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Dresdner Nachrichten : 11.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189006113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900611
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900611
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-06
- Tag1890-06-11
- Monat1890-06
- Jahr1890
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- Dresdner Nachrichten : 11.06.1890
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darau- mil absoluter Sicherheit hervor, daß der damollqe TstSiiurrck eS war, welcher die Integrität der lä bsistben gegenüber dem Willen seines Herrschers, der Leipzig und zu ernerten wniiichkr. lind einer mächligen Hofpinei, welche die volle Annexion Sachsens forderte, durchgeietzt hat. allerdings arrch getricben von den politiicke» Verhältnissen und Möglichkeiten, lieber die Couierruz am Li. Juli, dem HauptverhandlrurgStage, berichtet Sabel: „BiSiiiarck. welcher schon Tag» vorher (Li, Juli) in leine» Gesprächen mit Karolyi und Benedeili den Eindruck ge- wonnrn hatte, da>r Oesterreich an der Annexion von Hannover und Hessen kernen Illnftoß nehme» Ivürde, legte den kaiserlichen Sie- landleir in der Cvnserenr eine» einfachen Artikel vor : Se Majestät der .<kaiier von Oesterreich verioricht, die von Sr. Majestät dem König von Preußen in Norddeutschst»»!» herzustellenden Einrich- tnngen. riiischiießiich der Territorialverändernna«», aiizuerkenne». Aber Karolyi. obwohl im Grundsatz einverstanden, begehrte zwei Einschränkungen. Die eine betras das Königreich Sachsen. ES <e> eine Eineinache für Oesterreich, diesem einrlgen unter den teut- >che» Staaten, welcher sich rin» als kbäligär nnd ovserbereitcn Bundesgenosse» erwiesen habe, die volle Unverletzlichkeit ieinc- Gebiete« und seiner Selbstttändlgkeit zu verbürgen. DieS streb nun io scharf wie möglich mit de» im preubischrn Hauptquartier herrschenden Stimmungen zusammen. Der König, erzürnt über Beusi s langjährige Wnttlerei gegen Preußen, forderte die Abtre tung wenig»,-»? zweier Kreise: andere, sehr einslnsireiche Männer iahen aui der Welt keinen Grund, nach dem die sächsische stieg ie- ruog eine andere Behandluirq als die Hannover tche verdient hätte. Die Erörterung der Frage in der Eonferenz war sehr lebhaft, 'ährte aber zu kerncrn Ergebniß. Dann aber eiklärte Karolr» weiter, daß Tester,eich durch Vertrag vom 14. Juni verpflichtet ei. keinen Friede» ohne Zuziehung Bayerns einingehc»: Freiherr r n der Pfordten sei in Wun. um hieran zu erinnern, und Ocster- re'ch sei also nicht in der Lage, ohne Bayerns Dbeilnahme abzu- -gilreßen. Es lag natürlich im preußischen Interesse, so viel wie möglich ans Seoaraiverhandlnng mit den einzelnen deutschen Staaten zu besiehe»: indessen war bis dahin eine prinziviellc Ent scheidung hierüber nicht zur Sprache gekommen. Jeden'allS war es er» bedeutendes Zngellanduib der Wiener Regierung, dah sie >-,!> uw Sarbien nur ans die eingelretene Waffenbrüderschait. und >nr Bayern nrir an> ihr wezielleS Verlrageverhäitniß heries, die r hrigen deutschen Stcalen at>er trotz aller Vorschriften des allen den:at,en BnndesrerhleS vollständig prersgad. Demnach dielt eS Bismairk snr zweckmäßig. in der bayrischen Sache ein gewisses aasige Graf, Verkrhr-mistalten, setzt mit dem Durchschnltt-gehalt von 1050 Mk.. Lande selbst werde» künftig dntchichusttlich 12oOMk erhalte»: die Telegraphen, rnd Banhen st-ilnnas-Auficher. Packeliräger, Stadtpvstboicn. jetzt durchschnrttlirh "ie 80». künftig VOO Mk.: die LandbLLflräaer. jetz!ti50, künftig800Mk.; ch die Bureau- und NerdnuirgSbeamteu erster