Dresdner Nachrichten : 14.09.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189009140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900914
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900914
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-09
- Tag1890-09-14
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- Dresdner Nachrichten : 14.09.1890
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lur vie imamiaoiar »uinaimir « Aniksakn »gft um>l aeaedyi. Au würiiae «»tuubiini.uasamirage aca kvlükrdc»alili>u« durch Nncimaa odrr Poltcuizatiluu». »nkllnviaimakn zitbme» Mlnitiauc ivkrmiitkluiiaSllcllkn a». Smiwrecklielte Nr. li. 35. Jahraang. Aufl. 48,500 Stück. r«kutr-l -^stu4t.»supt8t,..e>t/8« ^ ÄLt.l<önigMnHtn1S. ksdrllc v. coiitodüvksrn Dresden, 1890. kroislisten sratl» rwä kranvo. o»ri riiliii, Vrvsäon, Vallstrasso ^ » Lmi^8«>>»wa. Hellem »an, llofffot'. Ltablirt L8S3. « z O kmb«<l«mii8tneli « « ml» Uii«r troclinona, »N>I>r 2>«6<m2. W U Utatoät: Ulwleiwtp. lO, /lm»»«nstr. IS, 8 8^>^r»iZr«IoIl«ni»i'»te.4S. dkeunt.: Kolnplobitr. (8la<It ttörUt»). L sNm«78ckE«c. 6. i liillt 8vin «l-üssle« 1-nMr von 8 § L Ro58ü-, V.veL- Illld A boi billiMton Lroisen be8ton» ompiolilon. « 7»M Vresckvn, «^vvntrnnnv V, I. « Hk ^nnoi»' liir »Nr Asitnnßvn. A II. Ulllot-Verttnnf für äi« I-ro-i lnor I/iorilor. M ^ III. elon-1 vutrolo villor Uivnmtjv. ^ - < ottee11vn üor 2 Is lKsjoppVU VM 8 H. illi, ^ sLKÄdMv VM 2 L NN in KWSMI- ^02. M l^rol, 2VU8ZVftitl 2 k« nücl>8t cloin li-rl. Leblose Lnia/,ar- Revolution im Tcisin, Otfterrrichischcr Gewcrbetag. Wasscrsiioll, und die Ezechcn. Hoftiachrichten. Lage der Arbeiter, Wasser- i VIT» «ÄrZ»« AzMjsls. regttlirungsarbclten, Jüiiglingsvcreine. Anliscinffenvcrsaminlung, GerichlSverbandliingen. AannrellailSsiellilng. ! venumootttlLa LteLaktenr tgr PoljttschkA »mil «>,«» in Dre»d«i. Mit der Nebolution, die am 11. Septbr im Schweizer Kanton Tessin anSgebrochen war, ist es Ichou am nächste» Tage zu Ende gegangen. Auch ist hierbei weiter kein Blut geflossen, als das eines einzigen Beamten. Insofern unterscheidet sich in beiden Stücken der Aufstand in der kleinen Schweizer-Republik sehr vor- tlicilhaft von den endlosen und blutigen Ncvolutionen der mittel- und ttidamerikanischen Rcvublikcn. Auch republikanische Staats- verfassiingen mit ihren angeblichen gröberen Freiheiten schützen nicht vor gewaltsamen Ausbrüchen, denn die Menschen sind überall dieselben, von den nämlichen Begierden und Lcidenschasten bewegt, die Gewalt begehrend, ge- und mißbrauchend und sich gegen sie auslchnend. In dem südlich vom Gotthard gelegenen, fast ganz italicnischen, etwa 50 Ouadratmcilen ninsasscndcn Kanton Tessin rangen von jeher zwei Parteien um die Oberherrschaft: die Konser vativen, richtiger die Klerikale», und die Liberalen. Seit der Schaffung des Kantons, 1803, herrschte» in Tessin die Klerikalen, die sich namentlich auf die Landbevölkerung stützen; 183!) erlangte» die Liberalen die Oberhand und übten die Gewalt 36 Jahre hin- '.»irch aus. Ta sie aber ebenso undnldsain regierte», wie ihre Vor gänger. erlagen sic, als sic abgewirthichaftet hatten, dem gleichen Loose: sie wurden 1875 bei den Kahlen gestürzt. Tic Klerikalen kamen auf's Neue an's Ander. Zwei Mal haben die Liberalen seitdem versucht, die Herischast ihrer Gegner abznschürtcln. Sic unternahmen 1676 einen Putsch, bei dem eS zu einem blutigen Zusanlmcnstos; kam, und im März vorigen Jahres versuchten sie eine neue Schildcrbcbung. DaS rasche Einschreiten des Bnndes- ratheö uiitcrdriickte damals weitere Unruhen. Bel den Neuwahlen znm Groben Natbe von Tessin behaupteten sich die Klerikalen: sie brachten in denselben 75 der Ihrige», denen die Liberalen nur 37 Vertreter entgegenzusctzcn hatten. Ob es bei dielen 80er Wahlen immer ganz sauber zngegangen sein mag, bleibe dahingestellt. Jedenfalls übten die Klerikalen ihre Macht so ans, wie sie cs von den Liberalen, als diese am Ruder waren, gesehen und erlebt hatten, d. h. sie mistbranchicn sic, waren unduldsam und gewalt- thätig und erbitterten dadurch die Minderheit. Seitdem gährtc cS immer stärker. Ter jetzige Ausbruch halte folgende Veranlassung. Die Liberalen verlangten eine Abänderung der Verfassung Um eine solche in Gang zu bringe», müssen 7000 stimmfähige Bürger den Antrag stellen. Tic Liberalen brachten 0983 Unter schriften für den Antrag auf Verfassungsdurchsichl ans. Die Ne gierung wäre nun vcrvflichtet gewesen, binnen einem Monat, also bis znm 7. September, die Frage der Volksabstimmung zu unter breite» : ob das Volk eine solche Durchsicht wünscht? Der Grobe Rath jedoch verschob die vorgeschriebe»? Befragung des Volkes am 7. September, weil er befürchtete, die Abstimmung würde gegen sie ansfallen. Hingegen durften die Klerikalen ans eine Mehrheit für sich hoffen, wenn die Volksabstimmung erst Ende Oktober vorgenommen wird. Alljährlich wandern nämlich im Frühjahr etwa 10,OM Tessiner nach Italien und Frankreich ans, wo sie sich als Kellner, Lastträger, Essenkehrer. Glaser und in anderen Hantirnngen ihr Brot verdienen. Sie kehren znm Herbste naa» der Heimalb zurück und sind gröstkentheilS klerikal gesinnt. Die Klerikalen wollten also de» herbstlichen Zuzug ihrer Parteigenossen abwarten: dann durften sie aus sicheren Sieg rechnen. Mit der Nicht-Jnnchaltnng des Termins zur Vornahme der Volksabstimmung haben sie unstreitig die Verfassung verletzt; die Liberalen waren getheiltcr Meinung, was dagegen zu thun sei. Die Einen befürworteten die Be schwerde an den Bundcsrath in Bern, die Anderen griffen zur Ge walt. Sie bewaffneten in aller Heimlichkeit ihre Anhänger, am 11. Septbr. wurden in allen Städten des Kantons die Behörden gestürzt und verhaftet, sowie eine neue provisorische Negierung eingesetzt. Die Verschwörung hat die Klerikalen vollständig über rascht. tvdas; sie kaum Widerstand zu leisten vermochten. Aber die siegreichen Revolutionäre erfreuten sich ihres Erfolgs nicht lange. Ter angerufcne Bnndesrath sendet den Oberstleutnant Künzli mit einem Bataillon Soldaten: er hat den Auftrag, die ungesetz liche Negierung ansznlöscn und selbst die Geschäfte zu sührc», bis wieder eine gesetzliche Negierung vorhanden ist. Der eidgenössische Vundeskonimissar wird leichte Arbeit haben; die Liberalen in Bellinzona empfangen die BiliidcSexcciition sogar mit Musik. Der BiindcSrath in Bern hat tadellos gehandelt. So wenig er die von der bisherigen klerikalen Regierung begangene Verfassungs- verletznng billigen kann, so wenig darf er den rohen Gcwaltstrcich der Liberalen guthcistc». Schöne Republikaner, diese Liberalen! Obwohl ihnen der Weg der Beschwerde an den BiindcSrath in Bern offenstand, zetteln sie eine Verschwörung an nnd griffen zur Revolution! Die Eidgenossenschaft wird freilich die Ungesetzlichkeit der bisherigen Tessiner Negierung auch nicht ungeahndet lasten dürfen. Sie sühnt dieses Unrecht, indem der Oberstleutnant Künzli die Befragung des Volkes über die Vcrfastnnakdurchsicht bereits am nächsten Sonnlag vornehmen lässt. Möglich, dass dabei die Liberalen die Mehrheit erlangen. Dann wird zur Abwechse lung der liberale Hamnier auf den klerikalen AmboS loSschlagen. An eine Bernhigung der Gcmüther ist in jene», herrlichen, aber von wilder Parteiung zerklüfteten Ländchen noch lang« nicht zu denken. Sehr wenig berichten die Zeitungen von dem in dieser Woche in Wien versammelt gewesenen österreichischen Gewerbetage, obwohl derselbe zahlreich von den verschiedensten Kronländern auS beschickt war. ES bandelte sich auf demselben im Wesentlichen um eine Knndgrdun« drS zirlbewußten österreichischen HandwerkerthumS zu Gunsten des Wicocraufvanes. der Bcievung und ikrastignng ves GewerbcstandcS. Das Handwerk Oesterreichs erfreut sich seit 1883 einer Gewerbeordnung, welche nicht nur obligatorische Ge nossenschaften für die gleichen und verwandten Bemse. sondern auch den VesähignngsnachweiS sür das Handwerk cinführt. Die Hanvlsache aber ist die Tnrchführung dicier Vorschriften. Was nützen aber die besten Gesetze, wenn sie entweder nur aus dem Papiere stehen oder unrichtig ansgesührt werden? Uebcr Beides aber beschweren sich die Handwcrkcr und Gcwcrbtrcibcuden Oester reich?. Sie schieben die Schuld auf die Bureaukratic, welche, noch ganz in i»aiichcsterlichcn Anschauungen besangen, weder Vciständ- nist für die soziale Bedeutung eines kräftigen Miilclstandcs, noch ein Herz für die Nothlage des Handwerkes besitze. Graf Taasfc, dem der Erlast de? trefflichen Gewerbegesetzes zu danken ist, sicht sich in der Tuichtührnng desselben durch seine höheren Staalsbc- ainlen gehemmt. AIS ihm neulich Jemand sagte: Ich komme jetzt eben ans einer Versammlung, in welcher furchtbar über die Ne gierung raffonnirt wurde, eiitgegucte er lächelnd: „Da werde» gc- wist meine Hosräthe am meisten niitgeschiinvst haben". ES wäre Zeit, dast er diese Hem», deren Ncgicrungskunst in der Hand habung einer abgegriffenen liberalen Schablone besteht, baldigst „qnicScirte". Selbst das groste Unglück, das Böhmen betroffen hat, wird von den Jungrzechen für erbärmliche Parteizwecle ansgeniitzt. Auch die Wasscrsnoth soll Wasser auf ihre Parteimühlcu treiben. Mit anssallendem. aber sehr durchsichtigem Eifer bemächiigten sic sich der Wastervcnvlisiiingen, um für ihre Pnrtcizwecke Etwas hcrauSznfischcn. Es sollte ein selbstständiges jimgezechischeS HilfS- Eomitee gegründet tverdcn mit der Aufgabe, „die Gesinnungsge nossen vor Allem untereinander in brüderlicher Liebe zu unter stützen". TaS hcistt , die eingehenden Gelhcr sollten zum Besten jungezcchischcr Wasserbcschädigtcr. nicht aber für altczcchnche oder gar denlsche Unglückliche verwendet werden. Tie Hoffnung, dast über den verrinnenden zerstörenden Wassern die Taube mit dem Zeichen des nationalen Friedens cinhcrslattcrn möge, dast man nicht nach der Abstammung des Unglückliche», sondern nach dem Maste seines Unglücks trage und Werke Mbcsangencr Menschenliebe ansübe — auch sie ist eitel gewesen. Ter Minister Graf Taafse bat freilich dem selbstsüchtigen Verfahren der Jiingczccben de» Riegel vorgeschoben, er wird aber gut thnn, darauf zu sehe», dast die Vcrthcilnng der staatlichen Wasserschädeiigelder unparteiisch nach der Gröste des Unheils den Betroffenen znslicste. Fer»schreib- und Ftrusprcch-Btrichte vom 13 September. Berlin. Geaenüber den Bemerkungen, welche von einige» Blättern an den Wechsel der Person des kniicrlichcn Kommissars für Helgoland geknüpft worden sind, bemerkt der „RcichSanzeiger", dast dieser Ersatz des bisherige» Kommissars durch einen hungeren Beamten der RcichSverwaltlmg von Anfang »n >ür den Zeitpunkt in Aussicht genommen war. mit welchem die wichtigeren, durch den Ucbergang der Insel in dciilschen Besitz bedingten Gcichäfte abgc- wickell sein würden. DIeier Zeitpunkt ist gegenwärtig cingetrctcn und die Ablösung des bisherigen "KommiffarS erscheint demnach umsomehr angczciat, als derselbe bei de» Arbeiten für die Revision des Patent- nnd MilstcrictnitzcS thätig gewesen ist, welche nunmehr für die parlamentarische Brralhnng fertig gestellt werden milst. — Die Meldung der „Magdeb. Zig." von der Verschüttung von zwan zig Bergleuten der fiskalischen Braunkohlengrildc Lödcrburg entbehrt glücklicherweise jeder thnisächlichen Begründung. — Der frühere sceessionffffsche Reichstagsabgcordncte für Halle, Stadtrnth Spiel- bcrg, hier, ist gestorben. — Bebel vertheidigt im Berliner Volks blatt dessen Umgestaltung zum offiziellen Parteiorgan. AuS seinen Darlegungen ist zu entnehmen, daß das frühere offizielle Partei organ, der „Vorwärts" in Leipzig, der 1875 11.000 Abonnenten hatte, kurz vor Erlast de-Sozialistengesetzes aut 7000 hcrabgegangen war und vor einem Deficit stand. — Die Wiederznlasiiing österrcich- »ngarffchcr Schweine in Bromberg nnd Braunichwcig ist beding ungsweise gestattet worden. In Brombcrg wurde regierungsseitig milgethcilt. daß an eine Eröffnung der russischen Grenze vorläufig nicht zu denken sei. Breslau. Der König begab sich beute früh zu den Manö ver» dcS 6. Armeekorps bei Liffa. Denselben lag die Griieralidce zu Grnnde: Ein WrstkorPS wurde durch überlegene Kräfte ge zwungen, Breslau zu räumen. ES zog sich in der Richtung nach Lieanitz zurück, wo sich eine Wcstarmcc zu sammeln beginnt. Nach mittags fand im hiesige» Schlosse ein von de» Majciiäicn der Pro vinz gegebenes Festmahl statt. Morgen wohnt das Kaiicrpaar dem Feldgottesdiriiste im Manövcrtcrrain bei nnd besucht N'achinittagS de» Prinzen und die Prinzessin Albrecht ans Schloß Eamciiz. An läßlich seiner Ainveiciiheit in Schlesien hat der Kaiser eine große Reihe von AnSzcicbnliiigen verliehen. Fürstbischof Dr. Kopp er hielt den rokben Adlcnnden 2. El. mit dem Dien,; das Herrcn- hanSmitalied Graf v. Fraiilenberg denselben Orten mit Eichenlaub nnd Schwertern: der ReichstagSnbgeordnete Landrath v. Kardvrss und Dr. Ritter, Mitglied deS Stnatsraths, das Ritterkreuz des Hoheilzollerii-HanSokdenS. BrcSla ». Soimabciid Vormittag um ftslO Uhr trafen die kaiserlichen Majestäten und die übrigen Fürstlichkeiten in Dciitich- Lissa ein. Der Kaiier stieg dort ,» Pferde nnd ritt nach dem Manövertcrrain. Die Kaiserin solgie im sechsspännigen Wagen. Pari S. Hamburger und Londoner Meldungen, wonach die ranzösiscbc Negierung groste Vorräthc raiichfieicn Pulvers an die russische Regierung nbacgebcn habe, werden hier als falsch erklärt. — Bei der Wiedereröffnung der Kammer will der Sozialist Dnma» eine Amnestie, welche Nocheiort einschlicßen soll, beantragen. London. Der bntiiche Gencrallonstil in Alexandrien geht ; »r Tbcilnahinc an den Verhandlungen über die Abgrenzung der ita- ieniichk» Interessensphäre in Ostnfikka »ach Nom- Bern. Pros. Schneider Zürich ist vom BimdeSgericht zum ansterordentlichen Unteriuchungsrichter in Tessin ernannt und als otcher bestätigt worden. R o w » v. Die Manöver sind beendet. Der Kaiser lieh in dem Moment Appell blasen, als der General Dragomiroff eine von einem ganzen ArnicckorpS auSgcführte Attaque ans die Lublin« Armee, welch, Rvwno «»griff, machen liest. wieder aus. Die Stadl ist ruhig. Sprow, welcher den Streik organi- sirle, wurde verhaftet. Brisbane. Der Streik der Küstenschisfer in Queensland ist gescheitert. Tie Küstenschifffahrt ist von Nichtunionistcn wieder ausgenommen. Tie Berliner Börse setzte fast durchweg mit höheren Coilrscir ein. Tic Stimmung wurde durch die fortgesetzte Hausse i» rnisüchen Rote» günstig beeinflußt. TaS Geschäft war lebhaft, winde aber spater ruhiger. Auch im Wciterverlauf erhielt sich die feste Tendenz. Nur dcntichc Bahne» ans iiiiisaiiarciche Nealinr- nngcii schwächer. Auch Banken konnten ihre Aiisangscourse nicht durchweg behaupten. Dresdner Bank durch lokale Abgaben ge drückt, österreichische Bahnen fest. Eassavcrkehr ruhig und fest. Pffvatdlskoiit 2"/- Proz. Nnchbörse seit. — Wetter: bedeckt, Nordwestwind. » k a n r s „ r « 0. roi. »!rdcu»«.> 0k»»l« 272.M. «laot»». 22«,t». «»»». >28.10. «allst,r 185,25. (?,-,»>«, 87.70. ««rar. Nu,. 9I,>». lN»r»UI, 221.20. DrcSd». «k. 165.00. Laura Ist.«,. Jtalirurr —. Still. Var,«. »6,17. «ulrllit IU6.K7. K«,II,»er gC.IO. ««,<,»- bahn 578,75. Linudar»,» 252,75, »». Priorltiien —. Spanier 78V«. 421,27. Ori.maur, 642,00 »«romvic 622,75. 2I»hiq. Varl». vroduktcri ivchi»8.> «ei,e» »er Septbr. 25.60, »er Jan.-Avril 25.60. r»hi<i. Sviriiu« »er September 20.no. »rr Jannar-April 27,75, ruhig. Riiböl per September 62,50, per Januar-April 68,75, matt. » m ll r r » a >». vraputie» isniiut». wetze» per Ropember S2S, per März 22.,. 2t»aae» »er Lctober 152, per MLrz l«5. Irr Hamburger Postdampier „Sne»Ia", Kapitän Ludwig» tft um IS, ». Mlo. in Ncw-Aork eingetroffen. Oertliches uud Sächsisches. — Se. Mas. der König unternimmt heute Mittag 12 Uhr in Ehcmnitz eine Rundfahrt durch die Stadt mit Besichtigung des Hedwiabades und der Kochschulc. Zuvor findet vor dem Hotel „Römischer Kaiser" eine musikalische Aufführung der Stndtkapelle statt. Nachmittags 4 Uhr beginnt die Militärtasel im Lokale der Easinogeiellichaft und um 7 Uhr die Vorstellung im Wintertheatcr (Prolog. Jubcl-Onvefture. Lustspiels. — Gestern Vormittag traf Ihre Mai. die Königin in Chemnitz ein und nahm Wohnung im Hotel „Römischer Kaffer." — Se. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich August gedachte sich in der verflossenen Nacht mit dem Courierzuge zu den Kaisermanv- vcm »ach Schlesien zu begeben. Der Aufenthalt daselbst währt bis zlim 20. September. — Der Kommandeur der 1. Kavallerie-Brigade Nr. 23. Generalmajor v. Kirchbach, wurde znm Generalleutnant be fördert. — Der königl. preust Gesandte Graf v. Dönhoff ist von seinem Urlaub hierher zurückgekehrt und hat die Leitung der Ge sandtschaft wieder übernommen. — Das Königl. Ministerium deS Innern erläßt im gestrigen „Tr. Jouru." eine Gcneral-Verordnung wegen der den Krankenkassen und Gemeindebehörden obliegenden rechtzeitigen Beschaffung von Qiiittnngskartcn und Beitragsmarken, sowie wegen anderweit« Vorbereitungen zur Durchführung des NcichS- gcsctzes, betreffend die Jnvaliditäts- und AlterS-Versichernng vom 22. Juni 1880. — Die Handelskammer von Chemnitz hat in Begründung, ihres Gutachtens über einige Bestimmungen der neuen Gewcrbc- gesetzgebung die Vorlage als eine große Beschwerung der Industrie nnd des Kleingewerbes bezeichnet. Nach ihrer Ueberzeligung, so führt sie auS, schießen die modernen Anschauungen über die Ver besserung der Lage der Arbeiter weit über das Ziel hinaus. Die Kammer möchte geradezu die bezüglichen Bestrebungen und namentlich die idealistischen Ausschwelluiigen eines großen ThcileL der Presse als „ein krankliaftes Symptom" bezeichnen, welches zwar unter dem Drucke der thalsächlichen Verhältnisse wieder schwinden wird und must, inzwischen aber so manche wirthschaftlichc Verhee rungen anrichicn kann. Es sei bereits jetzt vielfach zu beobachten, daß der bnmanistischc Uebc>effcr Probleme schafft, welche unlösbar sind, und Gegensätze, welche kaum jemals wieder ausgeglichen werden können. Tie Lage der Betriebsunternchmei werde durch die fast ohne Panse aufeinanderfolgenden sozialpolitischen Gesetze beschwert, ohne dast man noch wisse, ob die Industrie wirklich m der Lage ist, alles Dies zu tragen. Die Löhne seien bedeutend ge stiegen, nnd die nun in Aussicht stehenden Beschränkungen der Arbeitszeit, die Aufhebung bei Kinderarbeit re. würden eine iveiterc Steigerung der Löbne bedingen, wozu noch Belastungen der Unter nehmer durch Schaffung »euer Räume für Speisung und Aufent halt der Arbeiter ivwie sonstige Anforderungen aller Art treten. Wenn sich in Zukunft zeige, daß diese Leistungen die Kraft der dcilkfchcn Industrie übersteigen, so würde eS sich nicht nur darum handeln, daß eine Anzahl von BetriebSnnlcrnehmern zu Grunde geht, vielmehr würde vor Allem der Arbeiter darunter leiden, der infolge humaner Bcstrcbnnarn brotlos, und der Staat, der den Niedergang der wirttffchaftlichcn Verhältnisse im Ausfall des Slciierertiagcs empfinden werde. Zunächst werde die Coiicurrenz-- fälngkeit gegenüber dem AnSlandc zurückgehen, welches letztere leine Industrie in so einpfindlichcr Weise noch nicht belastet habe nnd gewiß auch nicht belasten werde. — AchnlicheS erklärt der Be richt der Handclskanimcr von Mühlhausen in Thüringen, Worbis nnd Hetligcnstadt in Bezug ans die Coiicurrenz des Auslandes: Die Regelung nnd Verlürziiiig der allgemeinen Arbeitszeit gleich mäßig durch alle Länder wird sich kaum je verwirklichen; immer milk das Bestreben der durch uiigliiisticiere Pcodnktivnsverhältnisse zn geringerem Absatz gezwungenen Länder das sein, dast es seine Herstellungskosten bei gleicher Güte der Erzeugnisse zu vermindern sncht. A»beiden, würde durch die wesentlich verkürzte Arbeitszeit nolhgcdrnngcii eine vkriiiiiidertc Erzcnamigsfäbiakcit hcrvorgcrilfe» werden, welche wieder zn einer allgemeinen Vertheuerung diese Erzeugnisse führen müsste: dadurch aber würden auch viele der» ielvcn der ärmeren Bevölkerung nicht mehr zugänglich sein, nnserc Ansprüche würden im Allgemeinen zurückgehen nnd vor Allen, da»» auch rin Rückgang imscrcs gewerblichen wie überbanpt unseres wirthschafllichcn Lebens die Folge sein. Auch durch die sozialen Gesetze wi,d und ist innere Industrie bereits gewaltig belastet, nicht allein durch die direkten Leistungen, sondern auch durch die groben Aufwendungen an Zeit für die Verwaltung in den einzelnen Betrieben nach dem vorgelchriebenen Modus, und eS wäre sehr zn wünschen, dast gleiche Einrichtungen für die Wohlfahrt der Arbeiter erst in allen bevorzugteren Industriestaaten geschaffen würden. — Ter bisherige GeiamintanSichust für die Nationalfcler am 2. September hat sich von Neuem als ein Ausschuß konstituirt zur Veranstaltung eine? groben WohlthätigkeitSfesteS. welches Sonntag, den 2l. rsepleniber, im Großen Garten abgchalten werden wird. Die telegraphisch nachgrstichte allerhöchste Gcuch- migung ist bereits eingetroffen. Nach dem vorläufig aiifgestrlllen 9 ^Dvllinsx pan 88 asp ,1V
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