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Dresdner Nachrichten : 13.07.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189007134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900713
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-07
- Tag1890-07-13
- Monat1890-07
- Jahr1890
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- Dresdner Nachrichten : 13.07.1890
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35. Jahrgang, «ufl. 48,500 Stück. 6 Oguplstfl LH/L8 ^Ilst.)iöniA^i,signk:9in 18. rstzrilc v. contobüllNern Dresden. 1890. »r» krsialiston <r> atl» und träne«. Varl ri»vl, vresäoo, >Va»8trs886 12. -f-M Lmr.8->mw».r.^., Uokliot. IRibliik »8SS. vsster t'ii^kniltzniuüitrirli 8 »«rn«tvIi»i»II»vlL ^ »»11 ttbvr trnokrwnil. nietit Irlodonck. »Ititmit: 8»rl«i,»tr. 10. ^mslisnstr. 19, ^r«Ioü»u«n»tn.4v. Kennt. - n«lnrlot>»tn. tOlndtdörlitr). korck. korlLvk HLvdr. von W ksire SVMkliM WM. ö, I.» lim I1IUI8V äos Roslrmrunt» 0»8«mozkor) « ompkeblt seine 8alid,a> I'nl^lv,-- und OtintlUer-lHübel ^ v einer zrvnvi^ton Neneklun^. « V^s!vtiLnä1un§ mit?rokisrLtudöQ. tSosliitirltol«; v«-i »9vn,I« 1» vl. Lievülir tüi ivtu« ^»tui ««>»»«;. SS Vrvsävii, 8ok8tl'U88v 6, I. ^ornspvocliiloUo 1117. I. ^nnvn«'ou-1!xpi'<1ltl«rn für alle ^oikun^vn. II. IMlet-Verltauk lür «lin Dro^ünor Hioadsr. III. KNei-ten-l «ntrol« nntor tj.vunüs. IV. (oUretlon «1er Kililm. l ancke^latterle. 8»«4««W«Ut««srsrsW« -A AI«rjt»Gli'»ss«?74 l1'orn8pr«l;lt8l6llv 321). Sir. 1S4. Auslassungen des Fürsten Bismarck. Hofuachrichten, Feier des SedausesteS, Fericnkalouien, Beeienobstauöstelluug. Hauptgeichworcne, Brief aus Saßnitz. Gerichtsverhandlungen. Tagesgeschichte. Sonntag, 13. Juli. Politisches. »Als ich das Thor der Parkmauer hinter mir schloß, iah ich noch einmal zurück, in dem wehmüthigen Gedanken, welch' unge heuere Kiest, wie viel Genie, Arbeitslust und Energie in der Ein samkeit von Friedrichsruh latent bleiben." Mit diesen ernst- cmpfundenen Worten schließt der Berichterstatter des „Frankfurter Journals" seinen jüngsten Bericht über den Besuch beim Fürsten BiSniarck. Er hat Nechr. Auch das deutsche Volk, die ganze Welt, soweit sie mit reinem Gefühl und freiem Blick des gewaltigen Mannes Werden und Handeln verfolgten, sehen mit Wehmuth, wie in gezwungener Muße sich eine Kraft zerreibt, die berufen schien, noch ans lange Jahre hinaus des Deutschen Reiches Schick sale zu leiten. Es ist ein Drama, erschütternd wie die Ge dichte deS SophocleS, dessen fünfter Akt sich jetzt abspielt. Die Welt, welche die Größe der Individuen »ach den eigenen, kleinen Motiven misst, kann sich nur schwer daran gewöhnen, daß zu einer Zeit, wo sie dem Schöpfer der deutschen Einheit schon Nekrologe in Bereitschaft hielt, der Vorhang von Neuem cmpor- ranscht und daß auf der Szene in alter Lebenskraft der alte Held sieht; wie Franz Moor seinem alte» Vater, so nift sic ihm zu: »Willst Du denn ewig leben?" Ein kleines österreichisches Blatt wies unlängst darauf hin, daß die wirkliche Herzcnsneigung zu großen Männern, daS, waS wir Liebe nennen, gerade durch ihre Schwächen erzeugt wird. daß. weil der große Bismarck doch auch nur ein Mensch ist, weil er Gemüth besitzt wie andere Menschen, ihn die Seinen lieben. EL mag eine menschliche Schwäche sein, daß Fürst Bismarck jetzt, wo er in Ungnade siel, nicht von Dem lassen kann, wus durch mehr als 4 Jahrzehnte sein patriotisches Herz erfüllte und seinen Geist