Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 27.07.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189007271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-07
- Tag1890-07-27
- Monat1890-07
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.07.1890
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
sNT WUTHA«» »vr.r.7». - «imad« narn.Mnknlir.ssv.i' »»llor. «nNrult g.», nur an Wo-iient, «Mgiae Hisnalun». usd inmt gca ' «rd»c 8'«' »istt »ntün «u»l olundigungsauil raliionu durch L ober Poi«»uc>til»na. lickgnd« e»iue!a»dtcr Lchrtft», ule keine >Ncrl>i»di»l,k«it. t iaunaen nein»»» »iiiimm««' Ule vermillclinigSsiellcn an. «rnwrechilelle Nr. ri. v/rir 35. Jahrgang, «ufl. 48,500 StüL sgeim ^Illlls.o-Alile.rvls «I-i.iÄ»Dl»>,«>n,l»1I. ksvriXv. coniovüvtisri Dresden. 1891). ? A "L-s v r» -> D »-i v 2 kroisliston und sl'.'MCll. Varl Swul, Dro.iilan.IVollstiasso 12. ^LNNUNg 0» »ein vor Iliouron XLvdakmungkn! «Um Nil»»,», 8tükld«0g»n »to. 200 k»in »oiorire» li>»»t»„orl»g,» rue v»u Irnaoo. ?»»>»>>»<» ». lrul.lwnu n»eil »«»<,><,» »«tkock.0 ge»u». 0«9« lrrd.it vinl m>v»tg»INiei> »>>g»k»ngo». W'. Ustltek, 8mxn>»-r»»pi<-I>k»brNl, V»r»»»>«U«»vl>»N von 5k»t»ri»> r» N»l»-nar 8mvr..-KnNps»rd«!t«n, Ll°,S°k»i». E-ar» Vt«x»«ll»r»ni>, Uoklisk. Ltadlirt 183». Lestor kN88b«ätzMII8tnkIl ist s ir«rn«tvlni»II»elL ^ MAßT Msr Knodt troclrnsnö, niokt klsdovä. , lltntndt: »orlenstr. >v, /tmalleastr. IS, rTnlolr»u«r»tr.4L. Kennt, i Uvlnrlokste. (8«>,It6SrIitr). " sV. k. 8«tzK«I', k,«>M»!itl'Me ' 1 orodiproklivl LlUk. E MSiiir cdMUM-kM i>M-K»s llÄlW Z üuel«^ in» -Irrllir- 11422). Lomm!s»ionp)!1x<,r rn 0rrr:1nn!pnil«<m in nllnn kriHs^crou Orten von idkctisvu A nr>«l <ton Xüc-iilinrpr'n in/nn. 1^t»i«zji9l<»n vervnn-io fror. U ksrä. SvrlLvd Akackf. V^öinLLnä1un§ mit krodisrütudsv. /A »««lülirllvliv v«r„e»»Iv Irvl. LZevälir lüi retnv XutnrHVk tno. 1 ^vi'U^pret!id teil« 321). Mv Lnria-t' Deutsch - engltscher Ausgleich, Mc. Kinlev'sche Zollgeletze, D« Fall de Jonge. Hofnachrlchten. Staatseisenbahnen. KIT <^vO» Id"ük1. Vogelwiese. Aebe-Essen, Gerick ' Gerichtsverhandlungen, Tagec-geschichte. "ib".'"-i"^Sniiiitag, 27. Juli. Kür die Monate August und September werden Lestellnngen auf dir »Dresdner Nachrichten" für Vrroden I bei Unterzeichneter tSrschSftsstrllr zu L Mark 70 Pfennige«, für > aurwirts bei drn Kaiserlichen postanstultr» im veutschrn Reichs- gedirte zn t Mark 84 Pfennigen, in Gestenreich zu 1 Gulden »4 Kreuzer (ausschließlich Aufgeld) angenommen. Geschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten". Snannoortliaer Redakteur Mr Politisches v». «»>l «leer» »»»>««. Gladstone. der »berühmte alte Mann", wie ihn seine Anhänger ! pewuudernd nennen, erinnert immer mehr an den »Greis, der sich nicht zu helfen weih". Sein neuestes Verhalten, seine Stellung nahme zu der Helgoland frage, erregt selbst be, seinen Parteigenossen Befremden. Da- Unterhaus kam am Donnerstag endlich dazu, drn Staatsvertrag, kraft dessen die Königin Englands die Insel > Helgoland dein deutschen Kaiser abtrltt, zu berathcn. Die Regie rung batte die Verathung so lange hinausgeschoben, bis die au» dem deutsch-englischen Abkommen entsprungenen Verhandlungen mit Frankreich wegen Abgrenzung der englisch-französischen In. teressen in Afrika zu einer Verständigung geführt hatten. Diese Vereinbarung entwand der Opposition den sonst zu erwartenden > Einwand, daß daS Abkommen mit Deutschland verschiedene Verwickelungen mit Frankreich für England herbeiführen würde. Nunmehr glaubte die Regierung mit Zuversicht die I rasche Zustimmung de- Unterhauses zur Abtretung Helgolands l erwarten zu dürfen. Denn die Widersprüche, die gegen die Ab- Itretuna selbst sich bis dahin hatten vernehmen lassen, waren all- Imiihlich verstummt. England hat denn doch eingesehen, waS eS für ein IvMellkastes Geschäft macht, wenn es für daS ihm wenig wichtige Istelleiiciland riesige werthvolle Gebiete in Afrika cintanscht und Isich nebenbei noch die Freundschaft Deutschlands sichert. Ein iTbcil der Konservatiden bekämpfte eine Zeit lang die Abtretung luntcr dem Vorgebcn, daß die Bevölkerung Helgolands ihr wider- Islrebc. Ter Verlauf der Dinge hat bekanntlich da- Gegentheil be iwiesen. Gladstone aber, der Namens der Liberalen früher wieder- Ihell die Abtretung Helgolands gefordert hatte, sah ein, daß, wenn Irr jetzt Widerspruch erhöbe, das denn doch zu starker Tabak wäre und lihn lächerlich machen würde. Sonach äußerte er, als er zur Sache das iWort nahm, sich beifällig über die Abtretung Helgolands, aber er Iweigerlc sich, zum größten Erstaunen seiner eigene» Partei, mit labznsiimmen: er werde sich der ferneren Theilnahme an der Be- Irathung enthalten. Allgemeines Kopsschütteln im Unterhause, leislgcs Stillschweigen bei seinen Getreuen, die sich der üblichen !Bravorufe am Schlüsse der Rede Gladstoncs enthielten. Worauf I begründet Gladstone seine Stimmenthaltung? ES sei bisher noch »nicht dagewesen, daß daS Parlament seine Zustimmung zu einem StaatSvertrage gebe, den die Krone wegen Entäußerung englischer Gebietschelle abgeschlossen habe. Die Thatlache selbst ist richtig. Nach englischer Rechtsanschauung ist nämlich der König der alleinige Grundeigentbümer England-: aller Grund und Boden ist ein von ihm I ausgegebenes Lehen, ihm gehört alle» Staatöeigenthum. alle StaatS- cinlünfte gelten rechtlich al» seine Einkünfte. Wenn nun aber der König freiwillig auf eine» seiner Rechte zu Gunsten deS Parlamentes verzichtet, steht eS dann einem liberalen Mann gut an, DaS zurück- zuwcisen? Sonst gehen doch die Liberalen immer auf Elnschrän- I kung der Kwnrechte und auf Erweiterung der Parlamentsrechte au-; I hier aber sträubt sich der Führer der Liberalen gegen die Ver- Iglößerung der Machtvollkommenheiten de- Parlaments! Man kann dreist die höchste Wette eingehen, daß, wenn die Krone Eng lands Helgoland abgetreten hätte, ohne sich vorher der Zustim mung de» Parlament» zu vergewissern, Gladstone dann gierig diese- Vorgehen zu einem heftigen Angriffe aus die Regierung verwrrthet haben würde. Denn er bekämpft grundsätzlich Alle», waS die kon servative Regierung thut oder vorschlägt. Einzig au» der ver bitterten GemüthSstimmung Gladstone» heraus ist sein Verlegen- beitSeinwurf gegen die Abtretung Helgolands zu erklären. Seinen ! slaatSmünnischen Ruf hat Gladstone damit sicherlich nicht vermehrt: die Greisenhaftigkeit deS berühmten alten Manne» geht in'S I Kindlschwekden über. Sein Verhalten hat die Abstimmung um einen Tag verzögert, am Freitag genehmigte das Parlament die Abtretung Helgolands mit der stattlichen Mehrheit von 209 gegen 61 Stlminen. .Amerika den Amerikanern!' da» ist und bleibt das Fcld- geschrei, das sich durch alle Handlungen der Vereinigten Staaten wie ein rother Faden durchzieht. Auch durch die beiden Mc Kin- ley'schen Zollgesetze soll dieser Grundsatz deS Weiteren verwirklicht werden. Amerika soll eine Welt für sich bleiben, abgeschlossen