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Dresdner Nachrichten : 19.10.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189010198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901019
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-10
- Tag1890-10-19
- Monat1890-10
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.10.1890
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»LN Silr «>ckü> »Ll Uerbiudl «Lu»«» uetimci, iammtNch» «Ne LcnimtelumiSilcU«» cm. ZemIvElelle Nr. N 35. Jahrgang. Aufi. 50,VW Stück. ksturi. Nillptsti-.S^/LS ält-t. Kompost,nnsln 18. kskinlc v. contodüvksrn Dresden. 1890. krvisllsten «rsUs uuck krunco. Larl?1s.u1. vreiösil, Villstrsisv 25. saUiis 8odLSIiok, 8ev 4Ü. LLsrLvirlL roirlvuvLtvr kstrolsuwlttwpso. «lar, «oklies. Ltublirt I8S». ki>8.^«<Ii!IISIIÜckI> >DIvUvin»iii» s Itvrn«tvli»üKdi»«lL s> Ultc >U,sr tr»clt»<n»i, „icbt kloSällä. »Ilktuäll üilLi-IrnLt»'. Iv, -rmLlienste. IS, 2r»lolcau«r»ti'. 40. Xeui>t.: ffolnrtohrtf. t8nulr Oörliu-). ,lll»nlllltllll»»ll" » vresüe«, 8vv8tr»88v 6, I. Levnsur»i1rNoUo 1117. 1. ^n»vuren-L»peäM«a für »tts Loitrmxsn. ^ Ik. ltMeit-Ver^attf für ckio Dr«-iInsr ILsütsr. ^ Hl. Lllt'i.'ti'n-f'ttnrrttlv unwr Onrnnuo. !« H>W>^ IV« DoUevtlou äer tiltt-k». 1,«väel,lutter1e. ^ ksrS. Ssrlack AlLLdk. ^VemLLnä1iui§ mit krodisrLtudsu. MM Livniil« rü, , ol«v kVatvi«vti»«. >»> G»« LZStzLD L«i,L,r- Verbrechen in höheren Gesellschaftskreisen. Hofnachrichtcn, Mvitkc-Feier. Wasserschäden, Einfuhr lebenden Rindviehs, <M V«d» Gellchtsvcrhandliliigeir. „Die Jonrnalistcir", Eoiiccrt Mary Krebs. 4 Al«ritL«r> s <1vrii8pr'66lt8tvIIv 321). Sonntag, 19. Octover. VolMsche». MS Vor eknigen Wochen die »Kreuzztg." im Anschluß an die Uebelthaten einiger Männer adeligen SianrmS «inen Mahnruf an dl« StandeSgenosien derselbe» richtete, durch Gelbsteinkehr und eingehend« Prüfung den Boden frisch zu bestellen, aus welchen» jene Vergehen emporgewuchert waren, da fand sie den allgemeinsten Beifall. Aber dem übermäßig lauten Beifall insbesondere >ener Organe, welche die Interessen der Börsen-Aristokratie vertrete», war eine gute Portion leidigen Pharisäerthums beigemischt. Ju belnd wiesen sie daraus hin, wie ein Stand, der seiner Natur nach wesentlich konservativ ist. durch eigenes Zeugniß sich an den Pran ger stelle. Warum war der Jubel nur gar so laut? Weil er jede Anklage übertönen sollte, die gegen die Schützlinge dieser .unpar teiisch" urtheilenden Blätter laut werden konnten. Es war die alt« Geschichte vom Split:« im fremden und vom Balken im eigenen Auge. Während die unehrenhaften Handlungen einzelner Sprößlinge vornehmer Abkunft mit den, vollen Brustton sittlicher Ueberzeugung verdonnert wurden, suchte man in den Spalten ebenderselben Zeitungen vergeblich nach einem Urtheil. ja nur nach einer Erwähnung des Falles Paul Lindau, und der Redakteur eines demokratischen Blattes fand nach seiner Absetzung einzig in den Spalten einer ihm politisch entgegengesetzten, konservativen Zeitung Raum kür seine Bestrebungen, die Interessen einer ver folgten Frau wahrzunehmen. Wir sprechen kein VerdammungS- urthril über irgend einen ganzen Stand — daS sei ferne! Wir betrachten die einzelnen Auswüchse nicht als Cbarakteristicum einer Gemeinschaft und sprechen weder von der Korruption des Adels- noch deS Bürger- oder BaurrnthurnS, denn cs wäre Thorbeit oder Lüge. daS Mark unserer deutschen Gesellschaft als verfault hinzu- strllen. Wohl aber treten von Zeit zn Zeit Fäll« auf. an denen sich ebensolche Auswüchse des Genaueren studlre» lassen und die. der öffentlichen Besprechung übergeben, eine heilbringende Rück wirkung au-zuüben berufen sind. Erst vor wenigen Wochen verletzte ein Gründerprozeß in Guben uns einmal wieder zurück inlljene Zeit vor 16 und 17 Jahren, wo der Tanz um da« goldene Kalb zu einem bacchantischen Taumel ousartete. zu welchem die Männer von» Schlage und der Moral eines Stronßberg und einer Adele Spitzedcr den Taktstock schwärmen. Noch sind die Tbaten eines Wstikelinamr, eines Jenffalem in Leipzig in frischer Erinnerung, und soeben wurde in Frankfurt a. M. ein Prozeß verhandelt, durch welchen ein Gimprlfiinger. Eohn geheißen, der verdienten Sübne an heimsiel Sein eigener Vertheidlger gab zu. sein Klient habe .inkorrekt gebandelt, nicht edel, nicht moralisch, aber nicht betrü gerisch". Damit hat er ein allgemeines Urtbcil von tieiareifender Bedeutung gefällt.? Wie einst in Wien bei einer Beriommlnng von Aktionären Herr Wertheimcr das unb-wußt satirische Wort sprach: »Die Moral ist hier nicht auf der Tagesordnung", so bat er für manche Gründung die Grenze ausgestellt, welche für sie maßgebend ist: »Nicht moralisch, aber nicht betrügerisch", d. h. infolge schlauer Benutzung aller Gesetzeslücken nicht strafbar vor dem Richter. Ucvcr dieie Grenze binauS gebt aber der neueste Fall, welcher in diese Kategorie gehört und der demnächst seine Sühne vor dem Strafrichter in Chemnitz finden soll. Tie Direk toren der »Eppendorf« Jiidustttcgrsellschgft" sind ibrer Stellung enthoben worden. Erb vor Jahresfrist wurde dieses Unternehmen laut angeprirsen. ihre Papiere gingen mit 48 über 100 in die Welt. Im vorigen Monat wurde dem AnssichtSrath die Bilanz für das am 30. Juni abgelausene Geschästsiabr voroclegt und den «stellten Aktionären eine Dividende von 12Proz. ansgezablt. Jetzt machen aber die Direktoren — König „nd Rebentiich beißen diese Bieder- M inner — plötzlich da» Geständniß. daß sie Wechsel mit der Unter schrift der Aktiengelellichaft ausgeaebcn und Beträge von 400,000 Mk. heimlich zur Deckung ihrer Privatichulden verwandt haben. Sie haben ferner eingeräumt, ihr T-eiben schon seit Ende vorigen JabreS in dieser Weise geführt und vor der Entdeckung dadurch bewahrt zu haben, daß sie diese Wechsel auswärts zahlbar mochten. Es war auch kein Anfall von Tugend, der sie zu dem Geständnisse trieb, sondern nur der Umstand, daß die Größe der Summe und die Unmöglichkeit zu ferneren Prolongationen sie dazu zwang. Im Aufsimtsrath der Gesellschaft befinden sich nur ehrenwerthe Männer und die Beamten kann nach dem Zeugniß derselben auch kein Vor wurf treffen. Allerdings liegt aber hier «in Betrug vor, der den Blick in einen Abgrund sittlicher Verkommenheit lenkt. Tenn nian muß erwäaen, daß König und Rebentisch die Vorbesitz« de» Unter nehmens. daß sie Leute von hohem »nd gesichertem Einkommen waren, daß sie sich einer angesehenen, sozialen Stellung erfreuten. Dem Annen, der, um seine Kind« vor dem drohenden Hunger zu schützen, nach der Habe seines Nächsten greift. wnd man verzeihen können, aber dem Reichen gegenüber, der aus Habsucht oder zur Befriedigung eines übertriebenen LuxirsbcdürfnisseS zum Verbrecher wird, wird jede Milde selbst zu», Verbrechen. Die Timt der beiden Diickiaren. die. wie schon gesagt, keinem einz-lnen Stand an die Rock'chöße gebangt werden soll, ermahnt aber in erschreckender Weise zur Einkehr. Auch dieses Verbrechen ist eine enffetztiche Frucht des wuchernden Materialismus, der alle Volksklasscn durchsetzt. Das Ringen und Hasten nach gemch- bringcndcn, Besitz soll den Ersatz bieten für die entschwundenen Ide ale. Tie Zeit nach der höchsten Erhebung unsere» Vaterlandes, wollen. , , . , vielleicht Iction bernsrn sind, den Cntsche>dn»gekampf mit der So zialdemokratie zu kän-vfe», dereinst dieser Lehre cnlgcgcnsicllen. wenn e» seine bellen Waffen in, Taumel um die materiellen Ge nüsse eilfertig fortwirft? Woher will es die Kraft schöpfen zir neuem Tlmn, wenn eS muthwillig selbst Hand anlcgt an die »rzeln seiner Kr>ft? Man verwechsele den Mahnruf zur Einkehr ' mit bem Streben einseitiger. Augen verdrehender Bigotterie, den Trieb sittlicher Mächte z»m Werkzeug eigenen selbstsüch tigen Streben» machen will. Die Mahnung, sich abzukehren von dem sinnlichen und sittlichen Materialismus ist geboren aus den, Selbsterhaltungstriebe der Gesellschaft und geweiht durch d»s Ver langen. uns da« Recht der Selbstachtung zu wahren. Indem wir die Befriedigung unserer Sinne zum Makstabe unsere» Glücke» machen und vrn sittlichen Mächten ihren Spielraum verkümmern, «ahen wir selbst un» das Grab. Wir besitzen letzt ein einiges starkes Vaterland: ivaS die Vorväter «lehnt, was die Väler er kämpft und errungen habe», ist unsere Pflicht scstznhalicn mit der Hilfe der sittlichen Mächte, denen wir das Errungene verdanken. Nur dann aber, wenn wir das Visir gegen de» Alles »rrictzeuden Materialismus richten, darr» wird eine lhatkrüstige Jugend, daun wird rin »alionalgesiuntes Bürgcrtlmm die ererbten Waffen sieg reich führen können gegen äußere und innere Feinde, dann werden wir auch im Stande >eni, die gewaltigen Ausgaben zu lösen, welche der Mahnruf des Kaisers uns ouserlegt: Mit Hand anzulegeir und in ernster Pslichtcrinllung die Schaden der Zeit zu heilen. Dann werden wir auch die Wahrheit deS Satzes wieder begreifen lernen: E»r Recht, das lieben zu genieße», hat nur Ter, welcher seine Pflicht in vollem Umfange begreift und erfüllt. Fernschretb- »nd Akrusprkch-Vertchte vom 18 October. Berlin. Ter Kaiser verlieb dem abberusenen spanischen Botschaft« Grase» RaScoi, daS Großkrc»; deS Rothen AdlerordcnS. — Wißmaiur soll Gonvcrncur dcS osiasutamjchc» Bnincnieegebicles werde». Er war heute znrn Kaiser befohlen. - Die »Nordd." be stätigt, daß in den betheiligte» Ressorts Vorstudie» zur Neuordnung der handelspolitischen Beziehungen zu Oesterreich mit Eifer be trieben und daß inuthniaßlich schon im November gemeinsame Besprechungen in Wien beginnen werden. — Nach der »Kreuzzrg." wird das Jcsuitengeictz bereits seit Jahren so mild gehandhavt, daß schon vor 5 Jahren in einer größeren Stadt des Westens eine große Jcsnitcn-Miision habe abgebaltcn werden können. Es hätten förmliche Wallfahrten dazu statigesunden, und die Jesuiten hätten eine Woche lang predigen könne». Die heutige Ausführung des JelllitengcsktzeS sei eine solche, daß durch dessen Aufhebung prak tisch kaum etwas geändert werden könnte. — Die Berufung des prerißiicheil Landtags ist Mitte November zu erwarten. — Vertreter der größere» Städte Deutschlands bildeten heute unter Vorsitz des Oberim-germeisterS Tr. v. Forckenbeck ein Komitee zur Förderung der gemeinsamen Adresse der deutschen Städte an den Grasen Mollke. — Die wcmiarffche Regierung hat die Abhaltung einer allgemeinen Schulfeier zu Moltke's Geburtstag ongeordnet. — Das 10. deutsche Bundesschießen hat nun doch einen kleinen Ucber- srbuß ergeben, nachdem zu hoch gestellte Forderungen Abssiicde erfahren haben. — Ter Mörder Schars soll an einem ZaunSpsahl am Halrnsee erhängt aufgcfunden worden sein. Van seinen Opfern besteht nur für ein Kind Hoffnung auf Erhaltung des Lebens. Halle a. S. In Giebichenstem wurde heute das Kaffsack'sche Denkmal der Kaffer Wilhelm und Friedrich feierlich enthüllt. Halle a. S. Sozialistenkoiigreß Der Kongreß wählte den Parteivorstand nach den Vorschlägen der Komnmsion. Al» Kon- troleuie winden in die Parteileitung Vchrend, Dnbbert, Ewald. Herbert, Jacob», Kadcn und Schulz-Berlin entsendet. Liebknecht wurde als Chefredakteur des Wahlorgans bestäligt. Die Tcleairten von Berlin und Umgegend erklärten schriftlich, au» dem Boden der Partei zu stehen. Ter Svzialistenkoi, mit allen gegen 3 festzusetzcn. Derselbe solle den Verhältnissen der einzelnen Landes- tbcile entsprechen und nach Lein vom Pariser Kongreß ausgestellten Grundsatz begangen werden. An Orten, wo die Arbeitseinstellung an diesem Tage gehindert würde, sollten Umzüge und Festlichkeiten im Freien am ersten Sonntag des Mai slatlsinden. Der Kongreß lehnte ferner den Antrag aus Stimmenthaltung bei Stichwahlen zwilchen de» übrigen Parteien ab. Hierauf wurde die Einladung zum nächstjährigen internationalen Arbeiter-Kongreß in Brüssel angenommen. Geck berichiele über die Ergebnisse der Bercithungen der Untersuchungs-Kommission, welche alle ihr vom Parteitag überwiesenen Hauptfragen venrcinl und die Geschnftspraris ferner als zweifelhaft und verdächtig bezeichnet habe. In der sich daran knüpfenden Debatte sprach Bebel gegen, Schippe! für Werner. Der Parteitag stiinmlc dein von der Kommission ausgesprochenen Urtheile mit allen gegen 24 Stiinmcn zu. Tolle dankte der Leitung deS Parteitages für ihre Mühewaltung. Nach einem Schlußworte Singers ging der Parteitag unter Hochrufen auf die Sorialdema- kratie und unter dem Absmacn der Arbeiter-Marseillaise auseinander. Potsdam. Heute Vormittag l l Uhr fand hier die feierliche Einweihung des MauwlcnmS für weiland Kai,er Friedrich bei der Friedcnskirche statt. Ar, der Feier nahmen Theil: Ter Kaiser und die Kaiserin mit den drei ältesten Prinzen, die Kaiserin Friedrich mit den Prlnzessinnen-Töchtern Victoria und Margarethe, Prinz und Prinzessin Heinrich, Prinz und Prinzessin Friedrich Leopold, Erbprinz und Erbprinzeisin von Meiningen. Großherzog ilnd Groß- berzogin von Baden. Herzog und Herzogin von Connaugbt. Prinzeß Friedrich Karl, Prinz und Prinzessin Christian zu Schleswig- Holstein, Prinz Adolf von Schaumburg-Llpve. Großhcrzoa von .Hessen. Prinz und Prinzeß Albrecht mit ihren beiden Löhnen, Erbprinz und Erbprinzessin von Hohrnzollern, Erbprinz und Erb- prinzessin von Neuß. Beim Eintritt der Majestäten »nd der übrigen Herrschaften stimmte derTomchor den Choral: »Wenn ich einmal soll scheiden" an. Obcrhofpredigcr Dr. Kögel sprach sodann da» Wcihgebct. Prediger Kritzingcr verlas nach abcrmal'gem Ge sang des Eborcs mehrere Bibelslellcn. Nachdem sodann der Chor nochmals gelungen, sprach Prediger PersinS ein freies Gebet und das Vaterunser. Nach nochmaligem kurzen Gebet und Ertheilung des Segens durch Obcrhofprediger Dr. Kögel schloß die erbebende Ferer. Ter Sarg war mit prachtvollen Blumciispeirdcil aus'S Reichste geschmückt. Danzig. Die Stadtvcrordncien wählten einstimmig Dr. Banmbach (Meiningen) zum ersten Bürgermeister Danzigs. Brauns ch weig. Der österreichische Sozialdemokrat Tischler Schwcida wurde »ui Grund dcS FreizügigkeiisacscbcS auSgelviesen und muß daS Hcrzogthum imieibaib einer Woche verlassen. Wien. Für den morgen befürchteten Streik der Tramway- Bediensteten suchte die Polizei die Assistenz des KorvSkommandoS nach. Die Stcaßcnbahinnnisc» sollen militärisch besetzt werden. — Ein serbisches Garnisongericht vcrurtheilte 7 Unteroffiziere, welche den slavophile» Bischof Stroßmny« zu seinem Jubiläum graurlirt batten, zu mehrtägige» Hcrftstraicn. Pari». Das Miriistcrilim in Chile Hot infolge eines Kon fliktes mit den Kaniiiicrn dcmissioiiirt. London. Aus Melbourne wird gemeldet, daß särnmtlrchc unioirfflfftbe Verbünde im Betriebe dcS Seehandels sich den Be dingungen der Arbeitgeber unterworfen haben, womit die Schiff- sahrissverrc beseitigt ist. New-?1ork. In New-Orlem>8 wurde der Pollzeichcs von I Italienern «schossen, weil er den Entschluß geäußert h»tte, uni« den Mitglieder» der italienischen Kolonie die Blutrache zu unter drücken. Die Berliner Börse setzte zwar fest ein, doch drllcklen bald nach Beginn Realisationen die Kurse. Da» Bckaimtwcrden ' ickk ° ^ - entwickeln»», spater l-escstigte sich die Tcndenz vornbergehend etwa«. DaS Hauptgeschäft entwickelte sich i» Banken und Montanwertbeii. letztere «öffneten theilmeiie etwas höher, nur Bochum« wichen auf Bekanniivcrdc» des vorjahrinen GrichäftsberichieS. Bon dcnt- ichen Bahnen erzielten Lübecl-Büchener eine erhebliche Kurssteiger ung. Fremde Bahnen vorwiegend lest, von ausländischen Fonds Russen schwach und anacbotcn. Im Kasjaverkehc ziemlich feste Tendenz bei stillem Geschäft, deutsche Fonds vorwiegend besser. Privatdiskoirt 5 Proz. Nachbörse schwach. — Wetter: Bor- wiegcrrd heiter, kühl, N.-W.-Wmd. «rr » urI » r , ». w. iNdkud«., urr»u erl.m «l»»r»d. 21»,s». e°«». I32M. «LllNkr —. E, »,cr 86,»il>. »>-r»e. o«». «LlLr. r,»cool« 2LI,l». Leer»», vk. lü8,S». ka»r>> —. GcNtiiNrchcn —. Trüge. WI «o. MbexdS.» 2„6,c>„. e»-,«»-dn 2i7,LU. e°mSar,n> lto.d», Rordweft 218,75. vr»rk>u>teu LU,15. Nng. Lrc»i» L5V.25. Schwach. «»r«,. Schlug.- Rente 85,»5. «nie»,» »,6.12. A«,Ite»er »1,«7. »»,«». »a»n 565,06. Lnmdaenen 3t ,.06, »o. »etueNLren —. Spanier 75-.,. »avvte» 181,87. L»,Manen 6.5022. I<k»rom»ie 632,50. Träge. » , rI 1. «raLnkten <Lä,I»h.> Welzen »er October 25.2». »er Januar-Avril 25.10. eich,«. S»,r«Iu« orr Oclobcr 31.00. ver Mai. August 38,00, ruhlg. Miböl ver vctobcr 62,25, per Hannar-Avrll 61,00, matt. » m L « r > a m. »rapntte» «Swing,, «ttzeu per »lopemtec —« -rr März 222. «o,«e» per Oktoder 118. pcr März 113. WV -r W » a-i, - U//.! U?!- des Bankausweise» iible einen merklichen Einfluß ans die Knrs- OertltchcS nnk> Sächsisches. — Se. Majestät der König und die Prinzen des Königs. Hauses sind gestern Abend, von Reheseld kommend, wohlbehalten in Strehlen bez. Hostcrwitz wieder cingetrofien. Die Jagdbeute ist an den einzelnen Tagen eine recht ergiebige gewesen. — Ihre Majestät die Königin wird für Freitag den 24. d. M. von Sigmaringen in Dresden zurnckcrwartct, woselbst Se. Majestät der König bei der Ankunft zur Begrüßung anwesend sein wird. — Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August, der vor gestern Abend aus Rchereld hier wieder einactwffen war, begab sich gestern früh in Begleitung des Adjutanten Major Frhr. v. Wag ner nach Großenhain, um an den dortigen Jagden theilzunehmen. — Der in Ruhestand getretene Rendant Friedrich Krug str Glauchau erhielt das Albrechtskreuz. — Der Königl. Bayr. Verdienstorden vom heiligen Michael 2. Klasse mit Stern wurde den Herren Geh. Nälhcn v. CHar pen t-i er und Böttcher verliehen. — Bei der aus Anlaß dcS W. Geburtstages unseres großen Jeldinarschalls Sornrabend den 25. Oktober. Abends 8 Uhr, rn den Sälest de» Tivoli geplanten allgemeinen volksthümlichen Moltke- se > cr werden die festlichen Ansprachen ans Kaiser und König, auf den gefeierte» Jubilar, auf das Vaterland und ans das deutsche Heer von den liier mohiibasten Ncichstagsobgeordneten. Herren Komnierrienrath Hnltzsch, Dr. Mchncrt, Landgerichtsdirektor Knrtz und Geheimen Rath Klemm gehalten werden. Zwischen diesen Festsprüchen werden Vokal- und Jnstrumcntalvorträge stattfnrden; insbesondere wird der Dresdner Mannergesangverein unter Herrn Hugo Jünhst neben anderen patriotischen Gelängen das Julius Otlo'sche »Straßbnrg-Dornröscheii" zur Aufführung bringen. Unser vaterländisch« Dichter. Herr Oberst v. Mccrheimb, hat oer Feier ein besonderes Mvltkelied gewidmet, das durch Herrn Hosopern- sänger Anthcs wirb geiungcn werden. Ein weiteres in volkSthüm- lichem Tone gehaltenes Festlich des Herrn Sekretärs Ehr. Klötzer wird »eben der »Wacht am Rbein" und dem Liede «Deutschland Deutschland über Alles" unter die allgemeinen Gesänge ausgenom men werden. — Unentgeltliche Zutrittskarten zu dieier Feier werden von nächsten Donnerstag ab an den noch bekannt zu machenden Stellen ausgegeben. VorauSbestellungen auf solche wolle man an die Geschäftsstelle des konservativen Vereins. Sionienstraße 16 d, richten. — In nächster Woche wird hier eine Konferenz der beiden erren Kreisbau ptleute in Dresden und Leipzig nrit den orstäridcn der Verwaltungsbehörden der von der letzten Elbhoch- fluth betroffenen Gegenden abgeballen, in welch« über Verthetlung des größten Tbeiles der seither eingcgangenen Uriterstübimgsgeld« aus die einzelnen Bezirke Entschließung gefaßt werden soll, nachdem für Linderung augenblicklicher Noch aus diesen Geldern, soweit nöthig, schon vorher gesorgt worden ist. Cs ist erfreulich, zu be richten. daß der Ertrag der Sammlungen, im Verhältnisse zu den bis jetzt für berücksichtigungssädlg befundenen Schäden, nicht unbe trächtlich ist. Eingcgangen sind bis jetzt bei der Kreishauptmann- chaft Dresden 176,000 Mk., dagegen ergiebt sich aus den aufge- tclltcn Tabellen — die allerdings noch nicht allenthalben festgc- tellt sind —, daß der Gelanimtbetrag derjenigen Schäden, welche olche Personen betresst» haben, die als wirklich bedürftig erkannt «führ 400.000 Mk., darunter ungefähr - Er i ' 'Mit 4'«. U.'^Ljs rs» iS ! - « i Z j,N! - L ' 4. «»R B r § -iS! «s ^ 7" Z:... / t ' I -'ch -cll t s st- 4' ' - 7.! ri. worden sind, sich auf una . , , . 60,000 Mk. für vorzugsweise Bedürftige, beläuft. Es ist daher schon jetzt zu übersehen, daß denjenigen Kalomitosen, welche über haupt bei Vertheilung vo» Spenden der PnvatwohllhSligkeit be dacht werden können, immerhin recht ansehnliche Beiträge, je nach Maßgabe ihrer Bedürftigkeit, werden zr,gelheilt werden können. — Dem Bimdesnrthc hat die Königl. sächsische Regierung olgenden Antrag unterbreitet: Der Bundesralh wolle unter Ab änderung des Beschlusses vom 27- Juni 1870 beschließen, die Ein- nhr lebenden Rindviehes ans Oesterreich-Ungarn mit Ausnahme deS Viehes der großen grauen Rare, dessen Einfuhr »bedingt verboten bleibt, nach den größeren, polizeilicher Beauf- nhliglmg unterstellten Scklachthvscn unter der Bedingung zu gc- tattcii, daß die Thiere an der Grenze nrit Ursprungs- und Gesund heitszeugnissen vcrichen sein müssen, beim Eintritt in das deutsche Gebiet durch beeidete Thierärzte untersucht und ohne Umladung bis zu ihrem Bestimmungsorte mit der Eisenbahn übergesührt, da- elbst alsbald geschlachtet, bis dahm aber vom anderen Bich getrennt gehalten werden und ans dem Schlachthose nicht lebend entfernt werden dürfen. Zur Begründung heißt cs: Die bestehende Fleffch- theuerung lastet mit einem schwer cmpsundcnen Druck ans der Be völkerung. NcncrbiiigS tritt zu de» Klagen darüber sogar die Klage über die hohen Preise lebenden Viehes aus landwirihschastlichcn Kreisen, lieber die Ursachen der bis in die neueste Zeit fortgesetzten -relfach gestritten, «tragen .. . . , )u»des- vcrwaltuna der einzelnen Bundesstaaten ist nicht im Stande, ihrer- rits durch irgend welche Maßregel dem Uebrlstande zu steuern. Dagegen dürste durch bedingungsweise Wiedergestattung der Ein- ühr an Schlachtvieh aus Oesterreich-Ungarn eine Verschlimmerung des jetzige» Zustandes verhindert, wahrscheinlich auch eine Besserung, ein Sinke» der außerordentlich hohen Fleischpreise, herbeigerührt werden. Eiiriges ist in dieser Richtung grtchehen. riidcni die Ein uhr an Schweinen aus Oesterreich nach größere» Schlachthöfcrr Dcnlschloiids unter den nöihigcn vetcrinärpolizciiicken Vorsichts maßregeln gestattet worden ist. Dies ist zwar nickt wirkungslos gewesen, hat aber noch nicht ausgcreicht, um die Versorgung der Bevölkerung DentschlmidS inlt Flcischnahrung zu mäßigen Preisen - ' ' Mia! -! VW
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