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Dresdner Nachrichten : 06.10.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189010060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-10
- Tag1890-10-06
- Monat1890-10
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.10.1890
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Du llvainqe wruMeil, ^Miatir »L»bk»> isPi«,. ilirMon- oder »ach Nemuaen ro Pia. Ilainni «Nrch iLu.aciauiM Zeit« 4a i>ia kt»t!iud>au»ae» ans derPrjvat- !l»c ükilc ro Via- Line Biiraichalt iul die »achlnüaiae Aulnalnne der / .nuemeii iciird »um aeaeben. Ans-1 wärbae Anluntiaunasaunraae aeaen Lvrbkrbeiabinna durch «r>esmarnn oder Pommzat»»»». ftu. Mckaabe rinaeiandier Schrill. mjitc kc>ne Berbindlichieit. Antiindiannaen nclnne» iammnich« nambaiie Pernnileiimaslielle» an. üernivrechueue Nr. U. 35. Jahroanq. Aufl. 5v,0vtt Stück. Dr. Hg.L2sr's LsLLtoniuv. ——kür ««i-vsulvlävn, vlutnrmutli, ksttnuekt, Madst«-,, «lobt, Dntarlslbsleläen. Dresden, 189Ü. -etroleumlampen. KerzeilkronleuMer el»lill8 8eliii<llieli, «es»«. - r Moudvltvn sLmmtlivtr viiixstioffon. kI»»e»-kV»»wi>I>M8 V. Motrlor, « » rUltmailet ». Itün«tUrIi« j LLI»n« uvä «vklssv k krltL «Lllsvil ; » 8vlite88^«8»«l» N« I., blelca Kvnig ckoliannstiASso. Z Z lillupldhlvn von vr. mvä. 'l'rvLliiiff. S U«pnratiir«n, INomlisn. VLPVtvN. vrüsst« K1»l«8tv aber lkesto kreise. ki »n» 8«I»l»te, Im katt k»88nse-. Llvlsv Ivliannev^tras««. I (l'efle Ullrke) von Nsiur. I^sysr in ßljrikilmin. von Liväsra Ltet§ §srn xovommeu. ^1. HokL.'pvillslLS, UUI EL» 1 Zlosisie 1 Unrli Nttd llllSMiMil. Kroinpter VttslNlöt nnlli linsnlärts. irreren, t^r^ntilm^ Neueste Drahtnachrichten. Rr. S7S. chiielikl: Fernschreib- und Fcrnsprech-Berichtc. Detmold. Bei der heutigen erilen Leiung der Regentschafts- vorlage sprach sich die Mehrheit des Landtages daaegen aus. den» Fürsten die Besugniß znzugcstehcn, aus der Zahl der gualifisirten Ngnaten nach freier Wahl einen beliebigen Regenten zu ernennen. Der Landtag könne dein Fürsten nur bas Recht einrüliiiien, den »äckstberechtiglen Ägnale» zum Regenten zu ernenne». Gra» Fer dinand zur Llppe-Biesterield Wcihenseld und Gral Ernst zur Lipvc- Piestcrscld haben dem Landtage Proteste gegen die RcgcnlschastS- vorlagc zugehen lassen. Kvniasberg. Im Scebade Kranz wurde durch eine Zlurin- siuth die Ufer Promenade fortgerissen, auch wurden viele Billen infolge eines Unwetters beschädigt. Der Schaden beträgt viele tausend Mark. Pari s. Ter „TcmpS" befürwortet in einem Artikel über die Mc. K»iley-Bill eine curopäiiche Zoll-Union und meint, wenn eine solche, sei es auch nnler vielen Vorbehalten, zu Stande käme, Io dätte die Bill in dieser Hinsicht wenigstens einen heilsamen Ein fluß auf Europa anSaeübt. !»«>v-N ort. -> Oktober. Waareubcricht. Baumwolle m New pork io-!.. bo> in NeiwOrieans >o. Natt. Petroleum 7v"» Abel Teil ln New. simk 7.« G-. do. in Pbilodclvlna 7/.» G. Robe» Petroleum in Nem-Por! 7.2s. be. l-ip» iin« QirliUeow» oer November 80. Stella. Sclnnnii ioeo S.42. bo. lRvbc n. BroiberSi s.so. Nintcr >'»>, r»üu>»e >ius,»v»>in», b-/>. Mais «Ren» Nov. 8«'/.. Rotber Winlenveiam loco i04'/>. Kollee iknir Uw-> 20-/«. Mcbi 3 D. es, C. WeNeibeirackl lwi. iinvler ver iiloveniber »om. Wenen Ver Oktober iE» ver November — ver Dezember lEi». ver Mai los. »aller Nw >> 7. !»» „ni>„Liy ver November I7.K7. ver Januar 16.48. PrctSsnchen von Borjwbluinden. „Joseph und feine Brüder" Billig und schlecht. „Dresdner Presse". Tagesgeschichte. Modcnbrtcs. Briefkasten. Montag, 6. October. Ocrtltches unv Sächsisches. — Am Freitag Morgen verstarb bicr, in seiner Wohnung Baubnerstrabe 6, Herr Rudolf Angn't von E'i» siedel-Gnand stein . Oberttleutnant v. d. A., Ritter rc. Er ist einer der Net testen des weitvcrbreOeten Adclsgeichlcchles von Einsiedel. Ter Verstorbene wurde 1817 in Dresden geboren und trat als Porteevee- junker im Alter von 19 Jahren beim !i. Infanterie-Regiment Prinz Georg in Zwickau in die sächsische Amiee ein. Er gehvrle »iS M Juti I8t>8. demnach über 03 Jahre lang derselben an. 1807 war er Eommandcur des Laiidwehrbataillons des 'Bezirks Dresden. Die Bestallung eisalgt nicht in der Erbarmst in Gnaiidilem, son dern in der Famillenbcgrävnikstätte auf dem alten Friedhöfe in Reustadt heule Bvimiltag II Uhr. — Eine gute Eonmaasunterhaltung für die Tausende von Spasiergänger, aber ein hartes Stück Arbeit für die betroffenen Schisser bot sich aestem rwiichen der Angustus- und Albertbriicke, indem sich vor dem 3. und 4. Pfeiler der elfteren eine ungewöhn lich große Zille geleat hatte. Mittelst Sellen war es qclnnacn, dieselbe vor einem Anprall an die Pfeiler zu bewahren, aber bis zum späten Nachmittag war es nicht möglich, das Fahrzeug wieder flott zn machen. Wie uns mitgethcilt wurde, soll dem Lootsen keine Schuld beiznmessen sei». — Ter letzten in Dresden slattgcinndcncn, von den Gebrüdern Damm veranstalteten Luftschifffahrt am gestrigen Sonn tan wohn len wiederum viele Tausende Personen alsZuichaiier im Waldschlößchen- park und auf den Elbwiesen bei. Reben anderen dislinguirtcn Herren, Lsinteren rc. hatte sich auch Se. Excellenz Staatsminister v Romtz-Wallwitz nebst Gemahlin und Kindern eingcsnndeii. 10 Minnlcn vor dem Ausstieg des mit 550 Knvikmlr. Gas gefüllten Ricienballons winde bekannt gegeben, daß dem Inhaber des Cou pons Nr. 474 Gelegenheit geboten sei. an der interessanten Fahrt in die höhere» Rcaionen theilznnehmen. Es meldete sich sofort in der Person des Mechanikers Hermann Aarta ans Dresden ein iuiiger Mann, der auch nicht zn bewegen war, zn Gunsten eines Journalisten, bcz. des jüngst bei einer Landung des Ballons in der Gegend von Wolmsdvrf wacker bethciligt iieweienen Herrn KlempncrineisterS Mißbnch ans Dresden an der Luftrcise zn ver zichte». Punkt V»6 Ubr nahm der Luftschiffer Adolph Löbde mit seinem Fahrgasle in dem Gondcikorbe Platz und eine Minute später gab der kühne Aeronaut das Zeichen „Los!" Unter de» Hochrufen des Publikums und einem Musiktnsch hob sich mit mäßiger Schnelligkeit der imposante Ballon und folgte dann nach Osten der herrschenden Windrichtung. Die sreundlichen Grüße der beiden Insassen blieben den Zuschauern fast bis zn dem Augen blick wahrnehmbar, als der Luftballon dem Gesichtskreise entschwand. Nach einer reichlich '/rstündiacn Luftfahrt, wobei man eine Höhe von über -'000 Meter erreicht und inzwischen einen vergedlichen LandunaSvcrinch nniernommen hatte, landeten die beiden Herren unter Mithilfe niedrerer Landleute om Runde des Wcißiaer Waldes und kurz nach Hr9 Uhr Abends tralen sic mittelst Geschirres wohl behalten wieder auf dem Waldschlößchen ein. — Tie am Sonnabend vom Krmologiicben Verein zu Dresden unter dem Pcolcktnrate des Vereins zur Züchtung deutscher Vor stehhunde aus Brockivitzer Revier veranstaltete Preissnche für G c b ra 1, chs b un d e, an die erslinnlig große und vielseitige Aus gaben herantraten, hat ans das Glänzendste dcir Beweis erbracht, gleich die für 20. September geplante Suche wegen Abhaltung der Kommission verschoben worden war, so hätten sich doch gestern 400 Mitglieder des Vereins mit zahlreichen Ebrenaästen, darunter vielen Schützen- und Jägerosfi,irren, zu dem interessante», in allen Theilen niuiterhcist verlaufenen WaidmannSwerk cingcsnnden. Die Ausdauer, mit der die Beiheiligten von trüb 7 bis Abend V--7 Uhr fast ohne Paule tbätig waren, ehe die Freuden der Jagdtasel winkten, beweist, daß cs den Herren Ernst mit ihrer Aufgabe war. In Eosnng. wohin das »»»rtcre Jägcrvötkchcn vom Leipziger Bahn hof aus cinfäcbmchen war. standen große Leiterwagen und andere Fahrzeuge bereit, um Jäger und Hunde. sowie die gela denen Zuschauer nach kurzer Fahrt auf Dresdner Chaussee an den Bestimmungsort zu führen. Herr Konsul Harlan hatte das 1600 Acker große gepachtete Revier in Brockwitz zur Verfügung gestellt und mit angrenzenden, von anderen betheiligten Herren überlassenen Flurtheilen, in Sonderheit Weinhöhlaer Gebiet, bot sich eine Ge- sammtfläche von 3000 Ackern. Bald waren Jäger und Hunde für die 2 Suchen vcrtheilt Die erste Suche, offen für Hunde der drei deutsche» Vorslehhunderasscn. welche den gütigen revidirten Nassc- reichcn entsvrechcn, leiteten als Preisrichter die Herren Kammerherr Baron v. AloenSlebeir. Prcmicrlentnont v. Mrnckwitz, Dresden, Baron Adalbert v. Rauch. Frankfurt a, O. Major v. Sametzki- Rathstock und Oberförster v. Zchmen. In der zwecken Suche, offen Forstmeister Dost-Dresden. Premicrlcuinant Schlotfrld-Hannover. Gras Luckiicr-Pcnnrich und Architekt Schmidt-Dresden al» Preis richter. Beide Suchen waren uns Hühner und Hasen gerichtet. Wahrend die zweite sich nach der Elbe zuzog, erstreckte sich die erste ' c hinweg in der Richtung nach Weinböhla. In über die Bahnkörper hinweg in der Richtung nach Weinböhla. der erste» Suche tralen Harraß-Hopemade des Herrn Eommerzien- ralhs Nanniann-Drcede», der ln diciem Jahre bereits 7 hohe Preise gewönne», brauner Hunding des Preniierlenlnaiit Lchlotfeld, stichel haarig. Rinv des NitteignkShesitzcrs Ritzsche-Reiiihardtsgrinima, kurz haarig, Diva des Boumeistcrs Kiichlmg-DieSdeii: in der zweiten Suche Harraß des Plantageiibcsiners Strnve Lberlößnitz, braun kurzhaarig, Hcktvr des Herrn Sackmaiin-Oherlößnitz, hrannaetigert. Noll des Kaufmann Leichsennng-Dresden, brainigetigert, Nero des Kaufmanns Otto Fiichcr-Tresde», braunaetigert, und Treff des Rittergutsbesitzers Winkler aus Wurgwitz, sämmtiich von tüchtigen Schützen gcsnhrt, in Eo»c»rrcnz. Die erste Suche, der sich die mefflcn Jäger und Znschanec nnichlosscn, führte in buntem Wechsel — der Trotz marichiile 20 Schrill hinter den Preisrichtern — über Sturzacker, Kohl-, Kraut-, Kartoffel-, Rübeniclder, Wiesen, Wald, Lnvinen. Die Zahl der Haien, Kaninchen und Hübner, die zur «trecke gebracht wurden, blieb dinier den Erwartungen zurück, da einmal der scharst Wind für de» Jäger ungünstig stand, zum andern kurz zuvor 500 Hühner nur dem Revier abgeschosscn worden waren. Nichts desto weniger ward manches Stück erlegt und von den Hunden apvorlirt. lieber dc>8 „W>e" führst» die Herren Preis richter die strengste Controle, um Abends beim Mahle die Resul tate mittheilen zu können. Gegen 1l Uhr vereinigten sich die beiden Suchen und nnnmehr bot sich eine Reibe der intercssan- lestcn, Fachleute wie Laien in gleicher Weile bclebrenden Bilder. E» galt in zeigen, was ein denischer Jagdhund zn leisten vermag, und das ist nicht wenig. Bald mußten die Hunde das vom Jäger geschossene, aber liegen gelassene Wild apvortiren, bald das an- geschpssene Wnd aussnchcn, oder dem vom Jäger geichlevpstn Hasen iiacvgehe» u. A. m, Zii einem spannenden Schauspiel gestaltest sich die Suche auf 2 «tnck tadieS Damwild. Tie Prüinna be stand darin, daß die.Hunde das Wild aussnchlen und durch Bellen zu erlcmien gaben, daß sie cs gefunden hatten. Dieses schwere Eipernnent. man nennt es „todt verbellen" gelang meist vortreff lich : 3 Hunde fanden daS Wild, einer schlepvte das 40 Pid. schwere Wild selbst herbei und zweie — allgemeine Heiterkeit — avportirten Katzen. Hiera» schloß sich drc Scbweißsnche auf 2 Moritzbiirgcr Frischlinge. Tie Tlnere waren in Kisten an den Be stimmungsort gebracht worden. Ter ei c Fall gelang vorzüglich. Hunding hob, setzte und stellte das Thier äußerst gewandt und Pcemierieiitiiant v. Mincknntz schaß cS und sing es ab. 'Nunmehr bot sich für die Zuschauer Gelegenheit, thätig cinjilgreifen. Nebel 100 Treiber von einer Auswahl, wie sie wohl noch kein Revier gesehen, vereinigten sich unter Anstellung von Jorstbeamte» zu einer großen Treibjagd ans Hasen ie. Hierbei kam's zu urkomischen Scene». Doch der Zweck ward erreicht. Ohne Unfall Wardeine große Anzahl Hasen und Kaninchen erlegt und an der Beule experimcittirten wiederum das nncrinüdlrchcHuiidevolk. Von den vielen wnteren Pur inngsarbcitcn seien noch die Wasserarbeit und die Jagd an'Raub reng genannt. Bei crstercr mußten l5 ans Eellc verschriebene Enten und Krikcii im Teiche zn Weinböhla ihr Leben lasse». Lebend wurden die Tlnere in daS Waffer gelassen und alsdann vor aider »ach dem Schuß apporlirt. Hierbei ereignete es sich, daß ein sonst nnler Hund drc vor ihm flüchtende Ente lausen ließ und eiiirn mächtigen Knüttel an das Land brachte. Hier wollte das Hallob kein Ende nehmen, zumal in demstlben Augenblicke ein un ruhig gewordener Ravvc durchging und den vor ihm flehende» Frnhslückswageii mit seinem Inhalt innwari. Bei der J,rgd auf Raubzeug mußte eine größere Anzahl Katzen ihr Leben dem Dienste der Wisscnichaft opiern und auch einem ans dem Geschlecht derer von Rcinecke ward da« tödtliche Blei. Gegen '/-'5 Ubr waren die Suchen zu Ende, in dessen Verlauf die Hunde ihre große Vielstilia- keit glänzend bestanden batst». ',--7 Uhr Abends traf die Jagdgesell schaft, nachdem sie kurze Zert in Eoswig gerastet, in Köhschenbrada ein, woselbst im Bahnhofsrestanrant das vorzüglich hergerichtcte Jagdmahl eingenommen wmde. Trotz der Anstrengungen des Tages fehlte es nicht an »Hinteren Triickivrüchen. Herr Baron Freiherr v. Wunsch, der erste verdient,! Vorsitzende, seit dessen N ginie der Verein einen bedeutenden Ansschwung gewonnen, leerte das erste Glas nach begeisternder 'Ansprache auf Se. Majestät den König als obersten Waidinann. Nachdem vollzog der zweite Vor sitzende, Baron v. Zebnien, die Pceisverthcilnng und stierte die Sieger. Den ersten Preis in der erste» Suche erhielt Hunding l200 Mk. und ein silberner Becher), den zweiten: Harras-Hopen- rade (lOO Mk ), der dritte Preis (sitberne Medaille) ward nicht ans- gcgcben. Der erste Preis in der zweiten Luche ward nicht ans- gcgeben, der zweite ward Nero und der dritte Harras des Herrn E. Strilvc-Oberlößnitz zuerkanick. Herr Baron Ranch-Fiankfnrt 0.0. Mitglied der Testgiricnkommission. gab sodann ein ehrendes Ge- samnitrci'ume der Prüfung, Herr Baron Alten dankte Herrn Eoninl Harlan für die Uelstrlassuug des Reviers, feierte die Gäste und trank ans daS Wohl Derer, die irgend welche Art von Interesse bethätigt hätten. Ter Tnnksprnch de» Herrn Baumeisters Küchling galt den Preisrichtern. Nachdem Herr Gral Luckner ein Hoch ans den Vor stand und Herr Maior v. Sametzki auf den Kpnolog. Verein aus- gebracht hatte, trank Herr Connnerzienratb Naumann aus den Fort schritt in der deutschen Hundezucht, in Sonderheit des verdienst» ZnchlerS, Major v. Sanietzki-Raihitock gedenkend, und Herr Baron Freiherr V.Wunsch anl das „treueste Mitglied". Herrn Eoiniiicrzieiiratb Naumann. Laut scholl bis zn später Stunde die Freude über das Gelinge» des Tages. Ter arlistiiche Leiter der bekannten Fach schrift „Der Waidinann" batte mehrfache Bilder nnd Zeichnungen aus dem Thierleven angesertigt. — Ueber das Thema „Billig und schleckt" schreibt ein Amerikaner der „M. Zig.": Das Hauptbestrcbcii unserer Zeit in Industrie und Handel, iowohl im Großen wie im Kleine», ist: viel für wenig Geld zu liestm. Ein Theil des niedrigen Preises der Artikel findet seine Ursache im Großvetcieb, in der verbesserst» ArbeitStheilnng. in der Arbeit sparender Maschinen ». s. w., aber der weirouS grüßte Theil ist dadurch verursacht, daß man schlechte Fabrikate liestrt, deren Anssehen den besseren bis zur Täuschung ätmlich ist. Unsere Großväter trugen ihren Rock viele Jahre lang, nicht etwa, weil sie eS besser als wir verstanden, auf die Kleider Acht zn haben, sondern weil der Stoff danerhastcr war und die Nähte fester und mit besserem Zwirn genäht waren. Es ist kein Märchen, wenn auch für die Kinder nniercr Zeit fast völlig nnvcr- sländlich, wenn wir hören, daß die Großmutter ihr Bianlklcid auf die Tochter vererbte, diese es wenden ließ n»d schließljch noch ihren Kindem Röckchcn daraus machst. Wir lachen über diese Einfach heit und Bedürsmßlosigkeit der alten Zelt und schätzen uns glück lich, es um so viel besser zu haben. Namentlich scheu wir den grüßten Triumph in dem niedrigen Preist der Stoffe im Vergleich gegen früher. Aber sind sie denn auch wirklich billiger? Diese Gingans. Loaiis, Satins, CballieS u. s. w. sind stannenSwcrth billige Stoffe, aber ein Jraiienklcid aus denselben hält kaum einige Monate: und rechnet eine Hausfrau rnsammcn, wieviel sie im Jahr für dieses schlissige Gewebe. daS schon nach kurzer Bcinitzung alt und fadenscheinig ist, aiisgegcbcn, so hätte sic dafür sicher ein gutes Kleid aus solidem, dauerhaftem Kleid ' toss bekomme». Aber ein ein ganzes Jalrr lang tragen, paßt eben auch nicht mehr in unsere Zeit. Tie Flüchtigkeit der Herstellung unserer Gewebe bat auch eine Flüchtigkeit der Anschauungen erzeugt. MonsslinS sind auch gegen früher spottbillig, und solide Leinwand für Hemden zn veuvendcn. fallt kaum mehr Jemand ein. Ein Dutzend Hemden reichte früher einmal für ein ganzes Leben hin, jetzt kaum mehr für ei» Jahr. Es werden Hemden in den Handel gebcackt, die >ast billiger sind als eine gute Cigarre, aber der Arbeiter, der sie kaust, hat auch dafür vom ersten Tage an einen Fetzen am Leibe. Eine gleiche Plage haben die Frauen, welche billig cinkauscn wollen, mit ihrer Unterwäsche Die verlockenden Anzeigen der znoßcn Ellciiwaareiigeichätte verführen die Frauen zum Besuche. Sie gehen hin, kaufen, freuen sich der Ersparnisse, die sie bei dem Handel gemacht, aber nur kurze Zeit, bis sie nämlich riniehen, daß sie eigentlich ungeheuer theuer eingckaust haben, weil die Maaren schon nach kurzem Gebrauche zu Grunde gingen. Manche sehen eS auch dann »och nicht ein. Aehnlich geht cs mit den Schuhen, nnd man macht jetzt sogar Sohlen ans Pappe, die man mir einer Masse übersticicht, welche die Farbe von Leder hat. weil sie ans gcilamvstem Leder heraestcllt ist. Alles sieht so schon ans und die Preise sind veriührerisch niedrig. Und um es auch dem,,Unbemit telten" möalich zu machen, sich so elegant zu tragen wie der Be mittelte, erfindet man Stoffe, welche den theuren, echten Waarcn zum Täuschen ähnlich sehen, darunstc Surrogate für Seide, Sam met. Plüsch, ja selbst für Pelze. Das ist aber genau so eine Fälschung wlc die immer mehr in Schwung kommenden Fälschun gen von Milch. Wein, Mehl, Butter und andeien Lebensmitteln. Ich laS kürzlich eine Anzeige in einer Berliner Zeitung, daß in Rotterdam cm Mann eine Flüssigkeit verkauft, mittelst welcher man dem Tabak den Geschmack und Geruch von echtem Havanna- tabak geben kann Wie »i>t diesem Tabak, so geht cs durch alle Artikel, nnd man möchte sagen, man bekommt beute überhaupt nnrmehr bei Allem, was man kauft, den Geruch der Echtheit, nicht aber diese selbst. Aber warum ist das in? Können wir denn gute, dauerhcsite Artikel nicht mehr kaufen ? O ja. denn am Ende kommen sie ja viel billiger, als die billige». Die Nachträge nach billigen Artikeln ist einfach deshalb da, weil Jeder bei derartigen Einläufen zn waren glaubt: aber würden die Frauen — nnd übrigens auch die Männer — das Sparen wirklich verstehen und dabei etwas weitsichilgcr sein, als sic jetzt sind, dann würden sie lieber mehr zahlen, uni etwas Dauerhaftes zu erhalten. Hört die Nachfrage auf, dann bürt auch das Fabriciren von allzu billigen Artikeln aus, und die Fabrikanten werden wieder mehr solidere Waare erzeugen müssen, die jetzt immer seltener wird. Die Sucht nach Glanz und Schimmer streckt sich auch auf Juwelen und Geschmeide ans. Jeder Handwerker nnd Tagelöhner muß heute seine goldene Uhr kette nnd seine goldene» Ringe haben, wenn er mit seinem Mäd chen ansgeht. Diese Uhckctteii, über die ein Hauch von echtem Golde lagert, sind sehr billig zu haben, aber nach kurzer Zeit wetzt sich die dünne Schicht von Gold durch das Tragen ab. nnd dann sicht man erst, daß man das Geld Io gut wie zum Fenster hinaus- gcworfen hat: doch nein, nicht ganz, denn der Preis, den inan für eine falsche goldene Ubrkctte hingicbt, ist für den Schein bezahlt worden, mit dem wir Andere zu blenden suchten. Der Schein sviclt eine große Nolle in unserer Zeit, unser ganzes öffentliches Leben ist darauf gegründet, und dabei bezahlen wir ihn lhencr, sehr theuer. Wir bezahlen ihn mit unicier Wahrheitsliebe und dem Sinn für gesunde Emsachheit, welche unsere Vorfahren schmückten — Tic obere» GesellickattSränmc von Hirschoff's Restaurant, gr. Brüdergasse, boten ani Sonnabend einer Anzahl von Äeicinen Unterkunft. So hielt die studentische Verbindung Al ran in unter Betheilignng ihrer alten Herren den in den Michaclisstrien übliche Festkommers ab. Ebenso fand dort die Hauvlveriamm- lung des Vereins Dresdner Presse statt, die ganz besonders zahlreich besucht war. Der 4. Vorstand, Dr. Äiercli, erstattete den Bericht über das 6. Geschäftsjahr des Vereins- Auch in diesem wnrde cs dem Verein ermöglicht, die Altersversorgung ieiner Mit glieder um ein gutes Stück zu fördern. Außer dem reichen Ertrage eines Gastspieles des König!, preuß. Hosschauspiclers Matkowskn am Residenztheaicr ist dem Verein von Herrn Commiisionsrath Reichardt, anläßlich dessen 50jährigen Berussjubilänms die namhafte Summe von 2002 Mk. zugcslosscn. Dicie und die vom Verein ans eigenen Britlägcn gesammelten Mittet sind bei der König!. Alicrsrenten- bank lLandhaus) cingezahlt und zum Einkauf seiner Mitglieder lvvm 55. Lebensjahre an) verwendet worden. Bereits im lctzstn Jahre erhielten aus diese Weise 7 der ältesten Vcreinsmitglieder Jabresrcntcn. die zwar bescheiden sind, aber doch eine kleine Unter stützung u» Älter gewähren; 4 weitere Mitglieder treten von jetzt ab in den Genuß solcher Rentenbezüge. Diese Alters-Versicherung eignet sich vielleicht auch für andere Vereine. Auch die Unter- stütznngskasse des- Vereins Dresdner Presse und das vom Oberst v. Mccchcimb gestiftete Rettungsboot (eine DarlehnSkasse) hat in vielen Fällen von Bedrängniß segensreich gewirkt. Tic Versamm lung wählte, säst in alle» Fällen mit Einstimmigkeit, ihren früheren Voritlind wieder: Tr. Biere« als 4., Baron v. Witzlebcn, Heraus geber der internationalen Heeres- und Flvttcnrevue, als 2. Vor stand, Herrn Redakteur des „Lcipz. Lagcbl." E. Hesse, alß Schatz meister, den Fenilletonisten der „Drcsdn. Nachr.", Starcke, als Schiittsübrer, sowie als Beisitzer Herrn Thcnins, Chefredakteur des „Tresdn. Anz.", Tr. Winter, Redakteur des „Mcißn. Tgbl." und den Kunslichriflstrller Seemann. 'Auch ein Ehrengericht wnrde erwählt nnd zwar bestehend ans dem 4. Varsitzcnden, ioww de» Herren Oberst v Mccrhcmib, Hosrath Pcschcl nnd den Schriftstellern v Pntlkamer, Herrn. Starcke, Oskar Köhler, Dr. Uhleiiiann-Eltz. Bnino Scholz. Dem Schatzmeister Heise, der seinen Kassenbericht abstatterc, wurde ans Antrag des Rechnungsprüfers Schulz Ent last »g erlhcilt. Nach der «itznng fand rin gemeinsames Abend essen statt, das durch manchen Trinkspruch und Vortrag gewürzt wnrde und das, so einfach es war, von der Kochkunst des Herrn Hirschoff ein rühmliches Zcugniß ablcgte. — Jeder zur Entlassnng kommende Soldat muß vor der Entlassung über Anmeldung von Versorgungs-Ansprüchen be lehrt und cv. daraufhin ärztlich untersucht werden. Trotzdem aber hat derselbe daS Recht, innerhalb 6 Monaldi, vom Tuge der Ent lassung an gerechnet, auf Grund einer während der aktiven Dienst zeit (Uednngcn inbegriffen) erlittenen Dicnsthcschüdignng bei dem Bczirksieldwebel etwaige Verlorgnngsnusprüche cmznmeldcn. Der Beziiksfcldwebcl bat über den erhobenen Anspruch in icdcni Falle ein Protokoll ausznnehmen. Etwaige Beweisstücke sind mit zur Stelle zn bringen, alle späteren Gesuche um Gewährung von Jn- validcn-Bcncfszien sind als verspätet angcbrncht grundsätzlich abzuweffen. — Heute begeht der Musikdirektor Heinrich Lange, Breitc- straße Ui. mit seiner Gattin das goldene Ehejubiläum. Der Jubilar ward 1837 in seiner Gebnrtsstadt Freibrrg unter Anacker's Direktion Bcrghoboist. Von 4854—58 war er Stadtmusikdirektor in Ordern» Zsnnd'r «SA KinSermilch. LL Sres-ncr Molkerei Gebr. Pfund, Vautznerßr. 41 >42.
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