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Dresdner Nachrichten : 14.10.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189010141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901014
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-10
- Tag1890-10-14
- Monat1890-10
- Jahr1890
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- Dresdner Nachrichten : 14.10.1890
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nach »e Sülz. 29-36 Mk. irnigen ar. Psd. 40 Pl onncn brik. , ^ 4. k. 6, 7. 8 s!vrl,c.. ste Formen, ite Farben. 6.7.8M.«., idermütze«. Zanella, nl^oMk.an, Seide 5M.an. i'iUlK^vI sohlen und eseletten. ««Matze. ie «vaare. »hol». kL88V 28, brbof»aasir. Sa L. Lid. 1. »U.niuUl.». «rv«, Dro^dLte 35. Jahrgang. Aufl. 50,«0tt Stück. sviin» VIot«rl»«tra»«8v I (xuntzvkst ck«r ^»IseiiLau»strass«). Dresden, v.ft.ptztan». I Vollkommkostsr, 8vlb8t- tlüNi^er, Keräu8ekloii«r H»ür86llU«886r. > krviipoeto ^Nitis Ullä fnmco. 4tt,OV«8täeIc im OediAuck. Heia««««, Vro8äen-^., 27. ^"ornkprsutior 2100. LPStvll. Orü»»t« 4ivi»»»»IrI, I»UU«»t« aber L«»1« brel»e üSeudetto» sämmtliolr vin^otwison. kluiioll-Uililicüliül^ v. MotLlor, FUortt» II»r«tzii»S, i r nvl«I«»v« Zr»««!, 8i»itL«n. Iln«elnrl»«it8- u»ck uila ! 20 i.Weiljner' 8tr.26i. ZK » ^Itn.».^e»». nnä »88«. IZain«»«« I»tt«>cler-^rtil4vl. Rr. 287. Voliltsches. Vorlagen zur Arbeiterschutzgcsekgcbuiig, portugiesische Ministerkrisis und England. Hosnachrichtcn, Eomnierzienratl» Waunschaff tz, Lungentuberculvse, Eisenbahnnnfall. Ärbeikerveckamiiilnnaen, Gerichtsverdandluiigen. TageSgcichichtc. welcher Portugal des größte» TheileS seiner wohlerworbenen Ansprüche in Mittelasrika berauben soll, besteht in weiten Kreisen des Volkes eine emstbegründete Abneigung; ein Mi nisterium. welches für denselben eintritt. ist von vornherein unpopulär. Darum schob inimer ein Staatsmann die heikle Aufgabe dem Anderen zu in der stillen Hoffnung überdies, bei dieser Gelegenheit für seine Parteiziele eine Rückenstärkung zu ge winnen. Namentlich die Republikaner suchten mit Erfolg die Mißstimmung des Volkes sür ihre Zwecke ouSzubeuten, und eine Zeit lang schien das Haus Bragnnza ganz bedenklich zu wanken, zumal der Hinweis auf die glückliche Revolution in Brasilien zu gleich die Klipse erlichte. Auch jetzt ist die Lage des regierenden Hauses noch keine beneidenswerthe, denn die Klippe des Vertrages mit England starrt dem monarchischen Schisflein noch immer ge fahrdrohend entgegen. Fallen lassen kann die Regierung ihren eigenen Vertrag nicht; sucht sic denselben in den Eortes durch zudrücken, so treten auf die Tagesordnung Putsche, Skandale, Vvlksauflänfe, die der kranke Kitzlig Tom Carlos schwerlich mit eiserner Faust Niederdrücken wird. Beruhigt sich die nationale Hitze der Portugiesen nicht, so ist es immerhin noch möglich, daß in der Folge Dom Carlos seinem erlauchten Verwandten Tom Pedro in die Verbannung folgt. Tie Engländer kümmern sich natürlich möglichst wenig um die Folgen, welche ihr gewaltlhäliges Vorgehen haben kann. Diese treuen Hüter des monarchischen Prinzives haben kein anderes Jnlercsse, als möglichst viel Länder in fremden Wcltthcile» zu verschlucken. Sie drohen nunniehr ihren schwachen Gegnern, falls diese den Vertrag nicht bald ralifiziren, ihnen auch das Wenige zu nehmen, was sic ihnen noch großmiithig gelassen haben. Diese Drohungen sind zum Mindesten überflüssig, selbst in der Politik giebt eS Anslandsregcln, über die sich Niemand hin- wcgsetzeu darr. England sollte imiuerhin bedenken, daß cS einiger Dienstag. 44. Octvr. und schwer verwundete, ist in zu lebenslänglichem Zuchthaus Ter Widerstreit der Tendenzen auf dem nationalpolitiichen Gebiet- weicht in unserer Zeit mehr und mehr zurück vor den wirihschastlichen und sozialen Fragen. Wenn auch auf dem gewal tigen Wcltentheater nachwievor die Völker in eiserner Rüstung einander gegenuberstehen und die nationale Leidenschaft die Fackel in den leichten Brennstoff des politischen Lebens zu werfen droht, so wendet sich doch daö Auge mehr und mehr mit Aufmerksamkeit icnen Bestrebungen zu. welche in der Erstarkung und Festigung des inneren Lebens eine nothwendige Vorbedingung zur Erhaltung der staatlichen Selbstständigkeit erblicken. Die Zeiger der Welten- uhr weisen im Augenblick auf Frieden, da ist die Zeit doppelt günstig, die Reformen auf sozialem Gebiete mit weiser Bcdacht- samkeit zu befördem. In diesem Bereiche werden auch wesentlich die vornehmsten Aufgaben des demnächst zusammentretendcn Reichs tages liegen, und wenn an ihn die Forderung eines sorgsam durch dachten, alle Interessen berücksichtigenden Arbeiterschutzes tritt, so wird er sich dieser Forderung umsoweniger entziehen können, als die bisherige Bearbeitung der Arbeiterschutzvorlagen in der Com mission nachgerade den Eindruck einer gewisse» sozialpoli tischen Früh- lingsschwäcmerei macht. Heiße Arbeit erwächst aber vor Allem auch icnen Männern, welchen die Durchführung, das Jnswerkietzen der Be schlüsse über das bisher Erreichte, über Krankenkassen, über Alters- und Iavalidengesetze obliegt. In elfterer Richtung hat sich bereits eine Revision als nolhweudig herausgcstellt. Das Ncichsgcietz betreffs der Arbeiter-Krankenversicherung vom 15. Juni 1883 war bekanntlich die erste praktische Folge der kaiserlichen Botschaft von I88l. Wäh rend früher den Gemeinden die Fürsorge für die Kranken oblag wurde in diesem Gesetz der Versicherungszwang elngcführt und aus alle in dauerndem Arbcltsverhältniß stehende Arbeiter in der In dustrie. im Handel und Handwerk, sowie auf die in sozialer Bezieh ung denselben gleichstehenden, kleinen gewerblichen Beamten aus gedehnt. Innerhalb dieses Zwanges ließ jedoch das Gesetz freien Spielraum; cS begründete Kasscnzwang, aber nicht ZwangSkussen. Tie bereits bestehenden freien Hilsskassen behielten ihre EMeiiz- sähigleit bei. 'Nunniehr ist eine Novelle ansgearbcitet worden, welche hauptsächlich zwei Punkte im Auge hat: die Ausdehnung der unbedingten Vcrsichcrungöpflicht nnd die Einschränkung der Privilegien der freien Hilfskasse». Von jetzt ab sollen die Hand lungsgehilfen und Lehrlinge dem obligatorischen Veisichernngszwang unterliegen. Man kann dies ebenso billigen, wie die Euibcziehiing dcS Bnrcaupersonals von Anwälten und Gerichtsvollziehern, sowie der im Llaats- oder Eoiiimunalbetriebe beschäftigten Personen. Bei den Bestimmungen über die freien ilfskasscn handelt es sich wcscnllich darum, denselben das Recht zu nehmen, a» Stelle der den anderen Kasse» auscrlegten sceien ärztlichen Behandlung und Arznei ihren Mitgliedern die Hälfte des Krankengeldes zu gewähren. Viele waren duich dies Privileg zum Beitritt bei den freien Kassen bewogen worden, indem sie hoffte», an dem so gewährte» Gclde Elsparnissc zu erzielen, wenn sie sich an einen möglichst billigen Arzt oder gar an einen Kurpfuscher wandten. Dies soll nun anf- höien. zugleich aber auch der Ucberlritt von einer staatlichen zu einer freien Kasse mit erschwerenden Bedingungen verknüpft werden Lies sind Reformen, die nicht das marktschreierische Wesen der sozialdemokratischen Beglückungsrezevle an sich tragen, aber wohl geeignet sind, Ungleichheiten zu beseitigen und Härten zu niildern. Die Beschränkung der freien Hilsskassen wird allerdings auf sozia listischer wie auf freisinniger Seite einige Entrüstungsstürmc er regen, doch ohne solche geht eS ja bekanntlich bei vernünftig rcfor- matorüchcn Maßregeln nicht ab. Ebenso wie in der Krankenver- sicherungSfrage ist auch auf dem Gebiete der Alters- nnd Inva lidenversicherung noch nach mancher Richtung eine Durcharbeitung des Materials nothwendig. An der rechtzeitigen Inkraftsetzung dürfte ein Zweifel nicht bestehen; der jüngst von einigen Frei sinnigen arrangirte Sturmlauf dagegen war recht überflüssig. Eine Verbesserung einzelner schwerfälliger Bestimmungen kann erst die Erfahrung der Praxis veranlassen. Wenn dennoch bereits jetzt im Schooße der Behörden Bcruthnngen Hinsichtlich dieses Gesetzes ge pflogen werden, so betreffen sie die Ausstellung gemeinsamer Grund sätze über die Behandlung einzelner prinzipieller Fragen in der Auslegung des Gesetzes. Namentlich in Betreff derjenigen Vor schriften. welche sür den Umfang der Ncrsicherungspflicht maßgebend sind, giebt es mancherlei Zweifel. So sind weite Kreise der Bevöl kerung darüber im Unklaren, inwieweit die sogenannten .Haus linder- dem Gesetz unterliegen, namentlich ob solche jüngere Per sonen, die neben freier Wohnung, Nahrung und Kleidung von ihren Eltern auch ein Entgelt» erhalten, versichcrnngspflichtig sind oder nicht. Diese Frage ist von der jüngsten Konferenz der Bor- Zeit bedarf, bis sich die Gcmülher der Portugiesen beruhigt haben; denn die Volksleidcnschaft könnte dort, wie sic bereits den säst gänzlichen Ausschluß der Engländer vom pvrtng'ksiichen Markte hcrdeigeführt hat, noch zu anderen Ausbrüchen führen, die weder dem monmchischen Prinzip noch dem englischen Ansehen zum Vvr- lheil gereichen würden. Aerilschleib- und FerusVrech-Berichtk vom io October. Berlin. Ter Einweihiiiig des Mausoleums für Kaiser Fried rich in Potsdam am 18 ds. werde» die gelammte lästerliche Fa milie. die grvßherzogl. badischen Hcrrschasleu, die Großücrzöge von Sachsen und Hessen und der König der Belgier beiwohnen. — Tic Hochzci! der Prinzessin Victoria ist miumcbr auf den 20. November festgesetzt. — Zwilchen den Kavinelcu der euroväiichcn Großmächte hat hinsichtlich der Mc Kmle»-Bill Pariser Meldungen zufolge ei» Mei»imgs-A»sta»sch stall,,es»»deu. Tentichlmd hat. so rund hiu- zugcfügt, noch keine bestimmten Vonchlägc formulirt. — Morgen iriit die Spezial-Kommission zur Berithung der Vorschläge des Rcichsversichcru»as-Amics wegen der Kassen nnd Rcchnnngtzsnvrvng der Alters- und Jnvalideu-Versichcruug zusammen. — Tie Gesetz entwürfe, betr. die Adäiiderulig des Patent- und M um »sch utz- Geietzcs, welche dem Reichstage zugehe» weiden, werden von einer Konferenz vorberathcu, die »in 17. ds. im Ncichsninl dcö Innern zniamnientrilt. — Tie Bestätigung der Wiederwahl Fvrckcnbcck'S zum Oberbürgermeister von Verl!» war durch dessen Abstimmung gegen die Miiit »-Vorlage im Reichstage gcsähidet. Zu der nun rwllzegenen Bestätigung bemerk! die .Norddeuischc-, daß dieic kaiserliche Entschließung den Wünschen der Berliner Bevölkerung in il»er große» Mehrheit cntivreche und von derselben mit lebhafter Trinkbarkeit ausgciiommc» werde. — Nach den Verhandlungen im Livvedcheu Landtag über das Rcgciitschaits-Gcictz herncht ia dem Fnrstciillmm die Ucberzeiignng vor. daß Gras Ernst zur Lippe Biesiclield der nöchslbeicchiigie sticcessionsfähige Aauat sei. Berlin. Im November findet hier riii Kongreß der ringe schriebt»«!», sowie aus Grund laiidesrechtlicher Vorichlislen errichteter .Hilsskassen des Teulicheu Nei des statt, um gegen die Novelle zum Krauleukaffengcietz Stellung zu nehmen. Ter Kongreß ist von den Leitern der großen Hambarger freien.Hilsskassc cinveruscii. — Morgen findet hier die Enthüllung des Lrising-Tenkiiials statt, welches am Saume dcS Thiergartens e>riclstct ist und die ans carrarischem Marmor gemciicltc Figur des Dichters ii» Lebensalter von 45 bis 50 Jahren im Kostüm icinerZeitzeigt. Dieben Sockel schmückenden Figuren und Embleme sind ans dunklerer Broucc, die Juichrsttslafel enthält den Namen Gottheli Evbraini Leising und da« Etnlstem der drei Ringe. Am Fuße des L-ockels ruht der Genius der Humanität und »ns der Rückseite der Genius der Kritik. Außerdem enthält der Sockel noch die Porträts von MolcS Mendelssohn, van Ewald v. Kleist und von Christian Friedlich Nicolai. Das Tenlmal ist von dein Urgroßncssrn des Dichters. Bildhauer O. Leising, »nsgesührt. Geh. Juitizrath Lcssmg Hut zur Feier des morgenden Tages narb der in seinem Besitz besnidlichen Handiclirist von Mmna v. Barnhelni eine neue Ausgabe des Lust spiels in prachtvoller Ausstattung, allerdings nur in wenigen ! Exemplaren. Herstellen lassen. ! H alle. Sozialislen-Kongreß. In der heutigen ersten Hanpt- i Versammlung begrüßte Singer die auswärtigen Gäste, unter denen Mttiidl'erg-Kvvcnhage», Ladour und Dne-Querch-PariS, Aioeie- ! Geist, Tvmela». Nieuwciihuts-Haag. Braiidiiig-Stockbolm. Pokornv, Hauser und Adler-Wien und Worski-Warichan d^ Reich«?a!!an7e» m.d^ve7-r'"k^""."issaren i Antrag BebellS w.wde'N !me'Ltbmlde des Reichspostamtes und dcS Ncichsamtcs des Innern verneint! Stimme !» parlamentarische», eine beschließende Stimme in anderen worden. Eine solche Auffassung scheint aber bedenklich, da »ach Fragen ziierkaniit. Bebel berichtete sodann über die P,irle,iei,„„g dem Wortlaut des Gesetzes nur die Gewährung freien Unterhaltes! die Partei Entwickelli»,, in den letzten 20 Jahren. Tie Partei von der Versicherungspflicht anöschlicßt. Di- strikte Entscheidung DasPattet" dieser Frage ist um so wichtiger, als cS sich hierbei um etwa l'/s Millionen Menschen bandelt. In Portugal ist die Ministerkrffe, nachdem sie wochenlang be standen, zu einem Abschluß gelangt; man hat auf einen General zurnckgegrfffen, dieweil unter den Partelpolitikcrn sich Niemand bereit fand, die Erbschaft des Kabinets Scrpa Pimente! anzntreten. Der Kernpunkt der Schwierigkeiten lag sür Portugal nicht sowohl kn parteilichen Prinzipictstragen. sondert» in der An gelegenheit de» Abkommens mit England. Gegen diesen Vertrag. rVlruiivc in Vermögen betrug am 1 Oktober 171.829 Mk. Bebel kündigte so dann den Kamps aegen de» Ultramontanisinns an und cinpsahl schließlich die Gründung sozialistischer Zeitungen sür die Land arbeiter, insbesondere auch eines polnischen Blattes. Eine» Antrag Schiistdt-Berli» ans Einsetzung einer Kommission behnsS Erörterung der vrrsöistichen Streitigkeiten zwischen der Parteileitung nnd den ^ Berliner Genossen, welcher von v. Vollmar befürwortet wurde, lehnte die Versammlung ab, nachdem sich Bebel dagegen ansge- . sprachen hatte. s Hirschbcrg i. Schl. Der Arbeiter Hindcrjock, der am 24. Juni auf dem Kamme des RiesengebirgcS den Prokuristen Scholwer aus Züllicha» beraubte der heutigen Gerichtsverhandlung vcrurthestt wordm. Paris. Ans Tourcolng wird eine bedeutende Zahlungsein stellung in der Textilbranche gemeldet, an welcher Leipzig und Amsterdam stark bciheiligt sein sollen. — Anläßlich der Ankunft eines russischen Geschwaders in Toulon begiebt sich ein französüches Geschwader dahin. — Im nächsten Jahre besucht eine französische Fiotken-Abtheilnng Kronstadt. — Paris soll nächstens eine Exprcß- zngsvcrbliidniig mit Brüssel erhalten, mit ocr die Strecke statt ime bisher in o Stunden in 3 Stunden 20 Minuten zurückgelegt wird. Bern. An der heute hier zusammentretenden Konferenz bchuss Vereinbarung eines einheitlichen internationalen Eiienbahn- FrachtrcchteS nahmen Thcil Deutschland, Frankreich, Rußland, Italien. OesterreichUngarn, Belgien, Holland, Luxemburg und die Schweiz. Tie Verhandlungen sollen 2 Tage dauern. London. Entlang der dentich-oslasrikanlschcn Küste ist die Einfuhr aller geistigen Getränke, ausgenommen Bier. Wein und Werinnth, bei schwerer Strafe verboten worden. — Aus Lindi werden harte Kämpfe zwischen den Deutschen und den Masitis gemeldet. London. In dem zu der Cith gehörigen Stadttbeile Alders- gnte wmde heute eine .Hlltiabrik durch eine größere Feuccsbrn.lst in Asche gelegt. Bei derselben haben, wie verlautet, mehrere Per sonen den Tod in den Flammen gefunden, eine noch größere An zahl hat schwere Verletzungen erlitten. K oustan tin ovcl. Armenier und Drusen sprengten die Kakeme zu Bclencia in Syrien in die Luft. 40 türkische Soldaten wurden dabei getödtet. Eine bewaffnete Schaar drang in's Anits- gebüilde des Gouverneurs, ermordete diesen, raubte die Kasse und befreite die im Geiänguiß befindlichen, wegen der letzten Unruhen Im Libanon vcrurtheilten Drusen. Erzeru m. Hier wurde eine neue Verschwörung gegen die Christen entdeckt. Lissnbo n. Nach hier nmlausenden, bisher noch unbestätig ten Gerüchten hatte eines der britischen, st'ir den Znmbesi bestimm ten Kaiionenböie ini Vorbeifahren an den vor der Mündung des Stromes ansgestellten vortngicsischcn Kanonenböten eines derselben angerannt, welches alsbald gesunken iei. Die Berliner Börse setzte rin Anschluß an schwächere Wiener Nolirnngen reiervirt ein. Necilisirungen und Abgaben der Provinz führten bald daraus eine Erinnktirng der Tendenz herbei. Fest waren die meisten österreichischen Bahnen, während die speku lative» Brrgwcrls-Papicrc ans Gerüchte über Betriebs-Einschrän kungen in Schlesien sehr matt waren. Später entwickelten sich zahlreiche Schwankungen, zeitweise trat Deckungs-Begehr hervor, in Folge dessen die Eonrse stiegen. Im Anschluß an bessere Pariser Noti'rnngen gingen aber die Avancements bald verloren. Auch der hohe Privat-Tistont verstimmte. Banken und Rubelnolcii während der zweiten Börsenhälste lebhaft. Deutsche Bahnen infolge der schwierige» Geldverhältnisse rückgängig. Eiscnwerlhe bewegt, beivnderS Lanrahütle stark schwankcud. Im Kassaverkchr Banken ruhig. Dresdner 1-,< Pro», besser, deutsche Bahnen schwächer, öster reichische fest. Bergwerke unentschieden, andere Industrie-Papiere still. Piivat-Tiskönk 5'« Pro;. Nachbörie ziemlich fest. — Wetter: Schön, W.-N.-W.-Wind. H r a u r s II r I». Sredll L72 M. ««„»»d. 220,25. »VW». 1Z3.4». «attzler —. l?»»ter OLM. tvr»c. klaa. «üliir. 89.7g. 22V.I0. DrcSdn. Vk. NiS.A» ?8aura 142.00. Gklscutirchcn 17L.L0. Ziemlich fest. Wie». «Aden»«., «red» M8.25. St-ais»-»« 249.0«. «»«dar»«» >52.50. Nordwest 219,00. Marluoien ÜL.M. Ung. Kredit 352,00. Lustlos. 8-dI»S.> Reine 04,35. »-leide 106.40. Atalleuer S4.25. «t-atd- bültti 566,25. >>»>-,da-»»- 342,50, dl>. Prioritäten —. Svauier 76'/,. Eid»««» 492,81. Otto Masco 632.50. (»Sromvlc —. Träge. Part«. Produkten iTOilud.I «elzeo der October 25 20, »er Jauuar-Avril 25 4», rnilig. Sblrltns ver Oktober 34.50, »er Mai - August 38,25» ruhig. Riibiil »er Oktober 63,25, »er Januar-A»ril 64,00, matt. » m « e r » a m. Produkt» «Sik>lii»>. «etzru »er Rodkmber 216, »er März 220. Roaaen »er Oktober 147, »er März l4>. London «Produk«»-»ericht>. Getreide allgemein ruhig. glrcitagScourse unverändert. Hafer eher stetiger. Grrstc anziehend. — Wetter: Ncdel. ,'..G I ^ >* ! . - > I - :-r «Z rs ' Kä ^ h. » ^ Mi L rr OertlicheS und SächstscheS. — Mit Se. Majestät dem König haben sich am Sonntag Nachmittag auch Ihre König!. Hoheiten Prinz Georg, Friedrich August und Max mittelst Sönderzuaes von Strehlen über Frci- vcrg und Biencnmnhlc nach dem Jagdschloß Rehefeld begeben. Der An'ent halt daselbst währt 8 Tage. — Am 28. d. M. beziehen Se. Königl. Hoheit Prinz Georg und Familie das Palais i» der Langestraßc. — Mcdizmal-Assessor und Apothekcnreviior Dr. Hosmann in Dresden erhielt den Titel .Hoüath-. — Deni Obcr-Pvstkaffcn-Bnchhaltcr Schöpfs i» Leipzig ist vom I. d. M. ob die Rciidanlcnstcllc bei der Obcrpostkassc zu Leipzig, unter Ernennung zum Ober-Poslkassen-Rcribantcn über tragen worden. — Vorgestern Vormittag halb 9 Uhr starb nach längeren Leiden ans seiner Besitzung in Blasewitz der erste Direktor der Sächsischen Bank. Herr Geh. Eonimerzienrath Wannschaff. Noch bis vor wenigen Monaten stand derselbe dem Institut rüstig vor. bis vor einiger Zeit ein Schlagansall das Schassen des treu- verdienten und lentieligen Mannes lähmte und ihn auch nicht wieder zu seiner Thätialeit zurücklehren ließ. Dir. Wannschaff ist geboren am 6. Ii»» 1832 m Hameln a. d. Weser nnd wurde in seinen jüngeren Jahren sür einen Vcrtraucnsvosten in Brann- ichwcig, spater sür ein großes deutsches Bankinstitut in Halle cngaairt. Hieraus üdernahm derselbe in Leipzig die Vertretung der Anhalt-Tessaucr Landeshank. Nach Anslösimg der Letzteren iral er als Bevollmächtigter in die Allgemeine Deutsche Kreditan stalt in Leipzig ein. Von hier aus wurde er im Jahre 1865 am I Oktober Direktor der Sächsischen Bank in Dresden, welches Institut derselbe nahezu 25 Jahre erfolgreich geleitet und mit dem demnächst bcvv>stehenden Sächsischen Bank-Jubiläum sein eigenes 25säliriges Jubiläum gefeiert haben würde. Wannschafs war zwei Mat verheirnthct. Ein herber Verlust traf denselben im Jabre 1869 dadurch, indem bei einer Reise nach der Schweiz im Grindeiwald die kur, vor ihn, gehende Frau nebst Sohn beim Betreten eines Steges ibrcn Tod fanden. Direktor Wannichafs wurde vor unge fähr 12 Jahren in Anerkennung seiner Verdienste zuin Eommerzien« rath ernannt nnd trat nach dem Tode des HandclSkammerprNsidcn. tcn Rülke an dessen Stelle als Mitglied in die Eckte Stände- kaiiimer ein. Der Titel eines Geheimen Eommerzicnraths wurde ihm im vorigen Jahre verliehen. Heute Nachmittag 4 Uhr finden in Blaiewitz die Einsegnungsscierlichkeiten statt, und morgen früh crsolgt die Uchcrsnhrnng der irdischen Hülle nach Hameln. — Noch immer beschäftigt der beklagenswerlhc Eisenbahn- nnsall vom Sonntag Morgen die Gcmttther. Zum Glück darf -«Zs is,, . - -Rck-' ' I ' . i ' ckrW . - '-.s> ! ! Hs rii'M
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