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Dresdner Nachrichten : 26.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189006262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-06
- Tag1890-06-26
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- Dresdner Nachrichten : 26.06.1890
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L»t»i»»U»»,, «.lckLNN«»»,. v-rk«»»rrt«t. «ZnmLoiltS«. d,L»kurldtilMiniz - - - - «onnia,« bi« rrv Är. ktrosier«.», »in dl«8,Wr. T>« >>l mnakliikr «Slibkin , iag« odrr „ach yeliiaa , lliilerm Lina, ,iti»LkIiinb Pi», «ntundiaunoe» oul t tzite Seilt 20 Pi,, iiine ' lur dl« »aiiililaaiae Slusimtn»? der An»« »in wnd »im> pea«>>e». Au«' wLri!o«A,Ni»id,«»u>,»anliw^e a«o«n lvurhelbttaiilu»,, dinii, Bricummer» oder Posrenizttiilu»«. ftiir Rpckaade «maelandter Tchrtkt- Itgckc keine BrrbindNG«». klttkiindiuunaen »ciime» »niiimUtche l nie «ermiliriuinMellen an. Zkmwrrciilreüe Nr. n. iss I LIUödUpö»»- 0 von 1» 9r an. ^ » »LvFv» » IS» »n «ufl. 48.LV» SWL I, 8. kllvxvr jllll., Nliimijlr I». 5. Trci-den, 1800. V«t«» vnnmtlo Mr Olanrdells livil ksindsit. » Lttvr sa I»qx. LSiIsXiiclittdiicli Obstlcolteroi, I1«a»rIS»ill>r b. VrssSeo. 6rrrantis: n Kortinfrels rur-iiaknskme. Ix>äerm»reii.8p«ki»IiM! I kkotoxrapdis-^lbums. — vawoutasodoo. ir«I«e-^rtikvK. —— isnular» KM§», ^ ld»«» krok. vr. KStzr'8 vi «Ziilill-MrlllAl-lrtziblsäUktz Rr. 177. Herr Von Scholz, Finanzminister Miguel, Mililäivorlagedebatle. Helgolands Erwerbung. Bebel, Ranbnioroverincl.. Kirchen- und Pastoraleoiiicreiiz. V)crichisverhandlnngen. Tngesg w. NSMrrt, Liioli». n. l^l. krvii99. llofj>^oto§ral)k,j 8 Vrv««lvn, kriik«r8lr»ü8v 49, I. Ii!1a!;e. ILvilln, ss «tpr>k«rpI»tL LS. . .. ,, . ^SL2 LMSDS 00Ntt08810MI'1o HrNIpt-^16tiovIgA0 2» diol,ln^.9t.r.^8>« 2«. TomicrStag,26J»»i. «zWlii>e>IesI^el> l» «ottkr^Ak-oittLiLc, 0Ir»»I«eber l'I»««, ^k!8 L >eN«rs<it. Hosnachiichren. Aba«. Gehlert und gcichichle. „Ein toller Einfall". Srra»N,or»li«« Ik^ave» Nk PolittschtH o, »«>» 0««re» » »!»»i>a. Miguel und Scholz — dielen beiden Namen wird man ln den nächste« Tagen unzählige Male begegnen. Von dem früheren Finanzminister Preußens, Herrn v. Scholz, wich eS jedoch binnen einer kleinen Weile still sein. Auch von ihm gilt das Wort: Wer in Preußen einmal gegangen ist, kehrt nicht wieder. Herr v. Scholz bellen. Wie er sich zur Böneiibcsteiicrmig stellen wird, dürste, beiden gegenüber stark genug. Rußland könne einen Verthcidigimas- dcn Prüfstein abgcbcn. Jedenlalls ist Miguel ganz derj krieg erfoigieich führen, nicht aber einen Angriffskrieg, Aehnttch Mann, die ain meisten anSgefabrcncii Gcleüc der weichlichen! liege» die Tinge für Frankreich. Prinzipiell sei es richtig, alle Finanzpolitik oilszngcbcn und die Steuerreform da zu beginnen, wo waffenfähigen Deutschen ausznbllden. Tie Dienstzeit sei aber zu für Preußen am Nölhigsrcn ist: bei den du ckten Stenern, der lang und sas Institut der Einjährig-Freiwilligen, das nur den Be- »e Einkommensteuer. Miguel wird die Scholzdchc Ausgabe wieder! sitzenden zu Gute komme, beweise die Möglichkeit tür eine bcdeu- cnittichnien und hoffentlich zu einem besseren Ende fuhren. Mn» tende Verkürzung der Dienstzeit. Der übermäßige Paradcdiill > weiß, daß Miguel das Amt erst angenommen hat nach längeren werde mit Recht getadelt. Man sollte die Freudigkeit am Sol- ,, . ^ ^ ^ , . i eingebcndc» Verhandlungen mit dem Reichskanzler nnd dem Kaffer, - datcnbcrns söidern, dann würden auch die Selbstmorde in der verichwtnbet tn s Privatleben, er wird sich weder von in- noch ,yon» die Glnndb'gcn nicht nur einer nmiaffenden Stenerresorm.j Arnree aushören. Das Messing an den Uniformen sei zu beseitigen, ausländischen Journalisten interviewen lasten, sondern sich der > sondern auch der davon untrennbalen und ihre Voranssesinng bil-^ Es ici überslüisiger Prunk und Flitter und gefährde das Metren 5-ieilung seines Augenleidens widmen. Sonst ist er ein noch'dcnden Reform in der preußische» Schul- und Verwaitung-geieh-. der Soidoten im Kriege. Die Erklärung des Schatzsekcetärs, daß rkistiaer Monn van 'gabn-n in, Nnrknan IM„N, or knaar! Hebung vereinbart worden t.ud. Ucber das Verhäitniß zu», Schah- die Getrcidczöllc eiserner Fonds in den Neichseinnahmcn sein soll, ruuiger Mann von tw ^avren, tm vongen -sahre wrnoc er ,ogar Reichs sind Ausllärnngen abzuivarten - mag der gute! werde böses Vtnt machen. Die ärmeren Volksklasse,, trügen alle zum .jüngsten Ecutnant , natürlich in der Reserve, befördert, vluch ! ^x^r Malhabn bleiben oder durch einen Ecnlrnmsmonn. .^errn Lasien der Vorlage allein, die Blut-und die Geldstcner. Tic die- seine Gegner zollen keinem Fleiß« und seiner Bcgnbung Anerken- l v. Hiienc, ersetzt werden. Mignel'e Eintritt mißfällt wahrscheinlich iolutionen Windthorst's seien nur Dekorationen. Bei solcher Eon- nung, er beherrschte sein Nestort vollständig hielt den preußischen den Slrengkonservativen, denn er gehörte den Rativnallibcrale» i lissenschiekcrei thun die Sozialdemokraten nicht mit. 6000 Mann Staatshaushalt in Lhrdmma und bc-seitiat» das Deüiit Wie srr 'Doch sei daran erinnert, daß Miguel vor Kurzem über das Disvosilionsnrlaiiber mehr seien keme Kompensalion. Kriegs-- «LiaarvoausiMl in Krönung uno oeieiiigre oas Mepzir. ^vie vr., v-n n Nsvdn di- oinnvi-?- m-b-c« vb> v. Scholz dies aber that, daS war dir schwache Seite seiner Amts sührung. Ein gelehriger Schüler des Fürsten Bismarck, ging er aus alle seine Flnanzplänr ein und schmiegte sich ihnen, so oft sie auch wechselten, immer wieder neu an. Namentlich eignete er sich auch Bismarcks Grundsatz an: für den augenblicklichen Geldbedarf zu sorgen, ohne sonderlich nach der Art und Wirkung der BeichnffungSmiltel zu fragen. So verfocht er daS Tabaksmonopol, dieses »letzte Ideal" Bismarcks, und daS Branntweinmonopol; er scheiterte mit Briden. Tie Einführung einer bescheidenen Börsensteiier war ein kleiner Erfolg de- JinanzministerS: durchaus Unbefriedigende- leistete er betreffs der Reform der ln den ärgsten Verfall gcrathencn Zucker- slcucr. Mit Ach und Krach brachte er die Bronntweinsteuerreform durch. In alledem führte er die Gedanken des früheren Reichs kanzlers aus. Cr gerieth aber mit Ihm zuletzt in einen unlösbaren Widerspruch, alö er die preußische Einkommensteuer resormiren wollte und darin die SelbstcinschätzurrgSvflrcht ausnahm. Hr. v. Scholz hatte einen Gesetzentwurf ausgcarbcitct, da? preußische Ge- sgiiiinlministeliuiii demselben zngcstimnrt und der König von Preußen den Entwurf mit seiner Unterschrift versehen. Denn aus drücklich batte die Thronrede die Vorlegung eines solchen Gesetzent wurfs dem Landtage verheißen. Ta geschah, vorvorige Estern, dos Unerwartete: der Landtag wurde geschlossen, ohne Laß ihm der Entwurf zuging. Dieser verschwand in der Versenkung. Fürst Bismarck, ein Feind der Sellffteinschätzung. hatte seinen Willen dnrchgcsckt und den Kaiser zum Verzicht aus den Entwurf be wogen. ES war die letzte Kraftprobe Bismarcks; vielleicht stammt von damals, als er sich erfolgreich zwischen die Verheißung und die Erfüllung der Thronrede stellte, der erste Entschluß des Kaisers, sich von Bismarck zu trennen. Damals trat Herr v. Scholz einen längeren Urlaub an, der alü der Vorläufer seiner Entlastung ange sehen wurde. Jetzt, nachdem der Herzog gefallen, muß auch der Mantel nach. Nun zu der neuen Txcellmz Mlquel. Persönlich aufgefaßt, bringt der 62jährige Mann, indem er das arbeits- und vcrant- loortungSrctche, dornenvolle Amt eines preußischen FinanzmirristerS übernimmt und den bequemen Posten dcS Oberbürgermeisters einer Stadt, wo man ihn geradezu verhätschelte, oufgiebt. nur ein Opfer. Mag auch der Ehrgeiz hier nirtsvielen, die Hanpttriebfeder bleibt doch daS starke Pflichtgefühl: Herr Miguel folgt dem Rufe seines Kaisers und Königs und stellt seine reiche Begabung irr den Dienst des Vaterlandes. Scho» seit Jahrzehnten galt Miguel als der künftige Finanzminister. Als sein Parteigenosse v. Bennigsen in den WeibnachtStagen von 1877 in Varzrn beim Fürsten Bismarck weilte, war von dem Eintritt der Äbgg. v. Bennigsen, Miguel und v. Stauffcnberg ln die Regierung Preußens bez. deS Reichs die Rede. Die beiden Ersteren hätte sich BtSmarck gefallen lassen. Starrffenbergen lehnte er entschieden ab. Zudem war ihm der Eintritt von gleich drei Nationalliberalcn zu viel. Miguel trat eine Zeit lang vom öffentlichen Leben zurück. In Heidelberg be gründete er 1884 die nattonolliberalr Partei aus S Neue: bekannt ist. wie ihn wiederholt der Kaffer auSzerchnete. Bei dem Besuche Frankfurts brachte der Kaiser beim Festmahl im Palmengarten einen nian kann sagen begeisterten Trlrrkspruch auf Miguel aus: auch sonst ehrte ihn der Kaller bet jeder Gelegenheit. Man sagt, der Kaiser habe Herrn Miguel bet seinen Erlassen über den Arbeiterschub zu Rathe gezogen und dieser habe die Schlußredaltion derselben be sorgt. DaS ihm angebotene Oberpräsidinm der Rheinprovinz hat Miguel auSgeschlcigen: ihn erwartete der Jriranzmiiristerpostcn. Herr Miguel ist ein Mann von vielen GeisteSgaben. ausgestattet mit Scharfblick. Jinanzkennlnlssen, sozlalpolitiichem Wissen, Sach kunde und reicher Erfahrung. Von großer Herzenögiite, milden und menschenfreundlichen SinneS ist ihm ein einfaches bürgerliches Wesen eigen, daS ihn vor jeder Ueberhebung Ichützt. Eigensinnig aus vorgefaßten Meinungen zu beharren, davor bat ihn sein wechsel- voller politischer EntwickelungSgang bewahrt. Miguel hat sich ans einem röthlich schimmernden Demokraten der 48er Zelt in einen Staatsmann umgewandelt, dem der Kaffer ohne Bedenken die Ver tretung der Finanzverwaltung deS größten deutschen Bundesstaates anvertranen kann. In der Mitte vieler seiner Laufbahn stand Miquel's Thätigkeil als juristischer Beiratb der Berliner DiSconto« gesellschast. Wie dieses große Bankinstitut gewirkt, das hat zu vielen Beschwerden geführt. Aus Herrn Miguel fällt jedoch kein Schatten. Scllfft seine Gegner rühmten von ihm die persönliche Integrität, eher ist anznnchmen. daß die unvermeidliche enge Ver bindung der Berliner Disconlogcsellschnft mit der Börse und dem Treiben an ihr Heim Miguel w zuwider wurde, daß er den reich besoldeten Posten eines juristischen Beiraths dieser Bank freudig oufgab, »m sich der städtischen Verwaltung Frankfurts zu widmen. Wrr dürfen sogar hoffen, daß die genaue Kenntniß, die Miguel von dem Wesen und Gebühren der Börse erworben hat, ihn «-Elvi, nunmehr hier manchem schweren Gebrechen obzu- ganze Paiteiwesen den Stab brach, alle Parteien hätten sich über lebt. die lebendige Gegenwart und die Zukunft verlange neue Programme. Wie zu erwarten, bat der Reichstag die Forderung für Ost- asrika schweigend bewilligt, obne ein Wort über das englisch-deutsche Abkommen zu sagen. Er kam der dcSfallsigcn Bitte dar Regie rung »nt einer, wie uns scheinen will, zu weit gehenden Rücksicht nahme nach. Es folgte die Berathnng der Mriitärnorlage. Hier bei gab der Reichskanzler die erwartete Erklärung, daß die Regie rung ihr Enigegcnkomme», behufs Erleichterung der Militäriaslen, dadurch belhätigen wolle, daß sie in diesem .Herbste MD Tispvsi- tionsnlkanbcr meiir als sonst entläßt. ES bedeutet die-Z eine Ersparnis; von elwa llMillionen. Man glaubt, daß mmmcbr daS ganze Ccntrnm ffir die Militürvvrlage eintritt. Tic Windlhorst'ichcn Resolutionen, weiche die weitanc-schancnden. unerschwinglichen rniliiürischcn Zn- kniistspläne znrnckiveisen, die jäbrliche Bewilligung der Rckcuten- zifser verlangen und die zweijälmge Dienstzeit anbahnen, sind stirer Aniialnne durch eine große Mehrheit sicher. Hr. Windthorst schmälerte das Verdienst, das er sich durch Zimmerung dieser Brücke erworben, dadurch, daß er einen gehässigen Angriff ans den itaiiennchc» Minister Erisvi in seine Rede siocht. Es war dies überflüssig und übel angebracht. Ter Kanzler v. Caprivi wies diese Angriffe sebr glücklich zurück. Tic rranzösische Kammer hat sich enthalten, mit Rücksicht aus die schwebenden Verhandinngcn. die Abttcrung Sansibars an Eng land vorläufig noch weiter zu bespreche». Wahrscheinlich entschädigt England Frankreich durch Abtretung einer Insel. Sansibar liegt übrigens Frankreich gar nicht sehr am Herzen; am unangenehmsten ist de» Franzosen die Abtretung Helgolands an Deutschland. Sie verlieren damit einen .Hnupfflut'.piinkt für die Cccoveralioucn in dem Ncvauchckriege. Auch bicr sind die französischen Befürchtungen übertriebe» : man hört jetzt, daß Deutschland gar keine Befesti gungen ans Helgoland »oll airlegcn dürren olme Zustimmung der , Engländer. Da- mindert die strategische Bedeutung Helgolands § sür uns auf's Erheblichste und damit verliert das ganze cirglisch- dcutiche Abkommen noch mehr von seinem jo schon geringen Weiche. Fernschrrib- und Fenlsprcch-Vcrichte vom 25. Juni. Berlin. Reichstag. Das HauS ehrt das Andenken des verstorbenen Abg. Graren v. Bernstorfs (Welfe) durch Erheben von den Plagen und seNt dann die Berathnng der Mrlttärvvrlage fort, v. d. Decken (Welch) verwahrt sich und seine Freunde gegen den Vorwurf der RelchSreindichast Eine Gefahr für das Reich liege aber nicht vor. die Notbwendrgkcit der HccreSverstärknng könne er nicht anerkennen. Neuorgannalnmen dnrsien nur im Nahmen des Septennatsgcchgc' erfolgen; fei dies nicht möglich, so müsse die Re gierung dieAn'hcbnngdesLcvtcnnatSgcsetzes beantragen. Die anderen Mächte würde» i» der Heeresveistärlung eine Provokation erblicken und gleichfalls mit Hecickverställimgen Vorgehen. Wohin soll das führen? Das könne io nicht sortgehcn. VonHnenezEtr.) vcrlhci- olat die Resolutionen des EentiumS. Es sei zugegeben worden, daß durch die Zulimstspläne, die der Kuegsiniinster in der Kom mission entwickelte, care Unruhe entstanden ier; da sei es Pflicht der Volksvertretung, beruhigend zu wirken, und das geschehe durch die betreffende Resolution. Tie Anträge der Freisinnigen ver langten Unmögliches, während sich daS Eentrum mit seinen Reso lutionen ans den Boden des Erreichbaren stelle. Bei der Forderung der zweijährigen Dienstzeit dürfe man nicht übersehen, daß dieselbe Ungleichheiten schaffe, indem die Infanterie nur 2, die. Eavalleric u. j. w. aber 3 Jahre dienen solle. Auch wurde mit Emnihriiiia dcr clben eine größere Anzahl junger Leute cingezogen werden; endlich würden damit höhere Kosten verursacht. Die Art. in der Herr Richter so nebenher eine Acndcrnng der Verfassung herbei sichren wolle, sei wenig würdig und angemessen. Nach der lach lD liebe» nicht verzichten, denn es bandele sich um die Sicherheit des Valer- md' ' ' ----- Begründung der Vorlage könne die Negierung ans dieselbe "' ' Sich ' " landes und was diele erfordere, weide er bewilligen. (Beifall.) Reichskanzler v. Caprivi erwtederr ans eine Bemerkung v. Hnciic's, er habe auf ein Eingehen ans die in der Kommission erwähnten Zn- knnflSvläne deshalb verzichten müssen, da er hier als Vertreter der verbünbelen Regierungen spreche, diese aber keme Gelegenheit gehabt bälten, sich damit zu beschäftigen. Die Erhöhung der Zahl der TisvositionSnilauber uni 6i>00 iollc alljährlich rintreicii, also nickst blos für dieses Jahr. Staatssekretär Fchr. v. Maltzahn: Ter Reichstag könne die Vorlage nur nblehnen, wenn nachgcivicicn sei, daß Deutschland eine Mehrbelastung von 18 Millionen nicht tragen könne. Der Versuch dieses Nachweises durch Rickert sei vollständig mißlungen. Wenn man immer auf die höhere Belastung der letzten 10 Jahre hingcwiescn habe, so sollte man doch auch die ein- getrcienen Erleichterungen nicht außer Acht lassen. In Preußen betrügen dieselben 73 Millionen. Für die nächsten Jahre seien die Mittel vorhanden, die Ausgaben zu decke». Für die fernere Zu kunft sei ein bcstimmer Plan noch nicht möglich, da daS Bcdiirsniß bez. die Zeit des Eintretens desselben noch nicht festgcslcllt ieb Insbesondere lasse sich»och nicht bestimmt überleben, wie doch sich die Ansprüche infolge der Alters- und Jiivaiidcirversolgimg be laufen werden. Eine Aufhebung der Gctwidezölle wäre nrilcr Viesen Umständen nicht rathsam. Bezüglich der Zuckerstcner leie» wir durch das Abkommen der Londoner Konferenz vorläufig gebunden. Bebel (Sozdcm.): Nach der gestrigen Rede Windthmsl's sei daS Cenlrmn aus dem Wcge.NegrerniigS-Partci «ans pkrase zu werden. Ich babc seine Versprechungen bei den Walilen vergessen. Die Ab lehnung der Vorlage erschüttere