Klasse, ObrrvosidtrekilonS- " - Obervoslkassen-Buchhatter. ebenso Posl-Kaisirer, Dole , Ober Sekretär», ^ ... graphenawts Kaisirer, Oberpast-. Oberlelegraphen-Sekrrtäre. Vor- strher der Postämter zweiter Kl . jetzt dnrchichnttilich 2850 Mk. nnd ichnittli-h WOO Mk.: Post-Sekretäre nnd oc, werrerr-i ^eryanoiringen ore Lymp'.rvreeii »r Aschwer ui's Gewirkt »allen dürsten. Die Erhaltnng reich? Sachsen ist der gemeinsame Wunich Oesterreichs reichs. Wenn Oesterreich dafür, wie es scheint, seine ai o ntgcgeittemwen Z» zeige», zumal sich dabei dem Kaiser Napoleon e il neuer Beweis von Hochachtung geben ließ.— Nach allem bis her Angeführten »and König Wilhelm in den »m 23. eingeränmten Sahen keineswegs seine s.uninllirhen Wünsche erfüllt, nnd daS Ergebnis; der ganzen llnterhandlnng konnte zweifelhaft werde», wenn der Monarch ans dem ganzen Umfang seiner Forderungen rewid. Um io cnl ich «ebener strebte Brsmarrk, zu raicheni 'Ab- icbcuß zu kommen. Der Gedanke, die alle Freundschaft mit Oester reich zu erneuern, stand, wie er ihn ans dem Schlachtfelde von Kön'ggräv ausgesprochen, wie er ihn durch Herring an den Kaiser Franz Ioievli baite gelangen lassen, unerschütterlich fest in seiner Seele: er wnus.hie alio im Friedensschlüsse die Gefühle deS be siegten Gegners möglichst zu schonen Dann sah er, wie wir wissen, mit sieter Sorge einer Anmeldung der französischen Conr- pematioirS-Gelüsle eiugegen: Alles lag ihm daran, vorher mit Seüerreich ani's Reine zu kommen. Und eben am Morgen deS 21 Juli Hat ein »euer Antrieb m gleicher Richtung hinzu: ein kurzes Telegramm des Grafen Rcvecn ans Petersburg, dag Kaiser .Alexander den Zusammentritt eines EvngresseS der Großmächte ^dringend wünsche, da dir schwebenden Fragen ganz Europa luter« xeisirlerr und nicht ohne Europas Zustimmung erledigt werden ^ »»könnlcn. Wenn dieier Wunsch einen amilichen AuSdirrck vor der W ^ Uüierreirhnuna der Präliminarlen erhielt, so waren alle bisherigen M 2Ergebnisse wieder in Frage gestellt, nnd PrerchenS Schicksal den > ^unabsehbaren Wechselsällcn eurer europäischen Verhandlung ansge- setzt. Es galt alio, den letzten freien Angenblich mir raschem Ent- ^^siblusse testznhglten. Nach allen mündlichen Erörterungen der 'S letzten Woche» hielt e-S Bismirck für angemessen, in eurem die Z ganze Lage überblickenden Aklensrücke seine Ausf issnng derselben ^ ^ Ldem Könige verznlegen. Er schrieb: „Es ist infolge der auf Be- A.^whi Em. wiaieilar dem Grast'» Goltz erthcilien Instruktionen ge — ^'Ninnyen. vom Kager Napoleon darüber hinaus noch die besliminie ro Zusicherrurg, welche Gras Goltz am 23. d. wiegraphnch gemeldet hat, zu erlangen, das; er die direkte Aiincrivn von vier Millionen Norddentschland nicht »irr geschehen lasse, sondern selbst em- "^^pfehlen werde, ohne daß dabei von Evnipeniatienen tnr Frankreich ^)L x;t:uie Erwähiuuig geschehen ist. Das Schwanken des Kallers in . .>>bn letzten 'Wachen und der Truck der össeniliche» Meuurng i» ^ Flau'reich lassen aber nur zu sehr befürchten, das;, wenn die unaeil k'thlickliche» Zugeständnisse nicht m Dhrtiachen verwandelt werde». ^ ein ncner Ilmichwnrrg slaltsinden könnte. Anr eine Nnielslntzang ^bikergeheirdcr, oder auch nur dieier preußischen Forderungen ieirens ^ . der anderen Großmächte läßt sich nicht rechnen. Ew. Maseslät tz)haben ans dem Brie'c Sr. M >j. des Kaiicrs von Rußland erlebe», ..mit welcher Beigigniß Höchriderselbe den Bedingunacn Pwnßens ' enlacgcn'lehk. D e verw rndtichasilichen Beziehungen des rnisiichcn ! Kaiserhauses zu den dentschen Tynaslieen erwecken die Besorgniß. »;daß bei weircrr-i Verhandlungen die Sympathiceii für dieselben deS Könrg- und Frank anderen Ver bündeten in Norddentichland völlig ansopserk, so scheint es klug, dielem Wunsche Rechnung zu tragen, nnd eine Eonixnlion mu Sachien, weiche die geiammte Krall des Landes Ew. K. Maieitäk zur Vcr>üg»ng stellt, etwa mir Grund der am 22. Februar l8l» rnr Sclilesirsig-Hvl'lein ausgestellten Bedingungen, dünte dein ovlr- ti'chen Inicressc nnd Bedürsniß genügen. Ter Ausschluß Oester reichs ans dem Bunde, in Verbindung mit der Annexion von Schleswig Holstein, Hannover, Knrhcsscn. Oberhessen und Nassau, und mit einem solchen Verhältnis; Sachsens zu Preußen, darr als ei» Ziel ungesehen werden, io groß, wie eS bei dem AuSbrnch deS Krieges niemals gefleckt werde» konnte. Wenn diese? Ziel durch cirien raschen Ah'chlnß von Präliminarien auf dieser VasiS ge ncherr werden kann, io ivürde es nach meinem allerurtterlhänigslen Daiürhalreri ei» politischer Fehler sein, durch den Versuch, einige O.nadratmeilcn mehr von Gebietsabtretung, oder wenige Millionen mehr zu KuegSkoslen von Oesterreich zu gewinnen, daS ganze Re sultat wieder in Frage zu siellen, nnd es den ungewissen Ehancen einer verlangcrleir Kriegiührnna oder einer Ilnreihandliiiig. bei welcher ircnrde Eiiiimichnng sich nicht anssichließc» lassen ivürde, nnsznietzel' Das Ali'treten der Ebolera in der Armee, die Ge fahren, daß ein Angilsircldzng im hiesigen Klima Seuchen zum Ausbruch bringt, fallen auch gegen Fortsetzung der Operationen m s Gewühl" Ter König nahm 'Anfangs unter heftigem Wider streben, den Vortrag zur Erwägung, nnd ertheilte n»i2,'>. Füll dem M allster 'einen Bescheid. Leinen Gedankcngang erkenne!, wir ans einigen Randnolen, welche er Bismarck s Sätzen hrnrnfügie. Gewiß, ichrieb er. es iit ein Resultat, das nie vorheriwehen war, und bei der Eongreßidee auch jetzt wieder problematisch irr. Er war eiiivcrsl'iide» mit Bismarck s Wort, das; ein solches Nesiilta! durah kleine Nebenrordeningen nicht in Frage gestellt werden dürste. — Schwerlich wird die Nachwelt anders urlheilen. als daß ein solches Verhältnis; zwilchen Monarch und Minister, eine solche Verbindung von SicgeSbewnßt'ei» und 'Mäßigung. ein solches Hand-in-Hand- Gehen von Selbstbeherrschung nnd Gcnialitüt, in aller mensch lichen Geschichte sehr leiten erichrenen ist. Ter Verlauf der beiden letzten Conscrenzen am 2ö. und 2V. Juli ergab sich hernach von reibst. Was Sachsen betras, so ließ Bismarck allmählich die For derung, nicht Klos der Annexion, sondern auch einer Gebietsabtre tung fallen, und war bereit, die Anerkennung der Integrität in den Vertrag auszunehmen. Als dann aber Karolyi, auch hierin auf französische Zustimmung gestützt, die Verbindung Sachsens nicht mit dem Nordbiind. wndrnr mit den süddeutschen Staaten in Vor schlag brachte, war B'Smarck an der Grenze seiner Nachgiebigkeit nngelongt: es war an der Zeit, auch einmal die Leldrnschast seines Patriotismus hervorzukehren; er warf leinen Sessel zurück, und hoch onfgerichtet gab er die Erklärung, die Aufrechterhaltung dieses Begehrens rer die Erneuerung des Krieges: selbst wenn Se. Maj. der König er annebme, würde er sein Amt ouineben. um einen solchen Vertrag nicht zeichnen zu müssen. Die« schlug durch, denn Oesterreich wünschte so wenig wie Preußen ein wertere« Blut vergießen. Es kam allo zu dem Beschlüsse, daß Preußen den Terri- tonalbestand Sachsen« bestehen zu lasten verhieß^ dagegen sich die Regelung der KneaSkoslen und der künftigen «Stellung Sachsens >m norddeutschen Bunde durch einen besonderen Vertrag mit König Johann vorbchielt. Dafür blieb eS bei Oesterreichs Verpflichtung, Preußens sonstige Einrichtungen und Territorialveränderungen ui Norddeimchland anznerkennea.'' — Für