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Dresdner Nachrichten : 24.08.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189008241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-08
- Tag1890-08-24
- Monat1890-08
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.08.1890
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«zatilmi, durch Brielmamn oder Polieiuzalmin, Sri. «Pikuadk ki>,,c1u»dler Lchuit- ßgike keine Beilnndnaileit. ilutündiaunac» »edmen iammiuch, oamtiaue Äcimuieiiinalllellei, au. Üeruwrcchucll« Nr. rr. 3K. Jahrgang, «ufl. 48,500 Stück. krsl »listen zzpatl» unä krsnco. Dresden, 1890. o»rl ri»vl, Vr«-cl«», ^VallstrLs«« 12. i^.Lodai». Vtv«Ion»»i»i», lloklisk. Ltablirt L8SS. vestor IHlWb«<i«IIiUI8tNkIl 8 Hvrn«t«InüII»vlL E »»1« vd«r ri»vdt trookn.nck, »tcd« Illsd.llL. dlumult: Sll«rl«a»te. 10, -tin»IIsn»te. IS, ? r«Io!l»il»lHtr. 40. kl«u»t.: Kslarlotistr. s8au1r NSrUtr). v«««««Kex > ?««««>»»«««> Vurniuekv, sovl« Islcbto ^oininv^lotr« HU Ilarron-Fnrst--t>n ompüoblt A in doston tjualitLton ru billigsten Kreisen HV1II». 8«I»< lt« I»si». Ä. 'S I'Lliri'LLer als bestes Kabrilcat aneiic-mat. d'»>,rill! ^nnv«8tl'. 23—2Ü (Ximvllkol). kvrä. kvrlLvd Mavdk. ^Ve'MLnälMA mit?rodierLtudsn. Itoli« I»I vi»IiÄ« n >»«I« 4ret. toOiviUir tui iilii«- IVntui ««-Ino. 4 M«rttL8ll'»V8V 4 (k'vri^proellditvHv 321). Nr. 23«. Hoinachrichien, Rationalseier am 2. September, Schulentlassung,! GerictziSvcihandlungen. TagcSgeschichte. Sonntcig, 24. August. ycnmm-rtlIL« Nidation Nk PvltttscheS o». »«Uivierev >« Drrlde,. Die hohen Flrischprelse sind zu einem wtrNichen volkSwirth- schastlichen Nothstande geworden. Jeder Beitrag, der geeignet ist, die Ursachen der Fleilchtheuerung auizuhellen und Abhilfe zu schaffen, ist willkommen zu Heiken. So einfach, dab durch eine einzige Maßregel der Nothstand sich beseitigen ließe, liegt dir Sache leider nicht. Die Interessen, die hierbei in Frage kommen, sind mannigfache und kreuzen sich vielfach: daher widersprechen sich auch die Behauptungen der Betheiligten über die Gründe der Fleilchtheuerung. Die vlchziichtende Landwirthschast. die Vieh- bitndler und Fleischer schieben sich gegenseitig die Schuld zu. man macht die Vlehzölle und die Grenzsperre verantwortlich. In jeder dieser Anklage» steckt ein Stück Wahrheit: keiner der betreffs der Fleiscbnahrung des Volkes ln Frage kommenden Faktoren Ist an dem Nothstand ganz unbetbeiligt; waS aber die letztjährlge» Futter-Ernten für einen Einfluß aus Viehstand. Viehhaltung und Vichverkaus hatten, das hat man bisher ziemlich unbeachtet gelaffen und doch isi der Nntheil dieses Faktors an der Fleilchtheuerung eigentlich die Hauptsache. Der Direktor des Berliner städtischen Schlachlhofes, Oekonoiuierath Hausburg, hat vor Kurzem ein Urtheil abgegeben, das wir bereits auszugsweise mittheilten. Er mißt darin mit großer Einseitigkeit dem Zwischenhandel nicht die ge ringste Schuld an der Fleilchtheuerung bei. schiebt aber vornehmlich dem fehleihaften Betriebe der deutschen Lnndwirthschaft alle Schuld zu. Er wirft ihr vor. daß sie die alten bewährten Grundsätze deS landwlrthichastlichcn Betriebes aufgegeben habe, jetzt kaufmännisch wirlh'chaste und gleich den Fabrikanten den schncllwechielnden HandelSkonjunkturen folge. Um ihr Betriebskapital schneller um zusetzen, habe sic die Züchtung bewährter Lichslümme aufgegeben, decke ftiren Bedarf an Magervich durch Kauf, richte Mvlkereiwirth- schaftcu ein, verkaufe dieMilch als Butter und Käse und habe nunmehr keine Milch, um Kälber anszuzichen, die sie später als Zug- und Maitvchscn verkaufen können Belm Sinke» von Wvll- und Steigen von Bullerpieiicn schasse sie Schafe ab und Kühe an, neuerdings sorcirc sie den Getreidebau. An diesen Behauptungen ist manches Wahre, doch ist ein Vorwurf gegen die Landwirthschast daraus nicht abzuleitcii. Will man eS der Landwirthschast verdenken, möglichst Nutzen aus ihrem Betriebe zn ziehen? Wer tadelt einen Fabrikanten beStzalb, weil er. wenn ein Artikel nicht mehr geht, sich auf die Erzeugung eines anderen wirft? Gerade die Frei händler haben der Landwirthschast vorgehaltcn, sie stehe nicht ans der Höhe ihrer Aufgabe, sie arbeite viel zu kehr noch nach alter Väter Brauch, sie solle „rationeller" wirlhschuften; sie möge sich, wenn der Getreidebau nicht lohne, statt Konizölle zu verlangen, sich lieber ans den Anbau von Gemüse und Handclsgcwächsen werfen. Mit dem Stellen aus den kaufmännischen Boden ist es bei der Landwirthschast ein eigenes Ding. In ihr treten die Wirkungen veränderter Betriebsarten nicht von heute auf morgen rin. Die deutsche Landwirthlchaft hat die Zucht und Mast der Fleischthierc zurücktreten lassen gegen andere Betriebsarten, das ist leider wahr. Weshalb verminderte sie die Viehzucht ? Der Bauer hält seinen Viehbestand nicht bloß behufs Mästung, sondern auch um den nöthigcn Dünger zur Bestellung der Accker zu erhalten. Stalldünger braucht er aber letzt nicht mehr so viel, wie früher, da er sich bei künst lichen Düngemitteln pekuniär besser steht, zumal sie ihm weniger Gesinde und also wenigerArbeitSlöhne kosten. DaSMästen von Ochsen ist nicht mehr so rentabel, well der Stalldünger im Werthe einge- büßt hat und in einzelnen Landeslhcilen Stallknechte nicht In ausreichender Zahl zu beschaffe» sind. Hierzu kamen die schlechten Futter-Ernten. Die ärmeren Bauern verkaufen, wenn sie nicht genügende Futtermengen ernten, ihr Magewied: deshalb sind in schlechten Futtcrernle-Jahren die Viehmärkte und Schlacht- Höfe stark beschickt und die Fleischpreise nicht hoch. Umgekehrt, bei reichlicher Fullercrnte. halten die Bauern ihr Vieh im Stalle und ziehen es zur Zucht und Mast auf. DaS ist eine alte Erfahrung, die unter dem Freihandel wie unter den Schutzzöllen gemacht wird. Nun erfordert eS eine gewisse Zeit, um dir durch verminderte Vieh haltung geschaffenen Lücken wieder zu füllen. Vieh läßt sich nicht fabrikmäßig mit flinken Maschinen Herstellen, sondern muß den langiamen Naturprozeß der Züchtung, Auffütterung und Mästung durchmachcn. Jetzt aber ist alle Aussicht, daß die gemästeten Rinder in einiger Zelt auf den Markt kommen. Ein erhebliches und dauerndes Sinken der Rindviehpretse wird freilich erst ein- treten, wenn die Ncnzucht daS marktfähige Alter von 3 Jahren erreicht hat. Ein schneller Abschlagist aber beim Schweinefleisch infolge der Frühreife dcr Zuchtiäuen und der schnellen Marklrcife ihrer zahlreichen Sprößltngeschonzum Wmterzn erwarten. Zum Tbeil ist die Land- Wtrthschaft aber zur Vernachlässigung der Zucht und Mast von Fleischthicren durch die Gctreidezvlle selbst getrieben worden. Diese Zölle, in der wohlmeinendsten Absicht eingcführt, um die Landwirthschast nutzbringend zu machen, haben denn doch nach der anderen Seite hin die Landwirthschast benachtheiligt. Auch jene tandwirthschaftlichen Erzeugnisse, die vorzugsweise zur Vieh- fütternng dienten, als Kleie, Oelkuchen, MniS u. s. w.. wurden mit sehr h»bcn Zöllen belegt und damit wurde die Landwirthschast von der Viehzucht abgedrängt. Eine ganz ungewöhnliche Lich tung der Viehbestände ist eingelreten. ES wäre ernstlicher Untersuchung Werth, ob nicht gerade diese Zölle zu ermäßigen seien; sie nutzen nur einem kleinen Theile der Landwirthe, schädigen aber die Landwirthschast als Ganzes. Daß man die Vlehzölle gänzlich anfhebt, daran ist nicht zu denken. Sedermann wird zugeben, daß der Zoll etwas zur Erhöhung der Preise beiträgt, aber die gänzliche Beseitigung der Vlehzölle würde dir heimische Viehzucht ruiniren, das Vertrauen der Landwirthschast aus die Zukunft des VichgeschäitS heillos erschüttern und sie noch mehr aus das Forcircn des Getreidebaues HInlenkcn. Dann diktir- ten die Viehhändler noch mehr die Preise. Wohl aber empsichlt eS sich, die EingangSzöllc auf geschlachtetes Vieh, also Fleisch, ganz gehörig herabzusetzcn: damit gehe man vor, man öffne auch sonst, soweit eS irgend angelst, die Grenze für lebendes Vieh wieder. Tenn Fletschtbeuerung ist ein Nothstand. unter dem gerade Diejenigen am meisten leiden, die am meisten Anspruch auf staatlichen Schutz haben, dab die Hälfte des aiigesammeltcn Kapitals baar auSgewblt und Entschieden gehe man dem Zwischenhandel, der künstlich daS Fleisch verweilt verthenert, zu Leibe. Wäre eS nicht Ausgabe der großen Schlacht- — ... Hof-Verwaltungen, mit Beiscitcschicbung der Zwischenhändler die direkte Vtebbeschicknng der Schlachthöfe in Gang zu bringen ? ES ist kurzen Erbolnngsurlanb an. — Ueber die Steuer-Reformpläne ist im vreußischen Staalsministerinin eine vollständige Einigung erzielt worden. — Leutnant v. Tikdcmanii, der Begleiter deS Dr. Peters aus der deutschen Einin-Paichci-Expedition, ist in Marseille einge- trosscn und kommt morgen in Berlin an. — Während deS 10. deut schen BnudeSichießens betheiligten sich am Schietzen 3880 Schützen aktiv. Jnsgescmimt kamen 15,000 Prelle zur Verthciluna. — Am Moniag wird Bebel in einer hiesigen großen Versammlung über den Streit in der sozialdemokratischen Partei sprechen Berli n. Die Bischofs-Konferenz zu Fulda erklärte sich hin sichtlich der Sperrgelderfrage einstimmig für einen Ausgleich dahin, Ib BevölkcrungSziffer an die Diöcesan- . wird, die Zinsen der anderen Hälfte aber alliährli h nach vorauSgcgangener Vereinbarung zwischen Regierung n»d Episkopat zur Verwendung gelangen. Von der auSzubezahlen- den Hätste deS Kapitals sollen in erster Linie neue Kirchen, nament- „ob bi, kn ni.sknmm,-»! An s!6> js» in l'ch in der Diaspora, unterstützt, und die Emerltenhäuser ausge- ttaurtg, baß die Notztchlacbtcrelen so auskommen. An sich O ia sottet werden. Auch wird die Schaffung eine« besondere» Dispo« Pferdefleisch eine gesunde Nahrung, liniere Vorfahren, die allen, sistoiisfonds für unvorhergesehene Nothfälle und für Unterstützung Germanen, waren Pfcrdcflcischcffcr und die Nomadenvölkcr Asiens des Missionswesens geplant. Als Ort des deutschen Missionshauses essen noch heute mit Vorliebe Pferdefleisch. Aber der heulige st"—»usere afrikanischen Kolonien wurde in erster Linie Münster Kulturmensch greift zu dieser Nahrung nur nothgcdrungen: die Abneigung gegen Pferdefleisch wird namentlich dadurch hcrvorge- rufen, daß zur Schlachtung meist nur abgetriebene, altersschwache, schlechtgcnäbrte Pferde kommen, deren Fleisch geringeren Nährwerts- hat. Jedenfalls sollte» Gesetzgebung und Verwaltung der aus reichenden Ernährung des Volkes mittelst Fleisches dringendes In teresse znwenden. Nordamerika verdankt die reichliche Fleisch- uahrnng seiner arbeitenden Bevölkerung zum nicht geringen Theile seiner Kraft aus dem Weltmarkt. Schlcclstgenährtc Leute können nie DaS leisten, was gutgenährten möglich ist. Geradezu arbeiterfeindlich ist andererseits die Zollpolitik der Vereinigten Staaten. Sie beabsichtigt, dem Volke den Bezug billiger Indnstlicwnarcn und Bedarfsartikel erheblich zn vcrthenern, wobt gar ganz unmöglich zu machen. Diesem Zwecke dienen die beiden, den Namen Mc Kinlch tragenden Zollgesetze. Das eine derselben, die Erhöhung des Zolltarife?, untcrliegt noch der Be- rcsthnng im Senate zu Washington, das andere, das sogenannte Zl'llbcrivaltungsgksktz, ist am 1. August bereits in Kraft getreten. Man sollte eS richtiger Zollecschwernngkgeseh nennen. Ein ganz neues Verfahren tritt bei der Einfuhr an Waarcn in die Ver einigten Stanlen in Kraft. Um eine gleichmäßige Ausführung zu erzielen, habe» vorige Woche die amerikanischen Generalkonsuln Europas und Beamte des Schatzamtes in Paris getagt, sie setzen jetzt in Frankfurt n. M. die Bcrathungen sort. Anfänglich hieß e?. diele Versammlung wolle Milderungen bei der Zollcinfnhr Vorschlägen West entfernt davon. Mit Entrüstung erklärten sich die ameriknnllchcn Konsuln gegen die ihnen untergeschobene Ab sicht, daS neue Zollgesch zu erleichtern. Woraus läuft cs hinaus? Tic Verzollung geschieht i» Amerika je nach dein Werthe der ein- geführten Waarcn unter Abilunmg nach bestimmten Wcrtlstlasscn. Da die Zölle jetzt schon sehr hoch waren, holst» sich die europäischen Fabrikanten dadurch, daß sie ihre Wnaren mmdciwerthsgcr, als sie sind, dcklarlrtcn. Jetzt fuhrt nun Amerika ein höchst sinnreiches Verfahren ein, um den ganzen, vollen Werth der einznfübrcndcn Waaren zu ermitteln Dagegen wäre nichts zu sagen, wenn daS Verfahren die geringste Bürgschaft für die Richtigkeit und Un parteilichkeit der Handhabung böte Das ist aber nicht der Fall. Der Willkür der jederzeit absetzbaren Zollbeamten, Nbschätzer und bergt, ist voller Spielraum gegeben: die europäischen Fabrikanten sind ihnen auf Gnade oder Ungnade preiögcsrben. Schwere Gcld- und Freiheitsstrafen sind den Jmpo,teuren drüben bei den geringsten Verstößen cmgedrvht. Sie dürfen sich nicht einmal vcrthcidigen, sondern werden ohne Gehör verurtheilt. Stoch mehr! Tie Vereinigten Staaten unterhalten in Europa eine Anzahl von Geheimagenten, um die Fabri kationsgeheimnisse, Herstellungskosten und den Werth der Erzeugnisse auSzukundlchaften. ES sind dies meist bankerotte Fabrikanten und stellenlose Techniker. Sie werden sehr hänsig die Ankläger der europäischen Fabrikanten sein. Bei solcher Behandlung wich eS schon letzt schwer sein, nach Amerika auSznführen: wie ober, wenn daS 2. Mc Kinleh'sche Gesetz, der maßlos erhöhte Zolltarif, in Kraft tritt? Ist Europa hiergegen ganz wehrlos? Keruschreib- nnd Krnrsprech-Verichte vom 23 August Berlin. Der Kaiser bat sich heute von Kronstadt an? an Bord der kaiserlichen ?)ackt .Hvhcnzvllcrn" nach Memel eingcichifft. Seme A»k»nit in Potsdam wird am 29. BvlinittnaS erwartet. Am 2. Sei'tcml»er begiebt sich der Kaiser nach Paicwalk zur Tbeil- nnhiiie an den GardekorvS-Maiivvern. — Der Kaiser von Oester- leicv trifft zur Thciliiahme an den Manöver» am 19 Sept. im Maliöverleriain ein. Er ist begleitet von dem Generciladjiitanten Frldmarschall-Lcntnanl Graf Paar und Gencralniajor v, BvlsraS, v,m Fkld,eiigmeistcr Freche,rn v. Reck, dem persönlichen Adjutan ten Hauptniaiin Frhrn. v. Weber, dem Obersten Ptercr, dem Gra fen Schnffgvtich und dem StcmtSrath p. Braun. Zum Ehrendienst beim Kaiser von Oesterreich sind während der Dauer scineS Aufent halts kvininandirt: General Frhr. v Meerschcidt-tzülleiem. Gcneral- mujor Graf v. Aedcll »nd Oberstleutnant v. Deines. AnsniigS des Sommer war ein Besuch deS Lasters in Ungarn in Erwägung gekommen, ist aber aufgegeben worden. Wenn der Kaiser im Herbst nach Oesterreich gebt, so geht er nnr alö Jagdgast deS Kaisers Franz Joseph. Mitte Oktober wud der Kaiser einer Jagd-Einladuno deS Prinzrcgenten von Brnnnlchweia nach Schloß Blankenburg folgen. — Der Zar verlieb dem Reichskanzler v. Caprivi den St. Andreas- Orden, Kaiser Wilhelm dem ihm attachkrten Generalmajor Grafen v. Golenitschew-Kiilusoff den Kronen-Orden 1. Klaffe mit Brillan ten. — Der Kaiser hat z»m Besten des im koniniendcn Winter zu eröffnenden deutschen Katscr-Friedrich-Krankenhauies in San Remo 1000 Mk. gespendet. Berlin. In wissenschaftlichen Kreisen wird die Errichtung einer zoologischen Elation ans Helgoland, entsprechend der in Nea pel, angeregt. — Finanzmtnister Dr. Miguel tritt demnächst einen Wests, in Betracht gezogen. Berlin. Der Geh. LegationSrath Kahser hat an Dr. PeterS folgendes Telegramm gesandt: .NanicnS der Kolonial-Abthciluna des Auswärtigen Amtes begrüße ich Sie nach Ihrer ersten Rast aus vaterländischem Boden nnt dem Wunsche, daß Ihre reiche Er fahrung der Ostasiikanstchen Gesellschaft und dem Gesammtbesitze Deutschlands in Ostafrika zu Gute komme. Sie bald zu sehen, würde mir außerordentlich erfreulich sein." Kiel. Das österreichische Flaggschiff Kronprinz Erzherzog Rudolf" havarirlc im Belt und trifft heute hier zum Docken ein. N ü rm berg. Beim Festbanket zu Ehren Dr. PeterS' bemerkte dieser, er sei schmerzlich berührt vom deutsch-englischen Abkommen, aber der Kaiser und die centrale Gewalt wissen, war dem Reiche fromme. Emin habe ib» beauftragt, dem deutschen Volke und ins besondere der Stadt Nürnberg für die Anregung der Emin-Expe« dition zu danken. Stanley habe Emin erklärt, er sei von England beauitragt, Wadelai zu räumen, wenn nöthig mit Gewalt. Emin aber habe den Weißen keine Gewalt entgegensetzen können noch wollen. Zaro. Tic außerordentliche Hitze dauert fort. Weitere tödt- lich verlaufene Fälle von Sonnenstich sind vorgckommen. — Am Belledilgebirge im kroatischen Karst fand ein ausgedehnter Wald- und Wiesenbrand statt. Paris. Bei Rovan hat ein Zusammenstoß zweier Eisenbahn züge stattgcsiinden, wobei mehrere Peisonen verwundet wurden. — Ein französisches und ein englisches Schiff kollidirten bei St. Nazaire: daS englische Schiff erhielt einen Leck. — Der Gcneral- rath dcS Nord-Departements gab dem Wunsche Ausdruck auf Ein führung einer Militärtaxe für in Frankreich ansässige Ausländer und für solche Ausländer, die im AuSIande wohnen, aber in Frank reich beschäftigt sind. Paris. Die russisch-französische Bank ist um Konzession der Sabarn>Babn nach dem Projekt Philibert-Rollands einaekommcn. — Die Verwaltung der Kolonien ist dabei, die Forschungs-Expeditio nen nach dem Aequatorial-Alrika, die bereits am 5. Sept. abgehen sollen, cmSziirüstcii. — Im Generalratb deS Departement? Alliers kam eS gleichfalls zu einer stürmischen Scene. Gcneralrath Cballc- tan nannte gelegentlich der Bcratl-ung über eine Eisenbahn den Gcneralrath Level einen Dieb. Dieser antwortete mit einer kräfti gen Ohrfeige. Schließlich wurde Ehalleton trotz wüthendcr Gegen wehr hinauSgcmorsc». Bern. Ein Ingenieur in Biel suchte die Konzession für den Vau einer Eisenbahn ans den Gorncrarat und das Matterborn nach. Peterhos. Reichskanzlei v. Caprivi ist heute vom Zaren empfangen worden. Die Audienz dauerte eine Stunde. — Der Zar hat dem Laster Wilhelm eine Troika mit drei prächtigen Füchsen znm Geschenk gemacht. Petersburg. Beim heutigen großen Schlußmanöver führte Kaiser Wilhelm persönlich sein WyborgstcheS Infanterie-Regiment gegen den Feind. — Die russische Regierung genehmigte die ge plante französische Industrie-Ausstellung in Moskau vom 1. Mai bis 1. Dezember 1891. Die Berliner Börse verlief heute wieder in sehr fester Haltung und mit lebhafterem Geschäft als in den letzten Tagen. Für Bankpapiere bestand lebhaftes Interesse. Im Vordergründe standen Kommanditanthcile, Dresdner Bank, Darmstädtcr Bank, sowie Berliner HandelSantheile. Von deutschen Bahnen Ostpreußen und Maricnbmger belebter. Dagegen entwickelte sich in österreichi- sctlen Bahnen zu prozentweisc steigenden Conrsen ein überaus reger Verkehr. Bergwerke bei lebhaften Umsätzen steigend. Russische Werttze lebhaft beachtet. Andere fremde Renten ruhiger, aber fest. Im späteren Verlaufe veranlaßte dns Gerücht von einem Besuche des Zaren in Berlin im Oktober weitere Meinung--und Dccknngs- käufe. Im Kaffaverkebr Banken, österreichische Bahnen, Bergwerke und andere Industrie-Papiere lebhaft und höher. Deutsche Bahne» vernachlässigt und fest. In österreichischen Buhnen lebhaftes Geschäft zu anziehenden Eoursen. Privatdiskont 3 Proz. Nachbörsc abge schwächt. — Wetter: Vorwiegend trübe, Vormittags etwas Regen, Westwind. sstzrr ^ o Z - Z4-1 zrr cv r*- . r°w». kiSroMo «taat»- c»i>»»»rr H r , » k s o r > ». w. s»dk«»».> «retl« rri.lO. «tiatlt. rlil.Zl lR.M. «»II,ick 181,25 >»,!,»lcr »7M. «»»r. »>,. »oldr. sa.so. 227.50. Drei»». M. liil.2». L»»r« ILL.M. IlMIrner iv,r»». KSIug. «ki»k 94,57. «»>««»- liNi.D. Atoll,»er 95.1X1. toll» 518,75. , komd»r»r» 312,50, »». VriorilLtk» —. Evanlcr 75>/„ 192,18. !>,1.aa. a«c»i,„le «18,75 «u»>,. vr»»»l«n> leai»«.! «,«,»> »rr »u,«ß «.«i, 25.5«, ruNg. evlrlt»» »rr «»,»ft »1.75. »er J,»»»r - «prll »7,2», «att. NUdöl per »»luft 7NFL, »cr gian««»-»»ril ««.<!». lest. Amtier»,«. «r»»»«e, >S»I»I>. «rite» »er N^r«»er »II. «»«n, »er Octiber 110, »er Mir, 111. vertliches nnd SSchfische». — Gestern Vormittag fanden auf deni Exeriirplahe am Heller die Regime,itSbesichtigiiiigen deS 1. (Leib-) Wrcnadiencaimenls Nr. 100. dann deS 2. Greiiadierckgiiilents Nr. 101 .Kaller Wilhelm, König von Preußen" statt. Se. König!. Hoheit der Generalfeld- marschall Prinz Georg traf kurz vor 7 Uhr auf dem Excrzir- vlatze ein. Bald darauf erschien Se. Majestät der Kön > g in Begleitung Sr. Excellenr dcS KricgSministcrS Grafen v. Fabrice nnd wohnte beiden Besichtigungen bei. Dieselben wurden in GUeiiwart deS GeiieiallciitnaiitS v. Reicher. Excellcnz, durch den Brigndekvnmiandenr Generalmajor v. d. Planitz abgchalten. Se. Majestät der König begab sich nach dem Schluffe der Besichti gungen gegen '/-1l Uhr nach Pillnitz zurück.
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