Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 26.07.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189007261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-07
- Tag1890-07-26
- Monat1890-07
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.07.1890
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Möller Nolkerei Mr. xsimö. ?!tlllhner8r.41^>. NS" Butter täqlich Z Äistl frisch, "Ms Sir. 2<>7. S. 2. Tr. Rache. Sonnabciid. 2«.Juli IXiU» deS Wagenmaterials undZudo ztvrlfelhaft mustergiltig sind, waren es ja. welche viele udorlonimenheil der Beamten anlanat, un- ' " ' ' Uschast Die Vorzüge der alten Gese! Stimmen dafür etntreten lieben, dab man die Cvncessionen für die neuen Linien auch der alten Geiell- schast neben lollte. Stach damaliger Lage der Sache war die- aber entichieden nntlninlich. denn ans ihrem Schein bedarrend, war früher die alle Äciellichaft bekanntlich trotz aller Varstellunnen zn keinen Zngesiändursse» i>» Gunsten de- Publikums zn be-! siimmen, Heine bat die alte Geiellichait bereits eine ganze Reibe: pan Prcise>inäbig»»ge» und Slnnebinlichkeiten für das Publikum eingcsuhrk und das ist »»streitig ein indirektes Verdienst der Mit- beiverbnng der neuen Geiellschait. WaS indessen die Erivartniigc» bezüglich Ser Enössumig neuer Linien betrisst, ja liege», wie gesagt, ent schiede» Enttmffckmngen vor, freilich soll bieran die Hanpl'chnld nicht die Verwaltung der neuen Slraßenbahngescllscbasl treffe», soitdern vicsinehr dns slndtijche Tiesbanamt. Wie versichert wird,, said von den Organen der Sttaßeiibahiigesellschast alle Bestell ungen von Material zum Van der Bahnen rechtieitig erfolgt, s die Liesernngsfrislen sind auch richtig innegebaltcu »nd die Übrigen j BelriebsmiNel sieben bereit, aber man koiiimt nicht vorwärts in ' Folge der Vrrzögermig der Arbeiten des siadtuche» 'BauaiiiteS, irelebe mit den Geleislegmige» verbunden sind. Liegen die Ver-! baliiiissc wickstch derart, sa ist eS mir mibegreistich, warni» die j Veiwaltnng der neuen Straßenbahn daS ans ihr lastende Odium nicht rwii sich abwein, dem, ilu Anselien kann bei dem Publikum,! welches sich in seinen Rechte» benachlbeiligt sieht, nicht gewinne»,! Sclstain in es andererseits, daß sich im LtadwerordnestiikoUegiuiii Srieiiiand siiidek, der daselbst die Obige zur Sprache bringt. i — Oie letzte N'nniincr deS Dlrliiec-VcrordnnngSblatteS enthält die Ausgabe snr das dlesiahrige P r n s n n g S' ch iebe » der In- lanterie und Jager. O.iS Lrliieben findet in den nächste» Tagen null. Von jeder Kompagnie baden 6 Unteroffiziere und 60 Ncann ails AD Mir,, siebend, freihändig gegen die neue Ringscheibe je 7>! Schuß abzngeben Vei der Veleebiinng der stiesnttale kommen nach die Gesaminkzahlcn der erschossenen Ringe i» Betracht, Während maii srubec darnacb slreble, niögsichst viel MannSbreilen zn schieben, io ziebt man letzt daS PineisionSschieben vor. Die Elgebnisse werden in dieiem Iahie >im so iiilercssamer sein, da lbeilweiie nril dem neuen Gewehr 88 und tbeilweise »nt deni Vragazingewebr 71 8t geschossen iverden wird und somit enn Vergleich der Treffgenauigkeit inr größten M'age ermöglicht ist. Anbei diesem Pinsnngsichießen findet auch noch im Juli oder August bei sännnttichr'n Armeekorps daS 'vgenaiiiile KäiierpreiS- >a les en siir die Eisigere und ilnieroisinere itall, bei ivelchein die S'ffffeie um eineii Ehreniabel, die Uitteroistziew um eine silberne Taschenuhr in Wettbewerb trelen, — Oie Betriebs-Eraebnisse der König!. Sachs, Staat 8- e i i e» b a b n e n >»> Nconat V>ai !A»> rveiien wieder»»! eine» n'lir giiniligen Dlbichlnß ans. Vereinnabint lomdea Zliiainmeii 7,:pN!,688 Nck, 07 Pig, ch- i, 1,08l,80!> Mk. I l Pig. mebr als in der» gleichen Mvnaie des Variables). Befördert wurden 8 t 17,117 Venonen sch 747,81:!'und IH>7t',!«!7,l80Kgr, Osttteitch 108,!«'1,170), Oie (Annahmen «alle» am den Personenverkehr mit 2,680,768 :>Nk !0 V'g. (4- 78<t,I6>> Nck, 8t Pig.) nnd ans den Gttterverkem mit 1,768,887 Mk, 87 Psg, eff- 80t,I >8 Mk, 87 Pig,>, Oie Einnahmen vom Dliffang d, 8, bis Endo Ntai beliefen sich »ns inSgesamint s 88,887,8!>8 Mk, 80 Psg, ld, !, 8.001,M Mk, 86 Psg, mehr als in j dem gleichen Zeiträume Voriahres), — Es ist Manches doch geradezu nnbegreislich. Immer wieder macht die seit Jahrzehnten in Milleliachse» viel erwähnte „M o r - i geiisteri!' s ch e Nc illionener b i ch a s t" von sich reden, Be, reitS im vorigen Jahre wurde von jächsocher aintlirber Seile be kannt gemacht, das; alle Nachforschungen in den Niederlanden und deren Kolonien libec den Nachlaß emeS ans Sachsen gebmOgen, angeblich 1748 in Batabia verstorbenen holländl'cheii SchissS- i kavilanS Jvhann Ehrittian Morgenstern, der „36 Tonnen Golde»" Iiinlerlassen haben sollte, vollsiüirdig resnltakloS gewewn sseien: z nirgends habe sich ein Svm eines solchen Nachlasses geinnde», s Es !>abe sich ergeben, daß die insbesondere in den Jahren 1887 nnd 18,81 in niederländischen Zeitungen veröffentlichten, in deutsche Zeiliingen nbcrgegangeneii, in amtliche Form gekleideten Aufrufe an die Erbberechtigten zur Gcltendinachnng ihrer Ansprüche enien; amtlichen Ursprung nicht gehabt haben, viclinebr in eigcnnüiziger j Tsieffe von Privatpersonen verbreitet wurden, lieber die Entstehung ! dicier goldenen Fabel habe sich Näheres nicht mehr ermitteln lassen, klebrigen» stehe, auch reff, das; der Geltendmachung von Erb-! anwnichen, ffüfft wenn solche früher begründet gewesen wären, der' Uinffand cntgcgensteken würde, daß wiche Ampttiche nach nieder- j landi'chem Recht regelmüßig m 80 Jahren verjähren. Trotzdem lebt nnrer den vielen Trägern des namentlich im Nicdererzgebirge! sehr vcrbrcilcten 8('amenS Nrorgenslern stets von Neuem die .sgoff-! niing am, Oo hatten sich am letzien Sonntag un Schnmannffchen s Gaslhoi in Ilöha nicht weniger als 70—M vermeintliche Erhcn anr ergangene Einladung zmanniieiigernnden, nm wieder über den! deneit'gen Otand der Angelegenheil zn hören. Ei» Reieiciit be-j banprete, d>e in letzter Zeit mit Behörden und Privatpersonen in E England gepsiogene Korrespondenz habe ergeben, daß dm Angelegen heit dort in Privalhänden liege, ES wurde von den präsumtiven Erben befflsoffen, die Angelegenheit noch weiter zn verfolgen, nnd mnec der Erben beantragt, dem Londoner Advokaten, weicher die Lache der Morgcnslernhchen Erden führt, ein Prozent der Erb- ichanssnnnne zu versprechen, wenn er den Erben zn ihrem Rechte vcrhelsen könne. Nachdem noch dem Verivaltnngskoinilü die Spesen ! cnetzt worden waren, vertagte ffch die Versamminng i» bcner! Lanne bis zur nächsten Zusanuncnknifft, Wje gesagt, eS ist mibe- j greulich, wie man io beliarilich einem Phantom nachjagen kann, I Es Wichte doch in criicr Linie konstatirl worden icin, daß die vielen Millionen wuklich da seien und wo sic ansdewahrt werden, aber jelbit darüber benicht völliges Onnkcl. lKnn, „ein Gluck erwarten, ist auch ein Gluck'" sagt Lesung, nnd in diesem Oinnc sind die! nnbegrcfflich gläubigen Morgensterne immerhin zn beneiden, — Oie grrchcn Serien haben zwar schon begonnen, aber manche IrnnÜw späht noch >u,S, ivv sie um angenchmstcn und billigsten ihre Lonnnerüffche sinden kann. In ivcite fernen brauchen sic dabei nicht zu uch,reffen. Unser schöne? Lachwuland ffr niil Dtatnr-^ i.t'onheilen reich genug aeiegnet. nm jedem VIilii'che gerecht werdeich zn können; ja die Wahl wird dem Suchenden bei der «Inllc der! .