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Dresdner Nachrichten : 23.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189006234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-06
- Tag1890-06-23
- Monat1890-06
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.06.1890
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L,»i «ör»ki>dt„chl. Srnn»«li1«,. P«u»«aed!ii,r vteitelttilnlilli M 2.30. b„ia, 1>,e Pos, M. 2.7S - «»»»„ine v KMndiqmuim Ltai ikiiln ss v «-3. Lomiiaasäns 12 Ul,r. tzu iitruliadl: Hl- Li»!,«,. L. >»>r a>> ir!i>ciie»l»iic„ d>» 3 Ukr. Die livaiNqe ci>;m,,t>i«lc NniaiMr «S,,dr„, ikPsa., lUrMo». W,S vd>'i »ach Neliiaucii 20 Pia. luilknn Htnch l<r,n»emud» tznie «> Pia rliiluiidiauiiaen aus drcPnvai. sfite tzcilr -v Pi» itme Buuischmt lür die »ächsitäaiae Äuinalnnc der Sl»»c aei, wjxd »>a,l aearbcu Aus wattiae AiNunäiauiia»a,i!i ^ , . inraa« aeo, Borl^rbe,adl»»a durch Bneliiianen od>, Po,iei»i»nlttich tzür Rjickaade einaelaudier Schriit- Iliute keine Ükervmdlichke», A»küudia»»ac» »el»»c» iü»»»II>ch« > „a„i1,lnle Vernutteittuusiieilcn an tzerinvicclilieite Nr. 11. en' 35. Jahrqang. Aufl. 48-5U0 Stück. Dr. ÜLLiiör's LsLLtoriiuL. -- . -„für -keeranioickon, NlatLpmiitk. rattsuodt, ILI*S,It>t L S>R»i Nlabote», INollt, Inter lolbslctüen. M. 8>»IiN 8peci.>I-ImI>ri>c zzopräz,' tor 8 Ü-L» I -lila rkon xslliicnl'.Dr. 17 ,t'vrn»fr«el„n«ldlad» II1I- ompsiobst" "7 >io.°>onäer8 xepr-Lzztc - uolrelvee- ncüluus- nnä Kcliut/- Aurltvn, «ovio i»tr,'nli'. uetiirbloueir, a»v t-at- tnnffon r»rl>n<emp«l n. bliLvir-Xrbeltea >oäee Dresden, lZ'.tl». Z Lodortdr»», 8 » best« Uarlco. von «via,. IIIe^«>- in von » K liinäero stet« zzorn zzononimon. l I'Iaselio 1 Llarlc unä aus- « L xo>vc«eu. ?evm>,tor Versunät iinek ausrvitrts. « K«1. U«f»pvtlioliv, Vrvstlov, iivorkvntlinr. A ß V. k. 8«tzM. ksMNbiiliti!»M 13, N i^vi n-«l»i««i»«d> 2>>vr. ? AMLIizmiiSmMM iFM4»«DMU! K tl» s!».»,<» I V-2>. N üoruwtÄ»ion8Uil.'s>r /u Orixrii'itlprvi^vn in ,tll«in »;ij.88. ,.>>, Oiu-u von r-Loksc.!» Az » uiul «I«n Xri<:t»imrproviu/<rn. I'rvit»>ik,to»» vm>oi»!l.' troi. z Vrliili« ßSkLdrrLüvrS § »I« Uvdito« Vul-rikut onerlionnt. '« k'ndt >!i: ^i»ni)U8trn886 23-25 läimoullok). L.oÄon-MLlltvl, garantirt ivEtN^iodt,, iiir ^OoiANl^, vnn 2 2'>2 sii<; Uei^o vor/ügliod Mttl'Ii nn, omsiNcrlilt O«v. letininiii», 8oI»lN88-8llri88N 24. 1^.1 Lnko^os- Fernschrcib-und Jernsprech-Velichte. Oofnochrichtc» Mord in der 6teso»aeneim»slolt. L'ipziacr Universität. Snnsiuwhcilmetlivdc.! ^ Tnncsncschichlc. Brieslastc». Pl>r»dcrtnsil,-. j ^UVNlIIIß, ^se». Feruschreib- und Fernsprech-Verichte. München. Ter ans Osiosrikn hier cingetroffene. bereits n.rch Berlin iveilergereisle ^teicliskoinmissar Wisimnnn ist nicht mehr ni stark, aber hat ein blühendes Aussehen. Ein Interviewer ver nichte Wihincmn über die dentsch-ennlischeAbmnchunn zu besingen. Allein Wisunnnn behielt seine Meinung für sich und war nicht si> gewrnchig wie Freiherr von Grnve»re»th, der übrigens seine Mei nung in, Berlr.nirii nbgnb. Schweidni n. Infolge der von den Webern des Eulcn- e.ebirgeS nn den .itniier gerichteten Petition fmdertc die flkegicrung von den betdciligien Nrrijen Porschläge behufs Abhilfe des an- crk,mitten NothslnndcS. Sonrbrück e n Von Grube Alkenwald trisst die Nachricht ein. da» durch de» Zniainmensturz eines Ein- und Ausfalntsschachtes ein grohcs Unglück herbeigefnhrt worden sei. Es tollen bereits mehrere Todtc «» Tage gesisidert worden sein und mcherdcm viele Bergleute nerinisit weiden. Paris. Ter denlicbc Botlchastcr Grat Münster pab Sonn abend t'lbend zu Ehren des Präsidenten Carnot em Dmer. woran auch die M!»glcr ^re>,einet, R.bot und ssioche, sowie der englische und der ti'silnche Botschafter theilnabmen. Paris. Ter internationaie Telegravhcnkonsires; isi nach Uiiterzeichnuiig der Abin-ichnngen durch alle Tclegirte, geschlossen worden Ter englische Telrgirtc ^nmb dankte in einer Awprnche dein Präsidenten des KonnresseS de Seines und hob namentlich die den Telegirten in Frankreich bereitete wohlwollende und brüder liche Ausnahme hervor. Rom. Ter Ministerpräsident CriSpi legte der Deputirtcn- l.mmier einen Ge'ct'.eiitwiirf betreffend die für die Stadt Rom zu ergreifenden sinamiellcn Maknabmcn vor. Madrid. Tie Deputirlenkanimer genehmigte ein Amendeniet :u dem Budget, durch welches die Negierung ermächtigt wird, die Zolltarife zu revidiren, je nachdem die Interessen des ch'andes ivlcbeö loiinichcnswerth erscheinen lassen. — Nach einer Meldung nuS dem ^oiic Fenollet in der Provinz Valencia sollen dort ebenfalls fünf Eholcrasalle vorgckommcn sein, von denen einer tädllich verlief. N e w nork. llkach einer Meldung des „Newnork Herold" aus A'en-Fniidlnnd hat bei Port a Port zwischen etwa 200 französischen und ncusilndiändiichen Fischern ein thätlicher Zuinmnienstoü statt- gesunden. bei welchem auf beiden Seite» zahlreiche Pcrioncn ver seht wurden. Tie sranzöiöchen Fnchcr, welche in der Minderheit waren, wurde» gcnöthigt, sich zurüclzuziehen. ')>«>v - B o r k, ri. Juni. IWaareiibkrichi. Binimwolte ui Ncw Aort dv. i» New Orlcaii.) nr. Nass. Peiialcimi ?v" Abel Tri, i» Ncw- "iaik 7.2 h!.. c>a ln Nl!iIat>el!>I>ia 7.2 G. Noliea Pelrolcm» in Nciv-Aott 7.>in. in. t'l,-<> u»o r'«-r>i«,'»>o>> ver Änli «9-/,. -zieiiitilti fest. LcliMlili loco S.IV. do. Nalie u Biollieroi L.S5. Inckci ir«>r KUini»^ L!iu>> »vn-Ink- 4^',°. Mais lNeivi Aull 41U-. Railier Winlenvei.rcii loco -sr«. Kaäec <k->>r N>n-> so. Metil r D. ec- cs. iz>cncik>eira(I>i 2U,. .a.iwicr vc> ,'ruli ro.ss »am Wcucn »er Juni 83'«. »er mW vc, Dercuilier 92V>. Üaijec Ni» Xr. 7. >u« vraiuarv per Äulr 11.12. vcr Lerilci»!