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Dresdner Nachrichten : 18.07.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189007186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900718
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-07
- Tag1890-07-18
- Monat1890-07
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.07.1890
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Mitrrvoltun,, vürlrndeiicbl. »mndrnltft«. v ilukuudipiinpcu MarcniIIr.S»».!-». Honiuapi INS 12 uür. In Niuliadl: Kr LivM«. b, ,»,r »» Womrntaien d,o 3 Zllir. D>k lipailiue Lrunduil« aiuicluiir»i-iIve»>i»P1».. tucMo«- ,,i,o „dn nach >)ei»a>,kn 20 Lt«. Nnleiln Sin», >0inak«a»dU tzkiie « P>, Äutüiidiuuulirn aus dn Attval» I-iic .N>ic ru Pin ckme Bürnickalt jür ß>e nachninniak Autuulmie drr Untkinc» nn>i> nicht nknldc». AuS' wnriiac i>inkütt!>lanna»a>»tränc seaen' iRweweaNiinuu duuli 'iNi-inuimn ot»n Paucittjuliiuiia. gnr Rü-ksab- cunu-inuSicr schrist- iinckc Iran- Ai-ciuupluliirN. > Autüudipuuacu »cliu»-» chmmtttch« luculliuii-: «>-uuai„„tt-i?iicllcn an. Lcmiarcchiicll« Ar. rr. 35. Jahrgang. Aufl. 48,500 Strick. > »AS:» kroll » vo.. vre«I«n LLkL lüllolnj^o Importsnr») vmpsshlvn rur Il6rt>8t«u,t «ton xlitnp.encl horv.lhrlon tconrontnrtnn un^ar. ru Oivnstvn. ir«fsron7ya nr Divwitoa. Dresden, 1890. r« «»: O.I. Woton». Volllcommenster seilet- tllLtigvr z-orttiiseklosve IküruoIUIvuuiri. krospecte ftrnti8 ,uol knrvco. 4v,«ttO Ktttelc in» (letttirueli. O«rt ««tn^inn, IRkkäen-X.. risolinli am»,« 27. ^srns^socltor 2100. keise-, Vonristvii- liiitl Uvinilvi» ia Woll« uncl Zoiclo. ^ korrlielio Illustor? — OrOs^tv» Inaxar! H Otto HV«I1>r»in» Zt »«!»!., Ilot liokoniut, Ä Loirl^rimirts LitrousüsLurs i 01ns L 7'» 1*5^., 1 ^11^. unä Alk. 1.50. 1'r„in;,tor Vorsanckt ruwl» ttuswilils. Lu;>. Ilot'ni'oOtt Ko, Dro^llmi, Oo<>i'k«ilt!u»r. ^IvritL KImKner ^«lerMilren-^pmillitilt! z ^ ?IlOtOAI N1,0i6-^UmiN8. 1)HlU6irßkk86ll6N. D § — ir«!»»«-^r1!!t«I —— Z ^ LlrmIiArä küäiZsr, ^ ^.u^ustuZLtrLM M. 4 2 Ä Ä «!v„t ^ rnnpliichlt, /»r hiliip,-n »nck I»rul<ti8<;h«!ii lOnu» It«i-I «»ri»i«r- It«»1I'«r alt» Onimiin clor Iwioliti^ßoit, Zoliilitüt. »»6 OIuMi?.. <«i «»>B!>it« n!»! von l»«i»-^«i t «p«^ir«^ «t«. tltnxr»r «I« ir-9. Tie Dresdner ritochriaticn beim Hiiislcii ^^iSninrck. Die illiiSfahit des PavsttS, Stelli>na»al»ne der Polen zn Nnklond. ^enuvrech-^ Kpilgrr. berichte. 9,'eiie des rtbnigs, vosimchrichini, Nnlinfvrscher Tr. Schaniich 1, nicricn. irienchlsvechandlmiaen. Tnaesaeschichie. I PoltttschcS. Die Diskussion, welche sich »ach dem Sturze des Fürsten Bismarck in der TaaeSvresse an jedes Wort des arosten Staats- iiianncS knüpfte, bat in einem «rotzen Theile der Presse eine Rich tung angenommen. welche jeder wahre Patcrlandssrcnnd nur mit schmerzlichstem Bedauern verfolgen kann. Die unsterblichen Verdienste des Begründers der deutschen Einheit schützten ihn nicht davor, datz seine Worte mißdeutet, seine Intentionen entstellt j und seinem Handel» Beweggründe nntergelegt wurden, welche im seltsamen Gegensätze standen zn dem leuchtenden Bilde, das acnng Deutschlands Fürsten, Deutschlands Söhne und mit ihnen die ganze Welt sich von dem Bannerträger der Ration gemacht haben. Die.Dresdner Nachrichten" hielten cs daher für eine Pflicht gegenüber dcni angegrisfenc» Helden, wie gegenüber ihrem weiten Leserkreise, an der Quelle selbst sich zu insormiren. Sie wandten sich daher an den Fürsten Bismarck niit dem Ersuchen, Einem ihrer Redakteure eine Unterredung zu gewähren. In voller Würdigung der Bedeutung dcS Blattes, das im ganzen Königreich Sachsen und weit über seine Grenzen hinaus bei einer Ruslage von 50,OM Stück seine Leser nach Hunderttnnlcndcn zählt, erklärte Fürst Bismarck in der liebenswürdigsten Weile seine Bereitwillig keit hierzu. Gestern wurde nun der Vertreter der „Dresdner Nachrichten" von Seiner Durchlaucht empfangen und sandte unser Eorrcipondent hierüber folgendes Telegramm: „Von '/r12 b i s 2 Uhr war ich beim Fürsten und begleitete Se. Durchlaucht auf einem a nd e r th a l b st ü n d i g e n Spaziergangei in Park. Ueber eine Stnndever- lveilte ich dann beim Frühstück mit der Fürstin Bismarck, dem Grasen Rantzau und Dr. Chr»- sander." ES war unserem Vertreter also vergönnt, beim Fürsten bist drei Stunden zn verweilen. Ein ausführlicher Bericht hier über wird in den nächsten Tagen erfolgen. Es liegt sicherlich nichts Welterschiitlerndcs darin, das; der! Papst bei einer Spazierfahrt italienisches Gebiet betrat, aber es ist unbestreitbar ein Vorgang von weittragender Bedeutung, der sich in Rom im Gewände einer niischcmbarcn Episode abgespielt Hot. Zwanzig Jahre hat der Papst, in den Augen der Spender bc» PetcrSpsennigcn der „arme Gefangene des Bastians", in seinem mit der ganzen Pracht eines reichen Fürstenschlosseö ver sehenen Gefängnisse zugcbracht und nur in den herrlichen An lagen einmal die herrliche Frühiingslnft gcalbmet: fetzt hat er das Sustcm des stillschweigenden Protestes durchbrochen und ist dem 'elbsigewähltcn Kerker entflohen. Das; dies nicht nur ans einem angenblictlichen Impulse, aus einem ausbcgchrcnden Frciheitsdrange geschah, dein selbst der Greis bisweilen unbezwingbar folgen muß, beweist die Abweisung, die er seinem Begleiter zn Theil werden ies;. der ihn zurückhalten wollte. Der heilige Vater bekennt sich lammt als einen Sohn des Landes, gegen das er seit zwei Trccnnicn einen stillschweigenden Krieg zn führen hatte, welcher Tank der Machinationen der allmächtigen Jesuiten nicht ohne Erbitterung unter der Decke immer wieder fortgesetzt winde. Mit diesem Bekenntnis; nimmt er selbst dem Kample den Stachel, der ihm bisher inne wohnte. Ter weltlichen Macht des Papstes wurde durch den Verlust des ewigen Rom ein Ziel geletzt. Die Historie weif; ans mancher Seite zn berichten, welche Mischerrschaft dadurch ihr Ende fand, am deutlichsten aber spricht jene Abstimmung vom 2. Oktober 1870, in welcher von 135,600 Wählern Noms 131,000 Bürger sich mit dcni Vorgehen VittoreEmannele's einverstanden erklärten. Damals wurde der Vatikan dem Papste als ansichliehlichcr Besitz über lassen. und grollend verbarg sich dort Pio Rono, um gegen den Ge- waltschriil