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Dresdner Nachrichten : 26.08.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189008260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-08
- Tag1890-08-26
- Monat1890-08
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- Dresdner Nachrichten : 26.08.1890
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»ßevl«n iur UntndaUu»». LelebLtllvertitr. vörteiiberta». SremdeiMe. .ert »ein» Ivr. »eiits. Deutsch- geöffnet >r 2lvends. August «lurvl» sltvn. en. In. anke. »all. Ln End» kde. 0 Pfge. sold. NN. te. «rnspr 262. an»«. n. °n. «r. »iosier». ». »»r au sßjochen a,en dl«S stbr. Die ttvalUiie L:unff,r>ie «unaelabr »Slibeio turMon- ,a,» oder nach S-Iiiaaen P Pt» Unierm Strich ilrlnaeiaiid» Zell« iv Pia «nnindlainiaen aul der Privat- lslte Zeile 20 Pt». One Buralchakt lür die »üchuililiiae ilutuatime der Dueiaen wird mmt aeacben. Aul- wärtiae Aiituiidiaunasaulträae aeaen üoidertirwtitlllia durch Briefmarken oder Pasteimalmiii», 5i,. A,ilctsadk eiliaeiandter Schrilt- siucke keliie Beldiudtichkeit. krutündiauiiak» nein»«» lämmutch, naniliaue ütermiiieiunariictlen an Seii>!vrechlle!te Nr. 11 35. Jahrgang, «ufl. 48.599 Stück. I «n,»kdhl,ir lAwr»«« SSL»«. Dresden, 1890. ^>t«l«»iitsoliv in ffiilil« Iil«»» <i au«- >»»»> in vic-leu I^i>),ii,Slu^tem und Oräsken vorrätliix. I 8t<i»>isreio IIUNP- in noiiiMir Ktuncien. ! 7. 2. Nin§nsr, ^ Vsi«ell>isll8Str3L8e l III! il)j j,v.i nl aor I'Iiit/.) vberlismäen, LLsmiLettes, iiniZeii, Nnüklitzlteii«. (-mmlten in kiNinnilor 4ta«»vaI>I. ü Iß Illiieie- ^»»«kefaki Ik u. ^u»8t»Nu»u8-6«sekIlrt, n» nltlss, >Ini i,-tte>ti . v u. ?ort>eu8. Doloiüion 1382. trr-l . 8 ö A ^Usnt2^1in§2sr,i1»Kii!itiiWtr.4 N s!jü/ni' 60 vtt^n^s), K omntielilt ?.»r billigen ninl prlilttise.beii Iteiiv irelse-k'ouriiilsr- uei- nl» Cuieum dar Rvieht.ij<>ct>tt, 8c-I>ditiit und Llaxanr. M 5.' ? Vrtz8<lenki' VonUvkvIullKL-Lllsta? Sill ti-unti» ^nninnl«! von Dn-«or>»»i>-!XO^v!i»ali 1 KI ote. I?ttIK^N8tL«88V L—Ä. Är. 238. Spiegel! io» Lerannvonitcher »tedalteiir Mr Politisches v'. »mit Bterev in Dreave». Hclmwürts steuert der Kaiser mit seinem Kanzler. Bet Memel wird Kaiser Wilhelm den vaterländischen Boden, den er in Kiel vor einer kurzen Spanne Zeit verlassen, wieder betrelen. Worüber sind die Manävcr bei Narwa und die nlänzenden Festlichkeiten in Peterhof. Eifriger als vor und während der Reise unseres Kaisers nach Rußland wird jetzt, nach ihrer Beendigung, die Frage nach ihrem Ergebt, lß aufgeworfen und erörtert. Diejenigen, welche die Mvnarchcnbcgegnung von Anfang an am nüchternsten, d. h. frei von jeder Illusion betrachtet haben, lsind am Besten daran, denn sic erleben jetzt keine Enttäuschung. Bon Aeußcrlichkeiten, a»S denen bei solchen Gelegenheiten die Welt nur zu sehr geneigt ist, Schlüsse aus das Erreichte zu ziehen, liegt nicht viel mehr vor. als daß der dcut'che Kanzler v. Caprivi erst in Narwa mit dem russischen Minister v. Gicrs eine ausgedehnte und später in Petcr- hos mit dem Kaiser Alexander selbst elne noch längere Unter redung pflog. Ferner (und DaS Ist schon ein BiSchcn mehr), daß der Zar beim Schlußmahle ans das Wohl deS Kaisers Wilhelm und des deutschen Heeres trank, und daß die russischen und die deutschen Ceeofsi;icle in Peterhof bei einem Gaslmahlc gegenseitig die Flotten beider Reiche leben ließen. Wer da will, mag darin eine Art Waffenbrüderschaft erblicken. Endlich schlägt hier noch ein, daß der Zar und die Zarin beabsichtigen sollen, im Herbst einen Gegenbesuch in Berlin abzustatten. Mit alledem ist die Frage nach einem greifbaren Gewinn aus der Monarchenbcgcgnung nicht erschöpfend beantwortet. Von einem Versuche dazu sicht man ver- sländigcrwcike ab. Die Friedensfreunde müssen sich bescheiden, daß der unmittelbare Verkehr beider Monarchen geeignet war, Mißverständnisse zu beseitigen, die persönlichen Beziehungen der beiden Rcichsobcrhäupter fester zu knüpfen und die friedlichen Ab sichten, von denen sie beseelt sind, zu stärken. Das ist gewiß für die unmittelbare Gegenwart und die nächste Zukunft beruhigend und wcrthvoll. Das offizielle Rußland bekundet die Absicht, in Frieden mit nnS zu leben und Das kann ihm umsoweniger schwer gefallen sein, als nicht einmal der bornirtesle russische Fanatismus Deutschland die Absicht eines Angriffs ans Rußland zutraut. Tie Hauptsache aber, auf die es allein ankommt, ist, ob das offi zielle Rußland die Kraft besitzt, den panslavistischen kriegerischen Unter- nnd Gegenströmungen dauernd zu widerstehen. Dafür giebt cS einen einzigen Gradmesser: das allmähliche Zurnckziehen der an den Grenzen Deutschlands und Oesterreichs angehäuften russi schen Heercsmasscn. Ist Das zu erwarten ? Als ein Berliner Blatt sagte, lediglich darin sei ein Beweis zu finden, ob cs Rußland mit seinen Friedensbetheuerungen ernst meine, hat sofort eine russische Stimme geantwortet: zuvor müßten Deutschland und Oesterreich mit der gleichen Maßregel den Anfang machen! Da haben wir'S! Zunächst läßt Rußland, unbekümmert um das Ergebniß der Monarchenbegcgnung, seine großen Manöver nahe der österreichischen Grenze vor sich gehen. Ihr Schauplatz liegt nur zwei Tage märsche von der galizffchen Grenze entfernt. Dieses jetzige Manövcr- gcbict in Südpolcn würde im Falle eines Krieges gegen Oester reich eine bedeutsame Nolle spielen, cS wird gleichsam auSprobirt: nnd zu dieser Probe verwendet Rußland nicht weniger denn 150Ml Mann. Dazu finden diese russischen Manöver an der gali- zischen Grenze ganz unter Ausschluß der Oeffcntlichkeit statt, höch stens soll ein französischer General Augenzeuge sein, während sich bei den Manövern im Norden der deutsche Kaiser als Beobachter und sogar aktiv bethciligte, indem er sein Wnborg'sches Garderegi- ment persönlich in den Kampf führte. Aus dem Umstande, daß die demnächsiigen russischen Manöver an der Grenze Oesterreichs abgchallen werden, ließe sich an nnd für sich etwas Bedenkliches nicht nblciten. Auch unser Kaiser wohnt ja in den nächsten Tagen in Ostpreußen einem großen Fcstungsmanöver bei, welchem der Gedanke eines deutsch-russischen Krieges zu Grunde liegt. Die Bedeutung der Festungen in Ostpreußen für den Fall eines Krieges mit Rußland soll praktisch erprobt werden, unmittelbar nachdem unser Kaiser mit dem Zaren Friedens- und JrcundschaftSbetheue- rungcn anSgelciuicht hat. Aber hier trifft eben zu: wenn Zweie dasselbe thun, ist's doch nicht dasselbe! Jedermann wird dem FcslungSiiianover in Ostpreußen den rein theoretischen Charakter zngcstehcu: in den großen russischen Manövern an der gallzischen Grenze jedoch wicd Jedermann etwas mehr als Das erblicken. Die begleitenden Umstände geben ihnen einen verdächtigen Beigeschmack. Den russischen Manövern liegt eben der Gedanke des Angriffs zu Grunde: die deutschen Manöver fassen die BertbeidigungS- sähigkect deS Vaterlands gegen einen angriffSlnstigcn Feind in'S Auge. Das ist der Unterschied. Er findet auch Anwendung auf die demnächsiigen großen deutschen Flottenmanöver in der Ostsee. Dieles Meer wird an seinen pvmmeclchcn und mecklenburgischen Küsten in der nächsten Zeit ein Sceschanspiel erleben, wie cs dies noch nicht gesehen hat. Der größte Thcil der deutschen Seemacht wird unter den Augen des Kaisers sich versammeln, um zu er proben, wie unsere Küsten gegen einen feindlichen Angriff geschützt sind. Zugleich wird ein österreichisches nnd ein englisches Ge schwader Zeuge nnd Theilnchmcr dieses Secmanövers sein. Man entsinnt sich, daß im Kriege von 1870 französische Kriegsschiffe in der Ostsee erschienen; sie unternahmen jedoch nichts Feindliche- gegen unsere Küsten, da Dänemark neutral blieb, Kopenhagen aber den natürlichen Stützpunkt eines Angriff- ans unsere Küsten bildet. Manches, was seitdem geschehen, läßt vcrmulhcn. daß die Franzosen nach Ausbruch des Krieges eine Landung an der 'pommerichcn Küste im Schilde führen. Der Einfall nach Süddeuticblnnd ist jetzt den Franzose» verlegt, der Besitz Helgolands erschwert ihnen die Ausschiffung eines Heeres an der Nordsee auf's Acußeiste, Ergebniß der Monarchenbegegnung, Land- und Scemanöver. Ewchithe UiieOättti.bkeit. Hoinachcichten. Alters-und Inoaliden- renle, Nationalseier, Quartier- n. Naturalleistungen, Bor fünfzig Jahren. GerichiSoerhandlniigen, «Wilhelm Dell", «Die Räuber". aber die Osticeküsten crichciucn ihnen als ein schwacher Punkt nniercr Stellung. Eine scanzösisthe Broschüre nialt den Znkunfts- kricg so an?, daß eine französische Flotte in der Ostsee erich-int, Kovenhagcn als Gnmdlage ihrer Unternehmnngen inmmt nnd nun j in der Nähe der Oderinündnngcn die Landung erzwingt. Ei» dort ^ auSgcschisstes französisches Heer habe nach Berlin nur 30 Meilen:! es solle alle Festung:» umgehen und die ihm eutgegcngeworfenen Trnvpcn besiegen. DaS sei dcr Augenblick, da die Russen in Deuticb landeinbrechen. Was die Flotte nnd das Heer Frankreichs dann noch für Heidenlhaten verrichten sollen, brauchen wir bier nickt ansz»- sühren. Wenn bei diesen Plänen auch die iranzösischc Phanlasie stark milarbeitet, io wäre cs doch Leichtsinn, diese Andclltnngen ieindluher Pläne ganz zu iaz»or>rcn. Tue demnächstige» großen deiltschen Flottenmanöver saffcn denn auch den Gedanke» eines LandnngSverinchS französischer Streükrästc in'S Auge nnd werden veianichanlichen, was dcnticherieils zu geschehen hat. um das Bor- hadcn gründlich zu verniet». Daß dies unter Gegenwart dcr Ge schwader deS nnS verbündeten Oesterreichs »ird deS »ns besrenn- deicn Englands erfolgt, verleibt den Kaisermanövern in dcr Ostsee eine weit über dcrnrlige Schanivicle hinausreichende Ncdeuinng. Die Deutschen Oesterreichs können den Jungczcchcn nur auf richtig dankbar sein, daß dieic ans ihren Herzen keine Mördergrube machen. In der erwünschteste» Auirichiigkei! ptandert das Jung- ezcchenblatt «Narodni Listv" auL. warum die Czcchen den Aus gleich mit de» Deutschen Böhmen? verwerfen mühten. Dieser Ausgleich stärke ja die Staaisveriassnng des osterreictm.v-uiigauichen Geiammtrcicbs: da diese Verfassung aber die Borhcrrsthas! dcr Ungarn und der Deutschen in den beiden Hälften des Reichs und damit die Unterdrückung dcr slaviichcii Volks- stämme festsetze, io dürsten die Ezcchcn min und nimmer mehr in die Stärkung der ilavenseindlichen Verfassung deS GesammtrcichS einwilligcn: darum weg mi! dem Ausgleich zwilchen Deutschen und Ezcchcn! Die Wenzelssaust erhebt sich also nicht inehr blos gegen die deutsche» Mitbewohner Böhmens, sondern ballt sich auch gegen die Staalsvcrfaffung. den Dualismus-. In Ungarn versteht man aber in solche» Stücken keine» Spaß. Wenn die Magyaren kören, daß die Ezehen die in Ungarn woh nenden Slave», Slovaken, Hanaken, Ratzen, Kroaten und Serben aufreizen, sich gegen die vcrsasinngSmäßig verbürgte Bocherrichaft dcr Magyaren zu erbeben, so weide» sie die Antwort nicht lange schuldig bleiben. Das Ministerium Toaffe svllle aber aus dem Angriffe der Erechcu am die Slaalsvermssmig ersehen, in welche Wirre» das Gciammireich gestürzt wird, sobald die czechische Uner sältlicdkeit so weiter gebt. Sic begnügt sich schon lauge nicht mehr mit dcr inneren Dieusisprache, sie wäre nicht beiriedigl, wenn sich der Kaiser nli Körrig von Böhmen krvucn ließe, sie verlangt die Aufrichtung eiucS großen SlavcirreichS, geschnitten aus den slavische» Laudestbcilcn beider ReichShülsteii. Ten Deutschen kann die Eiitßllllmig dieser czechische» ZntnmtSplänc nur willkommen sein: letztere rechtfertigen eS, wenn die Denlschcn nichl einen Millimeter weiter über das in dem Ausgleich Zngcstandenc hinaus Opicr bringen. Acrnschrcib- unv Acrniprech-Berichte vom 25 August Berlin. Der Kaiser sollte heute in Memel eintrefseu, wohin sich der Staatssekretär deS auswärtigen Amles, Freiherr v. Mar schall und GeneralstabSchcs Grat Waldcrice zur Erstattung von Vorträgen begeben haben. — Die kaiserlichen Punzen treffen morgen Abend ans Saßnitz hier ein, woselbst sie nni dem Bahn hose von dcr Kaiserin empfangen werden, die dcrbalb an« Potsdam herüber kommt. — Ans der Fassung des Begrüßungslclegramms des Leiters der Kolonialabthetlmig des auswärtigen Amtes, Dr. Kayicr, an Tr. PeterS wird geschlossen, daß doch eine Verwendung des Letzteren tm kolonialen RcichSdicns! geplant werde. Es wird Pernnlthet. daß Tr. Peter? das Evnsnlat in Sansibar erhalten wird. — Für die Dr. Peters-Stiftung sind bereits 15,000 Mk. ge zeichnet. — Die Gesellschaft zur Verbreitung für Volksbildung, die hier als Politischer Verein erklärt winde» ist, ist nicht die Gesell schaft, an dem» Spitze der RcichstaySabgeordncle Rickert steht, sondern eine sozialdemokratische Vereinigung. - Ein Londoner Finanzblatt hatte milgekheilt, daß der demicben Reaiermig vor einigen Wochen ein Angebot für einen Thcil ihre- Silbers von einer Wruvpe Pariser Fmanciers gemacht worden sei, daß diese dasselbe aber abgelchnt habe. An der hiesigen NeichSbank ist von einem solchen Angebote nichts bekannt. — DaS preußisch-russische Uebcreinkommen von 1872, betreffend die gegenseitige Uebernahme anSgewicscner Staatsangehöriger, ist auf 2 Jahre, bis auf tzl. August 189L, verlängert worden. — Major v. Wißmann hat soeben eine Broschüre veröffentlicht, in welcher er seine Ansichten über die Missionen vertheidigt. — Die Stichwahl in Kaisers lautern ist auf den 28. August angesctzt. Berlin. Bei dcr in Jüterbog! erfolgten Begrüßung Dr. Peters' waren EtaatSininislcr v. Hosmann. Viceadmtral Livonius, die ReichStagsabgcordnetcn v. Euny nnd Dr. Mchncrt, sowie Prof. Schwe nfurt zugegen. Dieselben geleiteten Dr. PeterS nach Berlin. Unterwegs wurde derselbe durch Nerlkilmng des FalkenvrdenS aus gezeichnet. Hochinteressant sind die Mittbeilungen des Forschers über seine gefahrvolle Reise im Innen, AscikaS, über die Jnlrignen der Engländer und über daS geradezu unglaubliche Verhalten Skanley's gegenüber Emin Pascha. Nachmittags 4 Uhr fand im Kaiscrhof eine Sitzung deS Emin Paicha-Comiiees statt, wo Tr. Peters ausführlich Bericht erstattete. Die Resultate dcr Exvcdition sind livtz des englisch-deutschen Abkommens im nationalen Interesse doch überaus iverthvoll. Einstimmig wurde Dr. Peters der wärmste Dank für die mit leiten kühnem Rinthe nnd größter Umsicht aus- gesührle Expedition ausgesprochen. M e mel. Um halb 2 Uhr hatte die kaiserliche Nacht „Hohen- zollern" Libau Passirt, ist aber bis jetzt, NichmiltagS 4 Uhr, noch nicht in Sicht gekommen. Coblcnz. Die 37. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands hielt gestern ihren Eröffnung-sabend ad. Dr. Windt- borst bedauerte die Hlnderniffe, die sich der Abhaltung des Katho likentages >n München entgegen geileltt haben. Trotzdem sei und bleibe München dcr Vorort de» k.ttholilchen Deutschlands. Die katholische» Congresse seien dieCmpkmanöver der Katholiken. Die Grüße der sächsischen Katholiken übcrtuachte Herr Schulten. Ihre Tbeilnahme am Katholikentag haben über 1500 Mitglieder angc- mcldct. Heute wurde zum ersten Präsidenten Freiherr Biivl, zum ersten Vorsitzenden Dr. Orterer und zum zweiten Viccpräsidcnten Abg. Tr. Dieben gewählt. August Reichenspcrger wurde zum Ehren- > Präsidenten ernannt. Bochum. Die allgemeine Bergarbeitervcrsammliing beschloß, den ausständiichen Kameraden zu erklären, sic besäßen ihre bolle Sympathie. Man fühle sich niit ihnen solidarisch. Dienstag, 26. August. Bayreuth. Wegen Ausbruch; der Maul- nnd Klauen seuche wurde die Abbaliung von Schweincmärkten bis aus Wei teres in ganz Franken verboten. R egenSburg. Die Feier zur Enthüllung des Standbildes König Ludwig I. in dcr Wc.ihnlla nahm einen glänzenden Verlaut, "'ach dem von 3M> Sängern geiuilacncii Walhallaliedc hielt Re gierungspräsident Fiedler eine Begrüßungsansprache an den Prinz- regenlei!. die mt!> jubelnd anfgeirommenen Hochrufen schloß. Als dann hielt dcr Präsident der l. Kammer, Frbr. v. Om, die Fest rede, in welcher er heroorkob, daß das bayrische Volk das Denkmal in der Walhalla verlangt habe und daß durch die Walhalla- Monumente dcr deutsche und der bayrische Sinn wcitergesördert werde. Ter Prinzreaent dankte für daS Denkmal, das er als Aus fluß der bayrischen Liebe und Treue z» dem KönigShause ansehe. Zirm Schluß winde eine Anzahl Kränze aus dem Denkmale nieder- gelcgt. Hierauf hielt dcr Prinzregcnt Cercle. W i e n. Infolge eines Orkans und Gewitters wurden ans der Strecke Eggenbcrg - Limbach der Franz-Joi'ephbnhn an niedreren Lastwagen oie Dächer abgehoben und 20 leere Kastenwagen um- gcworfen. Tie Maschine, sowie die beladenen Wagen blieben im Geleise. Zwei Bedienstete wurden durch Blitzschlag vorübergehend betäubt. Ter Verkehr ist auf Nebenwege geleitet. Mittags war hier das Gerücht verbreitet, bei Station Eggenberg sei ein Hilfs zug mit einem Personenzuge zniammengestoße». N o m. Der Führer der Opposition gegen Crispi, Baccarinl, ist an Magenkrebs erkrankt. Rom. Nach hier eingetroffenen Meldungen wurde das Innere Sardiniens von heftigen Feuersbrünsten verheert, die großen Schaden angerichtct haben. Auch der Verlust von Menschen leben soll zu beklagen sein. Brüssel. Der französische Anarchist Collard, welcher in der Borinage Hetzreden hielt, wurde über die Grenze gebracht. — .Perwle" veröffentlicht einen Ausrni zu einem internationalen Congrcß dcr sozialistischen Consumvereine für den 28. September. London. I» Japan und China gewinnt die Cholera an Ausdehnung. Die Zahl dcr Cholerafälle wird aus 4000 geschätzt. Truppen von Honduras, 4000 Mann stark, versuchten in San Salvador einznmarschireii, wurden aber nach Mündigem Kampfe von General Molina zurückgeworfen. — Portugal will angeblich Lorenzo Maraues an der Delagoabai für 5 Mrll. Pfd. Slerl. an den Transvanlstaat verkaufen. Madrid. Diphtheritis und Pocken sind hier epidemisch auS- gcbrochen. Zablreiche Todesfälle kamen vor. — Die Cholera nimmt an dcr Küste des Mittelmeeres zu. Berliner Börse. Die Spekulation verhielt sich Anfangs reservirt, doch lagen größere VcrkamSordrcS von auswärts vor, wodurch sich das Geschärt belebte nnd die Course stiegen. Im Wetterverlanfc befestigte sich die Tendenz noch mehr und daS Ge schäft nahm einen lehr aiiiiiiirtcn Charakter an. Banken setzten etwas schwächer ein, gingen aher bald in die Höhe, deutsche Bahnen ruhig und wenig verändert, dagegen zeigte sich wieder für österreichische Bahnen lebhaftes Interesse, auch böhmische Bahnen wirkten in der zweiten Hälfte auf Realisationen drückend. Für Bergwerke bestund reges Interesse. Kohlen- und Eilenwerthe stei gend. fremde Renten iveuig beachtet. Im Cassaverkehr waren Berawcrkc, sowie österreichische Bahnen lebhaft nnd höher, deutsche Fonds mehrfach abgeichwächt, österreichische Prioritäten fest und still. Privat-Discont 3 Prvz. Nachbörse sehr fest. — Wetter: Bedeckt, etwas Regen, Westwind. kr 0 » kI » rt ». M. ,»»«„»».> aee»u r?8.ba. 2I«I,2». »,«». 137,KN. »a»,ier >87,2!>. ckoilvici 27.7k. trr«k. Non. Ii>»ldr. 2l,lS. LiNcoul» 228.KN. Dreiidn. Sk. IKK,2». Lonra IK7.I2. gtaliener —. Fest. «»et», ikckil»«. 2ie«,e 21,72. «Me»e INK.17. Alalirxer R.W. »alm KL2,K0. L««»«r»e» Z18.7K, »». Vriorititten —. Spanier 76^4. Empte» 121,87. Ott,«a»en K27.K2. ««camoie S22,0«. Fest. V , r i 2. «rsdukieu >««>»«.> Weizen »er Annnft 2S.2N. prr «rovir.-^etr. 2K.KN, fest. Spiritus prr Aunnft »K.VN , prr Januar - April 37,K2, ruhig. !»2böl per A»a»ft 71,NO, per Ianuar-April K7,2K, ftelgrnd. » -I <1 e r » 0 m. »rnpnklrn <Schl»«>. Wellen per Kopewter 218. Aaaai» per Oktober 113, per Mir« 112. 1! » n » o n cVrodnItrn - vcriihti. Selretde fest, fremder Weizen halbe» wochenNeigerung, engliicher knapp, Hafer viertel Wochenftrigerung, Uebrtgeü unvcriindcrt. — Weiler: Schön. j! ^4- ff, 8 « T, l ^ 4 s I r' ?' T ^ . .- OerlltcheS und SächfischeS. — Sc. Majestät dcr König kam gestern Bormittag nach dem Königl. Ncsidenzichlosse und nahm daselbst die üblichen Vor träge der Herren StantSmimster und AbthetlungSvorständc, sowie des Herrn Geheimen Rath Bär entgegen, woraus die Rückkehr nach Pillnitz erfolgte. — Se. Majestät der König und II. KK. HH. Prinz Georg nebst Prinzessin Mathilde nnd Prinz Max beehrten gestern Mittag die Aquarell-Ausstellung mit ihrem Besuch. — Se. Maieslät der König begiebt sich heute mit mehreren Cavaliere» nach Moritzdurg zur Hirschjagd. Die Tafel findet im dortigen Schloß statt. — Sc. Majestät der König begiebt sich am 2. September nach Leipzig, woselbst Nachmittags im König!. Palais große Tafel stattfindet, zu welcher zahlreiche Einladungen ergehen. — Geh. Hofrath Prof. Dr. Lujo Brentano in Leipzig erhielt vom Großhenog von Hesse» daS Komthurkreuz 2. Klaffe deS Verdienstordens Philipps deS Grohmülhigen. — Die IlcbcrgniigStiestiminungcn snr die Altersrente sind tn ß 157 des ReichsgcietzkS vom 22. Jimi 1880 so getroffen, daß versicherte Personen, welche beim Inkrafttreten des Gesetze? bereits 70 Jahre alt oder aller sind und innerhalb der vielem Zeitpunkte vorangegauaciicu 8 Kalenderjahre nachweiSb«>r insgesaiiimt min destens 141 Wochen hindurch tljatsächlich in eiucm die Versicherungs- Pflicht begriiiidendeii Arbcits. oder Dienstverhältniß gestanden haben, ivivrt mit dem Inkrafttreten dck Grieves in den Genuß der Alters rente gelangen. Voraussetzung ist nur, daß sie ihre Beschäftigung während der letzten 3 Jahre in der angegebenen Weise bescheinigen können. ES kommt also vor Allem darauf an, d«ß die Arbeiter sich den Nachweis ihrer Beschäftigung — und zwar wegen der Invalidenrente mindestens auf 4 Jahre rückwärts — sichern. Für diejenigen Versicherten, welche beim Inkrafttreten de» Gesetze? das M. Lebensjahr vollendet haben, ist eS von wesentlichem Einflug, daß auch die Höhe des während der letzten 3 Jahre bezogenen Lohnes mit nachgewiescn wird, da sich hiernach gemäß ? 159 die Höhe dcr Renke beiniht, die, wenn der Nachweis nicht erbracht werden kann, aus den Mindestbctrag von 106 Mk. 40 Psg. jährlich sestziffetze» ist, aiidercnfallS biS 191 Mk. jährlich steigen kann. — Invalidenrente kann jedenfalls erst 47 Wochen nach dem Inkrafttreten de- Gesetzes bezogen werden, da dcr Anspruch auch während dcr UcbcraangSzcit eine wirkliche BeitragSletstung nnd zwar mindestens in der Dauer von 47 Wochen voraussctzt. Wenn daher das Gesetz, ime vorläufig beabsichtigt, am 1. Januar 189l in Kraft treten sollte, so würden Altersrenten schon mit diesem Zcil-
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