>cr ,0.62. ecrtltchcs ,mS sächsisches. — Am Sonnabend traf der Generaladjutant dcS Kaisers von Ruhland, Graf I gn a tiew, mit Jamilre und Bedienung hier ein und stieg im „Hotel Kaiier-Hos" ab — Sonntag Mittag um 12 Uhr wurde uns telegraphisch mrt- actheilt, dak der Mvider und Eomplice des Bcaer. der Uhrmacher Neubauer, in Seeligüadt bei Stolvcn durch den Uittcrsörsler <clmon dort im Walde n u fg eg r i f s c n, nach kurzer Olcgenwrhr geknebelt und alsbald durch den Gc»sda>i»enc-B>igadiel Michel »ad die Geltchtsdirner nach Dresden gebracht wurde. Neubauer btt, wie berichtet wird, nach leiner Flucht vom GerichtSgebtinde durch die Albrechtsslrasie nach dem Groszen Garten den Weg zurück mich der Elbe etngcichlagen, hat sich an der Saloppe übersehen lassen und sich in du-Haide begeben. Von dort ist er über Klotzsche m der Richtung nach Stolpcn gegangen. Gestern Morgen bat ihn der Förster von Sccligstadt nach der einen Lesart aus seinem Revier im Walde schlafend gefunden, nach anderer Lesart habe Neubauer den Förster nach einer Wegrichtung gesiagt. Ter Angetrossene kam dem Förster verdächtig vor und er hat ihn veranlaßt, mlt nach dem nächsten Dorfe zu gehen. Dort hat sich auf dem Gemeindeamt nach dem vorliegenden Signalement, welches durch die „Dresdner Nachrichtm" bekannt war, die Identität mit Neubauer hcrausgcslellt und seine Festnahme ist erfolgt. Der Mörder Neger leugnet ganz entschieden, Rüpvel ermordet zu haben Er bezichtigt dieser That ganz ausschließlich seinen Mit gefangenen Neubauer. Vor dem Herbste kann der Fall nicht das Schwurgericht beschäftigen. Beger hat übrigens gegen das Todes- iniheil wegen Elinordung der Nvüau Revision beim Reichs gericht eingelegt. — Tie Beerdigung des ermordeten GefangenwachtmeisterS NiivVcl findet, „ach einer uns von der Wiilwe des Verstorbenen rugchciiden Mttlhriluug, Dienstag Nachmittag 3 Uhr von der Parcukatioiiiihalle deö Trinitatiskirchhofes ans statt. - Die cminsige Ermordung des Gesangenen-Wachtmeisters Rüppel halt die Stadt Dresden um so mehr in Athem, als dirlcm Verbrechen vorgestern der Ranbinordversuch aut dem Fisch- bofplatze auf dem Fuße folgte. Daß sich ein gewisses Gciiibl der Unsicherheit der Bevölkerung bemächtigt, ist unter solchen Umstän den nicht verwunderlich. Das Zuiammeniperren eines anderen Verbrechers mit einem zum Tode Verurtheilten, waS Vielen ge radezu unbegreiflich voriommt, beruht, wie wir hören, nicht auf einer eigenen Vorschrift der Gesängnlßordnung, sondern auf Her kommen. Dieser ,Flius" ist aber em Abuius. d. h. der Brauch ist ein Mißbrauch Die Gründe, die man für ihn ciniührk, halten nicht Stich. Man will daß ein zum Tode Ve . . sagt man sich aber: ist es denn wirklich io ein Unglück, wenn ein verurtbeilter Mörder der irdischen Gerechtigkeit znvorkommt? Nur keine faliche Sentimentalität! Wenn man zu einem, unter schwerer Anklage stehenden UnlersuchungSgefangenen einen Verbrecher sperrt, so hat daS einen guten Sinn, namentlich wenn erstercr leugnet. Gefangene sind osi untereinander mtttheillam. Oft haben sich ge wiegte Criminalbeamte als angebliche Verbrecher zu Dösewichtern sperren lassen, um auf sie einzuwtcken, daß sie mit einem Gestünd- nik herousrückten. Aber bei einem rechtskräftig verurtheilten Mörder fällt dieler Grund hinweg. Ferner ist da- Publikum mit Recht aufgeregt darüber, daß die beiden