von jedem Einflüsse irgend eine- Auslandes. Von einen, weltbürger- lichea Zuge ist in dieser Richtung Nicht- zn entdecken, die größte und mächtigste aller Republiken der Erde erniedrigt sich selbst auf den Standpunkt chinesischer Bornirtheit. In beispielloser Undank barkeit gegen Europa, dem die Vereinigten Staaten ihre Einwan derung. Aufschwung und Blüthe verdanken, gehen diese darauf auS. die Mutterländer jeder Art von Kultur, deren sie sich er freuen, in ihren empfindlichsten Interessen zu verwunden. Die schweren Nachtbelle, mit welchen die Kinley'schen Zollgesetze die Industrien» der alten Welt bedrohen, haben nun auffälligerweise die Fabrikanten Frankreichs. Deutschland» und Oesterreich- tiefer beunruhigt, al» dir England». Man erklärt die» damit, daß dt« gerieben« englischen Kapitalist« Millionen in amerikanischen! Eisenbahnen. Ga-werk«, Fabrik« nnd Aktienuntrrnehnumg« aller Art stecken haben, so daß sie also an dem Aufblühen der In dustrie der Vereinigten Staaten. daS man als Folge des Aus schlusses europäisch« Waareneinfnhr dahin erwartet, wesentlich in- teressirt sind. Kann denn nun Europa gegen die ihm zugcdachtcn Unbilden der Vereinigten Staaten gar Nichts thun? Die über- milchig gewordenen Aankees nehmen es an. Aber daS .alternde Europa". daS sie schon uls gute Beule betrachten, ist denn doch nicht so wehrlos. Auch Amerika ist auf die Ausfuhr angewiesen. Die 4 Hauptartikel der nordamerikanischcn Ausfuhr sind Baum wolle, Weizen, Fleischpräparate und Petroleum: sie stelle» 80 Prozent der Gesammtausfnhr dar. Die Baumwolle und der Weizen auS Nordamerika kaffen sich durch egyptische, ostindische und levanti- nische Erzeugnisse ersetze». Anck der nordamerikanische Mais ließ sich durch Bezüge aus Südamerika, Nordasrika und der Levante er setzen. wenn die großen europäischen Kapitalien, welche z. Z. in diesem Handel mit den Vereinigten Staaten gebunden sind, jenen Pro venienzen mit derselben Krait sich zuwenden. Auch von den nord- amerikanischen Fleischpräparaten sind wir längst nicht ausschließlich mehr abhängig, denn in Australien und Südamerika ist die Fabri- kation von Fleischkonserven in gewaltigem Aufschwünge begriffen. An Stelle deS amerikanischen Petroleums könnte das kaukasische treten. ES ist also dafür gesorgt, daß auch die amerikanischen Bäume nicht in den Himmel wachsen. Wollen sich die Amerikaner mit einer chinesischen Zollmaner unigeben, so könnte dies leicht zu ihrem Schaden auöschlagen. Die Möglichkeit ist gar nicht aus geschlossen, daß Amerika den Anstoß zu einer vollständigen Um wälzung der europäischen Handelspolitik giebt. Stehen wir doch anläßlich der in zwei Jahren ablaufenden Handelsverträge in Eu ropa ohnehin vor folgenschweren Entscheidungen. Besser ist eS jedoch, man vermeidet den Zollkrieg, unter dem beide Theile leiden müssen. Unter der Spitzmarke .Ein Akt moderner Tortur" enthalten die Berliner Zeitungen breite Erklärungen über den Fall de Jonge. Herr de Jonge, als Sohn des Vorstehers der jüdischen Gemeinde in Köln geboren, ist Doktor der Rechte und aus einem Juden ein eifrigerAntisemit geworden. Er hat die Absicht bekundet, zum Christen- thum übcrziltreten. Nun behauptet er, seine Familie habe seine antisemitischen Bestrebungen und seinen beabsichtigten Uebcrtritt zum Christcnthum benutzt, um ihn deshalb als geisteskrank zu er klären und habe ihn 8 Monate in die Privatirrenanstalt zu Schoene- berg bei Berlin eingespcrrt. Um daraus wieder herauSzukomnien. habe er zum Scheine seine Absichten aufgegebcn. In der wieder erlangten Freiheit erzählt er nun seinen Fall und behauptet, daß der BezirksphysikuS, Geh. SanitätSrath Dr. Abraham Bär. sich ihm als höherer Polizcibeamter vorgestellt und seine Einlieferung in daS Irrenhaus bewirkt habe. Wie viel Wahres an dieser Erzählung ist. wird sich erst später Herausstellen: unS interelsirt nicht die spezielle Ver anlassung der Einsperrung, Philo-und Antisemitenthum kommt hier erst in zweiter Linie in Frage, die Hauptsache ist, daß der Fall de Jonge die Frage der Zulässigkeit von Privatirrenhäusern anregt. Wir nehmen keinen Anstand, dieselben als nicht länger zu dulden zu erklären. Der Mißbrauch, dcr mit der Freiheit und dem Leben des Einzelnen getrieben werden kann und worden ist. ist zu furcht, bar. Ein einziger Jrrthum eines Irrenarztes kann die entsetzlichsten Folg« nach sich ziehen. Namentlich aber ist schlechterdings mit der jetzigen Einrichtung zn brechen, wonach das Gutachten eines einzigen Arzte» genügt, einen Menschen in ein PrivatirrcnhauS einznsperren. Hierzu sollte mindestens das Obergutachten einer hö heren staatlichen Medizinalperson erforderlich sein. Wir eignen unS nicht die Behauptung an. daß die Beobachtungen von Aerzten, auf Grund von deren Gutachten hin sich die Piorten eines Privat- JrrenhauseS einem Menichcn öffnen, bisweilen flüchtig oder zu summarisch seien. Aber man mnß mit der Möglichkeit rechnen, daß der einliefernde Privatarzt einseitig, vielleicht sogar befangen urtheilt. Und wenn Jemand Monate lang in einem Privatirren- hause cingesperrt gehalten wird, so gehört dazu die Einleitung eines gerichtlichen Entmündigungsverfahren». So hohe Achtung wir gerade vor dem schweren verantwortuugsreicheii Benife der Aerzte der Irrenhäuser selbst hegen, vergessen wir nicht, daß auch sie dem Jrrthum unterworfen sind. Der jahrelange Umgang mit Geistes kranken schärft zwar die Beobachtungsgabe der Irrenärzte, anderer seits giebt er ihnen etwas Geschäftsmäßiges. Behauptet ein Ein gelieferter. gesund zu sein, so gilt das häufig gerade als ein Beweis für die Geisteskrankheit. Man sagt, daß der stete Hingang mit Irren nicht ganz ohne Rückwirkung ans die Seclenstimmnng der Jnenärzte bleibe nnd sie verdüstere. Jedenfalls giebt eS Fälle, wo Irrenärzte selbst geisteskrank wurden. Auf die ungeheure Macht, di« ein Irrenarzt besitzt, und die er auch besitzen muß. um durch Zwangsmittel den Willen eines Kranken zu brechen, sei nur neben bei hingeivlesen. Bel staatlichen Anstalten ist nicht zu besorgen, daß sich der Irrenarzt durch selbstsüchtige Beweggründe in der Auf nahme und Behandlung von Geisteskranken leiten lasse; bei Privat- Jrrenanstalten ist nur eine geringe Gewähr hiergegen vorhanden. Darum verwandele man die privaten Irrenhäuser in Staalsanstalten — die gewissenhafte ärztliche Kunst kann dabei nur gewinnen. scheinend den dortigen Bedürfnissen genügenden Gesetze. Hier sollen demnächst leminisiausche Berathuugeu zur AuSalbeitung eines preußischen WasjergclctzeS beginnen. Mit Nüclsichk auf die Schwierigkeit der Materie werden die betreffenden Verhandlungen längere Zeit beanspruchen. — AuS Leipzig meidet die Schnflffellerin Jcnuri Nordernev hiesigen Blättern eine telegraphische Erklärung, dis die durch die Presse gegangene Miltheüung, weiche ihre Person mit der Auffindung eures verkohllen KlndeSieichnams im Hause Apvstcllirche 8 in Verbindung bringt, al? erlogen bezeichnet. — Der gestrige Wirbcisturni hat außer in Grünefeld in nach ver- sibiedcum anderen Thesicn OÜHavellandes Verheerungen angerichlck. Allenthalben wurden Dächer abgedeckt, Hose nnd Gärten vernichtet und lOOjährige Eichen mit den Wurzeln auSzerissen. Die Verwüst ungen in Gemeinde- und Staatsforstcn sind groß. Ter Schaden Wird aus 800,000 Mk. geschätzt. München. Amtlicher Schätzung zufolge sind durch die Nonnenraupe bisher 9000 Tagwerk Wald zerstört. München. Ter Regierungspräsident von Mittelfranken. Freiherr v. Herrmann, ist in Ansbach gestorben. Paris. Nach dem .Tenips" haben sich Frankreich und Eng land über nachstehende beide Punkte verständigt: Endgiliigc Zu stimmung zn dem französischen Protckloiat über Madagaskar und die Anerkennung der Berechtigung Frankreichs, sein Eiuflußgebiet bis zu dem Gebiete des Tschad-Sees auszudehnen. Eine gewisse Anzahl von unbedeuteirden Details wäre aber noch zu regeln. Paris. Ter Haiwelsmimstcr brachte eine Vorlage ein, welche 400.000 Francs zur Legung eines neuen Kobels zwischen Frank reich nnd England nnd 300,000 Francs zur Errichtung einer tele phonischen Leitung zwischen Paris und London fordert. Versuche haben erwiesen, daß die bisher gebräuchlichen Kabel für daS Tele phon nicht zu benutzen sind. Das neue Kabel wird aus Bronce hergcstcllt. — Ucber daS Ergebmß der englisch-französischen Ver handlungen wird noch mitgetheilt. daß die englischen Missionare, deren Zcttelungcn die wirkliche Ausübung dcö französischen Protek torates über Mndagascar erschweren, entweder zurückgerusen oder aufgefordcrt werden sollen, ihre Haltung zu ändern nnd rede Oppo sition gegen Frankreich nufzugcbcn. Dieses Zugcständniß lei vom englischen auswärtigen Amt nur schwer zu erlangen gewesen, da dieses Schwierigkcilcn seitens der englischen Missionare fürchtet. Brüssel. Gcslcrn wurde hicrselbst zwischen dem deutschen Reich und dem Kongostaat ein Vertrag unterzeichnet, welcher die Auslieferung von Verbrechern und die Gewährung sonstiger Rechts hilfe in Strafsachen zwischen dem deutschen Schutzgebiete in Afrika und dem Gebiete des Kongoffaatcs regelt. London. In Sansibar bat daS deutsch-englische Abkommen, insoweit dasselbe England das Protektorat über Sansibar zugesteht, große Erregung hcrvorgeriifcn. Der Sultan hat sich demselben nur sehr widcrltrebcnd gefugt. Die Araber befurchten, daß unter englilcher Schukhcrrschaft die Sklaven in Freiheit gefetzt werden, ohne daß dadurch ven Besitzern Entschädigung zu Tacil wird. London. Tic für heute in Ncw-Eaffie projcktirt gewesene Versammtimg von Mitgliedern des Sccicute-Vcreins und von Ver tretern dcr Rbedcrcicn hat nicht slattgcfundcn. Die dänischen Seeleute, welche in den nördlichen Häfen verkehren, sollen sich vollständig zufrieden mit ihrer Lage erklärt haben und behaupten, eS bestünde in Dänemark keinerlei Streik. Dover. Die Mehrzahl der Maschinisten, Heizer und Be amten auf den den Dienst im Kanal versehenden Dampfern derLondon- Chatbam-Dover-Effenhahngeiellschaft erklärte heute, indem sie höhere Löhne verlangte, in dem Augcirblick den AuSsland. crlS das nach Calais bestimmte Schiff Mittags auslaufen sollte. Die Heizer und Maschinisten verließen das Schiff. Newtz 0 r k. Nach einer Depesche deS .Newyork Herold" aus Mexiko hätte General Ezeta den, Präsidenten von Guatemala, Ge neral BarilloS, eine persönliche Herausforderung geschickt. Sämmt- lichc Kämpfe dcr Streitkrästc von San Salvador und Guatemala sollen in der Nähe des beide Länder theilcnden Rio Paza statt- gesunden haben. Mexiko würde, beißt es weiter, neutral bleiben, so lange die Rechte seiner Staatsangehörigen unverletzt blieben. Die Verluste! in den Schlachte», durch welche die Truppen von San Salvador ans dem Gebiete von Guatemala hinausgeworfen wurden, sollen sich beiderseits auf 4M Mann belaufen. Die Armee von Guatemala wäre demoralisirt. Die Bevölkerung hätte sich der Hauptstadt bemächtigt und die Fremden hätten zum Schutze der Stadt eine Polizcimacht organisirt. Die Berliner Aürie «öffnete mit niedrigeren Couisen: auf ollen Gebieten zeigte sich ReMatinnslusl, doch blieben die Umsätze beschränkt. Fremde Renten waren matt, besonders Russe». Banken vonviegend schwach, deutsche Bahnen unbeachtet, öster reichische aus Realisationen gedrückt, Pergwcrke anfangs meist ab- geichwücht, später trat, von Kohlcuaktien ausgehend, eine zicmltch allgemeine Befestigung ein. Jni Kassnvcrkchrc waren Banken ruhig, brutsche Bahnen geichäftSlok. östcrreichijckc still, Irving verändert. Von Bergwerken waren Kahlen fest, für andere Jndiistricpapicre bestand wenig Interesse. Ocsterrcichlsche Prioritäten waren still und fest. Pirvatdirkont 3 Prozent. Nachbörse ruhig. — Wetter: vorwiegend heiter, Westwind. » , anrf » rI ».II«. ««I>k»»».) «red« M.v». SK-orr». M8,w. dom». >20.25. «»liltcr l78,M. tka-dlcr —. «k--rc. Nm>. ai»Idr. 89,7ü. r>Sk»«I» 229,«0. »red»». VI. lħ». «a»r» I-tIM NinNenkr Still. «qltltz.. Rente S2.«il». «»lru,. »xi.85. sxoienrr 9<.»7. vt,»»I- d«dn 528,2I>. L»«d»r»e» 502^50. »». Priori««»» —. Limnicr 75>/,. 0>«»»«e» <87.18 0«e»«»»ri> 584.9» «»eonidie —. Tröge. « 1 rt ». «roduktei, !S<dl»».> «ri,r» der Juli 27.90. »er Novbr.-Feirnar 24,7», rn-i». Sl-irtn-o rcr Juli 08.90. »er Januar-A»ril 98,75, ruhig, «üdöl per Juli 117.90, »er J«imar-A»ril 9.1,00. »,»tt. » « » « r » 0 >». Prtttlkle» IVMIuhi. «e»,ru »er «»»cmder 2l0. Rrggr» »,r 0e«,»er IL5. »er Mir« IL2. Aeruschreibs «n» Aerrrsprech-Vertchte vom 26. Juli. Berlin. Offiziös wird versichert, daß dem Kaiserbestich in Ruß- r als ein freundschaftlicher und verwandtlchaftlicher land kein anderer Charakter bcizulegcn sei. Bestimmte Abmachungen würben nicht geplant und vom Scheitern eine» dentschcn Programmcs könne nicht die Rede sein, well ein solches überhaupt nicht existire. — Bon einer einheitlichen Regelung des deutschen WasserrechteS ist abgesehen worden und zwar mit Rücksicht auf die in den süd deutschen Bundesstaaten erst in neuerer Zeit erlassenen und an- OertlicheS und Sächsisches. Mai Palermo S< ordenS und , Freiherr» von Scydlitz das Ritterkreuz 2. Klasse desselben OrdenS verliehen. — Prof. Dr. Adolf Mayerin Leipzig wurde zum Professor Ordinarius dcr philosophischen Fakultät an dcr Universität Leipzig cmannt. — Se. Er c. Herr Staat-minister Dr. v. Gerber bat gestern eine mehrwöchige UrlandSrcise migctrlecn. — Bürgerschullehrer Heinrich Geyer in Zivenkau erhielt daS Berdicnstkreuz. -Ter Rechnungsabschluß der Königl. Stichs. StaatS- bahnen für das Jahr 1889 giebt folgende interessante Aufschlüsse : Die Gescimmtetnnahme belief sich auf 85 324 267,81 Mk. gegen 79 355» 679.80 Mk. im Jahre 1888, sodaß sich ein Mehr von 5 968 588,04 Mt. ergab. Die Einnahme ergicbt sich mit 21 919 842,74 Mk. aus dem Personen- und Gepäck-Verkehr (im Jahre 1838: 28765 584 Mk. oder mehr 1151258 Mk ). ferner mit 55 970113,5» Lotöl „kürst LiWiMk". Xu äor k^au6u1ilLeIl0 22 uucl AtzimrruLt 5
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite