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Dresdner Nachrichten : 26.07.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189007261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-07
- Tag1890-07-26
- Monat1890-07
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.07.1890
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D»M,tt f»r V-ltttt. Uotrrdaldm«, «<I«»trvnttr. VSrienIxrickN. vnmdtnli««. «u,,»,«bü!i; i'tertetiäbrlich Vi. 2«. dm« h>- Volt M, 2,7s. - «iinabm» d,»i>kundi«unLe»Mnr!knltr,3»v.»-». Sonnla,» di» 12 Utir. tzn Ncuiiadt: Li »iouer,.L. mir «n Wockkniaacn dl»» tzlir. Die iwaMae wmndieile lonoelakr »SNüeio laPig., iiicMön- ias« oder noch »zeittaae» 20 Pf«. Unterm Hlrck, Wmaeiandtt ZeNc «0 Pta. Ankündigungen ans der Privat- teile tstile 20 Pta Sine Äurgiwatt für die nactilitagiae Antiiadme der -»„eigen io,rd nicht gegeben. Au»' wattige Ankü»diaung»g»iirnge gegen Lori>erde»al>liing diirtti Bricimanen oder Vottenttaliliing. Kür Miickge.be eiiigeigiidler Schnft- itucke kccne Äerlnndiickteit. ilnkündigunacn nclniien iäinmtltm« »amlmite PcimitielttnaösteUen an. Üernttiiechiietle Nr. 11 35. Jahrgang. Nufl. 48,500 Stück. O«r Nut M-llMMch i»t ct»r »Ilxaiooiu bvdnimr» 8tr»v« »u» a»e S»lo«o»1,.Ls^.r>drL tgogr. I82ö .au llr. Lteuv«. intim, üdrlitr, ^atcj. LloüaM» l-vll>r,g>. n. Vroscivn, <k0»«N8lri,8»,« 88 im<i,n, >n >gg>. 2u tncdou lll ctnu mvistvn Uvictcuttun. ß Dlö'bsl-ULZLLiii s ? 6kW UmM ö. I. Z 8 <im Illln^u cll>. tkocit.c'ieiut'i 0. Ä ^ ompüohst nein« di'Iiild» u»il § « pjnor ^»nviLtittr lj8n''!>tanx. M Dresden, 1890 «MoriiL KartuiiK, ß ^ 13 mul Ha.uMir3.3Ls. ß t»j x»-!«!»-»«-»» lini»,!, »ipItL« 11, IIr»n»I- ^ ^ aikett-,- nnst >11, i -4ii «ilti-I. Z H Lum Itlivkookea von Vomitsvi» unä k'rüelitvn ompkeklsu ß kx«Miir-<-«iiMV«-Iii>kIi8«;ii, A cksntsedos tb-L. dir. 40829, «cnvis 8otiriluden-Lonsvrv«-Slloti»sn. Z MK1 L 8n1in, A Mkemnai I»t II. ^«rnktprsolinitoUo litt). r»e SlisrköiQägn, ^rL§en, 1/lg.nselisttsn, L^srnissttss u»«I Sravattsn i» §rö§Ztsr O. IZ. ILI»««, ^Vrl8('Ilt'1'»hrik untl ^n88tattii«^-0o8tkI»ilN, ;> »»«I p-irt. uni l. I-lt^. 838S. Md» L„in^-s - Nachtcnfes in den GronNädten, Prager Ausstellung. ,.ttrc> I'-tt, in' -Verein. Hafnachrichteu. Kirchliche Ansprache und Erlasse, I .»,»«» <»D/S »*»» e» v > » sj/eiie Straßenhahnen, Vor fünfzig Jahren, Maiwuerdislt'kaliotten, Onerichleiverhandlungen. MatUlfeld -AtMcilimg. ! e^KD. Nt»» tnng erzogen wurde, als Tie, welche diele Richtung im LtaalSlcbcn ikgisaverkehre waren Kolllenaktie» und andere Jnduslriepapiere ziem Peraniworiliiler Redakteur kür PvlilifchkA ve. «mti «Iriev in Dresden. j,„nicr „cnh vcrdrcilen wollen. Gegen die Besitzer der sog. NachtcasöS in Berlin ist Anklage Doch weg mit diesen Nachlmicken! Werfen wir einen Blick wegen .(tnppelei erhoben worden. Tiefe Sorte Berliner Cafös bilden auf die politischen Verhiilliusse iii.feies österreichischen RachbarstoateS. bekanntlich daS Slelldichein von Dirnen und ihrer Zuhälter, sowie i s" lcnkeu zwei Ericheinimgen die Ansmerk,amkcit aus sich. Znnüchst von jüngeren und älteren Lebemännern. Ab und zu verirrt sich die wachsende Abneigung der Deutschen in Böhmen, die Prager wobl auch ein neugieriger Fremder in diese elektrisch erglänzenden i Landesausstellung zu beschicken. Bor dem Beginne der AnSgscichs- verhandlnligcn slnnd bei den Tentschen der Eiilschlnh fest, dieser Ausstellung fern zu bleiben, die doch in der.Hauptsache ans eine Verherrlichung des Czcchciithnms hinauslaufen würde. Erst als die Verhandlungen einen günstigen Verlaus nahmen, ändcrlen sie ihren Entichlnsz. In der Erwartung, dass die Czechen die Abmach ungen ihrer Vertrauensmänner gnlheiszen würden und in der Hoff nung, datz damit die Streitaxt zwischen beiden Nalionalilätcn begraben sei, beschlossen die Tentschen, die Prager Ausstellung zu Lasterhöhlen. Sie sind sicherlich in vielen Fällen sogenannte Ge» legeiiheitsmacher, die Marktplätze für Unsitllichkeii, Schandflecken unserer Zustände. Wäre es angänglich, sie zu beseitigen, ohne datz dafür schlimmere Zustände einträlcn, so würde jedermann erleichtert aufalhmcn. Es wird sich zeigen, wieweit die Berliner Behörde, sei es die StaaiSanwaUscdast oder die Polizei, vor Gericht Erfolg hat mit der ülsiklage, die Besitzer solcher Nachtcnfös wegen Kuppelei zu bestrafen. Irgendwo müssen doch jene unglücklichen Geschöpfe, welche Leichtsinn, Roth oder Sinnenlust auf den Pstad der Schande getrieben haben, verkehren können, und wenn ein Wirst) deshalb, weil bei ihm ein unsittliches Verhältnis; angeknüpft worden ist, unter schwere Anklage vor Gericht gestellt werden kann, dann ist der Besitzer keines Etablissements, keines Theaters oder Evncerthanies vor der Anklage sicher. Wohl ist der Unterschied handgreiflich, ob in einem Elablissement die Halbwelt nur gelegentlich und vereinzelt oder masscnhnit und rcgclmähig verkehrt. TaS Treibe» in Lokalen letzterer Art ist ja so abstoßend, so unsäglich widerwärtig, daß sich Jedem, der cs nur einmal und oberflächlich sich angesehen hat, das Verlangen nach Unterdrückung dieser Erscheinung anfdrängt. Es ist nicht nöthlg, das; sich das Laster öffentlich io schamlos gebcrden darf Aber die bloic Unterdrückung jener Nachtcast-s ist nur zu lehr geeignet, die Zustände zu verschlimmern. Mit ihrer Schließung wird die Prostitution selbst nicht verschwinden. Wäre dies zu erwaricn, io müßte jeder Menschenfreund den Tag segnen, da der erste Schrick gcthan wurde, die Gesellschaft von jenem Krebsschaden zu erlösen. Es ist überaus peinlich, diese Tinge zu berühren, aber man kann die Augen nicht vor den offen zu Tage tretenden Er scheinungen des gesellschaftlichen Lebens verschließen. Es ist Tbatsache, daß in Berlin jene Sammelplätze von Ver lorenen in Aufnabmc kamen und das ganze, so furchtbare Znhälter- wesen sich zu «einer so bedrohlichen Gestaltung erst von der Zeit an zu entwickeln begann, als die öffentliche,r hauicr aufgehoben wurden. Vis dabin verbarg sich das Laster, wenn man cs nun einmal nicht beseitigen kann, dahin, wohin es gehört: in die Abgeschiedenheit und Abgeschlossenheit. Seitdem überschwemmt es nichl nur die Straßen und allgemeinen ErholnngSanstaltc», sondern draigt auch in die anständigen, ehrbaren Privatbänscr ein. An diese Folgen batte wohl die Mnckervarlei nicht gedacht, als sie in de» >'0er Jahren die Aushebung der öffentlichen häisier durchsetzte. Tic Mnckcrichast hat damit unendlich viel Unheil angerichtcl und zu vielen Verbrechen erst die Gelegenheit geschaffen. TaS sitten- volizcilichc Svstem in Berlin, das leider Gottes jetzt auch ander wärts Nachfolge gesunden hat. hilft weienilich dazu mit, die Gift keime der Schande anSzilstrciien; es trägt das Laster in zahllose Häuser hinein, die sonst ,'reigebliebcn wären. Ter unvermeidliche Anblick und die tägliche Nachbarschaft von verlorenen Geschöpfen, die inst ihnen in demselben Hause wohnen, stumpft bei den ehrbaren Bürger- und Arbeiterfamilien das Schamgefühl ab und läßt bei der Heranwachsenden Jugend das Schändlichste als etwas Gewöhnliches erscheinen. TaS Familienleben wird durchseucht, wenn sich daS Laster unter demselben Dache cinnistet. Entwickeln sich die Tinge weiter in dem Maße, so werde» die reinen, anständigen Bürgerhäuser in Berlin immermchr die Ausnahme bilden. Ter .Verein gegen Unsitllichkcit" sollte dieser ärgsten Gefahr die größere Ansmcrksam- keit widmen. Ist nicht der gräßliche Mord der Posli'chasfnersfrau Wende im Berliner Thiergarten eine furchtbare Mahnung, wieweit die Durchseuchung des Familienlebens vorgeschritten ist. seitdem das Laster nicht in seine Höhle» beschränkt wird, sondern in die Bürgerhäuser eingcdriingcn ist? Wenn gelegentlich eine aktenmäßige Statistik der nntcr Sittenpolizei Stehenden mitgethcilt wird, io erschrickt die uneingeweihte Welt vor dem amtlich ermittelten Um fange des Lasters. Aber viel größer, viel arger, viel gemeingesähr- lichcr ist dasjenige sittliche Verderben, über welches die Polizei keine Akten führt. Die etwaige Schließung der Nachtcasos wird, das ist zu befürchten, das Unwesen nur in die davon bisher ver- hältnißmäßig frei gebliebenen Etablissements verbreite»: cs wäre ein weiterer Fchlichritt ans dem mit Aufhebung der öffentliche» Häuicr beschrittenen verderblichen Wege. Hier kann mir eine sich von Schciicheiligkeit, Henchelci und Zimperlichkeit freiballende, ent schlossene Umkehr Besserung bringen. Ans ein anderes Nachtstnck weist der AuSgang eines Erbschafts- Prozesses hin. der sich soeben vor dem Gerichte in Straubing abge- pielt hat. Tort wurde endlich einmal den, Jcsuitismns die Larve vom 0!csicht gerissen. Mit der Fackel unerbittlicher Wahrheit wnrdc in daS dunkle Getriebe des JcsuilcuthnmS hiiicingelcuchtct. daS auS den Priestern willenlose Knechte der Sünde macht, schamlose Erbschleichern treibt und selbst vor Meineiden nicht znrückbebt. Man findet diesen SchwurgerichtSprozeß, der sich wie ein Roman liest, auf S. N unseres Bl. In Bavern hat der Prozeß das unge heuerste Aufsehen erregt; er verdient auch in Nordderitschland ge würdigt zu werden. Sein tranriger Held ist rin Priester, der, im Banne der Jesuiten stehend, niit Ertödtring seines Gewissens zum Meineide anstislet, um dem Jesuitenorden eine reiche Erbschaft zuzuwenden »nd der nun sein Verbrechen mit drei Jahren Zucht haus büßt. Mit Recht aber hob der Verthcidiger hervor, daß der Borwuri deS JesuitiSnmS weniger Den treffe, der in dieser Nich- lich feit. PrivaldiStont ck Proze»!. Nacbbörie fest. — Wetter: theilweise heiter, theilweffc regnerisch und kühl. Westwind. » ranrrurI >>. L». cAbriidV., crred» 2Lk.c>». «jiaaisb. 2„(>,äa. üo»». IA.L5, >Si>Mter I7K.W. Ikarier 07.40. tr-or. Uaa. Goldr. K9,7.'>. Dilcouto 228,8,>. DreSdn. Pk. I.,2.2!>. Lanra 141,88. Tzinlicnrr —. Schwächer, j «-»««. Schlick,. Nc»cc82.8.> «»leide 187.28. Ataltrner S1.8L. «ta»««- bah» 82.7,88. vaciidarden Mi,77, da. PeiorUälc» —. Spanier 7L>». Haupte« 487,87, Ltlomaoc» 788.88. EScampce —. 8!uh>a. non da», 25. einli Bonn II u. SV MN> 2'/. "/o Conlnl» ssn„. issser Nicken 9?°/,. Iinlicuci 932'-. Lvnckcndc» ll'°/„ Conv. Tinte» SS. «vroc. U»aar. Gvldrenie — r^enerr ckockrenic 85 Dreick. Conlols ibä. Eamner gs°/„. Nene Eamner 91'/,. ckaraiittttc Eallvter iw'/«. Ottomanbank 13' >. Lne<-Aelieii 92. Snm»er 7«'/,. svrcv Merifancr 95. Rio LiiNo 22'/,. De Bcerc-.-Aciien —. Rickia. — Weller: Schön sie,,in. 25. J„l, iMelrel demarll.i Weizen imv.. loco M. 281.88 bis 2W.80. per In!, ros.oo. per Tev'.cmbcr Oktober 183.58. Nociaen unv.. loco I8S-M. rer §nli ivs.oo. rer Tcrlcmber-Oüobcr 153.80. Pommericher bacer loco >83-178. Niiböl n»»... »er ,>>»> 88 co. vr. Scvtembcr-Oclobcr 58.eo. — »!.>>»».- scill. loco ebne Nah iml 58 M. Koicklnckcuer S7.vo. mit c?o M. Koiiicnnilcner 37.28. per Juli inil ?a Pt. .nonlumsleuer 36.38. per ' Auauil Sevlembcr mil ?n M. »uniumueuer 3S.38. Petroleum loco 11.88. —. beschicke». Sie sollte gleichsam die Krönung deS AneglrichSwevleo j e,Micho"'bk'''vkc'^Äi'^sv.e v» W sein und bekunden, daß beide Volksstämme künftig nur au« den > Ma^o. . friedlichen Gebieten der Arbeit und des GewerbfleißeS im Wett ' '.vr ..'.sick ' Ä2 vr.eo ^cr^Teruncker- Lklober 55.50s' Zu,!: Mitclerweile aber verlengneil die' kanipse sich zu messcu haben. daß beide Volksstämme künftig nur ans den suTsa^o. an. ^ u rer '.'»iN ??,2 »r.eo rcr Lcri-aicker — Wetter: Nu!N. ...Parts, öraduttc» l^chlotz.I iwelzeu rer In» '28.18. per Napbr.-Februa« Ezcchcn die AnsglcichSverembanlngen: ia nvn> mclir, sie beleidigen > 2i.?8. lest, sr'-c»,-. rer ,a»l! aa.c»'. »er g,an»or-Äpril 38,77. ruhig. RUböi die Tentschen ons's Empörendste Ter Prager Sladttath Hai zn„, ^ pe. November Los. N.-.e. Obcrlciter des dcutfchen Schulwesens den srnheren Abg. Heiiirich ! »er Ocioi-cr ini, per März 1:12. i„ noii- Oiosie, - ^ 2 o n d , » iVrodickten - ivcrich», Gclrcidk ruhig, angekommcner Weizen ccc u >,c^ ^.riirc- stcU», englischer fest, jrcmder slclig, gäufer zögernd, Mehl, Gerste. Hafer scst, rnssischcr anzichcnd, amerikanischer Mais ,hc»rrr. — Wetter: Schön. ra chnlweien gewählt, der den Tentschen die verhaßteste Person >» ,,»„z reich ist. An seiner Befähigung sür das Amt ist nicht zu zweifeln: Heinrich ist ein ausgezeichneter Schulmann, aber er ist ein lieber- länfer und sank zum Schleppenträger der Czechen. Daß der Prager Stadirath gerade eine solche Person dem deutschen Schulwesen Böhmens vorslcllte, ist eine vsfeiibarc Beleidigung und wird von den Deutschen als brennende Ohrfeige cmvsnndcn. Keine deutsche Gemeinde in Böhmen, die nicht ihrer Entrüstung darüber einen zürnenden Ausdruck gäbe ! Tie Tcnlschen erklären, angesichts solchen Holmes dürse kein dcnlf'chcr Industrieller die Prager Ausstellung beschicken. Blieben die Teittschen fern, so würde diese erheblich an Bedeutung. Glan; und Besuchern cinbüßcn. Tic Czechen toben nun, um mit einem Prager Blatte zn reden, wie „niigcschoffciie Wildschweine", daß die Denlschen fern bleiben wollen. Heute wird sich zeigen, zn welchem Cittichlnsfe die Vertrauensmänner der Tentschen gelangen. Ob die österreichische Negierung klug daran that, den .kro Lntrm"- Vcrcin anfzulöseil, dürfte sehr zweifelhaft sein. Dieser italienische Schnlvcrein ist ganz dem deutschen nachgebildct; er hat die Satzungen des deutschen Schulvcreins fast wörtlich abgeschrieben, betreibt die Gründung italieiwcher Schulen und ist für Erkaltung der italienischen Sprache thätig: das Hinnbergreisen in die Politik ist seinen Mitgliedern nnieriagf. Tie Auslösung des ..Lw kniriu''- Vcreins erfolgte wegen einiger miziemender Temonslrativiicii und weil der Verein an den in Italien sich bildenden Tante-Verein ein Begiüßimgslclcgramm abgelasscn hat. Dieser aber ist chenso- wenig ein politischer Verein. Näheres darüber lese man in der TgSgcsch. nach Tie Maßregel hm in Italien sehr böscS Blut ge macht und hat bereits zn diplommiichen Vorstellungen Erispi's gefühlt. Gerade weil dieser St-iatSmnn» in seiner Vckämpsting der Jrrideittislen eine lehr schwierige Stellung har, empfindet er es sehr lästig, daß ihm Oesterreich durch die Auflösting des ,.ttw l'ntrin"- Bereins neue Schwierigkeiten bereitet hat. Er besorgt, daß das politische Bündliiß Italiens zn Oesterreich dadurch nicht an Festig keit gewinnt. Acrirschretb- und Aeriispvrch-Bcrichte vom 25. Jnli. Berlin. Der Empfang der Kaiser Wilhelm erfolgt am 17.' August in Nnrva, woselbst sich das Haiwlgnarticr der manöve- rirendcn Truppen befindet. Tie Manöver schließen am 2t. August mit einer Parade ab. Dann wird Aukeniball in Schloß Pclcrhos genommen. Reichskanzler v. Eavrivi begleitet den Kaiser. Gleich zeitig ist der Erzherzog Karl Ludwig Gast des Zaren. — Tie neue Militär-Strafprvzcßorbnung nimmt ein gemeinsames Militär-Appell- Gcricht für das ganze deutsche Heer in Aussicht. — Ter Vorstand der evangelischen Missionsgesellschast für Deutsch Ostafrika erklärt, daß das geplante Krankenhaus an einem Orte gebaut wird, wo cs den deutschen Interessen am meisten entspricht und unseren Lands leuten zu Gute kommt. — Der „ReichSanz." dcmcnlirt: Die Post- vcrwaltlmg habe ungeordnet, daß nach Uebernahme Helgolands das dortige Postamt der Hamburger Oberposldircktion iiiiteifiellr werde. Bcstmimunaen hierüber sind noch nicht getroffen. — Tie gestrige sozialdemokratische Versammlung vrotestirte gegen da? Gewcrbc- gerichtSgrsctz und erklärte die heutige Regierung sür unfähig, für die Arbeiterklasse auch nur das Gcringfic zn schaffen. — Jongc fordert in der „Krzztg." den Vczirksvlnisikns Gchcimrath Bär in einem offenen Briefe ans, um Angabe der Symptome geistiger oder phy sischer gcmcnigcfährlichcr Ertrankimg, die Bär veranloßtcn, Jvngc's Uebcrsühnmg in die Irrenanstalt zn bewirken. SPanda n. Im Dorf Grünefcld nchkcte gestern ein Wirbei- stnrm große Verhecrnngcn an. Tic Hauser sind größtentbeils ab- gcdeckt und der Kirchlhnrm nmgcstürzl. Anscheinend ist kein Menschen- vcrlnst zn beklagen. Paris. Tie Negierung ordnete das Eingehen des Renn platzes in Colombes wegen der vorgestrigen Unordnungen an. Für die Eavalleric ward der Nevclier-Earabincr angcnommcn. Gewicht 2 Kgr. 9M Gramm. — England erkennt als Kompensation sür Sansibar das Protektorat Frankreichs nln/r Madagakenr an, ein schließlich der diplomatischen Vertretung durch Frnickicich, und ge währt Frankreich volle Aktionsfrcibril südlich von TnniS und Algier und östlich von Sciirgambicii. o m. Nach einer Meldung anS Guatemala vom LI. d. M. hat die Republik Guatemala der Republik San Salvador den Krieg erklärt. Vriis sc l. Der Brabantcr Provinzialratb bewilligte für daS Scehgscnprojckt Brüssels 4 Millionen. Das Projekt erscheint ge sichert. London. Zwischen den Mahdisten- und Anti-Mabdistcn- stäinmcn fand in Darfnrs eine große Schlacht statt. Tie Verluste sind beiderseits große. Die Mahdisten wurden gelcklagen. Tie Berliner Vörie verlies still und schwach. Nnbcl- nolen, russische Bahnen und Ostpreußen waren stark gedrückt. Im OkrtlichcS nnd Sächsisches. — Se. Maj. der König kam gestern Vormittag von Pillnitz nach dem Kvnigl. Residcnzschlos;. empfing Hierselbst in längerer Audienz Hmm Bi'chof Tr. Wahl, welcher sich in seinem Ornate vorstellte, crtheiltc daran« mehrere Audienzen anEivilpersonen und nahm hieraus die Vorträge der Herren StaatSministcr und Ab- Ihcilnngsvorständc, sowie des Hcrm Osch. Rath Bär entgegen. Rach 2 Uhr erfolgte die Rückkehr nach Pillnitz. — Auch Ihre Maj. die Königin kam gestern Mittag, nachdem sie mehrere Ge- scbästslvkale mit ihrem Besuche beehrt Halle, nach dem Residenz- schloß, woselbst sie das Frühstück cinnahm und später nach Pillnitz ziirückkehrtc. — Ihre Majestäten der K vnig und die Königin werden sich am Sonnabend, den 2. Anglist, nach dem Jagdschloß Nchefeld be geben. um den Todestag des Prinzen von Wasa, Vaters Ihrer Majestät (4. August), nnd den Geburtstag Ihrer Majestät der Königin (5. August) in Zurückgezogenheit zn verbringen. Ihre Majestät wird sich sodann zn einem mehrwöchigen Aufenthalt nach dem Nordsecbade Blankenberghe bei Ostende begeben. — Se. Majestät der König beehrte gestern Mittag die König!. Hosknnslhandlniig von Ernst 'Arnold lSchloßstraße) mit einem Besticht zur Vcsichtigniig der Ausstellung der Radirungen von Bernhard Mannfcld. — Ihre M ajestäten haben sür Montag Nachmittag den Besuch der Vogelwiese in Aussicht gestellt. — Dem Krcishanptmaim Frciherrn von Hausen zu Zwickau und dem Amlöhauptmaiin Freiherr» von Welk zu Plauen wur den Ebrenkrciize 1. Klaffe von Sr. Durchlaucht dem Fürsten von Neuß ä. L- verliehen. — Ter Kvnigl. Prcuß. Gesandte und bevollmächtigte Minister Graf v. Dönhoff hat heute einen sechSwöchcntlichen Urlaub anac- trclcn. Wäbrcnd dieser Zeit wird der Legatitnissckrclär Prinz Lichnowsky die Geschulte der Geiandtschäft führen. — Der bisherige Vlkariatörath Tr. thcol. Ludwig Wahl, Bischof von Eucuink. welcher bekanntlich vom päpstlichen Stuhle zum apostolischen Vikar in den Königlich Sächsischen Erblandcn ernannt worden ist. wnrdc gestern von Sr. Majestät dem Könige in Gegenwart des Staatsininistcrs nnd Ministers deS Enltus und öffentlichen UiltenichtS in dieser Eigenschaft verpflichtet. — Niit Rücksicht auf die sozialen Bewegungen unserer Tage ist seitens des sächsischen Kirchenregimcntes vor Kurzem an die Gemeinden des Landes eine Ansprache gerichtet worden. Dieselbe ist an einem der vergangenen Sonntage sowohl von allen Kanzeln verlesen und überdies in circa '100,000 Druck- Exemplaren den Gcmcindcniitglicdcm cingckiändigt worden. Außer jener Ansprache hat sich ferner das Evangelisch-Lutherische Landes' konsistorinm in einer besonderen Verfügung an die Kirchcnvorstände und Geistlichen des Landes gewandt, welche znm Gegenstand der Beiprechung der Kirchenvorstände, sowie der geistlichen Spezial- Konferenzen gcmacbt werden «oll. Tic wichtigsten Gesichtspunkte dieses Erlasses sind solgcnde: Tie glanbcnswarme und überzeugungs- trene Predigt, welche mit Freimut!« nach oben nnd unten die Wahrheit des Evangeliums verkündet, das Herz des Volkes sür die idealen Güter erwärmt, die Liebe und den Oieist der Vcrsöbnlichkcit weckt, dabei aber sich wohl hütet, die Sozialdemokratie allein sür alles Unheil verantwortlich zn machen, da doch erfahrnngsmäßig nur zn fest steht, daß sie nicht sowohl der Grund nnicrcs Unglücks, als vielmehr die Folge einer Geiommtschnld ist. für welche mehr oder weniger alle Kreiie des Voltes sich verantwortlich fühlen müssen — sic ist auf Seiten der Kirche zunächst und crstwesentllcb ein Hauptmiltel, um Viele in der irregeführten Masse wicderzuac- winncn. Natürlich aber sei neben der ebangclischen Predigt die spezielle Seelsorge, das gewinnende Veispicl eines guten Wandels, die Zertbeiliing großer Masseii-Parvchieii, die Vermehrung geist licher Kräfte, der Dienst der Barmherzigkeit an den leidenden Gliedern des Volkes gar nicht hock« genug anznschlagen. Letztere werde namentlich durch die Arbeit der inneren Mission, deren eminente Bedeutung noch lange nicht genug gewürdigt iväre, beson ders durch Einführung der so überaus segensreichen Gemcinde- Tiakonic. durch die Mithilfe von Männern und Frauen licrbeizu- führen sein. 'Auch ans die Gründung evangelischer Arbeitervereine weist zuletzt die Verfügung hin. Im klebrigen will sic nicht Vor schriften geben, sondern nur Winke crthcilcn, »nd will bei der Vcr- schiedcnkcit der Vcrbällnissc an verschiedenen Orten es der Einsicht nnd Gewissenhaftigkeit der kirchlichen Gemeindevcrkretnngcn über lasse», Das zu thnn, wovon man erkannt bat, das; es der Gemeinde noththne. — Mit Bezug ans die vorgestrige Bemerkung über das lang same VorwärtSichrcüen der Bauten derncucnL traße» b ahne n schreibt man uns: Unzweifelhaft hat der Einsender jener Notiz einer im Dresdner Publikum allgemein verbreiteten Empfindung Ausdruck verlieben. Die Erwartungen, welche die »ene Gesellschaft vor Ertbkiinng der Eonceision dn.rch ihre Versprechungen erweckt hat, sind nicht erfüllt worden. Es war dies auch ninw schwerer, als sie die Leistungen der alten Gesellschaft noch zn übcibicten vei- «prach, welche, waS Promptheit des Dienstes, Gute der Pferde nnd 04 , jl 1 U'' »' it ^ , - 4M ' - "''' ^ » - "'W ' - 7 »- ' > ü '' v ' ' " ' ' z ! - ^ - ^ 'D i D N f ''' ^ 's. i i'7 > !
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