Mörder überhaupt so un bemerkt in's Freie kommen konnten. Beaer und Neubauer haben ihren Weg. wie mitgethrtlt. aus dem Gcfängniß durch das Land- aericht genommen. Nachdem sie sich getrennt, ist Beaer in ein Vorzimmer de- Landgericht» gekommen, wo zwei GerlchtSdiener ihr Mittagbrot aßen. Hk« waren, wie bemerkt, Gerichtsdtener, nicht Gclängninveamte. Al» Beger einirat, fragt« ihn der eine: »Sind sie nicht Beger k Wie kommen Sie denn hierher k" Echnellgefaßt rill durch daS Lusammensperrcn Verbindern, Verurtbeilter sich das Leben nimmt. Da antwortete der Verbrecher mit gebeuchclter lebhnsler Freude: „Nn. M.-l„? >1 - - denken Sie sich, ich bin frei! Sc Ham den richtige» Mörder Meine Unschuld ist iocbcn heraus! , , erwüchk, der sitzt in Riesa. Na. ich will nu schnell zu meiner Frau". Die Sicherheit, mit welcher der ihnen über den Hals gekommene Beger dieie Angaben und zwar mit völliger Ruhe machte, verblüffte die beiden Gerichtsdiener und ehe sie sich den Fall noch überlegen konnlcn, war Beger zur Thür hinaus. Den GcrichtSdiencrn wollte das Alles nun freilich auch ni t recht cinlemhten. statt aber Negern nachzucilen, gingen sie hinüber in s Gefängnis;, um sich vo» de» Angaben zu überzeugen. Sic tliritten den Vorfall einem Gefniigenenwärter mit, der sofort nach der Zelle ging und hier zu icincm Einsetzen den ermordeten Rüppel porsmid. Dos Weitere ist beknnnt. Die beiden Gerichts- diener hotten sich eben nicht sofort vorstellcn können, wie ein im bengchhgnen Kciängniß sitzender Mem'ch so hnrmlos im Land gerichte icin könne. Der Vorgang wird und muß nach verschie denen Seiten hin Verbesserungen im Dienste und in den Bau lichkciten zur Folge haben. DaS GcrichlSgcbäude ictbst verlangt grvßeie Aussicht; auch in den Niclst-AmtSitiuidcn nms; Ucberwach- ii»g des Verkehrs daselbst emtrelen. Ob das Personal der Ge- iäugnißbeamlen anSreicht, erscheint zwcisclhait. Die Zelle von aui den Tod anacklagten oder zum Tode verurtheilten Verbrechern darf nicht von einem einzelnen Aniiehcr betreten werden. Am Land- gciichlsgrbändc muß daS Gitter erhöht werden; das jetzige ist ja eine iörnuiche Einladung irrm Ucberstcigcir. Tic iämmtlichen Fenster des Parterres nach der Pillnitzer- und der Gerichtsstraße hin müssen mit Gittern venehen werde», damit nicht wieder die Verbrecher gcmiithlich hinouSspringen können. Auch andere bau liche Veränderungen und Einrichtungen, die »doch nicht ohne Ginndriß deutlich zu machen sind, erüheinen unerläßlich. Sv ein Mnsterban, »ls welcher inmicr das GefmrgcncnhauS und das Land gericht bezeichnet wmdc, wenn es von Vertretern fremder Staaten besucht wurde, ist cs nun eben nicht. — Ueber den am Sonnabend Abend am Jischhosplatz vor- gekonnnrnen Raubmvrd -Versuch erfahren wir noch folgen des Authentische. Das Geichäst des Herrn Neuman» befindet sich inr Parterre des Hauses Fisthhvsplatz Nr. 9 in einer niedrig ge legenen Stube. Daneben ist in einem ktemcrcn Zimnicr daS Comp toir, in welchem u. A. ein eiserner Geldschrank stetst. Tie Straßen- vnsiairlen können, da die Fenster ebenfalls sehr niedrig liegen, die Geschaitsräume bcaucm übersehen. Vcrmitthtich hat der Räuber einmal im Vorbeigehen den Geldschrank erblickt »nd sich nun leinen Plan zurecht gemacht. Vercits am l9. d M. Abends nach Gcichäitsichluk ist destelbe bei Ncumann erschienen, bat ibn in seiner im ersten Stock l>csindliche» Piivatwohmmg aufg-inchl und bat noch einige Papptaicm lausen wollen, slkenmann hat cs je doch abgclehnt. noch einmal »ist hinunter zu gehen, da schon Alles verschlossen gcwcien ist. Am Sonnubend Abend ist der Unbekannte wieder nach GeicliäftSichIuß gekommen und hat Pappe verlangt, angeblich um etwas damit einuwacken. Ncumann ist mit ihm hiiiabgcgaiigen in den Geschäftsraum, hat zunächst einer Kundin, einer H»nda>britcrs-Ehciran. die inzwischen auch noch erschienen war, um etwas zu kauien. das Gewünichie verabreicht und hat dann de» fremden Mann bedient. Derselbe har sich verschiedene Sorten verlegen lassen, hat aber immer keine Wahl getroffen und hat schließlich nach einer Sorte verlangt, die tiei unten am Boden gelegen hat. Während sich Neumann, das Gesicht von Jenem ab- gcwcndet, darnach gebückt hat, hat er plötzlich mit irgend einem stiimpie» Instrument, etwa mit einem Hammer, einen Schlag ans den Koni erhalten. Dreier Schlag ul wohl dadurch etwas gemil dert worden, daß er eine» Strohhut aus dem Kovi getragen hat. Gleichwohl ist er clwas betäubt gewesen. Nnmittelbar darauf hat er noch mchrcre Schläge auf den Kops bekommen; er hat jedoch mm laut um Hilfe aernie», woraus der Räuber mtter Mitnahme seines MordwerkzeagcS ohne irgend etwas zu stehlen, durch die Thür in die Hausflur und von dort durch die Hausthür am den Platz hinaus entkommen ist. Der z. Z. noch gänzlich unbekannte Tliatcr ist etwa 2r—26 Jahre alt, etwa übermitlel groß, hak dunkle, kurzgeichmttcne Haare, schwarzes Schnurrbärichen, svrach den bie- sigcn Dialekt und machte einen gewandten, propren Eindruck, ec iah wie ein besserer Arbeiter ans. Bekleidet war er mit dunklem Rock (Gehrock?) und mit einer schwarze» Mütze. Von Pappciiartikeln schien er übrigens nichts zu versuchen Von der Stelle aus, wo sich der Kovi Ncumann's im kritischen Augenblick befunden hat, ist ziemlich viel Blut gespritzt. Es ist sehr wahricheinlich, daß auch der Räuber Blutipuren an ieincn Kleidern und Händen gehabt hat. Wer irgend eine sachdienliche Meldung machen kann, wird dringend ersticht, sich rm Cruuinal-Bureou der Köiiial. Polizeidirck- tion zu melden. Herr Reumann ist übrigens vollständig außer Lebensgefahr. — Gestern Nachmittag gegen 4 Ulir fand in den Gartengrund stücken Ecke der Sidonicn- und Rcitbahnstraße wiederum eine Jagd nach einem Einbrecher statt. In einem Grund stück der Neilbahnstraßc hatte derselbe, so viel zu erfahren war, einen EiiibruchSversnch gemacht, ist aber bei seinem Vorhabe» be merkt worden und wurde verfolgt. Die Jagd, an welcher Polizei und Spaziergänger theilnabmen, ging über die Galtenemfriedig- ungen der Grundstücke hinweg. Als sich der Einbrecher, in einer an der Sidonicnstraßc gelegenen Laube versteckt, bedrängt sah, sprang er über die Mauer, zog sich hierbei aber blutige Verletz ungen zu. Nochmals raffte er sich aus, um zu entfliehen, ein ent gegenkommender Soldat hielt ihn indessen aus, und er wurde von Schutzteuten nach der Polizeiwache gebracht. Es war ein noch junger Mann, welcher ein weißes Beinkleid trug. — Leiprig, 22. Juni. Im Saale des Vereins für Volks wohl hier fand heute Voimlttag 11 Uhr die ordentliche General versammlung des nationalliberalen Vereins für das Kvingreich Sachsen statt. Die Versammlung war stark besucht, auch dic Retchs- tagsabgeordneten Tr. F. Böttcher (Waldes, Macaiiardic». Scbien, tzasiadt und Gütz (Leipzigs, sowie die kicheren Rcichsragsabgeord- neten Dr. Tröndlin (Leipzig) und Tr. Götz-Lindenau wohnten ihr bei, auch mehrere Landtagsabgeordnete, ferner aus Leipzig Ober bürgermeister Dr. Georgi, Gcheimrath Prof. Dr. Windicheid rc. Den Vorsitz führte Dr. Gensel. Der Geschäftsbericht ergab, daß die Mitgliederzahl tm letzten Jahre von 9l9 auf 957 gestiegen ist Der dann verlesene Kassenbericht wie» einen, wenn auch nicht großen Einncidmeüberschuß aus. Zustimmung fand hierauf der Antrag deS PreßausschusseS, eine autoyraphische Eorrewondenz zu begrün den, welche monatlich mindestens einmal solche» Blättern Sach'cns. die zu ihrer Wiedergabe sich bereit zeigen, zugeben soll. Sodann hielt Prof. Dr. Karl Biedermann eine längere Ansprache, in. Laute deren er sowohl dem Fürsten Bismarck wie auch dem jetzigen Reichs kanzler «in Vertrauensvotum erthcilte und besonders darauf hin- wieS, wie den Lügen und Anstrengungen der sozialdemokratischen Partei nicht genug entaegenaetieten werde» könne, wie aber das Bürgerthum, weziell die Arbeitgeber noch mehr als bisher dafür zu sorgen batten, das; das gute Einvernehmen mit den Arbeitern eibnllen, beziehentlich wiedechergcstellt werde. Eine wettere Ansprache hielt der :1ie>chstac,sai'geo>d»ete Böttcher, der »itter Abteilung einer Art Recbeiischnilsbcuchts über die bisherige Ttzätigkeit der uciicii Rcichstag''S sich in gleichem Sinne wie der Vorredner ausiprach und der bestimmten Hossiiinig Ausdruck gab. daß das Bürgerthum durch festes Zniaiiimcnhaltkn gegen über übertriebene» Anforderungen der Arbeiter, aber durch ebenso hiininnes Beiiicknchkigcii der be rechtigten Aittarderiiiigen derselben doch noch den Sieg über die sozialdemokratische Umstnrzvariei erringe» werde. Beide rundende Reden sandcn slnrmi'cbe» Bestall. Nach liiczer. hieran sich schließen der Debatte ward die Versammlung nach 2 Uhr geschlossen, ivnrauf ein großer Tbeil der Anwesenden noch bei einem einfache» Mit tagsmahl zniammenblieb. — Das „Dr. I." schreibt: Nachdem wiederholt in der Preise in ichiviiidethaitcr Weise die S a n ja n ahe i l mc tk 0 d e als von znvkrläisigcr Wirkung bei allen heilbaren Nerven-, Lungen- und Rückemuaiksleiden angcpneicil worden war. bat das König! Landes- medizmalkoNcgiilin 4 Flusche» des genannten Heilmittels durch die chemische EenkMclle iiiitcriuchcil lassen. Die Untermchnng bat ergeben, das; eine der mit Sanjana, Specific Nr. V bezcichneten Flaschen 196.7 Gr. einer weingelben, klaren Flüssigkeit von salzig bittcrcm Geschmack, schwach weinigem Geruch vo» neutraler Reak tiv» und 1,0357 spezifischem Gewicht bei -tt 15 Gr. Ccl>. enthielt. Die AuSscbuttelmig mit Ehlvrosorm und Amvlalkohol. Verdampfung und Prüfung dcS Rückstandes ergab einen Gehalt von 3,89 Proz. Alkohol, 3,05 Proz. Bromnatriiim. 3.25 Proz. Bromammonium, 0.06 Proz. Chinin als Chminialz in der Lölling, 0,05 Vro^ «?arb- stoss re. und 89,70 Proz Wasser. Eine der mit Sanjana. specific ' Nr. VIl bezeichnest» Flaschen enthielt 212.9 G. einer rothbraun gefärbten, trüben Flüssigkeit von 1.0120 ivecisischeni Gewicht bei 15 G. Ccls.. von bitterinßcm Geichinack und spilitnöiem Geruch. Dieselbe rcdnzirte alkalische Kupferlösung gab an Chloroform ^ 0.044 Proz. eines rotbgelben Harzes ab. welches die Eigenschaften des Frankulins: Notliiäilmng mit Alkalien und mit Schwefelsäure theilte. In der Flüstigkcit wiudcn gesunden: 10,3t Proz. Alko hol. 4,68 Proz. Zucker. 3.2t Pro«. Erstatt. 0.09 Pcoz. Mineralbcstand- Iheile (Asche) und 8t,71 Proz. Waszer. Vergleichende Bestücke haben ferner ergebe», dak vorgrdachst 3.21 Proz. Extrakt nahezu 10.26 < Proz. tusttrockener Fautbanmriiide entsvrachen, und daß die unter suchte Flüssigkeit als ein mit Alkohol und Zucker vermischter, ' wässriger Auszug der ersleren zu beurtheilcn scm dürste. — Der Preis der Flaicke» betrug einschließlich 65 Pfennigen für Porto und anderer Speie» 12Mk. 65Pf.: nach dcrRezcvtnrtaxe berechnet, würde» die beide» Flaschen, das Spezific V 1 Mk. 80 Pf. und das Spezisic Vll 2 Mk. 10 Ps. kosten. -- Die Pi 0 nicrübungen im Schlagen von Brücken über den Elbstrom werde» in der Zeit vom 2. bis mit 27. Juli d. I. bei Pieschen abgelialtcn werden. Während dieler Zeit wird der Strom an de» Wochentagen von früh 7 bis Nachmittags V-2 Uhr mit Ausnahme für die Dampfschiffe und Kettcnschlcppcr gesperrt sein. — Am 1. Juli d. I. erhäl! das Gewerbchaus einen neuen Wirlh, Herrn C- Gustav Lonke, welcher z. Z. die Schweizerei in Loscbwitz bewirlhichastet. Derselbe war als Küchenchef an 25 Jahre thätig bei de» Herren Wohllebe, Osk. Renner und Angcrmann. — In den fachmännischen Kreisen ist beschlossen worden, die nächste große Deutsche Gartenbau-Ausstellung in Leipzig abzudalten, und zwar bei Gelegenheit des fünfzigjährigen Bestehens des Leipziger GältiicrveremS im übernächste» Jahre. — Ju der vergangenen DonncrStagnacht ist ln den Parterre- lokalitäten der Volksküche aus der Loiiiseiistraße ein Einbruch verübt worden. An« einem mit Gewalt geöffneten Pulte wurden eine Anzahl Sparbüchsen, die den im Hanse dienenden Mädchen ge hörte». cnnvcndet. Vor seinem Weggange hat sich der Dieb noch in der Svcstcknnilncr gittlich gellian — Die Abgg. Bebel und Liebknecht verlegen am 1. Oktober, »ach Aushebung des Sozialistengesetzes, ihren Aufent halt »ach Berti»; sic gehen also von Planen und Borsdorf nicht nach Leipzig, von wo sie nnsgewicsen worden waren, zurück. Sic betheiligen sich, gleich dem nach seiner Heiinath Berlin zurück- kchrcndeii Abg. Singer, an der Leitung des dasigen PartciblatteS. — Karl Ricscl'ö Gesellschaftsreise nach dem Nordkap, dem Lande der Mitternachtssonne, mit Besuch von Schweden. Norwegen und Dänemark ist durch genügende Einzcichnunaen gesichert und ivird bestimmt ani 8. Juti er. angctrclen. — Am 16. d. M. Nachmittags zwischen 2—4 llhr hat sich der Gutsbesitzer Traugott Gottlob Scheibe von vier ans der Irre li tt n st alt zu Ncucoswig. woselbst er seit ca. 8 Tagen unler- gebrcicht war, entfernt Derselbe leidet angeblich an Lchwermutli und Verfolgiingsivahiisimi und es ist anzniiehmeu. daß er entweder sich daS Leben genommen, oder in den nächsiaelegeiic» Waldungen verborgen aufhält. Für Auffindung deS Vermißte» ivird von dessen Angehörigen eine Belohnung von 50 Mk. zrigesichert. Beschreib iing: Alter 51 Jahre, 1,70 Mir. groß, iiiistl'etzstr Statur, beklei det nilt dunklem Jacket und bergt. Holen, dunkelblauer Mütze, schwarzkairiistni HalSluch, kalbledernen Stiesel». — Am 25. d. M. wird i» Sohland (Rothilciii- »1 Ver einigung mit der Postagentur daselbst eine mit Femivrecher vcr- iebenc Tclcgraphen-Bctriebsstellc mit beschränktem Tagesdienst eröffnet werden. — Pst, pst! Dieses zischelnde Geräusch, welches geeignet ist. die Allsinerkiaiiikeit anderer Personen zu errege», ist, wie ge meldet wurde, das Produkt des neuesten Pariser RaddaiiinstrumentS, ähnlich dem mit Polizeimacht seiner Zeit Verbannten Eri-cri. „Pst. pil" besteht aus einem klciiic» Gummiball mit einem Holzrvhrchcn Drückt man den Ball, so bringt die i» das Röhrchen gepreßte Lust jenes Geräusch hervor. Jedenfalls ist dieses Stnelzeng zum Necken viel niischuldlgcr wie das Eri-cri und macht vielleicht dock so viel Spaß. Hier ist „Pst, Pst" in dem Galaittcrieivaareiigeschäft von Carl Hoc». Frauenstr., zu haben. Tort findet man auch ein neues G c d 11 l dI p ie l. Dasselbe besteht aus zwei kleinen, in Berbinduiig stehenden Glasblase», und i» diesen befindet sich eine Anzahl weißer und rother Kügelchen. Tie Ausgabe de? „Gedul digen" besteht darin, durch Schütteln und Balanciren die weißen und die rothcn Kügelchen getrennt in je einer Blase zusammen zu bringen. — Welch' sonderbare Blüthen die I » biläu m s w n t b nn 1I.II IIUII flljlkltl Uill» »fl vtNIb tt 11 ^ bube. Auch letzt besucht sie daS daselbst stattsindeiide Schütze»scst. Aus diesem Anlässe zog um Donnerstag Nachmittag die Wach mannschaft mit Musik und Fahne vor die Bude der Frau P., und bei vräientlrtem Gewel» h iklt der Obcrschsitzemneistcr Herr F. an die Jubilarin eüie kurze Ansprache, überreichte ihr eincii Lorbcerkran; und machte die Milthciiuiig. daß nach Tiiektoliumsbeschluß sie Vs ! !l !j 3 3 1 O.l' ß Wß -MH 3'^ "4 !L : -1 1! /
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