z» rastloser Arbeit zwang, eS mag auch eine menschliche Schwäche sein, wenn aus dem Gefühl tief gehender Bitterkeit ihm manch' Wort entschlüpfte, das besser un gesagt geblieben wäre, und das — man darf dies nicht vergessen — von seinen rastlosen Neider» und Feinden weitcrgelragen, ent stellt und gegen ihn auSgclegt wurde, — aber cs ist undankbar »ud setzt das deutsche Volk herab in den Augen fremder Nationen, sich an solchen Aeußcruiigeu sestznklaininccn und hämisch an dem -kränze zu zerren. Len langst die Göttin der Geschichte für Deutsch lands großen Sohn bereit hält. Tic Bitterkeit mancher Acnßcrungen des Fürsten BiSmarck ist menschlich verständlich, sie ist umso mehr verständlich, wenn man sie znrncksührt auf jene Leidenschaftlichkeit, welche große Na ture» kennzeichnet und die allein im Stande ist, gewaltige Aus gaben zu bezwingen. Wohlwollende Freundlichkeit und licbens- iv iroigcs Entgegenkommen kann wohl in friedlichen Zeiten die Gegensätze versöhnen und die Gemächer erfreuen, aber sie schasst u chr neue Gestaltungen, greift nicht mit der Macht eines Tänions e » in die Geschicke der Menschheit. Wird jene Leidenschaftlichkeit gtzt, wo die Weltbühne ihrer Bethätigung entzogen scheint, auch hier und da in unbegucmer Weise sich äußern, so darf man darüber nicht vergessen, wie nur durch sie cs möglich wurde, daß aus dem verspotteten Bundesstaate ein Reich sich entwickelte, welches gebietend un der Spitze der Nationen marschirt und daß die Worte, welche Fürst Bismarck zu fremden oder einheimischen Berichterstattern spricht, einzig dem patriotischen Wunsche ent sprungen sein können, seinem Vaterlande auch nach seinem Ab gänge noch zu nützen. Unter solchen Gesichtspunkten fasse man das neueste Gespräch des ehemaligen Kanzlers in's Auge, erwäge man, daß Fürst BiSmarck das unzweifelhafte Recht,kja unter Umständen die Pflicht hat, seine Ansichten zn äußern, und halte fest, welch' schwerwiegendes Gewicht den Worte» einer historischen Persönlichkeit von seinem Range beiziilegen ist, dann wird das Urlhcil nicht schwankend sein. Mit einer gewissen Bitterkeit sprach sich Fürst Bismarck über die Presse aus. Er wirft ihr Feigheit vor, weil selbst diejenige» Blätter, die sonst sich an ihn herandrängten, jetzt nach seinem Sturze ihn anklässcn und ans geschäftlichen Rücksichten nicht den Muth der eigenen Meinung zeige». In vielen Fällen mag der Fürst Recht haben, nämlich wenn er an jene Blätter denkt, die einst sich von den Brocken nährten, die von seinem Tische sielen; aber diese Soldprcssc hat er früher selbst benutzt, er muß sie kennen' und bei der Verachtung der Menschen, die ihm eigen ist, cs vorans- wissen, daß sie den gestürzten Riesen meiden werde, als sei „die Pest bei ihm ausgcbrochcn". Im Einzelnen aber ist das herbe Ur- Ihcil nicht zutreffend. Die Prcßprozessc, welche Fürst BiSmarck in der Zeit seiner amtlichen Thätigkeit mittelst lithographirter Straf anträge anstrcngte, sind immerhin ein Zeichen dafür, daß es in der Presse aller Parteien Männer gicbt, die den ehrlichen Manncsmuth nicht verleugnen. Darum muß daS Urtheil in seiner Allgemein heit verletzend wirken. Daß bis jetzt Niemand von der deutschen Presse znm Fürsten BiSmarck ging, mag in der von vielen Seiten getheilten Ansicht seinen Grund haben, daß derselbe Vertreter der fremden Presse bevorzuge »nd deutsche Journalisten nicht empfangen wolle. Manche» Blatt mag auch unter dem Eindrücke, der sich o»S den Gesprächen mit den russischen und französischen Inter viewern ergab, der Befürchtung Raum gegeben haben, daß Fürst Bismarck ln eine Art von Fronde gegen seinen Nachfolger eintreten werde »nd es mag im Banne dieser Auffassung sich gegen eine solche Wendung erklärt haben: das geschah aber in vielen Fällen sicherlich nicht auS Feigheit, sondern auS patriotischen Erwägungen, deren Berechtigung doch immerhin Gegenstand det DiScnssion bleibt. Zu den im gestrigen Blatte unter »Tagesgeschichte" mitge. theilten Aenßernngen liegen Ergänzungen vor, die »um Theil von bobem Interesse sind. Ten Theil deS Gesprächs Über daS englisch- dcntsche Abkommen und die vielfach austauchcnde Andeutung, daß hinter denselben geheime Abmachungen steckten, erzählt der Bericht erstatter folgendermaßen: Fürst BiSmarck sah mich einen Augen blick erstaunt an und lachte dann, als amüsirtc er sich über die Naivetät dieses Glaubens. »Nu», ich kenne Herrn Salisbury als einen Minister, der sehr gut sich zu wahren versteht und genau weiß, was er dem englischen Volke zutrancn darf. Uebrigens, käme Gladstone wieder an's Ruder, so würden den eventuelle Ab machungen wenig kümmern... Aber (kurz abbrcchend) ich weiß da von nichts Näheres". Fürst Bismarck, der doch von der Diplomatie etwas versteht, hat hiermit unzweifclhast den Nagel aus den Kopf getroffen. Diese Bemerkungen waren die Einzigen, die über unsere äußere Politik fielen: um so lebhafter aber beschäftigte sich die Unterredung mit den neuesten Ereignissen auf innerem Gebiet. Fürst Bismarck bekräftigte hier von Neuem, daß er in der Frage der sozialen Gesetzgebung einen anderen Standpunkt ein- nehme als der Kaiser und seine privaten außcramtlichen Berather. Es wäre lächerlich und frivol, dem Schöpfer der ganzen neuen Sozialpolitik und Verfasser der herrlichen Botschaften Kaiser Wil helm deS Ersten Feindschaft gegen die Klasse der „Enterbten" zu imputircn. aber cs steht fest und fand jetzt neue Bestätigung, daß Fürst BiSmarck noch auf seinem alten Standpunkt steht, daß iu gleicher Weise wie auf den Arbeiter auch auf die Interessen des Arbeitgebers und auf die Conkurrcnzsähigkcit unserer Industrie gegenüber der fremdländischen Acht gegeben werden müsse. Fürst Bismarck war Gegner der Kaiserlichen Erlasse vom Jebmnr, er bekennt es offen, und er hat die Redaktion derselben nur übernom men, um die ursprünglich beabsichtigte Fassung zu mildern. Er glaubte nicht, daß sie bei den Wahlen eine Wirkung ausübcu würden, wie sie der Kaiser erhoffte, er fürchtete vielmehr, daß die Begehrlichkeit der Masten durch sie nur gesteigert würde. Fürst Bismarck schlug selbst die Emberufung der internationalen Eou- screnz nur vor iu der Voraussicht, daß dieselbe durch ihre Bcrathinigcn Wasser In den Wein gießen würde. Der Fürst nennt die Ergebnisse der Confereuz gleich Skull und bezeichnet sie als eine einzige Phraseologie, er hält nach wie vor ein kräf tiges Sozialistengesetz für das noihwcndige Correlat zu der sozialen Gesetzgebung. Diese Darlegungen sind gewiß von tiefem, historischem Interesse. Wie weit Bismarck mit seinen Anschauungen Recht oder Unrecht hatte, das zu entscheiden, bleibt allcrdiugs der Ge schichte überlassen. Bo» hohem Interesse ist auch die Bemerkung des Fürste», daß er eventuell sich von einem der Bundesstaaten — eS ist wohl Ham burg gemeint — in den Vundcsrath wolle entsenden lassen For mell steht diesem Wunsche nichts entgegen und cs wäre vielleicht ganz wüiischenSwcrlh. daß Fürst BiSmarck in dieser, nicht von Parteileidenschostcn durchfurchten Körperschaft seine Autorität in sachlichen Fragen geltend machte, aber ein selisamcs Schauspiel würde es immerhin biete», wen» er als Vertreter eines kleineren Bundesstaates einmal seine Stimme gegen Vorschläge Preußens in die Waagschale würfe Fürst BiSmarck wird noch nicht zum letzte» Male gesprochen haben und das Ohr der Nation wird eifrig und andächtig lauschen, was der alte Held von Friedrichsruh zu ihr spricht. Tenn auf ihn paßt das Wort des großen englischen Schriftstellers Jnnins: „Solche Männer können nicht entehrt werden. Sie wurden entlassen, aber nicht um ihr Ansehen gebracht." Lantcrberg a. H. Der Ncichskommissar v. Wißinann hatte gestern stärkere asthmatische Beschwerden. Heute ist lein Zustand befriedigend, indessen ist derselbe immer nach bettlägerig. Der Adju tant des Neichstommissars. Dr. Bumiller, ist ebenfalls noch znm Besuch cingetrvsscn. Wien. Ter Karlsbader Korrespondent des ,.N. W. Tgbl." erklärt sich von kompeteiiler Seite für ermächtigt, die Gerüchte über die Abdankung des Prinzen Ferdinand entschieden zu denientiren. Pari s. „Figaro" läßt sich ans Karlsbad melden, der gestern beim Prinzen Ferdinand stattgesiliidene Familicnraih, welchem der rcgieiende Herzog von Sachscii-Eoburg und die Prinzessin Elemcn- kine, Mutter des Prinzen, beiwohnten, habe sich einstimmig für die Abdankung des Prinzen ausgesprochen, welche als nninillclbcir be vorstehend gelte. Rom. Wegen geheimer Bethciliaung an Nänberunthnten wnrdcn in der Provinz Palermo ein Bürgermeister und zwei Prie ster verhaftet. — In Genna sind Depcichcn ans BnenoS-Anres kiiigclausen, nach welchen daselbst eine Revolution ausgebrvchcn sc!. — Easati soll ans Befragen erklärt haben, daß nach seinem Dafürhalten bei dem deutsch-englischen Abkommen England den Löwenantheil erhalten habe. Londv n. Heute Nachmittag 3 Uhr hat die öffentliche Trau ung Stanley's in der Westminster-Abtci stcittgefimdc». Die Berliner Börse zeigte heute festere Tendenz. Es fanden mehrfache Deckungen statt. Ter Rückgang des Goldagios in Buenos-AyreS beunruhigle das Geschäft geringfügig, Banken gingen etwas über die gestrigen Schlußkurse hinaus, Bahnen still, behaup- tet, Bergwerke rcscrvirt, fremde Renten erholt. Im Cassaverkchr Banken etwas besser, Bahnen still, für Jnduslricpapicre wenig Inter esse, Bergwerke matt, deutsche Fonds meist schwach. Privaldiskont 3V» Proz. Nachbörse fest. — Wetter: regnerisch, Westwind. u r -I » r i u r « ». M. iiilbeuda.i zjredli eea.ao. EiaalSb. 205,25. Lomd. tlg.k». Galizier —. Spnpler 07,ja. «»rar. Nu». »Iltzr. 89,0V. rircaato 219,8«. »rrSdn. «k. lvi.iiv. Laura Italiener Fest. Gar««. >ei»lu».> Rente 91,M. «ulen,» IÜS.9». Italiener SZ,OS. Staat», bahn bei,25. Lombardes ovv.liv, »o. Prioritäten —. Spanier 15,vü. Ggtzvtrr b»7.8r. oit-waucn 579.0«. <jSc°m«,e S2V.VV. Krst. «mNrrdaw. «rabotir» iSHlnßi. wetze» per Novcmder 201. Molzen »er Lciober >27, per März >2«. 2 Fernschreib- und Fernsprech-Berichte vom 12. Juli. Berlin. Die Nachrichten über das Befinden des KnistrS lau ten vorzüglich. Auch während seiner jetzige» Reise erledigt er die lausenden Regfernngsgeichäfte und nimmt die Vorträge der Kabi- nelScbcis entaegen. — Die Ernennung de? bisherigen Gesandien bei de» Laplatastaaten. Lcgationörath v. Nothenhan. znm Unter- staaisiekretär des auswärtigen Amtes, alS Nachfolger des Grafen v. Berchcm, steht binnen Kurzem bevor — Generalleutnant Goltz, mit der Vertretung der Geschäfte der Generalinspcttion des Inge nieur- und Pionier-Corps und der Festungen bcaui tragt, erhielt das Großkrcuz des sächsischen AlbrcchtSordcns. — Die Denkschrift, Ivelche vom auswärtigen Amte zur Beleuchtung des dentsch-engti- schcn Vertrages nnsgcarbcilet wird, soll erst dann veröffentlicht werden, wen» der Vertrag vom englischen Parlament feine formelle Sanktion»»»» erhalten hat. Tie Dcnlichrist bezweckt, die Motive darzulegen, welche einerseits für die England gemachten Zugeständ nisse und andererseits die für Deutschland gewährten Entschädigungen maßgebend gewesen seien. Berlin. Das Biindesschießen wird morgen beendet. Nach mittags 2 Ilhr wird der letzte Schuß abgegeben. Die Festbanten bleiben cihallen; es bat sich dafür ein Eousortium gebildet. Eine Deputation der ungarischen Schützen wurde heute vom Oberbürger meister Tr. v. Fvrckenbeck empfangen, »in sich zu vcrgbichicdcn. Die Zahl der Jestjcheiben hat verdoppelt werden müssen, da sonst bei Weitem nicht alle Schützen zur Abgabe eines Schusses gelangt Wären. Unter Denjenigen, welche auf de» drei Frststandscheiben bis her die besten Schüsse geihan, befanden sich zwei Sachsen. Privatnß Plog-Chcmnitz und Knvferschmicdemeistcr Lehmann- Pirna : dieselben haben Anssicht aus hohe Ehrennreiie. Die 4 besten Schüsse von allen bisher aut Standicheiben abgegebenen wurden aus der Fcststaiidschcibe München getha». Von de» vier Schützen sind wiederum zwei Sachsen: Kaufmann Grn»ewaldt--Cbemnitz und Restaurateur Hochtritt-Borna. Ans der Fcststandscheibc Leipzig sind bisher nur wenig gute Schüsse abgegeben worden; den dritt beste» Schuß rhat Büchsenmacher Freyer-Oichatz. Preislicher er hielten im weiteren Festverlauf Jnng-Jreiberg und Tanbner- Chcnmitz. Koblenz. Infolge rapiden StcigenS der Nebenflüsse des Rheins, namentlich deS MatnS »nd deS Neckars, sowie deS im Nheinthale selbst in den letzten Tagen niedergegangenen wolken- bruchartiaen Gewitterregens wird eine Ueberflnthnng des Stromes i» der Rheinniederung befürchtet. Die nvthigcn Vorsichtsmaß regel» sind getroffen. ^ertliches «ud Sächsisches. — Wie bereits mehrfach gemeldet, tritt Se. Majestät der König die Reise in daS Erzgebirge bez. Vogtland morgen früh von Niedersedlitz 5 Uhr 20 Min. mittelst Exlraznges an. Tie Fahrt erstreckt sich über Flbha direkt nach Olbcrnhaü. Von dort ans beginnen die Wagciitanre» unter Berührung von Grüntlial, Nothcnthal, Rüben»» n. s. w. nach Marienberg. In Annabcrg, wo daS erste Nachtquartier im Holet „Museum" genommen wird, erfolgt die Ankunft Abends gegen 6 Uhr. Am 15. Juli erfolgt Vormittags das Eiutreffeu deS König!. HoszngeS auf dem Bahn hose MarlerSbach-Mittwcida. lieber Grünstädtc!. Schwarzenberg, s Aue. Eibcustock u. s. w. gebt die Fahrt nach Schönhaide weiter. Bau Schönhaide nus, woselbst ein Frühstück eingenommen wird, wird Se. Maieslät der König, geleitet von Herrn Krcishauptmanu Freiherr» v. Hausen, eine Fuhrt über ReiboidSgrün nach Nauten- traiiz »ukernebmeii und von hier nuS ungefährl 4 Uhr mittelst Svndcrzuges nach Schöneck Weiterreisen. Se. Majestät der König trifft Nachmittags 4 Uhr 40 Mm. auf der Stalion Schöneck ei» und bcgicbt sich nach erfolgter Begrüßung mittelst Wagen» in die Stadt Schöneck, woselbst der Friedrich Angnst-Stein befliegen nnd die Eigarrenfabrik von Onaiidt nnd Mcingelkdors besichtigt werden soll, vilsdanii wird die Fahrt nach Oclsintz fortgesetzt über Schil- bach, ArnoldSgrün. Raasdorf nnv Boigtsderg, nnd findet in alle» diesen Orlen feierliche Begrüßung Sr. Majestät statt. Das Ein treffen in^Oclsnitz erfolgt 6 Mir 40 Min. nnd findet dort an der von der Stadt an der Ptaiien'ichcn Straße errichteten Ehrenpforte feierlicher Empfang statt. AlSdann Weitei fahrt bis zum Hotel znm goldenen Engel ons den, Marktplätze, woselbst Se. Majestät über nachte» wird. Während der Ahcndstnndcn Abhaltung der von der Stadt veranslattcten Festlichkeiten. Am IO. d. M. Bormittags 7 Uhr Morgenmnsik und um 8 Uhr Abfahrt zur Besichtigung der Eorsctfabrik von Moritz und Albin Händel, sowie der Tcppichfqbrik von Koch nnd te Kock.. Abreise L-10 Ubr mittelst Exlraznges ab Bahnhof O^elsnitz nach der Haltestelle Naundorf nach Nerabschic dnng der Behörde» re. Se. Majestät trisst Mittags 12 Uhr 10 Minuten in der Barlmüble ein und l»egiebt sich von da nach Greiz mit Ertrazug, »in dort zu kurzem Besuche bei Sr. Durchlaucht dem Fürsten Heinrich abzusteigen. Ter Weg von Greiz nach Elfterberg wird mittelst SonderzugeS znrnckgelcgt nnd erfolgt in Elstcrberg die Ankunft um 2 Uhr 35 Min, Nach einem ungefähren Aufent halte von l'/r Elnnden wird Sc. Majestät zn Wagen über Klein - Gera nach Netzschkau sick^ begeben , wo ans dem Markt platz der Enipsang durch die Stadlbehörden slatnindet. Nach einem Besuche Ihrer Erlaucht der Gräfin Elnabetb in dösigem Schlosse wird die Besichtigung der Fabriken der beiden Firmen Gebiüder Nebel und Sonntag und Löscher vorgcnommcn werden. Die Abreise geschieht durch Extrazng. Am Mittwoch übernachtet Se. Majestät, von Netzschkau kommend, in Miltweida und zwar in der Villa des Herrn Eommerzicnrath Decker. Donnerstag früh wird Sc. Majestät der König sich nach Frankenau zum Eommer' zienrath Starke begeben und bei der Rückkunft die Möbel- nnd Stiihlwaarcnsabrik von Franz Winklers Nach!,, sowie die mechanische Kratzenfahrik und die Bainiiwollenspiiinerei mit feinem Besuche bc- elue». Auch ist eine Bcsichtiaung bei Mittweidacr Kirche »nd der König!. BezirkSanstali gcplain. Nachdem Sc. Majestät noch die Vorstellung de, städtischen Kollegien eiitgegcngcnommcn und ein ,leso»m>i- cliiuitairo gegeben bar, wird Mittag? 2 Ubr bereits die Abfahrt nach .Hainichen erfolgen, woselbst sich Sc. Majestät ohne Aufenthalt mit der Bahn nach Roßwcin begiebt. Von dort erfolgt Abends sftt Uhr die Rückfahrt über Meißen nach Dresden bez. Niederscolitz. — An dem gestern Abend bei den König!. Majestäten im Lustschloß Pillnitz abgehaltenen danmnk, nahmen gegen 100 Personen Theil. Äußer den Königl. Majestäten gewahrte man von der Königl. Familie Ihre Königl. Hoheiten Prinz Georg, Prinzeß Mathilde, Prinz Friedrich August nnd den hier eingctros- scnen Erbcnoßhcrzog von Hessen. Tie Ballfestlichkeit mit Souper fand im Äergvalais statt Die Tafelmusik suhlte die Kapelle des SchützenreginicntS ans. Unter den Geladenen waren ferner zu bemerken: KulluSniiuisicr Tr. v. Gerber, Ezc. und Töchter, der Könlal. vrenß. Gesandte Gras Dönhoff, Exc. lind Tochter, General v. Wolf und Familie. Oberst Schmolz und Gemahlin, Oberst Edler v. d. Planitz und Gemahlin, der österreichische Geschäfts träger Tr. v. VclicS nebst Gemahlin u. A. m. — Sc. Erccllenz der Königl. Bayr. Gesandte Frhr. v. Niet hammer hat einen mchrwöchcntlicheu Urlaub angelrelen. Für
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