Äerrffchkeiten recht schwer gemacht. Unter den von Jahr zn Jahr j sich »lehrenden Sonilncrmichen verdient La neu sie in emc Em- v'ehinng in icdcr vniücbt. Ungefähr zwei Ltnnden vom Kamme i deS Erzgebirges, an der Muglitz, 886 Meter über dem Meere ge legen. ist cs kreisförmig von Vergingen umgeben, die ihm völligen! Schutz vor rauhen Winden gewäine». Oer Untergrund der Stadl i ist ein ichwachgencigtes ^clienplaieaiu e? sind daher die schädlichen! Einwirkungen eines feiuhlen BodenS sowie dadurch bedingtes Krankheiten anSgcuchloffen, OieseCigen'chasten sowie die herrliche,! waldreiche Unigebnng machen Lanenslein zn einem kUmatischen Kurorte und Nellen es nach ärztlichen Urtheilen in seiner genind-! hcitlichen Wirkung über die meisten ähnliche» Kurorte SachicnS,! ES ivird namentlich empfohlen für Reconvalcseeiiten ans schweren! Krankeilen, bei Leiden der Athmungsorgaiie, bei Blntarmuth, Skiophuiose, Störnngen des BlnikrcislansS. Tre'ttleibigkeit. Hcrz- bcnettniig und Och^veiiaffekkionen, Tic Zahl der Sommergäste iit denn auch alljähUich stark im Znnchincn begriffe», weshalb denn euch der Ortsvcrcin sich hat angelegen sein lassen, die Zahl der disponiblen Sommerwohnungen zu vermehren. Das Leben ist gut und billig und auch nir Wannenbäder ist Sorge getragen, Ter OrlSvcrcin vcrmiNelt die Wohnungen mit größter Bereitwilligkeit, natürlich nnentgelllich, Oie Umgebung LaneiiileinS ist mit zahl reichen gnk gepflegten Promenaden nusgeslnltct, auch finden sich ichvn in uiiinittelbmec Nähe die berrlichsloii AuSsichtSvimlte, wie die Schaikapve (668 Mir,. 8 Minuten) und der Schiillinbc! (604 Mtr,, 8 Min,), Ausgedehnter ist die Rmidsicht von der Börnchcner Höhe <88l 8Ntr ). vom lliabcnhübcl (710 Mir.) nnd vom Geiüng- berg )882 Mtr ), vor Allem aber von dem zwei Stunden entfernten, 808 Mo, hohen Mnckcnlhürmcheii, dessen Panorama schon von Alerander Hnmboldl für eines der schönsten in Deutschland erklärt wurde und deshalb auch dns alljährliche Ziel einer stets wachsenden Zahl von Touristen ist. Manches Interessante bieten auch ver- Ichiedene umliegende Orle, wie die Hübsche Bergstadt Altenberg landerthalb Stunde) mit Skrohflechterschule. berühmter Pinge (eiiigcstmztes Bergwerk) und zahlreichen Zinnwcrkcn, der Bergsleckcn Zinnwald mit seinen mmerasten- und krystallreichen Bergwerks- Halden, Bärenstein (eine halbe Stunde), die kleinste Stadt Sachsens mit ihrer imovianten Ritterburg aus dem 14, und 16, Jahrhundert, das liebliche Geising (l St,). Man erreicht Lanenslein am besten nlit der Bahn über Dresden nnd Hainsberg bi? Kipsdorf und von da (18 Klm.) mit Privatgeichirr. — Nachdem die Neuwahlen der nichtständigen Mitglieder und deren Stellvertreter znm L a n d cs-V e r s i chernn g s a m t c einerseits durch die Genvssenichastsvorsländc und Aussührungs- behvrden und andererseits durch dle Vertreter der versicherten Ar beiter unter Leitung des Lnndes-VersicherungSamtes stnttgefnnden baden, sind von den Vertretern der Bctriebsunternehmer gewählt beziehentlich wiederaewählt worden als nichtständige Mitglieder Konsul Leopold Offermann in Leipzig und Fabrikbesitzer Aldin Türpe zu Dresden und als deren Stellvertretrr: Handelskammer- Präsident Robert Gcorgi zu Mvlau, Finanzrath (r. v. Sehdcwlh zu Dresden. Finanzrath Hugo Donath und Hanptmann und In tendantur-Assessor Jäckel, Beide zu Dresden. Po» den Vertretern der versicherten Arbeiter sind gewählt worden als nichtständige Mitglieder der Expedient Hugo Schmidt zu Molan i. V. und der Tiicbler Robert Arnold »n Ebcinnitz. als deren Stellvertreter die Fabiikivrbrr Hermann Markhardt zn Rcirhenbach i. V, der Ma- ichinendrnctcr Adalbert Franke zu Frankenberg, der Sattler Her mann Läßker zu Elicniintz und der Striinipssabrikarbeiter Venibard Beckert zn Stvllberg. — Vorgestern wurde endlich auch die Pflasterung der verlän- gelten Ma te rn i stra ße feitiggestellt und dieselbe dem öffent lichen Veikehr übergeben. Damit ist ein seit niehr als 80 Jahren geplanter Slraßendmchbruch der Wilsdruffer Vorstadt zur Dnrcb- siilirnng gelangt Die n» demselben erbauten drei städtische» Wohn hänscr sind ebensalls der Vollendung nahe nnd können bis 1, Oktober bezogen weiden Wie verlautet, ivird daS denselben gegenüber- licgende Bauland in nächster Zeit auch bebaut, wodurch die unschönen dortigen Hinlergebälide verschwinden nnd neue, kom- svrkable Wohnhäuser entstehen iverden. Jene zwei weit in die Rosenstraße hincinragenden alte» nnd vor wenige» Jahren znm Abbruch gelangten Gebäude, die Dnrchsührnng der Maternistraße, ioivie die nahe bevorstehende Erwcilernng des Zuganges vom Freibecger- nach dem Ziichlwiolatz ivarcn drei Schmerzenskinder der geiverbthätigen Bewohnerichast dieses StadtrhcileS, — Zn dem S te n 0 g r a p h e u - Ex t ra z n g »ach München, an welchem sich Jedermann betheiligen kann, miffsendie Fahrkarten Ipäleilen) bis zmn 1, Angi.sl an den ans den Plakaten verzeichne- len Vertans-Siielleii gelöst iverden. Die Fahrkarten haben 80lagige Gilüakeil. Kinder bis zn 10 Jahren werden zu halben Fahrpreisen befördert, — Unweit der Pikardie im König!, Ost roßen Garte n wart gestern srül> ein Pferd seinen Retter ab und jagte davon. Unter wegs nß daS schengeivordene Tbier einen Spaziergänger, einen alleren Heire», um, ohne ihn zn verletzen, und brachie noch »ich rrre Spaziergänger in die Gefahr de-S UiiigerisseniverdeiiS, bis eS in der stcähe des Zoologischen GarlenS eiiigesaiigcn wurde. Ter abgeworsene llieiler erlitt mir einige kleine Haiilverletzmigeii im Gesicht, — Oer Militärvecein Dlrtilleri e, Pioniere und Train ver anstaltet morgen Nachmittag ans dem geschmückten Wachverge eine größere Festlichkeit, z» der zahlreiche Kameraden von answärts rin- lressen, Oa? reichhaltige Programin biclel mchrsache Ueherraich- »ngen, Tie llrlickiahrl erfolgt durch Schraubendampser mit Lain pionbelenchlmig. — Ter Generalarzt deS iachs, Dliinee-KorvS Pros, Tr, lltolh ist i» Leipzig emgetroffen, nm dafflbst die Lazarethgeliilsen zn priffen nnd Veffchlignngen deS Garniivn-Lazarethes und der KasernemeittS vorznneinnen, — Gestern Morgen wurde in der O. uerallee e!» 8iähriges Ncädcheii von einem Zwcmadiahrer niedergeivorie», Tein Kinde ist nnlsts pastirt; der Rad'ahrer »der stürzte jo unglücklich, daß er den Arm brach, . — Oer orkanarOgc Stur in. welcher vorgestern Nachmittag banste, Hai de» ohnehin nicht reichen Obiffege» hart mitgenommen. Besonders ist die Psirnch-Ernie sehr genhadigl worden, da der Slnrm nicht nur die Frnchle ii.nmitergeiegt, sondern auch ganze reich mit Fruchten heladene Bäume ningehrochen hat, — Morgen Sonntag de» 87, Juli unternimmt die Dent ich- soziale Partei einen Ausflug nach dem herrlich gelegenen Zollhaus Blebersteni, Es werde» sich außer den Verbänden Leipzig, Freiderg, Oödel», Wurzen. Nossen n a, m, auch die Herren Lieber- inann v, Sonnenberg, Or, Frilich-Leipzig, als auch Redakteur Tr. Förster Berlin betheiligen — In Reichenau erhängte ffch am Mittwoch Mittag ans dem Futterboden der 60 Iohre alle Oetonomieverwalter Ernst Sp,, ein allgemein geachteter, mit seiner Familie in den besten Verhält nissen lebender Mann Oie Beweggründe zu dieser traurigen That dliriten in einem Anfälle von Schlverninth za tuchen seni, an welchem Uebcl der Beklagenswerthc in der letzten Zeit gelitten bat, — In Großichöna» ereignete ffch in der Nicht zmn Mitt woch ein recht beklagcnswerlher Unfall, Ter .Hilisbahnwärler Bcnnnann war in der Nahe des Gasthoies „Znm Weinhans" aus der Ltrecke beschastigl, Aiffclieiiicnd hat er beabsichtigt, eine Barriere anizuichi igen, wobei er ans dem nassen nnd schtapsrigc» Boden znm Ansgleitcn gekommen nnd in ein tiefes Wasserloch gefallen ist, woraus er ffch nicht hat retten können. Am andcien Morgen fand ein anderer Bahnwärter den Vernnglnckten als Leiche am — Elienini tz, 88, Juli, OA» entsetzliches Unglück ereignete sich gestern Bormtttag ons der äußeren Iohannisstraße, indcin ein dort ohne Dlnffieht spielendes Hiabriges DNädcheni von eineni mit Steinen beladenen Lastwagen soungtncklich nbersahren wurde, daß das Aermchen total zermalmt wurde nnd das Fleuch ttmtiäch- lich in Fetze» herabhing. Außerdem trug eS noch andere Berletz- mige» davon, — O b e r l a » d e s g c r i ch t. Nachdem schon wiederholt, namentlich in Tresden, die Gerichte wegen Verrnsserktärnngen seitens der Svzioldemokraten gegen mißliebige Gaitwirthe einge- ichritten waren, brachte die „Bolkszeitung" ani 28, Tez. v. I. einen Artikel, in welcher der iozialdenivkralffchcii Arbeiterpartei ange- rathcn wurde, bei Vernisserklärnngen gegen Geschästslcnte eine wesentlich andere Taktik, als bisher, zn verfolgen. Es war damit bezweckt, der Staatsanwaltschaft den Boden zn entziehen nnd die Stellung von Strafanträgen zn verhindern, wenn man ffch an Gastwirthea :e„ die ihre Räume nicht zn VeriaminlmigSzwecken der Gefolgschaft Bebels nnd Liebknechts »verließen, rächen wollte. Nach dem Rezept der „Volkszcitnng" ließ inan in dem Organ der Lozialdemvkraiie in Ehcinaitz, „Presse", den Tingeir seinen stcicii Laiii und cs erschienen »nn in dem Blatte kurz vor den diesjährigen RcichstagSwablen m de» Nninmcr» l l bis 18 und 20 vom 8l. Jan. bis znm ll, Febr, anonvinc Inierale folgenden JnlialteS: „Oer Gasthof Hilbersdorf fleht den Arbeitern zn Vcriaininliingszwccken noch nicht frei", oder „Ter Wirth von Stadt London gicbt seinen Saal noch nicht her", oder „Ter GailhofSbkntzer Flasche in Sieg mar stellt seine Räume den Arbeitern nicht zur Verfügung," Llaatsanwaltichast und Gericht erblickten in diesem Gcbahrcn ver steckte Verriitserklärmigen tBohcvtks) und es wmde daher sowohl gegen de» veraittworitichcn Redakteur Snst. als auch gegen den Verleger des Blattes, Trnckcreibesitzcr Gotthelf Ludwig in Ehemmtz. Anklage erhoben, Tie Angeklagten bestritten vor dein Schöffen gericht die Ltrasbarkeit der ihnen zur Last gelegten Handlungen, während das Gericht sich vom Gegentheil überzeugte und wegen groben Unfugs auf je 4 Wochen Hast erkannte. Tie Berufung der Angeklagten wurde vom Königl. Landgericht in Chemnitz verworfen, nachdem von erstcrcn betont worden, es könne außer den behörd lichen Organen keine Perivn namhaft gemacht iverden, welche an den in Frage kominenden Inieratcn Anstoß genommen habe. Uebcrhanvt jesi die öffentliche Ordnung, wie cs der 8 Mi Absatz ll des Reichs Skrasgesetzbiiches besagt, nirgends gestört worden, N'nmnchr legten Snst nnd Ludwig das Rechtsmittel der Revision ein und erschienen auch verivnlich im Verhandlungstermin vor dem Strafsenat des Königl. Oberlandesgerichtes unter Vorsitz desHcirn Scnakspräffdentcn Lamm. Tie Revision stützte sich iin Wesentlichen aus die Ansicht der Angeklagten, der erwähnte Geictzparagraph sei falsch angcwendct worden und wurde von ihnen beantragt, die Sache zur nochmaligen Verhandlung nnd Enffchcidnng an die vorige Instanz zurück zu verweisen. Für dort stellte» die Ange klagten weitere Beweise für ihre Schuldlosigkeit in Aussicht, Ter oberste sächsische Gerichtshof verwart das Rechtsmittel nnd wies in den EnlscheiduiiqSgründcii des Urlhcils darauf hin. daß er nur die Rechts-, nicht die Bewcisfragc zu prüfen habe, — Landgericht. Am 7. Avril, dem zweiten Osterfeiertag, machte der am 23. Sept. 1873 zu Lommatzsch geborene Pserdejnngc Karl Heinrich Müller mit noch mehreren Altersgenossen einen Spaziergang in der Richtung nach Pröda, Indem seinem Dienst- Herrn gehörigen Mlttclwald lagerten ffch die Burschen und Vertrie ben sich die Zeit mit allerhand Späßen harmloser Natur, bis schließlich Müller aus den Gedanken kam, einmal zu probiren, ob das Hnidckraut brenne. Tcm Entschluß folgte schnell die That. und bet der dürren Beschaffenheit des Krautes oder Grases ver- breltete sich das Jener bei heftigem Wind mit einer rapiden Schnelligkeit. Tee leichtfertige Brandstister nahm angsterfüllt mit den übrigen Burschen Reißaus, Ten herzucilendcii Leuten gelang eS, des Feuers bald Herr zu werden. Ter Brandschaden beziffert ffch aus etwa 28 Mk, Müller wurde zu 3 Monalcn Gefängniß vcrurthcilt. — Ein wahres Feuerwerk von Redensarten brannte der 48 Jahre alte Kaufmann Franz Ludwig Eonrad gestern ln der Absicht los, sich von der Anklage einer Hinterziehung der Zwangs - . Juliane Jäckel au» Mainz, welche nur wenig sprach, aber best» mehr weinte. Conrad war früher Besitzer zweier Grundstücke n, Zschleren, ote er Anfangs November 1899 an die Mitangeklagte Jäckel für 7800 Mk. verkaulle. Gleichzeitig veräußerte C. sein Mobiliar für 1200 Mk. an die Jäckel, erhielt aber dafür kein baares Geld, sondern traf rin Abkonntzen dahin, daß er entweder wöchent lich 0 Mk. abgezahlt erhalte oder die Jäckel sein, C 'S. außerehe liches, 4 Jahre alle» Kind erziehe, Nach Angabe der Mainzer Sparkasse sind von dmelbcn auch s, Zt. 4700 Mk. an die Jäckel abgeiandt worden. Durch den Kauf wurde Letztere Inhaberin der zweiten Hypothek, dle Firma Hcnbcrg », Sohn in Köthen behielr als Glänbigeri» den Borrang, N»n ist auch der Kaufmann Joseph Ferdinand 'Rotz Gläubiger deS Angeklagten Eonrad, und bereits im Sommer v, I, strengte dieser aus Hcranszablung einer gelie henen Smninr von 4980 Mk, einen Eimlprazcß gegen E. an. Die Anklage behauptet nun. daß E'nnrad lediglich in der Absicht, den Gläubiger Notz ,n schädigen, angesichts der il»n drohende» Zwaiigs- vollstreckung Anfangs November 1889 die Grundstücke an dte Jückek verknust habe, während diese der wissentlichen Beihilfe angekiagt ist. indem sie den Kani unter Keiiiilniß de» von E. verwlgtcn Zwecke» nbgelchlosse» haben sott. Die lehr ninfängliche BeweiSaus- nahme ergab den überzeugendsten Anhalt snr da» Schuldbcwußlicni Conrad'S, Ter Angeklagte machte im Wcicntltche» zu testier Ent lastung geltend, er habe ffch in der Absicht, keine strafbare Hand- lu»g zn begeben, an de» Rechtsanwalt Oelichlägel i» Pirna ge wandt, Im Eiscr seiner Vertheidigmigsrede naanle der Angeklagte den Gerirhishos einmal „hoher Senat", das andere Mal „hochge ehrtes Präsidium", und znm Beweis für ienie Unichnld ries er schließlich Pattictiirh uns: „Ein Gauner bleibt doch nicht im Neste sitzen, sondern reißt ans; wenn ich miG also »huldig iühlle, wurde ich auch nickst in Zickneren gebliebe» sein!" Ter Gerichtshoi unter Varsitz de» Herrn Landgeuchlsdireklors Tr, Geßler belegte de» An- gcklagicn Evmad nnler lbeitweiier Berücksichstguiig der von E, ttngestchclc» Entlailmigsmomeitte iiiit 2 Monaten Gcsängniß; die Mitangeklagte Jäckel wmde kostenlos freigeipivclien, Fvvtselr»»» des örtlichen Tsteilcd Seite v. l ( Vollstreckung zu entlasten, Ganz entgegengesetzt eines Mitangeklagten Fräuleins, der 43 Jahre alt mar die Haltung Ti'.gcöjllffchichtt. Deutschest Reich, lieber di- strategische Bedeutung Helgo lands bringt die ..Krzzlg," einen längeren -Artikel, m weichem am Schluffe Helgolands strategische Bedeutung dahui gekennzeichnet wird, „daß es iür n»s als Imffliche. weit vmgeichobew' Beabach- tungsslatio», als gesicherter Ausgangspunkt snr den Aufklärung--, KmidichasiS nnd Nachrichtendienst rauher Aviso», als weit in See gelegener Ansmllha>en sar Torpedoboots rlaielnehniungen, schließlich als leidlichen Lcknitz gewährender, central für die Vertheidiguiig der gegenüber liegenden denlichcn Kustemtreckeu und Stroinniündmigeii gelegener Aittergnnd für nnseic Schlachlslvtte von weseiillichem Wertbe sein kan»," Uebcr die Kaiserreiie in Norwegen meldet >4» Privatbrics eines Th eilnehmers Folgendes: Oie diesjährige Reffe wird wohlalleii Belli.fflialen m Eunnernng bleiben wegen des abichealichen Weilers, das zn fast sorlwahrendem Pettveilen a» Bord nölhigl, Tic herr lichen Panoramen der norwegffchen Küste ziehen wie Nebclbüder a» nns vorüber. Es ist nicht leicht, heiteren Gleichmuth zn bc- ivalire», lveiui der Regen nnanihörtich gegen die Kaiittenicilster tlopit nnd io viel ichönc Pläne vcreffelt. Dl!» schwere Dlusgabe muß cs erschcinen, nnler diese» Umständen immer inr anregende Unlerlialiung zn sorgen, TaS Besinden de» Kaisers war bisher ein sehr ziffriedcnstellendes, abgeielien von der Seekrankheit, die de» Kaffer säst bei »der größerem Seereffe etwas z» plagen pflegt, während Prinz Heinrich in dicier Beziehung glücklicher daran ist. Zur Brlebnng der Unterhaltung an Bord trägt Graf Enleiffnirg da» semige bei, nnd Leutnant Georg p, Hüffen, welcher schon im vorigen Jahre den Kaiser nach-Norwegen begleitete, unterstützt ihn bei leinen innsikalffchen Darbietungen, In Sachen der Mc Kinle» Bill hat der „Eciitralvcrbaiid deutscher Industrieller" an den Reichskanzler General v, Eaprivi eine Tcnlschrift gerichtet, welche nffl den Wollen schließt: „Oie Schwierigkeiten, welche im vorliegenden Falle der denlicken Re gierung entgegenstehen, werden vom Direktorium des Eenucil- verbandes denffcher Industrieller nicht verkannt, dasselbe glaubt aber vorstehende Angaben Ew, Eheellenz zur geneigten Kciiiikinß- nahnie nntorbreileil und daran die Bitte kncipsen z>l sollen, geneigtest zil erwägen, ob und welche Maßregeln zu ergreifen wäre», nm die drohenden schwemm Schädigungen von der deutschen Industrie »i>L iomll auch von den deutschen Arbeitern abznwcndcn bcz, diese Schädigungen zu mildern," Wie bereits telegrabliffch gemeldet, richtete zur BetriebSerösi- nimg der deulicveii O>t-A'rita-Linie der Staatsirkretär des Rcichs- voiiaintes ein Telegraiinn an den Vorsitzenden des AuffichlsrachcS, Herrn Adolph Wocimann, Tajselbe lautet: „Heute, wo der erste Reicbspoiidampier von Hainbnrg seine Dlnker ans der Elbe sichlet, mit sie in den Gewässern von Oentich- Ost-Asiika wieder z» werfen, sende ich der Rhederei ineine» herzlichsten Giückwniffch zn dieiclii raichc» Erfolge ihrer Thalkrast lind Behaiilichkcit: der erste Oam- pier dieser ans daS ttzevot nnscrcS kaiserlichen Herrn hergeslelltcii direkten Verbindiliig zwischen Mutterland und Koloniccn wnü von unsere» an jenen Gestaden wirkenden Brüdern mit Jubel und patriotischer Freude begrüßt werden. v, Stephan," Eine traurige Katastrophe hat, wie schon kurz erwähnt, am Mittwoch Helgoland in Aufregung gebracht. Ein Segelboot mit 7 Personen ist gekentert: ein Schiffer nnd zwei der Passagiere haben den Tod in den Fluchen gefunden, lieber de» lliiglückssall wird noch berichtet: Schon am Morgen de» Tages stand eine heftige Brnidnng an der Ostlüste der Insel, welche die Badedircl- twn vecaistaßte, die Uebcrsahrl nach der Badcdnne einzustellcii. Gegen Mittag verstärkte sich der Wind noch, und namentlich an der Nordipitze der Tune brachen sich mächtige Wellen, Trotz dicier ungünstigen Verhallnisse wag»' c8 der Schiffer RickmerS, mik eiiici» sogenannten Miüelbovt eine Vergnügungsfahrt nm die Imcl zu murrnchiiien Mit RickmerS bciand.m ntti an Bord der junge Schisser Friedrich Christ, der Sohn des a!Em Badegaste» betautsten größte» Helgoländer FffcherS, der Konsul Rohsten ans Hamburg und der gleichfalls in Hauibiirg aniäisige Herr Ivuasiohn mit cam erwachsenen Tochter nnd zwei Kinder», An der Rordwitze ichlug plötzlich das Boot uin. Christ ergriff eine dcr eLitzplanlen, vcisauk aber sehr bald in den Wellen, Tie klebrigen suchten Schutz und Rettung aus dem Kiel des umgeichlageiien Bootes, Sofort eilte ein anderes Boot zur Hilfe hctbei: ehe die Insassen aber daS Rct- Inngsiverk vollenden konnten, waren Konsul Rohsten und Frl. JvnaS schon in den Flnthen verschwunden, Die klebrigen wurden znm Gluck gerettet; die beiden Kinder mußten sofort in ärztliche Behandlung gegeben werden. Eitle Lloyddepcsche ans Rio de Janeiro meldet den Untergang des Haiiibmgel Tamvscrs „Bncnos-Atircs" bei den Rataiiffeln. Tie Maiiiischait und Passagiere sind gerettet. Mit Hintcrlassmig von 60,000 bczw, 80,000 Mk, Wechselscliulden sind aus Prciizlan zwei Viehhändler, die hauptsächlich von kleineren Landwirlhcii Vieh gegen Wechsel lausten, flüchtig geworden. In Gotha wmde daS Fabrikgebäude der Firma Kallmcycr >1. Harics durch eine Jeuersbrniist bis ans den linieren Stock zerstört. «Segen l«>0 Arbeiter sind durch diele» Feuerschaden brotlos geworden. Dcr Magistrat sucht deren Wiederbeschäftigmig zn vermitteln, Ter 74jährige Bergführer Stanzt in Berchtesgaden bestieg dieser Tage den Watzmann zum 1000. Male. Oesterreich. Eine kaiserliche Verordnung wurde erlassen, wodurch die Errlchlniig einer czkchffchen theologischen Fakultät in Prag verfügt wiid, Tic Ezechenblätter bespreche» das siir sie wich tige, lcnigcciehntc Ercigniß, unter dem Hinweis aus die erfolgreichen Bemühungen Ricgcr's und des Kardinals «cbönborn während der letzten Tagung des RcichsrathS, als endliche Lösung dcr 1882 ver fügten Zweitheilniig dcr Prager Universität. Kardinal Schwarzen berg batte sich 1862 czegen die Errichtung einer czechischen theolo gischen Fakultät ansgciprochcn, weil er von derselben eine Ent fremdung der Geistlichen beider Stämme von einander besorgte. Frankreich. Ter Kriegsminlster Frcyclnct reiste ab. um eine Inspektion dcr Bogesengreilze vorzunehmcn. — Die Armee-Kom mission der Kammer beantragt rine Abänderung deS Nekrutrn- Gesetzcs, nach welcher der älteste resp. der einzige Sohn in einer Familie nach einjährigem Aklivdienste beurlaubt werden soll. Der Minister des Innern wird keine Sticrrenncn mit Tödtung des Stiers mehr erlauben. In Mont de Marian wurde ein Espada, der beim Sticrrennen das Thlcr schwer verwundete, von den Zu schauern anSgevfiffeii. Anläßlich des viel besprochenen Verbrechens in der Nne Nvron, wo sich ein Ma»,, mit Frau nnd Kindern wegen Nal>>migSsorgen umbrachst, veröffentlicht die „Jntticc" eine Zuschrift Lervy's, der vor zwei Jahren von der Negierung »ach Ocutschland entsandt wurde, um dort die Organisation dcr öffentlichen Ariiienvslcgr zu sludircn. Lcroy bchanplcl, ähnliche Fälle, wie dcr eben . . _ ^ . . sml« ^ , dcr anSgezeichncten Organlsatlv» der dortig«:» Azmcnpslcgc nndenkbar, Lcroy einpssthst
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder