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Dresdner Nachrichten : 07.10.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189010079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-10
- Tag1890-10-07
- Monat1890-10
- Jahr1890
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- Dresdner Nachrichten : 07.10.1890
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z. k»>>. t. »u ,r«»rt>. d. »eii»». 1)ro,»i»ktl. 35. Jahrgang. Aufl. 50.00V Stück. Xltmarlit IS miä Hnupt8tra886. konrwnltni, >«1L 8ut. 8plN«ll, LwaardrU». u. »ll« 0u»«r»e8>»«ia«r.LrtL»I. Dresden. 189tt. mmr Kclttrct emnüeiilt unter Oarantiv vvllij-erkoiiflioit u.Oüw, L Intor 4«» »»»^ , m Vobinäon billiger 0. S. Lülu». 8ül»l»l»vl»i-tti. I, Linssiuik 2VI.lii»8tr. »»«»««««««^^ Hlür6 Ltt! Volltommsnstor ssIbsttkStipwr, xsrLuseklossr , , pk.H»ür«vI»UvS8vr. Skr. N»0v. krvapovtv xr»t>8 uncl krcrnco. 4V.VÜV 8tü«N ln, Vvki»««!». ..' kurt Iloiimus, ! />-L o >4/^/-? l 261.VVellinoi' 8li-.20i. KLmllvksr LasvorLaak Z voll vmilener VsrvtekvIunKS -LustM von VUo LMuer, /I N !)>»«» Witsellekadtlk u. ^U88la1tu»r;8.l»v8(:lläf<, V» ", s-Iai tvuxti. tt u. I'ortn:»«. '1'olos>I>»n 1382. Z^»IZLVN8tL«88v L—«K k'ol'iisln'üelikwll« 1606. Wirren in Irland. Walilcn zum niedcrösterrelchffchen Landtag. italienisch-englische Verhandlungen, Hofnachrichten. ^cOV» Alllrg». der Diaconissenanstalt, Ernte 1880, Gerichtsverhandlungen. Tagesgeschichte. Lvttcrielistc. .Josef in Egypten", „Die Krankenhaus! Kafseegnst'l".! Volttts»e». Wenn die Blätter an Baum und Strauch dle erste gelbliche Färbung annedmen und die Wandervögel ihre Reise antrcten in die sonnigen Länder de- Südens, dann pflegt die Sorge vor deni Au-brechrn kriegerischer Ereignisse sich zu vermindern. Denn das ein System, sie sind vereinigt durch den gemeinsamen Haß gegen dle Korruption, die ein grosser Theil nicht mit Unrecht mit dem Ennvirkcn einer vaterlandslosen Hochfinanz idcntisieirt. Noch vor 10 Jahren hätte man ein Anwachsen der „schärferen Tonart", wie es jetzt eintrat, für unmöglich gehalten. Haben doch die Land gemeinden 15 von ihren 20 Mandaten den „Vereiniglcn Christen Lagern lm Schnee und daS Waten durch grundlose Wege, das! anvertraut, während nur vier Männer auf das liberale Programm Pfeifen der kalten Stürme, der Frost und all' das Ungemach, j gewählt wurden und ein Fünfter als „Wilder" zu betrachten ist. welches der Winter bringt, pflegt selbst In der Brust des hitzigsten! Noch glänzender für die Gegner des bisherigen Systems verliefen Leutnant- daS kriegerische Feuer zu dämpfen. Doch wird der die Stadtewahlcn; selbst in Wien haben die Liberalen eine ganze Winter, welchem wir mlt raschen Schritten entgegengehe», immer hin andere Kämpfe noch bringen, als jene, welche auf dem Parauet des BallsaaleS oder am gemüthlichen Stammtisch ausgefochtcn werden. Der Herbst ist dle Zeit, wo die Parlamente sich rüsten zu Redeturnieren, der Winter dle Zeit, wo In stürmischen Versamm lungen Worte und Bier in Massen verschüttet werden. Nickt so wohl einschneidende, nationale Fragen sind eS. welche die Gemüthrr unserer Zeit vor Allem erregen, rS sind ökonomische Fragen, die Reihe von Außenbezirken verloren, nur die innere Stadt, die Ge schäftsgegend. wählte 0 liberale Kandidaten gegen starke Minder heiten, und selbst dort ist es nur eine Frage der Zeit, wann eine Wendung eintretcn wird. Einzig die Vertreter der Handelskammer, die Träger der VirilNimmen und die Stimmen des Großarrmd- bcsitzes können eine liberale Majorität sichern, ein Beweis, daß die grobe Masse der Bevölkerung, und zwar nicht nur die Arbeiter, kleinen Gewerbetreibenden und Handwerker, sondern auch die neuerdings unter dem Stichwort des „sozialen Problems" die Welt! Benmtenwelt, die HauS- und kleinen Grundbesitzer zur Fahne der bewegen. Sie bedürfen der Zeit zum Ausreisen. Denn wenn daS Volk auch schnell die rein politischen Fragen und die nationalen Wahrheiten begreift, weil eS sie mit dem Herzen begreift und durch die Leidenschaft ausklärt, so ersaht eS nur langsam ökonomische Wahrheiten, weil dazu die Anwendung eine» geschulten Verbandes und das Licht intensiver Erfahrung nöthig ist. Von dieser Ueber- zeugung sollte auch der Reichstag sich leiten lassen, wenn er, wieder zusammenberufen, die Hand an die große Aufgabe der Gewerbe- novelle legt, unter deren Namen sich Momente verbergen, welche tief in da« Leben der Gesammtheit eingreiscn. Der Bau unserer gesellschaftlichen Ordnung ist das Produkt einer Jahrhunderte alten Entwickelung; Vieles mag daran verfehlt sein, aber im Handum drehen läßt sich au- einem gvthischen Bau kein Hans der Renaissance,eit gestalten. Am weitesten aber wäre eS gefehlt, sich durch den Lärm sozialdemokratischer BolkSversammltzngen oder den Hohn und daS Geschrei staatsfeindlicher Gegner sich zu Maßregeln dcäiigcn zu lassen, die nicht wohl durchdacht sind und um dem einen Stande gerecht zu werden, das Interesse der anderen Stände übersieht. Oekonomische Fragen, die sich nicht in die Toga des vorneh men Prlnrips kleiden, sondern nackt und offen mit der häßlichen Larve der Noch uns entgegenstarren, sind es, die in einem Thcile des reichsten Landes der Welt, in Irland, sich in den Vordergrund drängen. Schon die Nachricht, daß dort die Kartoffclkrankheit aus- gebrochen sei, ist geeignet, di« Perspektive für die nächste Zukunst der grünen Insel ErinS ziemlich trostlos aufzufassen. Die unge- wöknliche Regenmenge, welche in Sachsen und Böhmen, In der Schweiz und in Frankreich die Ueberschweinmungsnoth schuf, bat im Verein mit der mangelhciiten Bodenbeschafienheit und der ge- ringwerthigen Bovenkultur gerade in den ärmeren Distrikten Ir lands in verheerendster Weite gewirkt. Während der Westen des Landes noch einige natürliche Wohlhabenheit zeigt, vermag das felsige Land des Ostens die Reste der alten Kelten, die dort sich noch wenig mit anderen Volksstämmen vermischt haben, selbst in günstigen Zeiten nur mühsam zu ernähren. Es ist darum kein Wunder, wenn dieser Tbeil deS Volkes sich mit besonderem Eifer in die Arme der irischen Nationalpartei stürzte, welche beflissen ist, jedes anS der ökonomischen Noth emporflackernde Fünkchen zu einem politischen Brande onzublasen. Darum predigt die irische Nalionaipartei den Nothleidenden, eine Umwälzung, womöglich die gänzliche LoSrcihung von England, werde ihre Leiden lindem, und die Leichtgläubigen wie dir Erbitterten folgen ihrer Fahne. Zweifellos war eS die Pflicht der englischen Negierung, dieser Be« wrgmig rechtzeitig entgcgenzutretcn, und der energische Obersekretär Mr. Balfour schreckte nicht davor zurück, die Führer der Aufwiegler Tillon, O'Vricn und Genossen, vor den Gerichtshof von Tipperach zu stellen. Doh eine Verurthcilung dieser Männer eintretcn wird, ist vvranszusehen; der Fcldzugsplan der Pamclltten wird dadurch empfindlich gestört sein. Um so weniger aber wird die cngkilche Negierung sich der Pflicht entziehen können, nicht nur durch eine ausreichende Hilfsaktion daS Elend zu mindern, verheerenden Krank- Helten vorzubkiigcn und die Unzufriedenheit einzudäuimrn, sondern sie wird über die Einzclmahrrgcl hinweg endlich einmal darangcben müssen, dauernd den Mihstand in Irland auf,»heben, der in dem schiefen Verhältnih zwischen den ausgedehnten Latifundien und den kleinen, dürftigen Pachtungen besteht. Oekonomische Fragen, die naturgemäh die Farbe der Politik annchmen muhien, sind cs auch, welche in den Wahlen zum nicder- österreichiichen Landtag und dem Siege der Antisemiten und Kleri kalen zum Ausdruck gelangten. Nicht nur Rücksichten rein lokaler Natur sind eS, welche in diesem durch die Zugehörigkeit Wiens be sonders wichtigen Kronlande Oesterreichs charakteristische Bedeutung gewannen, sondern die weiigcheiide Unzufriedenheit mit Zuständen, wie sie unter dem rücksichtslosen Ausbeutungssystem der semitischen Ftnanzherrschaft gezeiligt worden sind. Niederösterreich zeigt eine mächtige Volksbewegung, die lawinenartig in wenigen Jahren anschwoll und den Männern eines phrasenhaften Liberalismus ein ernste» „Lerne bei Zeiten!" zürnst. ES sind die verschiedenartigste» Cchattirungen, die sich znm Kampfe zusammenfanden: Christlich- Soziale, welche die Fahne der Kirche entrollten, Deutsch-Nationale, die daS Element eines unverfälschten DeutlchthumS betonen, Anti semiten, welche in der Ausbreitung des jüdischen BolkSwesens für Sitte und Volkswirthschast schwere Gefahren erblicken, dazu die ganze Masse der Zaunpfahlpolitikcr — sie lausen Sturm gegen Antiliberalen schwören und die traurigen Zustände in ökonomischer Beziehung der politischen Prinzipienreiierei hintanietzen. Fernab von ollen ökonomischen Fragen der Gegenwart stehen die Verhandlungen, welche derzeit in Neapel zwischen England und Italien über die Abgrenzung ihrer Gebiete in Afrika schweben. Auch hier, wie beim Vertrage mit Deutschland handelt eS sich um ein Feilschen und Markten um Landstriche, die in Zukunft erst volle Bedeutung erhalten sollen und hier und überall huldigt England dem Grundsatz, daß es von Natur oder von GotteSgnaden eigentlich allein berechtigt znm Erraffen von außereuropäischen Länderilrecken sei. Ter Hanplstreitpunkt, um desscniwillen denn auch die Ver handlungen in die Brüche gingen, liegt darin, daß Italien von Massanah und Abesjyiue», das ihm schon Ströme BlutcS und Millionen an Geld gekostet hat, ein gröberes Hinterland besitzen will, theils im Interesse des Friedens gegenüber den Mahdisten, die den obere» Nit brherrlchcn, theils wegen der Nolhwendigkcit, die italienische Kolonie durch den Handel aus dem Sudan nutz bringend zu machen. Darum verlangt eS mindestens Kassala. einen Haiiptbandelsvlatz zwischen Massanah und Charlum. England aber, daS diesen Platz gar nicht ciiimal besitzt, sondern nur papiernc Ansprüche ans den ganzen Sudan vorgiebt, sträubt sich gegen solches Zugesländniß: denn wenn es auch der Mahdisten wegen den Platz gar nicht besetzen kann, so meint es doch nach dem Grundsätze einer naiven Gier: „Was ich nicht haben kann, sollst auch Tu nicht haben." Immerhin sind die Italiener keine Portugiesen, es läßt sich also annchmen. daß das Spiel, dos England in Neapel versucht, nicht so leicht gewonnen wird, wie in Portugal. wo es die 4 Wenzel in den Händen hatte und einen „Grand" riskiren konnte. Fknischrrib- und Aknisprrch-Berichlk vom 6 October. Berlin. Zur Ausinbrung des Invalidität«- und Alterk-vcr- sicberungsgesetzes bat das Rcichsversicherungsamt Vorschriften über die Rechnungsführung der Versichernnasanslatten erlassen, im Einvernehmen mit den Eentralvoslbehöiden.' den Verkehr mit den Versicherungsanstalten und der Post, welcher die Auszahlung der Rente», ebenso wie die der Unsallrcntcn zngcwiesen ist, zu regeln und eine Reihe anderer vorbereitender Maßnahmen zu treffen. Zu diesem Zweck hat es die Vorstände der 31 Versicherungs anstalten, sowie der LandeScenlrcilbchörden der Staaten, in denen sich der Sitz von Versicherungsanstalten befindet, und die Ecntral- vostbehördcn zu einer Eonscrenzberalhung eingeladcn, die heule Vormittag begann. Ten Vorsitz führte der Präsident des Ncichs- versicherungSüinIcs Tr. Bödiler, der in seiner Bcarüßungsansprache u. A. sagte: „Ter Reichskanzler hat mit Bcfricdicmng von dem Fortgänge der Arbeiten Kenntnis; genommen, er hälc nach wie vor an dem Standpunkt icst, daß das Jnvaliditäts- und Allcrsversichc- runasgcleb zum 1. Januar l89l eingeführt werde» muß." Tann wnidc in die Tagesordnung cingetreten. Der im Einvernehmen mit dem Reich-Postamt ansgearvritcte Entwurf einer GelchäftS- cmwcisung fü> den Verkehr der Versicherungsanstalten (und Nenicn- empsängers mit der Post wurde nebst den zugehörigen Formularen mit einigen redaktionellen Aendcrungcn einstimmig angenommen. Ter Entwurf einer GcschästSanwcilung bctc. die Ark und Form der Rcchnimgssühriing bci den Versichcrnngscinstaltcn vcramaßic eine längere Debatte. Schließlich wurde derselbe emer Commission überwiesen, welche morgen gewählt wird. Tos Königreich Sachsen ist bei der Konferenz vertreten durch: Geh. Neg.-Rath Vvdel als Vertreter der Landescentralbchördc und durch Rcg.-Nath Wegcr als Vertreter der Landesversicherungsanstalt. Berlin. Der Reichsanzeigcr veröffentlicht amtlich die auf seinen Antrag erfolgte Entbindung des Generals Vcrdy du Ber- noiS von seinem Amte als Krieasniinisttr. und die Ernennung des Generalleutnants Kottenborn-Slnchau zu seinem Nachfolger. — Der Reichskanzler begiebt sich heute von Baden-Baden zum Groß- berzoa von Baden, den augenblicklich in Darmstadl weilt. —Es heißt. Dr. Peters werde nicht in den Neirhsdienst treten, sondern später auf eigene Faust nach Oflasrika zurückkehren. Köln. Eine zahlreich besuchte Versammlung der hiesigen Ka tholiken stimmte einer vom Ccntialwahlkoinitec der CentriimSpartci im Rheinland verfaßten Resolution zu, die durch ganz Deutschland verbreitet und, mit Tanirnden von Unterschriften bedeckt, dem Reichs tage übersandt werden soll. Ter Reichstag wird darin ersucht, die Initiative zur Aufhebung de« Jesuitengeiebe» zu ergreifen. Wiesbaden. Ter Herzog von Nassau bat erklärt, unter keinen Umständen wieder eine Regentschaft in Luxemburg airzir- nehmcn. Braunschweig. In Bad Habsburg ist vergangene Nacht die Pvsthalterci abgebrannt. Der Posthalter Wellncr erlitt dabei den Tod durch Ersticken. Braunichweig. Der Intendant des herzoglichen Hof- theaters v. Nudolfi ist gestorben. Bern. Ter Bnndcsrath hat in Anbetracht, daß im Tessin vollständige Ruhe herrscht, beschlossen, zwei Baiaillonc zurückzn- becufen. Dienstag, 7. Oktober. London. Das Verbot der Einfuhr lebenden Viehes ans den Vereinigten Staaten von Nordamerika gilt als bevorstehend. Petersburg. Die Regierung beabsichtigt eine erneute Verschärfung der Vorschriften, betreffend die Betheiiigirng von Ausländern an Fabrik- und anderen industriellen Anlagen in Rußland. New - Vork. Die Mc Kinley-Bill hat in der letzten Zeit einen fieberhaften Handelsverkehr bcrvorgerufen. In der vergangenen Woche nahmen die nordamenkanischeii Zollbehörden über 6 Milt. Dollars an Einfuhrzöllen ein. Es ist dies der größte, bisher über haupt vorgekommciie Betrag. Am Sonnabend blieben hier Zoll- und Postämler, sowie viele Privalgeschäite bis Mitternacht ge öffnet, um möglichst viele Maaren noch unter dem nttcn Tarif zu dcclarircn. Der Kapitän des Dampfers „Ecnria" händigte seine Papiere »och eine Minute vor Mitternacht dem Zollamte ein. Tics bedeutet einen Gewinn von einer halben Million Dollars, die der neue Tarif mehr gefordert hätte. Der Damvser war oft knapp vor TboreSschluß aiigckvmnieir und nur mit Zuhilfenahme der ichnellsten Dampibarkaffe und eines rasch galovvirende» Ge spannes konnte die Erledigung rechtzeitig erfolgen. Ter Dampfer „Zttiwam" kam zu spät. Am Sonnabend hatte die Aufregung in ganz Nordamerika einen unglaublich hohen Grad erreicht. Extra züge schassten Waarenmnssen aus Kanada herbei. Schleppdanivser wurden ansgcsendet, um die Ankunft der Segelschiffe zu beichlen- nigen. Tie amerikanischen Blätter sind voll von GcichästSaimonccn, in denen die erhöhten Waarenpreiie cmgezeigt werde». Die Berliner Börse zeigte heute eine etwas freundlichere Physiognomie. Die Umsätze waren Anfangs unbedeutend, später entwickelte sich der Verkehr ziemlich lebhaft bei schwankenden Eurien. Eine ausgesprochene Tendenz kam nicht zum Durchbruch. Banken tticilmeiie erholt, ebenin deutsche und österreichische, deutsche Bahnen vernachlaffigt, fremde Renten auf Paris ziemlich fest, Eisenwerlbe weichend, Kohlenwertlie besser behanplet. Nachbörse aus Grund niedrigerer Londoner Nvkirnngen durchweg sehr matt. Im Kassa- vcrkebre Banken und dcntiche Bahnen still, wenig verändert, öster reichische Bcibiir'n vielfach erholt, Bergwerke malt, für andere Jir- dnslrievcwicre wenig Interesse Sächsische Stickiiiaichincir l,50 höher, öslcrrerchiiche Prioritäten fest. Privatdiskont 4V» Prozent. — Wetter: Veränderlich. Westwind. j» r » nrr » r « ». «!. >»»>!>,»».» Sreon 271M. Siai»»I>. era.M. Nom». >22.1». «aN»>» 178,25. E,,»ler —. torit. Na». «»>»-. W.2». «ikloulo LS.«». DnS»-. VI. Ikil.3». L-»r- >17,21. Gclscnkirchcu I80.S0. Schwllü'. Wien. Owe»»«.» »revtl M8.25. «toais»ali» 215,5». Lombarden 112.55, vordweft 218,Oil. INnrknote» 55,275. ll»g. Credit 352,25. Schwach. vor««. bahn 551,25. Lomdor»«» 122,50. r irsnianeu 538.75. Var > «. vrodnktrn cschlnr.t weiten der Oktober 25.30. der ga»»ar°Slvr!l 25.10, bcbanvtet. VVIrltuS rer Oecabcr 35.50, «er Mai-Aognst 32, ftNI. Otiiböl «er Octodcr 71,50, «er Januar-April 51,00, matt. » m 8 e r d , m. Droontttu iScklubl. «eiten «er Nobember 218, «er Miirz S2l. iNoaaeu «er October 112, «er März 115. London iProdustkii-veriibti. E gltscher Weiten «Nb angekoniincner richla. srcmder rrhlgst, »doch eber ftetizcr Mehl stetig, Mais stetig, Lieferiiug >, bis >, Sch. thklirce, Gerste anziehend, Hascr weichen». — Wetter: Prachtvoll. "Schlvss.i Rente 21,55. »nletll» 105,50. Italiener 35.10. omdarden 312,50, »«. Prioritäten —. Spanier 77 czel.» tkSkom»ie —. Bchandtct. Staats. e,dt>«c- Ter Hamburger Poftdampfrr in Ncw-z-ork eingctroffcn. „Rilgta", Kapitän Karlowa, ist am 6. L. M. OerlttckieS »ud Sächsisches. — Die Rückkehr Sr. Maj. des Königs nach Strehlen erfolgt voraussichtlich am 10. d. M. Se. Majestät erledigt die laufenden Rcgierimgögeichäite von seinem jeweiligen Aufenthaltsorte ans, zu welchem Zwecke die Postsendungen nach der Hofburg in Wien gehen. — Se. König!. Hoheit Prinz Georg von Preußen ist mit Begleitung zu mehrtägigem Aufenthalt hier eingetrofscir und im Hotel Mllevne abacstiegen. — Tr. Königliche Hoheit Prinz Friedrich August hat den Oberförster a. D. und Kgl. Hoflieferanten Edmund Müller zu Dresden-Löbtau auch zn seinem Hoflieferanten ernannt. — Ihre .Hoheit Frau Herzogin Adelheid von Schleswig- Holstein ist vorgestern aus Wien hier wieder cingctrofscn. Tic Prinzeisin Thyra von Cumbcrland weilte mr strengsten Jncognilo als Gräfin Wolicirdorf seit zwei Wochen bci der Frau Herzogin in Wien. Die Herzogin hatte das Absteigeynartier im Hotel zur „goldenen Ente" genommen, hatte Wien und die Umgebung be sichtigt und einen Ausflug ans die Raxalpc unternommen. — Tein Major und persönlichen Adjutanten Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Angust, Freiherrn von Wagner, sowie dem Rittmeister und persönlichen Adjutanten Sr. König!. Hoheit des Prinzen Georg, Freiherr» von Müller, ist der Preu ßische Rothe Adlerorden 4. Klasse verliehen worden. - Gestern Vormittag II Uhr ward in der katholischen Hvi- kirche für den im Jahre 1763 verstorbenen König und Kurfürst August III.. den Gründer genannter Kirche, ein feierliches H v cd a in t celebrirt. Der Feier wohnten zahlreiche Gläubige und Bekenner anderer Confcisionen bei. Die Kirche war schwarz drapirt und reich aeschmtickt. Vor dem Hauptnltar ruhte der von großen silbernen Armleuchtern umgebene Katafalk mit den Insignien. Die weihe volle Musik führte die königl. Hoskapelle nuS. — Reichskanzler v. Cavrivi. welcher sich augenblicklich ans seiner Reise, um sich den größeren Bnndessürücn persönlich vorzu- stcllen, in Süddeutschland befindet, dürste r» nächster Zeit auch in Dresden eiutressc», obwohl ihn König Albert seit Jahren kennt und erst jüngst in Schlesien Gelegenheit hatte, diese Bekanntschaft zu erneuern. Es prägt sich in de» Besuchen dieselbe Höflichkeit und Rücksichtnahme gegenüber de» Einzclslaatcn anS, die Fürst Bismarck seit der Errichtung des Reiches mit pcinlichcr Sorgfalt und mit handgreiflichen Erfolgen zu beobachten pflegte. — Geflern Nachmittag 3 Uhr fand die feierliche Grund steinlegung für daS neue Krankenhaus der cvangcl- lutlscr. Diakonissciranstalt statt. In vollster Würdigung des hoch wichtigen Unternehmens, wie cs iedenialls aller Orten die Erricht ung eines öffentlichen Rrankenhans'es ist, noch dazu eines, welches berufen sein soll, vorwiegend der Wohlthätigkcit zu dienen, hatte sich eine bochaniclniltchc Versammlung cingemnde». Tie Staats- und städtischen Behörden, die Kirche, der Orden der Johanniter, die innere Mission und andere Wohlthätigkeils-Corporatione» von hier wie auswärts und namentlich zahlreiche medizinische Eapazi- täten. sowie zahlreiche Damen mrd endlich eine große Scham der allzeit hilfsbereiten Schwestern der Diakonisseiianstalt mit ihrer würdigen Oberin an der Spitze waren vertreten. Wir bemerkten Se. Exccllcnz Minister v. Nollitz-Wallwitz. KlciSbanptinaim v. Kovvenfels. Amtshauvlmann v. Tbielau. als offiztcllcn Vertreter de« Albcrtvcreins Eommcrzienrath Hopffc, Oberbürgermeister Dr. Stübel. Geh. Hosrath Ackermann n. A. Der Bauplatz, welcher sich am untersten Ende deL großen Anstalts-Territoriums, längs der 2. Z.Z- G ^ -rS ' »77
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