Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 17.08.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189008171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900817
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900817
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-08
- Tag1890-08-17
- Monat1890-08
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.08.1890
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
vür Nzi-toabe ewoemodierDchrtst. Iiucke k»ie Berbmdlichklt. ilnküudi-iiiilien »ktinicn iammtli« «amtianc Pkrmitllluim-Ilkllc» an. Ümnvrrchiielle Nr. r> ' 35. Jahrgang. Aufl. 48,500 Stück. Iciiolx-ttaeici i.-lt^ust.ilsukileo'.ic/^ö ^cst.tiiimgOolignnsti'.lli. ^iz^^ikv.k-'cznilZvü^ksrn Dresden, 1890. » v» » ^ 7S «» L» » o k*-r 2 o >, k» o> kroisliston sriatl« und fraiioo, Varl?lLvI, vrosdon.IVall^tmssv 12. Ml ^i„»,8°i>»um. S«I-, Iliiloiunirri. ttosliof. siltnblirt I83S. klI88>>V<I«»»II8tl Ikll ... Vlvilvinnni» 8 ttvrnMtvii»i»IInolL ^ >ntt Dnilx, M,or trnelcnc ru!, nielit l»!odon4. », itioNidl: IHaelonsti'. 10, /imaliensti'. lg, ^ ^«lokaurrsti'. 4V. KKuor.: ttotnriotisti'. i8i,>ilc<n»l,t/,). i 8 vI»« 1» I r « U I^LiiuL§Lrus n. LLelunirs i ru t8«u>ir»«-i ivoisso »nd i»>nt<! und ° n«-8it«-tt «?IU>di«>>lIl j» p-l'össioi' chlisnnlil ^Vlllil. SSiilunv, 8iI,v1I«.l8lr. «. ^ »s IlLH I)l<!8dl'N. 8vv8tlI1880 V, I. L'ornspvoil,Helle IN7. I. .^«no„<, «lltlon für nll«» Anitimkvl». II. IMIet-Vl rlcuur für «Ho I kroK'Iimr'1'lit'iUvr. III. i ti'n-l"»»In,«!«' nutor OrrrtUltiv. IV. 1 oNet tlon 4« r 8iil lc8. I.untlt »il<»tU rlr. odörLsniäsn, HrL§su, ULnsedsttsn, Lksnnssttss »ml LrLVLttsn in grösster ^.ns-^Lll. IV. Iiln«8, IVii8«;Iu;t'nl«ilk und zlu88la1tn»p;8-<««,8td>!i11, I»«4ti r»!88ir» tt und K*«»I prut. und I. lütff. L Ql» I»n«u I38L. -rr. 22V. SpMl: Aufgaben des preußischen Landiags, Sozialdemokialiiebe Slreiicreicn. Hosnachrichlcii, Sedanseicr, Miisikcrtarif, Dresdner Sänger! in Wien. Gerichtsverhandlungen. „Donna Diana". rvlllltllg, 17. August. >unniwaNN<tk> »lesakikur ttir Politischkö v,. »mii «>, ,ev »> Dnadtn. Der amtlichen Ankündigung dcö Reichs- und CtantSanzcigerS znsvlge erwartet den preußische» Landtag bei scinci» Zusammentritt ein anbergewöhnlich hoher Berg von Arbeiten. Und zwar sind dies nicht Geschäfte rinlcrlicordnctcr Art, Kleinkram, wie er in jeder Tag ung nebenbei mit abgemacht wird, sondern Oicsctzgebniigsarbeitcn von arnndlegcndcr Wirkung und höchster 'Bebenlnng. Vvlksschnl- gcictz. Laildgcmcindeordnung. Einkoinincnstcncr — ein mächtiger Trciklang gesetzgeberischer Resormen! Gr bezeichnet die grossen wichtigen Gebiete, in denen Preußen Vieles und Wesentliches nach- z»holen hat. Cs ist säst z» viel ans einmal, was da in Angriff ge nommen wird; aber gezögert darf nirgends werden. Mit Recht spotteten bisher die Liberalen »nd freisinnigen darüber, daß die Koiiierbativen mit der Mehrheit, über die sic im Abg.