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Dresdner Nachrichten : 08.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189006082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-06
- Tag1890-06-08
- Monat1890-06
- Jahr1890
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- Dresdner Nachrichten : 08.06.1890
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SL. Jahrgang, «rrfl. 48.LV- Stück. ^U8l.tt>uptst^/8g^ÄtLt^önig^ok>nn8ta1ö. rsvrllc v. contodüvNsrn DreS-en. 189V. » L» » >7 r;« ° kr.- kreiLliston uncl Irnneo. Varl klLlll vro8äkv>V»uIl8ti>tt>Lo ! ^ Soklivk. Ltslilirt »8SS. »«., ki>88d»tje»sl>8tiikb.. E El» Ik»Z7t»«> 66« n»ol»t «roolv.ock, »lok» KI»6»n8. Uvleasti'. IV, /1»»ll«n»te. IS, !r«lok»»«l'»tr.<a. d> «u»r.! ««Ineiotwte. (»tmitOärlrv!). V. k. 8««M, IiS8«> Il«Il8tMM l3, -eil«, 2»»S. t Iiu 2i,It,l- 1822) ! Loww»»iontiUltsor ru 0rlzc»»nlpwi8«ii in «Il.in »,'rttki.orou Orlou von 8»irtiksa und dsu ^Lekkurpruvittron. l^oirili8wi» vor^ftn !« fror. vr«8Üen, 8ve8li«!,8v V, I. FovnspreililreUo 1NV. 1. ün»on<vn-I^p«iUlt»n für «itt« Aojluvkvn. II. MN«1-Vert»i».is für tliv ltrov'tnsr'I'tioawr. sjl. «ii'N-Coutrolo mitzor OaranUo. IV. ^oUevtlvu der 8Uc1t>t. 1-»nüvi»lolt«r1v. SLwwU. LLÄovLsvdv, 8L<lMLllte1.8e!lNMiu- mit! Uriubvu. kLütoM!» u. 8. iv. omMlllt ^r. UV. IZStt88, HVä»oIi«ruI»^tIt IN I ^U8»»tattui«kr8tz<"«^liürt, ^lai^Ioo- 1» um! Skonti« ai>, ziurt. unü I. I)tx. 'I'olepkcm 1382. «r. ISS. M««l:0"'"°'°^ «»*«»> Sonntag, 8. Juni. -„»»«orNIcko «Hattv» Nk V-NNschtO v». »«tt vl»l«v «» ««««,. Mit grober Gelaffendrtt und vornehmer Ruhe Hab«, bisher der Kaiser und der Reichskanzler v. Caprlvi die vielen Angriffe hlngenonunen, di« sich in den Berichten über die Unterredungen zwischen dem Fürsten BlSmarck und ausländischen Zeitungsbesuchern lande». War eS doch unmöglich. auSeinandeiznhalten. wieviel auf Rechnung deS StandeShrrm von FriedrtchSruh zu sehen, wieviel Zuthat oder frei« Erfindung d«S EinberichterS war. Eine Richtig» stellung bedenklicher Aeutzerungen seitens deS dazu vornehmlich Berufenen ist bisher ausgeblieben, wohl aber hat sich eine recht üble Einwirkung dieser Gesprächsberichte aus die auswärtige Politik deS Reiches eingestellt. Unter den Journalisten, welche der Ehre eines Empfanges durch den Fürsten BlSmarck gewürdigt worden sind, befand sich auch der Vertreter der Nowvje Wremja, eines der giftigsten Panslavistenblätter. (Die Vertreter der französischen, ebenfalls in JrtedrichSruh empfangenen Zeitungen sind theilS fana tisch ultramontan, theilS so deutschfeindlich, dab sie in Ellaß-Loth- ringen polizeilich verboten sind.) Der Redakteur jenes von Deutschen haß getränkten russischen Blattes hatte nun erzähl!, Fürst BlSmarck babe ihm mitgetheilt, welche groben Verdienste er. BiSmarck. um Rußland habe: sei er doch aus dem Berliner Congresse nach dem -letzten Türkenkriege nur der .Sekretär" deS russischen Vevollmäch. tigten gewesen, er babe stets die Wahrnng der Freundschaft zu Rußland als Richtschnur seiner Politik verfolgt, es sei daher nicht seine. BiSmarcks Schuld, sondern di« seiner Nachfolger, wenn es zum Kriege mit Rußland komme. So der wesentliche Inhalt der un widersprochen gebliebenen Aeußerung BiSmarcks, die den russischen Politiken, nur eine neue Waffe geliefert Hot, deren Spitze sich un mittelbar gegen den Kaiser und seinen jetzigen Kanzler richtet. Es wird nun behauptet, mittelst eines vertraulichen Rundschreibens habe der Kanzler v. Eaprivi die Botschafter Deutschlands davon unterrichtet, daß die Ergüsse der JriedrichSruher Redseligkeit ledig lich Privatmeinungen sind, da der Sprecher ieder Einwirkung aus den Gang der deutsche» Politik enthoben ist. Andere behaupten, auch ohne ein solches Rundschreiben wisse das Ausland, daß jetzt dem Fürsten BiSmarck die Einwirkung aus die äußere Reichs Politik verschlossen ist. Jedenfalls will der Kaiser den Fürsten BiSmarck alS Privatmann nicht in seinen Privatäußerungen beschränken. DaS ist eine freie, vornehme, beifallSwürdige Auf fassung der Dinge und Menschen. Wie weit sie durchzukühren ln Zukunft möglich ist, hängt nicht vom Kaiser und v. Eaprivi. sondem einzig von dem Standesherm von FriedrichSruh ab. In der Erwartung, daß diese jedem Patrioten so überaus peinlichen Erscheinungen nun endlich aufhören, unterdrücken wir alle sonst so nahe liegenden Bemerkungen. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel hat die Forderung von 5 Millionen zur Aufbesserung der OffizierSgehalte gewirkt. Hier- auf war eben Niemand vorbereitet. Der Eindruck war der denk bar ungünstigste. Gewiß wird sich für die Forderung Diese- oder Jenes vom militärischen Standpunkt au- anführen lassen, aber schon ihr Aufstellen hat sehr geschadet. Die Gehaltserhöhung für Offiziere steht in entschiedenem Widerspruche gegen die vor mehreren Wochen ergangenen Mahnungen deS Kaiser- gegen den Luxus im OsfizierSleben. Die betr. kaiserl. Ordre wurde damals mit allge meiner Zustimnnmg begrüßt; da eS nun doch unmöglich beabsichtigt sein kann, durch erhöhte Gehalte den Offizieren eine kostspielige Lebenshaltung zu erleichtern, so steht man jetzt wohl vor einer lener Improvisationen, deren man schon mehrere erlebt hat. ES lvird mit dieser Forderung wahrscheinlich im Reichstage ebenso gehen, wie s. Z. mit dem verlangten Ausbau de- Frankfurter Post gebäudeS als prunkvollen Kaiserpalastes. Auch damals schien e- so. als ginge eö gar nicht anders: als aber die Gegengründe sachlich an der entscheidende» Stelle vorgetragen wurden, gab diese den unnöthigen Plan bereitwillig auf. Die Forderung einer Offiziers« gehaltSerhöhung aber steht im Widerspruche mit den Erklärungen, die vor einiger Zelt der Staatssekretär v. Bötticher und andere Minister abgegeben haben, als «S sich um die Gehaltsaufbesserung für die ReichSbramten bandelte. Ausdrücklich erklärten sie. daß diese Maßregel ausschließlich auf die unteren Beamten zu beschränken sei. An die höheren Beamten, oder gar an die Offiziere dachte damals Niemand. ES wäre sehr zu wünschen, daß der Reichs kanzler v. Eaprivi gegenüber solchen blitzschnell auftauchenden Vor schlägen. wie die Erhöhung der OffizierSgehalte, sich kräftiger daran erinnerte, daß er zwar au- dem Militärstand« hervorgegangen ist und ihn, (und »war als einer seiner ausgezeichnetsten Vertreter) augehört, dab aber ein Reichskanzler trotz seiner General-Eigen schaft noch andere Interessen wahrzunehmrn hat. als die rein militärischen. ES wird ihm ohnehin sauer werden, dle anderen, entschieden viel nöthigeren Forderungen militärischer Natur durchznbringen. Hat er doch in der FreitagSsitzung des Militärausschusses de- Reichstage- erklärt, daß er noch in dieser Session mit zwei neuen Forderungen hervortrete: einmal für neue strategische Eisenbahnen, sodann um die Mannschaften der Reserve mit dem neuen Gewehr einzuüben. Diese Ankündigung hat den ungünstigen Eindruck der OffizierSfordcrung nur verstärkt. Wohin kommen wir schließlich ? Diele Frage drängt sich gebieterisch auf und zwar in allen Klaffen der Bevölkerung, auch in den militärfreundlichsten. ES ist zwar «in alte» Prinzip der Krieg-minister, da» Unmögliche zu fordern, um da» Mögliche zu erreichen, aber auch betreffs dessen. waS möglich ist. muß sich die Militärverwaltung Beschränkungen auferlegen. Sn dem MilttärarrSschusse, dessen Verhandlungen an anderer Stelle nachzulesen sind, ergab sich, daß allenfalls die neue Verstärk»»» der Ausbebung bewilligt wird, aber nur gegen andere Erleichter ungen. Verbietet es sich, ictzr schon die zweijährige Tienstzcit ein- »ufUhren, fa kann man doch durch Erweiterung der Rekruten« Vakanzen imHerbst und durch Vermehrung dcrDisposilivnSuriauber wesentliche Erleichterungen einführen. Auch das Fallenlasscn des SeptennatS würde vielen Abgeordneten die Zustimmung erleichtern. TerKriegsminister v, Verdy legte dar, daß vie von ihm beantragte Verstärkung der Nekrutcnaiisbebung immer nur de» vierten Tbeil deS französischen Verfahrens darstelle. Essel keineswegs beabsichtigt, alle Wehrfähigen einznslellen. DaS würde vielleicht erst nach einem Menschenalter einlreten, wenn er selbst und keiner der jetzigen Abgeordneten mehr am Leben sei Die jetzige Vorlage binde keinen Ab geordneten für die Zukunft, Die Militärverwaltung wird sie (so steht eS jetzt) nur dann bewilligt erboste», wenn sie in der Dienstzeit tbatiächliche Erleichterungen einsührl, Man übcupamic de» Bogen nicht! In diesem Unbeile begegnen sich die getiencsten Patriolen auS allen Schichten des Volkes. Die Militärlast darf nicht ins bringen? Nachdem der längst amerlkanlsirtc Engländer Stanle» in großer Aufdringlichkeit sich als die Vorsehung Englands aufgcsplclt und die Engländer nach Kläffen gegen Deutschland aufgebeßt bat. ist plötzlich ei» Umschwung cliigctreten. Die englische Regierung ist eben nicht geneigt. Herrn Stanley zu Liebe wegen Jnncr-Airikas die deutsche Freundfchast in die Schanze zu schlagen, sondern strebt eine friedliche Auseinandersetzung an. Deutschland verlangt Nichts weiter, als die volle Ausführung seines Abkommens mit England von 1886. Dasselbe giebt uns da- Recht, von der Wcstgrciizc unserer bisherigen ostairikanischen Besitzungen die Gegenden weiter landeinwärts unter unser» Schutz zu stellen, so daß unser Ostafrika unmittelbar Fühlung erhält mit dem Kongostaot. Ei» breiter Gürtel deutschen Bcsitzthums zieht sich dann vom rothen Meere bis zum Kongottuß, quer durch Ascika von Ost nach West. Davon lassen wir nicht. Die englischen Kolonie-Gesellschaften wollten aber um gekehrt einen breiten Gürtel englischen Besitzthnmes von Egypten vis zum Kap der guten Hoffnung errichten, also von Nord nach Süd. Beides zugleich war nnmöglich. eins schloß das andere aus. England willigt min barem, daß sein Intcresscngürtel im Innern Afrikas durch Denlichsand diirchichniffen werde, unter der selbst verständlichen Bürgschaft sceien englischen Verkehres aus den be treffenden Strecken. Wie sich das im Einzelnen macht, welche Gebiete England und welche Deutschland zugctheilt werden, ist ohne Zuhilfenahme einer Karle nicht möglich, kiaizumachen. Es genüge, im Allgemeinen z„ wissen, daß eine Verständigung zwischen England und Deutschland sich nun unschwer erzielen lassen wird, mag Herr Stanley Hetze» und belsern wie er will, fügte, daß die Unternehmer für städtische Banarbeitcn nicht mehr als ein Sechstel ausländischer Arbeiter beschäftigen dürfen. — Tic Verhaftungen russischer Nihilisten dauern fort Heute wurden dcien zwei festgcnommen. Eine Anzahl Nihilisten soll, mit Ex plosivstoffen versehen, nach Rußland zurückgekehrl sein, London. Im Unlerhairse fragte gestern Barttelot. ob es wahr sei, daß Dr. Peters' Gebiete innerhalb der britischen Ein flußsphäre lägen. England, sagte er, müsse mit Deutschland genau so vetsahren. wie mit Portugal. Regierungsseitig wurde dle Auslage nicht beantwortet. Die Berliner Börse zeigte sich bald nach Beginn recht fest und lebhast, Banken zu steigenden Eourscn lebhalt gehandelt, deutsche Bahnen Anfangs abqeschmächt. bald aber erholt. Für Bergwerke machte sich stärkerer Decknngsbegehr bemerkbar, auch fremde Renten durchweg besser. Im Späterverlame schwächte sich die Tendenz ini Anschluß an die abermalige Verstellung des Geld- slnndes ziemlich empfindlich ab, um sich hegen Schluß aus Grund besserer Pariser Nolirnngen abermals zu beseitigen. sodaß die An- fangsccmrsc wieder erreicht, zum Thcii auch überschritten weiden konnten. Im Eassavcrkehre waren Banken ruhig, Eisenbahnen schwächer. Jndustrieen ziemlich fest, aber ruhig. Ocsterrcichischc Prioritäten abgeschivächt, Privat-Discont 3'/» Prozent, Nachbörse fest. — Wetter: nieist Regen, Rordwestwind. n r a u r t u r« ». a». <r>«en»».> «rrdit 288,3». St«««». 200,75. eomd. 422,80. GaN.gcr —, Eti ler 99.50. «Oroe. Nn«. t?ol»r. 90,30. Litk^nt» . 224.70. Dr-Sda. Sk, 457,00. 8-ur» 142,00 «Sclscnkirchcn »es». l S , r « «. >Sa>l»«.> Oicntr 92,40. «meide l»6.05. »««»euer 97,bi. St«atl- I bad« LOS,25. Lemdarden 307.50, «». PrtorillNrn —. S»«uter 77,75. Nldkler 496,87. Ollomaae» 623.75. EScomdie 615,00. Steigend. j V » e « ». Srodntte» tSidlniig Weizen per Juni 25.80. »er SePibr.-Lecbr. c 23.50, still. Sdlritu« der Juni 38.75. «er Ledteniber-Decembrr 37,50, still. > Riidül »er Juni 89,75, per Skviembrr-Lrcrmbrr 68,50, weichend. «mller»,w. »rodnttrn tSchlnßt. Setze» »er »iouemder 494. stk»»»«» * »er Letober 117, per MSrz 419. » «a Aernschreib- und Kernsprech-Vertchte vom 7. Juni Berlin. Die Nachricht, daß die Kaiserreise nach Norwegen ausgeschoben sei, wird von berufener Seite dementirt. — Am Mon tag früh trifft der Kronprinz von Italien in Potsdam ein, woselbst ihm ein großartiger militärischer Empfang bereitet wird. Der Kaiser wird iv» persönlich am Bahnhofe begrüßen. Am Dienstag findet Parade über die gesanimte Potsdamer Garnison zu Ehren deS Kronprinzen statt. — De, BundeSrath bat die Vorlage, betr. die Verbesserung der Beamtenbesoldung, einstimmig angenommen. Die angekiindigte Vorlage, betr. den Ausbau strategischer Bahnen, nimmt angeblich ein Ersorderniß von MO Millionen in Aussicht. — Das Abgeordnetenhaus hat heute in 3. Lesung daS Sperr- aeldergksed adgclebnt. Nur die Freisinnigen stimmten dafür: die Cartellparteie» stimmten dagegen, da das Centrum seine ablehnende Haltung aufrecht erhielt, Abgelchnt wurde» auch die Anträge Bruel aus Auszahlung des Capitals und Windthorsts ans neue Unterhandlungen mit den Bischöfen und Ausarbeitung einer neuen Vorlage aus Grund der Ergebnisse derselben. In der Debatte erklärte Stöcker, daß Das. was er in der 2, Lesung gesagt, ge schehen sei zur Abwehr der gegen seine Partei und die Regierung erhobenen Vorwürfe, Wie wolle das Centrum die Regierung gegen die Sozialdemokratie insterttlitzen. wenn es fortwährend der Regierung die Verletzung des 7. Gebotes und sozialistische Hand lungsweise vorwcne. Dr. Windthorst blieb dabei, daß das Sperr- aeldergesetz sozialdemokratische Grundsätze verfolge, indem eS fremdes Eigenthum forlnclime und anderweit verthcile. Wenn man uns. sagte er, überall verletzt, werden wir uns auch ans die äußersten Grenzen unserer Pflichte rsnllima Ihnen gegenüber zurückziehen. — Nachdem der sächsische Gesandte. Gras Hokciithal, nach seiner Rückkehr die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen, be- giebl sich Lcgations-Sekrctär v. Salza nach Dresden, um eine mehrwöchcnllichc Uebung zu absolviren. — Die Nachricht von der bevorstehenden Ernennung Gravenrcuth's zum Gouverneur von Kamerun erweist sich als unbegründet. Ebenso die Angabe, daß zwischen ihm »nd Wißmann Differenzen beständen. Berlin, Dem Reichstage ging ein neues Weißbuch über Ost- afrlka zu. Dasselbe enthält Berichte über bereits bekannte Ereignisse. Potsdam. Das Befinden der Erbgroßherzogin von Olden burg hat sich seit gestern wesentlich gebessert. München. Der bisherige Minister v. Lutz leidet an der Herzwcissersucht. Sein Befinden ist in hohem Maße besorgntß- erregend. Straßburg, Die deutsche Landwirtbschasts-Gesellschaft Wählte in ihrer heutigen, gelegentlich der Ausstellung abqehaltenen - nächstjährigen Präsidenten der Gesellschaft Erbprinzen von Oldenburg. . .. ^ . hat eine Vermittelung zwischen dem Bischof Stroßmcyer und dem Wiener Hofe abgelchnt, weil bet Stroßmcyers politischen Bestrebungen jede Verwendung für ihn in Wien peinlich "bren müsse. Pest. Die Erwiederung deS Kaisers vertltches nutz Sächsisches. Z: — Mit dem fahrplanmäßigen Courierzuge 3 Uhr 54 Min, traf gestern Nachmittag Ihre Maicität die Königin bei vollem^-. Rcgenwetter von Sibyllenort bicr wieder ein, Zur Begrüßung 2 ! hatten sich Se, Mai- der König und Se. Königl. Hoheit Prinz xz, > Friedrich August am dem schlesischen Bahnhose eingesunken, Fer- ev l ncr gewahrte man daselbst die Herren Oberhosmcister v, Watzdorf. ^ Obcistallmcistcr v, Echrenstcin. Stadtkommandant Generalmajor Lar- rK ratz, die Adjutanten Major v. Hanak, Rittmeister Freiherr v, Müller, Öauptmann Freiherr v, Wagner. Platzmaior Hauptmann v, Carlo- s ! Witz und die Frau Obeihoinieislerin Excellenz v. Ptlugk, Ihre Z, Königl, Majestäten begaben sich nach herzlicher Begrüßung in ge- schlvsicnem Hvfwagen über die Albertbrnckc, Lennccstr,, nach der Billa Slrehlen. woselbst ipäler Tafel stattfand. <L — Ihre Majestät d>e K ö nigi n wurde in der letzten Zeit S leider wieder von starken Huslenanfällen hcimgcsncht. Dem Vcr- 8 nehmen nach ist deshalb eine nochmalige Badekur in Ausficht Ls genommen. 2. — Vorgestern Morgen 6 Uhr begab sich der kommandirende A General Se. Königl. .Hoheit PrinzGeora per Bahn nach Großen hain in Begleitung des Chefs des GcneralstabesOberst v. Treitschke und des Adjutanten im Generalkommando Major v, Stieglitz, Sr, Königl. Hoheit wohnte den Besichtigungen der I-, 2- und 5, Esku- dron des l. HusarenregimentS Nr. 18 bei. welche m Gegenwart Sc Excellenz des Gencralleutiianks v. Hollcben unddcsGencralmaiors v. Nvstitz auf dcmNegimenlsexerzirPlatzc bei Scassa abchalten wurden Gegen 11 Uhr Vormittags begab sich Se, Königl, Hoheit mil Wagen nach Großenhain zurück, stieg im Hotel de Taxe ad, nahm dann an einem Frühstück rm Omzierskasina thcil und trat dem Zuge - Die d ,e 2 Uhr 32 Min, Nachmittags in Dresden wieder ein. ohcil des erükrrn müsse. Die Erwiederung deS Kaisers auf die Ansprache der beiden DelegationSpräsidcntcn, welche beule Nachmittag vom Kaiser empfangen wurden, stellte fest, daß im letzten Jahre in der allge meinen politischen Lage und in den Verhältnissen der Oesterreich- Ungarn näher berührenden Balkanländer eine wesentliche Ver änderung nicht eingctretcn sei, Die freundschaftlichen Beziehungen u allen Mächten bestärkten den Kaiser in der Hoffnung, daß die gnungen des Friedens auch fernerhin erhalten bleiben werden. nf »nft ein« bere die Wohlfahrt strebungen. Pari-, Carnot Unterzeichnete heute die Be wegen Stretkvergehen verurtheillen Arbeitern. — ür die Sicherung seiner auf seiner Völker gerichteten Be- urch Rücktritt deS Kreisstenerrathes Obcrfinanzralh Zenker, hier, zur Erledigung gekommene Stelle des Krcisstcner ratheS im 1. Stcucrlreise wurde dem Krcissteuerrathc Ovcrfincmz rath Stoß in Zwickau übertragen. — AppellationsgcrichtSpräsident, Senatspräsident beim Ober landesgericht a. D. Noßky zu Dresden erhielt von Sr, Hr' dem Herzog zu Sachsen-Altenburg das Comthurkreuz 1, Klasse Sachlcn-Erncstinischen HauSordens. — Der sächsische Gemeindctag wurde am Freilag Vormittag in Leipzig im Kaufmännischen VerclnShausc eröffne! AlS Ehrengäste waren die Herren KrciShauptmann v, Ehrenslci i und OberregiernngSrath Wittgenstein anwesend, Herr Oberbürgec mcister Dr, Gcorgi begrüßte in doppelter Eigenschaft, als Vertrete- der Stadt Leipzig und als derzeitiger Vorsitzender des Gemeinde tages, die Versammlung, Der Gemeindetag. so bemerkte der Hen Redner weiter, hätte eigentlich schon vor zwei Jahre» Hermen werden müssen, indessen dle damals sich drängenden betrübenden politischen Ereignisse und alsdann im letzten Jahr die die Ge meinden in hohen Anspruch nehmenden Vorbereitungen zur Wettin feicr seien der Grund gewesen, den Gemeindctag bis aus heute z» verschieben. Dem verstorbenen Vorstandsmitglied, Herrn Bürger meister Löhr in Bautzen, wurden warme Worte dankbarer Er- innerung gewidmet: an seine Stelle ist Herr Bürgermeister Knntzc- Plauen in den Vorstand berufen worden; Herr Oberbürgermeister Dr. Gcorgi begrüßte hieraus mit besonderer Freude Herrn Kreis hauvtmann v. Ehrenstein und verlas ein Schreiben deS Königl, Ministeriums deS Innern, worin dasselbe sein lebhaftes Jntcreyc an der Tagesordnung deS Gemeindctages bekundet, ferner ein Schreiben des Herrn Justizministers Dr. v. Abelen, welcher eben falls seine Sympathie dem Gemeindetag erklärt. Ehe in die Ve> Handlungen cingctrcten wird, begrüßt Herr Krcishauptmann v. Ehrcnstein im Namen der Königl, Staatsregicrung den Ge- meindetag auf das Herrlichste. Nachdem die Rechnnngsablcgimg, vorbchältlich der Einzelprüfung durch die Revisvlcn. genchmiat worden, folgt sodann oaS Referat deS Herrn Stadtrath Hetichel Dresden über OrtSbmwrdnungrn und die denselben zugcwicsciie:, Aufgaben. Der Referent geht sehr ausführlich ans diese einzelnen Fragen ein. Von Aufstellung besonderer These» hat der Rcscrent, im Einverständniß mit dem Vorstand des Gemeindctages. ans praktischen Gründen abgesehen. Die Versammlung dankt dem Vortragenden durch lebhaften Beifall. — Die Vmammlung ae- nehmigt sodann einstimmig den von Herrn Stadtratl, Dittrich- Chcmnitz elngebrachtcn Antrag: »Der ncnziiwählcnde Vorstand deS GemcindetagcS wird beauftragt, mit den Gesichtspunkten, welche in dem Vortrng entwickelt worden sind, sich weiter zu beschäftigen und eventuell mit dem Königl. Ministerium des Innern in Ein- venichmen zu treten." .Herr Stadtbezirksarzt Medizinalrath Ti Siegel-Leipzig spricht über die Reinigung städtischer Abfallwässer, Von den beiden Systemen, deren man sich gegenwärtig bediene, lei die Berieselung porznzichcn, aber die Möglichkeit ihrer An Wendung sei eine durch örtliche Verhältnisse vielfach sehr begrenzte: namentlich in Sachsen mit seinen hochentwickelten indnsttiellrn
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