die P o st - und Telegraphenbeamten stellen sich die Gehälter, wen» die vorgrichlagenen Erhöhungen im Reich«- 1«, durchgehen, also: Dt« Unterbrcrmten im «vnrrrn Dienst bet den weniger, knnstia durchschnittlich Teiegravhen-Slkretäre, jetzt 1050 bis 3000 Mk., durchschuitllich 2325, künfrig 1700 diS 3ü>>0, durchschnittlich 2«i»0 Mk.; Obeipotl- u»d Tklcgravben-Asststenten, jetzt durchschnittlich >950, künftig 22M Mk.: Bureau- und RechnungS-Beninte bei Obcrpvsl-Direl- ilonen dasselbe: Postverwaller, jetzt durchlchnitllich IW. künftig 1850 Mk.: Post- und Trlcgr^drn-Ainslenteii, letz, >350 bi« 1500. -.... ^ .,.U>er der Post- jetzt im Durchschnitt 3900. künftig 4300 Mk.: Post- und Tele graphci,-Inspektoren, jetzt 3150. künftig 3500 Mk. — Eine große Frcube ward gestern Nochmlttag der prtvile- airten Scheidcnichützrngeiellschast durch den Besuch Sr. Majestät des König« bereitet, welcher präci« 2 Uhr in Be gleitung de« Flügeladjutairteii Major v. Hanak ans dem Schieß platz zu Trachrnveige emtraf. Weithin drödncnde Salnlichüste zeigten das Stahe» des Königl. Gaste« an, dir Wache trat i»'s Gewehr und die zur Begrüßung erschienenen Herren Königl. Com- missar Karnmerherr v. Mctzich, Sladlkvmmanoant Generalmajor Larmß, Oberreg.-Rath Anrtsbgnptiiian» v. Tb>clari. Platzmaior Hliuptmairn v. Carlowitz gingen mit dem Gesainmtvvrsland vis a» die Berglehne deS SchützenbofS Sr. Majestät entgegen. Der l. Vorsteher. HerrHofopliker Noettig. hieß Se. Majestät ven König in einer BegrnßnngSnniprache herzirchst willkonrinen. betonend, daß dem Feste durch dns Ericheine» Sr. Maiettät der höchste Glan, nnv die schönste Weihe gegeben werde. In das dreisache Hoch stimmten Schütze» und Publikum freudig ei». Nachdem die Sachienhymne, die das Jägermnsikchor anstlinmte, velklnugen war. erwicdcrie Le. Maiestät dcr Könia: „ES ist mir eine große Freude, unter Ihnen z» iem nnd von Neuem Beweise Ihrer gnlen Ge Majestät eingehend besichtigt, nach dem dermaligen MilgUederstand und den kundige. Beim Scheiden Sr. Majestät von dl gab Se. Königl. Hoheil Nach dreiviertcOlündigeii sinunng zu elnpfanaen. Bielen Dank." Nn»mr'l)r begab sich der König nach der Scbießhalle. um mir dein vo» Herr» Inspektor H.'niich jun. gewicylen Gewehr folgende Purilie mit tre'stichcr Vand zu erzielen: Für sich selbst 10, für Königin Carola lO. iür Prinz Georg ll. rür Prinz Friedrich 'August 8, stir Prinzeß Ma thilde 9. frir Prinz Johann Georg 8. inr Prinz Mo; lO. für Prinz 'Albert 17, für dir Königin von Italien 10, sür die verzogr» von Genua 18. sür Prinz TtivinaS von Genna 7, für Errherzog Otto von Lcstcncich 5 und rür die Fra» Erzherzogin Maria Jo- scpha >2. Genau eine Sinnde berweilie Se. Maiestät mit sicht lichem Wohlgefallen unter den Schütze», n»t Viele» sreundlichr Worte ivcchielnd. Tie Scheibe zur Erinnerung an die 800jahiige Jubelfeier deS HanseS Werti» und der Silberschatz wurden von ivodci er sich bei den Schützen chlcßubnngcii er- dcr Feststätte brachte d>S Vorstandsmitglied, Herr Korbmacdecmcistcr Siadtv. Winter, ein Ofaches Hoch ans, daS in lanicm Jubel der Menge unSrönlc. Eine Sinudc nach Absahrl Sr. Maiestät erschien se. Köninl. Hoher! Prinz Friedrich August in Begleitung des Leutnants Grafen Rex ans dem Schießplätze, nickt minder enihnsirstisch als der Königl. Oheim von den Schütze» nnd der inzwischen immer zahlreicher vcrlrcienen Fcstmeage d>grüßt. Lins die 'Begnißnirgdansprache deS Herrn Hoivptikers'Raelt'g. die an die Orienireise des Prinzen und seine Lnährige Zugehörigkeit zur Gesellschaft anknnpfle, erwiederle Sc. Königl. Hoheit, es sei ihm eine große Freude, in der altehr- wnrdigen Gilde von Neuem zu sein, der er von jeher dar größte Interesse entgegengebracdl habe. Für die König-familie eczicite der Prinz folgende Punkte: snr König 'Albert 10, für Königin Carola ll, süc Briii; Georg 10, sür sich selbst II, für Prinzeß Mathilde ist »Nagel), snr Prinz Johann Georg ll, sür Prinz Max 18. snr Prinz Alberst 14, für die Königin vo» Italien 8. für die Frau Herzogin von Genna 7. für den Prinzen Thomas 10, für den Erzherzog Otto 9 und sür die Frau Erzherzogin Maria Josercha 0. Ans die z» Ehre» des Punze» gestiskctc Gedenlschcibe ert eliensallö eine 'Reihe von Schüssen ab. l'lrindigcm Aufenthalte begab sich Se. Königl. Hoheit unter dem Jubel der Fcslplatzbcincher in offenem Zweispänner nach der Stadt zurück. — Heute Vormittag von 9 bis 12 Ulrr und Nachmittags von 2—7 llbr wird daS .Königsichießen sortgeictzt. Von 12 bis 2 llhr erfolgt in dem schmuck dekorirlcn Festsaale nnicr zahlreicher Betheilignng gcmcinschaftlicheS Mittagsmahl. — Eine Peking» an den Reichstag um Neformirnng des Patent-, M nster - nnd Nc a r ke n' ch n tz - G e s e tz eS ist vor einigen Tagen abgciandt worden. Dicielbe ivar in erster stieihe von dem Dresdner Gewcrbeverein nnd weiter von vielen hiesigen Industriellen, darunter den hervorragendsten Firmen, unter',eichnet. Gleichlautende Petitionen sind, ebensglls mit zahlreichen linicr- sihrifien bedeckt, ans den anderen Bundesstaaicn m Berlin eingc- l urrcir. ES wird in denieldcn namenilich der Wunich nach einheit licher Regelung dieser drei dem Schutze des gewerblichen Ergen- tbnmS dienenden Geietze, soww »ach Erlaß eines Schutzes sür >og. OkntzlichkeitSmusier znm Ausdruck gebracht In Tentichland haben wir nur den Mnverichutz für solche Gegenstände, welche in ihrer äußeren Ausstattung. Form nnd Zeichnung ans den Schönheitssinn wirken, für die unzähligen Gegenstände aber, weiche für den prak- löchcn Gebrauch be'timml, sict, durch eine geschickte Form oder Einrichtung auszcichnen, fehlt ein gesetzlicher Schutz. Diese» anzu- Oredc» ist neben nndeikn, sich ans das Poirntgeietz beziehenden Wnnichen der.Hanpt;wcck der Petiiioo. weiche sür Interessenten auch ferner zur Unicrschnst in der Expediiion des GewerbevereinS (Ostra Allee. GewerbehauSi und bei Herrn Patentanwalt Nnd. Schmidt. Schlvß'tr. OHans Eas« Central) ansiiegt. Der Gcwcrbe- rerein wird übrigens in aller Kürze eine öisentliche Versammlimg ein berufen, um dre'e sür die Industrie nnd den Gewcrbcstanv so wichtige Patent- und M'usterichntz-Fraye in allgemein verständ licher Form zu besprechen und eine wertere, die Wünsche der ge werblichen Kreise betonende Billschrist an die Sächs. Slaatsrcgie- rnng abznsassen. — Die Generalversammlung deS nationallibercrlen Vereins für das Königreich Sachsen, an welcher mehrere Reichstagsabgeordnete der Partei Tbeil zu nehmen gedenken, stndet am 22. d MtS. in Leipzig stall. Herr Prvsessar Tr. Biedermann wird einleitend über die allgenieine Lage und über die Stellung »nd Anfgrbe der Partei sprechen. — Die alte Straßenbahngesrllschaft hat gegen die Stadtgemeinde FeslstellnngSklage erhoben, weil sie sich in ihren vc i lragSmaßlgr'n Rechten dadurch verletzt fühlt, daß der Rath nach dein mit den Unternehmern Grnmbt, Schwab und Btcrling abge schlossenen Vertrage gewisse in der Klage bezeichnet! Straßenrtrecken. weiche ihr, der Klägerin, zur Herstellung und zum Betriebe von Straßenbahnen überlassen worden sind, den vorerwähnten Unternehmern ebenfalls zu denrielben Zwecke überlassen will. 'Ans Vor'chlag deS Syndikats beschließt der Rath, in den Prozeß etn- znlrelcn. — Rittmeister v. Boddlen vom l. säcks. Ulanen - Regiment Nr. 17 in Oichah, der schon oftmals aus Rennplätzen gesiegt, er rang vorgestern in .Hopvegarten einen Sieg, um den ihn Viele beneiden werden. Das Nennen fand in Gegenwart deS deutschen Kaisers nnd des Kronprinzen von Italien, sowie der Prinzen Hein rich und Leopold und de« Prinzen Ruvrccht von Bayern statt. Alles Interesse befiele sich auf das Armee-Jagdrennen, zu welchem der Kaller de» Preis aesttstet hatte. Rittmelster v. Boddlen wnrde auf der „Mon-land" Erster. Se. Majestät der Kaiser überreichte dem Sieger leidst den Preis. — Vor einiger Zeit haben die Stadtverordneten dem Rath im Erwägung anhcrmgegcben, ob es sich nicht empfehlen möchte, ole in dem Sparkassenregulativ festgesetzten Marimalgrenzen s ü r S p a r e r n l ayen, nämlich 150» Mk. stir Privatpersonen en sür Spareinlagen, nämlich 150» Mk. sür Pro» nnd 3000 Mk. für Behörden, gewisse öffentliche Kassen, lowte s Vereine und Anstalten zu Wohlthätigkeitr- und gemeinnützig. Zwecken zu erniedrigen. Wie man damals allgemein im Publikum hörte, wurde eine solch« Erniedrigung keineswegs Zustimmung unter den Spareinlegern gefunden haben. ES wird daher allge- daß der SparkossennuSschuß Be- roßere Einschränkung geltend mein mit Freude begrüßt werden, denken gegen eine derartige noch gr gemacht hat und daß der Rath dem genannten AuSschuß'belge treten ist. — In der vorgestrigen Ziehung der Berliner Schloßsre 1 - heitSlotterle sind die folaenden Hauptgewinne gezogen worden: 5,10,000 Mk. Rr.: 31.009- 400,'iOO Mk. Nr.: 183.210; 300,000 Mk. Nr.: 115,12-1: 200.000 Mk. Nr.: 35.865 - 100.000 Mk. Nr.: 159,922, 191,560 : 50,000 Mk. Nr.: 6634, 89,257, 43,888, 5S.771: 25.000 Mk. Nr.: 4106. 48.751. 77.137. 77,297, 83.54«. 90.118. 93.522. 106,781; 30.000 Mk. Nr.: 6401. 0674, 14060.80218. — Für die Fertenkolonfeen hat die Firma Daniel e r. Dresden. Tchloßstrabe. 50 Stück Knabrnstrohhillt Schlesin, . - , und 50 Mäbchenslrohhüte gespendet. — Polizei bericht. zeidlrektlvn abgegeben wurde vom Boten der BerkehrSanstalt .Hansa" Haast II vorgestern Vormittag ein Portemonnaie mit über 36 Mk. — auf der Struvestraße —, am ü. d. M. Iväl Abends vo» einen, hiesigen Buchhändler 1 aoldcnc Damen-Re- nrontoiruhr mlt Kette nebst goldenem Medaillon und^etnigrn vrirdet. Vivat «sousual Gefunden und an die Königl. Voli i vom Boten de» VerkedrSamtost Alerraten Nachmittag von einem »»deren auf der König-Ioh de« sächsischen Wasfe,,- in einem Artikel ^tur Stärkung .. —, am Sonntag , von einem hier wohnhaften Kaufmann 1 silberne Arrkeruhr — an der Lennästraß« — Di« allgemeine Elnfrlbruna »ock« in der deuischen Armee wird unserer Wehrkraft" von der Dentschen Heercszeitung besürwvrleb Der sächsische tlnisarmschnilt wird dabei als sehr kleidsam bezeichnet, weil der Rock kürzer ist und wegen der Abrundungen. Anstalt de« überhaupt als unpraktnch bczerchireten Stehkragen« wird ein S bis 4 Eentlmtr. hoher Ilmschlaakraae» zur Etnsühruna empfobten. — In nächster Zeit steht die lanaerlehnte Forlfühmng der alte» Dre-dner Straßenbahnlinie Dre«den-P ieichen bi« nach Pieschen bevor, denn bisher sichren die Wagen dieser Strecke »ich! einmal di« an die Sladtgrenze. Mit großer Freude sehen di« be nachbarten Gcmernden vieler Wciieisrchrung di« an'« Ende der frnbcren Omnidu-liiiie entgegen. Mit dem Baue der vadnhöle dieser Geirllichaft ans Mickiener Flur soll erst zum Herbste daaoanea werden nnd man hofft, daß diese Linie bi- an S Ende von Pieschen ausgedehnt wird. — Bädersrequenz. Schandau, d. g. Juni: 286 Parteien mit 622 Perlonen: JodanneSdad, d. 1. Juni: 5i Parteien mil 9i Personen: Teolitz rr. Schönau, d. 7. Juni: 1192 Parteien mit 15>5o Pc-isonen: Osticebäder Tcavemünde n»d Niendorf, d, 8. Juni: Franzen-bad, uir großer Perloiien, Snlt, d. 7. Juni: »>5 Personen: d. 7. Juni: 1082 Parteien mit 1727 Personen. — Ei» schwerer Schlag tras vorige Woche einein Striesen Ivohichaftc Familie L. Eine Tochter dericlhen verheirathete sich im vorigen Jahre an eine» Kapitän nach 'Australien. Jetzt trifft nun die Tranerbvtichafi rin, das; dieicibe an Weihnachten bei einer Vergniignngss ihrt. weiche « Frauen unlernoiniiien, den Tod in de» Fluchen de» Großen Ozeans gesunde». — Wie weit die sozialen U ebelfolgen der Streik bewegungen greife», kann inan auch m dem Llbethal er kennen Im bölnriilche» Tbeil desselben werde» nämlich alljährlich Hunderte von Fahrzeugen, Zillen uns Kähnen au» 20 Bauplätzen gebaut, welche hauptjachlich in Berlin Abnehmer finden. Aus den zahlreichen Eanälen NorddeuischlaiidS werden sie mit Tors. Holz, Gemüse, hgnplsächiich aber mit Ziegeln und anderen Baumaleria- lien drfrachlet. Infolge der Streikbewegung in Berlin jedoch soll in dielen, Jahre fast gar nicht« gebaut werde», die Bedürfnisse a» Banmaleriaten sind also äußerst geringe. Die Nachfrage nach den böhmischen Fahrzeugen ist daher eine äußerst gerurge, der Preis ein ungkinein gedruckter und der betreffende Industriezweig in er Gefahr. — Allen Denen, welche diesen Sommer zur Erholung und Slärkung unser herrliche« Erzgebirge oder Vogtland mit seinen würzige» Wäldern und seiner gesunden Lust aufsuchen wollen, dürfte der HtinvciS willkommen sein, daß der hier bestehende Zweigvrrcin deS „ErzgrbirgSvrreinS" (Vorsitz. Ärundbuchsührrr E. Richter) eine 'Auskunsissielle sür kostenlose» Nachweis von guten Soinmerfrlichen im Erzgebirge und Vogtland errichtet hat. Man wende sich dieserhalb an da- Vorstandsmitglied diele« Verein«. Fabrikant Schilbach, Pirnaiichcstr. 49. Ebenso ertdeilt der Zweig oerein Marienbcrg gern nnentgclilrche 'Auskunft über Sommer- siiichen in dortiger Gegend. Das herrliche Erzgebirge ist viel zu wenig gekannt nnd bcincht. Die Reklametrommel wird von dem dort lebenden heiteren und arbeitsamen Völkchen nicht gerührt. Den in Sachsen lebenden Fremden läuft ein Gruseln über die Hink, von dein Erzgebirge zu hören, von dem schon aus der Schul bau! der Lehrer dcr Geographie nur Schilderungen des dort herr schenden .Hunger« und lwssten Elends zu geben wußte. Und doch giebl es dort viele reizende Punkte, unter denen Schwarzen berg sich einer besonders malerischcn Lage »nd eines auffallend milden Klimas erfreut. DaS Städtchen liegt auf einem 40 Meter hohen, von drei Seilen steil absallcnden Felken, von dessen Höhe dag alte Rltterschloß nrit semen runde» Thürmen trotzig in'« Thal ! haut. Es bat .'1500 Einwohner und liegt 465 Meter über dem Spiegel der Ostler. Wer nicht besonderer Leiden wegen Heilung in der Kuranstalt finden will, findet in vvrlresfiichen Hotels Unter kommen. Von Worden geschützt, von herrlichen Waldungen um geben. kann man der Ruhe pflegen, längere oder kürzere Toure» nach den umliegende» Bergen auf guten Wald- und Feldwegen nnlernchmen. Uebcrall wird man überraschende Aussichispunkie finden, von denen daS erfreute Auge meilenweit die reizenden Um gebungen betrachten kann. Für alle und schwache Personen bieten die verschiedenen, säst horizontal liegenden, staublosen Landslraken geeignete Spazierwege an dem Ufer der rarlschenden Gebirgswasser. Weiirrc Toure-, könne» mit den 4 in Schwarzcnoerg emmundenden Bahnlinien nnternonnncn werde». Schnell und bequem fährt man B. von DreSden-'A. nach Schwarzenberg mit dem Zuge früh und trifft bereits um 10 Uhr ein. g Vormittag 9 (Ihr versammelten sich unweit der rothcn Schanke »r Döhlen die gcsammten Veamle» und Ar- bester der Freiherrlich v. Burgk'schen S t e i n ko h l e nwe r ke in Paradeuniform. Es erschienen sodann der Bauherr Baron Frei herr von Burgk mit seiner Gemahlin nnd seinem Sodn, dem Ritt meister Baron v. Burgk, sowie seine Schwiegersöhne. Königl. Kammerherr Freiherr v. Finck aus Nöthrotz und Rittmeister von Oppel nebst Gemablinnkn. Sämmtliche Beamte und Arbeiter be grüßten die genannten Hcrrschaftcn, defilirten in militärrscher Hal tung vor denselben nnd begaben sich dann in geordnetem Zuge nach dcr Kirche in Döhlen, in welcher die alljährlich einmal statt- sindende Bergpredigt von Herm Pastor Lic. Dr. Wolf ge halten wnrde. — Schwurgericht. Unter Ausschluß der Oeffentlichkeit wurde gestern gegen den 38jährigen Maurer Ernst Ludwig Brödner aus Lanier, zuletzt », Pieichen wohnhaft und Vater von 6 Kindern, wegen Sittlichkeitsperbrechen verhandelt Anklage und Verthcidig- ung waren von de» Herren Staat-',inwalt v. Beicdwitz und Rechts anwalt Lr. Stöcke! vertreten. Dem Wahrspruch der Geschworene» geinäß wurde Brödner zu 7 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrenrechtsverlust vernrtheilt. — 'An, 8. nnd 9. dies, wnrde in Leipzig der IX. Verband«- tag von Glaserinminge» im Königreich Sachien nbgehaltcn. Gegen brindert Jnimngövorstäirde detheistglen sich. Dem Verbände ge höre» gegenwärtig die Innungen von Annaberg, Bautzen. Chem nitz, Dresden, Großenhain, Kamenr, Leipzig, Schellenberg und Zwickau mit insgcsninnit 262 Mitgliedern an. In: Verlar»« der Ver'anrinlnng wurde» die Vortherle gemeinschaftlicher Einkäufe von Verbranchsnialerialien seitens der Jnnnngen erläutert. Die Cbemnitzer Glaierinnnua habe damit die besten Erfahrnngen ge macht nnd^ Erträge erzielt, die ^u Gunsten der Innung verwendet z. -v. von »resoen-'.'i. narr» -scywarzeni 5 Uhr über Ehenrnitz. Zwickau, Aue und 48 Min. Vormittags in Schwarzenberg < — Am Sonntag Vormitt»« 9 llbr werden. Der Neiercrtt empfahl diese Maßnahmen auch anderen Jrmnngen. — In 'Anerkennung seiner Verdienste um den Verband erhielt dcr vormalige Vorsitzende desselben, Herr Oskar Lieberl- Lrceden. ein prachtvolles Album, das mit einer herzlichen Wid mung versehen war, überreicht. Als Ort des nächste» Verlumds- tagcs wurde die Stadt Oichatz. deren Innung dem Verband jüngst beigetreten ist. gewählt. — Leipzig, am 10. Juni. Im Gebüsch an den sog. Kohl gärten bei Sellerhausen ward am Montag Mittag «in 43 Jahre aller, noch unverheirathetcr, in Sellerhausen wohnhaft gewesener Hanvarbeiler aus Airdenhain erhängt aufgefunden. DaS Motiv de« Selbstmordes ist unbekannt. — Den vergangenen Herbst und Win ter hindurch wurden in den an der Ferdinand Rhodestrake gelegenen Gartenhäurcm schwere Diebstähle ausgeführt, ohne daß «4 auch nur einmal arlungcn wäre, eine Spur des ThäterS zu bekommen. Jetzt ist der Dieb in der Person einer 37iährigen Wtrlhschaftrrtn au« Oberwittig t. B. ernisttelt worden. Dieselbe bat au» den von ihr heimgesuchten Lokalitäten mitgenommen, wa» sie nur irgend sort- drrngen konnte: groß« Tische. Schlitten, Stühle, selbst Matratzen sind ihr ntcht zu schwer gewesen. DaS Betrübendste bei dein Jolle ist, daß sich Diebin wie Hehlerin nicht geschämt haben, ihre noch schulpflichtigen Kinder zu den Diebstählen iml,unehmen und dabei als Anfvasser zu verwerihrn! — Der ln Bremen leinen Sitz badende Untrrstützungsvcrein dculichcr Tabakarbeller hat tn diesem Jahre bereits 13,000 Mk. Unterstützung-gelber für Streik» au-« gezahlt. — Auf dem Jörderschacht der „Bruderzrche" bei Meusel« Witz verunglückte der Bergarbeiter Müll» (65 Jahre alt) durch Stur» tn die Tiefe, wobei rr sofort getvdlet wurde.
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