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Dresdner Nachrichten : 15.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189006157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-06
- Tag1890-06-15
- Monat1890-06
- Jahr1890
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- Dresdner Nachrichten : 15.06.1890
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WN Alnbiauaam cuil SerPrwat- le su Ma Line Bürrlchan »u-nabme w xl, »M-»kbi'fl, Li nku»diaun«saultzaa« an durch Brinmar reu«» lärm« ^oder Policaizaüluu,. ^ Für Ptilkuad« einciel-nSic, P><drM» ..lnzlke ketii« Verbindbäikeil .. UMninaiioaen »elnnen «ummÜIib« aste Henniitciu»aS»cUeu a». l Nr. kÄirr^v.conwÄ ücliern SL. Iahrganz. «rrfl. 48.509 Stück. Dresden. 1898. Kreislinien zrnnN» rmä kranco. V»rl kirnt, vresäen, VallntrLLss 12. Kild. KSdme. 8ckMl8tr. 6, «wpüsklt «et» rslokkaltis «rtirt« I^xer S«r venosloa llnrix-, koelc- »nii ü«ii-8t«kv in dvstsntznalittltsn u. eckten karbon einer rrenei^toa Loaoktrwx. ,Lwn.kn>>»rrw.E)^, Vleelemnnii, Uokliek. Ulal'Iirt 183». ki!88d««!eiiW8trikIi« 8 ILo» L sR »»1t H«r1s«, iU-vr Xackt troeXuonck. nludt ktokovä. iHt«iiräi: ftlsrlenstr. 10, /tmellenslr. lg, ^ ^«eloknneretr.-lv. I>'«-»Ki.: ttelnriokstr. t8u»lr0ürlliii). F kS r? VrSirlLs kLdrrLüor kvrä. kvrlLvd MvdL V?einka.nälM§ mit. krodierLtudsv. ^«»KUtrltvLv I»i vl-nllÄv,» vor««»«!« tr<;t. ttvvülip Lüi i «1«v M»«n> n«-inv. als desto»» 1'abrilcat enerlinimt. k'Ldrüc: ^.N»on8trtl88v 23-25 (^imovdok). K 4 M«rtt!»8tr»8Sv 4 (kornkpLsellstvIlo 321). t>)»» 1 ckZFi LLiaa-s- Deutsch-schweizerischer NlcderlassnngSvertrag, Gehaltoerhöhunac», Koiicrdcnklnal. Hosnachrichleu. Sonntagsruhe, Miiilärvcreine. I 1 ^ ^»»»»» Aptlfttt, Gerichtsverhandlungen. Tagcsgcschichtc. Hiebcudiilst V, „Sommer" lind „FnihlüigSrcigcn". ! dV»t»ttt^eF» »tt» «evum,or»ll«« mr-a»» Nk Poltttsche» »».«»U Birr«» »»»«». Selten ist im Reichstage einem Staatsvertrage so ungetheilte Zustimmung zu Theil geworden, wie dem erneuert abgeschlossenen deutsch-schwetzerischen NiederlnssungSvertrage. Allseitig wurde anerkannt, daß er wesentliche Fortschritte gegen den früheren ent halt. Deutschland hat darin seinen Standpunkt vollständig gewahrt: solche deutsche Staatsangehörige, die von der deutschen Gesandt schaft mit einem guten Zeugniß über ihren Leumund versehen sind, müssen in der Schweiz zur Niederlassung rugelafsen werden, die Lchweiz aber behält sich daS Recht vor. auch ohne Beibringung solcher LegitimationSpapiere die Niederlassung zu gestatten. Indem der neue Reichskanzler v. Caprivi mit Hilfe deS neuen Staats« selretärS v. Marschall dielen Vertrag mit der Schweiz abschloß, wurde eine unter BlSmarck. Vater und Sohn, entstandene Trübung der guten Beziehungen zwischen der Schweiz mid Deutschland in einer iür beide Thetle ehrenvollen Weise beseitigt. Die häßliche Ge schichte mit dem Lockspitzel Wodlgemuth hätte damals beinahe beide Staaten gründlich mit einander verfeindet. Beide lenkten jedoch rechtzeitig ein; besonders bewies die Schweiz, indem sie die Leitung der politischen Polizei den Kantonalbehörden abnahm nnd einem Bundeöanwalt übertrug, hinreichend guten Willen, den be rechtigten Wünschen Deutschlands betreff» revolutionärer Verschwörer und Anarchisten gerecht zu werden. ES verlohnt sich aber nicht, auf diese abgethauen Geschichten nochmals zurückzukonunen. Die siciuidschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und der Schweiz sind inzwischen vollständig hergestellt worden, und der neue NiederlassungSvertrag hat sie nur gekräftlgt. Herr v. Caprivi bat sich durch den glücklichen Abschluß dieses Vertrags vortheilhast in die auswärtige Politik eingeführt. AuS Len Verhandlungen derMilitärkonrmission bei Reichstags hat sich ergeben, daß die Erhöhung der Offizier-gehalte nicht die geringsten Aussichten bat. Ebensowenig die Gehalte der höheren ReichSbeamtcn. Wohl hatte der letzte Reichstag Erhöhungen für untere,und mittlere Beamte* vvrgcschlagen, daß aber der BundcLrath bis zu Gehalten von MM Mk. gehen würde, hatte Niemand erwartet. Auch die Eonservalwcn sind nicht für dielen Vorschlag zu haben. ES ist zu- zugcben. daß unsere Beamten und Offiziere nicht so glän'.cnd gestellt sind, daß eine Erhöhung ihres Einkommens an sich ungerechtfertigt wäre, aber wo bleiben dann die richterlich»», die VcrwaltungS- und die technische» Beamlen in den Einzclstaaten. die in gleicher Rang stufe stehen? Für sie sind keine Mittel vorhanden. Sie würden die einseitige Berücksichtigung der NeichSbeomten als eine große Ungerechtigkeit empfunden haben. ES ist schwer verständlich ge wesen, wie die Neichsregicrung zu einem solchen Vorschlag ge somincn ist, der so viel bvseS Blut gemacht hat. Konnte der Schatzsckrctär v. Malbahn DaS nicht voraussehen? ES fehlt wirklich an der richtigen Fühlung zwlichen dem Verwalter der NeichSfinnnzen nnd der Finanzleitung der Einzelstaaten. Oder aber: Herr v. Maltzalin hat nicht daS Zeug, um übermäßigen Ansprüchen an die Rcicht-sinanzrn mit dem gehörigen Nachdruck cnlgegenzntretcn. Somit erwächst dem Reichstage die Verpflicht iing, aus der Gchaltverhöhungsvorlagc Alles daS auSzulchelden, was über die Bewilligung im preußischen und sächsische» Landtage hin- ausgrht. Die Evnlervativcn beantragen daher, zur Schonung der Stcuerkraft deS Volkes, die für höhere Beamte, Stabsoffiziere und Hauptlente 1. Classe beantragte Gehaltserhöhung abzulehnen nnd außer den Nnterbcamten höchsten- noch einige besonders ungünstig gestellte Kategorien von mittleren und Snbaltembeamten zu berück sichtigen, wie «S ja auch tn Preußen betreffs der Oberförster und Bauinspektoren zu geschehen hat. Welchen Gruppen diese Auswahl zu Gute kommt, läßt sich heute noch nicht mit Sicherheit sagen. Ter Vollständigkeit halber sei hier betreffs der sächsischen Staats beamten daran erinnert, daß, als der letzte Landtag den Unterbeam- lcn Zulage gewährte, die Regierung ausdrücklich die Verpflichtung einer allgemeinen GchaltSuufbesscrung anerkannte und verhieß, einen solchen Vorschlag dem nächsten Landtag zu unterbreiten. Bor eine peinliche Entscheidung ist der Reichstag durch die neuerliche Vorlage des VundeSrathS betreffs de- Denkmals für Kaiser Wilhelm I. gestellt worden. Die Vorlage verlangt die Zu stimmung des Reichstags zu dreierlei: 1) daß daS Nationaldenkmal auf den Platz kommt, der durch Niederlegung der Gebäude an der Schlnßfreiheit gewonnen wird. 2) daß es ein Reiterstandbild wer de» soll und 3) daß dazu ein engerer Wettbewerb ausgeschrieben werde. Mit diesen drei Forderungen stellt sich der BuudcSrath in vollen Widerspruch zu den früheren gemeinsamen Belchlüsscir von BundcSratl) und Reichstag. Die erste PrciSauSschrcibnng hat. wie erinnerlich, dazu geführt daß sich S von den Preisrichtern ganz nachdrücklich gegen den Platz an der Schloßfreihelt und von den verbleibenden 5 nur einige für die Schloßsceihrit aussprachen. An diese» Urtheil kehrt sich die nene TenknialSvorlage gor nicht, ob wohl auch die gelammte Künstlerschaft, die Kunstkritik und die Architektenwelt die gewichtigsten Bedenken gegen die Schloßsrrihcit beibrachte. Sodann ging daS Preisausschreiben dahin, daß bei dem Rationaldenkmal die -Gcimmiitkrafl der deutschen Knust aufzubie- trn und den künstlerischen Gestaltungen Raum zu gebe» sei, welche sich nicht bloS innerhalb der Bildhauerei bewegte.* Statt dessen wird jetzt rin bloßes Reiterstandbild gefordert. Die preisgekrönten Entwürfe, welche ein Standbild de» großen Kaisers in architektoni scher Umgebung brachten, werden einfach beiseite geschoben. Und wem» früher eine engere Konkurrenz zwischen den Siegern vorgesehen war. so soll jetzt eine ganz neue Konkurrenz ansacichrieben. dabei dir Architekten ganz au-geschloffen und nur Bildhauer zuaelaffen »»erden I Wa» der Bundesraw jetzt für di« gänzlich veränderte Forderung anfübrt, sind lediglich Schcingründe. Sie verschweigen da», wa» die Spatzen von den Dächern pfeifen: man will dem Bildhauer Rudolf Bega» in Berlin den Auftrag zu dem Deukmcrl geben k Der Entwurf diese» Herrn ist aber bei derPreiSbewerduna lämmerltch durchgekallen. Er war der unzulänglichste. Seine flügel lose Phantasie, teme dürftige Gestaltungskraft wurden der gestellt«» hohen Aufaahe nicht entfernt gerecht. Kein Bildhauer von einigem stinke wird Neigung verspüren, sich nelien Herrn Vegas an der eriirukn Konkurrenz zu bctheiiigen. Weis; er za. daß, wenn er auch ein Meisterwerk liefcrle. doch das einer unfruchtbaren Fähigkeit »hgc.niältc Werk deS Herrn Begab vorgczogcn werden würde! Dein Reichstag liegt eS ob. sich selbst getreu »nd »iibckümmert um Alles Andere die TenkmalSbedingungen io festzuslcllen. da'; ein der Nation wür diges Kaiserdenlmal aus dem geeignetste» Platze errichtet werde. Tann bleibt Herl» Rudolf Begcis Mangels eigenen Könnens von selbst dors cts eoncours. Kernschreib- und Kernsprech-Berichte vom 14. Juni. Berlin Reichstag. Aui der Tagesordnung 2. Be- rathuuq des Gesetzentwurfs Letr. die Gewcrdcgcrlchte. K 1 der Vorlage, daß unter gewissen Voraussetzungen Gcwerbegcrichte errichtet werden können. Ein Anuag Auer und Genossen (t-oz.) will setzen: „sind Gewerbegerichte zu errichten". Ebcrlh u. Ge», (ircii.) beantragen, daß die Genehmigung deS OAöitatlitS, mittelst dessen die Errichtung der Gewerbegerichte zu erfolgen hat, nur ver sagt werden darf, wenn dessen Bestimmungen den Anforderungen des GcietzcS nicht enliprechcn. Treedbach (Soz.) erklärt die Vor läge für nnvvllkommcn. wenn man die Genierhegerichte nicht obli gatocisch mache. Die Gcinelndcn hätte» sich der neuen Einrichtnng aegenübcr vielfach ablehnend Verhalten. In anderen Fällen hätten die oberen Verwaltungsbehörden die Einrichtung der Gewerbe, gcrlcdle vereitelt. So wie d>c