Dresdner Nachrichten : 16.07.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189007162
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-07
- Tag1890-07-16
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- Dresdner Nachrichten : 16.07.1890
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,zet»,alt für Politik UnterLalttma w«lchütt»v«rkbr, «örlenbtückl, ftremdtnülle. vu«»t»ebübrvleriettädrlichM 2«. durch dir Po» M 2.7b. - ilnmrbme v. il»tu»dia»»l>c» Marie»!». s« v. »z. HonnlaaS t»s 12 Ulir a» Neulladt: N« Atostcr». L. »,ir a». Woche,itaam dis :i III,r. Pie lwoinae Grund.,eile i„„ac!a>» üL»lde„, >bP,a.. lürMoii- toas oder »och i)eliiaae,i sa BI». Ümerin Strich iii,»aria,,dt> Zeile «o Pla i?>,,l,ind,o,>,,oci, o,,l derPrivat- lsite Zeile 2» 'via C,„c Bürolchalt für die t„chl,iiio„ioe 7l,»»ol,,»k der Vt„»ciae» ,vj,l> ,,,chl o>',iebe,i. A„S' wdrlioe A„ki,,chia..,>aoo„i„oae ocaen Loichcrdeiolil,,!,,, -uni, Lilieliiiarren oder Polte,»zaliliiuo. gür Sttiüaalv eutocioudtc, Schrlll- ltücke keine Pcrlimdlttlikeit. kliikündionnoe» »el,,„e„ nvnmlliche „an,doste Pk,„,iilel„„oSliellen mi. eleritiprcchiieUo Skr. rr 35. Jahrgang. Aufl. 48,500 Stück. Unssrs ^nnuneon-Uxi»a<iition batinäot aielr " AK tvr 4S -W (uedoil äsr Urosänor Uunlc unck vrs-L-via Ilokvl xolüner Unz-el). Kiiseilstcm L Nogler. A.H.. AresSen. Dresden, 1890. ölnrlin'« ,,«««!,In« xou.: ,,llvr ii.'i'l l>. I)r-",,!»n „2 w>, -7-.. HH in sclrtoo l'urbcu ,»»> x-uton Cnulilliton, Ilvr^k-tnokic- in 7. allen karbon, IlillniiNiitl»«- in z-rouizor TVusrvalil oüörirt ru P uirorlcuiint billiß'ickcn I'roisen K HVMi. »iilini«, «. jn, «^««««»«»««»««»ll« «»»»»«««««««, Univkk'8lll-ö VMWgs lam'' öedrsllch le, ... Di7ssclkzn. ^mienskagsseZ. üoinrieli L »vteNstie Pllvnnlrl V0V l»oävn-MLntvl, Anrantiril >vn^»onii<;Iri, iü? <1io lici^o voiLÜglieli 8'«6i.r;not, vor» 22^12 rin, ßlvrsvts / d«->or VnnUllit in „linn ??„>-<:». ' - 18llikilt 1 ^ ^ i -/ k^e-ins. V eilen, I'net.vn. vioirnn «Io. l ! »r >44, L Os«. M 8l4UttK8-81»r»88v 24. 1 <1^ kllianos' Französisches illationalsest. Nevolvcrschnß aus Carnet. Bulgarien und der Friede. KönigSrciie. Fcricncolonien. Dresdner Regatta, LI»I» ^»rgld. GcrichtSVerhandlringen. TageSgeichichte. Concert des Männergcsangverern-s. Mittwoch, 16. Juli. Politische». Am vergangenen Sonntag feierte das republikanische Frankreich den 101. Gedenktag des Sturmes auf die Bastille, und eS verband liicrmit die Erinnern,,g an die liundertsle Wiederkehr jenes Tages, au welchem die sraiizösilche» Geuernlslaakeu in Versailles der st!e- publik hiildigte». an die sogenannte 'Föderation. Das diesjährige Fest brachte natürlich nicht den Trubel, wie die vorjährige Feier, der zu Ehren ja die grobe Weltausstellung veranstultcl war, welche Huiideritansende von Fremden in die Mauern der Stadt Paris führte. Es war nur der gewillniiiche Trubel mit Umzügen, bunten Fahnen, Gesang der Marseillaise und ähnlichen harmlosen Volks- belnlligungen. Auch die alljährliche Manifestation der Ellaß- ^othringer vor der Strabburg-Statne ans dem Eoncordicnplahe jehite nicht in dem Men». Tie Bildsäule wurde, wie immer, mit Kränzen und Fahnen geschmückt imd dazu da-schone Lied gesungen : .Ihr weidet Elsab-Lothringen nicht haben". Borläusig haben wir diese schonen Länder noch, und eS wird dabei wohl auch noch für geraume Zeit sein Bewenden haben. Die Singcrei wollen wir Niemandem übel nehmen. Tie ganze Feierlichkeit hälte sich vollsländig in den gcwohnlcn Grenzen bewegt, auch die Tnivpcnparade wäre, den Erwartungen der Pariser entsprechend, wieder „glänzend" verlausen und das Patriolcnherz der Däronlöde und Genossen Hütte Inh ohne Harm an den Excrciticn der Sclnilerbataillone, der Znknnst Frankreichs, erbauen känne», wenn nicht ein Mann unbekannter Herkunft, der Chemiker Jakob, ein verkanntes Crsmdergenic, den Augenblick für gekommen erachtet hätte, auf den Präsidenten der Negnblik, als er nach übcrltandcncn Strapazen in seiner eleganten Egnivagc sein Heim ansiuchte, einen Revolver ahzusenern. Ta derselbe keine Kugel cnlliiclt, solidem nur mit Pulver geladen war. so isl nicht aiiinnehmen, dah die Absichten des Mannes anssallend bösartige waren. Er wünschte einfach, die Ansinerkiamleit ans sich zn lenken, und damit hat sich der gcnannlc Jakob als einen tiefen Menschen kenner erwiesen. Ten» in Franlreich reiosirt nur Derjenige, der Aussehen zu machen versieht, sei es nun die Mallresse eines Chrand, welche den Gerichtsvollzieher Genno erdrosselte, sei cs Bonlangec, der ohne seinen irnncrgleichlnhen Rappen noch heute in völligem Dunkel lcble. sei cs der junge Prinz von Orleans, der die armselige Gcfangenenkosi. Ansiern und Champagner, ans französischem Boden z» verzehren gedachte, oder der Clünder des Marler Jiislrnmenles Pli! Psl! Tie Lorbeeren dieser Rellamehelden versah, !cn auch besagten Jakob, und er wird iei» Ziel erreichen, für einige Tage in dem Pfunde aUcr Franzosen zu sein und seine Biographie und Photographie in allen Tageszeitungen zu sehen. In kurzer Zeit dürlte er dann allerdings wieder durch einen freche» Möcder oder eine eifersüchtige Bitriolheldin abgelöst werden und der Bcrgessen- hcil aiiheimialleii. Bei der lingesährlichkeit des stattgchabten Attentates bedeutet dasselbe für das Ausland wenig Anderes, als eine Unterbrechung etwas den Daumen ans den mlecmisliichen Geldbeutel gedrückt haben mag, de» der Resse, wie das in Bulgarien natürlich ist, ziemlich kräftig in Anspruch grnomnir» hat. Wie dem aber auch sei. daS sieht nunmchr seit, das; Prinz Ferdinand der Krone, welche ihn zum Herrschet aller Bulgaren macht, nicht z» entsagen gedenkt, sondern entschlossen ist. mit den Helden von Tlivniha Freud' und Leid auch in Zuknust zn theilen. Hat er doch zn scmem Pertrcter in Belgrad. Herrn Timitrow, die heroische Aeubcrnng gelhan. das; er, wenn auch drei Armeelorps in Bulgarien cinrücklen, daS Land und leinen Thron nicht lebend verlassen würde. Das Cinlrclen einer solchen Cventnalität ist cm sich gar nicht ausgeschlossen. Die jchncidiae Rote, in welcher Minisler Stam- blllvss von der Pforte die Anerkennung des Prinzen Ferdinand verlangt, hat nicht nur in Nuhland und Frankreich, ländern nn-ch anderwärts vcr'chnnpst. Die Gerüchte, welche annheiuend geslissent sich verbreite! werden, dos; 'Bulgarien in nächster Zeit seine Unat. bängigkeit vrollamiren walte — Gerüchte, die in der erwähnten 'Rote einen ganz bestimmte» Anhalt finde» — tragen anch nicht dazu bei, der kommenden Zeit mit völliger Nahe entgegenznieben. Tenn mag anch die Stellung der gegenwärtigen Regierung Bul gariens Dank der nncrmndjichen Thäligkcit Stanibiilofs'S eine relativ feste sein, so birgt das Land doch immerhin noch 'Anhänger Rußlands in hinreichender Anzahl, r»n bei einem 10 einschneiden den Borgche», wie cs die UnabhängigkcilSerllärung bedeuten würde, das Land wieder einmal in eine» Hcrenkesse! von Putschen und Bergcwaltignngen zn verwandeln. Für das übrige Cnropa liegt hierin eine direkte Gciahr noch nicht. Tentichland wird sich nlc beikommcn lassen, wegen der schönen Angen des Prinzen Fer dinand sich die Hände zu verbrennen, und auch Rußland erklärte vor wcniacn Togen offiziös, daß es auS der bulgarischen Frage nie einen Kriegsfall machen werde ^ aber bei den gcsammten Verhält nissen i» den iniernationalen Beziehungen Curvvas ist es nach wie vor nicht ausgeschlossen, daß Bulgarien ihatsächlich einmal das Zündholz bilden wird, an dem der europäische Brand sich entzündet. Acriischl'eib- und Arrnsprech-Bcrichte vom 15. Juli. Berlin. Tie Nachricht ausländischer Blätter, der Kaiser kürze seine Rvrdla»drcüe ab. weil er vom Reichskanzler um Rück kehr nach Berlin nntcr .Hinweis ans politbchc Vorgänge gebeten sei, wird von der „R'vrdd". als durchaus unbegründet erklärt. Ter Kalter habe sein Rciieprogramm nur ganz nnwcicnllich geändert und zwar wegen des bisher ungünstigen WrüterS und des anSdiesem Grunde eingetrelenen Zettnerlmics, nicht aber an-s politischen Grün den. — Tcr „Neichsanz." vcröiienliicht amtlich die Verleihung des schwnrzen Adlcrordens an den Prinzen Christian von Dänemark und den Prinzen Enge» von Schweden. — Fürst Bismarck wird morgen m Schönhansen erwartet. -- Durch kaiserliche Pcr- vidnung Vom!« Juli werden die Italien lind Spanien Vertrags mäßig eiiigeräumtc» Zoücrmäßigniigen aus Mnrveco ausgedehnt. — Der römische Korrewondenl des „Tgbl." hatte eine Unterredung mrt Casatr. Caiali glaubt nicht, daß der deillsch-cngliiche Vertrag eine Niederlage Deutschlands bedeute. Für Dcniichlaird blerbe mrmcrhtn »och ein inimciiseS Territorium übrig, das »nt der Zeit reiche Früchte tragen könne. Allerdings müsse man Geduld haben. Den AuSwanderriiigsslrvm nach Afrika zn lenken, sei zwar schwer, aber nicht unmöglich. Afrika sei in jeder Beziehung auch hinsicht lich deS Klimas besser als Südamerika. Ter dentichcn Kolonial der Hundslagslrip.e. die nun endlich über unser, dentiches Vaterland ! ^s„jr und deren Vertretern, spez. Wißniann, zellt Ca'ati das höchste herarrsgezogc» zu sein scheint. HimdStagS- längst vorhanden, sonst würden nicht die Ge- nach langem Harren siiininnng war schon längst rächte, welche, wie immer im Sommer, über Bulgarien und seine Kollegen am Balkan verbreitet werden, sv eisug weiter kolportirl werden. Namentlich hat die Frage, ob Prinz Ferdinand in dem unruhigen Sofia cmshcrltcn oder die Pratcrfahrlen in Wien vor ziehen wird, eifrige Diskussionen hervorgeriisen, die hanvtiächlich ans der Badereise des Prinzen nach Karlsbad, die er im Momente der Hinrichtuna des Mazors Paniha antrat, reiche Nahrung sogen. Cm getreues Bild sich von den Vorgängen dort unten im Türlen- laude z» verichafsen, ist kür den Mitlehcndcn fast nnmöglich,- denn die Telegravhcuämter und Poklnnslalten dal'clbst flehen unter ge strenger Ccmnr, und man erblickt die Welt südlich von der Donau mir durch das Kaleidoskop, welches Einem die jeweiligen Macht- baber oder ihre böse» Feinde vorzuhaltcn für cmt besinden. Ten Nachrichten, welche alle irgend beunruhigenden Vorkommnisse über haupt in Abrede stellen, ist daher cbcniowcnig zn tränen, wie jenen Alarmdepkschcn. die namentlich über Paris in die Ocfscntlichkeit lancirt werden und de» gläubigen Lesern das „Gruseln" bcibringen sollen. Speziell Frankreich legt in neuester Zeit, wo der russische Kriegsministcr wieder einmal in Vichn weilt, einen ganz bcjondcren Euer an den Tag, die Verhältnisse in Bulgarien als unerträglich hinzrislcllen nnd den Ansichten des großen KaiscrS an der Newa, daß es dort anders werden müsse, den Boden z» ebnen. Zn den Alarinnachrichten. die man eben nicht früher glauben darf, als bis sie durch Thatiachen bestätigt sind, gehört in erster Lime die Panier Meldung. Kaiier Wilhelm breche seine norwegische Reise ab, weil der Rklchsknnzlcr wegen bevorstehender Verwickelungen im Orient leine Rückkehr nach Berlin für unabweisbar halte. Wer die Znrücklrallnng der deutschen Politik in der Balkanfrage verfolgt hat. wrrd diese Nachricht sofort nach ihrem vollen Werlhc würdige». In dieselbe Kategorie gehört cs. dnß die sorgliche Mutter Clcmentine ihren Sohn Ferdinand von der Rückkehr nach Bulgarien zurückz» rogs von Coburg, des Familienobcrhauplcs deS Fürsten Ferdinand, in Karlsbad knüpfen. Diele Kombinationen. auS französischer Quelle herrührend, machen ganz den Eindruck, als sollten sic einen VerinchSbnllvn Hilden, wie die öffentliche Meinung in Europa den Rücktritt des Prinzen cmfnehmen würde. Selbst die orlcnnisttsche Partei in Frankreich tritt für diesen Schritt ei», um sich dem Zaren wieder einmal in angenehme Erinnerung zu bringen. DaS führende Blatt derselben, der „Solcil". vergleicht den Prinzen mit einem Zündbokz. welches man mit dem Fuße zertreten werde, wenn es nicht vorziehe, freiwillig auszulöichcn. „Wenn er sich nicht selbst opfert, wird er geopfert werden." Pressionen in dieser Richtung sind ans den Pnlgarenfürsten von anderer Seite qleichiallS ansgeübt worden, ohne ihn jedoch in seinem Entschluß, ansjnbarren. wankend zn machen. Wenn der Herzog von Kolmrg die Reise nach Karlsbad unternahm, dort zwei Tage verweilte und sich ausf^' ' Lob. Wißmann's Rücktritt, an den er übrigens nicht glaube, wäre für die Kolonialpolitik ein großer Schlag. Italien babe in Afrika die schönsten Besibnngeii und werde daraus bei guter Verwaltung große Vorlheiie ziehe» lieber sein und Emin's Verhältnis; zn Stanleb sprach sich Casali nicht cmS. — Gencrallcntnanl z. D. b. Krosigk, ist im Alter von «>!l Jabren gestern zn Lühburg in Ost- fricsland an Herzläbwung gestorben. Camenz i. Schieß Ter Prmzregent von Braunschweig be zieht sich morgen zur Kur nach Baden bei Wien. P e st. Mittags fand in der Slegimind-Kapellc der Hofburg die feierliche Trauung der Erzherzogin Margarethe mit dem Für sten von Thnrn und Taris statt. Den Hochzeitszng eröfsnetc eine Galacguipage, in welcher Erzherzogin Clotilde mit der Braut fuhr. Sodann folgte Erzherzog Johann mit dem Bräutigam. Pari s. Ans Tanger wird gemeldet, daß das Heer de» Kaisers von Marocco unter dem Obcrbescbl deS Thronfolgers Be» Salkanß eine große Niederlage vom Stamme der Zcnmnrs erlitten hat. Lehtere tödtcten den größten Thcil der Soldaten nnd verbrannten 5,0 Gefangene. Paris. Minister Ribot legte heute dem Parlamente das Gelbbneh mit Schriftstücken best, den Kongostaat vor. DaS erste Schriftstück enthält einen Brief des Präsidenten des KongvslaatcS, Strauch, cm Jules Fcrr» vom Al. 'April 1881, welcher besagt, die Koiinogcskllickiaft wünsche einen neuen Beweis ihrer srcnndlchast- lichen Gesühlc tür Frankreich zn geben nnd verpflichte sich, ihm das Vorzugsrecht z» gewähren, wenn dieselbe durch niivvrliergewhene Umstände eines Tages in die Lage kommen sollst', ihre Besitzungen zn veräußern. Das zweite Schriftstück enthält einen Brief Ferry'S an Strauch vom 2t. Avril desselben JahrcS, in welchem Fcrrb von dieser Erklärung Akt nimmt. Das dritte Schriftstück ist ein Brief s Reibvldsgrüift. Edler Ferrh'S an die sraiizösijchcn Vertreter n» Auslände, in welchem er j sorsimeistcr Schumann, Amtsrichter Kaupich. Bürgermeister Löscher, dielen die Erklärung Strauch'S zur Kcnnstiiß giebt. Das vierte; Sladlverord -Vorst. Heitel. Oberzollinivektor Brettmann, sowie die Schriftstück ist ein Brief des GcmcrclladmmistratorS van Ecwelbe j Bescher besichtigter Etablissements. Nacb dem Frühstück erfolgte vom 2t. April 1887, welcher besagt, daß de, Kongostaat seine Be-;die Besichtigung der Punidcucterei von Oschab, n Eo., ferner einer sißungen an Belgien, dessen Sunvcrän König Leopold sci. mch! ab- Ausstellung non gewerblichen Erzcngnisscn nnd Arbeite» der ge treten könne, ohne Belgien die Berpflichtiing anfzncrlcgcn, ein Vor iverbstchen Forlbildnngsschttlc »n „Gamhrinns", sowie der Bürsten- nng, doch schien auch hier die Emirse höher ein. In der zweiten Bvrscnhälste vcrringerle sich das Geschäft, doch blieb die Tendenz im Allgemeinen seit, nur deutsche Bahnen vermochten ihre AwanaS- conrse nicht voll zn behaupten, Bergwerke »miahlos. I», Easia- vcrkehr feste Tendenz bei ruhigem Geschäft. Von Jndnslneen Brauereien bevorzugt. Privatdiskont 3'/i Proz. 'Nachbörse fest. — Wetter: sehr heil;, Südwind. » r n n r l u > I a. M. >7Ibe»dS.> »red» AI.«!». SlaatSb. 2»7,B. »o«d. I2I.no «allziki- I76.I». »»tzrier 97.7N. «vroc. Uno. «oldr. »9.ö». risroulo 221.in. DreSdn. «k >5,SM. Unurn U2.2N. Italiener —. gcst. v „ r « «. Schlich, ütculr 91,2.',. äuietde IntiA». ^laNenrr 9!,l2. Slaalk. bah» Z2N.25,. Lou.dnrden :>n:t.7.',. »o. PeiorULlen —. S ruinier 71,7n. I»ii»vicr 4^9,12 S ktamliaen '»„I.NN. tescoinriie —,—. gcsl. 4- a r > ti. «rodnkien ISchluN.I rneize» re, ,Z»li 27.NN. ve, Novdr.-Feliriiar 24.1», — . Evieilus vc, ^Znli !N.2:>, »er Ii»»uir-2lr>iit :ft.7'>, . »liidol per Juli »7.»». zier ganmir 2»>ril ii i.nn —. »I n, » e e ° a in. «rndiiNen iSchtuh). Wetze» Zier Zltolicmbcr Liil. Riiiiaiv »er Lctobcr l2I, per März >22. lOertliclics und Sächsisches. — Se. Mas. der K önig trai geslern Abend 7 Uhr in OclS- nii; ein. woselbst feieistche Liegrüßiing durch fämmtlichc Kollegien, die Behörden und Deputationen der rittcrichastlichen Kreisstände slatlsand. Bor dem Hotel znm „Goldenen Engel" hatten sich die Mililärvcreine ausgestellt, welche praicutirten. Der König ichritt die Front derselben ab. Nach dem Diner fand der Festzug sämint- lichcr Vereine n. s. w. mit Lampions statt. Tie Muftärvereinc stellen vor das Hotel Posten. Der Zapfenstreich wurde von der Kapelle des IN. Jnsaiilcrie Regiments ansgesührt. Tic Stadt ist Prächtig geschmückt. — Unausgesetzt bietet die Reise Sr. Majestät des Königs im Erzgebirge das Bild eines TriumphzngeS. Es ist nicht möglich, all' die Einzelheiten ansznzählcn, in denen sich die berzlichc 'Anhänglichkeit nnd Verehrung für den geliebten Fürsten bekundet. Uebcrall. in den Städten wie den kleinste» Ortschaften, in welchen der König, an der Seite des Herrn Kleishanplmanns v. Hanicii fahrend, erichien, da benschte nnbeichrciblsthcr Fcstjnbel. der in Glockengcläiile, Böllerschüssen. Musik, Gesang. Fcsljiliigirauen, festlich geschmückter Kindcrichaar mit grün-weißen Schärpen. Anf- stcllnng von Vereine», Korporationen, Lehranstalten, Innungen:c. vieljeftige Betbätigung fand. Kostbare BlumenbonauelS waren beiimelswebe am vorgestrigen Tage über ein Dutzend bei den Wagenfahrlen übcrteicbl worden. Die Ooaüoncn dcS ersten Tages fanden, wie schon gemeldet, in der großartigen Illumination, Lam- pivnzng nnd Serenade am dem Marktplatz zu Aimaherg ihren Ab schluß. Ein wahrhaft pompöser nnd erhebender Anblick bot sich, als die von Lanwiviiträgern, grün und weiß, gestellten Initialen I nnd I.' auf dem große» Maiftblatz glanzvollcrslcnblteii, indessen Hintergrund das Ralblmus, secnbasl erleuchte! mil It großen Gasslcmen, sich i!'o,eslätiich abhob. — In den frühen Morgen stunden des gestrigen Tages wurde Sr. Majestät zunächst eine Morgenniiisik dargebcach! und alsdann negen 8 Uhr die reslaurirtc Auueukirchc besichtigt. Se. Maiestift trug die kleine Uniform eines denlicben Gencralseidmarubglls. als einzigen Orden daS Eiserne Ztrenz. Die Haupt- oder Amienkmhe, die nacb einzelnen Autoren die interessanteste Kirche Sachsens ist, hat 5» Altäre: cs winden namentlich die Kanzel, der Taufstein, ein Alfarfchrein, die Thür der allen Sakristei nnd das Nvrdwcstboua!. die „schöne Pforte" genannt, welche uns dem früheren Kloster stammt, in 'Augenschein genommen. Hieran schloß sich ein Besuch der mitten in Annaberger Flur gelegenen Gold- nnd Silberdrabt-Fabrik von Wimmcr. deren Besitzer, Kommerzicnrath W.. zur Zeit am Nordkap weilt. 'Nach Verabschiedung der städtischen Kollegien von Annabcrg am Buch- Holzer Tliore fand in der 15, Minute» von Annabcrg gelegenen Schwestcrstadt Bnchholz feierlicher Empfang seitens der Stadt an der Adier'schc» Papeterie-Fabrik statt, nnd langsamen Schrittes vollzog sich hierauf die Fahrt durch die ebenfalls reich geichmücklc Stadt bis aus den Bahnhof. Um 0 Uhr ward der königl. Exlrazng bestiegen, der durch Walthersdorf, Schlettau, Scbcihenbctg führte. Allenthalben Bcarüßnng und festlicher Schmuck. In letzterer Stadt stieß Herr AmISHanvtmann b. Wirsing aus Schwarzenberg zu dem königlichen Gefolge. In MarkcrSbach-Mitlwcida hatte'man einen schönen Blick ans die eigenartige eiserne Gittcrbrücke. In Grünslüdtel begrüßten die Gemeinden Markersbach, Mittweida, Raschan. Grünstädlel, Pobla und Riticrsgrün den königlichen Herrn, der überall herzlich» dankte, Viele durch freundliche Worte anszeichnend. In RiitcrSgrün nahm man die Uml.ideborrichliing von Normal- auf Schmalspurbahnen und »mgekehrl in Augenschein. In Schwarzenberg und Aue, welche Städlc in direktem Anschluß passirt wurden, eriolglc gleichfalls Begrüßung durch die Behörden re. In Aue, dem Sitze der Blechbearbeilnngs-Industrie, präsentirlen sich auch die Schüler nnd Lehrer der deutschen Fachschule für Blecharbeilcr. Nachdem noch in Eibciislock. dem Sitz der Tani- bonrilslickerei. Begrüßungen siattgefunden hatten, ebenso in Schön- hcider Hammer die Gemeinde gehuldigt batte, ging es wieder mittelst Pferdegeschirren nach Schönheide. Im Rathhausc daselbst wurde »in balb 1 Uhr das Frühstück eingenonniicn, zn welchem nachstehende Personen Einladung erhallen hatten: Gcmeindevor- stand Hanpl, Pastor Stendel. Postmeister Säger, Schuldirektor Kelle, Oberförster Franke, Dr. Driver «Besitzer der Anstalt von v. Qucrsiirt. Obcnorstmeislcr v Cotta. Obcr- lich »nt seinem Neffen in Privatgelprächcn erlustigte, so isl die ver wandtschaftliche Zärtlichkeit, die sich hierin niiöwlicht, zwar sehr zu loben, für den Politiker jedoch tritt die Frage nahe, ob Herzog Ernst gerade bei solcher Herzlichkeit nicht auch ein wenig ans die politischen Fragen eingegangen sei, die doch das Besinden seines geliebten Neffen in hervorragendem Maße beeinflussen müssen. Anch liegt die Frage nahe, ob das Oberhaupt der Familie nicht zngSrecht für Frankreich anznerkcnne». Diese Erklärung ändere nichts an den vorgeichriebcncn Akten, im Geycntheil. weit entfernt davon, denselben zu widcrlprcchen, bestätige sie nur den Inhalt derselben. Das letzte Schriftstück ist ein Brief des französiichen Gesandten Bonrree vom 20. Avril 1887, Welcher Akt von den Erklärungen van Eetvclbc'ö nimmt. M ci d ri d. In Manrcsa sind ausgedehnte Arbeiterstreiks cinS- gebrvchcn. welche zn einem blutigen Zniaminensloße der Streiken den mit den Truppen geführt Huven und wobei mehrere Personen verwundet wurden. Die Zahl der streikenden Arbeiter beträgt gegen 8000. Die meisten Fabriken sind geschlossen. London. Ans Kairo wird gemeldet, daß der Schcik Scnust'i die Streitkräfte des Mahdi nach heißem Kampfe ciusrieb und El Obeid besetzte. Nach Empfang der erwarteten Lebensmittel will er durch die Wüste nach Obdnrinan marschiren, um die Macht des Mahd! gründlich zn zertrümmern. New-Bork. Bei Chicago exvkodirte ein Flußdampfer. 40 dlrhriter, die sich in der ilntersicu Kajüte bcinnden, ertranken. Tie Berliner Börse verlies heute ans gute EriitcauSsich- ten rn fester Haltung. Die Umiätzc waren in der ersten Halite lebhafter als seit längerer Zeit und die Emirse waren fast aus nahmslos höher. Nur in Bergwerken herrschte größere Zlirückhalt- strvrit von Flemming n. Eo. Hiernach ward die Tour ans der neuen 'Aiierhach-Schönheidcr Straße bis zur Grenze vom Erzgebirge und Vogtland fortgesetzt. In Obcr-Schönhcidc schloß sich der königlichen Fahrt Herr Oberregirmngsratb v. Polen;, AmtShaupt- mann in 'Auerbach, an. Bei deni nur kurzen Aufenthalte im Orte selbst war der Empfang doch ein überaus cnlhnsinsiiichcr. Die Be wohner der unvergleichlich schönen Gegend hatten den Tag deS königlichen Besuchs zn einem allgemeinen Feiertag erhoben. In Vogeisgrün fand eine Begrüßung des königlichen Gastes durch die Damen der ilmiicgcnden Guts- und Rittergutsbesitzer statt: an der Grenze des Wcvrgcngriincc Forstreviers batte das gestimmte Forstperjonal Ausstellung genomemn. In Nciboldsgrün erfolgte Besichtigung des Bades nnler Führung des Besitzers Dr. Driver, nnd in Grünhaide wurde der ständigen Ferienkolonie ein Besuch abgcstattct. Von Nankenkran; ans, wo durch daS Hütlenpcrsoinrl Begrüßung erfolgte, wurde ein Extra,ug nach Hammcrbrück benutzt, wo sich die Bewohnerschaft wiederum zn großem Empfange vcr ! sammelt hatte. In Schöncck schloß sich Herr Amtsbauptmann v. BnrgSdorsf-Oclsnitz dem Gefolge an und von hier wurde aber mals der Weg in Geichirre» nach OelSnitz zurückgelegt. In OelS- nitz fand Abends 7'/s Uhr Diner statt, zu welchem nachstebcnde Personen Einladungen empfangen hatten: Major Allmcr, Super- nailvPrP'A auaRa ftia.u:i!.rraq.ü:.z» a^ia.n.i 'wpa-Z', itz,,nii.)8>io--asclZ 4^1 >»l» , - .,,>i , LI
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