Dresdner Nachrichten : 11.11.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189011118
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-11
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- Dresdner Nachrichten : 11.11.1890
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' >»N»ro1 S«dr. rlu»L "M sSr, >1^ rr lMk I t.ü»d. l. «1i,^i>uli>. u, xiüü», Orvzvadtl. 35. Jahrgang. Aufl. 50,ÜUV Stück. A»men- »in! Livnr virlclieho r«i„« Isiebts '1'ueli«», xröostor Lroit«, Instar l-Uto und 8»t »>« - billigt hei »R L l8ttl»ae, 8vl>rvid«r^asi«« 21. Dresden, 1890. Vkürb Lu! VoIIKonmionoter, ovlbst- tkLtiffer, xsrLuscdloser H>Ur8<;IiU«88or. kroLpeete pruti» »nci trsuoc>. -1v,«<»tt8tüclc im Ovbrnued. v»rt Dresden-d»'., 27. l-V-rnx^t-ctivr 2100. oL'T'Lr /-/'-L'/ir' />SE 261.VVelljuep 8^i-.26t. tisliMielittiLgeii in vmlieii: I*lrv»l8v»,or ?1vt7, W7.I8 L 8ekln>88lr»88«' KI, «6E»E07ttL!(L. -isuntität. üiiiteiIo<Ieiiioj»^ii v. 8II. Lii, knizei miinttzl v. 18II. n» 3LL. KpMl: PolttisldeS. Wer die Erscheinungen der Vergangenheit wahrhast verstehen will, dars nicht stille stehen bei der Ergründung des Geschehenen und dem Verbinden des Erforschten, sondern er muh gleich sein dem Geologen, der die Erscheinungen des Eidballs erklärt, er muh das Geheimnis; der Umgestaltungen der Gesellschaft vfsenlegen. Und ebenso darf, wer die Ereignisse des Tages verfolgt, nicht die täglichen Ereignisse der politischen Welt nur wie au einem Faden ziisaniinenreihen, sondern er muß den Pulsschlag der Zeit fühlen und aus dem Gange desselben die Ursachen erforsche», welche den Wechsel der Tinge bestimmen. Wir leben in einer Zeit, wie sie nicht häufig sich fugte. Neue Gestaltungen heben sich empor aus dem Früheren, das wlrthschasiliche, das soziale Leben ringt nach neuen Formen und selbst aus dein Gebiete der Wissenschaft und der Knust will scheinbar das Alte zerfallen und einen. Neuen Platz schaffen. Es ist eine Zeit, wie sie vor hundert Jahren er schienen war und das Näthsel. vor dessen Lösung wir stehen, ist das. ob es gelingen wird, aus dem Wege der Reformation den An sturm revolutionärer Gewalten hintnnzuhalten. Wir glauben und besten es und folgen willigen Herzens der berufenen Führung. Aber wir dürfe» es uns nicht veihchlcn, daß es nicht gelhan ist mit mechaniichen Mitteln, mit Kinder- und Frauenschutz, mit Ent lastung der Arbeiter, mit Schutz der Armen und Kranken allein: Lache vielmehr des ernsten ThcileS der Menschen ist es, die Krebs schaden aiifzndecken, an denen die Gesellschaft im Innern krankt, um uncrschütlert von allem Geschrei fahrlässiger und übelwollender Gegner den Versuch zur Heilung zu wagen. Cs ist wiederholt daraus hingewicscn worden, daß unsere Zeit an einem früher nicht gekannten Materialismus erkrankt ist. Ge nußsucht, Verschwendung, der Wunsch nach einem Leben über die Verhältnisse hinaus, führt zu Verbrechen und Selbstmord. Die Limilichteil mit ihrem Naturgesetz ist für die einzige und allein richtige Norm des menschlichen Lebens erklärt und die wahren Zeuveräne der Zeit sind auf religiösem Gebiete der Atheismus und der Talmud, auf dem sozialen der Kapitalismus, auf dem sitt lichen der Tinges - Tangel und die Zote. Solche Worte klingen hart, aber sic bergen nichtsdestoweniger eine traurige Wahrheit. Gerade bei einzelnen Erichcinnngcn der neuesten Tage drängt sich diese Wahrheit von selbst auf. Selbst Männer, welche cs wohl- ti'kinen, lassen sich von dem allgemeinen Strudel fortreißen, sie breiicii die Thaten Einzelner, ohne zu ahnen, dass sie selbst .Hand üitlegen an die Stützen, aus denen alle Sittlichkeit beruht. Als vor einigen Tagen ein Offizier seine private» Gedanken über Ebristenihui» und Religion veröffentlichte, in denen ein platter Raiionalisinils mit verslandcsmäßigen Waffen sich an die Grund- lehn» dcS ChrislcnthumS wagte, da freute sich die Schaar der Halb gebildeten. weil sie einmal Gelegenheit fanden, mit ihrer Freidenkcrei vor Anderen zu kokettsten. Ob aber nicht doch Mancher, ob nicht vielleicht selbst der Mann, der seine „Ernsten Gedanken" ins Publikum war», bisweilen von leisem Bangen ergriffen wird, wenn er zusieht, welcher Thcil des Volkes mit Hellem Jubel erfüllt ward, wenn er sieb', wie die bedeutungslose, in allgemeinen Sätzen sich be wegende Schrift von der Sozialdemokratie als erwünschte Helferin begrübt, von dem zersetzenden Judaismus als neues Eoangelinm empfangen wird? Die Religion findet keinen Ersatz in vernunft gemäßen Abstraktionen, sic muh, als Wurzel alles Daseins, be stehen. fönst schafft sich der Hab Eingang in das leere Herz. Ans dem Ehrislenthiim steht unsere Cultur, Christenthum und Deutsch- lhnni sind untrennbar in einander verwachsen, sie lassen sich durch das kritische Sccstmesscr nicht zerschneiden, ohne zu verbluten, Nicderzureiszcn. was die Väter gebaut, — vielleicht gelingt cs: aber leer bleibt die Trnmmcrstätte und kein neues Dach bietet Schutz gegen den Wettcrstnrm des Lebens. Auch gegen die anderen geistigen Mächte drängt der Ma terialismus unserer Tage. Wenn die Sorgen und Mühen des täglichen Lebens, wenn der stete Kamps um das Dasein uns Raum gicbt, über die Brücke zn schreiten, welche die Kunst von dem Ma teriellen nach dem Geistigen hinübcrschlägt, dann finden wir häufig genug nicht mehr Erhebung, sondern peinigenden Ungeschmack. Tie Freude am Schönen hat der Freude an Kotbprodnktcn, an ästhetischen Mis;gcbnrlcn Platz gemacht. Was für edel, schön und gut gilt, wird zur Karrrkatur verzerrt, bestidclt und in den Staub geschleift. Die alten Bahnen, so lagt man, sind ausgetreten, die Gelciie zerfahren. Nun gut. Ist aber die Kunst berechtigt, wenn sic den erhebenden Mustern der Materialismus und Sinnlichkeit im Leben und in der Kunst. Hofn »chcichieu, Dr. Peters-Festmahl. Eisenbahnunglück Einkommensteuer, F.eiwilligc Zahler, Arbeiterveriammlililg. Geiichksverliaiidlungeii. „Schiller und Lotte." einer lascive», nervös abgestuiuvstc» Gesellschaft, welche über Unduldjamkeit jammern, wenn der gesunde Thctl des BolkeS Protest erhebt gegen die Entwechnng der Kunst. Allerdings ist cs nicht Sache der polizeilichen Allmacht, dcm Volke seine Kost mit dem Messer der Eensur vorzuschnciden. Aber die Künstler selbst sollten bcr Mahnung Schillers eingedenk sein, zu »chasseii, was die Zeitgenossen bedüric», nicht was sie loben, sie sollen dem Geschmack nicht schmeicheln, ihm nicht als Sklaven dienen, sonder» Fivnt machen gegen Jeden, der in ihrem Kreise das Banner der Lüderlichkeit entroll!. Der Philister aber, der sich na- tffffch ans seine „Aufklärung" und seine Verehrung des Fortschrit tes etwas cinbildet, vcrlheidigt Kunstwerke, weiche er seinen Frauen und Töchtern nicht zu zeigen wagt, er schwärmt für Tolstoi, Sudermaim und selbst für Gerhard Hauptmnn» und ahnt nicht, wie er selbst den Ehnismus großziehk, den er später an seinen Kindern zu seinem Entsetze» entdeckt. Tic Anwälte der Kunst werden im Grunde nichls anderes, als Vcrthcidrger der Unsittlichkeit. Die Kunst, statt zu veredeln und die sittliche Erziehung des Volkes zu heben, tobtet den gesunden Idealismus, indem sic mit sensationeller Efsekthaschcrei das, was im Leben verletzend wirkt, abkontcrfeit- Mau kann das Bestreben, die Verhältnisse in Leben und Natur mit einem gesunden ehrlichen Realismus darzustcllcn wie sie sind, nur billigen, gegenüber icneui Schablonenthum, welches die Welt aus seiner Phantasie konstruirt. Aber die Natur und das Leben bieten nicht blvS Stofs für den Ekel, zeitigen nicht nur Bilder von Gemeinheit und sittlichem Schmutz. Wer hierin wühlt, der verfolgt andere Zwecke: Er spekulirt ans die Lüsternheit, auf den siunlichen Kitzel. Wir brauchen eine solche Kunst nicht, denn sie ist keine Kunst! Aber können wir uns wundern, wenn dieses Unkraut alles Bestehende überwuchert ? Kaum. Tie Künstler selbst sind fort- gcrisscu von der Gotlenlsremdung der ganzen Epoche, die Kunst ist nicht mehr Selbstzweck, sondern sie wird gcmißdraucht, um in der Jagd nach Gewinn und Genug als Markt zu dienen. Was soll eine Well von solchen Künstlern schaffen an wahrhaft Erhabenem ? Aber hat nicht ein gewisser Thcil des Publikums die gleiche Schuld? Es verlangt von der Kunst nicht mehr Erhebung in die Sphären eines reineren, von den Schlacken des täglichen Lebens losgelöste,i Empfindens, sondern ein Mittel, die schlaff gewordenen Nerven ansznregcn, »nd cs srohnl hier wie imLebcn einer Sinnlichkeit, der zur moralischen Verkommenheit wenig mehr fehlt. „Sodoms Ende" schildert diesen Thcil der hcnligen Geicllschnfl, schildert die Börsen- kceise und den MammonismnS, welcher sich bis in die Presse und die Litteratur hineinerstieckt und dinch seine verderbliche Macht das ganze Volksleben zu zersetzen droht; aber dieser Thcil der Gesellschaft ist Gott sei Tank noch nicht die ganze Gesellschaft und darum hak diese das Recht und die Pflicht, gegen derartige Spiegelbilder der Kunst zu protcstiren, wie sic das Recht und die Pflicht hat, gegen das Ueberwnchern des moralischen SnmpfcS im Leben sich zn MorilL «rrtmns, Z ^ItniLrkt 13 um! H3.uxi3ir3.33?. »»i doit»,- und alle ^ 7oZ. risektl itiüi lirol, biel,!,»*«*!, N88« 2:r, ländlich dom krrl. 8el»l»S!. j Diknstag, ll1?NövcüiverI wurden auch einige Nevnlverscbüsse abg ArodEt' ibgegeben soncn schwer verletzt wurden Zahlreiche Verhi wehren. Aerttschreib- nnd Fernlprcch-Vertchte 00m 10 November. Leipzig. Eine Deputation, bestehend aus Obcrrcichsanwalt Mcischcidcr und Juslizralb Buszenins, überreichte dem Reichs- gerichtspräsidenten Sinison anläßlich dessen heutigen 80. Geburts tages eine Adresse milden Unterschriften sämnillichcrRcichSgerichts- räthe, Rcichsanwälle und Rechtsanwälte beim Reichsgericht. Berlin. Der Kaiser kehrt heute Abend aus Ncugatlcrsleben wohin er sich einer Jagdeinladung des Kanunerlierr» von Alvens- lcbcn enk'prcchcnd, begeben harte, zurück. — Der Reichskanzler v. Eaprivi itt Abends hierher zurückgelehrt. — Beim Minister für Landwirlhschnft, Freiherr» v. Lucius, findet morgen ein Diner an läßlich des Zusammentrittes des Landcsökonomickolleginms statt, zu dcm der Kaiser sein Erscheinen zugesagk hak. Dem Landes- ölonomiclvllegium ging in seiner heutigen Sitzung ein dringlicher Antrag seines Vorsitzenden, Landesdirekior v. Hamincrstein, gegen jede irgendwie erhebliche Ermäßigung der Gelrcide- und Vichzollc und gegen ein Aufgebot der vctcrinärpolizeilichen Grenzmaßregeln zu. — Mil Genehmiaung des Kaffer» wird, wie der „ReicbSanz." mitlheilk, die Entscheidung über den in diesem Jahre zu crthcilen den SchillerpreiS erst in einiger Zeit bekannt gegeben. — Die Ver öffentlichung eines Erlasses des Kaffers an das preußische Staats- iiniffsteriiim über das Uiikerrichtsweirn stellt bevor. Ter Erlass, der übrigens schon aus der Bismarcl'schcn Zeit verrühren soll, soll mehrere Anklänge an den lwlannie» Erlas; über den Unterricht in den Kadettenaiislalten cnlhalicn, so uamenllich das Verlangen, das; beim Religionsunterricht das AnSwcndiglerncn eingeschränkt und aller Nachdruck auf die sittliche Seite des Unterrichts gelegt werden soll. Für die höheren Schulen wiid Fortführung des vaterländi schen Geschichtsunterrichtes bis auf die neueste Zeit gefordert. Tic Schule soll an der Bekämpfung der Sozialdemokratie tbeilnchmen die künftigen ^ ....... lindem sic die künftigen Staatsbürger befähigt, die Irrlehre der Vergangenheit gleichzukommeii Sozialdemokratie zn erkennen. Zn dem Zwecke sollen die Volks- Verzivei'clt, die alten Götter iinizustürzen und falsche Gebilde an schnllchrer in den Sennnarie» auch mit den Grundlagen her Volks- ihre Stelle zu pflanzen? Man will uns weih,nachen. daß Alles, wiilhichnsl bekannt gemacht werben - Zur ichlennigeii Verbreit > »ng der Thronrede, mit der nm Mittwoch der prcußilche Landtag was wir heilig krach.eien, Vcrmuug war, daß der Geschmack eine wird, sind vom Reichspostamt ganz besondere Vorkehrungen ^achc der Laune ist, daß es keine Regel des Schönen giebt. Wo-! cwtroffe» worden. Die Thronrede wird amtlich verbreitet. — Tie her kommt dann wohl jene köstliche Rührung, welche so »nwillkür- Howwdigei^Stvckcr und Schröder bleiben vorläufig noch einige Zeit sich, so ungestüm in unserer Brust entsteht und dieselbe beengt Schräder voralchsichllich noch bis Ostern. Hinsichtlich des Rücktrittes Stöckers erklärt die „Nordd", cs sei eine, kmrcb keine» oder hebt und welche unseren .lugen bei dem .lnllick eine, großen p(,si,jschn, Vorgang unter der Regierung Kaiser Wilhelm» 1., wie Phänomens der Natur oder bei der Erzählung eines großen, mo-! Kaiser Frwdricb s und des fetzigen Herrschers unterstützte Legende. ralischen Zuges Tbränen der Freude, des Schmerzes, der Beivnn-! daß das Amt eines derung entlockt? Die befruchtende Macht des Schönen und Edlen zu leugnen ist das Laster eines vcrdmbenen, in der Verachtung des höheren Lebens erwachsenen Geschlechtes. Wiederum sind es die sozialdemokratischen Blätter, wiederum die Organe des fort geschrittensten Liberalismus, welche die Erscheinnngc» der „freien Bühne" zn Berlin, welche die Dmstellniigcn von Ehebruch imb Blutschande sowie die Pitäntericen der sranzvsische» Unsittcudramen rmt ihrem Beifall überschütten irgendwie besondere Jnsbesonoere könne Hosprcdigcr Stöcker habe rühmen dürfen. Kassel. Tie Hosprcdigcrs seinem jeweiligen Inhaber eine Einslußwilimc ans den Monarchen sichere, auch in keiner Weise behauptet werden, daß jemals mit Recht elnes solchen Vorzuges sich Znndholzsabrik Stahl von Selvstciitzündiing und Nölkc ist gestern abgebrannt. Großer Abend in Folge Materialschaden. Hamburg. Gestern Abend kam cs in Ottensen zu einer oer iraiizomcvcii unncreiiorlimrir furchtbare» Schlägerei zwischen Streitenden und den neucngagirtkii Wiederum sind es die Organe polnischen Glasblchern. Die Zahl der Kämpfenden betrug etwa 900. Es wodurch zwei Per- ^ Verhaftungen fanden statt. Baris. Das französische Komitee für die Ausstellung iir Moskau beschloß wegen angeblicher Verweigerung von Frgcht- erinäßigiingeii seilens deutscher Eisenbahnen sümmtsiche Ausstell- ungsgcgenlläiide mittelst Schiff ru versenden. — In der Limvgnc winden angeblich sehr ergiebige Petrvlcnmgnellen ervohrt. Prag. Durch Herahsiürzen eines Dachsimses. welcher das Gerüst durchschlug, stürzte ei» ans vier Stockwerke» bestehendes Hans ein. Bisher sind 5 Todle und 6 Verwundete aus den Trüm mern gezogen worden. Lo » do n. In Liverpool bildete sich eine Aktiengesellschaft mit 10 Millionen Pid. Kapital zur Förderung der Handelsveziehnngen zwischen England und Weslasrika, — Jack der Ausschlitzcr soll in Parma in der Perion eines englischen Arztes verhaftet worden lein. London. In den den „Times" von Bonnp mikgetheillen Einzellieiien über den Major Bartteiot erwähnt Bonny. Barttelot habe erklärt, er würde niemals die Gastfreundschaft Stanley's an- nehmeii »ns Furcht vor Vergiftung. Barttelot lelvst aber habe den Neffen Tippo-Tivv's zn vergiften beabsichtigt und Bonny gefragt, ob er geschmacklose Gifte in leinem Medizintaiten habe. Bonny habe die Gifte daraus verborgen gehalten. Einen jungen Mann, Namens John Hcnr», einen Christen, habe Barttelot anfangs erschießen nnd »hm dann die Ohren abschneiden lassen wollen, weil er eine» Re volver gegen Nahrungsmittel eingetauscht habe. Er. Bonny. habe dagegen Vorstellungen gemacht. John Henry »ei daraus von Barttelot zu :!M Pciischcnhleben vernrtheilt worden nnd in Folge dieser Strafe nach2l Sknnden gestorben, Barttelot habe ferner einem Ugnnda- Hänvtling einen Stich mit dem Taschcnmester versetzt Die Dar stellung Stanley's von dcm Tode Bortlclots sei vollständig richtig. Kopenhagen. Im Scbiveinebestaiid eines Ortes bei Malmö ist eine Seuche ausgcbrochen, die sich in rasch eintretender Lähmung der einzelnen Glieder äußert und ein schnelles Verenden her Thiere hcrbcffülnt. L issnbo n. Nach hier vorliegenden Meldungen wäre das Schiff de» Erzherzogs Johann Salvator (Johann Orth) „Marga rethe" mit eincin Kanffarthcischisizusanimcngestoßcn. Die „Marga rethe" wäre mir Mann und Maus untcrgegangen. Tie Berliner örse erösfnete ini Anschluß an den gün stigen Wochcn-Answeis der Reichsbank und über den cmgeblrchen Ab'chlnß einer neuen russischen Anleihe mit vorwiegend höheren Eonricii. Bcüd aber schwächte sich die Haltung auf Besorgnisse wegen einer baldigen abermaligen Londoner Diskonterhöhung ab und die Eontte gingen erheblich zurück, namentlich die der Bant- vapicre, Eisenbahn und Bergwerke, während fremde Renten und Rnbelnvtcn besser behauptet blieben. Von Bergwerken unterlagen besonders Bochnmer starkem Angebot. In Eassavcrkehr malte Ten dein. Dresdner Bank 1,00 niedriger, von Jndnstrieen verloren u. A, »ächwche Siickmasch'nen l Prozent. Privatdiskont c?/< Prozent. Nachbörse fester. — Wetter: Nebel, etwas Regen. Ostwind. r - n k, u r I c. Nl rnd-.z are«II8,aa,ol>. 212,10. vowd. I2t>,«alt»»- —. ce^-iil, 07,l0, «1-ror. Noo. Goldr. 8S.70. ritkomo 211.80. TrcSd». V1. 101,5». Lama - . Gclscnkirchk» —. jzrst. 18 «c ». <SIbcn!>».> «kredli :!»2.50. Si»>i,«I>a>,n 212.1». «ow»Lr»e» 112,so, Nordwcft 2i8,50. Martnvlcn 50.075. Uno. ckrrdii N7.75. Rnhi». 8a-«». Schlotz. !>ic»lc 01,02. Hule»!« 105.05. AlaNt-er 03,07. «taalS- babn 550,00. ilouidardka 020.25. ,o. PrlorUitten —. Svaotcr 75V«. ceadvler 181,08. cnion.Ev 022.50. EOcomvit 030,0». Behaupte,. « a e « s. ve-dueicu ISLIuh.I «>el,eu ver Otovcmdcr 21 0». per März.tzlu», 25.80. scsi. Svlrltn» »er November 33,75 vcr Mai-A»g«ft 37,50, ruht». Rübol per Nobcucdcr 63,00, per März-Innl «>1,25. ruhig.z » m «I r r » - c». Drobnttku csanuh!. we«»eu per November —, per Müll 222. Oioaae» prr Mürz 155. vrr Mat 152„ l!»»d»n «Produkten - BertLi». Getreide tasolge LorpmalorSbtinket City still, nominell sest. — Wetter: Nebel. OertlicheS uud Sächsisches. — Se. Majestät der König nahin gestern Vormittag im Schloß die Vorträge der Herren Staalkmnffster. Abtheilungsdircl toren und dcS Herrn Gcheimrath Bär entgegen und ertheilte als dann mehrere Audienzen. Die Abreise Sr. Majestät nach Thall witz erfolgte Abends 7 Uhr 22 Minuten mit dem fahrplanmäßigen Zuge von, Leipziger Nahnhosc aus. In Begleitung des Königs befand sich der Flügeladjutant Maior v. Hangt. Se. Majestät ist bekanntlich in Thallwitz, woselbst heute nnd morgen große Jagden stattfinde». Gast Sr. Durchlaucht des regierenden Fürsten Neuß j. L. Die Rückkehr nach hier erfolgt am Mittwoch Abend. — Ter Asrikareiscnde Dr- Peters war gestern Nachmittag 5 Uhr in der Villa Strehlen zur König!. Hoftafcl besohlen worden. An derselben nahmen auch der Oberhoimeister v. Watzdorf Thcil. Mittags 12 Uhr war der Begleiter Dr. Peters. Oskar Borchcrdt, von Sr. Majestät dem Könige im Schloß in Audienz empfangen worden, wobei Herr Borchcrdt mehrere Geschenke überreichte. — Se. König!. Hobest Prinz Friedrich August begab sich gestern früh nach Skassa b. Großenhain, nm an einer Jagd aus dem Revier des Herrn Baron von Miltau theilzunehmen. Die Rückkehr nach Dresden erfolgte Abends. — Ihre Hoheiten die Frau Herzogin von Schleswig- Holstein und die Herzogin Caroline Mathilde von Schleswig-Holstein beehrten dieser Tage daS Korbwanrenmagazin des Königl. Hof lieferanten Heinrich Schurig, Scestraße, mit ihrem hohen Be suche und machten daselbst Einkäufe. — Wie man crireusicher Weise vernimmt, dürften die vom Ratbc beantragten Sleuerrcformvorschläge nunmehr auch die Zustimmung der Stadtverordneten finden. DaS Referat in deni letzteren Eolleginm Hai wiederum Stadtverordneter Wcigandt. Bekanntlich tritt derselbe demnächst in das Rathskolleginm über — Wie verlautet, werden mit Rücksicht ans die bevorstehende Volkszählung nnd die vor Weihnachten einlrckendc erhöhte gewerb liche Thätigteit die fiir die Monate November und Dezember nn- gcurdiicten »nisanczrcichcii Hebungen des Beurlailbtenstandes auf Januar brz. Februar verlegt. — Zn einem höchst animirten Hrrrcncsten zn Ehren des Herrn Dr. PcierS nnd seiner Genossen vereinigten sich am Sonntag Nachmittag über 100Mitglieder unserer vornehmsten bür gerlichen Gesellschaft im oberen Saale des Königl, Belvedere Hon besonderem Jntewsse war dabei. Herrn Dr, Peters, den Jeder mann als wagcmuthigcn Foischer und Pionier unserer Kultur längst kannte, auch als höchst liebcnSwürdtgen Causeur, der manche ichöne Erinnerung von seinen Expeditionen zum Besten gab. kennen zu lernen. Die Veranstalter der Festlichkeit, die Vorstände des Konservative» Vewins und der hiesigen Abtheilnng der Kvlonial- Geiellschaft, die .Herren Dr, Mehnert uns Hosralh Dr. Eredö, per standen cs meisterhatt, der Versammlung von vornherein den wohl- thncndcn Geist z» verleiben, durch welchen die gefeierten Ebreo gäste ebenso geehrt wurden wie die Tlicilnehmer alle höchst gennß- rcichc Stunden verlebten. Aus der Reihe der Letzteren seien ge nannt : der Präsident des Landes-Medizinalkollegiums Geh. Mcvi- Pftmv'r 'KS ütiusermtich. Dresdner Molkerei Gebr. Pfund, Vnntznerßr.41142.
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