Vorlage jetzt laute, schasse sic nur Koninsion. Wie solle ein Arbeiter, der heute hier und morgen dort beschäftigt ist, die rechtliche Unterscheidung machen können, die durch die blote fakultative Errichtung der Gewcrbcacrichlc bedingt sind. Gewerbegerichte seien für alle Arbeiter von gleicher Wichtigkeit hoffentlich würden auch die ländlichen Arbeiter dntür gewonnen Eberty tfreis.): Für den Antrag Auer liege kein Bedürfnis; vor da die Vortage genau angcbe, unter welchen Voraussetzungen die Gewerbegerichte eingerichtet werden sollen. Durch Annahme seines Antrags werde auch jede Willlnr dcr oberen Behörden ausgeschlossen Knrtz (tons.): Im Prinzip könne man den obligatorischen Gewcrbc- gerichteu zustimmen. AuS ZwcckmcikigkcitSgründcn empfehle es sich aber, der Vorlage beiznttrien. Ob ein wlche-Z Gericht zu schaffen sei, müsse man nach den örtlichen Verhältnissen beurlhcilen. Staats sekretär v. Bvitichcr: Solange inan an den Grundsätzen scslbalte daß die Gewerbegerichte durch OrtSstatut eingesetzt werden sollen könne man die Konimunal-Auffichtsbehörden nicht so beschränken, wie cS durch den Antrag Eberch gescheht n solle. ES sei doch leicht denkbar, das; eine kleine Gemeinde den Beschluß faßt, daS Mewerbe- gcricht in eine Form zu Neiden, die offenbar fcblerhnst sei. Da müsse Gelegenheit rnr Reincdur gegeben werden. Für den Antrag Auer bestehe kein Bedürfnis;. Weigere sich eine Gemeinde, ans den Wunsch der Arbeiter oder Arbeitgeber ein Gewerbegericht rinzu- richten, so werde nut eine bezügliche Beschwerde die Vorgesetzte Be hörde die Sache in die ssand nehmen, v. Pfeilen tEcntr) erklärt sich gegen die Anträge. Kleine Gemeinden würden durch die Ein richtung von Gewerbegerichte» schwer belastet werden. Singer (Soz.): Durch diese Art kommunaler Selbstbilse werde den Arbei tern nicht geholfen. Die Borlage werde für die Arbeiter nur daun sigciiSrcich werden, wenn man die Gerichte obligatorisch mache Dr. v. Eun» lnl.) ist gegen die Anträge. Wo eS sich um ein Ge richt mit ZwnngSdefngnisscn handele, müsse dein Staate das freie Erwägnngsrccht gesichert werden. Dr. Hmmenlng (freu.): Von dem Wohlwollen des Ministers dürfe man eine so wichtige Ein- richlnng nicht abhängig macken. Sollte der Antrag Ebcrw nicht die Mehrheit finden, so beantrage er. dir Vertagung der Geneh migung nur dann znznlasscn. wenn daS Statut gegen daS Geich verstoße. Heine (Soz.) erklärt sich namentlich auch für die Ein führung der Gewerbegerichte für ländliche Arbeiter. An den nötlngcn Kräften zur Besetzung der Stellen der Gewerbegerichte fehle cs auch ans dem Lande nicht. Durch die Nichtheranziehnng der länblichcn Arbeiter würde daS Zustandekommen deS Gesetzes nur unlicbtam verzögert werden. Dr. Windlhorst erklärt sich für die Kommissions- Vorlage und den Antrag Harniening. Zu Gunsten des Letzteren zieht Eberty sclncn Antrag zurück. Minister v. Bötticher ist gegen den Antrag Harmening. ES bestünden dieselben Bedenken wie gegen den Antrag Eberty. Ter Antrag Auer mild abgelelmt, Bei der Abstimmung über den Antrag Harniening, für den 76. gegen 69 Stimmen, ergirbt sich Beschliißiinfähiakert. Außerdem 8. Berathung deS dciitich-schivcizclischen NirdcrlassiingSvertlcias. Berlin. Ter Kaiser kam heule früh von Potsdam nach Ber lin, nahm auf dem Tempelhoser Felde Tnippendesichtigmigen vor, besuchte die Pfcrdeaussicllung nnd begrüßte sodann die Kaiserin Friedrich, die früh cmS Homburg cingetrvsfen war. Auch die Kaiserin stattete der Kaiserin Friedrich einen Betuch ab. — Später wohnte der Kaiser der Tausseier bei dem Staatssekretär F-rhr. v. Marschall bei. — ES stellt jetzt fest, daß der Reichskanzler v. Eaprivi den Kaiser nach Rußland begleiten wird. — Die Zu sammenkunft deS Kaisers niit deni Kaiser von Oesterreich in Lreg- nitz ist bereits vor zwei Monaten beschlossen worden. — Die gnl- achtlichen Acußerungen der OberlaiideScicrichte und Oberstaats anwälte Preußens über die Frage der Einsühning der bedingte» Verurthcilung ergeben von 13 Berichten 12 entschieden argen die bedingte Vcnirlheilnng. — Bei der Kvlonialdcbatte im Reichstage batte Dr. Dohm behanptct, ein Vorstand-Mitgsted der Ostafrika- niichen Ptantaacngcicüschaft habe ihm mitgetheilt, die TobnkS- Plantagen in Ostafrika sollten unter die Leitung von erfahrenen Tabakspflanzern aus Schwedt und Bteradcn gestellt werden. Ter Vorstand der genannten Gesellschaft erklärt letzt, weder mit Dr. Dohm über eine koloniale Angelegcnhett gesprochen, noch die ange gebene Absicht je gehabt zu haben. — Tie Arbeiterschiitzkomnilssion deS Reichstags nahm heute nnveräiidcrt folgende Bestimmungen der Vorlage an: Kinder unter 13 Jahren dülie» in Fabriken nicht bcjchaftiat werden. Kinder über 13 Jahren dürfen in Fabriken nur bcichästigt werde», wenn sie nicht mehr zum Besuch der Volks schule verpflichtet sind. Die Beschäftigung von Kindern unter 14 Jahren darf die Dauer von 6 Stunden täglich nicht übersteigen. Der Reichstag soll dem Vernehmen nach am 29. Juni vertagt werden. — DaS dun Reichstag zugeganaene Weißbuch über Samoa umfaßt die Zeit von Amang IMS bis 22. April 1890. Die 15 darin enthaltenen Aktenstücke betreffen die einleitenden Schrille zur Abhaltung der Samoa-Kanscrenz, die Gcneralalte der Konsercnz, die diplomatischen Briefwechsel darüber und die Wiedereinsetzung des König» Malietoa. Berlin. Am morgenden Todestage Kaiser Friedrichs findet offizieller GcdächtnißgotkeSdienst in ver FklcdenSkirwe z» Potsdam statt. Man hofft, daS Mausoleum für Kaiser Friedrich bis zum 18. Oktober fcitigiustcllen. — Philosemitische Blätter batten berich tet. der Kaiser habe zwei vom Bildhauer Hcrpcr in Berlin für das Heine-Denkmal in Düsseldorf angeiertigte Skizzen persönlich in Augenschein genommen, mit großem Interesse betrachtet und die selben sich eingehend vom Künstler beschreiben lassen. Ter Kaiser habe dabei keine irgendwie ungünstig auszufassende Bemerkung ge macht, sondern sei in seinem hohen Jnlcrcssc für die Soche bis znm Schluß nicht erlahmt. Ter .Reichoonz.* erklärt diese Mit- thcilung für unrichtig und vollständig erfunden. — Eine Erwider ung auf die Broschüre Viäoant Oonsuies wird nächster Tage von milltärischer Seite erfolge». — Es verlautet, der Fcldpropst Bischof Aßm'mn sei zum Erzbischof in Posen in Aussicht genommen. Berli n. An; Bahnhof Slralau-RummclSburg brach heute die im Ban begriffene neue Reparatur-Werkstatt zusammen. Die am Bau beschäiüglen Maurer waren gerade beim Mittagessen, welchem Uinstondc es zu verdanken ist, daß bei der Katastrophe Niemand zu Schoden kam. W i e n. Dem „Jremdcnbl.* zufolge wird Kaiser Wilhelm im Herbst dem Manöver in Ungarn beiwohnen. — Das österreichische Eviscovat erläßt einen morgen von den Kanzeln z» verlesenden Hirtenbrief, worin die konfessionelle Schule gefordert wird. — In Warschau kamen Verhaftungen vor, die mit der Züricher Bombcu- Assaire zusmmnenhäiigen sollen. P aiiS. Frankreich hat die brasilianische Regierung anerkannt. London. Auch der Berliner „Standard*-Korreipondent erfährt, Tciitschland wolle Witiiland und das Hinterland an Eng land gegen die Anerkennung der deutschen Schutzherrschaft westlich voni Vlctoriosee bis nahe zur Grenze deS Koiigoslaates abtreten. — Hier verlautet, Bcmlanger werde die Führung einer von Nord- amerikaiicni geplanten Erpedition in's Innere von Afrika überneh men. — Amerikanische Meldungen bestätigen einen bevorstehenden Ansbruch eines allgemcinen JndlanerkciegeS, dessen Ursache im Mangel an Lebensmitteln zu suchen sei. Madrio. Ter Senat nahm den Antrag an, die Regierung zu ermächtigen, wegen Einsetzung eines intemationalen Schieds gerichts mit den Mächten in Unterhandlung zu treten. — In der Dcpl'.tirkeiikammer wurde eine allgemeine Amnestie für politische Vergehen zur Feier der Genehmigung deS allgemeinen Stimmrechts durch die Königiii-Rcgeulin beantragt. Belgrad. Tie serbische Regierung beanstraate ihren General» konsul in Pest, gegen die Maßregeln betr. die Schweine-Einfuhr als vertragswidrig zu protestircu. Berliner Börie. Im Anschluß an die Nachricht über angeblich? Differenzen der Kreditanstalt und der österreichischenBoden- kreoitmntalt eröfsnctcn spekulative Banken und namentlich Kredit- Aklien schwächer, während der Bergwcrksakticnniarkt trotz verschie dener ungünstiger Berichte zu Beginn eine ausgesprochene feste Tendenz zeigte. Tcuische Bahne» ruhig, österreichische auf Wiener Abgaben scvmächcr, im späteren Verlauf traten geringe Schwan kungen ein und daS Geschäft lag im Allgemeinen still. Jm Kassa- verkclir waren Banken schwächer. Dresdner Bank 1.69 niedriger, deutsche Bahnen ruhig, wenig verändert, österreichische meist niedriger, Jn'onstriepapiere still, ebenso österreichische Prioritäten. Privatdis kant lU « Proz. Nacbbörie still. — Wetter: Vormittags bedeckt, Nachmittags heiler, N.-N.-W.-Wi»d. Nronrfür» ». »». Ivl-ei-ds.» Nredl« M.1». ««a,»«». ISS.R. «-»». ira.aa. «,nuer —. c»«»»«» »8g;a. «v»c. ua». c>»i»r. 89,»a. r>«co»»» WM«. rre»dii. VI. lül.aa. Laur- ljZ.ea. Ilalirner —. Sltll. >Sal,:»., Äcnlr W.'-'S. «»leid« UXi.lS. At,ll«urr »7.». ««»»«>. r»!!!d.,r»e>> 80',' t>0, ro. vr<orl«Lte» —. Spanier 78-/,. v,«»»er <S2,l2. t.'ee»«a»r» aia.na. EScompie a>8,7». Fest, >Sri!»uk,eu «eailua.i weifen »er ZonI rtiM, »rr Septir.-Deetr. 2Z.7N, »epaiiptc». «»trllii» vrr Juni 87.0», »er Scptcmber-Decir. 87,70, ruhig. Riibal pcr Juni 89,7.1. »kr Septemlicr-December «AM, ruhig. « m «I r r » a n.. «r-»ue!en «s»luh>. «rijeu »er »iovemter I»7. «ocit« »er vttobcr per LISrz 128. OertlicheS und Sächsisches. — Se. Kvnigl. Hoheit Prinz Friedrich August, der be kanntlich znm Batalllanskommandeur im Schützcurcgimentc ernannt worden ist, nahm gestern Vormittag an einem Liner im Offizicrs- kasino des genannlcn Regiments Tbcil, wobei er zun» ersten Male Schützennnisorm trug. Vorläufig bleibt Se. Königl. Hoheit indcß noch zur Dienstleistung >m Garderegiment befehligt. — Oberstleutnant z. D.v. Grünenwald erhielt den Königl. preuß. Kraiicuorden 3. Klasse. — Das Eointhlirkwnz 2. El. deS AlbrcchtSordenS erhielt der Sckrelär bei der lauert. Botschaft in Konstantinopel, LcgationS- rath Prinz von Tburn und Taxi». — Ter verstorbene Professor Arnold war 1823 in Drehbach Im Erzgebirge geboren und nachdem er die Chemnitzer Gewerbe schule besucht, studirle er auf der Kgl. Bauakademie unter Semper nird Heine Architektur. Von Semper wurde er mehrfach bei Bauaus- iührnngen, z. B. beim Bau des bekannten Römischen HauscS an der Bürgerwiese, praktisch verwendet. Er errang 1819 den großen StaatsvreiS, der ihm das Stipendium zu den Studien nach Ita lien, Süddcntschland, Belgien nnd Frankreich verschaffte. Noch vor der Hcimlchr erging 1853 an ihn der Ruf als Lcbrcr an die Kunst akademie, 1861 wurde er ordentlicher Professor. Er wirkte als sol cher bis 1885, er pflegte insbesondere den monumentalen Thcilder Architektur und den Unterricht in der Perspektive. 1885 löste ihn eine jüngere Kraft, Prof Weißbuch, ab. Van feinen Kirchcnbautcn sind zu nennen die Kirchen in Staucha, Wantewitz, Eppendorf, Voigts dorf, Falkcnsleiu i. V , Potschapvel, Gcorgcnthal, Wehlen a. d. Elbe, Altendors bei Ekenmitz, Lengeseld im Erzgcb., Eichdorf, Pfassrada. Hermsdarf bei Franciistcin, Löbtau bei Dwsden. Fenier rcstaunrte er den Dom zu Meißen und die Stadtkirche daselbst; die Sophien- kirche 'i> Dresden. Kniiigimdenkirche zu Rochlitz, Mntthäuskirche zu Friedricystadt-Dresden und andere. Zu den gestern erwähnten Profiindanlen Arnold'S Krcuzschule in Dresden, die Scndig'iche Villa Qiiiscüma mit dem PortituS in dcm Kömgspart zil Schandau sind mehrere Villen in nnd bei Dresden (darunter Emmaus in Obcrblaseivitz) und vor Allem das Schloß Eckberg in Loschwitz zu erwähnen. Aus Verlangen des Besitzers, des PrwatuS Sauchay aus England, führte Prof. Arnold den Ban des EckbcrgschlosieS in eng lischer Gvlhik auf nnd zwar nach dem Muster eines Schlosses, das Herr SoiichaN in England besessen hatte. Auch in kunstgewerblicher Lhätigkcit trat Prof. Arnold hervor, namentlich mit Entwürfen von Altären, Kanzeln, Taufsteinen nnd anderen kirchlichen Gegenständen. Ursprünglich Anhänger der Renaissance, verwendete er bei eini gen seiner Bauten den gothischen Stil. Von seinen litterarischeu Arbeiten seien Arnold'S großes Werk .Der herzogliche Palast van Urbino" (nach eigenen Ausnahmen mit Tert) und das Baptiste rium von Sienna (ebenfalls nach eigenen Aufnahmen mit Text) erwähnt. — Gegenüber den ablehnenden Beschlüssen der Arbciterschntz- kamiiiissian de» Reichstages über die Sonntagsruhe der Angehörigen des KausmannSstandeS sind uns eine Anzahl von Beschwerden und Klagen von einzelnen Mitgliedern desselben zugegangen, deren Berechtigung nicht zu verkennen ist. Wir ent nehmen einer dieser Zuschriften folgende Ausführungen: „Arbeiter" baden bei Festtagen von Sonnabend Mittag biS znm dritten Feiertag Ruhe, während der HandliinaSacbilse eS vankboo: anerkenne» tz pim xx gipTlhiisiur^ TSp u> -„rfMWig-
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