stets von Neuem zn prvtestirc». Seine Proteste verhallten wirkungslos, auch die Erevinnninikalio» aller Jener, welche an der Besetzung Roms theilgenoinmcn hatten, konnte nur Erbitterung, aber keine Acndcrung dcS ThatbcstandcS herbeisühren. Das napo- lconischc Frankreich, der einzige Staat, der vielleicht hätte Hilfe bringen können, lag geknebelt am Bode» und als er sich langsam wieder anfrichten konnte, da war die bigotte Lenkerin der fran zösischen Geschicke, die spanische Gräfin und sranzösische Kaiserin Eugenik, mit ihrem klerikalen Anhänge weggcsegt und an ihre Stelle die knltnrkäinpscriichcu Epigonen vom Schlage der Paul Bert getreten, die für die Hilsernse des PapslthnmS nur ein taubes Ohr besaßen. Die italienische Regierung ihrerseits that Alles, was zur Versöhnung beitragen konnte, ohne allerdings irgend welchen Tank zn ernten. Sie wollte den Beweis erbringen, das; Jenen. allerdings aus: er glaubte, und die Erfahrung hat ihm hierin Recht gegeben, das; der Peterspfennig, zn dem die sronime Aristo kratie des Pariser Viertels St. Germain ebenso beisteuerte, wie der armselige Tyroler Etnödbauer, ihm größere Einnahme» ver schaffe» werde, und so spielte er die Rolle des unglücklichen Ein- gckerkcrtcn getrost weiter. ' Von dort aus spannen sich dann die zahllosen Netze über die ganze Welt, mit deren Hilsc einstmals der Sieg der Kirche ans weltlichem Gebiete ebenso wie ans geistigem Gebiete hcrbcigejührt werden sollte und durch deren Matchen oft auch unsere klerikalen Führer hindurchschlüpstc», um dem Papste den Paniossel zn küssen, und geeignete Instruktionen für ihr Verhalten im Reich entgcgenznnehmcn. Ter Nachfolger Pio's, Papst Leo XIII., Hit bisher wenig an der Politik seines Vorgängers geändert. Deutschland gegenüber hat er allerdings mehr Entgegen kommen gezeigt und wiederholt das Ecntrum, wenn cs päpstlicher sein wollte, als der Papst selbst, namentlich in der Sperrgelderfragc und in bahrischen Angelegen heiten, in ganz gehörige Verlegenheit gebracht; Italien gegenüber hat er die starre Unnachgicbigkeit tcineS Vorgängers beibchalten und der Gestaltung der Tinge sein nnvcrsöhnticheS „Xon pa;;-»»»»»" gegenüber gestellt. Noch neuerdings in der Frage der frommen Stiftungen hat er einen geharnischten Protest losgclassen. Des halb wäre cs z» optimistisch, schon jetzt an die Einleitung einer Verständigung zwischen dem Papst und dem König Hnmbcrt zu denken, zumal man gerade in neuester Zeit wenig von Anssöh- nnngLvcrsnchcn zwischen Vatikan und Qnirinat hörte und sogar der Ministerpräsident Erispi vor Kurzem ziemlich schroff gegen das Papstlhum austrat: dennoch aber wird Leo XIII. sicherlich nicht ohne Zweck leine zum förmlichen Dogma gewordene Gepflogenheit, im Vatikan zn verharren, anfgegcben haben. Sollte aber selbst seine jesuitische Umgebung de» ganzen Vorgang noch als einen un beabsichtigten Zufall hinslellen, so ist schon die einfache Thatiache. oder selbst der blase Zufall bedeutsam genug, um weitere Folgen in der Erkenntnis; zu zeitigen, daß der Papst doch in Wahrheit kein ! so unglücklicher Gefangener ist, wie man ihn hiuzustcllen beliebt. Eine Art von Frontwechsel, für den allerdings auch vorläufig nur Symptome vorliegen, vollzogen in letzter Zeit die getreuen Sohne des Valikans, die Polen. Schon die Abstimmung der selben in der vorigen NeichstagSieision, durch welche sie solidarisch sür die Stärkung unserer Wehrfähigkeit ciutratcn, bedeutete einen Umschwung, der kemeSwegs nur daraus abzielte, in kirchlichen Fragen, wie in der Besetzung des Poseuer ErzbischosssitzeS, Kon zessionen zu erlangen, sondern der viel dcntlichcr durch das Verbot illnslrirt wird, nach welchem die Zeitungen in Rußland über diese Abstimmung nicht die gcnngslc Millheitung verlauten lassen dursten. Tie Rücksichtslosigkeit, mit welcher in den dculsthcn Ostsecpro- vinzen russisizirt, mit welcher der orthodoxe griechische Glaube ver breitet wird, und das lene Gefühl, das; für Polen im russischen j Topfe ein ähnliches Gericht gekocht wwd, macht sie mißtrauisch ! gegen die parulavisiischen Jdeotogeu. Tie Erkenntnis;, daß mit j einem Siege de? Russenthums in einem bevorstehenden Weltkriege !dic moskowstiichen Unterdrücker ohne Sentimentalität ihre bar- ^ barischeu Mittel auch gegen die polnischen Brüder ciuwendcn l werden, össne! ihre Augen der Pflicht der Selbsterhaltnng, welche ! in der S Wirkung aller künftigen Gegner de» Zarenreiches zum ^ Ausdruck kommt. Darum stellt das leitende polnische Blatt die l Frage: „Können wir alS Polen wümchcn, daß die Kosaken ihre Pferde in der Oder und in der Elbe tränken !' Können wir Rußland > den Sieg wünschen ? Würde ein siegreiches Rußland nicht den Rest der religiösen Freiheit zertreten?" Und dasselbe Blatt sagt in seiner Antwort ans diese Fragen : „Tic Russen selbst lachen über die letzten Nachzügler ihrer „Slavophilcn" und über die Idioten, welche ans dielen Leim gehen" und es schließt niit der offenen Er klärung: „Eine thatsächliche LoSsagnng von Rußland war die Ab stimmung der Polen im deutschen Reichstage." Diese Ausführungen dcS polnischen Blatte? sind, wie getagt, nur ein Symptom, nicht ; ein Programm, aber sie sind bezeichnend dafür, daß die Polen an- . sangen, sich von der Herrschaft der russischen Brutalität losznsagcn ! und den Weg zn betreten, ans welchem die Cnltnr des Abend landes sorlschreiten kann und vor dem frühzeitigen Grabe bewahrt bleibt, in welches sic die Hufe der Kosakeupscrdc stampfen sotten. i ichter Bauernscld ist erkrankt. I Es wird Lungen- A-tinschrril'- «uv FknislUtch-Berichte vom 17. Juli. Bergen. Ter Kaiser unternahm gestern eine Landpartie nach Oldeuvand und verbleibt heute im Nord'jord. Das Wetter ist regnerisch. Ter Kauer trisst am 4. August in OSbvrne ei». öer „Reichwinz." verössentbcht die Abberufung des das Oberhaupt der katholischen Kirche in Rom unabhängig ier. ^ crliu Deshalb wurden im Mai 1871 die sogenannten Garantiegcsctze Gesandten bei den Hauiast-idicu, vor, Kusserow. — Tie Berliner publizirt. in denen die Person des Papstes wie die dcS Königs i Adresse-Tcpnkaiio» demeiitirt die seeisimiigen Berichte über die an- sür heilig und unverletzlich erklärt »nd jede Ehrcnkränknng