nicht den Bestand des Reiches. Der Gedanke einer allgemeinen mililärlschcn Abrüstung sei ihmpa- thiich, aber bei der bestellenden Stimmung in den herrfchciwcu Krcffcn nicht realisirbar. Die gegenwärtige Lage der Dinge sei durch die Annexion Elsaß-Lothringens geschaffen. Dicicibc habe z» dem Bnndniß Frankreich mit Rußland geführt. Deutschland sei minister v. Vcrdv du Veriwis weist die Angriffe Bebels aus die Armee zurück. Die Zahl der Selbstmorde habe in erfreulichster Weise nbgcnommcn. Die Neichslande an Frankreich zurückgeben, hieße Frankreich ein bequemes Aiisfalltbvr gegen unS preiSyeben, unsere Wehrkraft schwächen und die Wehrkraft Frankreichs stärken. (Sehr richtig.) Wenn im amerikanischen Kriege einer der streiten den Theile über eine gute Armee hätte verfügen können, so würde der Krieg schnell und mit geringen Opfern beendet worden sein, sonnen wir ims nicht am Ruhm des großen Kriege-. Die Ver hältnisse von damals sind andere geworden. Pie Lage sei für unS sehr ernst. Die Vorlage schaffe für unS dieselbe Grundlage, die in Frankreich gesetzlich bestehe. Die Zustimmung der Vorlage blnde Niemand für etwa künftige Forderungen. Ueber die Möglichkeit der zweijährigen Dienstzeit seien die Gutachten der kommandwenden Generale und aller böherrn Offiziere eingcholt worden. Es lägen 210 Gutachten der berusendstcn Offiziere vor. Davon spricht nch einer für die Möglichkeit, alle anderen dagegen aus. (Hört! hört!) Auch m der Artillerie sei Frankreich unS überlegen. ES werde nur daS Nothwcndigste gefordert. Man möge keine Kraftprobe versuchen und keine .Handelsartikel schaffen. (Beifall.) Frhr. v. Marlchall (kons.): tknser Vcrhältniß zu Frankreich würde kein besseres sein, wenn wir ihm die Neichslande gelaffen hätten. Die Niederlage allein beherrsche dies beut' und svannr eS immer von Neuem gegen unS an. Merkwürdig sei, daß die Herren links ihre Zustimmung von Einrichtungen abhängig machten, die noch mehr kosten würden als die Vorlage. Tr. v. Komierowski (Pole): Ob wohl dw Steuerlraft auf's Höchste angespannt sei und die Polen in ihren heiligsten Rechten gekränkt wären, würden sie doch für die Vorlage stimmen, weil sie gewohnt seien, für Thron und Altar eiiiziitrctrn. (Lebhafter Beifall.) Weiicrberathuiig morgen. Wahl- Prüfungen. B e r! i n. Gestern Nachmittag hatte Major Wißmann dem Kaiser wahrend dessen Rückfahrt nach Potsdam Vortrag gehalten und nach Aushebung der Tafel überreichte er dem Kaiser im Bei sein des deutschen Wall von Pangani, Soliinan Temnasser, einen prachtvollen afrikanischen Säbel. — Ter HandelSministcr v. Ber lepsch empfing eine Deputation rheinischer Industrieller, die wegen der Mac Kinlep-Bill vorstellig wurde. Ter Minister versprach, untersuchen zu lassen, ob es möglich sei, etwas gegen das Zu standekommen der Bill zn thun. Er wird deshalb mit dem Reichs kanzler in Vcibindnng treten. — Die Unterhandlungen mit dem Sultan v. Sansibar über die Abtretung des ostarrikanischen Küsten gebietes an Deutschland sollen soweit gediehen sein, daß die Eeision bald zn erwarten ist. — Die Führer der Nationallibcralen in Kaiserslautern, in welchem Wahlkreise das Reichstagsmandat infolge Tr. Mignel's Ernennung zum Finanzminister frcigeworden ist, wollen an den Fürsten Bismarck die Anfrage richten, ob er ein Reichstagsmandat für Kaiscrslautem übernehmen wolle. — Mon hofft, die Reichstagsseision cm 5. Juli vertagen zu können. — Die 2. Berathnng des Nachttagsetats (Beamtenbesoldung) soll am Freitag ans di; Tagesordnung kommen. Am Sonnabend würde dann die 3. Beratbung der Mmtärvorlage statifinden. — Nach einem letzten Briese Dr. Peter» vom 5. April wird Dr. Peters dieser Tage an der Küste erscheinen. Der Brief bestätigt die Wiedereinsetzung des Königs Mwanga m Uganda. Kiel. Um halb 2 Uhr begab sich der Kaiser mit Prinz Hein rich nach der Holtenau zur Besichtigung der Arbeiten am Nord- ostteclancil dis Achicrwehr. Pari s. An? Brest wird gemeldet, daß gestern, als sich Tau sende von Ansfinglcrn den dort anlegendcn Damvibooten zu- dränaten, plötzlich die Landmigsbrücke znsammenbrach und über 100 Personen in's Wasser stürzten. Die Zahl der Ertrunkenen ist noch nicht festgcstellt. Die Berliner Börse setzte in sehr rcscrvkter Haltung ein: die Kurse schwächten sich bald ab. Von Banken erhielten sich nur Dresdner fest. Für deutsche Bahnen bestand bessere Tendenz, österreichische waren wenig beachtet. Bergwerke setzten niedrigcr ein imd gaben bald weiter nach. Die Nachricht von der Erhöhung der schlesischen Koblenpreise wird demcntirt. Fremde Renten wenig verändert. Im Epätervcrlaufe beststigte sich die Tendenz, doch blieb das Geschäft ruhig. Im Easmvcrkehre waren Banken be bmiptct, deutsche Bahnen belebt und böher, auch österreichische recht fest; Bergwerke gleichfalls fest. Für Jnduslriecn bestand wenig Interesse. Solbrig 1 Proz. höher. Sächsische Maichincniabrik 1' » Prvz. niedriger; österreichische Prioiiläten behanvtet. Privaidis- cont 3"/« Proz. Nachbörsc fest. — Wetter: Vormittag bedeckt. Nachmittags cmfgcllärt und warmer. Nord-West-Wiiid. nr » I, sf 0 rI M. Mdkii»»., lilrrvn MI,7«. «»»«. iro.Ii». <vall»lrr >7:i.N>. S,b»>»cr V7.50. «vroc. Uno. Aoldr. 88.r>l>. Li«cin>» Ü22.7». LkkSd». «k. u,s,!»c». kaura icl.M. INiUtnl-r . gcst. « - r » ». iSqiuy.i «rn«r Si.«»,. »len,« Nk.kc». Atiilener S«,». «ra,„. r»r» 919,79. Lomdarde» MI.N, »o. Prtortiaie» —. Spanier 76U«. «avptk, 189,KL. Ottomanen «WM. tpsromvie —. 9i»s,in. Sir««. vro»ntte» iSNiI»«.» we«,e, «e» g»»> 29.70, »er Stptbr. Drrbr. LIM, rnpla. Spiritu» per Iniii M.2», oer Scptdr.-Drkdr. 97.9», sliU. Rüböl prr gnnl «9.90, per ScpIrmbcr.Dcccmdrr ««.SO. rudin. « MN - r»a NI. «eo»»,te» iSONntz,. «,««- per Novcmder 197. Mopacn »re Octobrr >LI, prr Mörz l2l. London »Produtten-Beriq». ffnalischer Wrizen eher knapp, «remder «iivcrönderl, «cni, NaO»rage. Iledrtacs >rö,est, mn-eränderl. - Wettcr, Prachtvvll. OertlicheS mid TächsischrS. — Sc. Exc. KnegSniinister Graf Fabrice hat sich gestern Vormittag zum Kiirgebranch nach Kiisingen begeben. — Die KreiShaiwimaiinschaft Bautzen als Konsisiorialbchörde hat de» drei Mitgliedern desKirchcnvorstandeS in Burla»: Ge- meiiidcvoistand Heinrich König. Gärtner und Mitbesitzer von Klein- bnrkan Friedrich Berger und Maschinenbauer August Lenihold in Anerkennung ihrer langjährigen Thütigkcit und ihrer Treue in diesem kirchlichen Dienste Bclobigungsdekrete verliehen. Dresdner Molkerei Geör. Wnd. Bililtzmjlr.41>43) Butter täglich 8 Mal frisch. "WiA
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