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Dresdner Nachrichten : 19.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189006199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-06
- Tag1890-06-19
- Monat1890-06
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.06.1890
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KW'8 NlormLl-VrleotsroSs, ^«ulielton iv xrgs^rii'tixor ^us^alrl awplloliU ckio coneossiouirto llaupk-Xieciorlusss 'M. ILÄLSvr«, Z Lüelrg. n. ^K'l. ke6U83. llos^owFrapk.Z Vresävn, Lruiftlim», Keestnis»« Xo. 10. erortto, r.«1k»r«kvirp2»t2 12. ^öLQ ZekisiLL Mckk., Ltt 8eIiIo8^->»ti N88k! 2Y. ck! Rr. 17V. r»ik««l: v--«'«» -»«. Deutsch - englischer Ausgleich in Afrika. Hofnachrichlen. Gerichtsverhandlungen, Tagesgeschichte. .Tniiiihäuser" Gewerbestatistik, Militärisches. Meycr's Eonversacionstezikoii. Staatseisenbahnen, s Donnerstag, tS.Jnni. Sknum»onli«a Iker-Mm Mr VvlittschtS v«. ,«u «i,r»v » vn»"r». Helgoland wird deutsch l Da» ist die interessante Neuigkeit, mit welcher der Telegraph am Dienstag Abend alle Welt über» rascht hat. Da» Gcheimniß ist gut gewahrt gewesen. Niemand dachte an diese Wendung. Die Abtretung der Insel Helgoland von England an Deutschland stellt sich als ein Thcilstück deS Abkom» menS dar, da» beide Reiche wegen Abgrenzung il>>eS GebietSumfangcS in Afrika einzugehen im Begriff sind. Eine wunderbare Zusam menstellung I Der Tanganikasee im Innern Afrika» kommt in Be ziehung zum Lcuchtthurm aus Helgoland, da» Negcrrelch Uganda fällt unter die britische Macht, die unS dafür den Badestrand einer vor der Elbniündung gelegenen Insel abtritt! England macht bei diesem Tausche ein geradezu brillantes Geschäft. Helgoland hat für Großbritannien so gut wie gar keinen Werth. Es bringt ihm Nichts ein. sondcm kostet ihm jährlich einige Tausend Pfund Sterling. Wiederholt ist die Abtretung der Jiffel an Deutschland in Frage gekommen: England behielt jedoch stets dielen Trumps in seiner Karte, jetzt spielt es ihn aus, um einen fetten Stich in Afrika zu machen. Die alte friesische Insel ist 1807 krast eines GewaltslreichS in englischen Besitz gekommen. Helgoland gehörte seit vier Jahr hunderten zu Holstein, dessen Herzöge zugleich Könige von Dänemark waren. Da Dänemark zu Frankreich hielt, bemächtigte sich 1807 England der damals dänischen Insel. Der Wiener Kongreß hat jene Aneignung bestätigt. Die Insel hat 4000 Meter im Umfang, ihr Flächeninhalt beträgt nicht mehr alS ein Hundertstel einer Quadratmeilc. ES ist bewohnt von etwa 2000 Menschen: die Einwohner nähren sich als Seeschisser, vom Fischfang und von der Fremden - Industrie. Bekanntlich ist Helgoland eines der be suchtesten Seebäder,- eS sind fast ausschließlich Deutsche, die dort baden und Seeluft einathmcn. Tie Einwohner sind Deutsche, dem Friescnsiamm ongehörlg; Umgangs-, Amts- und Kirchen sprache ist deutsch. England Hut sich Helgolands wiederholt als Sliitzpuiilt für Aktionen militärischer, politischer und kommerzieller Naim bedient. Zur Zeit der uapolconischen Coittincntalsperre war Helgoland der Hauptflapclplatz zur Einschmuggcluiig von Kolonialwaaren nach Lculichland. In den schleswig-holsteinische» Kriegen 1818/19 und 1861 stellte England, das uns der Seile Dänemarks gegen Deutsch land stand, die Insel Helgoland den Dänen als Sliitzpuiilt ihrer Kriegsoperationen zur Verfügung. Ein gut geleiteter Beobachtungs dienst vom Helgoländer Lcucktthurm versorgte die nahen englischen Kriegsschiffe mit wichtigen Nachrichten, die sie der dänischen Flotte weiter signalisirten. Die vom österreichischen Admiral Tcgelhoss ans der Höhe von Helgoland geschlagene dänische Flotte rettete sich vor der Verfolgung in die neutralen Helgoländer Gewässer. Seit dieser schmählichen Verwerlhung einer ursprünglich deutschen Insel gegen Deutschland ist der Wunsch nach ihrer Erwerbung wiederholt anf- getaucht. Helgoland hat für Deutschland nnzweiscibast hohen militärischen Werth. Bor den Mündungen der beiden Ströme Elbe und Weser, nahe unserem großen Krtegshasen WilhelmShafcn mit seinen werthvollcn militärischen und maritimen Etablissements liegend, bildet Helgoland >m Besitze einer fremden Macht stets, wenn nicht eine Bedrohung, doch ein bedenkliches Fragezeichen für unsere Operationen zur See. Wenn der Nordostieekanal, der in der Nähe der Elbmündimg seinen westlichen AnSgang erhält, fertig sein wird, wächst der militärische Werth Helgolands noch um ein Erhebliches. In sofern wird die Genugthuung darüber, daß eine Insel, welche die Opera tionen unserer Flotte wesentlich erleichtern oder erschweren kann, end lich in unseren Besitz kommt, allseitig groß sein. Helgoland, dessen rothe Kalkfeksen sich schroff aus der See erheben, ist eine natür liche Festung, genauer: «in weit Deutschen Reiches einverleibt. erwarb er sich im Frieden den Titel Mt der Verbesserung der Richter, w. erledigt worden. L ,,n.-« N-i«--. « «d,°und unumgänglich. Indem Kaiser Wilhelm Helgoland dem Körper des Verbesserungen für Offiziere und Nerzte sei nur im Zusammenhänge Wen» der jo hätte bepacken dürfen. Wollie sie aber die Vorlage erweitern, so hätte sic zuerst an die Pcnsionirteil llittcrbeamten und deren Wittwen und Waffen denken wllen. Auch die Jnvalidcnpensionen seien zu kärglich. Die Verbesserung dcr OffizierSgehältcr würde namentlich der Bevölkernngöllasse zu Gute kommen, die schon große Vcntheile durch die Zoll- und Stcucr- - WA MlM.« Äl sein Kanzler Capiivi stolz sein könne». Nun kommt jedoch das «Aber". England hat sich die Abtretung der für eS selbst so gut wie nutzlosen Insel theucr genug bezahlen lassen. Ten Preis zahlen wir ln Afrika. Deutschland muß als Erlab die Kolonie Witu und die angrenzende Somalikülte abtretcn. Zuge geben, daß diese Gebiete wcrthvvllcr für England als für Lentsch- MV Politik haben. Seine Partei lehne die Erhöhung der Gehälter der Offnicrc und Aerzie und der höheren Beamten ab und stimme der laut» sind, so bedeutet diese Abtretung einen Verzicht auf ein gutes der kleinen und mittleren Beamten zu, trotz der schlechten Finanz- - » > » Zage ,,„d trc>tz der großen Nolh m weiten Kreisen der Bevölkerung. Graf Behr iReichk-p.) kann nicht seine Verwunderung darüber z»- l,a ----- - Stück geleisteter Kulturarbeit. Wir setzen voraus, daß England das ln daS Wituland gesteckte deutsche Kapital vollständig wieder ersetzt. Ein weiteres Stück des englisch-deutschen Abkommens ist, dnß England das Protektorat über Sansibar erhält. Diese wich tige Insel geht uns also für alle Zeiten verloren. Es war unsere Hoffnung, Sansibar werde der natürlichen Entwickelung der Dinge znfolge dermaleinst deutsches Eigcnthnm werden. Jetzt fällt eS den Britten in den Schooß. Ter Sultan von Sansibar bört, er mag wollen oder nicht, ans, ein selbstständiger Souverän zu sein. Ein Widerstand dagegen ist unmöglich. Andere europäische Mächte haben keinen Anlaß, sich des Sultans anznnehmen. Emen kleinen Vortheil für uns hat seine veränderte Stellung: die dcutsch-ostafri- konische Gesellschaft hatte ihren Besitz auf dem Festlaude von dem Sultan bisher nur gepachtet: ihre Ländereien gehen nunmehr in Ihr freies Eigenthum über. Große Vortheile erreicht aber England durch die Abgrenzung der beiderseitigen Gebiete im Innern Afrikas. ES bekommt den größten und zugleich auch den werthvollsten Thcil deS noch herrenlosen Lande' namentlich erhält cs das viel genannte Königreich Uganda mit seinen 3 Millionen arbeits- und entwickelungssähigen Afrikanern. Auch das Secngebict fällt fast ganz an England. Wir TcuÜche müssen da große Hoffnungen begraben. Die Crwcrbnngen Sianlcti's werden anerkannt, diejenigen des Tr. Peters preisgegeben. E i n Zngejläudnitz allerdings hat unS Eng land gemacht: eS räumt unS das Hinterland der deutschen Küslc bis zum Kongoflaatc ein: wie erhalten damit Anschluß an diesen Staat, und zwar ohne das van England begehrte Wegerecht, d. h ohne Ueberlasjung einer Straße an England, die sich zwischen' unser Gebiet und den Kongoslaat schieben sollte. In Afrika, von wetteren Einzelheiten abgesehen, hat also Deutschland an England ganz gewaltige Zugcsläudniffc gemacht. Zn diesen Opfern wurde es im Hinblick ans die Gesammtlage der europäischen Politik veranlaßt. ES ist bekannt, daß der vornehmste Grund deS Beitritts 5-taffens zum Dreibund die freundliche Haltung Englands zu demselben ist. Italien verlaßt sich niit Recht daraus, daß England es im Ernstfälle gegen Frankreich zur See vollständig schützt. So allein wird Frankrcich in Schach gepalten. Ein Kon flikt Deutscb! Ulds mit England würde in Italien schwer fühlbar werden. TuS dcntsch-cnMche Abkommen dient also dem Frieden, und da cs uns in den Besitz Helgolands bringt, müssen wir die in Afrika zu bringenden Opfer mit in den Kauf nehmen. Aernschrkib: nnd Fenifprech-Bctichte vom 18. Juni. bencS Fort, das als Stützpunkt unserer Flotte eine bedeutsame Rolle zu spielen berufen Ist. Eine Forderung, die natürlichen Vcrtheidi- guiigSmittcl durch Anlegung von Festungswerken zu verstärken, wird nicht lange auSbleiben. Die Bewohner Helgoland» werden die Abtretung der Insel mit gemischten Gefühlen ansnehmen. Sie büßen ihre fast unbeschränkte Unabhängigkeit rin. sie werden dem Militärdienste unterworfen, auch die Zollvcrhältnisse dürften sich zu ihren Ungunstcn verändern, denn bisher war die Waarcncinfnhr (bis auf Spirituosen) zollfrei. Dem stehen wirthschaftliche Vortheile gegenüber. England bekümmerte sich um die Insel so gut wie gar nicht. Es that Nichts zum Schutze der Insel gegen die zerstörende Gewalt der McercSwegen. Die dringende Bitte der Helgoländer nm Anlegung eines Schutz- Hafen» stieß ln England stet» auf Achselzucken. Darin kann Man ches besser werden. Eine Abstimmung der Inselbewohner, ob sie mit der Abtretung ihre» Landes einverstanden sind, lst nicht tn Aussicht genommen — zwei große Reiche können daS Zustande kommen einer Abmachung, welches ihren Besitzstand in Afrika, ihre guten Beziehungen und ihre ganze europäische Politik aufs Tiefste beeinflußt, nicht vom Ja oder Nein einiger Hundert Schiffer und Fischer abhängig machen. Um jedoch den Insulanern keine Gewalt anzuthun. werden die zwischen der englischen und der deutschen Nationalität wählen (opliren) dürfen. DaS Deutsche Reich wird die Gemelndeverfasstmg lind die sonstigen Elgenthümlichkelten der Helgoländer mit schonender Hand pflegen. Die bisherige Sitte, daß sich verliebte Paare auch ohne Beibringung von LegitimationS- papieren von dem Helgoländer Geistlichen richtig trauen lassen konnten, wird freilich Wegfällen. Die Insel selbst wird wahr scheinlich neue» .Reichsland'' weiden. SchleSwig-Holsteln schlagen, ru dem llrb aehört: eine Abänderung der Reich-Verfassung ist jedoch Berlin. Neichskag. Auf der Tagesordnung steht die 1. Bcralhnng des Nachlrngseiais bcir. die Erhöhung der Besol dungen der Beamten und Offfficre. Slaatc-ielcetär v. Mattzahn- Gültz begründet die Ueberscliccitiing der seinerzeit vom Reichstage bezüglich der Verbesserung der Beamtenbewldungen beschlossenen Resolution durch die Vorlage. Nachdem die Regicrnng das gleiche Bedürfnis: auch bei solchen .s.alcgoi'cn fand, welche die Resolution nicht besonders namhait machte, dürste sie sich durch dieses rein . formelle Moment nicht abhaltcn lassen. Es habe Erstaunen erregt, daß die Vorlage weiter gehe, als man in Preußen gegangen sei. j Aber in Preußen war man ans die Verwendung eines bestimmten in da» Meer hinaus vorgescho-! Betrags aiigcmie'en und niußtc sich darnach emrichten: für das Reich bestand diese Bcsichränlnng nicht. Die Diener des Reiches, welche den militärischen Rock tragen, konnle man von einer allge meinen BciotdnngS-Verbesserung nicht ansichtießen. da für sic genau das Gleichbedürsniß bestand, wie ffir die übriaeii Diener des Reiches. Die LcislungSfälünkcit des Reiches sei allenthalben berücksichtigt worden. Tie Einzotstaatcn würden in diesem Jahre etwa 73 Millionen mehr aus den Reichs Einnahmen, an denen sie bctbeiligt sind, empfangen, als veranschlagt. Noch dem Etat für MXI/91 übersteigen die Ucl'c-rwelsimgcn an die Eiinelslnnten die Matrilnlarbeiträge nm 45 Millionen, welcher Betrag sich durch die Nachtrngsclals, wenn dieselben unverändert angenommen werden, ans 11 bis 12 Millionen veunindcrt. Dbatsächlich wird derselbe aber nach den bisherige» Einnahme-Ergebnissc» viel höher sein und dem im Etat vorgesehenen iiahelvmme». DaS Jahr 1891,02 stellt sich insofern günstig. alS man eS in demselben nicht mit der Deck ung cincs übernommenen Defizits zu tbun bat; dem stehen aber wachsende Mehrausgaben für Militärzweckc, für Ostafrilg und vor Allem für die Dnrchsiihrnug der Alters- und Jnval'ditätSvcrsiche- rnug gegenüber. Unter solchen Umständen werde man nicht daran denken dürfen, ans Einnahme», die lOO Millionen mehr bringen, wie oie Kornzöllc, ganz oder theilwcise zu verzichten, v. Benda (kons.): Wen» hier im Reiche viel Weiler gegangen werde, wie in den Einzclstanten, io werde das einen Sturm der Entrüstung Her vorrufen. Seine Freunde erklärten sich nicht prinz'picll gegen die Verbesserung der Gehälter der Offiziere, wie sie ja auch in Preußen zu gegebener Zeit für eine Besserung der Besoldungen der Land- rüllic stimmen würden: ober cs lönnc im Reiche nicht einseitig vorgegnngcii werden. Bedauerlich ici, daß diese io wichtige Vor lage erst letzt gegen Schluß der Session eingehe: cs werde schwer sein, sic in ocn wenigen Tagen noch zu erledigen. Hoffen »ich ge linge dies Herrn v. Huenc als Vorsitzenden der Eommissivn noch. Wenn die Offiziere und höheren Beamten arisgrschieden würden, blicden immer noch 15 Millionen zu bewilligen übrig. Diese Be willigung ist nach dem Vorgänge Preußens nicht zu nmgchen. Singer (Soz.): Die ungeheuren Lasten, die der Militarismus auf- ... ntege, müßten zum finanziellen Zulnmnicnsiurz führen. Die Ge rn. man kann cs au«, zu iMsverbesscrungcn für die kleinen Beamten seien von der Linken e» landschaftlich und geschicht- § angeregt. Er iei nicht der Ansicht, daß die Grenze der Gehaltk- verbcsscrungen zu eng gezogen werde: aber die Frage der Gehalts- it-P.) rnckhaltca, daß die Regierungsvorlage io weit über die Resolutionen des Reichstages hinansgegangen und daß die ReichSrcgierung mit der Preußischen Regierung nicht Hand in Hand gegangen sei. Wir seirn dock nicht in der glücklichen Lage, mit vollen Händen zu gehen. Seine Freunde würden sich darauf beschranken, den unteren und mittleren Beamten zu gewähren, was denselben in Preußen gewährt fei. Im klebrigen solle natürlich ausgeschoden nicht au, gehoben sein: aber wcitergehen könne man nur, wenn die Mittel dazu verfügbar seien. Richter (fccis.): Er habe sich im vorigen Jahre für die Besoldungs-Verbesserungen intereisirt, abc-Das, was er verlangte, habe nur etwa ein Drittel dessen erfordert, was jetzt beansprucht werde. Von den Offizieren sei damals überhaupt nicht die Rede gewesen. Die Verhältnisse der Offiziere und der übrigen Beamte» seien ganz verschieden: der Offizier komme viel früher in eine besoldete Stellung wie der Beamte und er erlange die Pen sionsberechtigung viel früher. Dauernde Gehaltsaufbesserungen seien nur zu'äisig, soweit baucmde Deckung dafür vorhanden sei: eine Verpflichtung für daraus etwa nothwendig werdende neue Stenern zu stimmen, übernehme er keinesfalls. Richter verlangt schließlich die Erweiterung der Atterszulage und Wegsall der Stellenzulage. Hahn erklärt die Zustimmung der Conservativen zu den Gehaltserhöhungen der Osfittere. Staatssekretär v. Bötticher: ' Tie Vorlage halte sich in Grenzen, die durch eiserne Einnahmen des Reicks gedeckt seren. Verbessere man die Civllbeamten. so müsse mau auch die korrespondirenden Osfiziersstellen verbessern. Kricgsminister Perdk du Vernois: ES handle sich nicht um ein Beni- ficiiim für Offiziere, sondern um die langjährig erkannte Nothwendlg- kcit für die Armee. Von ihrem Gchatt könnten die Offiziere keine Familie gründen. Wiudthorst will auch das Militär bedenken, wenn die Milte! vorhanden sind, Solches sei aber nicht der Fall. Tie Offiziere müßten zunächst die vom Kaiser gegebene Mahnung zur Sparsamkeit befolgen. Rickort ist gegen die Stellcnznlacie. Staatssekretär v. Maltzahn-Gultz ffihrt auS. daß dadurch eine völlige Umarbeitung der Vorlage bedingt würde. Miguel wünscht die Feststellung der Grundsätze für die Verlbcilmig der Stellenzulagen, sowie dep Alterszulagen tür Neichsbcamtc. — Tie Vorlage geht an die Bndgctlomm'isioi! über. — Morgen: Eewcrbegcrichte. Pcrli n. Ter Kaiser bcgicbt sich morgen zur Dcukmulscicr- lirhlcit nach Wernigerode. Am Freitag besticht der Kaiser die Krnpp'schen Werke. — Die Abendblätter bekunden duichwcg die Gciingthunng der Erwerbung Helgolands. Die .Krenzrtg." schreibt: Helgoland bietet materiell dnrchans nichtEesatz sür Wit» Unter dem nationalen Gesichtspunkt aber ist die Abtretung freudig zu begrüßen. Es ward seither als Schmach empfunden, daß die Elbemiindunq noch immer von einer auswärtigen Pracht be herrscht wnrde. Dcssa -,i. DaS Denkmal Mcndelssolm'S ist in Gegenwart des HoseS und der Prinzessin Friedrich Karl feierlich enthüllt worden. W i e n. Kalnokh muß infolge leichten Fiebers das Zimmer Hillen. Nom. Ter König von Italien besticht im Oktober Berlin. London. Lord Salisbury »wtivlrte in einer Note an den Botschafter Malet die Abttetnna Helgolands. Die,Abtretung habe keinen deiciisivcn militärischen Werth, die Insel würde die Verant wortlichkeiten Englands in Krieg»,eiten wesentlich erhöht haben, ohne zu dessen Sicherheit bcizntrngcn. Petersburg. Tie Ebolcrine in Taschkent wird demcntiri. Die Berliner Börse eröffnet? matt, befestigte sich aber auf Besserung der deutschen Fonds und ermattete später abermals ans »nbeslütigte nngnnstige Gerüchte. Das Geschäft war be schränk:, nur Banken und Bergwerke waren vorübergehend belebt. ! Easiavertcbr ruhig und vorwiegend gut behauptet. Deutsche I Fonds erholt. Privatdikcontll^Proz- Mchbörse fest. — Wetter : Regnerisch. Westwind. nra » kfor » «.IN. Sr-dl« 262.7). ««,««»». Ml,6«. «»>!>». lM.aa. «aU,ikk —. <k,vl.tr» on.aa. «t>r,e. Nn«. s>i>l»r. »ISco-t- L2>>.6>>. Lrrödn. vk. 1)3,1». Vovra 112,)«. JlilUrncr —. Brvauptet. «arl». ' SLluß.i UIrnIr 91,87. U.'6.L». Atalirvrr r'6,20. bab» an-,'.)». l!ouU>-rdri> <>a. VrlorNM.-« —. Lpanirr 76>/„ »avvl-r <89.:,7. on-w-mro Sü2..-„». (ksromoie 817,91). Träge. « » r« «. rrodvltrii «r>,e» »er I»iU 29,69. »er Keptdr.-Terdr. rg.M, behaupte«, evlriln» »er Au»i 96,0». per Lepiemder-rcc-mbee Z7,9I>, matt. Riiböl »er Inn. 69,72, per Srptcmder-Tccember 67.7s, »rhinl,e>. nmNer » , >». «ro»v',en «SHlitßl. Sei,«» »er November 19S. «oiie» »er Oktober 12», »er März 122. London iVrodtlNen töktich«!. Tclretde Whigs«, kost »omlncll, »Itvcräuderi. Mais fteti». — Sveilrr! ,,H ! § ME ' . j M'! s», <-D> — 7 . ' . " . -jl. ßS ^2 -2s Z ' ^ U / s —e ' I» MM i-Rck Hoheit Genera)- cric-Er vertltcheS und Sächsisches. — Vorgestern früh 7 Uhr traf Se. Königs, feldmarsckirll Prinz Georg ans dem Kabällcrie-Ererzicrvlatze ein. nm der Besichtigung des Rcaiments-Execzicrcns oeS Gardc- reitcr-Negiiileilts beizliwohiien, dessen 2. Eskadron jetzt von Sr. König!. Hobest dem Prinzen Friedrich August gesührt wird. Die Besichtigung erfolgte im Beisein des Divisions-KoinmgndenrS Ge- iierallcutiigitts v. Rctihcr, Erc., durch den Generalmajor v.Kirchbncü und dauerte bis halb 9 Uhr. Auch Ihre Kvnigl. Hoheit Prinzeß Mathilde war zn Pscrdc erschienen, um dem Exerzieren znzu- ieben. Se. König!. Hoheit Prinz Georg nahm nm 2 Uhr an den» Mittagessen im Offizlcrskasiuo des Ggrdcrcitcr-Ncgiuients tbcil. — Se. Kvnigl. Hobest Prinz Georg besuchte gestern Vor mittag die Kunstausstellung von Thamm. Fcrdmnndstraße. — KricgS»,i»Hlcrial>Ajiessor Paul von A in m o n wurde zum Negierungs-Assessor ernannt. — Der M'anische Gesandte in Wien, Graf Ujitaka Toda ist mit Familie m längerem Aufenthalte hier ciiigetraffen. — Finaiizminffter v. Tlinmmcl, Eie., besichtigte am 16. d. M- die K önigl. Porzellan-Manufaktur in Meißen in Begleitung der Herren Gchcimrath Hchmann und Geheimen Finanzrath Freieslebcn. — Tie sächsische Negierung hat ans eine Anfrage der Nelchs- regicning die Ausnahme einer allgemeinen deutschenGewerbc- stattstik befürwortet. Das statistische Amt in Dresden hat be- iMi
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