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Dresdner Nachrichten : 28.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189006286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-06
- Tag1890-06-28
- Monat1890-06
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- Dresdner Nachrichten : 28.06.1890
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UnüMItmi,. «rlE»v«k»i. «örloiterlLt. Sremdrvlift». »««»LLL v ilnkundmunse» Moneitst,. s» v.«-». «--oimlaa- di« rr Unr. An Neustadt, Hr. Kioltera.«. iiuc a» Kochensaa« diSsfflir. Die i>l'ni»ak Är,ink««tle «unoclalir »LNdeta Ic-Pt«.. iurMpu- toes odc-r nach gkiiiaae» 20 «s». Unterm Llnch Mnoeiandi) Zeile o» Ni«, istiiktiiidlouiiaei, a»t derVnvat» leite Zeile ra Pi« ikine Biiralaiaft wr die naciiiiiaaiae Aiiinnliine der nnieiak» >m,r> »in,! »eaebc» Aus' ivarilge Aiilundiaunai-auitmaegeaei» Borl>erdr>ai»ttnn durch Bricimanea ader Pl»te»ii,ili!iiiig. gilr -luckandc eucaciandter Tchrttt- iliicke keine Perinndlcchleit. kknkiindigiinnei, iielunei, chinmtllch« uciintiaue Nermitlelunass,eilen an. Seniivrechliellt ttr. ». 35. Jahrgang. Aufl. 48,50tt StücL , »lzevoer kÄIdrllsatton omnkodl«m Dresden. 189V. .AGnn MriGei," «nb da« verdreitellie lachlllche Bla,,, welche- ln allen Schichten der Be« Völkern»« Eingang aeiundcii da«. Die mivarieiiiche. uimdlianaiae. frei- Mütbtae Richtuu», welche die „Dlcsd. »rr Nachrichten" nach allen Leite,, bl» verlolaen. bat dem Blatte i„ de» kächlien und einfachste» Lcicr. krelle» die Beliebkbcit verichastt. welche sich in der loitwLlirendc» . lu< nabme der Leier äustcrl. Die Nc. dactlon wird Iicis bemulit len,, durch Leramicliuna inchiiaer schiii,. Üellcriicher Niäile da« Blait imnicr »üvlicher und iniereilanlcr zu ae. slallen. um iich knerdiiich auch ferner dievlinIidi-eBi'r i >,n ndewalue i. s"" SlLSVLLro» jeckor /trt »uv «loa baclentenMwn tllanbütteii äes ln- Huslanäes, vmpfedlsn m roiobbalti^sr Ausvabl IMtl L 8oNn, 8 kVeams^kt LI. IIIV. K krsiiss L LrMseks, vmtloii, ß Lüiilrr-ckoliannizli a»«v r», Pi,,t. ,1. I kt, °»fsroa ?o3LMsnisn Ulltl Lnöxks e>. ckeiaii Z LUsvn« ^I«r» l ttpxunz von L'o>oalUl-nt6ii. ^ LaMsn. « Qlrüs^t« /4oi«nnl«l, aber Lo«>t« kreise P g^I'LSIVL SsLol«, ß » II» I*»»»»»rx«-, Ilvkl» .Ivt»»NN08»1l N88V. ^ >0 H»rtr»«N, ^ITmsrlLt 1» unL H»»ptVtr«88v. ^««ninvttteii, Mpits:«;«, ILi»nN»i lti il«- ii ä ulk LSk»i»t;n«sr r- LriiLcs 1. Lnioa»s' Genehmigung der Militärvorlage, strömiichc Finanzlage. Hosnac "ö » » I. «v» Aplkgkt. Kirchen- und Pastoriilconferenz. Klnlcli'BiU. GerichtSvelhand! Hosnachrschien, Uel>clslü»de i.n Baiimcicn, (L!>rdtl>crvld»e!ciisii',liiig, un'leu. TilncSiN'schichle, ^elirerpesaiiilvereiilS ^iedemdenv. Sottnabend, 28. Annr. voltttsche». Die iwelte Deratdung der Militärvorlane M beendet und dir Mchriordenma von 18,500 Mann besonders für die Aufstellung von 70 Batterien nach langen Reden glücklich unter Dach nnd s;ach gebracht. Die dritte Berathnng pflegt kurz zu sein lind ändert erfahrung»nMig an dem Resultate der zweiten Abslimiilnng nur dann etwas, wenn eine ganz knappe Majorität, nicht aber, wie hier, «ine solche Von mehr als 80 Stimmen die Entscheidung gebracht bat. Diese Mebrkeit ist grösser, als man erwarict batte, da vom Crntrum nur 18 bayrische und 2 badensische Abgeordnete mit den Demokraten, freisinnigen und Sozialisten sich ablehnend verhielten, die Eliässcr aber der Abstimmung mit einem gar nicht unrichtigen Taktgefühl fem blieben. Gleichzeitig fand auch die Abstimmung über einige akademische Fragen statt, mit denen der Eentrumöführer sein Gewissen zu entlasten gesucht batte. Gegen diese sogenannten Resolutionen, deren Annahme kaum einen prak- tischen Erfolg haben wird, stimmten nur die Konservativen und Sozialisten. Dah die Motive dieser GcgcnsiiHler recht verschieden lvaren, bedarf wohl keiner Darlegung. Gegen die Annahme der zweiten Resolution betreffs ber alljährlichen Festsetzung der Frie- dcnSpräsenzstärke stimmten auch die Nationallibcralen. Hatten auch hier die Sozialdemokraten einen konsequent ablehnenden Standpunkt eingenommen, so wäre es jcdenscills zweifelhaft geblie» ben, ob sich eine Majorität für diese Resolution gefunden hätte. Sie zogen cS daher vor, während der Abstimmung grvtztentheils im Foycr zu bleiben und sich ihrer komplizirtcn Taktik zu erfreuen. Die Abstimmungen machen eS deutlich, dntz die grotze Mehr heit deS Volkes und seiner Vertreter bereit ist, für die Stärkung unserer Wehrkraft die schwersten Opfer zu bringen. So lange rechts nnd links 'Alles von Waffen starrt, können wir es nnS nicht aus dem Nuhepolstcr bequem machen. Gegenüber der Einstimmig keit allerdings, mit welcher bei unseren Nachbarn im Westen die Forderungen bewilligt werden, welche jeder Ruck an der Militär schraube hcMlSprckt, ist die Majorität von 60 Stimmen, welche die Regierungsvorlage fand, etwas fadenscheinig. Es mag ja aller dings richtig sein, daß Mancher nur deö ViiuzipeS wegen dagegen stimmte, weil er sah, dak die Vorlage trotzdem gesichert war — da lli» dürften besonders die Wadenstrümpsler im Freisinn gehören —, aber andererseits dürfte die Wirknag, welche eine einstimmige An nahme gemacht hätte, nicht zu unterschätzen sein. ES ist anders gekommen, und die Freisinnigen, welche über die Hälfte der Gegner stellten, haben wenig Ursache zur Freude. Es mag ihnen besonder? hoff! über den Rücken gelaufen sein, als die Polen anstratcn mit der Erklärung, daß sic. um nicht die heiligsten Interessen des Deutsche» Reiches zu schädigen, für die Vorlage stimmen wü.dcn. Zweifellos liegt in diesem Vorgehen der Polen ein ungleich grösserer Zug. als in der Korn« und Viehhandest-Politik der Freisinnigen, die wieder vollständig in die FraktiunSzwangSjackc gepresst sind nnd unter der Peitsche ihres energischen Meisters munter cinhertrotten. Die Schachrrpolitik vieler Partei hat auch den in letzter Zeit piel- gchörten Begriff der „Compensationen" erfunden. Sachlich ist ja manche ihrer Forderungen, wie die thunlichste Herbeiführung einer zweijährigen Dienstzeit, nicht ohne Berechtigung, aber eS bleibt impatriotijch. diese Frage, deren Lösung überdies nicht vom Zaune gebrochen werden kann, mit der Frage einer augenblicklich noth- wendigen Verstärkung der Artillerie zu verquicken. Diesen Stand punkt betonte auch die abschließende, sachlich ruhige, staatS- männisch angelegte Rede de- Abg. v. Bennigsen. Sehr wesentlich erleichtert wurde ihm seine Stellungnahme durch die Erkiärungen deS KriegsinniisterS d. Vcrdv, der seine in der Kommission ge äußerten Ideen doch wesentlich einschränkte. Er erklärte seine Absicht dahin, mit neuen Forderungen nur dann hervorzutrcten, wenn sich das Machtverhältniß der Nationen von Neuem ver schiebe. nnd versicherte, daß an eine volle Ausbildung sämmt- licher Ersatzrescrvisten von Niemandem gedacht sei. Auch betonte er nachdrücklichst, daß die Annahme der gegenwärtigen Vorlage keineswegs zu künftigen Bewilligungen verpflichte. Ans der so gewonnenen Grundlage hatte Bennigsen leichte- Spiel. Klar und unzweideutig charakterisirte er die Taktik, die Bewilligung Da die Umrisse dieser 'Ausgabe noch nicht bekannt sind, liegt auch luiigcn vor dem Gcwerbcgeftchte aus. Bache,n und v. Psetleu die Frage, ob neue Steuern iwthwcndlg sein werden, in der Zu-- beantragen, daß ausnahmsweise Rechtsanwälte als Parteivertreter knifft. Herr v. Maltzahn hält laiche für wahrscheinlich, aber nicht vor den Gcwei bcgcrlchke» zilgeiaffeii werden können. Tic Anträge für unbedingt sicher. Jedenfalls wäre dem Volle ei» großer Ge-. werde» abgelehnt. ß 0!Ä betrifft Gutachten und Anträge der Ge fallen gcthan. wenn die Steuerschraube zur Ruhe käme und eine! wcrhegerichle. Nach der Vorlage können Ausschüsse aus der Mitte glückliche Gestaltung der politischen Verhältnisse weitere Aiijpaii»-j des GewerbegerichIS zur Vcnprüftmg dcrarliger Angelegenheiten iliigen auf militärischem Gebiete übcisliffsig machte. ! eingesetzt werde». Hierzu wird ein Antrag Ebcrt» angenommen. Die Lage des EeniriimS gegenüber oer Vorlage war keines wonach den Ausichüjsen nicht nur die Vorprüfungen, wndcru auch Wegs bc»eide„swc'tth. Wenn irgend eine Partei, w hat sie da- die Abgabe des Gutachtens übertragen werden kann. 8 72 enthält Recht, mit Fanst zu klagen: »Zwei Seele» wohnen, ach, in meiner die Bestimmung, daß durch die Zuständigkeit eines Schiedsgerichtes Brust". Der Major a. D. und künstige ReichSschatzieklctär p. Huenc die Zuständigkeit der Gcwcrbegrrichte ausgeschlosse» ist. Die So und die bayrischen Bier-und Landwirthc bähen wenig mit einander. zialdcmokratei, beantragen Streichung dieser Bestimmung. Eni gemein. ES bedarf der ganzen schlauen und winkelziigige» Staaks-, Antrag Ebcrty will die Zuständigkeit demjenigen Gericht zu- kllifft deS alten Windthvrst. die beiden Seelen ziliamilicilziihnlieu. sprechen, bei dem die Klaae angebracht wird. Gegen diese Anträge Ader er konnte es nicht verhindern, ans dem Munde ieiucr Wahl- > iprcchen Bachem und Metzncr (Ctr.s. Die Anträge werden nb- genvssen vom 20. Februar, namentlich vo» Seiten Bcbci'S, eine! gelehnt, tz 7La behandelt die Zuständigkeit der bereits bestehende» ganze Reihe von bitteren Sarkasmen über sich ergehe» zu lassen. Gcwcrbcgerichte. Pott'ch iCtr.) beantragt, das; die nach dem Ge- Tie Stelle, aus welche Bebel zielte, ist die verwnndbarsle deS Een-! richlsvcrfassungsgcictz zugciasscnen Gcwerbcgerichte mit dem I. triiniS. An das alle Evangelium, daß das Ecntrum »der sicherste > April 1892 aufgehoben werden, wenn ihre Zusammensetzung dem Wall gegen die Sozialdemokratie" sei. glaubt wohl lein Mensch vorliegenden Geictz nicht entspreche. Der Antrag wird angenommen, rnehr, seitdem sieb bei den letzte» Wahlen vielfach eine starke lieber- der Rest der Vorlage dcbnttclos erledigt. Morgen Vorlage belr. legeniicit der sozialdemokratischen Schiagwörter über die Phrasen die Vertagung de? Reichstages vom 8. Jul! bis zum 18. November. I der Kapläue gezeigt hat. Jetzt büßt das Eeinmm sür die Sünden , Mliilärvorlagc. NachtragSelat. Schiußnbstimnnmg über das Gesetz seiner Vergangenheit, und Herr Windihorst muß es sich gefallen § betr. die Gcwerbegcrichle. I Hilfe!,, daß ein Bonmot des Reichstages ilm als „kartellsahig" bc- Berli n. Ter Kaiser besichtigt jetzt mit dem Prinzen Heinrich 'zeichnete. Daß die Sozialisten sich ebenso wie die süddeutschen die Hnfeubtscstigttugcn zu Pries. Abends 8 Uhr geht der Kaiser Demokraten ablehnend veihalten würden, war vorauszuschcii. Herr mit der Mnnöverslotte zunächst nach Helsingör in See. woselbst er Bebel brauchte dies nicht erst in einer mehr als einstündigcn Rede l morgen Nachmittag gegen 4 Uhr ankommt. — Die Kaiserin begleich am vvrietzlen L age zu begründe». Immerhin hat er aber einige i sich mit den kaiserlichen Prinzen am 30. d. ;u längerem Aufenthalt Acußcriingen gcthan, die zu denken geben. Er entpuppte sicn als nach Saßnitz ans Rügen. — Prinz Friedrich Leopold ist heute ein Zweifler an der Dittchfährbarleit einer allgemeinen Abrüstung und als ein überzeugter Vertreter des Dreibundes. Ist die Soziai- a'Z Abend nach Ulm gereist, um den Kaiser beim dortigen Münstcrscst zu vertreten. — In pnrtamcntartschcn Kreisen ging heute das Ge- demolralie den Weg nach Damaskus gegangen und .Herr Bebel ans niebt, der Knegsmimsler v. Dcrdy du Vemois habe um seine Ent- ' ' Na" ' emem ungläubige» SauluS ein übcrzcugler Paulus geworden'ch lassuug uachgelucht. AlZ sein Nachfolger wird der Kommandant 'Warum lässt er die stets so eifrig vertretenen AbrüstunaMem l des Kaiserlichen Hauptquartiers. Generalleutnant v. Wiitig, ge fallen? 2Las treibt ihn jetzt, den von den Sozialisten in Frankreich > u.innt. — Ter „Reichsanz." veröffentlicht die Derleiliimg des zu vertheidigen nnd >? SO und Italien stets heftig befehdeten Dreibund seine Fortdauer als absolut sicher lnnznstellen? Schwerlich. Die Folgerung Bebel's lcnttct einfach: Da der Dreibund besteht, so ist eine weitere Slärkung der Militärmacht nicht nöthig und die vermehrte »Bedrückung der ärmeren Klassen" um so tadelnswcriher. Wälzungen in der bisherigen Organisaiion auf wirst,schastnchem und militärischem Gebiete und läßt sich nicht über das Knie brechen. WünschcnSwerth ist sie im Hinblick c»ff etwa weiter erforderliche Erhöhung deö Nekrutenkontingenlcs sicherlich, dcffnr trat auch Bennigsen rin. aber sie verlangt Zeit unv Weile. Die finanzpolitischen Einwendungen konnten gegenüber den Aus führungen des StaatsickrelärS v. Maltzahn nicht mehr maßgebend fein. Er stellte die wohlthätigen Errungenschaften der bisherigen Rcichsfinanzpolitil in da- rechte Licht und wies die Schreckgespenster der Opposition zurück. Er konnte daraus Hinweisen. daß den Einzel- staaten nach Abzug der Matrikniarbeiträge jährlich noch immer 137—138 Millionen au- den Rcichseinnahmen überwiesen werden könnten. Man braucht ja nickt zu schwarz zu scheu. Allerdings find die indirekten Steuern in den letzten zehn Jahren von 2.3 auf 7,3 Mark gestiegen, aber cS ist nicht zu vergessen, daß große E» leichtcnmgen zu Gunsten der Steuerzahler und besonders der minder- begüterten Klasse» tn den einzelnen Ländern dem acgenllderstcben. Tahin gehören z. B. in Preußen der Erlaß nnd die Emräßiaimg der Klcissrnsteuer, die Zuwendungen an die Genieinden durch die lex Svene, die Ucbernahme der Lehrerpensionen. Erleichterungen der VolkSichnllasten. Alles in Allem 78 Millionen. Diese Gegen, rechnung muß man machen, wenn das Facit stimmen soll. Unsere Aus gaben werden allerdings in Zukunft jährlich um 50 Millionen höher sein, als im vorigen Jahre. Der Hauptposten davon ist aber die Abgabe für die Alters- nnd Invalidenversicherung, liegt also auf «»biete ber Arbeiterverwrauna. nicht der Militärverwaltung. Kcn'schrclh- nutz Acrttsttt'cch-Bc^Äie vom 27. Juni. Berlin. Reichstag. Eingegaugen: Vorlage betreffend Vertagung des Reichstages vom 8. Just vis zum 18. November, Nachiragsetat (Kosten der Militärvorlage). — Ans der Tagesord nung : 3. Beraibung des Gesetzentwurfs, betr. die Gcwcrbcgcrichle. Aller (So;.) erstatt, daß die Sozialdemokraten ihre Zustimmung zu dem Entwurse davon abhängig machen, daß ihre Anträge betr. Herabsetzung der Altersgrenze für die Wählbarkeit, die Wahlberech tigung der Arbeilcrinucn, Beseitigung der JmiungsschlcdSgcnchie und Beibebattniig der bestehende» Gewcrbegcnchie angenommen werden. Würde», wie vorauSzwchen, dieselben abgelehnt, so müssten sie gegen die 'Vorlage stimmen. Ackermann (kcnff.) beantragt Elreichung deS in der 2, Leimig aufgcnommcnen Zusatzes, wonach die Genehmigung des im Gewerhegericht begründeten OrtsstatntS durch die höhere VerwaUnngshrhörde nur dann versagt werde» darf, wenn eK im Widerspruch mtt den Gesetzen steht. Bei den wciigehenden Besngniffen der Gewerbegerichle, die im Namen des LandkMisten rechtskräftige Entsiheidnngen treffen sollen, sei cS doch erfnrderüch, daß den von dem Lcmdcsfürsten eingesetzten Or gane» ei» Einstich auf idie Errichtung der Gowerbegcrichtc ciuge- ränmt werde. Eberty (frei!.) wendet sich gegen den Antrag, mit de», den Gemeinden ein Misstrauen ailSgespcochen werde. Staats sekretär v. Bötticher bestreite! das; aber cS könne scbr leicht Vor kommen, daß in kleinen Gemeinden ortkstatnt,irische Bestimmungen getroffen werden, die einer Eonckstrr dringend bedürfen. Hahn (korst.) beantragt, daß der Versagung der Genehmig»»!, eines OrtsstatntS Eittscheidiiiigsgrnnde bcigegehen werden müssten. Der Antrag ist gestellt, m» die Annahme des Antrages- Ackermann, den auch er bringend empfiehlt, zu erleichtern. Harmcning (steil.) tritt fürAuf- rochierhaltinig des angefochtenen Zusatzes ein, der im Jntercsse der Arbeitnehmer liege. Die Anträge 'Ackermann und Hndn werden angenommen. Gegen den ersten stimmen Freisinnige und Sozial demokraten. — Bei H 8 bcftmvottct Tr. Hirsch (sreis.) drn sozial demokratischen Aittrag aus Hcrabletzinig der Altersgrenze für die Wählbarkeit znm Beisitzer des Geroerbegerichts vom 30. ans das 2S>. Lebensjahr. Die Arheitcr würden früher reff, als die 'Ange hörigen anderer Stände. Auch wünscht er. daß für die Wählbar keit einjähriger Aufenthalt am Orte genügen solle, während die Vorlage zweijährigen Aufenthalt verlangt. Major Licbcrt habe nach bloS üwöchigem Aufenthalt in Ostastika ja auch sein Uriheil über die dortigen Verhältnisse abgegeben. Singer (Svz.) spricht für die sozialdemokratiichen Anträge. Die Beichränkirilgen der Wählbarkeit, welche die Vorlage enthalte, sei ein Mißtrauens votum gegen die Arbeiter. Dr. Porich (Eentrnm) stellt dies in Abrede mit dem Hinweis darauf, daß die Bestimmungen ebenso für die Arbeitgeber ais sür die Arbeiter gelten. Die Anträge der Sozial demokraten werden abgelehnt. Zn 8 12 beantragen die Sozial demokraten. die Altersgrenze für die Wahlberechtigung vom 25. ans das 21. Lebensjahr herabzistetzcn und den Arbeiterinnen daS Wahlrecht zu geben. Auer begründet den Antrag. Gegen daS Wahlrecht oer Fra» führe man die Consegncnzen an. Nun, das sei Sache der Zukunft; aber man möge der Zukunft Vorarbeiten. Auch das politische Stimmrecht der Frauen werde kommen. (Zur Mehrheit): Ich wünschte nur, daß Ihre Frauen listen, was hier verhandelt wird, dann würden sie Ihre Haltung bedauern. (Heiter keit.) Eberty (steif.) und Hirsch (stels.) sprechen für den sozial- demokratiichen Antrag. Letzterer meint, durch die hohe Alters grenze sür Wahlberechtigung nnd Wählbarkeit scheine ein Ersatz für das Sozialisten - Gesetz geschaffen werden zu sollen. Staatkickretär v. Bötticher: Die giegicrnng habe nicht im Ent ferntesten an das Sozialistengesetz gedacht, als sie das Gesetz ge baut habe. Die sozialdemokratischen Anträge werden abgelehnt. 8 16 handelt u. A. von der AmtSentsetzung der Beisitzer, welche zulässig sein solle, wenn per Beisitzer sich einer groben Verletzung seiner Amtspflicht schuldig gemacht. Kauffmann (sts.) verlangt die Bestimmung dabin geändert, dag die Verletzung der Amtspflicht durch eine strafbare Handlung begangen !c!n muß. Sladthagen (Sozdem.) beantragt Streichung der ganzen Bestimmung über Amtsenthebung und Amtsentsehnna. Er wirft der Staatsanwalt schaft Parteilichkeit vor. was der Präsident als nnparlamentarisch rliat. 8 16 wird unverändert angenommen. Z» 8 24 wird ein Amendement Bachem angenommen, wonach über Ablehnung von GericktSprri'oncn das Gewerbrgericht entscheiden soll. 8 2öa schließt Anwälte und gewerbsmäßige Rechtsvertreter von der, Verhand- schwaricn AdlerocdcnS an Ccwrivi und den Grasen Hatzfeld, nnd die Ernennung des Staatssekretärs des Auswärtigen. Freiherr« v. Marschall. zum wirklichen Geh. Rath mit dem Prädikat Er- ecklenz. — Ter Gouverneur von Helgoland, Barkly, ist heule früh liier ringeirossen. — Ter gestrigen parlamentarischen Soiree beim Reichskanzler wohnic u A. Major v. Wißmcmu bei. Ter ReichS- i lauster äußerte sich n. A. im Gespräch mit konservativen Abgeord neten über das dciitjch-ciiglüchc Abkommen nnd meinte, das ge meinhin dem Gebiete am Tana ein zu großes Gewicht beigelegt werde, nachdem durch Schiedsspruch die Inseln Patta und Mauda den Engländern zugeiprochen worden seien, das übrige abgetretene Gebiet ohne wesentlichen Wcrlh sei. — Der dem Reichstage zu- gegangene 3. NachiragSetat, der auch die Forderung für die strate- gnchen Bahnen enthält, fetzt die einmaligen Ausgaben aus 64,873,738 Mk. und die fortlaufenden ans 8,-109,kW Ml. fest. — Präsident v, Levetzow ist vom Scnioren-Eonvcnt beauftragt, mit der Regierung darüber zu verhandeln, daß aus diesem Nachtragsetat alles genom men werde, was nicht mit der Militär-Vorlage Zusammenhänge. Falls dem entsprochen wird, erfolgt die Vertagung des Reichstages wahrscheinlich schon am 5. oder 6. Juli. B erli n. ES wird angenommen, daß die Insel Mafia an der ostastiklMi'nhcn Küste dem deutschen Schutzgebiet zugewicsen wird. — Das ReichslagSinandat für Kaiserslautern soll nicht dem 'Fürsten Bismarck, sondern einem Gutsbesitzer im Lciuterthal an- gcbolen sei,,. — Ter »Schlei. Ztg." wird zu ihrer Meldung, daß Fürst Bismarck bereits m einer politischen Angelegenheit um Natt, angegangen worden sei. initgcthcilt. daß jene Meldung sich nicht aus Mitglieder der gegenwärtigen Regierung beziehen könne, da ein Verkehr derselben mit dem Fürsten Bismarck in amtlichen poli tischen 'Angelegenheiten zur Zeit überhaupt nicht stattfindet. — In dem Bericht über den Empfang der Berliner Deputation beim Fürsten Bismarck waren diesem die Worte in den Mund gelegt: „Die Sozialdemokraten rechne ich nicht zu den Deutschen". Die betreffende Aeußerung lanlet aber dahin — wenn er die Sozici!- demotrctteii abrcclme, die er In derartigen Fragen überall in Preußen nicht milzähle, so sei cs ein scbr ansehnlicher Theil der Berliner Bevölkerung, der die Adresse unterzeichnet habe. — Als Nachfolger des FinanzministerZ Dr. Miguel wird der Oberbürgermeister v. Altonii, AbickeS, genannt. — Ter RcichsiagSabg. und Ober bürgermeister von Posen, Müller, ist znm JnstitiarmS der Neichs- bank ernannt woiden. — I» Brüssel tagen jetzt die Vertreter einer Anzahl europäischer Postvcrwaltungcn, um den Entwurf eines UcbeiciiikommenS über den micrnationalcn PostzcitungSverlricb zu beraihcn, der dem nächstjährigen Kongreß des Weltpostvereins in Wien zur Genehmigung vorgcicgt werden soll. DaS Ilebcrein- kon.mcn ist auf der Grundlage des deutschen Postzcitliiigsvcttricbcs geplant. Petersburg. Die russische Regierung beschloß endgiltig in Libau einen Kricgshafen unv in Windau einen Haudclshcffen zu errichten. Kopenhagen. DaS Garde-Bataillon mit dem Prinzen Christian als Leutnant rückt heute nach Schloß Jredcnsborg aus. um Kaiser Wilhelm's Ehrenwache zu bilden. Auf der Rhede zu Hclsmgöl ist zum Empfange des Kaisers ein purpurner Baldachin errichtet. Tie gelammte Garnffon der Festung Cronburg nimmt ans oer Rhede Aufstellung. Ncwvork. Der amcrikanische Geschichtsschreiber George Baneroft. früher Gesandter in Berlin, liegt im Sterben. Tie DeNiner Börse setzte vorwiegend schwächer ein. DaS Jntercsse der Spekulation kvnzcnlrirte sich ans die Liquidation. Die Versteifung des Geldmarktes bccinstnßte die Stimmung. Banken durchweg etwas niedriger, ebenso Bahnen. Bergwerke, oiffcmas schwächer, besserten sich bald etwas ans günstige amerilanischc Cisciiberlchtc. Auch fremde Renten »raren abgcschwächt. Im weiteren Verlaus war die Börse geschäflsios. Gegen Schluß trat auf Grund besscicr auswärtiger Nvllriingcn allgemeine Befestig ung ein. Im Kaffaverkchr Bnnlcir ruhig, cbciffo deutsche Bahne», österreichische meist besser,- Bergwerke matt, andere Jndustiiepapicre nnbcachtct. Privcrtdiskvnt 3ß« Prozent. Nachbörse fest. — Wetter: Früh stiegen, später aufgeklärt, Westwind. Frankfurt ».IN. muco»-., »rer»« üvr.eo. e«iii«»l>. i!!»,2». «VW». Iia.lc,. «-Niger «,e»,kr »7,ao. tvr-e. llu,. «,idr. N!>,e.a. ,i»c,»„ «I.N,. Dreid-I. «k. IHM. Laar-, llr.80. 2,-lieuer >«»»«».> «c»tr SI,«7. «alrU» r««,W. ^«»Neoer k>t»«tt>. tabn!M,7.V L»»d»'»e» 3<N,i!.'>. »i. «riorNLtcn —. Spanier 7L>/,. «»>,»»» «8LM. e>»„n,,»r» «>ü:»,7S. »Seonivtr «M.O«. Rudlg. V « r I «. Sr,»»r»e» <«<»Ii>v.> «etzr» »er Juni Ai üi>. »er Septir.-Icebr. LI,6», rnitlq. Sviritn» »er Juni 36.M, »er Septbr.-Decdr. 07,Lc>, ruht». Rvböl »er guni OS.W, »er Se»tcmber-Deceni»er Kt,LN, ruhig. „ma«r»«m. «»«»utten «Schluß). «,i„» »,r Novemter lg». »er crtoder >2», »er MtNz ILI. London iPro»»ktcn-»rrI«N. Weizen r»HI», fictlg, :»er Ino»». Uetrloe» xi-Igst, last nomine», u»»eii>n»rr«. - Weiter: UndeN-ndia. Z >i j - ?
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