich, daß ein Manu wie ich nicht zu ihm vassc. Ein altes Arbeitsvserd und ein junger Nenner geben ein schlechtes Gespann. Die Politik gestaltet sich nicht wie eine chemische Berblndrma aus sich selbst bcrans, sondern wird durch die Menschen gemacht. Immerhin sei der Kaiser ein kraftvoller Recke. ES gefällt mir. daß ein Fürst selbst regieren will. Ich wünsche, daß sein Vorhaben ihm gelinge. Der Kürst äußerte dann, daß «hm eine frühere Verabschiedung, zu der er selbst die Hand geboten, erwünschter gewesen wäre. Ihn tröste daS Bewußtsein von der Stärke der Monarchie in Deutschland. Ich glaube alles Gute in Gang gebracht zu haben und daher kann man auch ohne mich auskommen. Man brauche nach keinem weiteren Grunde für den Kanzlcrwechsel zu suchen. Die Parteien seien glücklich, daß sie ihn nickt mehr zu fürchten brauchten. Herrn v. Caprivi schätze er mehr als jeden Anderen, als den besten dcuiichen General, nur bedauere er. daß dieser sich jetzt mit der Politik befassen müsse. Uebrigens werde der neue Kanzler weder nach Innen noch nach Außen den Typus der bisheri gen Politik im Allgemeinen abändern. In Europa sei die politische Lage klar und durchaus friedlich. Was die soziale Frage anbeircise, io Halle er es für unmöglich, die Menschen jemals mit ihrem 'Schick sal zufrieden zu machen. Die Sozialisten seien nicht im Stande, ihre Versprechungen zu verwirklichen und die Zugeständnisse, die man ihnen mache, würden six nicht von ihrem Wahne abb ringen und nur dazu beitragen, die Stimmen, über die sie bereits verfüge», zu vermehren. Bismarck erkennt an, daß es unter de» Svzialiiicu- führern Personen von großer Begabung gebe, wie z. B. Liebknecht, aber ihr System sei eine Edimäre. eine Narrkcit. lieber die Kaiser Wilhelm I. und Nach dem Dieser ungeschickte ocoouing in nnger geweicn ms meine Äerc Er hat errathen. daß rin guter Aderlaß das Beste für meine Ge sundheit war. Fürst Bismarck sprach bewundernd von Kaiser Friedrich'S Herzlichkeit, Huld, Liebenswürdigkeit und Gemüthsnihe. die ihn nie. selbst nicht unter den heftigsten Leiden verlassen habe. Kaiser Friedrich habe ihn damals zur Mitarbeit aufgeiordert. Bis marck habe diese unter der Voraussetzung zugesagt, daß kein parla mentarisches Regiment eiiigcfübrl werde und daß auswärtige Ein flüsse ausgeschlossen blieben. Ohne Weiteres sei der Kaiser darauf cinaegangen. Auch später in der Battenberg-Frage habe diese Uebcr- einstimmnng bestanden. Schließlich äußerte Bismarck, daß er evcnt. ein ReichstagLmandat amichmen würde, nicht aber um seinen Nach folger zu geniren, sondern um seine Ueberzeugung zu vertheidigen. London. „Daily Chron." läßt sich aus Paris melde», Fürst Bismarck gedenke eine Broschüre über seinen Rücktritt zu veröffent lichen. die im Auslande gedruckt werde. Petersburg. Als wahrscheinlicher Nachfolger des demnächst zurücktretenden Ministers v, Giers wird Fürst Lobanoff Rostovsky genannt. Die Berliner Börse eMuete schwächer als sie gestern geschloffen. Der Weiterverlauf zeigte mannigfache Schwankungen bei ziemlich belebtem Geschäft, das hauptsächlich durch die Ultimo- licnndativncn veranlaßt wurde. Banken setzten etwas höher ein und waren dann mehrfach schwankend. Von deutschen Bahnen waren Ostpreußen gut gefragt, vsterrcichischc belebt und steigend. Berg werke anfangs matt und angebotcn, konnten sich später erholen. Gegen Schluß gingen Koblenaktiea wieder zurück, wodurch auch der Geiammtmarkt ungünstig beeinflußt wurde. Fremde Renten waren im Ganzen fest, russische Noten aui Realisationen schwächer. Im Kassaverlcbre waren Banken fest, österreichische Bahnen durchweg besser, deutsche ziemlich fest, Bergwerke meist niedriaer, Jndustrieen still, aber im Durchschnitt gut behauptet. Privaldiskont Proz. Nachbörse fest. — Wetter: Bedeckt, kühl, gegen Abend Regen. West-Nord-Wcst-Wind. Nrankfurt a. 0!. >m,rndi>.> ürkdl« Lkr.tS, s«a««»b. 198,1». eo»d. II4,S» GliNNer —97.S» «»roe. lln». «>,Idr. »SM. DiAkOOIo 2L,a». Drc«»n. vk. 15>S,8a, eauru IM,SO. ÄrlscnkirLicn —. . Fest. Bari«. ,S<M>ch. Rente !>0,72. «»leide ><i«.3<). Atalirxer S7.K». Staa«»- dahn M.7L. Lombardei» IM.?». «I. PrloriitNe» —. Spanier 76°/-. «Idpter cuiomaner, KSI.M, EScompte «I«.W. Fest. Pari». Produkten <SikiIuS > Welze» »er Mal LV1», per Septdr.-Decbr. 23.7», still. SviritilS ver Mal 86 6». »er Sepidr.-Decembcr 37,2», still. Rildöl per Mai 7l.»U, per Scpicmber-Deccmber K7,7o, matt. «mfter»»»,. «rodutte» iSLlul». wel»r» »er Mai —, »er R«v»r. lSS. Roai«» per Mat l3l, »er Oktober l22. E tv.-. vertltchcS und Sächsisches. — Aus Posen, 28. Mai, wird dem „Dr. Journ." über die Anwesenheit Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Georg noch Folgendes berichtet: Sofort nach der Ankunft und nach dem Ab schreiten der Front der vom Grenadier-Regiment Graf Kleist v. Nollendorf gestellten Ehrenwache wie dem Vorbeimarsch der Kvmpaanic begab sich Sc. Königl. Hoheit nach dem nrnerbailtcn Generalkommando, woselbst der Prinz Quartier genommen Hai Nach dem Diner, zu welchem u. A. der Oberpräsldcnt. der Erz bischof Dr. Dinder, der Generalsuperintendent Dr. Heiekicl, Fürst Ferdinand Radziwill. Kammcrberr v. Wilamowitz-Möllendon ge- laden waren, wurde Abends 9 Uhr auf dem elektrisch beleuchteten Platze vor dem Generalkommando großer Zapfenstreich von ollen Musikchören der Garnison ausgeführt. — Am 29. früh wohnte Se. Königl- Hoheit einer Reihe von Besichtigungen auf dem Exer zierplatz bei Lawica bei. Es wurde» nach einander gesehen: Paradeausstcllung des Grenadier-Regiments Graf Kleist v. Nolle» dorf Nr. 6. Exerzieren des 1-, dann des Füsilierbatciillons dieicS Regiments, Paradecmfstellnilg und Vorbeimarsch des 2. Leibhusaren- Exerzieren der 1. Batterie dieser Abtheilung. Hieraus folgte unter Leitung des Generalmajors v. d. Decken, Kommandeurs der 10. Kavallerie-Brigade, eine Gefechtsiibuna zweier aus aller, Waffen gemischten Detachements von Trnppenthcilen der Posencr Garnison. Den Besichtigungen wohnten bet: der kommandirende General, Generalleutnant v. Seeckt. der Konnnandeur der 10. Division, Ge ben Besichtigungen wurden die Kaiernements des Grenadier-Regi ments Gras Kleist v. Nollendorf und des 2. Lelbhusaren-Regiments „Kaiserin" Nr. 2 bestickt. Abends fand zu Ehren Sr. Königl. Hoheit ein Diner bei dem Oberpräsidentcn statt. — Ter Aerger des Publikums über die von der neuen „De ntschen Straßenbahn-Gesellschaft" vor vielen Wochen begonnenen, aber nun schon seit geraumer Zeit ruhig liegen gelassenen Gleisleg ungsarbeiten wächst d-greiflicbcrweise immer mehr. Bergstraße, Große Plaucnschestraßc, Wirncrstraße und andere befinden sich an verschiedenen Stellen tn verkebcSstörendem Zu stande. Ganz abgesehen vvn dem unschönen Anblick, den die Passanten nun schon lange in diesen viclbegamzenen Straßen ertrugen müssen, werden auch die Lungen und Atnreo un- nöthigerwcise in unangenehme Mitleidenschaft gezogen. Der lenen Pflaster bez. Erdreich en Staub empor, „nd dem als ihn zu schlucken. Das t fatal und nichr als fatal, zumal man sich sagen muß, wir stehen hier nicht vor einer mit allen Bauten mehr und minder verbun denen Belästigung, die nicht zu vermeiden, aber deren Ende doch bei resoluter Ausführung des Baues abzusehen ist, sondern vor einem ganz unberechtigte» Zustande, der längst aufgehoben sein müßte und auch winde, wenn die betreffenden Bau-Dispositionen genauer getroffen worden wäre». Wenn gesagt wird, daß die Vor- räthe an Schiene» und sonstigen Oberbautheilen zur Zeit aufgc- brancht und die Bauenden nicht in der Lage scicu, neue Borräthe, insbesondere Kurveit'chiene» und Weicken. mit der wümckenL«
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