niit strengen Strusen bedroht wurde. Der Papst durfte ungehindert seine Leibgarden behalten, die sich im Munde des Volkes den Namen der „Schlüssclsoldateir" crrungcn hatten, seine Residenzen behiclien völlige Steuerfreiheit, sic blieben zugleich von jeder Ein mischung der bürgerlichen Obrigkeit befreit. Dir iialienischc Ne gierung ging noch weiter. Der Papst durste eigene Post und Tetegrciphen halte», er behielt das Recht, ohne staatliche Evntrolc in Rom seine kirchlichen Erlasse zn vcrösscnilichcn. er entsandte Botschafter und Gesandte gleich jedem Souverän. Auch für das finanzielle Bedürfnis; des heiligen Vaiers wurde hinlänglich ge sorgt. Nicht nur wurde ihm der Betrag von 5 Milk. Mack Lire zurückgcstellt, die sich in der Staatskasse vorsandcn, sondern ihm überdies das anständige Sümmchen von 3,225,000 Lire als jähr liches Einkommen ansgeworfe». Diese Einnahme schlug dec Papst gehlich ungünstigen Eindrücke der Deputation bei Bismarck. Tic Eindrücke seien vielmehr hochcrsrenlich und unverlöschbar. Berlin. Tie „Kwu-.z." vcrössentlichl ein Schreiben des Schriftstellers Jonge, welcher berichtet, er wi wegen seines litera rische» EnmclenS sür Berechtigung eines maßnoUc» Antisemitismus aus Belreihen jeiner Familie »nd anderer indischen Borscnkreiscii „»gehöriger Personen als „gcmcinaesährlichcr Geisteskranker" in die Lcvinslein'lche Irrenanstalt z» Schönchcrg gebracht, dort über ei» halbes Jahr gelangen gehalten und erst lrci gelassen worden, nach dem er tciner Familie acgeunhcr scheinhar seine Wahnideen widcr- rnse» linde. Jonge rnst den Schutz der Oesicnllichkeit gegen wei tere schwere Gefahr sür Freiheit, Ehre n»d Gennidheil an. B erli n. Für die Schleichen- und Hasenhanten an der Wcst- mnndnng des NordosiseekanalS erhielt der Baiinnlcnichmer Dering den Zmchlag sür 5,638,376 Mk. L a u t e r h e r g a. H Die Krankheit Wißmann's nimmt einen normalen Verlaus, es ist noch kenne anhallkiide Besserung bemerkbar. M a r b n r g. Der berühmte Aiigenkliniker Schmidl-Rimpler nahm einen Ruf an die Universität Göttinger an. Wien. Der lähniiing besürchlet. Prag, Ter Abgeordnete Heinrich erklärt, er werde das ihm übertragene Mandat mit Rahe. Takt nud Objektivität aiisübcii, im geeignete» Momente aber znrücktrclen. Bern. Gottfried Keller ist am Freitag im Erematorinnr zn Zürich verbrannt worden. Tie Todesursache ist Altersschwache und Rückenmarlschwmdäicht. Londo n. Das Eisenbahnkonütce des Oberhauses lehnte die Konzcssionirnng unterirdischer elektrischer Bahnen ab. — In Vorder indien haben ausgedehnte Ucbcrschiveiiimungen slaltgcfimden. Der Schaden ist groß. Tie Berliner Börse verlief schwach »nd still, nur böh mische Bahnen waren höher und belebter. Bergwerke wurden ans Arbeitcreiitlassungen angeboten. der Eastaverkchr war schwach be hauptet und still. PrivatdiSkont 3V« Proz. — W e t t c r: still, heiler, Nordostwind. Ura „ rt » > I a. M. «riliciidS.i SrcdN 2M,50. e«u»SI>. 207,W. vom». 120,aa, «HliU.ger 176,2!>. v>a-»ler 97.26. tv-Ok. Uno. Goldr. 89,:i6. DiSroolo 226.26. DrcSd», «N >',9,66. vnlira 112,66. Jtxli'ncr —. SUN. « o r I ». Schluß, !»cntr 91,79. «Wl-Id« 166.62. .-NaUrnkr 93.92. «taal». bob» 923,79, t!ou,dnr»ku :>62,96. do. Piioriialcu —. Spanier 71,76. Saovlr» 166,96. Oilomaur» 979,66. clocounne 621,29. gesl. « a r t S. ProduUru ««chlusi.I Welze» per Juli 27.96. per Novbe.-Febittar 21.26, scst. Spiritus vir Juli 36.96, vrr Januar-April 38,79, fest. Nublil per Juli 66,29, prr Jnuuar-April 68,79, scsi. » UI n r r d a IN. «rvvuttru cschlußi. wlizeu vtr Rovcmber Los. Rvgara per Lctobcr 121, pcr März 123. Oertlichcs und Sächsisches. — Bei der gestrigen Reise des Königs von Netzschkau nach Mittweida hatten sich ans dem Bahnbofe Neichcnbach die Vertreter der Stadt eingesnnden, mit denen sich Sc. Majestät vom Salon wagen ans nnterhiclt, sich nach den Jndiislrreverhältnissen der Stadt crknndigeiw. In Zwickau, wo kein Zngsansenthalt war, Waid dem König von der Meltansendköpsiacn Menge ein begeistertes Hoch ansgcbracht. ebenso in Glauchau. — Ter herzlichen, patriotischen Begeisterung,die Sr- Majestät dem König während seines Besuches im Erzgebirge in so hohem »nd unbcgrenilein Maße entgegcngebracht wurde, steht der Em pfang im Bogtlandc in nichts nach. Uebcrall strrimcn seiner Maje stät Tausende und Taniende von Sachsenherzen z». und wohin sich der König auch wendet, ans allen Wegen tritt seinem Erscheinen die nämliche Treue. Echtheit und Anscichtigkeit der Gesinnungen entgegen. So gicbt sich ein Bolk, das seinen angestammte» Herr scher von ganzer Sccte liebt und verehrt und daS in ihm nicht nur de» Souverän, sondern den Vater des Landes, den Beglücker und Förderer der Heimalb sieht. Von GrcizMibcr dessen Besuch wir gestern berichteten, rührten die Reiseziele Seiner Majestät zunächst nach Elsterberg. ans dessen Bahnhof der Sondcrzug den König und Gefolge znrückbrachte. Hier fand feierlicher »nd enthusiastischer Empfang von Seiten der Stadtbehörden, der Schulen und Vereine und die Besichtigungen der Kirche, des Amtsgerichtes, der Schlvß- riiine, sowie der Rnppert'schen mechanischen Weberei (Kammmgarn- svinncrei) und der Otto'schcn Seidenweberei statt. Nach Verab schiedung von Elsterberg lautete da-s Nci'eprogramm: SachSwitz <Rcnß ä. LR Kieingcra und Netzschkau. Ter Besichtigung wnrdcn hier unterzogen die Bainnwollwcbcrci von Gebrüder Hebel und die mechainsche Weberei von Sonntag und Löscher. DaS Tiner wurde im Schlosse der Gräfin Elisabeth von Schönbcrg eingenom men. Von Netzschkau snlnie die Rene über Neichcnbach-Chcmnitz nach Mtttweida, wo Se. Maieslät in der Villa des Herrn Kommer- zienratbes Decker Nachtquartier nahm. Die Führung des könig lichen Reisezuges- übernahm von Ehcmnitz ab der Krcishcinptniann von Leipzig, Herr v. Ehrenstein, der Bruder des um die gunzc Reise hochverdienten L'oechi-sslollmeisters v. Ehrenstcin. Bei der Einfahrt des König? in Mitlwcida erstrahlte die ganze Stadt in einem förmlichen Lichtermeer — selbst in den letzten der Häuser des freund liche» Städtchens waren Fenster und Gesimse illnimnirt. Korpora tionen, Vereine und Schulen umstanden den Bahnhof und bildeten Spalier von dort nach der Dccker'schcii Villa. Als Se. Majestät der Eanivagc vor der genannten Villa entstieg, überreichlc Fräulein Decker mit einer poetischen Ansprache dem König ein Bouquet und der Gastgeber, Herr Koinincizicnratb Decker, geleitete den hohen Gast nach den Gemächer» des Hauses. Von dem Balkon der ersten Etage übersah der König später zu verschiedenen Malen das Prächtige Gesammtbild der Illumination. Das Souper zn acht Gedecken wurde im Parterre der Billa servirt. Unter den Theilirehmcrn an dem Mahle befanden sich die Herren Oberhosstallmeisler v. Ebrcn- slcin. Kreishaiiptmami v. Ehrcnstein. Generalmajor v. Hodenberg, Amlshanplmanii Schosser und Bezirksassesior Dr. Dcmiani. Nach der Tasct winde Se. Majestät mit einer Fackelscrcnade überrascht, während des Soupers fand ein Gartenconeeit statt. Im Laufe des Abends empfing der König n. A. drei Ehargirte dcS Technikums Mittweida. Nachdem sich der König in die Echlasgcmächer zurück gezogen. stellten die Schützen, Krieger- und Militär-Vereine eine Ehren-Nachtwacbe vor der Villa. Tic Festlichkeiten des folgenden (gesliigeiO Tages begannen mit einer vom Stadtinnsikchvr dargc- brachten Mvrgemnnsik. Nach dem Ständchen erfolgte eine Fahrt mittels Eguipngk nach Franlenau znm Zwecke der Besichtigung der Steinzengwanren-Fahrir und der Ärbcitcrwohnungcn^von Konnner- zienrath Starke. Bei der Rücktritt nach der Stadt besuchte Sc. Maieslät die Ctuhlsabrik von F. Winkler und Sohn Nachi. Danach hielt der König den eigenlliche» Einzug über den Markt platz tu die mit Ehrenpforte», Flaggen, Blumengewinden, Büsten und Bilder» rcichgeschmücklc Stadl. Empfang »nd Begrüßung waren hier überall enthusiastisch und begeistert Nachdem Se Maje stät die weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannte Kratzensabrik seines O.uartiergcberS Herrn .Kommenienratd Decker in Augenschein genommen Halle, begab er sich mil Gefolge in'sBezirksarmenhnu?, wo die Vorstellung des Bezirtsansichuises erfolgte. Später besich tigte der König die alihisloliscbe Stadltirche, die vor zwei Jahren mit einem Kvslcnanswonde vo» 120.000 Mk. renvvirt worden ist. Vor dem Gollcshansc hatte eine Ehrenpforte mit der Inschrift: .Raivmil lüe. ro-wi»" Platz gesunden, umstellt von den Schülern und deren Vorständen. Von der Kirche begab sich Se. Majestät nach dem Hotel „Deutsches Hans", woselbst Tciciincr zu 26 Ge decke» slaltsand. Es nahmen Theil: Bürgermeister Dr. Goldcnbcrg, Ctadtverordnetenvorstchcr Jnslizralh Schneider. Oberst Prcnßcr, Pic'uiierlknlnaiit Adjutant Freiherr v. Lüttitz, die ttirektoren der Bürge,schule. Rrasichnle »nd dcS Technikums Enzmann, Schneider. Weitzel, Pfarrer Wetzet, Postdnellor Meyer, Bczirksarzt Dr. Lcon- hardt, der stellvertretende Vorstand de? Amtsgerichts Assessor Heh ler, die Tirekiorcn de: Bezirksaiistalt Stadlrath Flösner, Banldirek- tor Berge,. Komme,zienralh Starcke, Kommerzienrath Eladtrath Decker, Fabrildirektoc Steineggcr. Fabrikant Franz Winkler, Gcwerbcralh Haacke, pcns. Amtsrichter Eianß, Kantor Kranic und Wkerei Mr. Milk», Mltzilerkr.4M Butter täglich 3 Mal frisch. -HSK
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