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Dresdner Nachrichten : 28.07.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189007283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-07
- Tag1890-07-28
- Monat1890-07
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.07.1890
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l,tt s»r Vsltttk. vörtellbert«». »u«denll«„. «uo,».edul>r vtMeliLdrN« M.L«. ünit hli Los, - «nnalim« » »»ku«d>,un,en Marlentir. »v. >-». k«l»taa« di» U UHr. In Nnüiadt: Ar. »loner,.». nur an LocheiUnac» Bl«. ilMndiaun«» aul de^Drjva«- Ifile «eile Ai Pia Eine Büral-dntt für die nLchsliüaiae Auniaame der ilneeiaen wird nicht aeacbcn ilu»« warnae «nkündiannadanitra« «tarn Linberlniadlnna durch Brieimam» oder Poftenuaiilllna. Kür Rgclaabc einaelandier Schrift» Nucke keine Verbindlichkeit. Inkuudi-unacn nelinie» iunimUtch» namdaue PermiiielunaSIieUen au. gernwrechlirlle Nr. n. 35. Jahrgang, «ufi. 48,500 Stück. Dr. ^sänör's LgLLtorinw. ADlütvtßklvI»« d. —kkr Uei^bulbla«,» »lutchrmuld, rvttuuolll, ^ VI»d«1e,, vlodl, vitsrlrldnlaiä«». Dresden, 1890. Iilimkeiitler vrsscisn 7 Mjlraße 7 «wpüsllt ln urSuslsr ^.usvM: Lissme Vvtvll unä Llsrcke, R> »>««,, »^üolitiu- n H^lnl I» uvli,»kt»- s^ u i. 4 t^'' : 'Al; i-i .KI /LLL/LasüitEL M/SL^L/«-^ä7^ts. 2 Ä ek^lxv^r««^ r^«»v<irL.»Z ILüovLUvIiv !LLI»iiv Mä Llvdissv - krttL »LII80>l « ISolNeklNkNii»«« »r, I-, tz!el<a tröllicr ckolrannstrasss. Z I'unpfobion von I)r. nivcl. Draalinx. A Dinttl»«l«p»»kvi», »«paratarvn, Z „LisvLsSSag^sssSrrrsS^ ^ Ä Idrvnüvii, 8«tüitlN8«l, 0, 1. MW» ^ Ferrrsnv^^^lcllv 1117 I. ^noonn^n-llxi»« ckitlon s Hr »»llp/5oi<nni^n. N. NM«»t-Verknnf für «!i« I»r6«iünvr 2'UoLdvr. WA M. I N. ct«'u-1 outrni»' ilutor «rnr.'ntin. IV. IvUertluu Uor 8ü«1»». l-anckestotkerle. ^ 6 F- » 's !» K'.U H- ! steste Wrkej Ml Ilsmr. Mysr in KhriiliMlt. voll Linäsrn stst2 Zsrri §srioiriMsn. 1^1. Lilb STSS i Iltlsche 1 Uillir nn- lNis^eilig^e». Kwmpter DemM »B ililsi^irln. Z' - kl-'' öir. 209. Kpiellel: ^»eue Drahtnachrichten. Neue Strahenbahnen, Biertrinken, Dresdner Brauereien, Kaffee. Briefkasten. Tagesttcschichte. Modenbrief. Montag, 28. Juli. Fernschreib- und Fernsprech-Verichte. Kobury. Print Angnst ist am Sonnabend von hier ab gereist. — Prmz Ferdinand sowie Prinzessin Clenientine begeben sich Nachmittags 3 Ubr nach München. Bergen. Kaffer Wilhelm hat den Armen der Stadt Bergen lOOO Kronen gespendet. Er soll fick trotz deS theilwciten schlechten Wetters wtthrcnd der Reise uniicrordentlich zufrjedcn mit derselben ausgesprochen haben, ganz besonders über vteirangcr und HjOien- sjorden. Sonnabend Nachmittag ist die deutsche Torpedofloite ein- getrvssc», woraus die Fabrt nach Wilhelmshaven fortgesetzt wurde. Ostende. Ben» Empfange des Kaisers Wilhelm ll. werden die Truppe» der Garnison den Ehrendienst versehen. Die „Hoheu- zollcrn" wird ihres grossen Tiefganges wegen nicht in den Hafen einlaufen, sondern auf der Rbede vor Anker gehen. Se. Majestät der Kaiser wird von einem reich beflaggten belgischen Posldainpfcr abgeholt und »ach Oitende geführt werden. Am Abend giebt der König zu Ehren Sr. Majestät ein Fest im Kasino-Saale. Alle in Belgien wohnenden Deutschen wollen nach Ostende kommen, um Se. Majestät zu begrüken. Antwerpen. Zu Ehren Kaiser Wilhelms wird hier eine grohe Truppenschau ftatlsinde», woran 20,OM Mann theilnchinen werden. R o ni. In Mailand wurde für gestern eine grobe antiöslcr- reichffrbe Demonstration geplant. Pari s. Entgegen dem offiziellen Dementi wird an? San Sebastian gemeldet, dab die Hofärzte über den Verlauf der Krank heit des jungen König» von Svanien sehr besorgt seien, da sich die selbe zu einer ernsten Luftrvhrcnentziindung ausgebildet habe. Paris. Hier eingegangcne Telegramme ans Buenos-AhreS bestätigen, dab daselbst ain Sonnabend Nachmittag zwischen den Aufs.aadiichen und den Anhängern der Regierung hefiige Kämpfe statkgefnnden haben Aus beiden Seiten wurden viele Personen gelobtet und verwundet. Tie Aufständischen scheinen über reiche Äitiel z» verfügen und geschickt geleitet zu werden, auch besitzen sic groge Symvathien bei den Truppen. Der Präsident von Ar gem men ist nach Cordoba abgercist. Tie Bevölkerung verhalt sich mhig. London. Nach einem Telegramm des „R'cuter'schen Ameau's" aus Bnenos-A»rcs fanden am Sonnabend Nachmittag :>Mcn den ansständüchen Trupven und der Regierungspartei schwere Zusammenstöße statt. Viele Personell sind gelobtet worden. Die Rebellen zogen nach dem Viktoria-Platz, wo das Palais des -Näs,deute» und das Raihhaus gelegen sind. Der Präsident floh nach Ncsnio. Die Geschäfte stocken. Einige Stunden später rief die revolutionäre 'Regierung Arem zum Präsidenten und Römers zum Lnianzministcr ans. Die Revolution beeilet sich stündlich weiter aus. Die Behörden bewahren jedoch die Ordnung. London. Die Arbeitseinstellung der Matrosen und Heizer der Packetboote gewinnt an Ausdehnung. Tie Streikenden be drohen die Nen-Engagirtcn, welche nur mit großer Blühe gewonnen werden tonnten. New-Bork. Im Süden deS St. Lorenzo-Flnsses hat ein Tornado in der Richtung von Westen nach Osten gewüthcl. Ein Thcil von Massachittotts ist verwüstet, etwa 00 Wohnhäuser sind zerstört. 0 Personen sind dabei um's Leben gekommen und 35 ver wundet worden. Gegen 500 Personen sind ohne Obdach; der aiigerichicle Schaden wird aus NO.OM Dollars geschätzt. New - Bork. Nach weiteren Nachrichten ans Buenos-Ahres ging die aiifiländiiche Bewegung von der Union Civicn ans, weiche von zwei Bataillone» der' hiesigen Garnison unterstützt wurde. Präsident Celman hat in der ganzen Republik deich Belagernngs» zmiand vroliamirt und die Nationalgardc unter die Waffen gc- uiicn. 5 andere Bataillone und ein Lheil der Artillerie erklärten stch zu Gunsten der Aniständiickcri. Tie Bureaus der Post- und Telcgraphenverwallung sind vonMilitär-Abtheilungen besetzt. Wie eS heißt, hätten die Aufständischen bisher vollkommene» Erfolg ge habt. Der Gouverneur von BuenoS-AyrcS ist schwer verwundet. General CampvS, welcher anläßlich der Entdeckung der letzten Verschwörung verhaftet wurde, ist von den Aufständische» wieder in Jrriheit geietzt. Ten letzten Meldungen ans Guatemala zutolgc war die dortige Revolution unter General Ezeta zunächst gegen die Regierung Barillas gerichtet. Eine Anzahl Soldaten weigerten sich weiter Dienst zu thun, »veil sie keinen Sold empfingen. Man iurchtet, die Truppen würden gemeinsame Sache niit den Aufstän dischen machen. Die Truppen von San Salvador sollen ans dem Marsche nach der Hanptstudt sein. Buenos-Ahres. i!!m.Sonnabend früh brach in Folge eines Ausstandes der Truppen eine Revolution an«. Auf den Straßen wurde geschossen, alle Läden wurden geschlossen. Die Maimjchaiten des 10. Regiments, welche in Buenos-Ahres in Kantonnement liegen, haben sich auf Anttiften ihrer Offiziere enwörk. Tie Lokatbehölden und die Regierung ergreifen energische Maß- regeln, um d>e Empörung ,» unterdrücken, und versuchen mit Hiffc der Palizei die Amsiändrichen zu iivliren. Ter Anisland hat fast > einen allgemeinen Charakter und die Aufrührer sind Herren in ihren Kantonnements. Der Belagerungszustand ist proklamirt worden, die Börse und die Banken sind geschlossen. »l« >v-V » r t , 2g. I„li. Waarenbericht. Baumwolle >» New-Vork 12'",. do. in New Orleans II" „. Nass. Petroleum io".. Abel Teil in New Dort 7.20 G.> do. in Pliiladewliia 7.20 G. RolicS Petroleum m Ncw-Bork 7.-W. do. l'ipv Imo c<,ttilw»t>"i ver Auauli 8«'/». ttieml. teil. Schmalz loco 6.IS. do. «Rode u. BwIlierSi 8,55. ttm.'er id'»>r islinin« dlu-o»vmlnx- 4'/.. Mai« «New» Auauli agi,,. Roilier Wmlcnveiicn loco ivo'i,. Käme llmr so. Pkebl 3 D. C. Wcireidciradü 27,. liunler ner Auauki 17.05 nom. Weizen vor Juli »9. rer Aiianli ssV«. rer Dezember ssv«. Kaitce »w Skr. 7, !»v rer Anausi 17.12 ver Oklober 15.87. OertttillcS »nd Sächsisches. -- In Begleitung IhrerKönigl. Majestäten, welche heute Nachmittag die Dresdner Vogelwiese besuchen werden, befinden sich die Herren Oberbofmarschall Freiherr v. Könneritz, Oberstallmeister! v. Ehrenstein, Oberhofmcislcr v. Watzdorf, der dienstthnendc Adjn-1 laut und Kammerherr, sowie die Frau Obcrhofmeiltcrin v. Psingk > und die Gräfin v. Einsiedel, wie zugleich Ihre Königl. Hoheiten i Prinz Georg, Prinzeß Mathilde, Prinz Friedrich August und Prinz Albert von ihren Hofstaaten begleitet und. Ter Aufenthalt auf der Festwiese ist am ca. 2 Stunden berechnet. — Ihre Kaiierl. Königl. Hoheit die Erzherzogin Maria Josephe, hat ihre Kur in Langenichwalbach beendet und ist nach Wien -urückgekehrt. — Zum neue» Rektor magnificus der Leipziger Uni versität für daS nächste Studienjahr wurde Prof. Dr. jur. vindmg gewählt. - Am Sonnabend Abend verschied in Leipzig einer der hoch geachtetsten Bürger, der Direktor der Allgemeinen Deutichen Kredit anstalt. Gieneralkonsul Dr. Wachsmuth. nach kurzem Krankenlager im städtischen Krankenhause. Die Beziehungen des Entschlafenen zur Geschäftswelt waren weitverzweigte und intime. Dr. Wachsmuth war auch Mitglied der ersten Kammer und gehörte der Finanideputaiion an. ES gelang ihm binnen Kurzem, infolge seiner volkSwirtlffchaftlichen und finanziellen Kenntnisse, eine sehr einflußreiche Stellung einzunchmcn. Man nannte ihn nach dem Tode des Finanzministers Freiherr» v. Könncritz unier Denen, die zu dessen Nachfolger vorgeschlagen waren. — Aber nicht nur in unserem Vaterland wurde seine Thätigkeit in hochansgezeichnetcr Weise anerkannt i auch der Kaffer von Oesterreich ernannte ihn wegen seiner vielfachen Beziehungen zu Oesterreichs Handelswclt znm Kaiser!. Königl. Generalkonsul. Die vielfachen Beziehungen des Verewigten zur Knnstwclt, namentlich zur Musik, werden in Leipzig unvergeßlich bleiben. Unverlöichlich abe wird auch bleiben Das. was die Dankbarkeit in goldenen Lettern an seinem Grabe nicderschrciben wird: Er war ein echter Vater und Freund »einer Beamten, ein wohlwollender Förderer aller gemeinnützigen Bestreb ungen, freundlich und entgegenkommend gegen die Vielen, welche ein Anliegen an ihn hatten, hilfcipendend Lenen, die seiner Hilfe würdig waren. — Mit Bezug auf die an dieser Stelle gegebenen Auslassungen über die Langsamkeit in der GeleiSberttellnna der neuen Dresdner Straßen b ab neu bringt ein hiesiges Blatt eine sogenannte „Klar- »nd Richtigstellung". Duffelbe lautet: ..Nicht ini Frühjahr, in welchem mit dem Ban der cvnceisionirten Linien erst allgemein beaonnen wurde, sollten solche fertiggestellt sein, wildern vertragsmäßig ein Jahr »ach Anshändignng der Verlrags- nrknnde. In einem Zeitraum von noch nicht 5 Monaten sind gegen 15,000 Mir. BahnglciS hergcstellt worden, eine iachverständigerseitS als erheblich zu vezcichnende Leistung. Dennoch ist zuzugeben, daß diese Leistung einer wesentlichen Steigerung fähig gewesen wäre, wenn die technische Vorbereitung znm Baue eine ebenso gute gewesen wäre, wie die kausmännlschc. Entstehen aber alle wich tigen Planungen, wie hier, erst während der Anssührnng, so werden, auch wenn, wie allenthalben geschehen, die zuständige städtische Behörde von der Einhaltung des sonst üblichen formalen Verfahren? nach Möglichkeit Abstand nimmt und den denkbar kürzesten Weg zur Erreichung de? Zieles eiiffchlägt. doch unliclffamc Verzögerungen nicht zu vermeiden sein. Die Unternehmung hat diese Erfahrung gemacht und ist jetzt mit Eifer bemüht, ohne Rücksicht ans ent stehende Mehrkosten den Ban mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln so zu fördern, daß sie die ihr zufolge mangelnder technischer Vorbereitung verloren gegangene Zeit möglichst zurückgewiuut. Nach dem derzeitigen Stand der Arbeiten darf erwartet werden, daß der von ihr cinznhaltende Termin um nur Weniges über schritten werden wird und daß mit der Fertigstellung der im Gange befindlichen Arbeiten ans dem Postplatz, über welchen lsimveg alle runächst in Betrieb zu bringenden Linien führen, diese in allen Thcilen — soweit städtisches und nicht fiskalisches Gebiet in Frage kommen — baulich fertigestellt sein werden." — Ob diese „Klar- lind Richtigstellung" wob! das Mißbehagen de? Publikums heben wird? — Hoffentlich werden die an dieser Stelle gegebenen An regungen ober zu Folge haben, daß das Tempo in den Arbeiten nunmehr etwas erhöht wird. Wenigstens wird dies im Vorstehen den ja versprochen. — MvltkeS Brief über Bier und Branntwein, der in zahl reichen deutschen Zeitungen abgedruckt wurde, hat einen Arzt in Bayern veranlaßt, der Redaktion der „Sozialkorreipondenz" in Dresden über das Bi ertrinken in seiner Umgebung Folgen des mitznthcilcn: Meine Beobachtungen beziehen sich ans die und zwar auf einen Theil des Vaterlandes, in Landbevölkerung welchem vor Fahren Biertunken noch wenig übück war. In unserer bcstbeinchtcn Wirthichait beträgt der jährliche Bierkoninm 70,000 bis M.000 Liter. Ter Ort bat etwa 600 Seelen. Der Liter kostet 21—26 Psg, der Preis für Milch zur Käicbcreitnng jetzt etwa 10 und N Pfg., er war auch schon niedriger, 8 und O Psg. In einem armen Dorfe wird ein junger Verwandter meiner Köchin, der Sonntags im WirlbShnus nur 1-2 Glas Bicr trinkt, jeden Sonntag gehänselt und gefoppt, „er sei doch gar kein Kerle, er solle sich schämen" rc., und das geschieht in einem Orte, wo Jeder Ursache hätte, sich der änßcrstcn Spariamkcit zu befleißigen. Es scheint der letzte Wunsch und der größte Genuß ganz allgemein nicht in .Bier", wndern in .möglichst viel Bier" zu liegen Ich könnte Ihnen von Tagelöhnern, von Handwerkern, von Bauern erzählen; es ist inimer die alte Geschichte, „möglichst viel Bier". Ich fahre zum Beispiel in meiner Praxis gelegentlich mit ge- micthetcm Fuhrwerk. Es sind kleine Entfernungen; bis ich in einem Orte ein paar Krankenbesuche mache, hat der betreffende Knecht, und ich bin schon mit vielen gefahren, 2 oder 3 Glas Bier gctmnkcn ; die ganze Reise dauert keine 1'.:, Stunden. Was bei der geringsten Festlichkeit, Lnrnerfesl. Vcteranciffest re. an Bier konsnmirt wird, ist geradezu unglaublich. Das Uebcl liegt nicht im Biere, sondern in dem traurigen Prinzip „möglichst viel Bier". Ich komme z. B. Vormittags einmal in ein kleines Wiuhshaus. Zwei Hvlzfuhrkncchte haben eingestellt, um eine kleine Einkehr zu mncyen; ich kenne sie beide als ganz ordentliche Leute. In der kurzen Zeit von "/« Stunden haben sie 3 Maß Bicr anSgespiclt und getrunken. — Auch die Gewohnheit des Frühschoppens ge hört in dieses Kapitel. — Im verflossenen Jahre waren im Dresdner Bezirke 276 Brauereien im Betrieb, in welchem 760.117 Hktl. elnfacdcs lacgen 787,073 Hltl. im Vorjahre) nnd 668,7> l Hktl. Lagerbier (gegen 600,302 .Hktl. im Vorjahre), zusammen 1,428,861 Hltl. oder 3 Proz. mehr als im Vorjahre gebraut wurden. Von den 12 Aksienlsicr- brnuercien des Dresdner Bezirks wurden im Ganzen 7l2,7M Hltl. Bier verschroten, d. i. 97,148 Hkli. mehr als »n Vorjahre und überhaupt nahezu die Häffte der Gesammivrodiiklion. Ter 'Absatz der schweren Biere har eine Steigerung, der der einfachen einen Rückgang rrsahicn. Ter Absatz der Pribatbiauereleii ivnrdc wesentlich er'chwcrl durch den immer mehr überhand nehmenden Fliffcdcnbierhandel dcr Aklicnbicrbraucreien, welcher im letzten Jahre a»f mehr als 50 Mill. Flaicben geichätzt wild. Bemcrlensweclh ist, daß die Einfuhr bayrrichen Bieres um 3,75 Proz. gesunken, die de» böhmischen aber um 5 Proz. gestiegen ist. — Im Anschluß an die neue Johann-Georgen-Allec sind neben drin früheren Pirnaischcn Schlage prächtige Gebäude entstanden, mit hohen Säulen und geräumigen Balkons, von denen man eine herrliche Aussicht nach der sächsischen Schweiz haben muß. Leider sind den Gebäuden schon einzelne Bäu m e der nach dem prinzl. Georg'ichcn Garten führenden Allee zum Opfer gefallen, weitere sollen folgen, und auch die Bäume auf der gegenüberliegenden Seite werden, wie es beißt, geschlagen weiden. Doch versichert man, es würde für Ersatz gesorgt. Die ganze Straße soll nämlich weiter seldeinwärts gelcat und mit jungen Bäumen bepflanzt werden. Das wird znm Mindesten einige Jahre dauern, ehe sie Schatten geben, wie die jetzige Allee. Auch wird es sich eigenthümlicb inachen, wenn die Allee vom Pirnaische» Schlage ab bis zu den beiden prinzl. Georg'schen Pnvillons und dem sog. Aha (der großen Vertiefung zwischen beiden! seldeinwärts geführt wird, dann einen Winkel macht und jenseits der Pavillons bis zum ehemaligen Doh- naffchcn Schlage mehr stadteinwärts sich iortietzt. Für diese wunderbare Zickzack-Allee ioll der Name „Enviwnwea" in Aussicht genommen sein, ein in jetziger Zeit dopvelt altfränkisch klingender Name, der- ! an die glücklich beseitigte „Avpareille" erinnert. — In Kreffcn der Eibichiffiahrtsintereisenten wird jetzt wie der»», für. die Schaffung einer .Hasenanlage am Mündunczs- > gebiet der' Lvckwitzbnch auf Kleinzschackwitzer Flur Plaidirt. Eine ! Ansichachtnng des fraglichen Gebiets im Fiächcnranm von 6 bis > 8 Scheffel Land würde für eine aroße Anzahl Schfffe Bcrgungs- i raum bieten. Das Terrain liegt geschützt zwischen zwei nicht unbe trächtlichen Bvdeiicrliebiingen und toure, um auch Aus- und Ein- j laduugrn zu ermöglichen, leicht mit der sächs.-böhm. Staatsbahu l iu der Richtung nach Niedersedlitz zu verbinden und damit als ^ Umschlagsplatz eiuzurichtcu. Gar zu optimistisch darf man nun wohl nicht lein, da ähnliche Bemühungen bisher ohne praktisches Ergebnis! blieben : bei dem obwaltenden notorischen Bedürfnis) hin sichtlich der Nenschaffnng von Hascnaiffagen ist c-s aber immerhin möglich, daß man dem besagten Projekt an maßgebender Stelle etwas näher tritt. — Unter der Reihe van Bädern, die weniger einem badelusti gen Publikum zn Vergnügungen als einem knrbedürftigcn zi.r i Weckung und Stählung der Gesundheit dienen, nimmt das Bad ! M arieuborn bei Kamenz seit Jahren eine der ersten Stellen ! ein. Trotz des ungünstigen Wetters war es auch in diesem Jahr» ! schon das Ziel vcn^ vielen Leidenden, welche durch Benutzung der Moor- und Eiseittschwefelväder mit Erfolg Belebung ihrer gelähm ten Glieder oder Befreiung rcsp. Linderung von rheumatischen und cffchtifchcn Schmerzen uno anderen Nervenleiden crzicllcn. DaS Bad kommt hinsichtlich seiner Wirkung aeaen die oben genannten Leiden der der Bäder von Wiesbaden und Tevlitz sehr nabe. Viele Kranke geben ihm aber den Vorzug, weil sic hier vor Allem die » solchen Leidenden so wobltlmende Ruhe des Landaufenthalts genie ßen können, die ihnen in so manchem Weltbade versagt ist. Bad s Marienboiü liegt in Mitte» einer an landschaftliche» Reizen immer hin reichen Gegend, bat ein gemäßigte", mildes Klima, erjriichende, ozonreiche Lust und angenehme, vollkommen staubfreie Spazier gänge, Man sinder hier den Anforderungen der Neuzeit entsprechende Badceinrichtnngen und Beguemlichkeiten. — Es kann nicht genug daraus bingewiesen werden, daß der Kaffee, welchen so Viele als Getränk für unentbehrlich halten, noch andere wichtigere Eigenschaften besitzt als die, angenehm an- zuregen. So ist der.Kaffee das beite Mittel. daS man in Kranken zimmer» ;»m Reinigen der Luit und zur Verhütung von Ansteckung neriveiidcii kann, ein Mittel, das außerdem noch den Vorzug hat. keinen unangenehmen Geruch zu verbreiten, wie z. B- Chlor oder Carbolsäure. Der gebrannte und gemabiene Kaffee wirkt zersetzend auf thierische und vflanzliche Ausdünstungen cm und macht die selben dadurch unschädlich. Ter französische Arzt Barbier erwähnt die lindernde Wirkung des Kaffees bei narkotischer Betänbuna durch Tabak. Jeder Raucher weiß, wie schnell die narkotische Schlaffheit durch eine kleine Tasse Kaffee gehoben wird. Eisschränke nehmen intolge der Aiffbewabrnng von Fleisch und Fischen nicht selten einen üblen Geruch an. Auch hiergegen giebt eS kein besseres Mittel als gemahlenen Kaffee. Wenn man Wiidpret mit gemah lenem Kaffee bestreut, soll eS sich mehrere Tage frisch erhalten. — In Bezug ans unsere ncnliche Notiz, welche es als Curio- snm bezeichnet, daß auf der Lcivzia-Dresdner Eisenbahn ein Pcr- ionenzng schneller fährt, als zwei Schnellzüge Verleiben Linie, bei welchen Schnellzilgsfahwreise gezahlt werden müssen, theilt mau uns Folgendes mit: Wenn die sächsische StaatSciscnbahnverwal- timg den fraglichen Personenzug, der weder in Leipzig noch in Dresden Schnellzngsaiffcblüsie vermittelt, mit besonderer Schnellig keit, aber ohne Preiszuschlag befördert, so wird ihr dafür jeder Mensch, der um die betreffende Zeit von Leipzig nach Dresden zn reisen bat, nur dankbar sein. Ob die ans der Linie verkehrenden, den Durchgangsverkehr vermittelnden Schnellzüge 1 oder 2 Mi nuten länger sahrcii als jener Pcrsoncnzng, das wird den Reffen den dieses Zuges sehr glcichgiltig sein. Da» Verlangen aber, daß entweder jener Personenzug 1 oder 2 Minuten länger als die Schnellzüge, oder daß diese mm auch mit Perivnenzugsvreisen fahren sollen, muß als größere? Cnrivsum betrachtet werden, als das bestehende Verhältnis), — Seilen des Vorstandes des Bezirksvereins rechts der Eibe ist der Kinderbeilstätte für Neu- und Antonstadt ans dem Ertrage des diesjährigen Sommcrfestes die Summe von 500 Mk. zngeslossen. — Eine ungenannt bleiben wollende Dame übergab einem hiesigen Armcnpflcgcc 300 Mark mit der Bestimmung. daß die Zinsen alljährlich an verschämte Arme vertheilt werden svllcn, — Da auch die sächsische Sp i e lw a a ren - I n d n st ri c (in Seisscn, Oibernhan n, s. w.) znm Thcil auf de» Absatz nach Amerika anncwiescn ist, so erscheint eS als eine gute Botschaft, daß es bei den Zollerliöhungeii. welche die McKinIcy'schc Zvllbill Vor schlag!. bezüglich der Svielwaaren bei der bisherigen Vcrzollungs- art verbleibt, während für Porzellan sogar noch eine Zollcrinäßig- nng eintriit. Bedingung aber ist, daß die Umhüllungen der cin- znfiihrcnden Artikel die Bezeichnung „IKaäe in Uerimmv" ifabri- zick in Deutschland) führen, sonst erfolgt Rücksendung der Waarcu nach Deutschland, — Morgen findet im Schillergarten zn Glascwitz ein Monstrc-Cvnccct von den vc,einigten Kapellen der Pioniere, Jäger und Artillerie statt. Das anfgcslcllte Programm verspricht einen genußlelchen Abend, — 'Am 21. Juli 1800 ist aus dem Wege von Hosterwitz durch den FriedricbSgrund den Promcuadcmveg nach dem Vogelgruiid und von da über den Honsberg nach Hosterwitz eine goldene, un gefähr 8 Ccntimctcr lange Bröche in Form einer Streitaxt ver loren worden: der Stilist mit schwarzer Emaille verziert. Die Brocke ist vielleicht auch nicht ans. sondern liebendem bezcickmcten Wege im Walde verloren worden. Ist auch der Werth der Brache kein geringer, so ist dieselbe der Vcrlustträgcriu um deswillen nameullich besonders lieb, weil sie ein Geschenk und als solches unelsctzlich ist. Deshalb wird die Verlustträgerin dem Finder, welcher die Brache bei der Königl. Polizeidirektion abgiebl, eine gute Belohnung gewähren. — Aus Grund des sächsischen AusweiinnaSgesetzes ist der Ei- garrenarbeiter Levn, der im vorigen Jahre als Herausgeber eines sozialdemokratischen Flugblattes zu 6 Monaten Gefängnis! verur- theilt wurde, ans Dresden ausgewicsen worden. Das er wähnte Gesetz gestattet die Ausweisung von Nichtsachsc», welche bereits vorbestraft sind ^ — Ein furchtbares Hagelwetter hat am Freitag i» der sächsischen und preußiichen Lausitz gehaust. Das Unwetter kam in der Richtung von Löbau und nabiu seinen Weg über Gersdorf. Pfassendorf und Knnnerwig nach Görlitz. In letzterer Stadt hat der Hagel unzählige Fensterscheiben in sehr vielen Gebäuden zer- L. ^ - L.' . , 1 s " .'Mx. LH,, l» .. Ä-!E e OMÄ '' - ^ , ' .. ' I ' ' ' Ge j O
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