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Dresdner Nachrichten : 23.10.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189010236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-10
- Tag1890-10-23
- Monat1890-10
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- Dresdner Nachrichten : 23.10.1890
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^onäsuÄrtg 2. iu»d. j. nU.L»uU>, u xrO«». llroxillktl. 35. Jahrgang. Aufl. 50,000 Stück. sWUFKAV^U*^ VON S NN, LVLvFvL 8vLI»trLvlLv Vpe»«In«>i ^odlnr» rovk-^ adntk von VON 1TU. NN s. Mvvvrjml., IlMiillr. 8ii. 1« Dresden, 1890 LlnÄkvsrkö. 8vivläo»e», OlLvjsro, Xristons.Usra- pbonL, Llnnophons, 8vru- pbonion«, ÜitrmomlcLS, Okarinas, llarmonioms, Violillöll, 8aitou vto. ste. Xotvll LU allen meoüan. Llusjkvsrkell, kantasje- artikvl mit lllusile in reichster ^nsvadl kautt man billigst bei k.LMümllLSM. Lcdl088-8L>A88S 14. >? HV. i KZI. 8Ü6Ü8. n. KZl. k?6N88. 8otl>1iotoZi-npk, Vrvmlvn, kr«xer8tr«88v 49, l. Ltaxo. Hvrlln, I^vIpLl^eepI«»«» IS. NsWIeilesW» lo vittücn: «0ttN^/tk»ü7ttcKe, I-Irn»l»«dee Plot/, ^L!8 L «LKlie, 8edIo»«»,eo»»e II, -soarilnckt. VLllLUvkor Lasvorll»ok VON I'i'hs. »>'. .liiLki'^ Kormkll-Irieotstolfs, ißnisass' Moltkcseier. Ausstand der Wiener Pferdcbcibnbeanitcn. Jnhresseier des Evangelischen Bundes, Diesterwcg's Geburtstag,! APikszki. .Herbstmmkt. Gerichlsveikaiidlungen. „Ter Uiitecktaatsiekretär." ^oullvltsn in §i-088arti§0l- H118N.1IÜ empüekit tiis ««neessionirto Uaupb-Xioäerlago n Id Nl >c c, »äseliefakrlk Ii. .dusstattunns-Uesehllst, Aj V. !/. I)IlUä>, Hin, >«-„»»1,. 1» ». 1',-rtioii». D'Ieghen U182. K .IsLn Ledisins Nackt., 2Y >»« UIo8«X1i ai,^v 2tt. Politisches. In wenigen Tagen feiert Deutschland seines größten Fe ldhcrrn neunzigsten Geburtstag. Einmnthig. wie vor zwanzig Jahren die Kämpfer aus allen deutschrn Gauen zur Fahne eilten, so schicken sich jetzt die Stämme in Nord und Süd srcndiaen Herzens an, ihrem großen Führer, dem Grasen Moltke. den Dank darzubrmgen für das, was er für Deutschland vollbracht hat. Der oberste Kriegs herr selbst will den greisen Schlachienlenker ehren, wie nie ein Nnterthan von seinem Herrscher geehrt ward; die Fürsten des Reiches, voran unter erlauchter König und der Prinz-Neaent von Bayern, haben in ihren Ländern den 26. Oktober zum Festtag be stimmt. an welchem in Schulen und Gotteshäusern des beichei- denen Mannes gedacht werden soll, der in der ländlichen Stille seines Gutes Kreiiau jeder Huldigung zu entgehen gedachte, bis ihn der dringende Wuntch seines Kaisers in die Hauptstadt des Reiches entbot. Freudiger Tank wird am kommenden Sonntag aus allen deutschen Lippen schwebe», daß dem Sieger unserer Schlachten die Grenze des Lebens weit über das gewöhnliche Maß gezogen ward. Aber in den Becher der Freude fällt mancher bit terer Tropfen. In den zwei Jahrzehnten, welche verrauschten, seit im Herzen Frankreichs der Niesenkanipf zweier Nationen ausgekämpst wurde, ist Kaiser Wilhelm heimgegangen, dessen stille Größe, je Weiler er in der Zeit zurücktciit, sich in immer gewaltigeren und eiusachereu Umrisse» vor Aller Seelen erhebt: sein kaiserlicher Sohn verfiel frühzeitig einem nnuciinbac schmerzlichen Geschick. Eine neue Generation zog herauf, und nur die beiden größten Paladine jener heroischen Zeit weilen noch unter uns, Moltke, der ehrwür dige Soldat, der in stiller vorbereitender Drukirbcit seiner Nation den Weg zum Triumphe vorzeichncte und sie führte von Sieg zu Sieg, und Fürst Bismarck, der in unvergeßlicher Weile siegreich die Staalskunst der Deutsche» leitete. Bon dem gefeierten Feld- Herrn wird darum am kommenden Sonntag das Auge suchend schweife», ob es den Man» nicht finde, den Kaiser Wilhelm der Zweite mit Fug und Recht den Banuerlrägcr der Nation genannt hat. Und wenn der Blick das Ziel, das er gesucht, nicht findet wenn wir scheu, daß an einem Tage, der im Herzen der Nation nicht nur ein Tankesscsl für ihren Feldherr», sondern ein Tag der Feier vaterländischer Errungenschaften ist, unser Bismarck nicht an der Seile unseres Moltke erscheint, daß in dem bunten Gewimmel der Uniformen der .Küraß fehlt, der des alten Kanzlers Brust manch' Jahr hiiidnrch bedeckte, dann wird das Her; des Patrioten von schmerzlicher Trauer erfüllt sein. Kriege werden gewonnen, Schlachten geschlagen nicht allein durch das Schwert dcS Feldhcrrn und seiner Soldaten, soudcru durch die gewaltige Arbeit des Staats mannes, der daö Slaatsichisf über die dank»'» Wogen der Politik sonfährt zum bergende» Hase» — ohne Bismarck gäbe cS keinen Mollke, und wenn nicht das klug geleitete Schwert sich fand, dann wäre es vergeblich geblieben, was Bismarck ersann. So sind wir gewohnt, die Namen der beiden Helden selbst in Gedanken zu ver einen, wie uns zum Bilde eines Blücher das Bild Giiciscnau's sich gesellt. Drum gab es auch niemals ein rührend-schöneres Bild, als an jenem Tage der Trauer, wo Kaiser Wilhelm der Erste hinschied und Fürst Bismarck >m Reichstage, zu seiiikin Milkäinvfcr gewandt, die Worte sprach: .Des Dienstes ewig gleichgestellte Uhr hält uns vereint." Es ist ander? gekommen. Aber cs gickst Wünsche, die, im Herzen des Volkes emporgcwachscn, nicht Halt machen vor der klugen Vernünftigkeit kalter Thatsnchen, sondern, ans starker Empfindung geboren, ihre Erfüllung heischen. Thaten, wie die des Fürsten Bismarck, der baö Vaterland geeint, groß und mächtig gemacht, der durch die Wucht seiner Persönlichkeit ihm de» Vorrang unter den Nationen verichafsl hat. können nicht derart im Nebel verschwinde», daß an einem nationalen Gedenktage, wo sich Alles, was im Reiche an dem Rubin der Vergangenheit Thcil hat, in Berlin am Kcuscrhofe versammelt, seiner vergessen wird. Gern wird nian darum glaube», daß Fürst Bismarck nur ans Zartgefühl dem Feste sernlilcilst, denn er muß eS wisse», wie sehr das Herz der Ratio» an ihm hängt, und daß er einen guten Theil der tzuldignngen, die man dem Grafen Moltke darbringt, wider seinen Willen ablenken würde auf sein eigenes -Haupt. Während sich Berlin znm festlichen Tage schmiickk, hat die Hauptstadt Oesterreichs von Neuem mit jenen Zuckungen zu kämpfen gehabt, welche die trüben sozialen Verhältnisse Wiens von Zeit zu Zeit beraiifbeschwölcn. Der Anssland der Pferdebahnbeamten hat bereits einmal m den Straßen der Kaistrstadt an der Donau zu blutigen Thaten geführt und auch dieses Mal war es nicht aus geschlossen, daß sie sich wirdcrhollen. Denn wie cs ein Antrag der Antiliberalen im niederösterrcichischeii Landlag anssprach, stand z» besürchtkn, daß bei Einstellung neuer Bediensteter die Sorge um die Existenz die Streikenden zur Verzweiflung tiieb. Welche Ein- übrigens von musterhaft .liberalen" Direktoren getrosten wurde, wollten die Eonduktenre nickt acceptircn und die Kutscher erklärten sich mit ihnen solidarisch. Ferner bestimmte die Verwaltung, daß die Angestellten zur Strafe in niedere Gchaltsklnsscn versetzt, daß die zur Mobilisirnng Einbernsencn entlasten werden und ihre An sprüche an den Pcnsioiiöfvnd verlieren. Neben dem Kampf gegen solche samoie Anordnungen stand die Lohnsrage ganz im Hinter gründe. Die hierbei in Frage kommenden Zustände sind jedoch nicht ohne charakteristische Zuthatcn. In Wien erhallen die Eon- duktenre für eine zwölsttiindige Arbeitszeit 1,40 bis 1.50 Gulden täglich, die Kutscher 1,50 bis 1,75 Gulden. Die Pierdebahngesell- icbast rechnet hierbei daraus, daß den Eondulteuren durch Trink gelder seitens des Publikums ihre Emkünste erhöht werden, sie stellt sich also mit ihren Millionen jährlicher Einkünste ungefähr ans den Standpunkt eines Kneipeninhabers, der seine Kellnerinnen, um das Gehalt zu ersparen, aus die GutnnUhigkcit des Publikums verweist. Ta das letztere die beschränkte Lage der Bediensteten kennt, so ist es soweit gekommen, daß inan in Wien fast gezwungen ist. um als anständigec Mensch zn gelten, bei jeder Fahrt einen ObolnS von einigen Kreuzern in die Trinkgeld heischende Hand des Schaffners zn legen Man hat dieser Abgabe den Namen„Bettel- kreuzcr" bcigelcgt und es ist kaum zu verwundern, wenn die Be- amlen der Hieraus erzielten Einnahme eine vcriiünslige Rege lung ihrer Gchasteverhältnistc vorzlehen. Der Streit ist nunmehr beendet, die Streikenden ließen durch den Neichsraths-Abgeordneten Periierstorfer der Tramwah-Direction die Erklärung zukommcii, daß sie den Dienst auf allen Linien wieder aiifiiehmcn. sie verlangen jedoch eine Revision der neuen Dienstordnung. Es ist nunmehr zn hoffen, daß einerseits die durch jede» Tag deS Ausstandes an- schwcllenden pekuniären Lvter, andererseits die versöhnliche und vermittelnde Halinng des nicdcröslcrrcichischcn Statthalters, Grafen Kiclniannsegg, in wünschcnSwcrthestcr Weise zur endgistigcn Beilegung einer Krise beitragen werden, unter der selbstverständlich nicht nur die zunächst Bcthciligten, sondern der ganze Handel und Verkehr von Wien icvwcr z» leiden hatten. iscl'ttschreib- »uv ^eriiitnech-Uertchtc vom 23 Oetober. B crli n. Der Kaiser hat besohlen, daß an Mollke's Geburts tag VoiinittogS säinmtliche Fohoen und Smiidailen der Berliner Garnison n> die Wohnung Mollke's im Geiieialstabsgehäiidc ge luncht werden, eine Ehrc>it>eze»gang, wie sie bisher noch keinem Uiiteriha» eines preußische» Königs zn Theil geworden. Rach dem GvUcsdi-ntt in der Garmsonkirche, wobei dcr 90 Wiederkehr des Geburtstages gedacht und dem vorauSsichilich der Kaiser an der Seite Molttc's mit glänzender Suite und Dcouialioncn aller Trnppen- Iheilc Berlins beiwohnen werden, versammeln sich am Gcnecal- st-dSgedände Generol'rldmaischallc. Gencraloversten. sämmtliche koiiini ndiikiide Generale, Reichskanzler v. Eaprivi, GcncralsiabS- chcf Graf Walderste. der KriegSmiiiister, der koiiiiiiaiidircndc Admi ral :e. Turans bezieht sich der Kaiser mit dem Köniae von Sach sen. den G>oi;her ,ögc» von Baden und Hessen,iammtsichen anwesen den Prinzen und »eine» Generalen in die Wohnung des greisen Feld- Herrn, nm demselb'N seine Glückwünsche wie die des Heeres und der Manne darzuhiingen. Für den großen Fackelzng zu Ehren Mollke's wi>d ans eine Gesc»nmtbclheilia»»g von 40,000 Personen gerechnet. — Mollke's Gelmrtstng wird auch am Bosporus be gangen. Ter Sultan hat besohlen, nach de» Veteranen ans den vor.51 Jahren stattgehadlcn Tressen bei Niesib, an welchen Gras Moltke als Hanptmaiin bci'gcwotnih zn forschen. BiS jetzt sind 14 solcher Leute nnssindig gemacht nebst drei Ossineren. Ticie 17 wer den am GebnrtSing Moltke'ö im Palast ans Kosten des Padischas bcwirlhet und erhallen nachher aus der Hand des Sultans ein Geschenk als Andenken an die Moltkcieier Berlin. Anläßlich des GeburlslagcS der Kaiserin waren die öffentlichen und viele Privaiaedäude Beilins und Potsdams be flaggt. Zahlreiche Glückwunschtelegramme und Schreiben giiigen von verwandle» niid besreundclcn Hösen in Potsdam cur. — Der Prinz und die Prinzeß Heinrich begeben sich morgen zum Besuch an den Darmstädter Hof. der Großbcrzog nnddie G>vbhcrj0giii von Baden znm Besuch der Großhcrzvgtii-Multcr von Mecklenburg an den Ho> von Schwerin. — Der Kniscr wird de» König der Belgier, der am 28. d. M. Nachmittags zwischen 4 »nd 5 Uhr in Potsdam cintrifft, am Bahnhof persönlich begrüßen. Es findet großer Em pfang statt. Nach demselben sinder Gnlataiel im Nnien Palais und Abends 8'/2 Uhr großer Zapfenstreich der gesammten Musil- re. Eorps des GmdckorpS statt. Berlin. In Sachen der angeblichen, de» Sklavenhandel in Dclitschostafrika gestattend, n Proklamation sind weitere Berichte cin- gegangen, aus denen zu entnehmen ist: AIS der Araber Solima» Ben Nnsr nach seiner Rückkehr aus Europa Bagamccho besuchte, klagten ihm die doriige» Araber, sie wären in der Sklavcnfragc viel schlechter gestellt als ihre Landsleute in Sansibar und inioige dessen kaum in der Lage, die im Anfstgnde verwüsteten Landgüter wieder i» Kultur z» nehmen. Das Dekret des SultanS werde in Sansi bar von Nieninidci» beachtet, während in Bagumoyo, wo cö nicht gelte, thatsächlich alle Veräußerungen von Sklave» verhindert wür den. Solimnn Ben Nasr sagte Verwendung beim StationSchcs zn und legte dic'cm den Entwurf einer Proklamation vor, die der Stcttionsches einfach zn den Akten »ahm, ohne ans die Sache weiter ciiiziigehe» »nd es ist bis heute noch nicht nnsgeklärt, wie eine Kopie des Einwnrses in s Publikum hat drinnen könne». In Sansibar halte bas Dekret des Sultans tiefe Mls:Nt»ui»i»g hervor flösse im Hintergründe niiigespicll haben, »in eine Ernencrung der! gerufen und viele Araber,» der Acllßcrnng veraiilnßt, in das deutsche Vorgänge vom Anfang des vorigen JalucS hcrbcizuiühren, wie " - weit vor Allem Börsciispecillationen im Hinlergrunde wickle», mag dahingestellt bleiben; Thntsache jedoch ist es. daß die besonneneren Elemente der Wiener Bevölkerung ihre Cnnivaihiecn durchweg den Streikenden zu Theil werden ließen. Es war in erster Lime keine Lohnfrage, um die eS sich drehte. Die Angestellten der Pscrdebahn- gesellichast waren vielmehr empört über einzelne Bestimmungen der ihnen auserlegten neuen Dienstordnung. Dieselbe enthält einige ganz alberne Bestimmungen- So wüd den Beamten sofortige Dienstentlassung angcdrohk, wenn sie nicht absolute Verschwiegen- helt über Vorkommnisse in der Verwaltung und über deren Vcr- svgmige» beobachten. Eine derartige Maulkorbbestimmung, die Gebiet übennsiedcln. Denen, weiche ein Interesse daian Halle», dies zn verhindern, mußte daran liege», daß die Publikation des Tckrclcs des Sultans auch im derttichcn VcrwaiiungSgebiet erfolge. Dies erhoffte man dadurch zu erzwinge», daß man das Rcichs- kominissirriat ösfenilich dem Vorwürfe der Begünstigung dcs Sklavenhandels nnsietzle. Hierzu iollie der Enlwnrs zn der Pro klamation dienen, die angeblich vom StalionScbcs von Bagamvlio gezeichnet und öffentlich angeschlagen sein sollte. Tic Urheber dieser veilcilmderiichcn Angaben konnten bisher nicht ermittelt wer den, da der englische Generalkonsul auf das Ersuchen dcs deutschen Gencralkonsuis, ihm seine Gewährsmänner zu iieniicn, ablehnend erwidert hat. — Tic deittsch-ostairikanische GeiclUchaft hält am 20. November eine a»ßerordc»tliche Hauptveisammliing ab. um über die Genehmigung eines Beitrages mit der Rcichsregierung be treffend Die Regelung der zukünftigen Rechtsverhältnisse der Gcscll- idnderung der einer Anleihe zu beschließen. — Dr. Peters bcgiebt sich morgen aus Einladniig des GrotzlicizogS von Sachsen-Weimar nach Schloß Heinrichrau in Schlesien. B erli». Im Aufträge eines Eoniortiums deutscher Konsck tionäre hat sich ein Fabrikcmt »ach Newyork begeben, der berichtet, daß es »ach Lage der Sache gar nicht denkbar sei, daß ze die ame rikanischen Klcidclstvsfiabrikantcn in mittlere» und besseren Artikeln mit Deutschland koiiknrmcn können. Er schreibt u. A.: Seit vielen Jahren beschäftige ich zwischen 7-600 Arbeiter. Fast die Hälfte meiner Produkte wird von den Vereinigten Staaten anfgenommcn. Ich habe mich überzeugt, daß ich nicht ein Stück weniger, vielleicht mehr trotz des erhöhten Zolles ferner nach Amerika verkaufen werde. Ich füge hinzu, daß meine Agenten in Ncwvork mehr Ordres für meine Fabrikate empfangen haben als im vorigen'Jaüre und kann zur feineren Bernhiaung »ntlheiien, daß die großen Jmporthäuscr aller Geschäftszweige genau io wie bisher ihre Einkäufer nach Deutschland senden, deren Instruktionen dahin gehen, ihre Bestell ungen ganz so wie in irühercn Jahren zu ertheilen. Berlin. Im Staatsanzciger wirb der Vorwurf zurückgcwie- sen, daß die preußische Negierung nicht in gknüczender Weite der Entwickelung der naiürlichen und künstlichen Wasserstraßen des L nidcS ih>e Aufmerksamkeit zuivende. Im Laufe der letzten zehn Jahre seien zur Regulirmig der großen und kleinen Ströme des Landes, sowie für Unierhaltnug derselben re. 1,183,106 Mk. aukgc- wendet worden. An in der Ausführung begriffenen oder projekiir- ten künstlichen Wasserstraßen sind die Finanzen dcs Landes mit ca. 180 Millionen beihciiigt. — Tie Preußiiche Regierung Kitt römischer Meldung znso'ge beim Vatikan nachdrücklich für die Er nennung dcs Prinzen Radziwill zum Bischof von Straßburg ein — Bei der Brandenburger Provinziglivnvde ist der Antrag ciuge- bracht worden, den König mittelst einer Adresse zu bitten, den entsprechenden Organen der evangelischen Landeskirche eine wirk samere Thcilnahme an der Berufung der evangelischen Professoren der Theologie und der Mitglieder oer kirchlichen Behörden zn gewähren. Wien. Der Pscrdcbahnverkehr ist heute früh ohne iede Stör ung wieder ausgenommen worden. London. Ter «panische Kaust'ahrer Villa de LlomcS ist mit der ganze» Bemannung an der Küste von Wales untergcgangen. Odessa. Im Dorsc Tschapli wurde das Haus des bekannten Millionäis Falzsein in die Lust gesprengt. Unter den Trümmern fand man den Leichnam einer Fra». N cwr, ork. Tie argenlimiche Regierung hat wieder eine Verschwörung entdeckt, welche die gewaltsame Wiedereinsetzung des früheren Präsidenten Eelman bezweckt. Den Schuldigen wird wegen Landcsverrathes der Prozeß gemacht. Die Berliner Börse erösfnete infolge uinfangreicher provinzieller Vcrkaiifsauflrägc i» gedrückter Haltung. Später ver- anlaßlcn lokale Deckungen eine nicht unerhebliche Befestigung, von der in erster Linie Banken und von diesen wieder Commandit- anthcilc profttirlen. Deutsche Bahnen blieben still, österreichische dagegen waren erholt, besonders böhmische bei regem Geschäft steigend. Fremde Renten wenig beachtet. Bergwerke unterlagen Schwankungen. Tie Tendenz blieb unentschieden. Im Kassavcr- kehr Banken schwach. Dresdner 1',5 Proz. niedriger, auch deutsche Bahnen schwach, österreichische eihott, Bergwerke und andere Jndu- striepapiere matt, Chemnitzer Werkeng und Solbrig je 1, Hart mann i,70 niedriger, österreichische Prioritäten abgcschwächt. Prioatdiekont 5 Proz. Nachbörse fester. — Wetter: Nachts Frost, bedeckt, kalt, etwas Schnee. Nordwestwind. »ranlsvrl «.V. <jredil L701». SlaiHld. 217,2L. «»»». IZa.aa. «all,irr —. El>»»rr W,7a. I»r»t. N»1. »al»r. 8S,'<a. üüv.aa. Dr«s»u. VI. >57,00. Laura —. GelirnIirAen —. grft. wir» ««brndS.» «rr»I, .MS.75. S,aa,a»ad» 246,75. «»»war»«» 148.1,>, Slordwcst 218,75. Markuoira 56.55 Nng. crrrdil 550.50. Arft. » a r > ». saiutz. Rrmc »1,15. »«I«l»r NH.12. gilalle-rr »1,25. «laat». bahn 562,50. Lombardei, M,75. »». ivriarithtc» —. Spanier 75'/». «»»»irr 1»5,I2. Ottomane» 626,25. T«cam»ie 65lg!5 ffest. « arI ». ivrobnttr» isaloh.i «e«,en «er Ociober 25.20. »er Januar-»»,» 25.10, drhaichtr«. Sbirltn« oer Oeiobcr 58,75, »er viai - Auguft 37,75, still. Rübol »rr Ociober 62,75, »er Ami»ar-»vrU 61.25. Mali. » mster » a m. «robntirn (Saauhi. w-lzr» »er November 216, »er Mär, 221. Noaae» »er Oktober 150, »er MSr, 111. London «Produkten - ikicriäiti. Weizen fest, fremder weihte Vollvreisc. Mehl un» MaiS thenrer. Gerste steti,. Hafer leichter. Bohne» und Erdscn stetig. Stadtmehl 28' »-38. fremdes 23>,o—38. — Wetter: Vrachtvoll. M D -ß > c. 's' > ! Fv U -I V. ZA sÄ! 3 SU » *»»« 2. H-' L»- G . ME, ^ rr 2 5 - - -. S - ' W SS- OertlicheS nnd SüchfischeS. — Se. Maß der König jagte gestern mit vielen hohen Kavalieren ans Wermsdorfer Revier. Heute findet aus Seidewitzer Revier Jagd statt, und die auf Freitag nnd Sonnabend festgesetzten Jagden cistrcckcn sich über Ol'chcitzcr nnd HnbertuSburger Fluren. — Ihre Maß die Königin kehrt morgen aus Sigmaringcn in die Villa Strehlen zurück. — Ihre Köiiigl. Hoheiten die Prinzen Johann Georg nnd Max haben sich vorgestern Abend zur Fortsetzung ihrer Niiivcrsitätsstiidicii nach Leipzig zurückbcgrben. — An Stelle des zum Vorstand der amtsbauptmannschaftlichen Delegation zu Sayda ernannten Ncgicningsiatlis Freiherr» von Tcnbcrn ist der Negieruilgsrarh bei der KreiShauptniamifchast Bautzen, Dr. Klotz, znm Stellvertreter des Vorsitzenden für das Schiedsgericht der 5. Sektion der Sächsischen Baugewcrks-Bernss genossciiichaft mit dem Sitze in Bautzcn ernannt werden. — Ter pcnsionirte Hausaufseher Hesse bei der Landesanstalt Sonnenstein erhielt das Allgemeine Ehrenzeichen. — Der Sächsische Landcsverein des Evangelischen Bundes beging vorgestern nnd gestern hier unter regerTheilnahmc auswärtiger und hiengcr '—-u.-e.,r..-- scier. Dieselbe wurde am gottesdienst in der Fraurnkirche Snpcrinleiidcnt Meyer ans Zwickau übernommen, während der freiwillige Ki>chcnch»r der Martin-Luthergemcinde unter Kantor Röinlttld die Ehorgesännc anssübrtc. Der schwung- und überzr»' gnngsvollcn 3>edc des Herr» Superintendent Mever lag als Text Lol. 3. I-l—17 zn Grunde nnd beantwortete die Frage: „Worin besteht das Recht des Evangcliichen Bundes?" Es besteht 1) darin, daß er aus Bruderliebe geboren ist, 2) daß er in der Einigkeit des Geiste? im Frieden Christi sein Ziel Hut und 3) daß er als Mittel und Maßstav iür leine Arbeit nur das Wort GotteS nimmt. — Dem FcsigotteSdicnstc folgte Abends 8 Uhr im Saale von Braun s Hotel ein Faintliciiabciid des Dresdner Zweigveretns nnd des Stichs. LandcsvcremS deö Evangctischcn Bundes mit der dazu geladenen evangelischen Bürgerschaft Dresdens. Wie beim FestgoltcSdicnsle waren auch hier die Freunde und Förderer der Bestrebungen des Evangelischen Bundes äußerst zahlreich gekommen, um besonders die, Thäligkert unserer Apostel draußen in der Diaspora und die Leiden der Protestanten in römischen Landen in Erfahrung zn bringen. Milten unter der hiesigen Geistlichkeit befand sich auch em katholischer Kaplan. Amprachen und Chorgesänge wechselten unter-
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