Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 23.07.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189007239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-07
- Tag1890-07-23
- Monat1890-07
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.07.1890
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
U-tadaldm-, ««täjUtIvntckr. VSrt«p»«ri»t. StemdoiM. «liÜbrti-Mtt». ?.7i. - iln»Lb«« Kr. rnoslrri. e, nur an di« z Uhr. Die ilpaliß, ln»»elüdr «Sllheiu ibPI» . UirMoa- taa» vder nach yklUaarn sa >M« Üinenn Hlnch cdmaeiaichn Zeile « «sa. ffliikünd-aiiiiarn ani der Privat teile Zeile sa Pia Eine Biiratchas iur die »ochiUaaiae Ausnahme de Antciac» »>;>!> »ictit aeaeiien Aus- . wLniae Anlu»dianna»auliwae «eaen Bvriietbeinhlnna dunt, Brielmamn oder PoiitinMinna. ^ ^ ftiir Liixkaabe einaeiandler Pchrttt- tiutie keine LerdindUchkeil. , Ankundionnaen nehmen iinnmtltche! namhaiic PerniiilciunaLiiellen an. > —^',el1c Nr. üenliiircchlieli 35. Jahrgang. Aufl. 48,50V Stück. Unsors ^nnonoon-Iüxtxräitioll beündot siotr ^ 4S Str«««« 4K "Wtz (neben dsr vresäner Hanli und vis-L-vis Hotel xoläner Lnz-ol). KiiseiMn L Wgler, A.H.. Dresden. Dresden, 1890. 1«cker«r«u-8p«ki»Iitilt! ^ kliotograpdis-Hbums. — Drnii6iitki8o1ioii. « — Hvl8v-^rtIItvI. —— Universgl- ürMmgZ -MM- Iinrr 6-deiinti^ tin ,.^I Di7ssclsn. ^nnenstnasseZ. M. 8»In» 8p«ein!-I''abriIl xoMxtvr Siexel-Urrrkou xüttieil ö.Zr. ttn«Lvr»»tnr»»ee« 17 W'vrn-prsrkausctNlld» N4l> ompfiebltbesonders xvprtkzrlt! Itreketver. sebluss- und kekiitr. «nrksa, sorvio dti^ulr- »vlinbtoiian, alle Out- tunfzan Vardstempel Ursrlr-Arbeiten ieder 7t rt. üoinnek l'lMl, Orssdsn, VEjlr.1^. Z .N Nr. 204. Smeli M. 4 Vcrthcilung Afrikas. Dr. Peters. Negicriingsinbilänin in Belgien. 2trnieeverä»dernngeii, Gerichlsvcrhandln»gen, ompsiaiilb /.»r billi^on »ml pruktisaben Itoino IR« «nrni«»r- /> »» ^... als Oiiiouin der tzaiaiiiilficait, Kaliilitüt. und IA»c;u»x. vl/Asöv CSri»«^t« «»!»> von Vn8« I»«»i»-fVvl ««8i»ir«« «tv. (»«»«<»1 «I«, v»^«»rxv). Hafnachrichten, Erinnerungen an Friedrichsrnh. Kinlcybill, TagcSgeichichlc. Gcniäldcansstellnng. Aeraniworilicher Nebakteur klir PültttschkI v, «mii «lerev in Drerden. DaS englische Unterhaus hat die 2. Lesung deö Vertrages über aic Abtretung Helgolands an Deutschland aus vorläufig »»bestimmte .-seit liiiiausgeschvbcn. BIS zum 12. August, als an welchem sich da? Unterhaus bis zum Herbste vertagt, mich jedoch die Abstim- uluug darüber vor sich gegangen sein. Man hat vcrmnthct, dich sich plötzlich ein starker Widerstand gegen diese Abtretung gezeigt lnibe, den die Regierung zunächst zu beseitigen wünsche. Richtiger ectlärt sich die Verzögerung daraus, daß zwischen England und ,am!kn?ich noch verschiedene durch das deutsch-englische Ab kommen vcrnrsachle Streitfragen schweben, welche die jenseitige Regierung noch vorher zu erledigen wünscht, bevor sich das Unter haus mit der ganzen Angelegenheit besaht. Es wird immer deut licher erkennbar, das; das deutsch-englische Abkommen eine im grossen Liil ooigenoininene Vcrtheilung Anitas zwischen Engländern, Franzose», Deutschen, Portugiesen, Italienern und Belgiern darstellt. Zeder dieser europäischen Mächte wird ihrAnthcil an dem dunklen Wclttheile zugewicien. Von den Meeresküsten ans legen die Kolonialmächte Hand anf die inneren Gebiete; die Grenzen sind nicht überall srslgezogcn, die wechselseitigen Interessen kreuzen sich noch an mancher Stelle und es liegt nahe, anziinehmcn, das; in der Unbestimmtheit mancher Abmachungen die Keime künftiger Verwickelungen enthalten sind. Diese Sorgen kann man jedoch der Zukunft überlasse». Einstweilen sind die Kolonial mächte bemüht, die bereits vorhandenen Streitfragen friedlich zu schlichten. England, die grösste aller Kolonialmächte, hat sich mit säst alle» anderen auscinandcrznsctzen. Tie grösste» Schwierig keiten findet es dabei an Frankreich. Dieses ist arg verstimmt durch die Abtretung Helgolands an Deutschland, da es dieses Feliciieilgiid nicht mehr zu einem Stützpunkt seiner kriegerischen rsperaüoncn gegen Deutschland machen kann. Es lässt sich sanen Verzicht ans das Recht, in das Protektorat über Dausibar hineinznwdc». von England durch zwei wcrthvollc Zugeständnisse bezahlen. Frankreich lasch sich sowohl anf Madagasear wie in Tunis seitens Englands eine nahe;» unbeschränkte Herrschaft cinräniue». Das ist ein harter Schlag sin Zialien, welches von jeher Tunis als das ihm von milur- und rechtswege» zukoinmcndc Besitzthum angesehen hat. Zii'.'lgedesse» rsr die Stimmung der Italiener sehr erregt gegen die Franzose», weil ihm diese die ihnen vor der Nase liegende b iihende Provinz wcgznschnappcn im Begriff sind »nd gegen die Eugiäüder, welche den Franzosen dabei Vorspann leisten. Eines selch >? Trenbruches hätten sich die Italiener von ihren englischen Vlindesgc,rossen doch nicht versehen! England fragt aber bei solche» Angclcgeiihcilen einzig nach seinen Interessen. Man ersieht aus diesem einen Falle, das; das deutsch- cnglöchc Abkommen über die Thciinng Anikas eine sehr ver schiedenartige Rückwirkung auf die Gestaltung der Dinge in chnn'pa ansnben »ins; »nd es ist erklärlich, wie die englische Regierung zuuachsl mit Frankreich in s Dreine zu kommen trachtet, uni bei den Verhandlungen des Unterhauses über Helgoland die Einwändc der üppositio» ZN entwaffne». Fortdauernd nusrcundlich ist die Sprache der englische» Blätter gegen Tr. Peters. Waö gegen diesen Afrikarciscnden, dessen lähiie Fahrt den Engländern so arge Kopfschmerzen vernr- iachl hat. an Gehässigkeiten gesagt werden kann, daS kräht die eng lische Presse gewih heraus. Die „Times" ist anher sich, daß Dr. Vctrrs von Eniin Pascha, mit dem er in Mpwapwa znsammen- gclrofsen ist, die Ermächtigiing erhalten hat, die von Emin in Wadclai zurückgelasscnen Elsenbcinschätzc zu holen. Sie beehrt » A. den Dr. Peters mit dem Namen eines Vichdiebes; der selbe habe nämlich die Küste mit Hunderten gestohlener Rinder er reicht und seine Leute behaupteten, sie hätten überhaupt, seitdem sie iii's Innere Afrikas gezogen seien, von gestohlenem Vieh ge lebt. Pctcrs sei iur Innern Anikas nnter dem Namen Vichdicb bekannt und er.sei darauf sogar stolz. Diese Verdächtigung ist ans den Acrgcr der Engländer zuiückznsührcn, das; Dr. Peters das Hofs,im,gsbolle Nrgcrrcich Uganda völlig den deutschen Interessen gesichert hat. Leider ist durch das englisch-deutsche Abkommen diese Erwerbung Dr. Peters dem Deutschen Reiche wieder verloren ge gangen. Ein tückisches Geschick bringt den kühnen Mann nm die Früchte seiner Mühen. Mau mag über ihn urthcilen, wie man wolle : er bringt von seiner einjährigen Fahrt unbestritten die glänzende Bestätigung seiner Befähigung als Asrlkareiscnder zurück. An die Spitze der Expedition zur Befreiung Emin Pascha's gestellt, hat Tr. Peters leine Aufgabe entschieden richtiger angegriffen, als der ältere und ungleich höher gefeierte Stanley. Dieser wird gepriesen, weil er Emin Pascha zur Küste geschleppt hat. Aber im Grunde genommen hat Stanleu nur die Lage Eniins unhaltbar gemacht und den Verlust der Aeguatorialprovin; hcrbcigcführt. Wäre der Stanlcy'sche Zug ganz unterblieben, so hätte sich Emin leicht bis znr Ankunft von Dr. Peters halten können, der die richtigere Straße nach Wadelai elngcschlagcn hatte, während Stanley den Weg vom Westen, vom Kongostaate, gewählt hatte. Um die Leistung Tr. PeterS, so sehr sic durch daS Abkommen mit England nm alle Er folge gebracht wurde, voll zu würdigen, »rus; man sich nur er innern. daß die dentfche Regierung seinen Zug offenbar nicht ge wollt und ihm keinerlei Unterstützung gewährt hat. Sic war schon vor einem Jahre, noch unter Bismarck, entschlossen, das Uganda- reich nnd die Seeengebiete dem englischen Einflüsse prciSzugeben. Das Deutsche Reich wird einen so begabten Mann, wie Dr. Peters, sicherlich nicht brachlicgcn lassen. In seiner Person verkörpert sich ge wissermaßen die dculiche Koloniaipvlttik. Ll»ie WagemnIH, Kühnheit und Nücksichtslosigkeil, ja ohne einen gewissen Ucbcrschwang ist der Niisang einer Kolvnialpvlitik überhaupt nicht denkbar. Diese ihre Sturm- und Drangperivde ist letzt abgeschlossen, sie tritt in die Zeit der Besonnenheit; die gährcndc Abenteuerlust des Bahn brechers mns; der nüchlernen praktische» Arbeit zur Ausnutzung des Erworbenen weichen. Hoffentlich erweist sich Dr. PclerS den Bedürfnissen der veränderten Lage gewachsen. Dann haben wir in ihm, in Emin Pascha und Major v. Wißmann drei Kräfte zur Regelung und wirthschafllichcn Ansbentnug unserer Kolonien, nur die uns die Engländer trotz ihres Rcklcimchcldcn Stanley beneiden dürften. In das llüjährigc Rcgierungsjubiiänm des Königs der Belgier bringt ein Entschluß der Gemeindevertretungen mehrerer Vorstädte Brüssels einen Mißklang. Sie weigerlen sich nämlich, eine Ergcben- hcitsadrcssc an den König zu erlassen, iveil die Regierung des Königs eine iiltramonlciiie Cchulpolilik befolgt. Mau will über haupt, gelegentlich des Besuches dcS Brüsseler Rathhauscs durch den König, eine große politische Dcinonstrativn gegen das ultramon- tane Ministcrinin veranstalten. Hoffentlich besinnt sich Brüssel noch in letzter Stunde cineS Besseren und vergällt dem edlen Leopold II. nicht seinen Ehrentag. Trägt doch das belgische Volk die Hauptschuld an seinem fanatischen Psafseiiregimeiite. Tie Wahlen verstärken fast stets die nltramonlane Kninmermehrheit, ans die sich die Regierung stützt. König Leopold umgäbe sich weit lieber mit einem liberalen Ministcrinin, als mit einem klerikalen, daS die Schule den Mönchen ausgcliesert hat. Als konstitnliv- nellcr Fürst entnimmt der König aber seine Rathgeber der jeweiligen Kammermehrheit nnd diese ist bis nahezu zwei Drittel ultramvntan. Welche Regententngendcn und edle Eharaktereigenschaste» den König der Belgier schmücken, tritt seinem Volke an diesen Jnbilüums- tagen recht deutlich in's Bewußtsein. Es ist ein dreifaches Jubel fest, was jetzt gefeiert wird: Belgien begeht den Beginn seiner Unabhängigkeit vor <>0 Jahren, den Einzug des ersten Königs in Brüssel und den Regierungsantritt des jetzigen Königs vor 22 Jahren Was Leopold II. seinem Volke gewesen ist und noch ist, welche Verdienste er sich um die Unabhängigkeit nnd die Wohlfahrt des jungen Tlnntes erworben, dos läßt sich nninöglicii auf wenigen Zeilen darlegcn. Nur ei» Zeugnis; sei angrsährt: er bestimmt die 22 Millionen Franes, die ihm der Lcnrdtag zu seinem Regicrungs- jnbiläinn gewidmet heilte und die beträchtlichen Mittel, die bereits für großartige Festlichkeiten gcsgmmclt waren, als Grundstock einer Kasse zur Milderung der Roth der arbettenden Klassen und zum Schutze der Kinder der Arbeiter. Arni schr eib: »»d Hernijircch-Vtrichtc vom 22. Juli. Berlin Ans die Androhung des Herrn Ritterhans vom „Franislirirr Journal" gegen die „Pasl" wegen deren Vorwurf der bcwnßlrn Fälschung klagbar w-rdcii zu wollen cnttworlc! die „Post": „Wir sind sehr ersien! über dicw Ankündigung und werden Herrn Ritterhans sofort init einer Wiaerklage wegen der uns in seinem erneu Berichte zugringlen Beleidigung aniwartcir." Da gegen bemerkt die „National-Ztg.": „Es itt zu wünschen, das; die Angelegenheit noch ans andere Weile beigelegt werde» möge. Das Ansehen der deutschen Presse ist durch daS Urthcil des Fürsten Bismarck über gewisse Blätter, dir früher zu ilnn in nahen Be ziehungen gestanden nnd über die Angriffe der oppositionellen Blätter lange nicht so benachtheiligl worden, wie cS durch gericht lichen nnd außergerichtlichen Zant in Folge stattgebabter Empfänge in Friedrichsriib hätte benachtheiligl werden ninfsen. Gegenüber dem Drängen des Herrn Ritterhans ans Schluß der Diskussion fragt die „Post": „Beneidet er etwa seine» sächsischen Kollegen nm seine größere Geschicklichkeit?" — Der „Köln. Zttz." wird ans Belgrad tclcgrciphirk: Tie Psorle benagle der serbischen Regie rung jede Genngthnliiig wegen der Ermordung des serbischen Kon suls in Prischtnia. Sic wies auch die Forderung der Wittwc des Ermordeten zurück. Berlin. Pr uz Ruprecht von Bayern wird morgen die hie sigen Fcrnsprcch-Aiilagcn besichtigen und sich über den Dienst bei denselben insormiren. — Zu dem om -I. August hier beginnenden 10. Internationalen nikdisinischen Kongreß sind bereits 2000 Aerzlc aus allen Theilen der Welt nnacmcldcl. Die Zahl der crwarlclen Thcilnchmcr wird anf 2l!00 geschätzt. Aachen. Tic seit Jahren nnbesetzt geblichene Stelle dcS SiistspropstcS des Aachener Münsters soll demnächst dem hiesigen Kanonikus Dr. Buschmann übertragen werden. Nom. In Folge der bedenkenden Einschränkung der Ban- thäligkeil in Rom sind Tausende von Arbeitern brotlos. 1km IIn ruhen zu verhüten, werden die nicht ans Nom gebürtige» Arbeiter in ihre.Heimalli znrückbesördcrt. Nom. Im benachbarten Fez;c stürzte ein Hans ein. wobei 20 Personen nnter den Trümmern begraben wurden. 7 davon sind lodt. London. Prinz von Wales verläßt am I. August Eowes auf der?1acht .Osborne" nnd führt der „Hohenzoltem" entgegen, welche um 2 Uhr Nachmittags in EowcS erwartet wild. Sännnt- lichc Mitglieder k>er Königl. Familie werden in EowcS versammelt lein, nm den Kaiier zu begrüßen, welcher 4 Tage bleibt. — Ans Ebtna werden riesige Ucbcrjchwcinmiinacn gemeldet. Die Um- gegeiid Pekings sieht unter Wasser. Zahlreiche Menschen sind in den Finthen nmgekvmmcn. London. Das Unterhaus hat die Helgoland-Bill in erst L Lesung angenommen. Die zweite Lesung ist ans Donnerstag an- beraumt. London. Meldungen ans Buenos AyrcS stellen die dortige politische und finanzielle Lage als überaus kritisch hin. Die jüngst entdeckte Verschwörung bezweckte die Verbannung des derzeitigen Präsidenten der Republik. Hervorragend argentinische Politiker halten eine Umwäizung für unvermeidlich, wenn nicht sofort Re formen vvrgenommcn werde». Der Präsident sagte solche z». — In amerikanischen Kreisen ist man davon überzeugt, das; zwischen Guatemala »nd Honduras einerseits und San Salvador-Nicaragna und Eosta-Nicci andererseits ein Krieg bevorstehe. Ter Grund dazu liege in dem Drängen Guatemalas. ulS Hanprstaat eines Staatcnl'imdcS in Mittelamerlka zu dominircn. KoveiiI> nge n. Ter M'aiirerslreik ist nach dreimonatlicher Dauer beute beendet. Die Arbeiter, welcbc säinnitliche Beding ungen der Meister angenommcn habe», nähme» die Arbeit wieder ans. B r »sie!. Der Kaiser beabsichtigt, am 2. August Mittags in Ostende einzuiressen und soll die Abreise von dort den !I. August Nachmittags erfolgen. B r iisse l. Zwischen den Signatarmächten der Anliskinperei- Atle ist eine Verständigung dahin erziel! worden, daß, falls Holland nicht bmne» Kurzem die Generalakie unterzeichnet, man über Holland znr Tngrsardnniig übergehen nnd die Gencralalte auch ohne dessen Ilnterschrist als bindend erklären nnd die Kongozölle auch von Holländern erheben wird. B r n i s e l. Der König nahm heute Vormittag eine Parade über die Armre und die Bürgeigaide ab. Das Wetter war sehr schlecht. T'e Parade begann nm 0 Mir. Die Truppen desilirlcn Pa, dem König und der Königin. IIM> Uhr war das inilitcirische Schanwirl beendet. Tie.Haltung der Truppen war ausgezeichnet. Ileberail wurde der König von enthusiastischen Ovationen der zahl reichen Ziischancrmenge begrüßt. Alle fremden Militär-Attaches wohnten der Rrvne bei. K o n sl aiitinvpc l. Die Gerüchte über die vom Miiiister- rathe beschlossene Verhängung des Bclagerimgsznstandcs über die ncineiiiichen Propiii;eii. die Ergreifung strenger Nepressiymaßregeln derselben gegen Ruhestörer daselöst w. werden offiziös mit dem Hinnisngen demcntirt, das; die Lage in jenen Provinzen keinerlei aiißcrordciitiichc Maßnahmen rechtfertige. Die B erliner Börse verlies hcitte im Gcmzen fest. An fangs driickle» niigünslige Gerüchte ans Südamerika nnd der Rück gang der M'ontanwerlhc etwas, letztere blieben schwach. Die ge strigen Eomsgewinnc ans diesem Gebiete gingen wieder verlaren. Banke» sehr still, aber etwas besser als gestern. Deutsche Bahnen wenig verändert, österreichische ziemlich belebt nnd besser, fremde Realen still, aber gut behauptet. Im Kasscivcrkehr war wenig Leben. Böhmi'che Bahnen bevorzugt und höher, auch Jndnstrie- papicre blieben gut behauptet. Privatdistont ll'/i Prozent. Nach, börsc fest. — Wetter: regnerisch, W.-S.-W.-Wind. iZ r a » r s » r t a. >»,. iTU-cnvii.i vredir !.'K7,V>. «laaisb. !!N7,c>0. 2o«I>. >>!>,'«>. Maliger iüii.üa. ckovvcer 97.40. «»rar. Una. «,ldr. Ü9.8U. DItcout» 22I,N>. DreSd». «I. lää.Ni. Lanka lil.au. Italicncr —. Jest. Varl«. SLiuß.' iiicnic !>2,«'>. «u:eid« >07.2',. Alaltrnrr 94,2L. «»aal«, bahn ä2!i,7ä. Lombarden !!02,ä0, da. PriarltiNcil —. Tpanier Eiovtcr 487,'>0, Ottomane» ->y2,l,!>. crseamvie —. gcst. Paris. Prvdnttcn <s«tns,.i Weizen «er ginii 2L.I0, per Novbr.-Februar 21,."g, fest. Spiritus «er In» ic>..'>0. per Januar-April 08,7.0, ruhig. Rüböl per Juli 07,00, per Aanuai-April 69,00, scsi. » „,«» r r » 0 ,0. «roduttro tSchiußi. Welze» per November 807. Nogge» per Octabcr >99, per Mär- >90. Oerlliches «nS Sächsisches. — Se. Maj. der .König sandte anläßlich des 12. sächi. Feucrwehrlages salgcudcs Telegramm nach Zittau: „Ich danke herzlich iüc den mir zugegangeiieii freundlichen Gruß. Albert." — Der Oberst und Flügel-Adjutant Sr. Majestät des Königs, Schmalz, ist zum Kommandeur des 0. Infanterie-Regiments Dir. 102 iStrajchnrg) ernannt worden; an seiner Stelle wurde zum Fliiaeladiilkant der biöherige Oberstleutnant und Kommandcnr des 2. Jägerbalaillons Nr. 10, Graf V i tzt hnm v on Eckstädt, ernannt. — Dem Vernehme» nach beabsichtigt Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich A u g n st die Ergebnisse und Erlebnisse seiner Orieulreiie, insoweit dieselben von allgemeinem »nd wissenschail- lichem Interesse sind, durch Herausgabe eines illnstrirtcn Pracht- wertes nnter Mitwirkung »amhaitcr Knnstgelchrter, wie u. A. des Direktors der Kiiiislgewcrbcschnle, Hosratl, Professor Dr. Grass, weiteren Krciscii zugänglich zu machen. Prinz Friedrich August halte ans seiner Rette eine» Mvniciitphotagraphen mit. für weichen er sich die nölhigcii Troctcnpiattcii von der hiesigen Firma Ungcr und Hofsmann immer nachichicken ließ. Der Prinz hat im Ganzen gegen IllttO Ausnahmen gemacht. — Dem außerordentlichen inchs. Gesandten nnd bevollmächtig ten Minister am Fürstlichen Hose zu Greiz, Wirkt. Geb. Rath von M i n ck w i tz, wurde vom Fürsten Reuß ä. L. das fürstlich renßischc Ebrentienz I. Klasse verliehen. — Sachsens apostolischer Vier», der neuernannte Bischof Ilr. tllaal. Ludwig Wahl von hier, hat nunmehr die schon angc- kündigte lieilige Weihe am Sonntag im Dom zu Köln a. Rh. durch den Erzbischof Tr. Krementz, unter Assistenz des Wechbischois Tr. Fischer »nd deS DoniprvPstcS Berlage, empfangen. Tic durch das Domstiit St. Pclri zu Bautzen vorznnehmcndc Wahl des neuen Bischofs als Tläminicctrasi»- aaelasiaciliens in der sächsischen Obcr- lansitz wird demnächst erfolgen. - Nicht gcriiige Freude unter den (angcstellten) Beamten der Post und Telegraphie bis zum Sekretär aufwärts erregt die ansehn liche G chalts a n sbe i, ernng, welche riickivirkende Kraft bis 1. April hat nnd dieser Tage zur Anszahlung gelangte. Hoffent lich erhalten nun auch bald die nichtangcslelltcn Jünger Stephan'S einen dauernden Silberblick in ibrer anstrengenden Thätigkcit. — Noctidem sich die erste Aufregung über die amerikanischen Hochschntzzölle nnd die sogenannte Me. Kin ley-B > lt, einigermaßen gelegt, fängt man in Eliemnitz an. io schreibt das „Vaterland" von dort, die Sachlage ruhiger zu benrthcilcn. Ohne Zweifel wird ein großer Tlieil unserer für den Erport arbeitenden Industrie durch die Maßregel hart getrosten werden, indcfscn das wird ver- hältiiißmäing am wenigsten der Fall sein bei dem Artikel Stnimpß den man Ansangs gerade für den gciährdclstcii hielt. Die Vereinigten Staaten durften voraussichtlich nach auf lange Zeit außer Stande sein, Strnmpfivaarcn in gleicher oder auch nur annähernder Gute zu erzeugen. Gerade bei der Herstellung von Strümpfen vermag die Maschine allein nicht Alles; mehr als bei der Herstellung von Wcbstofseii bedarf man hierbei geschickter und geübter Hände. Diese aber fehlen in den Vereinigten Staaten »nd werde» voraussichtlich noch lange fehlen. Dazu kommen die Schwierigkeiten in der Appretur und Färberei, das Alles können uns die Amerikaner, soviel sic sich auch Mühe geben, sobald nicht nachinachen. Sic werden nlio noch lange ans den Bezug ans Chemnitz angewiesen sein. Der Zoll und die ganze Plackerei dcS Zollverfahrens wird also zunächst nur sic selber tressen, indem er ihnen die Waare vcrthcnert. Das fürchtet man auch in Amerika selbst nnd rechnet eben daher mit der Möglichkeit, daß die Mr. Kiiilcn-Bill mittelbar zum Sturz der gegenwärtig herrschenden Partei beitrage» könnte. Ein Moment indeß wird die Thäligkeit in der Stnimpfwaareninduslrie der nächsten Zeit hier zu Lande ganz gewiß ungünstig beeinflussen, das ist der Umstand, daß i" der letzten Zeit iliigclicnrc Massen von Maaren eben ini Hinblick an, die erwartete Wirkung dc§ Zolls nach Amerika vcrschiist worden sind. Ehe diese Läger anfgebraiicht sein werden, wird daS Ge schäft nnmöglicti wieder flott gehen können. Dennoch werden, ür noif,!Zi.ic>i-.l gnsZiz Rzavv9rsc,.rv?r-n sssiaai,! t NImpsgH.-Jzdz n»r«z«» A pun ff » "LI ' »»8 »sSnff«A
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite