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Dresdner Nachrichten : 04.07.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189007043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900704
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900704
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-07
- Tag1890-07-04
- Monat1890-07
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- Dresdner Nachrichten : 04.07.1890
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Tageblatt jiir Politik. lliilerbaltuni . BeickMIdtrkcbr, Bürlmlierickt. ftr«nt>e»Nlt«. Biiuzopedudr pleiielüibrliih M.2.«, duich Ze Poll M 2.7s. - Annabmk v Alilll»dia»»aeu Marieuln usv.s-s. Lomiiaas vi» 12 uni I» Neustadt: (>». stiojicl«. b. nur a» Wochnl aae» b>»2 lslir ch» lipaiiiiu- ÄiunHule lllnaeüiNr aLilPkio isPip., lurMo»- lon» oder nach »Zeiilaacii M Pta. Niacuii Slnch -iLinaciaiipll Zeile «0 -Piz, Anlundlannarn aut dc> Privat stile Zelle 2>l Pia Sink Büralchalt lar Nie iläctllllaaiac Alilnastluc der 1 i'imciiiiii wl>c> inchl aeacve». 2l»S- laailiae Ankiiiidiammsaiairaae acacu ' Pilbelt'e-aiilm»! durch Bllesinam» oder Pv»ellinch>»»a. stiir lllinkaade enlaelandler Lchliit- lluikc teilie Lclliudluli'l-il. riikilidipiiiiini »estilicll iiiuntliche uaulilaiie Lirmillcimmiiikllc» a». ukuilvlcchsteüe Nr. n. 35. Juhrqanq. Ausl. 48,500 Stück. nutnrr«ii». »I»»,-I i»I« > I., iii«1i«-!t fii-k. »>i I'.j< ve. »ß. ?.?,') ;,i.» 0 I'tii. M'tio, N'irit'i IN«»« otl' i-lo »fi'V M. I'i I not«.» t<rtftluiiil loltniuln /Xiikimst. Z Ni >t- >lk. <».:.<>. k l<ii< Kon, ^M^DZlTl^R ^,zsg VViniOll^^c.k- LIK. 0.50, t ä jitU^o 1«'U« LIK. «'». um.o Ull. «. stlla» km«-.. ,-or/..IIl. Xii.'Im. I. I»I„«»Iz,, II,,-.«,-. tluli/.j,-». Dresden, 1800. st ^ I» ii i « L»,! 7 ü.k.p»»»nt. V V»>>st>>l»lm>iu,1>-r nnilll-l- Ä ii tluitimu l-'i'i'iiuÄ'listnu'l M n 'I'itülZ, lt!i«88< r. ch 1','<,8pi>l'1o graisi lllil! a! lUll. n. ><>,«»<»<» ZU,>'st ^ n !Ill «il-miliuch. s-I I < UI 1 II, i »». i,,-8. st ItinUllnii-X.. s I i«-> l»8<, N8>>, 37. I M '-Vv. D ..lu'IZ r. Ä «VAAl6>e«> ALükvL-ÄLaKttLli» kk«ri MdnclUM. IMMML, Mi». S, I. A (iw Ilnusv äo» NoKttiurLAlH Ok^smo>or) H ouljltlelilt soills nullävn I'ul-it»,^ vm> I I«vI>Icr-^LüIi«I oiovr ^onoizste» 1Zo»eI»I.u»>s. Otto Lüttuvr, ^!Iitzii8liW(! 1 Lomvnvürtö (ütronöLsLiirs evenn NitWl:»»!»^, lilr!i1,Iititr8. I'ouri^ton, Ntulfttdroe, ii-iltv ot«. ^>ve;l ^ 'i'tti-loliva xobon in XVn.^nr ^nli',81. «in lin^onsiuiwk Oolttlirlc, mit ^ul.kor vrrvii^t oinv v«r/.iiz;li( l>o I.iitt<»nrt«i«. 01»8 k 7L> 1 utul LIK. !,bO. I'tomptor Vor^nntit nneli aukvürts. I<r?I. llot'itixltlu kt', Dlkü^ön, (it'oixli'iltllol'. Iiouto ' lieiüst-. I-iii'ilitkii- »iitl liilillitlli- ^ Iliriiiil«« m VVoilo uull ^«iiilk. « llorilioliu AlllZiur! " Ol'oZZii>8 I.n^ür! ^ Otto HV«»Ifi'iin» ^»«'Iit'., illlliielviuui, ^ ILeini^ 2. ^ rvrnsprevdvr, liiit I. U 1606. Nr. 18S. L>raal«orl»Ler Rrdalleur Ml Polittschkö o». »mtl «leie» in »re»d«n. Uebcr die Hauptverscimmluiig der deutschen Kvloiilalnclellschast in Köln hat der Telegraph merlivürdig falsche, sicherlich höchst un- vollstandine und einseitige Berichte gebracht. Die gehaltenen Reden wurden gefärbt, die gefallen Beschlüsse versluinnielt wiedergegcben. Dem Publikum wurde die Sache so dargestellt, als ob die Kölner Pklsaiiiinluua dem englisch - deutschen Abkommen Anerkennung gezollt hatte. Statt dessen hat die Versammlung unumwunden ausgesprochen, dcch die auf unsere koloniale Bcthätigung in Afrika gesetzten Hoffnungen durch das Abkommen schwer geschädigt sind und daß das für Deutschland in Afrika durch das Abkommen Er reichte »selbst unter Anrechnung der Erwerbung Helgolands mit vcrhältnismiäsjigen Spserir erkauft worden ist". Zu hintcrlreibcn war das deutsch - englische Abkommen nicht mehr, cs ist ja soeben i» Berlin unterzeichnet worden; alle Beschwerden und Aus stellungen ändern daran Nichts mehr. Aber eö war in der Ord nung. das; die Kolonialgcsellschaft als das »berufene Organ der Pflege und Ausbreitung des kolonialen Gedankens im deutschen Volke" dem Mthmuthe der Deutschen zu einer freimüthiacn Aus sprache verhalf. Da man in Berlin die Stimmung kannte und dielen Verlauf der Kölner Ziisammenkuust voraussah. so wurde der langjährige verdiente Vorsitzende, Prinz von Hohenlohe-Langeir- burg, Oheim der deutschen Kaiserin, bestimmt, in Köln nicht zu erscheinen und etwas Achuliches ist wohl auch mit dem Reichskorn- misjar v. Wikniaiin vorgegangen. Ter tapfere Bezwinger des Arabcrausstandcs wäre, wenn er als Rcichdbeamtcr über einen Slaatsvertrag der Reichsrcgierung seine wahre Meinung kundge- gcben hätte, in eine schiefe Lage gekommen. Er zog es daher vor, sich an Harze Ruhe und Erholung zu gönnen. Vielleicht wird er die Verwaltung Ostafrikas endgiltig übernehmen. Die drei uns zugesprocheueir innerafrikanischcn Ceeen werden vermulhlich nrit deutschen Tnmpscr» befahren werden, welche unsere Flagge entfalten. Mit dem deutsch englischen Abkommen wird sich nun das bnwche Parlament z» beschäftigen haben, schon Helgolands wegen. Gegen die Abtretung lausen die Liberalen Sturm, die Verwertung wurde zum Sturze de? konservativen Ministeriums Salisbur» fuhren. Fozwlschen isi die Bekämpfung der Abtretung Helgolands gar nicht io ernü gemeint i die Engländer thun mir so, als brächten sie damit ear »enncnswertheS Opfer: sie wissen ganz genau, wieviel grohere Vortheile sie damit erkaufen. Weit mehr erregt sind die Franzosen und die Nüsse» über die Abtretung Helgolands an Deutschland. Sie wittern dahinter grheime Verabredungen, wor- micli England dem Friedensbundc beitritt und sich verpflichtet hat, Dcntnhland gegen Frankreich und Rußland zu unterstütze». Wir wissen nicht, wieviel Wahres daran ist. Wäre cs an Dem, so hätte der Beitritt Englands zum Friedensbnnde die Herzenswünsche der europäischen Kriegspartei gerade in dem Augenblick dnrchkrenzt, wo sie etwas mehr Aussicht auf Erfüllung hatten, als seither. Das s 'lanzvsisch-rnsslsche Kriegsbündniß hat unzweifelhaft in den letzte» Wochen große Fortschritte gemacht. Es weht wieder Revanchelust in Frankreich. Hr. Goblet, der zu Bonlangers Zeiten Minister präsident und ans dein besten Wege war, den Schnäbelefall zur Kriegserklärung zuznspitzcn, hat in Versailles eine Rede gehalten, die mit der Mahnung schloß: Frankreich dürfe sich nicht an de» Gedanken gewöhne», »die erlittene Verstümmelung (der Verlust von Ebak-Lothringcn) sei eine endgillige." Ferner haben mehrere Minister im Amte am vorigen Sonntag in Naner» bei Enthüllung eines Denkmals der Jungfrau von Orleans von der »offenen Wunde Frankreichs" gesprochen: man müsse bereit sein. In Paris wurde ein einflußreicher Verein von „Nusscnfrcnndeii" gegründet und seit der Entdeckung eines angeblichen nihilistischen Comvlotts zur Er mordnng des Zaren sind alle Franzosen überzeugt, der Zar müsse schon ans Dankbarkeit ihnen wieder zu Elsaß-Lothringen verhelfen. Daran liegt im Grunde den Russen gar nicht so viel sic wollen Eonstantinopcl haben. Aber alle Bestrebungen Rußlands und Frankreichs gellen diesem Toppclziclc und die Vorbereitungen zur zur Beraubung friedlicher Nachbarn werden eifriger als bisher betrieben. Die Glieder des Dreibundes sind wachsam, sic wissen genau, waS jenseits der Grenzen vorgeht. Der französische Kriegs- Minister entläßt die Reserven nicht zu der» üblichen Zeitpunkte, der Maiineminislcr versammelt im Miltelmeere eine ungewöhn lich starke Manvverslottc. Italien schiebt seine Alpenjäger- Bataillone von der österreichische» Grenze nach der französischen vor Das Bündnis; zwischen Deutschland und Italien, das ItM ablanscn würde, ist ans drei weitere Jahre erneuert worden und der deutsche Reichstag hat soeben die Wehrkraft der Nation verstärkt. Ohne dringende Nothwendigkcit hätte sich die Rcichs- regicrnng sicherlich nicht dazu verstanden, gerade mit einer solchen neuen Mililärsordernng an die Volksvertretung bcranznlrcten: der Reichstag aber that, was seine patriotische Pflicht gebot, er ge währte dem .Kaiser die Mittel zur Abwehr dieser feindlichen Vor- bereltnngcn. Ter politische Himmel ist nicht mehr ganz io wolken frei, als lange Zeit schien. Der Franzosen hat sich eure außer ordentliche Empfindlichkeit, eine wahre Nervosität bemächtigt; sie suhlen sich, und da sic im Besitz eines stattlichen KriegshecrcS, schwillt ihre Unternehmungslust. In dieser Stimmung trifft sic die Knude vo» der Abtretung Helgolands, auf das sie für ihre Flottciivperationcn so stark gerechnet hatten. Ihr Acrgcr über England ist daher nicht gering, und da sie mit den Engländern wegen Eghptcns und Nriifniidlaiids so schon Hühnchen zu rupfen laben, so wollen sie das konservative Ministerium Salisbury stürzen, um den Franzosen-Freund Gladfione an'S Ruder zu L m N e r d a m. vrodukteu per Lcliiber 12b, pcr März 123. Deutsch-englischer Ausgleich. Stimmung in Frankreich, Antisllavcrci-Confercnz. Hosnachrichte», Evangelnchcr Arbeiterverein, Hand lertigkeitsnilterricht. Fleischerverbandst^g, Gerichlöverhandlnuge». Belvederc Eoncert, Knnslvcremsansslellnng. bringen. Aber gerade der Umstand, daß sich England durch Ab tretung Helgolands die deutsche Freundschaft überhaupt sicherk, die eS in seinen vielen .Zwistigkeiten mit Frankreich sehr nöthig hat, wird das Parlament bewegen, die Abtretung Helgolands gut- zuheißen. Nach "monatlichem Beisammensein hat die Antüklavcrei-Con- sercnz in Brüssel ihre Arbeiten beendet. Ihre Ergebnisse sind in der Brüsseler Gcncralakte nicdcrgelegt. Platzmangel hindert uns leider, die gefaßten Beschlüsse eingehend zu würdigen, doch sei dem erhebenden Gefühl Ausdruck gegeben, daß 17 Staaten, fast das gesammte Europa und Nordamerika, sich vereinigten, um den scheußlichen Sklavenhandel künftig wirksam zu bekämpscn. Eine kaum noch erlebte Einmüthigkcit. eine der wichtigsten Thalsachen in der Antisklaverci-Bewegnng. ein bemerkcnswcrlhcr Fortschritt in der Kulturgeschichte der Menschheit! Tie in 7 Artikel» niederge legten Beschlüsse werden nicht gleich Wunder wirken, aber den Weg zur Beseitigung des Jagens und Handels mit Sklaven an- bahnen. Leider droht dem Kulturwerke »och in der letzten Stunde Gefahr. Erst weigerte sich Nordamerika, die Brüsseler Genc>alakle zu unterzeichnen. Dieselbe behandelt nämlich nicht blos die Be kämpfung der Sklaverei, solidem auch die Verhältnisse des Eongo- slanles. Sie stellt sich nämlich als eine Fortsetzung der Berliner Evngoakte vom Jahre I88Ddar, durch welche der Eongostaat feier lich anerkannt wurde. Nordamerika hat aber die Berliner Eongo- akte nicht unterzeichnet, weil es an der voiangcgangcnen Eonfercnz nicht beiheiligt war und es halte sich nicht bcthciligt, weil cs im Evngvbeckcn, wie überhaupt in Afrika, keine Besitzungen hat, son dern nur Handel dahin treibt. Ta nun die Brüsseler Confercnz die Bestimmung der Berliner Eongoakte, daß der Eongostaat keine Eingangszölle erhcbrn dürfe, aufhob und ihm Eingnngszölle in Höhe von 10 Prvz. gestattete, so lehnte No>damcrika anfänglich die Unterzeichnung der Brüsseler Vereinbarungen ab. Dem Ein sprüche der Vereinigten Staaten winde nun dadinch abgehoben, daß man die Evngozölle von der Gcnerolakte ausschlos; und in eine besondere »Erklärung" niedcrlcgle. DieVeicinigten Staate» Unter zeichneten nun die Generalakle, welche die Maßregeln zur Unter drückung des Sklavenhandel? in sich schließt. Nicht so glatt ging's mit Holland. DnäeS hat zwar die Berliner Eongoalic anerkannt, will sich auch an der Bekämpfung des Sklavenhandels bechr>Iigcn, aber durchaus nicht in die Erhebung von Eingangszöllen im Eongostaate willige». Holland besitzt nämlich in Anika eine Reihe von Faktoreien, welche de» nahen Eongostaat mit Waarcn ver sorgen. Diese gingen bisher zollfrei ein: von einem zehnprozen- tigen Zvllanfschlag fürchtet Holland Rachtheite für seine Faktoreien. Soll aber das ganze große Knltnrwcrk der Unterdrückung der Sklaverei wegen der paar lappigen holländische» Faktoreien scheitern ? Holland sollte sich schäme». Es ist freilich stets schmählich eigen süchtig und pfennigsuchiertg gewesen. Man denke an seine schä bige Haltung bei der Nbeinlachssischelcisrage; eben jetzt, bei der ^ internationalen Fischereiconscienz in London wollte eS sich aus ! gröblichem Eigennutz gegen die Maßregeln zur Schonung nnrcifer Fische stemmen. Ter Eongostaat kann aber ohne Eingangszöllc nicht bestehen: er hatte im vorige» Jahre ein Defizit von 1'/r MiIl.Frc?., der König van Belgien kan» nicht mehr ans seiner Tasche den Fchlbedarf des Eongostaates decken. Letzterer ist statt, sremde Rente» blieben unbeachtet. Ter Kassaverkchr zeigte eine schwache Tendenz. Privatdiskont -P'R Proz. Nachbvrsc sehr still. — Wetter: Vorwiegend heiter, Abends Gewitter. n r a II11 u r t a. in. iribcnds.i Nredll '.'li.p.M. «mittel,. 2W,2L. Lomk. INI.NI. GaN.gcr —. linsvirr !I7M. ttirol. Nun. Si>i»r. liSr-um 221.21. DreSd». «k. tLiiM Laura >42.811. Italic,,cr Träge. Dari». ZLIiift. »Icittr!N.»7. Dairili, >„«,!>». ImNriikr 15,112, «mai»- badir c>II,2ä.! Lomdarlik» 218.75, da. Prlorilittci, —. «paiitcr 75',.. Ikgavilr 485,75. vttaaiaacu 512,75. ESionwie —. Trage. D a r t ». Drvduslrn iSchlui.I 24.21, scs«. SLiittiiS „er Juli 21.51. ver Januar-April viUbal Pcr Juli 68,75, pcr Iaiiiiar-'Apiil 62,25. bcstanpict. ÜSei,en prr Juli 26.21. per Slvubr.-geliriiar 26 51 »^.ii,,^i» 28,51, rüstig. iSchlusti. rviijeu prr liovcmber 213. iltoggea Zölle bankerott »nd damit scheitert das edle Werk der Brüsseler Coiiscreirz! Um den Iwlländiichcn Mynheers.Zeit z» lassen, in sich zu gehe», hat die Brüsseler Eonsereir; für die 6 Monale Holland den nachträglichen Beitritt zu der betr. Erklärung osscngchattcn. OertlichcS und Lüchjischcs. — Ihre Majestäten der König und die Königin begaben sich gestern Vormittag zum Besuch Ihrer König!. Hoheiten der Prinzen Johann Gevig und Max mildem fahrplanmäßigen Schiicll- znge 8 Uhr Ü7 Mi», nach Leipzig. Ihre Majestäten irascn 10 Uhr 31 Minute» daselbst ein und wurde» auf dem Bahnhose vva Ihren Königl. Hoheiten den Prinzen Johann Georg und Max sowie den «spitzen der Behörden und einer großen Meiischenmcrigc ehlsiiichkSvvll empfangen. U. A. waren noch erschienen: Se. Exc. GeiirraUeiilnant vvn Hollebc» Rektor magiiis. Prof. Tr. Wunbt, Obclreichsaiiwatt Teisendorf, SeiiakSpräsident Tr. Drechsler, Kreis- hanplmaim von Ehreiistein. Oberbürgermeister Dr. Georgs, Land- gerschlsplüssdent Priler, Polizcidircktor Bretschneider. Ihre Maje stäten begaben sich mit den Kvnial. Prinzen in deren Wohnung nach dem „Hotel Fnrstcnhos", woselbst auch das Diner eingenom men wurde. Nachmittags 3 Uhr verließen Ihre Majestäten Leipzig und Irascn um ,1 Uhr wieder in Pillnitz ein. — Eine iür künsiige Reichstags-Wahlen wichtige Frage hat in den letzten Wochen die Wahlprüllliigskommijsion des Reichstags lcvhait beschäftigt. — Mehr wie bei früheren Wahlen waren dies mal in einzelnen Wahlbezirken solche Personen ans dem Wahllokale ansgewiesen worden, die nicht wahlberechtigt waren. Diese Aus weisungen haben Anlaß zu einer größeren Anzahl von Protesten gegeben, bei Vercn Bcrathniig insbesondere der Abgeordnete Dr. Mehnerl die Ansicht vertrat, daß die Theilnahmc am Wahlakte und dw Anwesenheit im Wahllokale nur Wählern gestattet sein dürfte. Der Genannte ivieS darauf hin, daß bei entgegengesetzter Anolegnng des Wahlgesetzes der Zutritt auch Frauen, Kindern, solchen, die Armcnuntcrstntznng genießen, Verbrechern, denen die bürqcrlschen Ehrenrechte entzogen, sogar Anßeidenychen, unter der einzigen Voraussetzung, dxß dieselben sich ruhig benehmen und zu Storungen keinen Anlaß geben, der Anfenttzatt im Wahllokale ge stattet jein müsse. Das- Wahlgesetz sei thatsächtich aber nur für Wähler erlassen und diese Annahme finde ihre Bestätigung auch im Worllant des zi Ai des WahlreglemcntS, nach welchem die Oesseullichkeit bei „Ermittelung des WahlresnltatS" ebenfalls aus Wähler beschränkt sei. Habe aber bei der Ermstielnng dcS Wahl- resiittnw« eine solche Beschränkung der Oessenllichkelt sinngemäß iiiilcr Billigung der gesetzgebenden Faktoren stattgesnndcn, so sei dieselbe zweifellos auch bei der >m Gesetz jener Ermittelung deS Wahlresnltnts gleichgestellten Wahlhandlung zulässig und beabsich tigt gewesen. Endttch winde von genanntem Abgeordneten noch daraus hingkwicien, daß auch ans den Verhandlungen des Reichs tags- bei Beialhiiiig des Wahlgesetze? im Jahre 1800 mit Klarheit beivorgehe, daß man eine Eniichiänkung der Lessentlichkeit der Wahlhandlung ans Wähler für selbstverständlich gehalten habe. Tie Eiii'chcidnng über die vordcliandellc wichtige Frage ist zwar »och nicht getroffen, aber die Mehrheit ist der vorbezcichncten Anssassimg gesichert. DaS Ptcnnm des Reichstags wird n» kom menden Winter die Schlnßcnischeidnng hierüber zu treffen haben. Daß inst der Brschränkung der Oesscnttichkcit der Wahlhandlung ans Wähler die derzeit »bliche sozialdemokratische Ucberwachnng ohne Eingangs- i der Wahlhandlung durch Personen, die meist noch nicht 2ö Jahic Ftnischrtil,- ,„,d Fenist'rcch-Bevichtc vom 3 Juli. B e rl i». Der ,.Reich?a»z." melde!: Dem Kaiser wurde der Rcichs- tagSbcschlnß bezüglich des Denkmals für Kaiser Wilhelm I. durch den Reichskanzler iviort leiegraphisch gemeldcl. und gab der Kaiser da rauf telegraphisch seine Ge»ngth>iiina über dieses Votum mit dem Hinznlügen z» erkennen, daß er e? sich angelegen sein lassen werde. dnS Denkmal des .HcldenkasterS würdig »elstellen zu lassen. Er werde aber dabei die Kosten innerhalb der durch die Finanzlage gebolene» Grenzen Halle». — Es verlautet, Major v. Wißmann bcabsichligc, seine Entlassung als RcnhSkommissar nachzinnchcn. — Peters ist mit seiner Expedition in Niagara eingeirvfsen. Berl >». T ic amerikanische» Schützen, gegen Mi. sind Nach mittags feierlich liier eingezoge» und vom Oberbürgermeister auf dem Rathhanic begrüßt worden. — Der Erbprinz von Meiningen schreibt in einem Privatbriefe, seine Genesung schreite so gilt lind I schnell vorwäris. daß er übermorgen anszurclicn gedenke. ! K rcisa n. G>»clal>'cldinarichall Graf v. Mvllke ist im beste» j Wohlbefinden ans Endova hierher ziniirigekehrt. A n g c r m ü n de. Bei der Ersatzwahl znm Reichstage wurde .der Geh. Raih Wintrrield lkvns.) sür de» verstorbene» Abg. b. Wedell ! gewählt. Chri st iania. Kaiser Wilhelm cmbsing heute Mittag eine ! Depntciiion der hier aniänige» Tcntschcn. Letztem geben Abends! ließ, den denii'chcn Marineost'iziere» in der Loge ein Festmahl. — König s Manne Oskar nnßene z» dem Kvrrcipvndenien der »Köln. Zta". erwünschte, unerkannt einen hatben Tag bei DiSmarck in Friedrichsruh ver bringe» zu können. Menschen, die er so hoch verehre, wie Bis marck, käme» seinem Herzen doppelt nahe, wen» sie für einen großen Thcil der übrigen Welt bei Seite träten. Bern. Die Ralifilationl-Urkuiidcii des Riedellasstmgsbcr- trags zwischen Tcnlschlaiid und der Schweiz wurden heule Vor mittag niisgctanscht. Londo n. Der Engländer Stokes ist in dcnische Dienste ge treten und bricht am 10. Juli mit einer 3000 Mann starken Expe dition, welcher ein deutscher Offizier beigegcben wird, nach liiiyamwcsy auf. Berliner Bors e. Der ungünstige VanknnswciS, nngün stigc Eholera-Nachnchie», das Vorkommiuk an der serbischen Grenze und der Rückgang des Walzcisen-Preiscs beistimmien. Banken winden wenig beachtet, deutsche Bahnen angebotcn, östcrikichüche besser behauptet. In Eisenwcrthcn fanden umfangreiche Abgaben att waren, mit einem Schlage beseitigt und der hierbei oft geübte Dcnorism»? gebrochen wurde, müßte von allen Oidniingspartcicn mit großer Freude begrüßt weiden. — Der .Herr Stadtbaurath Friedrich. Vorstand des Hoch- bauwciens. bat am I. Juli seine Amtsgeichaste wieder angettrlen. — In Leipzig ist am 1. Juli im Aller von 70 Jahren der Professor der romanischen Spinchcn Tr. Adolph Ebcrt nach lüngeiem Leiden gestorben. Der Verstorbene winde beicitS im Jahre 1803 als Oldinanns- der phstosvphuchen Fakultät nach Leipzig berufen. — Am Mittwoch Abend hatte der Vorstand des Evange lische» A rbeiIero e r e i u s zu D r e s d e n seine erste Vcr- iammlimg in dem große» Saal des Tiianon berufen, nachdein der l ansänglich zu diesem Zweck aeniieihete Tivolimal verweigert worden I war. Es ivaren enva 1300 Peisoiieii der Einladung gefolgt, von denen etwa ein Drittel der Sozialdemokratie angeboren mochte. Auch zahlreiche Verticteririne» des schönen Geschlechl? waren erschie nen. Die Sozialisten hatten sich recht geschickt in dem Saale zu ver- theilcii lmnen blieb diese abgesehen von einigen Heilerkeil erregende» Störungen, ver- hämiißmäßig ruhig. Hierzu mochte der energische Hinweis de» Vereins - Vorsitzenden, Eonsiiloiiatrath Tr. Libelins, ans die rveninell rncksichislos einlrclendc Handhabung des HauS- ikchle? und die Anivelenhcit von l Wachtmeister und 10 Schutz lenken und Kriminalisten wesentlich beigetragcn haben. Nach ! diesem Vorspiel eröfstiete Herr Biiclidruckei Schiciner die Versamm- liiiig mit einem Hoch ans Kaiser, König und Vaterland und übcr- nachdci» ein Eellovortrag »nd die gittgcstlngenen Lieder eines iicianarlettcs Milde in die Gemülher gegossc». den Rcdncr- ir «oziiilijiiii iiiiiuii lila itizii genuiiii m utiu-Lanii zu vi>- aewnßk, das Haiiptgro? halte ganz in der Nähe der Ansgangs- Postv griaszt. Falls- dies eine Vorsichtsmaßregel war, so ieselbe überflüssig, de:ui der Verlaus der Versammlung war, Platz an Herrn Tr. Dibelins. Der Vortrag desselben bildete den Hanpttheil des Avends. Er war sachlich, ciiidriirtzlich und von kluger Mäßigung. Er fübiie Folgendes- aus: Seit im Jahre l883 in Getienkilihen ei» einfacher Bergmann Fischer den ersten evangelischen Arbeiterverein gründete, ist diese Bewegung nnaui- halisam weiter gedrungen. Zwickau, Glauchau. Frerberg und Ehemnitz gingen vorim, soll Dresden Zurückbleiben?" Anck hier hat sich ein solcher Veiein kvnslslinrt und dinch Ansklärung iider seine Ziele hoffen wir, die Arbeiter der Gottesfurcht, Köiiigsirene und Nächstenliebe ziirück.zngcwinnen und zu erhalten. WaS ist unter dcni Arbeiter zu versiehe» ? Das Wvrl, daß wir im Schweiße deS Ai.d.-sichts nnscl Broi essrn solle», gilt auch heute »och. Nicht nur die schwieligen Hände, sondern auch daö frühzeitig ergrünte .Haar bcs Kops»heiteis sind Zeichen der Zugehörigkeit znm Arbciter- slande. Ter Otanie de? Arbeiters ist ein Ehrenname. Das Alter- tiinm hatte eine andere Anfsassnng, es hielt die bezahlte Arbeit für unwürdig des- Freie». Dus Jndcnihnm vreist wohl die Ar-
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