-Hansc vcr- sügtcn. Nichts anznfangc» wüßten und daß jede Tagung ergebnißlos verliefe. Der Grund war eben einfach der, dass die frühere Negie rung jeder Ncfornithäligkeit Widerstand entgegensetzte. Jeder An- auf, die bessernde Hand im Schulwesen, in der Landgemcindever- sassung, in der Besteuerung anzulcgcn, war von vornherein mit Unfruchtbarkeit geschlagen. Die Negierung ging ans Nichts ein. Höchstens stellte sic hier und da Untersuchungen an. die regelmäßig zu dem Ergebniß kamen: der Zeitpunkt zu Fortschritten sei noch nicht gekommen. Seitdem der Kaiser als König von Preußen seinem StaatSininisterium frisches Blut zngesiihrt hat, können die früheren Minister, die sich bisher gegen alle Reformen ablehnend verhalten mußten, ihrer eigenen besseren Ucbcrzcngung nachgche» und daß die neuen Arbeitskräfte erst recht schaffenSsreudigc Männer sind, bcdars keines Nachweises. Nun regt cs sich aller Orten! Ein fester Plan für diese Reformen ist nöthig. Am dringlichsten cischeint die Abände rung der direkten Stenern. Zu welchen Ungeheuerlichkeiten die bishcüge Einschätzung zur Einkommensteuer in Preußen geführt hat, ist aller Welt durch die aus Bochum mitgclheilten Fälle deutlich geworden. Tic reichsten Bürger, die blühendsten Aktiengesellschaf ten.wurden von staatSwegcn in unerhört niedriger Weise abgeschätzt. Millionen sind bei diesem fehlerhaften Verfahren der Staatskaffe verloren gegangen. Trohdcm bekannt war. daß eine Reform der direkten Steuern in Preußen nicht bloS eine Forderung der Gerech tigkeit, sondern auch dem Staate sehr vortheilhaft sein würde, ge schah nicht das Geringste dazu. Lieber wurden, um die steigenden Staatsbedürsnisse zu decken, die indirekten Steuern erhöht. Auch im preußischen Schulwesen und In der Landgenicindcordnung blieb Alles beim Alten! Nirgends ein Fortschritt! Diese Versumpfung der Gesehgebung ans dem wichtigsten Gebiet des Staates hat auch das ihrige dazu geholfen, daß die Anhänger der Sozialdemokratie znnahmcn. Schaarcn von Wählern strömten dieser Partei zu. gleichsam als Protest gegen die hartnäckige Verweigerung der Abhilfe klar zu Tage liegender I'ebelftände. Wurde doch auch früher die Sozialdemokratie ausgespielt als Stnrmblock gegen den Liberalismus des BürgerthmnS. Der häusliche Streit im sozialdemokratischen Lager geht munter fort. Auf einigen Stellen, namentlich Dresden und Magdeburg, gelingt cs der bisherigen Parteileitung, de» Aufruhr zu nnterdrückcli' in Berlin jedoch behauptet er sich und gewinnt an Stärke und Ausdehnung. Das persönliche Moment spielt dabei die Hauptrolle. Das jüngere „Gclehrlcnproletariat", welches sich zumeist der Standes- bczeichnnng ,Schriftsteller" bedient, will an Stelle der Allgewalt der alte» Herren ihre eigene sehen. Ihr Anhang wird vielfach von der großstädtischen Eitelkeit beherrscht, welche sich lebhaft gegen den Einfluß der Leute aus der Provinz anflehnt. Auch die Berliner Sozialdemokraten bilden sich ein, aus besserem Teige gebacken zu sein, als ihre Genossen in Pommern, Bayern oder sonstwo. Man wirft sich gegenseitig die stärksten Beschuldigungen in's Gesicht: bubcnhaslc Kampseswcisc, Diktatnrgelüsle, Corrnption, Strcber- thum, Demagogie und ähnliche Kraflansdrückr. Man erspart sich keine Verdächtigung, so schlimm sie auch sei. Die Enthüllungen, die bei diesen gegenseitigen Anklagen zu Tage treten, nbcrbictcn Alles, was bei anderen Parteien, wenn eS einen heftigen Zwist gab. beobachtet wurde. Welchen Eindruck werden diese Dinge auf die große Masse ihrer An- Hänger mache» ? Man sollte meinen, die schlichte Bravheit ehrlicher Arbeiter müßte sich mit Widerwillen von diesem Treiben abwcndcn. Die nichisozialdemokratischc» Staatsbürger aber ziehen daran? die Lehre, daß eine Partei, bei der solche Dinge Vorkommen, am aller wenigsten berufen ist. die Welt von Grund ans zu erneuern. Ter glühende Haß, mit dem sich die bisherigen Genossen verfolgen, er öffnet einen Ausblick aus das, waS den übrigen Gesellschaftsklassen bevorstünde, wenn jemals diese Partei sich der Gewalt bemächtigen könnte. Es handelt sich bei dem ganzen Streite um den Bcsih der Herrschaft über die Partei. Die kleineren Partcigcislcr verlangen ihren Antheil daran, am liebsten den Alleinbesih. Tic bisherige Parteileitung spricht sich eine Art HnnSre.ht zu und wer sich ihm nicht fügt, fliegt hinaus. Aber mit dem Hinausslicgcn ist er ja nicht obgethan. Der hinauöbcsörderte Genosse könnte draußen ja allerlei Unheil anrichte». Wer ist denn Richter, wer kann cs sein, ob eine abweichende Minderheit, wen» sic angcublicklich die Interessen der herrschenden Mehrheit stört, die Interessen der Partei nicht vielleicht besser versteht und wahrt, als die Angenblicksinchrheit? Die bis herige Parteileitung spricht von der.Nothwendigkcit der Unter ordnung de- Individuums unter die Geiammthcit". Sehr richtig! Wenn aber die Vertreter christlicher Anschauungen, wenn die Anhänger erhaltender Grundsätze, wenn die Verfechter monarchischer Staatscinrichlnngeil de» Gedanken: eine Autorität muß sein, ihr hat sich der Einzelne zu fügen, ansiprechrn, dann schallt es ihnen höhnisch von der gelammten Sozialdemokratie zurück, daß sie Feinde der Freiheit seien. Und siehe da. hier wird von einer zufällig zu sammengesetzten Parteileitung die Nvlhwendigkeit einer Autorität, der sich Alles »nlerzuvrdnen habe, gepredigt. Wie wird sonst sozialdcmokratischerieitS gegen die Staatsbeamte» gcwcttkrt! Aber auch im sozialistischen Staate, so werden wir belehrt, kann ein Bcnmtenthnm entstehe», das dann noch ungleich größere Machtmittel zur Verfügung hat, alS das heutige. Auch Das slnnml: »nr muß cs statt „kann" heißen „wird". Die Sozialdemokraten selbst bestätigen, daß ihr erträumter Staat zu Knechtungen der Einzelnen sichren kan» oder vielmehr führen wild, gegen die Alles das, was über jetzige Be- amtciigewalt gezclert wird, Kinderspiel sein würde. Vom Standpnnklc dcr AbschrcckmigSlheorie sind solche Offeicherzigkcilcii sicherlich nicht zu tadeln. Ten erfahreneren Führern aber sind sic sehr imbegncm. Herr Bebel hat sehr bitter geklagt, daß über das eigentliche Wesen des Sozialismus viel zu viel schon ansgeplandcrt worden sei; das mache „dce Spießbürger stutzig". Sagen wir statt Spießbürgcr .Kleinbürger". Es gicbl Millionen von Kleinbauern und kleinen Handwcrkern, die ihren eigenen Acker bestellen und mit eigenen Werkreuge» für eigene Rechnung arbeite». Auch diese siud »ach sozialdemokratischer Auffassung Kapitalisten, ibr Bischen Land und ihr Wcrzkcug sind Arbeitsmittel, und diese sollen laut sozialistischem Programm in Gemeingut der Gesellschaft mngcwaiidett werden WaS sagen diese Klembürgcr zu dem Vorhaben, ihnen das Eigen- thum an ihren Werkzeugen z» entziehen? Autorität muß sein und es ist für die bürgerlichen Parteien ein anziehendes Schauspiel, daß deren Nothwendigkeil auch von riner Seite ancrrannk wird, die ihre Hanvtthätigkcit bisher ans das Unterwnhlcn jeder gesetzlichen Autorität gerichtet hat. Allerdings verstehen die sozinldemokratiichen Führer, die bisherigen wie die künftigen, unter der Autorität »nr die eigene, eine andere lgssen jie nicht gelten. Tie dcntichcn Arbeiter aber sollte» allmäblich wohl erkennen, wo ihnen das größere Heil winkt: unter einem selbstlosen, gerechten, mciiichensrenndlichen. die gercchtinaßige Macht van Gottes Gnaden ansubcndcn Herrscher, wie cs nnicr Kaiser izt, oder unter selbstgemachte», selbstsüchtigen Parteihänplern, die sich ihre Gewalt erst durch Blut und Ilmsturz zu erringen trachten, um dann eine Schreckensherrschaft und Thrannei ohne Beispiel ansznüben. Fcriischretb- mid Ftrnsprcch-Bcrichte vo», 10 August. Bcrli n. Tie „Hamb. Nachr." bringen folgendes sensationelle Dementi: „Einige Blätter bringen die Mftthcilung, Fürst Bismarck habe in Schvnbnnlen dem »nganichen Abgeordneten Emil Abranyi eine längere Unterredung gewährt, und eine ungarische Zeitung soll eine» anSsübftichen 'Bericht über jene angebliche Unterredung vcräsfentlichl haben ft,Pest. Hirlap". D. Red.). Diese Nachricht ist ans der Luft gegriffen. Fürst Bismarck bat den Besuch jenes ungarische» Abgeordneten nicht empsangen, und alle Veröffentlich ungen über eine Unterredung mit demselben beruhen mithin auf willkürlicher Erfindung." Breslau. Hier sind Jnflnenzafällc vorgekommeii. — Die 2. reitende Ballere des in Schweidnitz garnffonnendeii Feld- Artillcnc-Regimentö wird am l.Okobter nach Saarlouis versetzt. Im den Karwincr und Mährisch-Oslrauer Gruben soll am 'Montag ein »euer Stieit bevorsichen. W i c n Beim Sängerscst hat sich leider ein Unfall ereignet. Der Fahnenjunker der Nürnberger „Polyhyinnia", Johann Straßen- rcnther, ein verlienalheter Mann, kehrte vergangene 'Nacht vom Fcstplatz in nmmirler Stimmung in seine Wohnung zurück. Boi» Vorzimmer derselbe» stürzte er in den Lichtbos hinab, wo er schwer verletzt vorgcfnnden wurde. Heute srnh starb er im Svital. Pest. Lsstziös wird versichert, der Besuch des Königs von Rninänicn in Ischl habe lediglich der Vorstellung des TbrvnsolgerS. nicht einer Verlobung desselben mtt einer österreichischen Erzherzogin dort gegolten. London. Dem „Trust)" zufolge versprach die Königin Victoria dem Kaffer Wilhelm, im Frühiahr nach Berlin zu kommen, wo sie Gast der Kaiserin Friedrich lein würde. Warschau. Die Nachricht von der Ausweisung fremder Inden ist fastch. B u e nos - A yrcs. Die Gelder zur Deckung der im Septbr. in Europa fälligen Coupons der National-Anlcihe sind beschafft. Die Liiettorcn der Nationalbank sind aus Anordnung der Regie rung verhaftet worden. Kairo. Im ungünstigste» Stadtviertel sind 3 Cholerafällc vorgeküinmcn. Einer davon ist tödltich verlaufen. Die Berliner Börse zeigte heute Hnnsse-Stiminung. AnS der Provinz lagen umfangreiche Kansvrdres vor, und die hiesige Sz-ckulation gab ihre bisherige Reserve auf. Dns Geschäft war daher besonders lebhaft. Banken besonders rege. Günstig wirkte der Halbjahrsabschliiß der Rattoncilbank. I»i Vordergründe standen Krcdiiaklien und Konimandtiniithcde. Deutsche Bahnen standen Anfangs Wecker steigend, doch gingen Maricnbnrgcr und Ostpreußen später zurück. Oestcncichische Bahne» ruhiger, aber fest. In Berg werken große Umsätze zu anhaltend steigenden Eonrscn. Fremde Renten still und fest. Auch ini Knsjavcrkehr zogen die Evnrse bei lebhaftem Geschäft fast durchweg erheblich an, Privaldiskont 3 Proz. Nachbörsc fest. — Wetter: Heiß, wenig Bewölkung, Westwind. » r - » esXr « a. »I. Ivbeodim ored» L7K W. «taakSd. ew.ra. «o»,d. IL8.V». «<iN,Icr «,-»,» 87.71 n-r»c. II»,. «»n>r. 88,10. r>«lo»I« LA>,80. rreSd». VI. WIM. vaur- iir,88. Italicucr —. gcsl. v » r « ». >Sa>l»s.> ZNrilt« 81,iH. »ul,»,- >0<i.«>0. :r«,I«c„cr 81,80. Stasi«, »adn M,00. Louidar»«» »27,10, »». VriorMNcu —. Spailicr 71'/,. »«»»Ir, «80,8». vtiomaxn, 187,10 Is»c>u»»ie —. Fcst. » m « , r » , m. Sro»„Ile, zsaliis). «dkl»,» »kl NaOkmbkr Sl». R»««k» »», Ocloder 131, vrr Mitrj 132. ^ertliches,«««!> Sächsisches. — Am 14. d. ließ in Pillnitz Se. Maiestät der König dnich Hcnn Obclstallincistcr v. Elirenslei» e»cn A cb t e rz n g — »nr von einem Bereiter vom Bocke ans gesalnen — de» Meiningiichen ErbprinzUchcn Henschaften im Schloßgarlen im Schutt uns Trav vorsühren. Die Zusammenstellung herrlicher dunkelbiaimer Rosse und deien Führung war imposant anzuseben. Man sieht jetzt in Dresden kaum Vierer-, geschwcigc denn Adstenügr bei Anssahrien, letztere kann man jetzt i» Pillnitz des Oefteren bemerien. — AnS Blankcnberghe nhiribt man »ns: Jbie Majestät die Königin bewohnt hicrielbst ein reizendes, ans dem Damm neben dem «Errwä llStcd dos Hains et dos tamilles" gelegenes HünSchcn. Donnerstag Nachmittag stattete Se Mas. der König Leopold II. von Belgien unserer allverchrten Königin einen längeren Besuch ab. Zahlreiches Publikum begrüßte beide Majestäten, als sic im Vorgarten erschienen, mit begeisterten Znrnsen, DaS Wetter ist hier in de» letzten Tage» ein be>rlicheS gewesen. — Se. König!. Habest Prinz Johann Georg trat vor gestern einen mehrlagigen Ausflug nach Thüringen an. — Prinz Map, Königs. Hoheit, reiste vorgestern Abend nach dem Sccbade Alanleubcrghc in Belgien. — Vorgestern Abend reiste auch Ihre Königs. Hoheit Frau Erbprinzeisi» von S a ch scn - M einingen aus dem Hoslagcr zu Pillnitz nach Evbnrg ab. — Bnchdrnckereifakior Ernst Günther in Kilchberg erhielt das Albrechtskrcnz. — Herr Geh. Medizinalrath Dr. Fiedler hat gestern einen mehiwöchensticheii Urlaub angetleten. — Narb den biSheiigcn Anmeldungen für den Festzug des 2. September laßt sich schon >etzk mit 'Bestimmtheit lagen, daß die Theilnehmerzal,l ans über UßMI Personen sich belaufen wild. Es haben sich hierzu nicht nur Schiiten, Vereine und ionstige Korporationen angemeldet, sondern cs wollen auch die Inhaber grvtzer Etablissements stirer Arbeiterschaft die Theitnabinc an dieser patriotischen Feier ermöglichen. Gegenüber den lebhafte.c Agita tionen der Sozialdemokratie erscheint eine solche Heranziehung des Arbciter-ElemeiltcS von besonderem Wcrlhe: Tie Erinnerung an die großen Tliaken »»lerer Armee, die Stärkung der Liebe znm gemeinsamen Vatcrlandc und die Pflege der Treue zu Kaiser und LandeShercn ist das beste Bollwerk gegen die Bestrebungen der Umslurzpartei. — Tie Festzeichcn, deren Preis bekanntlich für Er wachsene 20 Pig. und für die lheilnchmcndcn Schulkinder 10 Pfg. beträgt, sind in der Zeit vom 2». bis 25. August bei Herr» Kauf mann Rüdiger, Wilsvnisscrslraße 2, park., zu entnehmen. An der selbe» Stelle sind auch für Dicienigcn, die nicht am Festzuge selbst theitnehmen, die Festzeichcn znm Eintritt auf den Fcstplatz zu gleichem Preise zu erhalten. — Aus dem Allmarlte werden für die Feier des 2. Sep tember zwei große Podien siir die Sänger bcz. für die Musiker und die Ehrengäste errichtet. Nach dem von den vereinigten Dresdner Sängern vvrgciragenen Festhhmnus wird Herr Eonsisto- rialrath Superintendent Benz die Festansprache hatten. Hieraus folgt der gemeinsame Gesang des Liedes „Dculschland, Deutsch land, über Alles" Nach Beendigung der Feier aus dem Attinarkt erfolgt der Abmarsch des Festzugs nach dem Fcstplatz. Ueber die Emzelheitcn der geplanten großartigen patriotischen Feier werden in den nächsten Tagen iveitcre Mittbeilungen erfolge». Sehr er wünscht erscheint es, daß die Geschäfte unserer Stadt von Mittag an geschlossen werde». — Ueber daS erste Auftreten der Dresdner Sängerin Wien, über welches wir bereits gestern berichtete», schreibt eine Wiener Zeitung: Tie Dresdner betraten, stürmisch begrüßt, die Tribüne. Ihr Vorstand, Hilscbei». sprach einige Vegrüßungs- worte, dann kam Jüngst, oer treffliche Componist und Dirigent des Vereins — er brachte eine neue Eomposition: „Grüß dich Gott, mein Wien, mein liebes Wien!" Der Verein sang den scischeii Chor geradezu biiireißcnd. Ter Jubel, den dieser Pracht- volle Gruß an Wien entfesselte, ist nicht zu beschreibe». Man ließ ^ die Dresdner gar nicht anSsiiigen und brach mit stürmischem Bei fall los. dann ließ man sic wieder nicht von der Tribüne gehen und sie mußten den Chor wiederholen, Jüngst wurde umarmt und geküßt — es war eine unbeschreibliche Szene. — Vo» den Mit gliedern des Leipziger Acnd. Gesangvereins „ Paulus" schreibt ein anderes 'Blatt: Gegen 7 Uhr erschienen die Mitglieder dieses Vereins ans dem Fcslplotzc und richteten sich bald in der Bicrhalte „zur Sänger-Tom" häuslich ein. Tic Leipziger Studenten, lnnter strammc junge Leute, welche blaue Mützen tragen und mit spru delndem Humor, sowie einem unergründlichen Durste begabt sind, improvisirten eine Kneipe, bei welcher cS sehr lustig zngiiig. Hun derte von Personen nahmen in der Nähe der Slndenten Platz, um den Gesängen zu lauschen, welche dieselben sehr wirknngsbvll vor- triigen. Die Zuhörer wurden auch Zeugen einer hübsche» Szene. Von mchieren „Paulinern" umringt, kam ein alter Herr aus den Tisch der Studenten zu, welche wie clckttisirt anfipranacn, als sic des Alten ansichtig wurden. „Prosit. Papa Krug!", „Grüß Gott, Papa Krug!" riefen ihm die Studenten entgegen, nölhigte» ihn, sich niederzusetzen, und drückten ihm eine blaue Mütze ans den von weißen Locken umrahmten Kops. Es war ei» „alter Herr" dcr Verbindnng, der hier beim Sängerfcsle seine jungen Freunde ge troffen hatte. Der Senior begrüßte „Papa Krug" in wohlgcsetzken Worten, und die Runde hieß ihn singend willkommen. Dann »ahm die Kneipe ihren feuchtfröhlichen Verlani. Auch aus dem Tanzplatzc ging cs recht lebhaft zu, und mancher scemde Sänger prvbirte, wie sich ein flotter Wiener Walzer mit einer feschen Wienerin tanze» läßt. — Ein großer Thcd iinierer LandSlcnte be nutzte den Tag der Ankunft bereits zu einem Ausflüge a»s den Kahlenberg. In einem uns zugchcnde» Bericht wird derselbe als außerordentlich gelungen bezeichnet. Nach einem boraiigeaangcnen kurzen Gewitter habe sich ein hczrlichcr Ausblick auf Wien, den Wiener Wald mit seine» schönen Formationen und die steirischen Alpen geboten, deren Schnecaipsel zeitweilig von der Sonne herr lich beleuchtet wurden. Die Zahnraobahii iind dic Tramwav ftihrtc von dort die Sänger zum Evminers tm Prater. — Bei dem Frei tag Abend staltgcstindcnen Bcarüßungscominers sang der Jnlins- Otto-'Bund Jüngsi'S „Gruß Dich Gott, mein liebes Wien" unler inbclndem Beifall. Eine Wiederholung wurde stürmisch verlangt. — Bekanntlich hatte die hiesige Ablliciluiig der Deutschen Koloiiialgesellschast an Dr. Peters ein Begrnßungs-Telcgramm nach Zanzibar geschickt. Von Neapel ans hat riiin der Gcnnniile vorläufig einen kurzen Dank dafür an Herrn Dr. Mchncrt hierher gelangen lasse» und wirb wahrscheinlich nach seiner ftir den 23. Anglist erwaricte» Rückkehr auch umerer stadl einen Besuch nbstnticn und hierbei diesem Dank noch persönlich Ausdruck geben. — Bisher sind die an dieMitivtcleiide» ansgegebcncn Marken beim Answüifeln nni Jahrmärkten :e. als stemvelpstichlig nicht an gesehen worben. In einer nencrbingr getroffenen Enlickcibiing des Reichsgerichts heißt cs icdoch: ,.Tie ans Märkten, Volksfesten re. slaltsinbciidcn Ausspielungen geringfügiger Art. wo bei die Spieler weniger aus Interesse am Gewinn als vielmehr am Spiet selbst sich veiheitigen, nnierliegeii dem Reichsslcmpcl für Lotterie. Die bei solchen Gelegenheiten an die licrangctrctciien Tbeiinehmer ansgegebenen Zellet, Karlen oder Blcchmarken, welche als Ausweis der Soletbeibeiiiatrii »nr Nummern obne eine Em- t saiigsbesläiigiiiig oder Verpflichtung enthalten, sind im Sinne des Rcichss!e»ipelgesetzeS sleinbclpslichtige Lvoie. — Eine i» weite» Kreisen bekannte beliebte Persönlichkeit ist am Freitag Abend hier gestorben, nämlich der im Ruhestand lebende Postdirektor a. D. L e n k. Der Verstorbene war in den Feldzügen 1803 01 in Holstein. 1806 in Oesterreich und 1870.71 in -qavmnsx P'IN 88 .ISP nv
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite